Fertigungszeit eines Manufakturwerkes
Hallo UhrenKenner/innen,
beim Mittagsessen habe ich zur Begründung des Preises für besondere Uhren erzählt, dass z. B. PP eine Bauzeit für das Handaufzugkaliber TO 27 PS mit 336 Einzelteilen (Dreizeigeruhr Ref. 3939 H mit Minutenrepetition und Tourbillon) von 12 Monaten angibt. Diese Info enstammt dem Wempe Büchlein Meisterwerke der Uhrmacherkunst 2006/7.
Im Kreise der Unerfahrenen wurde ich mild belächelt. Ja, ja bestimmt 12 Monate jeden Tag mal eben ein Schräubchen in 5 Minuten eingebaut.
Nun denn, jetzt brauche ich Munition zum Kontern. Wie lange sitzt denn nun wirklich ein Uhrmacher zur Fertigung an einem komplexen Manufakturwerk einer PP, AP oder Lange ? Und wie lange braucht Rolex zum Bau eines Werkes, z.B. für Kaliber 3135, und zwar immer auf Basis eines normalen Arbeitstages von 8 Stunden bei einer 5 Tage Woche.
Lasst mich bitte nicht hängen :)
Grüße. Franko
RE: Fertigungszeit eines Manufakturwerkes
Zitat:
Original von Franko
Wie lange sitzt denn nun wirklich ein Uhrmacher zur Fertigung an einem komplexen Manufakturwerk einer PP, AP oder Lange ? Und wie lange braucht Rolex zum Bau eines Werkes, z.B. für Kaliber 3135, und zwar immer auf Basis eines normalen Arbeitstages von 8 Stunden bei einer 5 Tage Woche.
Ein Uhrmacher fertigt ja keine Werke, sondern setzt diese zusammen. Die Fertigung ist mehrheitlich automatisiert. Und das Zusammensetzen dauert bei den kompliziertesten Werken mit zwischen 500 und 1'000 Teilen nicht einmal 2 Tage. Bezüglich des "einfachen" Rolex Kalibers 3135 mit rund 200 Teilen sieht es so aus, dass ein Uhrmacher davon gleich mehrere an einem Tag zusammen setzt.
Aber zurück zu Deinem Problem, der Rechtfertigung der hohen Preise. Dafür gibt es keine Rechtfertigung, wir sprechen von emotionalen Luxusprodukten die Status signalisieren, das wird in Rechnung gestellt. Nicht das Edelmetall, die Arbeitszeit des Uhrmachers oder sonstiges. :D
RE: Fertigungszeit eines Manufakturwerkes
Zitat:
Original von market-research
Bezüglich des "einfachen" Rolex Kalibers 3135 mit rund 200 Teilen sieht es so aus, dass ein Uhrmacher davon gleich mehrere an einem Tag zusammen setzt.
Ein Uhrmacher?? Ich glaube eher, da werden Maschinen die meiste Arbeit ausführen. Und nehmen wir mal an, Rolex verkauft pro Jahr rund 600.000 (wahrscheinlich sogar mehr) Werke 3135 und 3130, das wären dann 3000 pro Werktag. Da käme ja einiges an Uhrmachern zusammen. ;) ;)
Gruß Rocki
RE: Fertigungszeit eines Manufakturwerkes
Zitat:
Original von Rocki
Zitat:
Original von market-research
Bezüglich des "einfachen" Rolex Kalibers 3135 mit rund 200 Teilen sieht es so aus, dass ein Uhrmacher davon gleich mehrere an einem Tag zusammen setzt.
Ein Uhrmacher?? Ich glaube eher, da werden Maschinen die meiste Arbeit ausführen. Und nehmen wir mal an, Rolex verkauft pro Jahr rund 600.000 (wahrscheinlich sogar mehr) Werke 3135 und 3130, das wären dann 3000 pro Werktag. Da käme ja einiges an Uhrmachern zusammen. ;) ;)
Gruß Rocki
Ich empfehle Dir, mal selber eine Uhr zusammenzubauen. Es gibt noch keine Maschine, die das übernehmen könnte. Die Fertigung der Einzelteile und auch die Finissage ist bei Rolex automatisiert, nicht aber der grösste Teil des Zusammenbaus. Und glaub mir, Rolex beschäftigt eine ganze Menge Uhrmacher.
RE: Fertigungszeit eines Manufakturwerkes