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Ein Flug nach Marrakesch mit einer einmotorigen Diamond Star
Auf so eine Idee kann eigentlich ja nur jemand kommen, der nicht alle Tassen im Schrank hat oder einen Freund mit einem Flugschein hat, der Mitglied in einem Fliegerclub ist und eine Maschine ausleihen kann. Beides trifft auf mich zu. Und so machten mein Freund und ich uns am 1. September 14 auf den Weg von einem kühlen süddeutschen Flugplatz auf den Weg über Basel-Mulhouse, Besancon und Lyon nach Béziers-Cap d´Adge, wo wir das erste Mal Flugbenzin fassten. Beengtes Sitzen in der kleinen Maschine über drei Stunden, aber beschleunigtes Fliegen mit bis zu 190 nautischen Meilen über Grund durch einen kräftigen Rückenwind.
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Site nucléaire CRUAS, Ardèche, Rhone
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Flughafen Beziers - Cap d´Adge
Weiter ging es noch am selben Nachmittag nach Erstellen eines neuen Flugplanes nach Spanien nach Castellon de la Plana, direkt an der Küste. Dort übernachteten wir, um am nächsten Tag unser erstes großes Ziel, nämlich Granada anzusteuern.
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Auf dem Weg nach Castellon: Peniscola (Drehort von Teilen von "EL CID")
Über der Alhambra und der Stadt wurden uns in 2500 Fuß einige Sightseeing-Runden erlaubt, auf dem Flugfeld erwarteten uns dann beim Aussteigen 40 Grad.
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Kathedrale von Granada
Nach den Formalitäten bei General Aviation und dem Auftanken ließen wir uns dann in unser vorgebuchtes Hotel im Bereich der Alhambra bringen (klein und angenehm, Hotel America, ein Stern, ausreichender Komfort, hervorragend gelegen, schöner Innenhof). Wir blieben dann den nächsten Tag zur Besichtigung der Alhambra, „der Roten“, genossen die Schönheiten der Nasridenpaläste, den Löwenhof, den Palast Karls V, den Sommerpalast Generalife und besuchten die Stadt.
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Palast Karl V
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Der Löwenbrunnen
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Sommerpalast Generalife
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to be continued .............................
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Teil 2: Ein Flug nach Marrakesch mit einer einmotorigen Diamond Star
Das Hotel für unsere nächste Station Fès (Marokko) buchten wir per Internet vor und brachen dann am 4.9. dahin auf. Den Abflug von Granada schaffen wir tatsächlich um 11:00 h. Der Flug - ein Traum über Ronda, Malaga, Marbella, Gibraltar und Ceuta, bis wir dann Fès erreichten.
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Ronda
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Gibraltar
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Gibraltar
Ein weiterer Traum – unser Hotel in Fès, das Sofitel Fès Palais Jamai, direkt am Rande der Altstadt mit einem herrlichen Blick auf dieselbe. Eintauchen in den Pool, sich verwöhnen lassen, ein üppiges Frühstück am nächsten Tag – wir genießen den Orient.
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Wir buchen über das Hotel einen Führer für die Altstadt, die Fès el Bali, weil man sich sonst in dem Gewirr der Gassen gnadenlos verirren würde. Viele Händler, eine alte Koranschule, die besichtigt werden kann, prächtige Moscheetore, das Gerberviertel, der Königspalast – die Augen können kaum alles fassen, was sie geboten bekommen.
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Große Vorsicht beim Fotografieren. Aus der Ferne geht es, bei Nahaufnahmen frage ich um Erlaubnis. Auch Männer lehnen häufig ab, Geld wird oft verlangt, was ich wiederum nicht möchte, wenn ich nur Sachen und keine Personen ablichten will. Da verzichte ich lieber. Wenn ich höflich verzichtet hatte, und weiterging, wurde es mir dann manchmal hinterher doch erlaubt. Die prächtigen goldschimmernden Königspalastportale von Fès bekamen wir natürlich auch noch zusehen, bevor wir noch einen Blick von einem der Hügel der Stadt auf die Altstadt werfen.
