In einem zweiten kleinen Labor in Genf gleich daneben
A: Warum grinst denn der eine da drüben im anderen Labor so süffisant?
B: Die beiden da drüben haben aufgrund ihrer letzten Erfindungen, den massiven Bändern und Schliessen, aktuell gerade einen guten Lauf und einen ebensolchen Ruf bei der Geschäftsleitung. Wir sollten langsam mal was unternehmen, wenn wir demnächst noch hier sitzen wollen. Heute Morgen habe ich den einen irgendwas von „Hackett“ erzählen gehört.
A: Du meinst vermutlich hacking, aber das ist ein alter Hut. Ich mochte die beiden schon damals zu unserer Zeit als Praktikanten nicht besonders. Aber was sollen wir denn jetzt blos unternehmen?
B: Neulich habe ich gesehen was der andere immer am PC treibt, als er kurz auf Toilette war.
A: Und, na erzähl schon?
B: Der treibt sich in irgendeinem sehr merkwürdigen Internetforum rum.
A: Einem Uhrenforum, worum geht’s denn dort genau und was hat das mit uns zu tun?
B: Nein, ich glaube es ist ein Kochforum, aber es gibt interessanterweise sehr viele Uhrenfreunde dort.
A: Ein Kochforum, mit Uhrenfreunden? Verstehe immer noch nicht, was das ganze mit unser beider besch***ener Gesamtsituation zu tun hat!
B: Ja, die hebeln dort in dem Forum mit Pfannenwendern unsere Lünetten ab, ohne Witz, und dokumentieren das ganze auch noch fein säuberlich mit Bilderserien!
A: Erzähl mir nicht so einen Schwachsinn, wer macht denn so was – Bilderserien über Pfannenwender.
B: Wenn ich’s Dir doch sage und dann ist immer wieder von messerscharfen Hörnern mit denen man Rinderfilets schneiden kann die Rede, und von Rehhäuten und Hörnern die gut im Saft stehen. Und wie gut man mit der Daytona Eier und Tee kochen sowie Backen kann. Und die Submariner heisst dort Kellneruhr. Mir ist zwar noch nicht ganz klar, welches Feature für den Kellner besonders interessant ist, aber da bleibe ich auf jeden Fall dran.
A: Eine Daytona zum Backen, ist klar, lass mich in Ruhe. Deine letzte Idee mit den Keramik-Inlays aus den alten Fonduetöpfen war auch nicht so der Bringer, dauernd gibt es Beschwerden bezüglich der Kratzbeständigkeit und der Tatsache, dass es keine Bicolor mehr gibt.
B: Was kann ich denn dafür, wenn die da oben im Marketing wieder so masslos übertreiben?! Auf jeden Fall war die Idee hochgradig innovativ und wir werden das alte Fonduegeschirr noch los!
A: Sag mal, was war eigentlich Deine letzte durchschlagende Produktidee?
B: Ich habe schon damals vor 40 Jahren während meinem Praktikantenjahr gesagt die sollen den Cosmographen in der Kommunikation als „Mechanischen Küchengehilfen“ positionieren. Dann wäre das bestimmt nicht so ein Ladenhüter sondern ein Riesenerfolg geworden.
A: Spinnst Du jetzt ganz? Mechanischer Küchengehilfe? Das ist eine Sportuhr!
B: Ist klar, und ein Zitronenfalter faltet Zitronen! Überleg mal, die neue Yachtmaster mit dem Rückwärtstimer wäre eine Spitzenuhr zum Backen! Ich sag’ Dir, die dort drüben in dem Forum wären begeistert! Unsere gesamte Kollektion könnte rund um das Thema Kochen und Backen positioniert werden und statt Roger Federer und den ganzen Golfern könnten wir Tim Mälzer, Alfons Schuhbeck und Jamie Oliver unter Vertrag nehmen.
A: Lass uns in die Kantine gehen, Mittagessen und nicht mehr darüber reden.
B: Aber…
A: Nichts aber, vergiss es einfach!
B: Na gut, ich werde das Gesamtkonzept noch heute Nachmittag unserem Vorstand vorlegen und die ganzen Lorbeeren dann halt ganz alleine einsammeln, dann nur nicht beleidigt und sauer sein!
RE: In einem zweiten kleinen Labor in Genf gleich daneben
:gut: :gut: :gut:
Gruß,
Marco.
P.S. Fonduegeschirr loswerden... :rofl:
RE: In einem zweiten kleinen Labor in Genf gleich daneben
RE: In einem zweiten kleinen Labor in Genf gleich daneben
... interessante Assoziation: Rolex und Kochen :tongue:
Gruß Volker
