Druckbare Version
Heut ist es passiert. Jemand der weiß dass ich "Uhrenverrückt" bin trat an mich heran und stellte eine Frage und ich weiß nicht was ich antworten soll.
Warum nutze Rolex so lange das El Primero Kaliber von Zenith / Movado?
immerhin bis 1990...warum erst so spät eine Eigenentwicklung und warum kein anderes Kaliber? Warum das Zenith als Basis?
Ich war entwaffnet...helft mir bitte.
Das Zenith-Werk wurde bis 2000 verbaut, weil Rolex schlichtweg kein selbst entwickeltes automatisches Chronographenwerk vorweisen konnte und sich die Handaufzug-Daytonas nicht verkaufen ließen. Das Zenith-Werk war damals eines der Besten und wurde von Rolex zur längeren Haltbarkeit in der Frequenz noch auf 28.000 Halbschwingungen runtergetaktet.
Soweit mein uhrologisches Halbwissen... ;)
Aber es hätte doch Alternativen gegeben, Lemania oder Eta, oder?Zitat:
Original von klazomane
Das Zenith-Werk wurde bis 2000 verbaut, weil Rolex schlichtweg kein selbst entwickeltes automatisches Chronographenwerk vorweisen konnte und sich die Handaufzug-Daytonas nicht verkaufen ließen. Das Zenith-Werk war damals eines der Besten und wurde von Rolex zur längeren Haltbarkeit in der Frequenz noch auf 28.000 Halbschwingungen runtergetaktet.
Tja, ich verweise auf die Glaskugel oder kommende Posts in diesem Thread. :ka:
zenith"el primero"geschichte:
Zenith war die erste Manufaktur, die 1969 einen Chronographen mit automatischem Aufzug entwickelte. Man nannte ihn ebenso treffend wie klangvoll „El Primero“, was spanisch ist und auf Deutsch „Der Erste“ heißt. Damit hatte man die Mitbewerber Breitling und Heuer um Haaresbreite geschlagen, kam doch fast zur gleichen Zeit deren automatisches Chronographen Werk auf den Markt. Doch beide Uhrwerke sahen sich mit einer neuen Entwicklung konfrontiert: Quarztechnologie. Bald schon wurden immer weniger mechanische Chronographen verkauft, digitale Uhren leisteten die gewünschten Funktionen doch viel billiger. 1975 traf die Geschäftleitung die Entscheidung, die Produktion des El Primeros einzustellen. Doch es kam noch schlimmer: Der damalige Inhaber, eine amerikanische Firmengruppe, gab die Devise aus, alles zu vernichten, was mit Mechanik zu tun hatte: Werke, Maschinen, Konstruktionspläne.... . Dem Mut des engagierten Uhrmachers Charly Vermot ist es zu verdanken, daß dieser Befehl nicht in die Realität umgesetzt wurde. Unter seiner Verantwortung versteckten einige mechanikverliebte Kollegen Rohwerke und Werkzeuge in den weitläufigen Lagerräumen. Glücklicherweise wurde dieses „geheime Lager“ von den uhrenunkundigen Chefs nie entdeckt! Diese amerikanische Geschichte dauerte jedoch nicht lange, im Jahr 1978 gelangte Zenith wieder in den Besitz einer Schweizer Familie. Als dann im Jahr 1981 die Uhrenmarke Ebel, die als eine der ersten die Rückbesinnung zur Mechanik verspürte, bei Zenith um Lieferung von El Primero Werken bat, lüftete Charly Vermot sein Geheimnis. Von nun an lies der Erfolg des El Primeros nicht mehr aufhalten.
El Primero verhalf Ebel zu großen Erfolgen. Es wurden so viele Ebel Chronographen verkauft, daß bei Zenith im Jahr 1986 die El Primero Produktion wieder aufgenommen wurde. Ab 1988 lieferte die Manufaktur bis ins Jahr 2001 El Primero Werke an Rolex und verhalf damit dem legendären Daytona Chronographen zu neuem Ruhm. Doch auch die Entwicklung der eigenen Zenith Chronographen Kollektion wurde vorangetrieben.