Vor einen Flugtag hat der liebe Gott die Flugvorbereitung gesetzt, d.h. ein Flugplan muss eingereicht werden, und der Pilot muss für sich selbst die Route vorbereiten, d.h. zeitlich kann diese Flugvorbereitung bei sorgfältiger Planung für einen dreistündigen Flug auch gerne mal zwei Stunden oder mehr dauern bis alles bedacht ist, alle Frequenzen notiert, alle berührten Flugplätze herausgesucht und vor allem das Wetter eingeholt ist.
Am 6.9. ging es weiter von Fès Richtung Süden über den mittleren und dann den hohen Atlas, dann eine kleine Strecke nach Westen, bis wir dann wieder nach Süden in das „Vallée du Draa“ eintauchten bis nach Zagora. Wir folgten dem grünen Band der Oasen im Tal entlang des trockenen Flusses. Ausblicke, die es in sich haben. Wahnsinn.
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Zagora liegt weit, weit im Süden, nicht weit von der nicht näher bezeichneten Grenze zu Algerien entfernt. Der Flughafen war erst vor kurzem eröffnet worden, um uns herum Wüste. Der Kommandant begrüßte uns persönlich und nach Erledigung der Formalitäten telefonierte ich nach unserem Fahrer, der uns zu unserem "Kasbah Hotel SaharaSky" bei Tamegroute, noch etwas weiter südlich, bringen sollte, wo wir uns angemeldet hatten. Dieses Hotel wird von einem Deutschen geleitet, der ohne Lichtverschmutzung dort am Rande der Wüste zusammen mit einem Astronomen Astronomie auf dem Dach der Kasbah betreibt, die er selbst vor Jahren erbaut hat. Wir wurden von ihm bestens empfangen, unternahmen von dort einen 4x4 – Ausflug über die Hammada (Steinwüste) in den Erg (Sandwüste), wo ich Dussel mir durch den elend heißen Sand Brandblasen an den Füßen holte, da ich keine Strümpfe in meine Turnschuhe angezogen hatte.
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Unser "Hotel"
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Kurzer Regen in der Sandwüste (Erg)
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Wir haben dort mit einem 350mm Teleskop den Mond betrachtet, ein besonderes Erlebnis. Die Sternenwelt war aufgrund des fast vollständigen Mondes nicht so das Ding, außerdem stürmte es ziemlich. Ein Foto vom Mond mit meiner angedockten Canon und vom Doppelstern Albiréo gelang uns dennoch, man sieht die Bewegung des Teleskops durch den Wind, aber auch sehr schön die Blau-Emission des Sterns.
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Doppelstern Albiréo
to be continued .......
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Teil 3: Ein Flug nach Marrakesch mit einer einmotorigen Diamond Star
Le Chef d´Hotel empfahl uns ein Riad in Marrakesch, wohin wir am 8.9. aufbrachen. Vorher müssen wir noch beim Frühstück mit unserem Astronomen die Sonne durch ein Spezialteleskop ansehen. Wir sehen das erste Mal Sonnenflecken und –protuberanzen.
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Abschied vom SaharaSky
Wir hatten ausgerechnet bei unserer Flugvorbereitung, dass wir nicht in Ouarzazate zum Tanken zwischenlanden mussten, sondern über Amerzgane, Taddert, Ait-Barka und Ait-Ouir direkt nach Marrakesch fliegen konnten. Das sparte uns Zeit und so kamen wir um die Mittagszeit dort an.
