Revision und nach knapp 3 Jahren Lagerstellen trocken?
Hallo @ all ( vor allem die Spezialisten, Controller und Andreas)!
Habe heute ein neues Krönchen erworben. Passt alles optimal. Habe sie gleich bei meinem Konzi zur Überprüfung vorgelegt. Letzte Revision lt. Vorbesitzer war 03/2002 wurde so auch von der Uhrmacherin bestätigt. Ihre Diagnose lautete Amplitude zu klein 190° statt 270° ( was meint das?). Ölstellen sind trocken ( kann das nach 3 Jahren möglivch sein ?). Revision wäre fällig ( mal wieder 400 Euro :evil: ).
Danke für eure Hilfe und freundliche Grüße
Paul
RE: Revision und nach knapp 3 Jahren Lagerstellen trocken?
Hallo Paul =)
Als Aplitude bezeichnet man die Anzahl der Vollschwingungen einer Unruh vor und zurück, gemessen in der Zeitspanne von einer Stunde. Ein Werk, das 28800 Halbschwingungen pro Stunde ausführt, hat also eine Amplitude von 14400.
Eine 360° Drehung der Unruh ist nur in der Theorie möglich. Als ideal bezeichnet man deshalb eine Drehung von 300° in horizontaler Lage. In vertikaler Lage ist die Zapfenreibung größer, die die Schwingweite der Unruh vermindert.
270° sind normal, 190° hingegen deutet auf eine zu große Lagerreibung hin, das meint die Uhrmacherin mit den trockenen Ölstellen.
G r u ß
Ingo
RE: Revision und nach knapp 3 Jahren Lagerstellen trocken?
Hallo Ingo!
Danke für die Ausführungen. Habe ich auch soweit kapiert. Aber nach 3 Jahren schon so trocken? Das verstehe ich nicht. Habe meine Uhren regelmäßig zur Wartung gegeben. Aber trockene Lagerstellen nach so kurzer Zeit noch nie erlebt.
Gruß
Paul
RE: Revision und nach knapp 3 Jahren Lagerstellen trocken?
Zitat:
Original von Perpetual
Als Aplitude bezeichnet man die Anzahl der Vollschwingungen einer Unruh vor und zurück, gemessen in der Zeitspanne von einer Stunde. Ein Werk, das 28800 Halbschwingungen pro Stunde ausführt, hat also eine Amplitude von 14400.
Ingo
Hallo Ingo,
ich meine die Amplitude bezeichnet die Schwingbreite der Unruh, sie wird in
Grad angegeben und liegt - wie Du oben geschrieben hat - um und bei 300.
Die Schwingfrequenz ist von der Amplitude unabhängig.
RE: Revision und nach knapp 3 Jahren Lagerstellen trocken?
Zitat:
Original von airking
Hallo Ingo!
Danke für die Ausführungen. Habe ich auch soweit kapiert. Aber nach 3 Jahren schon so trocken? Das verstehe ich nicht. Habe meine Uhren regelmäßig zur Wartung gegeben. Aber trockene Lagerstellen nach so kurzer Zeit noch nie erlebt.
Gruß
Paul
Dabei kommen mir zwei Dinge in den Sinn:
1. Der/Die Uhrmacher(in) war extrem sparsam im Umgang mit Öl :rolleyes: :evil:
2. Es wurden falsche Öle verwendet, die schlimmstenfalls verharzen :pale: :motz:
RE: Revision und nach knapp 3 Jahren Lagerstellen trocken?
Danke für die Antwort. Aber heißt das nicht, daß der Uhrmacher mit der Menge bzw. Marke des Öles die Wartungsintervalle selbst bestimmen kann? D.h. wenig oder falsches Öl = kürzere Wartungsintervalle = mehr Kohle in kürzeren Zeitabständen? :wall: :wall: Nach 3 Jahren Gewährleistung abgelaufen!
