Kommentare

  1. Avatar von ehemaliges mitglied
    Ulrich, ein phantastischer Beitrag. Ich habe mich das schon oft gefragt und der von der geschilderte Ansatz ist ueberaus interessant.

    Bei mir wurden die Flippereizyklen fast schon inflationär und interessanterweise sind es 2 Uhren, welche ich am liebsten mag, eine davon besitze ich weiterhin - es sind Uhren, die mit besonderen Anlässen (interessanterweise jeweils wundervolle Urlaube mit Familie) verknüpft sind, obwohl das nicht geplant war, im Gegensatz z.B. zur allerersten Rolex, oder die Rolex zur Geburt des 1. Kindes...
  2. Avatar von MacLeon
    Sehr schöner Beitrag, Ulrich. Ich finde es sehr beruhigend, dass unser Gehirn unsere Erinnerungen auf erträglich und schön trimmt. Anders wäre man arm dran.

    Mein Hausstand ist auch relativ überschaubar, eine Folge von etwa acht Umzügen seit Studienbeginn, und ich empfinde dies als sehr angenehm. Ich versuche auch, Kompensationskäufe zu vermeiden, die mich für meinen Stress belohnen sollen. Klappt in der Regel ganz gut. Wenn ich aber etwas kaufe, achte ich auf Qualität. Unter anderem, damit ich nicht ständig etwas Neues kaufen muss.

    Auf der anderen Seite ist Konsum der Motor unserer Wirtschaft. Wer sein Geld bunkert, handelt also nicht sozial. Um Karl Lagerfeld zu zitieren: "Man muss das Geld zum Fenster rauswerfen, damit es zur Tür wieder reinkommt".
  3. Avatar von GeorgB
    So isses!

    Mir hat mal jemand den ultimativen Tipp zum Entrümpeln gegeben:

    Frage dich, "ob du das betreffende Teil nochmal kaufen würdest, wenn es defekt oder geklaut wäre".
  4. Avatar von Mawal
    Mir geht das ähnlich wie Kiki, je älter ich werde, um so weniger besitze ich.

    Ich habe so ein paar Regeln:

    - Kommt was Neues, muss was Altes gehen.
    - Einmal im Jahr sehe ich alles durch, was weg kann. Klamotten, Unterlagen, Bücher DVDs
    - Keller wird einmal im Jahr entrümpelt.

    Auch für die Kids gilt: Neues Spielzeug nur, wenn altes Spielzeug entsorgt oder zumindest in den Keller entsorgt wird.
  5. Avatar von RBLU
    Ich finde Erinnerungen extrem wichtig: Wenn wir eines Tages alle im Altersheim sitzen, dann sind die Erinnerungen das einzige was bleibt.

    Retroperspektiv macht ein Pokalsieg selbst nicht gluecklich!
    Eher der Weg zum Pokalsieg, wie Hardships, Obstacles, Training, Team etc...

    Aehnlich eine Befoerderung oder ein Studium: Es ist die Reise zum Ziel, die in der Erinnerung bleibt...

    Gruss,
    Bernhard
  6. Avatar von Kiki Lamour
    Für mich bedeutet Glück u.a. nichts oder wenig zu besitzen. Klingt jetzt auf dem ersten Blick merkwürdig, bedeutet aber nicht mehr und nicht weniger, dass man materielle Dinge nicht aufhebt. zB habe ich zwar einen Keller, dort steht aber nichts drin. Kaufe ich mir neue Kleidung, fliegt gleichzeitig die gleiche Menge aus dem Schrank. Generell steht in den Schränken nur das nötigste (Putzschrank, Werkzeugschrank, Vorratsschrank).
    Irgendwann hatte ich mal von dem Satz "Besitz belastet" gehört, glaub sogar hier im Forum. Genau das meine ich, natürlich geringfügig abgewandelt, denn NICHTS zu besitzen fiele mir schwer.

    Und wenn jetzt einer sagt: Ja, aber der KIKI hat doch 100te von Uhren gehabt, 40 Autos usw. Ja, stimmt alles. Mittlerweile gibts ab und zu mal ne Rolex, wenn der Spleen mich packt. Autos sind halt Hobby, kann aber (kein Witz) gut drauf verzichten. Ob ich jetzt dadurch so viel glücklicher bin, keine Ahnung. Zumindest befreit es ein Stück. Es ist mir wichtiger unabhängiger von Dingen zu sein, ein bissel mehr Freiheit. Knechten muss ich den ganzen Tag schon genug.

    Also, leert eure Keller - es befreit!!
  7. Avatar von eos
    So ist es Flo, hab' es ja gerade selbst erlebt.
    Heute sage ich: Um Gottes Willen kein zweites Kind. So viele Sorgen, so viele Ängste, Schmerzen, Verlust der Unabhängigkeit, kein Schlaf ... aber frag' mich mal in einem halben Jahr oder in zwei Jahren ...
    Das biologische Programm ist da wirklich extrem ausgefeilt.
  8. Avatar von orange
    Manchmal ist das Abweichen der Erinnerung vom tatsächlich Erlebten sehr wichtig, ja sogar überlebenswichtig.... Keine Frau würde sonst je ein zweites Kind bekommen....
  9. Avatar von GeorgB
    Ich sag immer: "Wenn sich ein Depp einen Porsche kauft, dann ist das ein Depp mit einem Porsche. Wenn sich eine coole Sau einen Porsche kauft, dann ist das eine coole Sau mit einem Porsche."

