Was nach Original aussieht ist nicht immer auch original
Hallo Zusammen
Einige kleine Episoden aus meinen Importen von Rolex Uhren aus dem letzten Jahr von Rolex Uhren älter als 20 Jahre:
Wenn auch noch Gehäusenummer und Werktyp und Werknummer zusammenstimmen, heisst das noch lange nicht, dass für den Zoll doriginal ist! Ich wollte eine Perpetual von 1969 importieren und habe wie sich das gehört alle sichtbaren Nummern kontrolliert - alles stimmte. Der Zoll hat die Uhr beschlagnahmt und von der Uhrenfachstelle überprüfen lassen. Das Ergebnis: gefälscht...also Prüfung bei Rolex...gefälscht. Warum? Die Aufzugskrone sieht wie origial aus der Zeit aus ier von einer späteren Serie durch einen nicht autorisierten Händler ausgetausch worden. Das Ergebnis: VERNICHTUNG der GANZEN UHR! - und das Beste eine Strafe üner 1000 CHF!
Das selbe spiel mit einer Air-King nur mit einem besseren Ausgang für mich. Der Zustand der Uhr war so, dass die Uhrenfachstelle die originalität nicht garantieren konnte und erst eine Prüfung bei Rolex brachte Klarheit.
In der Zwischenzeit habe ich ein bischen nachgeforscht und mich mit dem Anwalt von Rolex unterhalten.
Aus meiner Sicht gilt: Vorsicht mit Zifferblättern welche auch noch nach 30 Jahren leuchten - bei Ziffernblätter und allen Teilen hat Rolex den vollen Überblick was wann verbaut wurde und welche Teile wirklich zusammengehören. Wenn Rolex ein Teil tauscht bei einer alten Uhr, wird das vermerkt. Dazu gibt es spezielle Nunnerncodes und Rolex gibt auch ein Zertifikat ab, was getauscht wurde. Also Achtung vor nicht autorisierten Uhrenhändlern welche Revisionen an Rolex Uhren durchführen! Die Uhr wird vieleicht nie mehr einensolchen Test bestehen...und denkt daran, wenn Ihr Uhren vererbt ist das kein Freibrief für Fälschungen oder nicht gewusst! Bei einer Oysterquartz führt nur schon ein wechseln der Baterie durch einen nicht autorisierten Uhrenhändler zu einer nicht mehr originalen Uhr - eine Episode vom Rolex Anwalt.
Ein Zertifikat wie es bei einer neu gekauften Uhr mitgeliefert wird gilt bei einer alten Rolex NICHTS! Weil das Papier nichts über die gemachten Revisionen aussagt oder welcher Uhrmacher mal Teile getauscht hat.
Vorsichtig währe ich auch mit der Aufbereitung von Zifferblättern - das könnte auch Probleme geben. Lasst eine alte Rolex nur bei einem autorisierten Händler oder bei Rolex selbst aufarbeiten und lasst Euch alle ausgetauschten Teile auflisten und bestätigen.
Fehlende Teile wie bei der neulich versteigerten Milgauss (e...) können niemehr ersetzt werden und wenn müssen sie den Prüfungen von Rolex standhalten - da werden Unterschiede gesucht, und Teile nachgemessen und auf das kleinste Detail hin untersucht.
Eine original alte Rolex sollte nur mit einem Prüfzertifikat von Rolex gekauft werden oder macht einen Vertrag mit dem Verkäufer in dem er sich nach einer nicht erfolgreichen Prüfung bei Rolex die Uhr zurücknimmt.
Keine Angst - es gibt sicher viele alte Rolex im originalzustand aber sicher auch so viele verbastelte Uhren.
Gut gekauft ist sicher gekauft - der Preis ist kein Kriterium für Originalität da zählen nur Fakten.
Viel Freude an Euren Uhren ob Echt oder teilweise Echt, eine Rolex muss getragen werden, für das ist sie gemacht!
RE: Was nach Original aussieht ist nicht immer auch original
wieviele Uhren haben keine Twinlock Krone oder den alten Tubus mehr drauf...Serviceinlays anstatt Fat Font, neueres Band statt Falt oder Nietband usw...da wären dann alle nicht durch den Zoll gegangen und vernichtet worden. Ich kann das nicht ganz glauben :op:
Weiters wie will man feststellen ob eine OQ einen Batteriewechsel von einem nicht authorisierten Händler erfahren hatte wenn die Tauschbatterie Original ist? :grb:
Und in einer freien Uhrmacherwerkstatt kann man vorher bestimmen ob Teile getauscht werden oder nicht, bei Verschleissteile am Werk selbst hoffe ich doch stark dass keine Aftermarket Teile herangezogen werden, selbst wenn, wer kann das noch unterscheiden wenn das Werk perfekt nach der Kur tickt?
Klar, Authenzität und Originalität ist jedem Vintagesammler wichtig, aber man kann vieles auch übertreiben und durch Wahnvorstellungen sich den Spass an der Sache verderben :op:, no Risk no fun oder was man nicht weiss...macht einen halt nicht heiss :D.
Oder man bleibt bei Neuuhren und geht dem ganzen Risiko aus dem Weg, kauft immer brav beim Konzi und revisioniert in Genf. Auch ein Ausweg ...
RE: Was nach Original aussieht ist nicht immer auch original
Zitat:
Original von Laohu
Ich kann das nicht ganz glauben :op:
Da bist Du nicht alleine..... :D
Edit: wobei, in der Schweiz ist vieles möglich. :tongue: