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FRA - ABV - KAN
Heute möchte ich mal einen kleinen Bericht über eine Reise machen, die zwar wenig luxuriös ist, aber dennoch interessant war.
Die Reise hat mich nach Nigeria verschlagen, dem mit seinen über 200 Millionen Einwohnern am dichtesten besiedelten Landes im afrikanischen Kontinent.
Zuerst ging die Reise nach Abuja. Abuja wird von Frankfurt aus direkt angeflogen, viele Passagiere bleiben nach der Landung in Abuja im Flugzeug, da der Flug weiter nach Port Hartcourt geht, einer Stadt, die von den meisten Europäern wegen Öl Geschäften angeflogen wird.
Abuja ist eine relativ moderne Stadt, die man in den 1970ern aufbaute, um einen adäquaten Hauptstadt-Standort zu realisieren. Bereits 1991 konnte das Vorhaben verwirklicht werden und Abuja wurde – nach Lagos – als neue Hauptstadt des Landes beschlossen.
Abuja verfügt über eine recht gute Infrastruktur, der Highway ist mehrspurig ausgebaut, weshalb man auch zügig vom Flughafen in die Stadt gelangt. Riesige Hallen am Rande des Highways dienen als christliche Gebetsstätten.
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Abuja liegt geografisch mittig zwischen dem christlichen Süden des Landes und dem muslimischen Norden. Islam und Christentum sind in Nigeria ca. gleich groß vertreten, einige Bundesländer jedoch stark in eine Richtung dominiert, manche haben die Scharia erst kürzlich Jahren wieder in die Landesgesetze übernommen und die terroristische Organisation Boko Haram sorgt in Teilen des Landes ihr Unwesen.
In Abuja selbst funktioniert das Zusammenleben jedoch augenscheinlich ganz gut, inter-religiöse und ethnische Konflikte kann das Land in der Vergangenheit leider genügend aufweisen.
Vom Flughafen geht’s in ein relativ gutes Hotel, und es steht erstmal an, Euros in nigerianische Naira zu wechseln. Bei einer größten Note von 1000 Naira (was umgerechnet ca. 2,5 Euros entspricht), ergibt das einen recht ordentlichen Haufen von Geld. Das Mitschleppen von auf alle Hosentaschen aufgeteilten Banknoten wird somit zur täglichen Herausforderung, das Bezahlen von Kleinbetrieben ebenso, da kaum einer über passendes Wechselgeld verfügt.
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Nigeria ist ein für Touristen und Geschäftsreisende im Vergleich zu asiatischen Ländern sehr teures Land, und das, obwohl der Großteil der Bevölkerung mit wenigen USD am Tag auskommen muss. Ein Huhn im scharfen traditionellen Gemüse-Chili-Mantel mit (scharfem) Joloff Reis wird meinem Magen rasch zusetzen, weshalb ich den vielen anderen Europäern folge, die in libanesisch geführten Restaurants ihren Mägen schonen.
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Abwechslung zum doch anstrengendem Alltag findet man im Hilton Hotel Abuja, welches wie eine Kaserne geschützt wird – verständlich bei den Attacken durch Boko Haram und Co in den letzten Jahren und Monaten. Das subjektive Sicherheitsgefühl in Abuja ist dank dieser Maßnahmen hoch, Polizei an vielen neuralgischen Punkten eingesetzt. Stichwort Polizei: Es kann schon vorkommen, dass man am Abend bei einer Straßensperre durch einen Polizisten aufgehalten wird und man etwas Geld lockermachen soll. Man kann sich rausreden, für Einheimische mag das aber schwieriger sein.
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Im Hilton Abuja eröffnete vor einigen Jahren übrigens der erste und einzige Rolex Konzi in Nigeria, was ich zuerst gar nicht glauben konnte, da die unzähligen Glitzerrolex gar nicht mal so echt aussahen. Auf meine Frage bezüglich Verfügbarkeit mancher Uhren wollte die Verkäuferin auch gleich meine Whatsapp Nummer, um mir Fotos der Uhren zuzusenden, sobald diese verfügbar sein würden. Diese Verhalten und die mit zig Plastikfolien abgeklebten Rolex führten dazu, dass ich mich erst auf der Rolex Seite vergewissern musste, dass es denn in Nigeria wirklich einen solchen offiziellen Verkäufer gibt. Gegenüber befindet sich auch ein Hublot Laden und man bot mir auch gleich an, nicht verfügbare Modelle rasche aus der Schweiz beschaffen zu können.
Nach einigen Tagen ging die Reise weiter nach Kano, einer der dichtbesiedelten Städte Afrikas. Schätzungen gehen davon aus, dass die Stadt bis 2100 zu einer der größten Städte der Welt anwachsen könnte.
Die Reise von Abuja nach Kano ist schon etwas interessanter, die Fluggesellschaften nicht für ihre Sicherheit bekannt. Dass ich mit Air Peace flog, konnte mir aber wenigstens ein müdes Lächeln abgewinnen.
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Aus Kano lasse ich gerne Bilder sprechen, das Leben ist dort so, wie ich es aus einigen asiatischen Städten kenne, mit dem Unterschied, dass Kano ebenfalls die Scharia wiedereingeführt hat und dementsprechend ein anderer Umgang herrscht (ganz neutral gesehen). Im Hotel wurde trotzdem Alkohol ausgeschenkt. Das Hotel wird direkt deplatziert, zig Angestellte hegen und pflegen das Anwesen während vor den Mauern gefühlt 50 Jahre Zeitunterschied herrscht.
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Nach einigen Tagen in Kano ging es zurück nach Abuja, auf dem Weg zum Hotel fiel mir eine Spar Reklame auf und ich fuhr am nächsten Tag erkunden und stellte fest, dass es dort wirklich einige Spar Filialen gibt – man fühlt sich doch gleich heimischer, wenn man mit Spar-Tüte aus dem Markt kommt.
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Ein Besuch der nationalen Moschee in Abuja und anschließendem Marktbesuch durfte nicht fehlen.
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Zurück ging es nach etwas mehr als einer Woche, der seit einigen Monaten eröffnete internationale Flughafen fertigt nur wenige Flüge täglich ab, Geschäfte wurden noch keine fertiggestellt.
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