    Man kann sich nicht mit irgendwelchen Luxus-Einkäufen mental upgraden.
  10. Avatar von jagdriver
    Dieser Artikel der SZ passt wie die Faust aufs Auge:

    Der Mensch bunkert viele Dinge aus Angst vor Notlagen. 10.000 Gegenstände häuft ein Durchschnittseuropäer an. Doch blinder Besitzwahn kann zur seelischen Belastung werden - und das Sexleben beeinträchtigen

    http://www.sueddeutsche.de/leben/mod...wird-1.1089089

    Gruß
    Robby
  11. Avatar von Marci
    genau ulrich......hier jetzt und heute........
    habe vorhin bei einem gitarrenriff gesabert......das nenn ich glück........
  12. Avatar von Mawal
    Kaufen und Konsum ist nichts Schlechtes: Ich frage mich immer, wie verändert das dein tägliches Erleben.

    Ich bin ziemlich viel online, dafür habe ich auch einiges an Geld für Technik ausgegeben. Klar, in drei Jahren ist der Schamott nix mehr wert, egal, jetzt macht er mir Freude.

    und was gibt es anderes als jetzt?
  13. Avatar von Mawal
    Das ist das, was mich wirklich verblüfft hat. Erinnerungen sind nicht akkurat. Erinnerungen sind extrem selektiv, und sie verändern sich über die Zeit.

    Und das ist dann auch der Grund, warum Erinnerungen (gerne auch Erfahrung genannt) ein eher unzuverlässiger und bisweilen gar schlechter Ratgeber sind.
  14. Avatar von eos
    Ja, das mit dem fälschen von Erinnerungen, da habe ich auch schon einschlägige Erfahrungen:
    - Bundeswehr (hängen bleiben nur die coolen Sachen, 13 Monate Unsinn verschwinden irgendwie)
    - Safari in Kenia (viel zu anstrengend für eine Hochzeitsreise, heute schwärmen wir davon)
    - Kinder im Säuglingsalter (alle erzählen Dir die Zeit ist toll, du sollst sie genießen - was ist an 2,5h Schlaf am Stück toll?)

    Reisen soll übrigens sehr glücklich machen und vor allem für ein nachhaltiges Glücksgefühl sorgen. Während neue, schnelle Autos irgendwann alt und kaputt sind, bleiben Erinnerungen an Reisen sehr präsent.
  15. Avatar von Doktor Krone
    Hey Ulrich. Auch mal wieder über den schönen "geplante Obsoleszenz"-Artikel gestolpert und ins Grübeln gekommen? Ich beobachte diese Verhaltensweise schon sehr lange an mir selbst, habe sie mit Sicherheit von meinem Vater übernommen. Uhrenkäufe übersteigen meinen finanziellen Horizont, meine kurzfristigen Glücks-Käufe sind regelmäßig daher

    - gutes Werkzeug
    - CDs
    - selten Elektronik-Gadgets
    - ca. 1 x pro Jahr ein gutes schönes Klappmesser (nicht High End, aber auch nicht Victorinox ...)

    Da schaue ich dann immer mal wieder in die Werkstatt / die Messervitrine / die Technik-Schublade / das CD-Regal und frage mich, wie es ohne all diese Dinge wäre. Unglücklich? Weniger zufrieden? Keine Ahnung. Aber auch irgendwie egal, solange noch genug Knete für die Erhaltung des derzeitigen Lebensstandards vorhanden ist, oder? Also weiter kaufen (ganz im Ernst), aber mit Augenmaß. Oder eben ins Kloster gehen, hat auch was ...
  16. Avatar von love_my_EXII
    schöner Beitrag. Wahre Zufriedenheit kommt immer noch von innen

    Gruß,
    Oliver
  17. Avatar von eos
    Also ich denke aus heutiger Sicht ist ein Truecrypt Container zwar unbequem, weil es den Workflow verkompliziert, aber er ist sicher.
    Bei den meisten Dingen, auch persönlicher Art, muss man sich fragen, wer sie finden könnte (warum meine Daten bei Millionen von Dropbox Nutzern) und was er wirklich mit anfangen könnte (Briefwechsel mit der Hausverwaltung, Wiesbadenvideos, ...).
    Ich bin als fast Facebookabstinenzler und Berufsparanoiker ja auch immer gern' dabei den Finger zu heben, aber man muss mit entsprechendem Augenmaß schauen, was wirklich sensibel ist und was nicht.
  18. Avatar von ReneS
    Super Blog
  19. Avatar von blarch
    Ich weiss ich bin paranoid, dennoch würde ich nie persönliche Daten auf eine Cloud auslagern.
  20. Avatar von tobstar
    Wie sollte denn jemand, nicht jeder, deine Daten aus einem TrueCrypt-Container lesen?
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