Zitat:
Der Einsatz von bemannten Torpedos hatte in der italienischen Marine schon im Ersten Weltkrieg begonnen. Nach den Bestimmungen der Flottenkonferenz von 1922 wurden Italien und anderen Staaten Beschränkungen von Über- und Unterwasserstreitkräften auferlegt, so dass in der Folge sämtliche Entwicklungsarbeiten und Neukonzipierungen eingestellt wurden. Im Vorfeld des Italienisch-Äthiopischer Krieges erfuhr der bemannte Torpedo eine Renaissance. Unter den beiden Oberleutnanten Teseo Tesei und Elias Toschi wurde 1935 der SLC konzipiert.
Nach Prüfung und Genehmigung der Pläne durch die Marineführung wurden zwei Prototypen des SLC in Auftrag gegeben. Unter allerstrengster Geheimhaltung wurde das Unterwasserwaffenwerk San Bartolomeo in La Spezia mit dem Bau beauftragt, und die beiden Prototypen wurden noch im Jahr 1935 ausgeliefert. Die darauf folgenden ausgiebigen Test, die sowohl im Trockendock in La Spezia wie auch auf See stattfanden, verliefen zufriedenstellend und erforderten nur geringfügige Modifikationen bei künftigen Geräten. Zeitgleich mit dem Anlaufen der Serienproduktion des SLC wurden ein Ausbildungszentrum eingerichtet, das sich primär mit der Ausbildung der künftigen "Torpedoreiter" befassen sollte. Diese fanden schon bald eine neue Bezeichnung für die SLCs, die sie künftig Maiale nannten.
Mit Beendigung des Abessinienkrieges und einer folgenden militärischen Entspannung im Mittelmeerraum wurde der Bau der SLC und deren Mannschaftsausbildung 1936 eingestellt, jedoch bereits 1938 wieder reaktiviert. Eine organisatorische Änderung der „SLC-Kampfgruppe“ erfolgte am 10. Juli 1939, als alle italienischen Kleinkampfverbände in der „Decima Mas“, der 10. Schnellboot-Flottille zusammengefasst wurden.