Zweitstudium - Ratschläge erbeten

Hallo liebe Forumsfreunde,


ich beabsichtige zum WS 2013 ein weiteres Studium zu absolvieren.

Da es an deutschen Hochschulen jedoch für bestimmte Studiengänge ein zentrales Vergabesystem gibt, welches einem gerade als Zweitstudierender die Aufnahme eines weiteren Studiums erschwert, wollte ich euch fragen, ob ihr in eurem Bekanntenkreis jemanden kennt, der zwei völlig unterschiedliche Studiengänge an einer deutschen Hochschule abgeschlossen hat und sich hierzu mit den Leuten von Hochschulstart.de oder (früher) der ZVS rumschlagen musste.

Das Problem an der Sache liegt nämlich daran, dass man Begründen muss, warum man nochmals studieren möchte. Im Nachhinein wird man dann in eine Fallgruppe eingeteilt und erhält eine Punktzahl, welche dann als Vergleichsgröße herangezogen wird und einem dann das Studium ermöglicht oder verwehrt. Genau bei dieser Begründung liegt der Hund begraben, da ich keinen Schimmer habe, wie ich begründen kann, dass man mich zum Zahnmedizinstudium zulassen soll, wenn ich vorher BWL studiert habe.

Ich kann ja nicht schreiben das es mir spaß macht Leute zu quälen :bgdev: (spaß) .

Bis jetzt habe ich weder im Internet noch in speziellen Foren oder bei Studienberatungen etwas zu meinem speziellen Fall in Erfahrung bringen können. Deshalb und auch, weil ich weiß, das in diesem Forum, in dem ich schon seit Jahren aktiv bin, fähige Leute mitlesen und schreiben, wende ich mich an euch mit der Bitte zu überlegen, ob ihr jemanden im Bekanntenkreis habt, der auch Zweitstudierender ist und sich mit Hochschulstart.de rumschlagen musste.

Meinen Freundeskreis habe ich schon ausgefragt, aber die kennen niemanden. :mimimi:

Ich wäre euch sehr dankbar. :dr:

Bei mir ist es dann doch zu lang her!
Als Bewerber auf ein Zweitstudium musste/dürfte ich mich direkt bei der gewünschten
Uni bewerben, da diese Plätze für Zweitstudienbewerber frei halten mussten!

Ja jetzt ist es so, das man sich mit der Hochschulstart.de Stiftung rumschlagen muss. Und alles hängt bei mir von der Begründung ab. =(

Wenn man "Gründe Zweitstudium" in Google eingibt, findet man Tonnen von Links, die genau dein Problem adressieren. Das Verfahren ist in der Punktevergabe transparent, die Vergabe selbst manchmal nicht. Solange du uns nichts über deine Motivation erzählst, kann dir schlecht geholfen werden.
Was mich etwas stört ist die Wortwahl ("herumschlagen"), die eine gewisse Anspruchshaltung und einen Mangel an Ernsthaftigkeit wiederspiegeln. In Deutschland ist das Erststudium weitgehend kostenfrei - die deutsche Gesellschaft bzw. der deutsche Steuerzahler machen deshalb Studenten ein Geschenk - sie finanzieren eine hochqualifizierende Ausbildung, die potentiell den Zugang zu überdurchschnittlichen Einkommen ermöglicht. Du möchtest nun ein zweites Geschenk - da ist es doch vollkommen gerechtfertigt, dass man einen guten Grund benötigt, bevor einem ein zweites derartiges Geschenk gewährt wird. Dann überleg doch, womit du dir das verdient hast - was willst du in Zukunft beitragen, das ein geschenktes zweites Studium rechtfertigen kann. Wenn du in dieser Sichtweise denkst und einen oder zwei gute Grund findest, hast du ein Problem weniger.

Sehr richtig, Willi!

Zitat:

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Zitat von althapp

In Deutschland ist das Erststudium weitgehend kostenfrei - die deutsche Gesellschaft bzw. der deutsche Steuerzahler machen deshalb Studenten ein Geschenk - sie finanzieren eine hochqualifizierende Ausbildung, die potentiell den Zugang zu überdurchschnittlichen Einkommen ermöglicht.

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Womit die Steuerbelastung des "vormals Beschenkten" steigt und zwar - aufgrund der Steuerprogression - überproportional.

Im Weiteren bin ich aber ganz bei Dir, Willi.

