Wie fing eure Vintageleidenschaft an ?

Hallo,

möchte mich mit diesem Thread speziell an die Vintagefreunde unter uns richten.
Mich würde mal interessieren ,wie ihr zum Sammeln von Vintagemodellen gekommen seid und was euch gerade an diesen Uhren so fasziniert. Bei mir fing meine Sammelleidenschaft zunächst mit dem kauf diverser Neuuhren verschiedener hersteller an. Dann traf ich in der Auslage eines uhrengeschäftes auf mehrere Uhren, die herrlich altmodisch aussahen. Ich betrat das Geschäft und verließ es mit einer Junghans HAU von 1965 am Handgelenk. Seit diesem tage lies bei mir das Interesse an neuen uhren stark nach und ich kaufte fast nur noch alte Uhren an. Zunächst kamen diverse Junghans.Lacos etc. aus deutscher Produktion an den Start, bis ich mir meine erste alte Omega zulegte. Seitdem sind 6 weitere Omegaveteranen hinzugekommen. Und gestern erst der siebte. Eines Tages fand ich, das wenigstens eine alte rolex in jede gute Uhrensammlung gehört, gesagt, getan. Besitze zur zeit 5 Uhren aus dem hause Rolex (DJ 6605,AK 5500, OD 6694,Tudor Oysterdate , sowie Tudor-Sub in Mediumgrösse). Mich fasziniert bei den oldies die tolle Ausstrahlung, der Reiz des vergangenen, die unglaubliche Vielfalt der damaligen Werkehersteller und der Reiz des Aussergewöhnlichen. bin mal auf euer Postings zu diesem schönen Sammlerthema gespannt.

Gruss an alle rolexianer und uhrenfreunde

Walti

Hi Walti,

also ich war ja immer nur ein Käufer von nagelneuen oder neuwertigen Rolex Uhren und das schon seit ca. 14 Jahren.
Jetzt habe ich fast alle Modelle, die mich interesiert haben mal gekauft und getragen gehabt, aber alle wieder weiter verkauft, da ich immer nur eine Uhr trage.....
Jetzt bin ich an einen Zeitpunkt angelangt, wo mich ältere Rolex Uhren faszinieren, gerade trage ich eine 16800 von 1989, noch kein direkter Vintage, aber das Vorstadium.
Ich suche ja noch einen Sportie von 1963 meinem Geburtsjahr.
Früher dachte ich ja immer, diese Vintage sind nicht Alltags geeignet, doch jetzt weiss ich es sie sind es.....vielleicht zu schade, aber ich trage halt meine Uhren.

Leider bin ich noch ein Frischling in diesem Thema, aber ich freue mich schon auf viele neue Erfahrungen und Uhren, die ich mir zulegen werde.

Nur denke ich, diese älteren uhren wachsen einen mehr ans Herz als diese neuen Dinger.....mhhhhh dann wird der Verkauf natürlich schwieriger..ich lass mich überraschen.

Bis bald
Stefan

Hallo stefan,

du hast es richtig erkannt. Von einer Vintage kann man sich eigentlich gar nicht mehr trennen, denn sie ist halt etwas ganz Besonderes. Neue uhren bekommt man überall, eine Vintage eben nicht. Schon deswegen und vor allem weil diese Uhren im Wert garantiert zulegen fällt eine Trennung schon sher schwer.

Gruss an alle rolexianer und uhrenfreunde

Walti

Walti - schöner Thread den Du da gestartet hast!! :))

Kannst Du mir mal näher bringen, was es an dem Vintage Feelin so auf sich hat. Was ist der Effekt beim Träger, daß man davon so fasziniert ist.

Ich persönlich finde es unglaublich interessant, welche Produktphilosphie Rolex mit den Sporties beispielsweise verfolgt.

Der Vintage Gedanke hingegen bremst mir ein wenig dieses Konept.
Denn die enorme Verwendbarkeit der Tools setzt für mich normalerweise eine relative aktuelle bzw. neue Produktkonstruktion voraus.

An altem kann ich mich natürlich auch erfreuen, sagen wir mal Oldtimer - könnte mir aber niemals vorstellen mir davon zwanzig in die Garage zu stellen und sie jeden Tag zu streicheln. Wenn ich sie nutzen will und die böcke fliegen mir um die Ohren, dann würden sie mich langweilen die Vintage Cars.

Also bring mirs mal näher, fände ich sehr nett.