Ist es jetzt interessanter eine Daytona mit Zenithwerk oder mit neuestem Rolexwerk zu kaufen. :grb:
Die Zenith Daytonas in Stahl sind seltener als die mit Rolex Werk. Aus sammeltechnischer Sicht macht man nichts verkehrt, wenn man eine schöne Zenith Dayonta in gutem Zustand kauft.
Einige Serien mit bestimmten Merkmalen bez. Zifferblatt und Lünettenkombination sind preislich schon in ziemlichen Höhen angekommen.
Am interessantesten ist es, eine Zenith mit einem Zenith-Werk zu kaufen. Und da wird in Basel eine ganz nette Variante vorgestellt.Zitat:
Original von Figaro
Ist es jetzt interessanter eine Daytona mit Zenithwerk oder mit neuestem Rolexwerk zu kaufen. :grb:
Die Daytona mit ihren verschraubten und somit schwer benutzbaren Drückern ist, wie die YM II zeigt, nicht mehr auf dem heutigen Stand.
Als Sammler allerdings ist sie eine wichtige Uhr. In Zenith- und Rolex-Variante. Einmal weiss, einmal schwarz, schlage ich vor.
Wieder so'n Techno-Schocker? :rolleyes:Zitat:
Original von Charles.
Am interessantesten ist es, eine Zenith mit einem Zenith-Werk zu kaufen. Und da wird in Basel eine ganz nette Variante vorgestellt.
Nein, Zenith hat den CEO ausgetauscht und vermutlich wird man sich wieder auf klassisches Design besinnen. Die Defy-Serie war ja auch wirklich unerträglich.
Klassisches Design. Technischer Leckerbissen.
@FigaroZitat:
Original von Figaro
Ist es jetzt interessanter eine Daytona mit Zenithwerk oder mit neuestem Rolexwerk zu kaufen. :grb:
Ich glaube das erstere!
Ist seltener!
Gruß
Klaus
@steffen.kaiserZitat:
Original von steffen.kaiser
Nein, Zenith hat den CEO ausgetauscht und vermutlich wird man sich wieder auf klassisches Design besinnen. Die Defy-Serie war ja auch wirklich unerträglich.
Vollkommen deiner Meinung. Thiery Nataf war eine einzige Katas...
Gruß
Klaus
Nataf war nicht nur eine Katastrophe. Er hat die unter Manfredini dahindümpelnde Fabrik aus Castellas Gruppe wieder bekannt gemacht. Allerdings nicht optimal. Dufour hat sie in einem finanziell desaströsen Zustand übernommen und soll sie zu einem vernünftigen Ertrag führen.
Damit wieder gekauft wird, müssen die Preise wieder vernünftig werden, aber die Marke muss trotzdem durch Qualitäten bekannt bleiben. Der genaue Standort im Konzern wird sich aus den Kapazitäten als Werkhersteller ergeben.Vor allem aber soll für die eigene Marke produziert und diese verkauft werden.
Das bedeutet auf gut Deutsch, dass in wesentlich grösserer Menge produziert werden muss als bisher.