Zitat:

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Zitat von althapp

Wenn man "Gründe Zweitstudium" in Google eingibt, findet man Tonnen von Links, die genau dein Problem adressieren. Das Verfahren ist in der Punktevergabe transparent, die Vergabe selbst manchmal nicht. Solange du uns nichts über deine Motivation erzählst, kann dir schlecht geholfen werden.
Was mich etwas stört ist die Wortwahl ("herumschlagen"), die eine gewisse Anspruchshaltung und einen Mangel an Ernsthaftigkeit wiederspiegeln. In Deutschland ist das Erststudium weitgehend kostenfrei - die deutsche Gesellschaft bzw. der deutsche Steuerzahler machen deshalb Studenten ein Geschenk - sie finanzieren eine hochqualifizierende Ausbildung, die potentiell den Zugang zu überdurchschnittlichen Einkommen ermöglicht. Du möchtest nun ein zweites Geschenk - da ist es doch vollkommen gerechtfertigt, dass man einen guten Grund benötigt, bevor einem ein zweites derartiges Geschenk gewährt wird. Dann überleg doch, womit du dir das verdient hast - was willst du in Zukunft beitragen, das ein geschenktes zweites Studium rechtfertigen kann. Wenn du in dieser Sichtweise denkst und einen oder zwei gute Grund findest, hast du ein Problem weniger.

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Guter Beitrag. Danke, Willi.

Guter Beitrag. :gut:

Wenn ich als Uni so was entscheiden müsste, würde mir folgendes einfallen: Der weiß nicht, was er will. Wenn nun Zahnmedizin fertig ist, ist das auch langweilig und dann macht erhalt was anderes, studiert das nächste (Ingenieur, Biologie, Medientechnik?), geht kellnern oder was auch immer.

Die Zulassung für die Uni ist Abitur. Abitur ist eine Reifeprüfung. Das heißt man ist dann soweit zu entscheiden was man will. Oder zumindest sollte man in der Lage sein, schnell zu erkennen wenn was nicht passt und das nicht erst am Ende vom Studium. Aber Du willst nun zwei Studiengänge machen, die absolut nichts miteinander zu tun haben :grb: Junge junge, das wird schwierig, sich da begründungstechnisch vor jemanden zu setzen, der Biologie oder Humanmedizin gemacht hat und jetzt noch Zahnmedizin machen möchte.

Ich finde es durchaus schade das man hier pauschal verurteilt wird ?( .

Ich habe mich an euch gewandt mit der Bitte um Ratschläge und Anregungen mit deren Hilfe ich mir erhoffe den Beruf ausüben zu können, mit dem ich das mache was ich möchte und was mir, rückblickend gesehen, wirklich Spaß macht. Den darauf kommt es schließlich bei einem Beruf an! Oder wie sehr ihr das?

Ich will hier weder von euch ein Geschenk noch irgend welche ändern substantiellen Dinge, nur einen Rat.


Das ich hier vielleicht etwas mehr über meine Situation schildern sollte gestehe ich ein!


Ich habe an einem beruflichen Gymnasium mit dem Schwerpunkt Wirtschaft mein Abi gemacht, und nach meinem Wehrdienst, eine BWL Studium an einer privaten Hochschule begonnen und 2011 abgeschlossen. Dieses Studium habe ich mir nur mal so am Rande durch wöchentliches arbeiten neben dem Studium selbst finanziert. Vielleicht finde ich es deshalb etwas schade, aber nach nach anderthalb Jahren bei einer der großen Unternehmensberatungen habe ich gemerkt worauf es mir im Leben ankommt und auch, das BWL nichts für mich ist und ich gern etwas machen würde das ich nach ersten Erfahrungen für äußerst erstrebenswert halte.

Ich möchte hier nicht an den Pranger gestellt werden, weil ich einen Traum gefunden habe und mir diesen nun realisieren möchte. Es geht mit hier nur um euren Rat. Wäre toll, wenn ihr jemanden kennt der auch diesen Prozess durchlaufen hat. Den alles hängt an der Begründung!

Hier noch ein Auszug aus den Richtlinien: "Fallgruppe 4 berücksichtigt, dass die berufliche Situation auch dann durch ein Zweitstudium erheblich verbessert werden kann, wenn das weitere Studium keine sinnvolle Ergänzung zum Erststudium darstellt. In diesen Fällen ist im Einzelnen darzulegen, weshalb das Studium zu befür- worten ist."

Wenn ich es da nicht rein schaffe kann ich es vergessen.

Ich bitte euch also nochmals in aller Form um euere Hilfe. Es geht um eine Begründung für eben diese Einrichtung durch diese es mir ermöglicht wird das zu studieren was ich später mal, auch in 30 Jahren noch, machen möchte. Und bei diesem Wunsch mangelt es mir gewiss nicht an Ernsthaftigkeit.