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Marrakesch
Auftanken, übliche Formalitäten, überall freundliche, um Hilfe bemühte Menschen. Wir rufen im Riad an, das von einem deutschsprechenden Dänen und seinem Sohn geführt wird, und lassen uns abholen. Er bringt uns bis 50m vor das Tor des Riad, zu dem eine enge Gasse führt, direkt in der Medina. Der Patron empfängt uns im kühlen Innenhof mit einem heißen Pfefferminztee und führt uns in die Gegebenheiten des Riad ein. Am meisten beeindruckt mich seine Aussage: „Frühstück von 09:00 bis 18:00 Uhr, wo und wann immer sie wollen, im Zimmer, auf irgendeiner Terrasse (und davon gibt es viele), auf dem Dach, oder im Innenhof.“ Der Riad ist groß, hatte aber jetzt nur wenig Gäste. Wenn man will, kann man das Essen am Abend zusammen mit dem Patron auf dem Dach einnehmen. Sprache je nach Gästebesetzung, bei uns war es jetzt Englisch. Konversation muss einem liegen, small talk ist es weniger. Er weiß viel über das Land, ist sozial sehr engagiert.
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Über den „Place Djemaa el Fna“, den Platz der Geköpften, der 20 min zu Fuß durch die lebendigen Souks von unserem Riad entfernt lag, braucht man nicht viele Worte zu verlieren. Hier treffen sich Gaukler, Schlangenbeschwörer, Wasserverkäufer, Hennamalerinnen, Geschichtenerzähler und Schuhputzer, die nicht nur ausländische Besucher unterhalten und bedienen, sondern auch täglich Tausende von Marokkanern von nah und fern anziehen. Von einer der Terrassen der vielen Cafés des Platzes hat man einen wunderschönen Blick auf das bunte Treiben auf dem Platz und das Minarett der Koutoubia Moschee.
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Unsere Oase der Ruhe verlassen wir nach 2 Nächten wieder und fliegen gen Nordosten, bis wir bei Larache die Atlantikküste erreichen. Wir überfliegen Tanger, den Atlantik und steuern Jerez de la Frontera an, den Grenzflughafen in Spanien. Der Flug dauert etwas länger als geplant, da wir Gegenwind haben. Wir wollen aber noch weiter nach Cordoba, Cordoba ist aber schon seit 15:00 Uhr geschlossen, wie jeden Tag….. . Da kennen die aber meinen Freund nicht. Der hatte nämlich vorher in Erfahrung gebracht, dass gegen eine Gebühr von ca. Euro 50,00 auch eine spätere Landung noch ermöglicht werden könnte. Wir schickten also ein Fax von General Aviation Jerez zum Platzkommandanten Cordoba mit diesem Ansinnen. Der zur Landung benötigte „Firefighter“ in Cordoba wurde zurückgeholt und nach einer Stunde kam das o.K., wir konnten starten. Um 18:30 landeten wir in Cordoba, hochzufrieden.
Ein Taxifahrer empfahl uns ein zentral gelegenes Hostal nahe des Guadalquivir und der Altstadt.
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Wir bleiben wieder zwei Nächte, lassen die Gassen der Juderia, der alten jüdischen Altstadt auf uns wirken und besuchen die Mezquita, die 179 x 130m große tausendjährige Moschee, in die im 16. Jahrhundert eine Renaissancekirche eingepflanzt wurde, nachdem sie schon seit 1236 als Kirche genutzt worden war. Oh, dieses phantastische Raumgefühl in dieser zweitgrößten Moschee, ein Erlebnis besonderer Art.
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Mezquita
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Wir genießen noch einmal Tapas, mittags andalusischen Sherry, abends andalusischen Roten, bevor wir uns dann am 12.9. auf den doch langen zwei-etappigen Rückflug nach Süddeutschland machen.
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Dort erwarten uns statt 30 bis 45 Grad müde 12 Grad und Regenwolken.
12 Tage voller neuer Eindrücke liegen jetzt hinter uns, eine etwas andere Reise als mit einem Jet. Wir mussten uns manches erarbeiten, aber das war auch gerade der Reiz an der Sache. Und die Ausblicke, vor allem im Atlasgebiet, so etwas bekommt man eben nicht einfach so mal eben zu sehen, das war einfach phänomenal.