Outsourcing als Feind des Kundenservice
Hallöle,
Vorweg, ich bin tiefenentspannt - ich möchte die folgende Geschichte einfach nur nieder schreiben - ehrlichgesagt find ich das ganze fast irgendwie amüsant.
Ich habe mir am 14.01. ein paar Sneaker von Lacoste gekauft, die gefielen mir auf Anhieb und um sie hier und da mal zu tragen ist das kein schlechtes Schuhwerk.
Gestern morgen, ich denke es müsste das 4te oder 5te mal gewesen sein das ich die Sneaker anziehen wollte - reißt mir der Schnürsenkel. Also andere Schuhe angezogen.
So, jetzt möchte ich natürlich gerne Ersatz für diese Schnürsenkel - und zwar genau den der zum Schuh gehört. Sollte ja kein Problem sein. Also, die einzige Nummer die sich auf Anhieb finden lies (Lacoste online Shop) angerufen. Ergebnis: Bitte schreiben Sie uns ihr Anliegen, wir leiten das nach Frankreich weiter.
Naja, für Schnürsenkel in Frankreich vorstellig werden, muss nicht sein dachte ich mir.
Und hab was tiefer gesucht. Da findet sich dann der Importeur/Vertrieb von Lacoste Sportswear in Köln. Angerufen, eine Nummer von P.B. Footwear bekommen, die wären Importeur/Vertrieb für die Schuhe von Lacoste. Dann habe ich dort angerufen, mit dem Ergebnis das sie wohl irgendwelche Lederschnürsenkel hätten - aber keinesfalls die für meine Schuhe. Ich soll die Schuhe doch umtauschen wo ich sie gekauft habe. (Ok, klar kann ich beim Händler reklamieren, aber wegen Schnürsenkeln?!) Da das auch nicht zu einem Ergebnis geführt hat, habe ich also direkt beim Kundendienst der Kette wo ich die Schuhe gekauft habe angerufen und auch dort wollte man die Schuhe umtauschen.
Und jetzt lässt man sich einfach mal folgendes auf der Zunge zergehen, französisches Unternehmen, Fertigung in Vietnam, der Vertrieb in Deutschland läuft über ein weiteres Unternehmen und von dort gehts zu den Ketten und Händlern (bei Einzelhändlern könnte ich mir sogar noch einen weiteren Zwischenhändler vorstellen) ABER keiner hat ein paar Ersatz-Schnürsenkel für ein Top-Aktuelles-Schuhmodell. (die Dinger sind genau am Kauftag morgens erst ausgeliefert worden)
Sind wir also wirklich schon so weit das man ein paar Schuhe umtauscht, (also entsorgt) weil ein Schnürsenkel gerissen ist?
Es geht mir hier auch nicht um die 3 Euro für den Schnürsenkel, ich geh in den nächsten Tagen los und versuch einen dunkelbraunen Stoffschnürsenkel passender Länge zu bekommen - irgendwo wird sich sowas finden.
Alle angerufenen wollten mir helfen - wg. mangelnder "Ersatzteil"-Haltung jedoch unmöglich. Ich versteh sowas nicht, gerade Schnürsenkel reißen ja wirklich mal - und wenn man dann eine Sonderlänge, Form oder Material hat steht man da ganz schön dumm da. Oder aber, auch die Schuhindustrie, wenn wir von den Modelabels sprechen, gehen davon aus das son Schuh tatsächlich nur ein paar mal, "bis zum nächsten" getragen wird. Eigentlich schade.
Gruß,
Oliver