Na Dankeschön!! :stupid: :stupid:
Gruß Paul
RE: Revision und nach knapp 3 Jahren Lagerstellen trocken?
Zitat:
Original von airking
Hallo @ all ( vor allem die Spezialisten, Controller und Andreas)!
Habe heute ein neues Krönchen erworben. Passt alles optimal. Habe sie gleich bei meinem Konzi zur Überprüfung vorgelegt. Letzte Revision lt. Vorbesitzer war 03/2002 wurde so auch von der Uhrmacherin bestätigt. Ihre Diagnose lautete Amplitude zu klein 190° statt 270° ( was meint das? den weg auf der kreisbahn von wendepunkt zu wendepunkt, ). Ölstellen sind trocken ( kann das nach 3 Jahren möglivch sein ? uuuuaaahr, das sollte länger halten). Revision wäre fällig ( mal wieder 400 Euro :evil: ).
Danke für eure Hilfe und freundliche Grüße
Paul
wo wohnst du ? schick mal PN
RE: Revision und nach knapp 3 Jahren Lagerstellen trocken?
Hallo Harald!
Hast PN Gruß Paul
RE: Revision und nach knapp 3 Jahren Lagerstellen trocken?
Hallo,
Zitat:
Original von uhrentick
Zitat:
Original von Perpetual
Als Aplitude bezeichnet man die Anzahl der Vollschwingungen einer Unruh vor und zurück, gemessen in der Zeitspanne von einer Stunde. Ein Werk, das 28800 Halbschwingungen pro Stunde ausführt, hat also eine Amplitude von 14400.
Ingo
Hallo Ingo,
ich meine die Amplitude bezeichnet die
Schwingbreite der Unruh, sie wird in
Grad angegeben und liegt - wie Du oben geschrieben hat - um und bei 300.
Die Schwingfrequenz ist von der Amplitude unabhängig.
Nur mal interesse halber, wenn die Amplitude sich ändert, müsste doch auch die Frequenz betroffen sein.
Hohe Amplitude, zb 300° braucht doch mehr Zeit, als eine niedrige, zb 220°.
Oder bin ich da falsch.
Bei einem Rückersystem wird doch die Spiralfeder Länge verändert um die Amplitude zu beeinflussen. Was sich dann auf den Gang auswirkt. Oder ???
Erich
RE: Revision und nach knapp 3 Jahren Lagerstellen trocken?
Zitat:
Original von bowhunter
Nur mal interesse halber, wenn die Amplitude sich ändert, müsste doch auch die Frequenz betroffen sein.
Hohe Amplitude, zb 300° braucht doch mehr Zeit, als eine niedrige, zb 220°.
Hallo Erich,
es ist tatsächlich so, dass im Idealfall die Amplitude unabhängig von der
Frequenz ist.
Angenommen, Deine Uhr läuft sekundengenau.
Dies könnte erreicht werden durch eine Unruh die nur 220° schwingt (sie
schwingt dann eben relativ langsam), oder auch durch eine 300°-
Schwingung (dann schwingt sie schnell). Die 300°-Unruh legt den Weg bis
220° ja deutlich schneller zurück, sie hat einfach mehr Speed drauf.
Für dieses Phänomen wird auch der Begriff isochrones Schwingen
verwendet.
Zitat:
Original von bowhunter
Bei einem Rückersystem wird doch die Spiralfeder Länge verändert um die Amplitude zu beeinflussen. Was sich dann auf den Gang auswirkt. Oder ???
Die Länge der Spirale verändert die Frequenz, jedoch nicht die Amplitude.
RE: Revision und nach knapp 3 Jahren Lagerstellen trocken?
Zitat:
Original von uhrentick
Zitat:
Original von bowhunter
Nur mal interesse halber, wenn die Amplitude sich ändert, müsste doch auch die Frequenz betroffen sein.