:))

Hallo Michael,

ich will es gerne mal versuchen. Das unbeschreiblich schöne an einer Vintageuhr ist Folgendes.Sie ist durch ihre relative Seltenheit schon etwas Aussergewöhnliches und dann erst der unvergleichliche charme den ein Plexiglas verbreitet. Das verändert den Charakter einer Uhr radikal, sie wirkt dadurch viel lebendiger, sie hat dadurch eine unglaubliche Sexy-Ausstrahlung. Eine Vintage ist ein über die vielen jahre gereifter Klassiker, bei dem man sich folgendes fragt:

Wem hat sie einst gedient, wieviele Halbschwingungen hat sie in ihrem langen leben schon absolviert ? Was mag sie schon alles erlebt haben? Wenn diese Uhren reden könnten, so hätten sie sicherlich viele Anekdoten zu erzählen, die sie in den vielen jahrzehnten ihres Seins schon gelebt haben. Das ist wie das gesicht eines alten menschen,jede Falte in seinem Gesicht steht für gelebtes Leben und erzählt uns seine Geschichte. Diese Uhren sind Charakterdarsteller, für mich kann keine neue Uhr daran kommen.Und dann erst die alten Werke, wie sie sooooo schön gemächlich ticken (18000-21600 Ah) , jeder Heartbeat zeigt uns auf unverwechselbare Weise die Vergänglichkeit des Seins. Mit jedem Takt verstreicht eine Sekunde unseres lebens, wir versuchen sie zu halten, doch sie verstreicht und kehrt nie wieder.Wir sind Treibende im grossen Strom der zeit, im Ozean des Lebens. Die modernen Werke bringen durch ihre hohe schlagzahl (28800 Ah) dies viel zu hektisch rüber. Das wirkt irgendwie so gepeinigt, so getrieben, unharmonisch und respektlos Während das langsame Tick-Tack besonders von 18000 Ah den Wert der zeit als höchstes und kostbarstes Gut der Menschheit geradezu sinnlich und fast förmlich greifbar und somit erlebbar macht. Eine Vintageuhr würdigt die zeit, sie zollt ihr den Respekt, den sie verdient, sie huldigt ihr und macht so das Erlebnis zeit zu einem rauschenden Fest für die Sinne. Schau dir mal die schönen Vintageuhren in Gatsbys Thread VINTAGEONLY an und du wirst verstehen worum es geht. Dann hör dir, wenn du die Gelegenheit hast mal den klang eines alten werkes an und auch dich wird der vintagevirus packen und sicherlich nicht mehr loslassen.


Gruss an alle rolexianer und uhrenfreunde

Walti

Michael,

schau mal in den Thread " V I N T A G E O N L Y !!!!! ( 1 2) " :))

Die Ausstrahlung der dort gezeigten Uhren wird Dich auch faszinieren - und der Wunsch nach einem "Vintagekrönchen" wird Dich nicht mehr loslassen.

Und wenn Du dann erst eine Plexi hast ........... ;) :)) :D


8o 8o 8o Mannnnnn walti - das passt ja mal wieder :)) :))

Hallo,

@ Wolfram : 100 % Zustimmung. Die Vintageuhren sind von einmaliger Schönheit, es ist immer wieder ein hochgenuss eine solche uhr zu tragen. Übrigens: Bist du auch in Düsseldorf am 28.08. dabei?

Gruss an alle rolexianer und uhrenfreunde

Walti

Steht noch nicht zu 100% fest :( - aber ich "arbeite" dran ;)

Hallo Walti,

ich habe immer schon für mechanische Uhren geschwärmt. In der Quarzzeit hatte ich immer billige, aber optisch schlichte mechanische Timex-Uhren. Teure Exponate haben mich damals - zwangsläufig - nicht interessiert.

Meine erste Vintage war dann Mitte der Achtziger eine rechteckige Wyler aus den 30er Jahren. Natürlich schon Edelstahl.

Dann habe ich gemerkt, dass in meinem beruflichen Umfeld einige Menschen konsequent alte Uhren trugen und diese Typen waren ausnahmslos spannend. Der einmalige Charme einer Uhr mit Acrylglas nahm mich immer mehr gefangen.