Du hast das falsch verstanden - niemand stellt dich an den Pranger, auch das Forum verteilt keine Geschenke, es ging mehr mehr um die mentale Haltung, wie man argumentieren sollte.
Aber egal, jetzt hast du wichtige Informationen gegeben. Normalerweise haben BWler wenig Chancen mit Fallgruppe 4. Aber angeblich gibt es eine Ausnahme, wenn das BWL-Studium wie bei dir an einer privaten Hochschule abgeschlossen wurde. Das zählt dann nicht als Erststudium. Ich würde einfach bei Hochschulstart.de anrufen, die sind in der Regel sehr nett und auskunftsbereit.

Zitat:

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Zitat von althapp

Wenn man "Gründe Zweitstudium" in Google eingibt, findet man Tonnen von Links, die genau dein Problem adressieren. Das Verfahren ist in der Punktevergabe transparent, die Vergabe selbst manchmal nicht. Solange du uns nichts über deine Motivation erzählst, kann dir schlecht geholfen werden.
Was mich etwas stört ist die Wortwahl ("herumschlagen"), die eine gewisse Anspruchshaltung und einen Mangel an Ernsthaftigkeit wiederspiegeln. In Deutschland ist das Erststudium weitgehend kostenfrei - die deutsche Gesellschaft bzw. der deutsche Steuerzahler machen deshalb Studenten ein Geschenk - sie finanzieren eine hochqualifizierende Ausbildung, die potentiell den Zugang zu überdurchschnittlichen Einkommen ermöglicht. Du möchtest nun ein zweites Geschenk - da ist es doch vollkommen gerechtfertigt, dass man einen guten Grund benötigt, bevor einem ein zweites derartiges Geschenk gewährt wird. Dann überleg doch, womit du dir das verdient hast - was willst du in Zukunft beitragen, das ein geschenktes zweites Studium rechtfertigen kann. Wenn du in dieser Sichtweise denkst und einen oder zwei gute Grund findest, hast du ein Problem weniger.

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Very well said, gefällt mir. Ist auch kein Urteil, sondern eine sehr treffende Analyse.

Und wo wir schon bei privaten Hochschulen sind: Zahnmedizin kann man auch in Witten Herdecke studieren. Mein ZA ist von dort. Evtl. könntest Du Dich auch dort bewerben.

Habe bei Hochschulstart angerufen und die sagen das ich, da ich an einer privaten Hochschule war, die staatlich Anerkannt ist, als Zweitstudienbewerber gelte.

Witten Herdecke habe ich mich auch schon drüber informiert, aber das kann ich mir leider nicht leisten. 800€ im Monat dann noch Versicherung, Miete und Lebensunterhalt sprengen jeglichen Rahmen.

Ich könnte es nur über die Fallgruppe 4 schaffen. Sonst sehe ich schwarz. :(

Als Vater von derzeit zwei studierenden Söhnen und einer Tochter, die nächstes Jahr Abi macht, läuft es mir eiskalt den Rücken runter, bei der Vorstellung, jeder von ihnen wollte noch ein Zweitstudium oder gar Drittstudium dranhängen. 8o

Das kostet mich ja mindestens 20 Jahre lang 5 Rolex pro Jahr! :motz:

Mir ist jetzt ganz schwindelig, ich geh nun direkt zum Rotweinthread. :D

Uwe :dr:

Des wegen hab ich es mir ja selbst finanziert ;) .

Ich wollte und will meinen Eltern nicht zur Last fallen. Diesem Kredo bleib ich mir Treu!


Bei mir ist es ja auch nicht so, als mache ich das zum spaß oder will es zum Spaß machen. Bei mir ist es Tot ernst. Ich möchte einfach den Beruf machen, den ich nach meiner Meinung für perfekt für mich erachte. Das BWL nichts für mich ist habe ich ja, jetzt nach 2 Jobs und paar Praktika gemerkt, aber man denkt eben immer das man beim nächsten Mal was besseres findet. Pustekuchen!

Und deshalb mein innigster Wunsch noch mal zu studieren, obwohl dann das Geld das ich für mein erstes Studium erarbeitet habe, mir dann nichts mehr bringt, aber ich werde ja noch ca. 40 - 45 Jahre arbeiten und da will ich eben das machen, was mir liegt und mich fasziniert ;) .

Also sobald man nicht nur vor den offenen Mündern der Patienten sitzen möchte, gibt es ja durchaus Möglichkeiten BWL und Zahnmedizin sinnvoll zu kombinieren.
Klinikmanagement, Vertrieb medizinischer Gerätschaft uswusw.
Du kannst dir ja mal Gedanken machen, ob das nichts für dich wäre. So wäre auch dein BWL-Studium nicht wertlos.

Und was für Berufe wären das, die ich in der Begründung explizit angeben könnte - um meinen persönlichen Wunsch - nämlich das Zweitstudium der Zahnmedizin, als zwingende Voraussetzung für die Aufnehme eines solchen Berufes anführen zu können?