Das ist aber ok in USA :rolleyes:
https://www.youtube.com/watch?v=FJwAr1SiBUk
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Das ist aber ok in USA :rolleyes:
https://www.youtube.com/watch?v=FJwAr1SiBUk
Tja, aber eines ist halt Gesetzteslage (die richtig Geld kosten wird), das andere der gesunde Menschenverstand.
Sagte ich es nicht schon mehrfach, die spinnen die Amis. Und jetzt schlagt wieder auf mich ein ...
Das ist der Punkt. Wenn VW im US-Markt spielen will, müssen sie sich an die Regeln halten, wie eben überall auf der Welt. Die Regeln waren auch von vornherein bekannt und ich glaube auch tatsächlich nicht, dass alle behumsen, sondern nur einige. Im freiwilligen Spiel erst gegen die Regeln zu verstoßen und sie hinterher als unfair kritisieren, nachdem man sie vorher schweigend hinnahm und nur scheinbar einzuhalten versuchte, ist ein bisschen billig.
Aus Governance & Compliance Sicht wäre natürlich spannend zu wissen, wie es dazu kommen konnte. Es stellt sich auch die Frage, in welcher Ebene die Entscheidung dazu getroffen wurde.
Das würde mich auch mal interessieren.
Wenn ich einmal eine Analogie zu Max' großem Erfahrungsbericht herstelle und (jetzt ausdrücklich) spekuliere: Da hat ein Team von Ingenieuren den Auftrag bekommen, einen Motor für den amerikanischen Markt fit zu machen. Das wäre mit hohem technischen Aufwand und entsprechender Entwicklungszeit möglich gewesen. Unter dem Druck von oben hat man stattdessen eine Software programmiert, das ging schneller und sie lässt sich millionenfach kopieren ohne weitere Kosten. Das Team hat seine Ziele nicht nur erfüllt, es hat outperformed. Damit natürlich auch die Manager, die nach oben lediglich Vollzug gemeldet haben.
Ist so etwas denkbar?
Für mich schon.
Ich bin aber auch kein Techie. Hätte es einem Manager oder sogar Vorstand mit Sachverstand auffallen können, dass Werte zu gut sind um wahr zu sein? Das kann ich nicht beurteilen.
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass die Unternehmenskultur die Entwickler in diese Richtung geführt hat. Die Angst davor, das Nichterreichen eines Ziels dem Vorstand zu kommunizieren war wohl größer als die Angst mit dem Gesetzt in Konflikt zu geraten. In Personalentwicklerkreisen ist bekannt, dass der Terminus autoritär noch beschönigt ist, wenn es um den vorherrschenden Führungsstil in diesem Unternehmen geht. Stellt Euch mal vor, da riskieren die MA lieber Knast, als im Vorstandsbüro zu sagen, dass etwas länger dauert oder nicht geht.
Inwiefern und ob überhaupt bei solchen Dingen Corporate Governance Mechanismen eingegriffen hätten und ob die überhaupt ausreichende Kompetenz und Mittel dazu gehabt hätten, treibt mich dabei am meisten um.
Ich kenne die Motorenhomologation nicht von innen, jedoch die Schadstoffprüfungen aus den Interieurs und da läuft das eher nach Vertrauen als nach Prüfung ab. Die Prüfungen für die Interieurs hätte ich auch be********* können und es hätte niemand gemerkt - einfach, weil keiner fragt.
Auf der anderen Seite gehts hier nicht um einen Einzelfall eines einzelnen Modells, die schließlich allesamt die Homologation einzeln durchlaufen müssen. Insofern könnte man eine gewisse Systematik unterstellen. Wenn nicht wissentlich und willentlich, dann durch Fehler im System. Ich könnte mir vorstellen, dass die Homologationsabteilungen der VW-Konzern-Hersteller bei ihren eigenen Prüfungen nie den Realfall auf der Straße untersucht haben, sondern nur den Prüfffall auf dem Prüfstand und so gar nicht involviert waren oder gar nicht wussten, was da aus der Motorenentwicklung geliefert wurde.
Gleichzeitig muss es ja ein Ziel gegeben haben, nämlich eine Senkung des Kraftstoffverbrauchs, weil man die Speicherkats nicht so häufig reinigen wollte, bzw. Senkung des SCR-Verbrauchs, weil man dem Fahrer nicht so häufig das Nachkippen der Brühe zumuten möchte. Da wirds für mich spannend: Wer wollte das, warum wollte er das, auf welcher Ebene fiel diese Entscheidung und war den Beteiligten der Rechtsverstoß bewusst? Letztes kann man fast nicht ausschließen, selbst bei positivstem Menschenbild.
Insofern halte ich das von Miguel geschilderte Szenario schon für möglicherweise treffend.
Eine andere spannende Frage wäre, wann dieser Zielkonflikt entstanden ist. Ich halte es auch für möglich, dass die ersten ausgelieferten Fahrzeuge keine Probleme hatten, jedoch einen erhöhten Diesel- und SCR-Verbrauch und dann einfach die Ansage kam, dass das nachzubessern ist.
nein, nur die Großen (ich glaube ab 190 PS aufwärts im 2.0 TDI). Die kleinen haben einen Speicherkat, dessen regelmäßige Reinigung aber anscheinend erheblich Kraftstoff verbraucht.
Erinnert mich ein wenig an Unternehmen Capricorn
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Unternehmen_Capricorn
Hochgesteckte, ehrgeizige Ziele können nicht erreicht werden. Der Druck aber ist so hoch, dass man ein Versagen nicht eingestehen möchte. Dann wird halt nach Alternativen Ausschau gehalten...
Jetzt wird es aber sehr weit hergeholt. Man hat mit einem "Kniff" versucht, Kosten zu sparen. Das ist gehörig schiefgegangen. Jetzt da mangelnde Leistung und Versagen zu unterstellen, ist doch sehr weit hergeholt. Ich bin mir sicher, man kann es besser, hat es aber auf Grund Abwägung verschiedener Parameter so (falsch) entschieden.
Imho war man sich der Auswirkungen nicht bewusst und hat eine große Dummheit gemacht. Aber so sollte man es auch sehen. Jetzt muss man dafür gerade stehen, aber jetzt ein Unternehmen zu ruinieren durch absurde Zahlungen halte ich trotzdem für falsch. Es muss weh tun, ja, aber es muss auch in einem angemessenen Rahmen bleiben. Und die anderen Leistungen des Unternehmens sind ja trotzdem gut. Daher muss man nicht gleich das Ende herbei reden.
Fakt ist: Wenn's ganz blöd läuft, ist das u.U. trotzdem das Ende und es gibt genügend Parteien, die daran ein Interesse hätten.
Bei VW haben der Staat und die Gewerkschaften gehörig was zu sagen. Glaubt jemand allen Ernstes da ist die Existenz des Unternehmens gefährdet? Bei dieser Rückendeckung? Mit dieser Lobby und diesen Kontakten? Niemals nie. Das wird teuer für VW, aber das war es auch schon.
Charly, die schützende Hand des Staates verliert seine Wirkung an den Grenzen Deutschlands. Beschließen nun einige Schlüsselmärkte VWs außerhalb Deutschlands exiszentielle Maßnahem kann VW beschließen ein glücklicher nationaler Player zu sein. Die globale Ausrichtung des gesamten Unternehmens wird VW dann schlußendlich doch in den Abgrund treiben. Will sagen, die USA, China usw. interresiert die nationale Relevanz nicht die Bohne.