Der Kauf, der ja überwiegend aus Suchen und Abwägen besteht, hat für mich auch etwas damit zu tun, wie ich mit Konsum umgehe. Und wenn man alles richtig macht, erwirbt man eine Uhr, deren Wert sich nicht mindert, wie bei den meisten anderen Produkten, sondern eher steigt.(Was für einige neue Rolex-Modelle natürlich ebenfalls zutrifft)

Richtig los ging es dann 1994, als mir meine Freundin im November eine IWC Mark X aus dem Jahr 1944 zum Geburtstag schenkte. Voraussgegangen war die gemeinsame Lektüre eines Artikels im SZ-Magazin sonntagsmorgens, welche Dinge denn für Männer ab einem gewissen Alter wirklich wichtig sind:

Zitat:
"Für jeden Mann gibt es den Tag, an dem er merkt, daß er hier unten nicht ewig Zeit hat. Dann will er es nochmal wissen. Dann sucht er sich ein Mädchen mit platinblonden Haaren und einem Teddybären. Oder er klaut sich ein Segelboot und taucht nach einem Schatz. Oder er besorgt sich ein Paar Paletten Bier, fängt an zu trinken und hört so bald nicht mehr damit auf.

Oder er kauft sich eine gescheite Uhr und wird endlich ein Mann. Nicht irgendeiner, sondern ein richtiger, ............ eine richtige Uhr zeigt, daß weglaufen nicht hilft. So wenig wie die Platinblonde, das Segelboot und die Bierpaletten. Okay, für ein paar Stunden vielleicht. Aber am Ende macht das Ganze ebensoviel Spaß, wie wenn man mit 140 St/km über eine rote Ampel brettert - das Gefühl, ein armer Vollidiot zu sein.........."

(Die Uhr, um die es in dem Artikel (SZ-Magazin No.37 v. 16.9.94) ging, ist nicht wichtig! Mein Stil wird durch Uhren wie die IWC Mark X und XI und natürlich!! Rolex Sub 5508 und Explorer 1016 repräsentiert)

Last not least ist das Bewußtsein, dass ich nur zeitweiser Besitzer einer Uhr mit Vorgeschichte und vermutlich Nachgeschichte bin, etwas besonderes.

Aber, ehe es hier ausufert, höre ich auf, nicht ohne noch ein Bild zu hinterlassen:
http://img70.exs.cx/img70/6084/1016-5508.jpg

Liebe Grüße, rainhard :)) :))

Walti - wie immer superschön Beschrieben !! :)) :))

Also wenn ich das richtig verstehe, bedeutet Euch eine Vintage Uhr deshalb soviel, weil

Plexi etwas warmes Ausstrahlt, sie bereits getragene Vorgeschichte hat oder auch weil sie langsamer schwingt.

Habe es wirklich genossen, Deine Ausführungen zu studieren. :))

Besonders, daß mit dem Gesicht eines alten Menschen hat echt was faszinierendes. Trotz der Faszination möchte ich dieses faltige Gesicht aber nicht haben. Nicht kopieren. Und die Historie einer Uhr wird doch jeden Tag neu geschaffen durch mich oder den Träger.

Aber Walti, nicht die hohe Schlagzahl macht die Hektik unserer Zeit sondern die Träger an sich.

Den Thread Vintageonly werde ich mir mal in ner ruhigen Stunde durchgucken, aber ich merke schon jetzt, daß ich die Vergangenheit ruhen lassen will und mich die Träger einer Uhr nicht im geringsten interessieren. Einzig Plexi finde ich wirklich sexy. Was für ein Satz lol.

Danke Dir für Deine Erklärungen und denke jetzt zu wissen, daß ich kein Vintagisti bin und werde, da ich die Gegenwart und Zukunft genieße und mich als wirklich bekennender Misanthrop nur sehr wenige Menschen interessieren und demzufolge eine Uhrenhistorie.

Danke Dir Walti, und jetzt verabschiede ich mich aus dem Thread. :))

Also für Uhren an sich habe ich mich schon seit meiner Kindheit interessiert, da ich mit dem Sohn eines Uhrmachers in die Schule gegangen bin und auch einige Zeit in dessen Werkstatt verbirngen konnte.

Trotzdem habe ich mir im Laufe der Zeit einige Quarzticker zugelegt, die ich heute unter "Jugendsünden" abbuche - auch zu meiner Firmung habe ich mir einen Seike Quarz-Chronographen in Bicolor gewünscht (und auch bekommen).

Die Vintage-Leidenschaft hat zu meiner Matura (Abitur) begonnen - es kam mein Großonkel aus den USA zu Besuch (meine Großtante, also seine Frau, kommt aus Österreich) - 1954 hatte er bei einem Wien-Besuch bei einem Juwelier auf der Kärtnerstrasse eine Omega (Hammer-) Automatic in 18k gekauft - und diese Uhr hat er mir nun als Geschenk "zurück nach Wien" gebracht. Ich war sofort fasziniert von der unglaublichen Schlichtheit (gebläuter Sekundenzeiger, ...).