Zitat:
Original von Royal-Flush
zenith"el primero"geschichte:
Zenith war die erste Manufaktur, die 1969 einen Chronographen mit automatischem Aufzug entwickelte. Man nannte ihn ebenso treffend wie klangvoll „El Primero“, was spanisch ist und auf Deutsch „Der Erste“ heißt. Damit hatte man die Mitbewerber Breitling und Heuer um Haaresbreite geschlagen, kam doch fast zur gleichen Zeit deren automatisches Chronographen Werk auf den Markt. Doch beide Uhrwerke sahen sich mit einer neuen Entwicklung konfrontiert: Quarztechnologie. Bald schon wurden immer weniger mechanische Chronographen verkauft, digitale Uhren leisteten die gewünschten Funktionen doch viel billiger. 1975 traf die Geschäftleitung die Entscheidung, die Produktion des El Primeros einzustellen. Doch es kam noch schlimmer: Der damalige Inhaber, eine amerikanische Firmengruppe, gab die Devise aus, alles zu vernichten, was mit Mechanik zu tun hatte: Werke, Maschinen, Konstruktionspläne.... . Dem Mut des engagierten Uhrmachers Charly Vermot ist es zu verdanken, daß dieser Befehl nicht in die Realität umgesetzt wurde. Unter seiner Verantwortung versteckten einige mechanikverliebte Kollegen Rohwerke und Werkzeuge in den weitläufigen Lagerräumen. Glücklicherweise wurde dieses „geheime Lager“ von den uhrenunkundigen Chefs nie entdeckt! Diese amerikanische Geschichte dauerte jedoch nicht lange, im Jahr 1978 gelangte Zenith wieder in den Besitz einer Schweizer Familie. Als dann im Jahr 1981 die Uhrenmarke Ebel, die als eine der ersten die Rückbesinnung zur Mechanik verspürte, bei Zenith um Lieferung von El Primero Werken bat, lüftete Charly Vermot sein Geheimnis. Von nun an lies der Erfolg des El Primeros nicht mehr aufhalten.
El Primero verhalf Ebel zu großen Erfolgen. Es wurden so viele Ebel Chronographen verkauft, daß bei Zenith im Jahr 1986 die El Primero Produktion wieder aufgenommen wurde. Ab 1988 lieferte die Manufaktur bis ins Jahr 2001 El Primero Werke an Rolex und verhalf damit dem legendären Daytona Chronographen zu neuem Ruhm. Doch auch die Entwicklung der eigenen Zenith Chronographen Kollektion wurde vorangetrieben.
Eine tolle Story kann man sich heut zutage garnicht mehr vorstellen,
was die Amis seinerzeit da verlangten,
solche Kulturbanausen... ;)
Aufgrund der Finissierung und der Ästhetik ist das El Primero dem 4130 optisch übrigens weit überlegen. Schade nur, dass man es so selten sieht. ;)
Bedauerlich ist aus meiner Sicht nach wie vor, dass Rolex sowohl bei der eigenen Adaption des El Primero (rd. 200 Modifikationen, die bekannteste ist wohl die Reduzierung der Schlagzahl von 36.000 auf 28.800 Halbschwingungen pro Stunde) als auch bei der späteren Einführung des Cal. 4130 auf eine Datumsanzeige verzichtet hat.
Das verleidet mir die Daytona immer wieder, weil ich mir einfach das aktuelle Datum nicht merken kann... ;)
:DZitat:
Original von Figaro
Ist es jetzt interessanter eine Daytona mit Zenithwerk oder mit neuestem Rolexwerk zu kaufen. :grb:
so wie ich weiss wurde das Zenith-Werk wurde bis Ende 2000 eingesetzt.
@steffen.kaiserZitat:
Original von steffen.kaiser
Aufgrund der Finissierung und der Ästhetik ist das El Primero dem 4130 optisch übrigens weit überlegen. Schade nur, dass man es so selten sieht. ;)
Bedauerlich ist aus meiner Sicht nach wie vor, dass Rolex sowohl bei der eigenen Adaption des El Primero (rd. 200 Modifikationen, die bekannteste ist wohl die Reduzierung der Schlagzahl von 36.000 auf 28.800 Halbschwingungen pro Stunde) als auch bei der späteren Einführung des Cal. 4130 auf eine Datumsanzeige verzichtet hat.
Das verleidet mir die Daytona immer wieder, weil ich mir einfach das aktuelle Datum nicht merken kann... ;)
Also da gabe ich dir vollkommen recht. Ich habe einen Panerai Chronographen 40mm mit einem "El Primero" und Glasboden. Das Werk ist schon eine Augenweide. :gut:
Gruß
Klaus
also ich habe ne Zenith El Prímero Chronograph Vollkalender mit Glasboden :gut: ein Traum
Und dazu Daytonas - das ist die richtige Kombi! :dr: