Praxistest: ROLEX SD und SubD zum 1. Mal am Handgelenk
Wie ich unter „New to R-L-X“ bereits dargestellt habe, sind die Gegenstände meiner Begierde von klassischer Natur, d. h. SD oder stählernde SubD. Da ich diese Uhren bzw. überhaupt eine ROLEX noch nie an meinem Handgelenk gesehen habe, ging es also gestern spontan zu einem namhaften Konzi in Frankfurt, unweit meiner Arbeitsstelle. Zuvor habe ich kurz telefonisch angefragt, ob die Uhren auch vorrätig seien, da die Stahl-Sporties ja doch sehr begehrt seien. Dies wurde bejaht, beide Filialen haben die Uhren an Lager. Also Termin für eine Stunde später vereinbart und ab zum Konzi. Da ich mich als Junggeselle selten bei Juwelieren sehen lasse, war ich zunächst darüber erstaunt, dass man zum Eintritt eine Klingel bemühen musste. Nennt man das hier im Forum nicht „Pennerschleuse“ :D ? Naja, Hochsicherheitstrakt eben. Aber entgegen aller Befürchtungen wurde ich sehr freundlich von einem Schützenkollegen (wie sich später herausstellte) empfangen und es wurde kein affektierter Heckmeck a la Uhrenanlegen mit Handschuhen usw. veranstaltet, was ja auch affig erscheinen würde angesichts Gebrauchsuhren, welche für Tauchtiefen bis zu 400 Fuss konzipiert sind. Die Fachkompetenz war ausreichend, verblüfft war ich etwas darüber, dass der Verkäufer die Thematik mit dem langen und kurzen „f“ bei der Feetangabe nicht kannte. Bei meiner Frage nach der PANERAI Submersible 1000m antwortete er, er kenne diese Uhr nicht weiter, da sie ausschließlich in der anderen Filiale veräußert werde. Von einem Uhrenfreak hätte ich da mehr erwartet. Naja, aber ich kenne auch einen VW-Autoverkäufer, der dachte, bis ich ihn aufklärte, dass TDI’s ohne Turbo, sondern mit Pumpedüse-System arbeiteten :rolleyes: . Man muss offenbar nicht in seiner Materie aufgehen, um im Verkauf erfolgreich zu sein. Da ich ebenfalls im Vertrieb (jedoch an institutionelle Kunden, keine Endverbraucher, keine emotionalen Produkte) tätig bin und mich mit Verkaufstechniken etwas auskenne, verspürte ich jedoch schon eine gewisse Zielorientiertheit des Verkäufers nach dem Motto „bis Montag kann ich Ihnen die Uhr reservieren, danach für nichts mehr garantieren“. Schade eigentlich, hat man es wirklich so nötig, steht man als Uhrenverkäufer beim Konzi wirklich derart unter Druck :ka: ? Ich wünschte mir da eine Spur mehr Souveränität a la „Frühstück bei Tiffany’s“. Aber alles in allem war es noch durchaus erträglich.
Zu den Uhren: Die SD und die SubD ähneln sich stark. Die hier oft zitierten Trageunterschiede und Arien über die „mächtige“ SD kann ich nicht nachvollziehen. Ganz im Gegenteil: Beide, laut Verkäufer identische 41 mm (ich dachte immer 40mm?) messenden, Gehäuse wirken im Vergleich zu meinen 44-45 mm messenden SINN-Chronos recht zierlich (böse ausgedrückt: Popelig). In der Tat wirkt die SubD in der Draufsicht marginal größer. Beim direkten Vergleich meinte ich erkennen zu können woran das liegt: Es ist die stärker gekerbte Lünette des SD, welche das Ziffernblatt kleiner erscheinen lässt. Mit der Datumslupe der SubD konnte ich mich indes nicht recht anfreunden - irgendwie "altherrenmäßig" :op:. Überrascht war ich von dem Blitzen und Funkeln der Uhr im Licht. Selbst die gebürsteten Teile hatten eine gewisse Strahlkraft, welche die Uhren nicht gerade unauffällig macht. Zugegeben ich kam mit meiner schwarz galvanisierten SINN 142 ins Ladenlokal – da funkelt aber auch gar nichts :D. Mein persönliches Fazit – die ROLEX-Jünger mögen mir bitte verzeihen: Ich fühle mich irgendwie noch zu jung (bin Ende 30) für diese Uhren. Die funktionellen Defizite (keine Tagesanzeige, keine Zeitmessfunktion) möchte ich derzeit nicht in Kauf nehmen. Meine Frage nach einer Daytona Stahl (kein Datum, kein Tag) wurde übrigens mit einer unüberschaubaren Warteliste beantwortet (sind wir wieder auf dem Weg zurück in die DDR :grb:?). Man möge mir mangelndes Selbstvertrauen vorwerfen, aber zudem befürchte ich aufkeimenden Sozialneid in der heutigen Hartz IV-Zeit, wenn ich mit einer funkelnden ROLEX auftauche. Somit hat sich das Thema für mich erst mal erledigt. Dies soll jedoch nicht heißen, dass ich mich von diesem für Uhrenfans lesenswerten Forum vollends verabschiede - worauf nach diesem Beitrag hoffentlich niemand hofft =). Es besteht immerhin noch die Chance, dass ich mich spontan in einen Vintage-Sportie mit cremefarbenen Indizes und Sportband verliebe :cool:. Ich denke diese Uhren haben einen Hauch mehr Charakter als die aktuelle funkelnde Kollektion. Ich hoffe ich habe Euch mit dem Beitrag nicht gelangweilt und freue mich auf Eure Kommentare :gut:.
Gruß,
Frank
PS: Gibt es eigentlich ROLEX-Modelle mit einem Durchmesser größer als 40/41mm :grb: ?
RE: Praxistest: ROLEX SD und SubD zum 1. Mal am Handgelenk
Die Lünette der SD ist kleiner als die der 16610. Nicht schlimm, dem Reiz der Submariner kann nicht jeder erliegen :op:
Gruß Gregor
PS:
Mit Ende 30 würde ich aber auch keine Sinn Uhr in schwarz mehr tragen :D
RE: Praxistest: ROLEX SD und SubD zum 1. Mal am Handgelenk
Hey Frank!
Schade, dass du dich noch für keine Rolex- Uhr erwärmen konntest. Aber vielleicht kommt das ja noch :gut: Dass dir die SD u. die SubD zu altherrenmäßig sind kann ich allerdings genauso wenig nachvollziehen wie das Argument des "Sozialneids". Die SD ist für mich die einzig verbliebene Tool- Watch und die SubD auch ein sportlich eleganter Klassiker, der jeder Altersgruppe gut zu Gesicht steht. Aber jeder nach seinem Gusto. Und was den Sozialneid angeht...who cares? Es wird immer Leute geben, die einem das Erarbeitete nicht gönnen, einfach aus dem Grund heraus, dass sie es selbst nicht haben. Außerdem wirst du erstaunt sein, wie wenig eine doch eher "simple" Stahl- Sportie im täglichen Leben wahrgenommen wird. Wenn, dann nur von Uhren- Fetischisten wie uns :D
Grüße
RE: Praxistest: ROLEX SD und SubD zum 1. Mal am Handgelenk
Zitat:
Original von MostwantedPS:
Mit Ende 30 würde ich aber auch keine Sinn Uhr in schwarz mehr tragen :D
:D Auf meine SINN 142 St S lasse ich nix kommen, mit der habe ich schon gute & schlechte Zeiten erlebt. Ich nehme ihr selbst Ihre täglich ca. 40 Sekunde plus nicht übel - und das mag schon etwas heißen bei einem Perfektionisten wie mir :D.
By the way, Reinhard Furrer trug die 142 St S als ersten Automatik-Chronographen weltweit im All bei seiner D1-Mission 1985 - und da war er bereits 45 Jahre alt ;) !
Mehr zu Furrer: http://de.wikipedia.org/wiki/Reinhard_Furrer