Die invasive Hornisse Vespa Velutina macht sich in Deutschland breit. Bei uns im Kölner Westen wurden in den letzten Tagen vier Nester entfernt, heute das auf unserem Gelände. Die Hornissenart wurde über Bordeaux nach Europa eingeschleppt, eine einzelne Königin, mit irgendeiner Schiffsladung. Wurde genetisch nachgewiesen.
Die Stadt Köln sieht die Hornisse nicht mehr als invasiv, sondern als etabliert an. Das heißt, man muss die Nester nicht entfernen lassen. Aber die Stadt selbst tut es auf ihren Grundstücken, so 200 m weg von hier, aber private Anlieger dürfen das auf ihre eigenen Kosten machen lassen, etwa 1.000 Euro bis 1.5000 Euro, je nach Aufwand, Größe des Steigers usw. Selbst wenn, wie bei uns, der Kindergarten direkt gegenüber ist, der Stadt ist's egal. Und die Feuerwehren sind noch überhaupt nicht geschult.
Leider hat die Stadt eine sehr merkwürdige Vorgehensweise, denn jeder dort sagt auch etwas Anderes. Aber egal, der Bürger ist halt alleingelassen. Es wird auch genug Anlieger geben, die nicht mal eben vierstellig bezahlen wollen für so ein Unterfangen.
Einer hier im Umkreis hat das Nest daraufhin belassen, weil das Wegnehmen ihm zu teuer war, mit der Folge, dass von den im Nest befindlichen ca. 500 Königinnen um die 50 bis 100 den Winter überleben und dann neue Nester bauen werden. Aus einem Nest mach dann 50 oder 100. So wird sich das Problem potentiell verschlimmern und gleichermaßen vernachlässigt. Egal, niedliche Tierchen, findet die Stadt.
Neben den Königinnen sind um die 2000 Arbeitshornissen in einem Nest wie bei uns, Durchmesser ca. 50 cm.
Der Imker, der das Nest entfernt hat, meint, dass die Plage völlig unterschätzt werde, er rechnet fürs Nächste Jahr mit dem ersten Toten in Deutschland, und massenhaft Imker werden ihre Bienen verlieren, denn das ist ein Hauptfutter der Hornissen. Sie warten vor den Bienenstöcken, greifen dann zu Gruppen an, fliegen in die Stöcke und holen sich – nicht den Honig, sondern die Bienen, einzeln. Sie werden dann in der Umgebung zerteilt, Hinterteil und Kopf abgebissen, bleibt das leckere Filet zurück, und ab in das eigene Nest. Ein Nest wie dieses frisst pro Jahr ungefähr 20 kg Bienen- und sonstiges Futter.
Wenn's gerade keine Bienen gibt, futtern die Hornissen auch Fallobst oder Vogelkügen - eigentlich alles, was ihnen in die Quere kommt. Um die 4 km Radius um die Nester befliegen die Hornissen.
Die Stachel sind ca. 8 mm lang, die Hornisse sticht mehrfach, Da fällt kein Stachel ab, vorzugsweises Ziel ist bei Menschen das Gesicht, eine Mischung aus Schlangen- und sonstigem Gift. Wer allergisch ist, ist in höchster Gefahr, andere aber nicht viel weniger gefährdet.
Die Imker (hat eine spezielle Ausbildung dafür) hat das Nest abgesaugt, dann mit Rasierschaum die Öffnung verschlossen, Tüte drum, Nest abgesägt am Ast und mit nach unten gebracht und dort die Hornissen 'betäubt' bis zu ihrem Ende.
Die Viecher bauen das Nest um eine Astgabel herum, das gibt sehr gute Stabilität, auch, wie bei uns, in 21 Metern Höhe und bei Sturm. Die STruktur ist teller- oder scheibenförmig. Das Hest ist nicht übermäßig schwer, vielleicht ca. 5-6 kg in unserer Version.
Über Sommer sieht man die Nester fast nicht, zumal man damit nicht rechnet, jetzt im Herbst nach dem Laubfall werden sie sichtbar. Seit ich das Problem kenne, renne ich wie Hans guck in die Luft durch die Gegend.
Hier ein paar Bilder von der Aktion heute, die dauerte ca. zweieinhalb Stunden.
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