Diese Uhr hat also einfach einen hohen persönlichen Wert und abgesehen davon ist heute eine Vintage Omega, an der wirklich alles noch Original ist, mit Originalpapieren eigentlich kaum mehr zu bekommen.

Ja, damit hat dann eben meine Vintage-Leidenschaft begonnen ... obwohl ich sagen muß, daß die Geschichte einer Uhr mich weniger interessiert, wenn diese keinen persönlichen Bezug für mich hat.

So habe ich auch nichts gegen eine neue Uhr (aktuell: 114270) und auch nichts gegen den Wiederverkauf einer einmal erworbenen Vintage ... nur von meiner Omega würde ich mich wohl kaum trennen.

Mit einer gebrauchten Omega-Speedmaster die ich mir dann wegen DM 200,-- doch nicht gekauft habe, ich war jung und brauchte das Geld ... :rolleyes:
Jahre später dann mit einer traumhaften 1016 mit Originalrechnung, Box und Papieren, die ich dem Erstbesitzer abgekauft und später mit Wertausgleich gegen eine 1655 getauscht habe. 8o
Leider ist keine von beiden mehr in meinem Besitz.

Hallo Walti,
was Rolex anbelangt, habe ich noch nie eine gebrauchte gekauft. Meine erste Rolex war eine 16030, die ich 1983 erwarb. 1985 kam die 1655 hinzu und im Frühjahr eine aktuelle GMT II. Zwischendurch habe ich eine Datejust in St/G aus mitte der achtziger Jahre und eine Omega Seamaster De Ville aus den sechzigern geerbt. Ich wollte meine alten Plexiuhren schon verkaufen. War der Meinung "die alten Zwiebeln sind doch nichts mehr wert". Durch dieses Forum habe ich mich vom Gegenteil überzeugen lassen!
Eine gebrauchte habe ich mir vor ca. 20 Jahren gekauft, weil sie mir so gut gefiel: Eine IWC Mark XI.

Gruß
Norbert

Für mechanische Uhren habe ich mich schon immer interessiert, hier und da mal eine Zeitschirft gekauft und auch neue Uhren.

Vor 2 Jahren bin ich dann irgendwie beim ebay stöbern auf eine Spezimatik gestoßen, habe sie gekauft, weiter gestöbert und eine Omega Dynamik aus den 70igern gekauft, und weiter gestöbert und bei Constellation Pie-Pan gelandet, später dann Seamaster und Speedmaster. Als ich dann über die Geschicht der Speedmaster gelesen habe, konnte ich mir nur vorstellen, eine Uhr aus der damaligen Zeit zu kaufen. Ist mir in der Zwischenzeit auch gut gelungen. :))

Ein Verkäufer einer Speedmaster hatte diverse Rolex noch zum Verkauf und so habe ich angefangen, über Rolex zu lesen und auch hier kommt richtige Begeisterung vor allem bei Vintagemodellen auf.

Finde ich irgendiwe spannend, über die alten Modelle Informationen zu sammeln und täglich was dazuzulernen.

Meine Älteste ist aus 2003...

Aber da tut sich bald was....

vorbelastet durch "alte" autos, am forumstreffen die erste vintage-sportie in der hand gehabt und da war´s passiert - sexy plexy - vintage only !

Ich habe ja nur eine alte Uhr, die wohl 20-25 Jahre auf dem Buckel hat (war 1985 zur Revision)

Was mich daran sehr beeindruckt hat und was mir einen gewissen Respekt abgenötigt hat, ist, dass diese Uhr schon ungeheuer viel ausgehalten hat und trotzdem noch läuft...

Dadurch habe ich Lust bekommen, ihr bei mir das "Gnadenbrot" zu geben. Ausserdem steht sie ja uhrengeschichtlich für eine Zeit, als die Firma Rolex die Quartzuhren noch zu einer eigenen Modellreihe mit eigenem Logo ausgebaut hatte.

http://img.photobucket.com/albums/v3...000von1980.jpg

Und heute habe ich das Uhrwerk mal im laufenden Zustand gesehen, blitzte und blinkte und sah aus wie neu...

die alten sind einfach schöner.
außerdem ist es schön eine uhr aus 6 jahrzehnten vergleichen zu können... ;)