Hohe Amplitude, zb 300° braucht doch mehr Zeit, als eine niedrige, zb 220°.
Hallo Erich,
es ist tatsächlich so, dass im Idealfall die Amplitude unabhängig von der
Frequenz ist.
Angenommen, Deine Uhr läuft sekundengenau.
Dies könnte erreicht werden durch eine Unruh die nur 220° schwingt (sie
schwingt dann eben relativ langsam), oder auch durch eine 300°-
Schwingung (dann schwingt sie schnell). Die 300°-Unruh legt den Weg bis
220° ja deutlich schneller zurück, sie hat einfach mehr Speed drauf.
Für dieses Phänomen wird auch der Begriff
isochrones Schwingen
verwendet.
Zitat:
Original von bowhunter
Bei einem Rückersystem wird doch die Spiralfeder Länge verändert um die Amplitude zu beeinflussen. Was sich dann auf den Gang auswirkt. Oder ???
Die Länge der Spirale verändert die Frequenz, jedoch nicht die Amplitude.
Hallo Michael,
danke für die Erklärung. :gut:
Du schreibst aber auch von einem "Idealfall", und von "könnte".
Aber warum Schwingt die Unruh bei 220° langsamer als bei 300° ??
Ist es in der Regel nicht so das eine Uhr "nachgeht", wenn die Amplitude grösser wird?
Ich gehe mal einfach davon aus das es im Technischen Bereich kein "Phänomen" gibt, sonder eine logische erklärung.
Zitat:
Original von uhrentick
Die Länge der Spirale verändert die Frequenz, jedoch nicht die Amplitude.
Wie kann die Amplitude reguliert werden?
Nicht das ich deine Worte anzweifle, versteh mich bite nicht falsch. Versuche nur das ganze besser zu verstehen.
Erich
RE: Revision und nach knapp 3 Jahren Lagerstellen trocken?
Zitat:
Original von bowhunter
Du schreibst aber auch von einem "Idealfall", ....
'Idealfall' deshalb, weil dieser Zustand praktisch nie erreicht wird. Zu viele
Faktoren beeinflussen das Schwingverhalten, bspw. Gleichgewichtsfehler
der Unruh oder der Spirale, Zentrifugalkräfte, Magnetfelder, u.s.w.
Zitat:
Original von bowhunter
Aber warum Schwingt die Unruh bei 220° langsamer als bei 300° ??
Tja, warum ist das so? Bin leider kein Physiker, kann es deshalb nicht
erklären. Aber Du kannst dieses Phänomen ;) selbst nachvollziehen:
Bastel Dir ein Pendel aus einem Bindfaden mit einem Gewicht dran, sagen
wir mal 1 Meter lang (>> durch die Länge 1 m bestimmst Du die Frequenz).
Häng den Faden auf.
Jetzt nimm das Gewicht und lenke es nur geringfügig aus, z.B. 15° (>>
Amplitude). Loslassen und die Zeit einer Pendelbewegung hin und zurück
stoppen.
Nun lenkst Du das Gewicht viel stärker aus, sagen wir mal 45°. Du wirst
sehen, das Pendel schwingt viel schneller. Trotzdem wird es für eine
komplette Bewegung hin und zurück dieselbe Zeit brauchen wie bei der
15° Auslenkung.
Zitat:
Original von bowhunter
Wie kann die Amplitude reguliert werden?
Indem der Unruh mehr oder weniger Energie zugeführt wird.
RE: Revision und nach knapp 3 Jahren Lagerstellen trocken?
Hallo Michael,
Danke für deine Ausführungen.
Wer borgt mir mal seine Datona, zum abstoppen des Pendels?? :D :D :D
Zitat:
Original von uhrentick
Indem der Unruh mehr oder weniger Energie zugeführt wird.
Wie geschied das?? Über die Feder an der Unruh, oder über die Aufzugsfeder?
Falls ich nerve, sag es einfach. :D
Erich