Markenhype & was man als Kunde von Luxusmarken in Kauf nehmen muss
Ich habe hier mal eine allgemeine Frage an Euch, bzw. eine Sache die mich in letzter Zeit ein wenig, nun, sagen wir "beschäftigt".
Es geht um Luxusartikel im Allgemeinen und um die Art und Weise, wie man heutzutage als Kunde, insbesondere bei den großen, bekannten und angesagten Marken, behandelt oder besser gesagt abgefertigt wird.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie man früher als Kunde umgarnt wurde, wenn man sich für bestimmte Luxusartikel interessierte. Ich habe das, in geringem Maße, als Jugentlicher und junger Erwachsener bei meiner Elterngeneration (Eltern, Verwandte & Bekannte) mitbekommen. Die Luxusmarken damals waren zum Teil andere als heute, es ging eher um Haltbarkeit und Qualität und weniger um Markenimage, aber z.B. Louis Vuitton und Rolex sowie einige Modehersteller standen damals sicherlich für genau diese Werte. Wahrscheinlich hatten die meisten Leute früher auch andere Prioritäten, als den Erwerb von Luxusprodukten.
Bei LV wurde einem damals noch der sprichwörtliche rote Teppich ausgerollt, wenn man sich nur einen Schlüsselanhänger anschauen wollte und bei den Rolex Konzessionen lagen zuweilen GMTs und Subs im Fenster (ja, ich weiß das wurde hier schon ausführlich diskutiert)
Wenn ich heute zu LV gehe, dann werde ich ernsthaft gefragt, ob ich einen Termin habe!
Bei Rolex und einigen anderen Uhrenmarken, werde ich ausgelacht, wenn ich mich für bestimmte Modelle interessiere (und ich meine nicht nur Daytona und GMT BLRO).
Gehe ich z.B. mal über die Goethestraße in Ffm oder die Maximilianstraße in München, dann stehen zu bestimmten Zeiten Schlangen vor den Läden von Gucci, Hermes und anderen Luxusmarken. Das erinnert mich an Bilder aus der DDR, wo die Leute für alles mögliche anstehen mussten, aber nicht an Luxusartikel, die ja eigentlich verzichtbar, oder mindestens durch Vergleichbares ersetzbar sind.
Bei mir bewirkt diese künstliche Verknappung und der Hype, den die Marken generieren, das genaue Gegenteil. Ich komme mir veralbert vor und wende mich lieber anderen Herstellern zu, deren Markenlogo vielleicht nicht so prominent auf den Produkten steht.
Rolex interessiert mich daher kaum noch, auf den Gedanken, bei LV einen Termin zu vereinbaren, nur um mich mal umzuschauen, komme ich auch nicht und ich kann mir ebenfalls nicht vorstellen, mich vor einem Geschäft für Luxusartikel anzustellen und um Einlass zu bitten.
Zusammenfassend kann man also sagen, dass ich es nicht einsehe, mein Geld irgendwohin zu tragen, wo man es mir schwer macht es auszugeben.
Bin ich der Einzige oder zumindest Teil einer Minderheit, die den Marken-Hype nicht mitmacht? Sollte ich das alles in Kauf nehmen, weil die Produkte so überragend sind oder ist es doch überwiegend der Name, wegen dem man sich in der Schlange hinten anstellt, obwohl es um die Ecke doch auch gute oder vielleicht sogar bessere Produkte gibt?
Mich würde mal interessieren, wie ihr das seht.
Dies soll kein weiterer Verfügbarkeits-Thread sein, daher geht es auch nicht nur um Uhren, vielmehr hoffe ich auf eine interessante Diskussion über Markensympathie und das Gebaren der angesagten "Brands" im Allgemeinen.