PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Uhren mit Geschichte



Mr Mille Gauss
19.03.2010, 19:24
Hallo,

oftmals verbindet die Uhr und sein Träger eine Geschichte oder ein besonderes Erlebnis (Anlass). Eine mechanische Uhr trägt ein Herz in sich und ist mehr als ein Stück Metall und manchmal bedeutet so eine kleine Maschine für ihren Besitzer noch viel mehr.

Ich z. B. suche noch für meine Hochzeit die Rolex, die ich erstmals an diesem besonderen Tag ausführe. Für mich wird diese Uhr dadurch eine einzigartige sein =).

Habt ihr solche Stücke schon in eurer Sammlung?
Dann postet es hier.

Herzlichst grüsst euch
Elmar

daydiva
19.03.2010, 19:55
Also, mein Daily-Rocker (16610) hat folgende Geschichte:

Anno 2007 in L.A. bzw. Las Vegas:

Ich, seit gut 2 Jahren überzogener Stahl-D-Trager, sitze mit meiner Herzallerliebsten im Mels-Drive-In am Sunset-Strip in L.A..

Da kommt ein unscheinbarer, aber zugegebenermassen sehr cooler Native und setzt sich zum Frühstück an den Tisch neben uns.

Stahl-SubD, wie uns beiden sofort auffällt - cool - und v.a. irgendwie männlicher und cooler als meine D, wie wir beide finden.

Fahrt nach Las Vegas, und meine Liebste kippt sich in regelmässigen Abständen die leckeren Starbucks-Frappuccinos rein.

In Las Vegas unzählige Rolex-Shops in den verschiedenen Casinos besucht - ich dazu fleissig farbige Margharitas aus Plastiktüten gekippt (sie Diat-Coke und Mountain-Dew - wie es halt so ist, wenn Paare ausgehen) - und immer wieder mit der SubD geliebäugelt.

Zurück um Mitternach im 42. Stock des Mandalay Bay-Hotels: Das Unerwartete - meine Liebste: "Mir ist schlecht - ich muss hier schnell raus!"

Gut so weit, Lift runter - das Ganze wird immer psychomässiger - Arzt muss her. Notfallstation mit dem Taxi. Sie will sterben.

Diagnose: Koffein-Überdosis!

Sie: Ausge****t und viel Wasser getrunken. Dann schlafen gehen - also ich.

Sie, wach neben mir die ganze Nacht. Es geht ihr zum Glück viel besser, aber schlafen kann sie nicht.

Ich erwache am nächsten Morgen, als es schon sehr hell war und sie fragt mich als erstes: "Hättest du freude an der Sub? - Ich schenke sie dir, weil du so ein Lieber und Verständnisvoller warst, heut Nacht."

That's the story folks - my Daily Rocker!

P.S.: Hervorzuheben ist vielleicht noch, dass dies für meine wirklich Allerliebste - für damals, wie auch für heute noch - sehr, sehr viel Geld ist, was so eine SubD kostet :verneig:

Dr. K
19.03.2010, 19:59
Nette Geschichte, Sascha. :gut:

Und Glückwunsch zu dieser Frau! :dr:

Mr Mille Gauss
19.03.2010, 20:00
Wow Sascha...was für ne Frau :gut: :gut: :gut:

Herzlichst
Elmar

sausapia
19.03.2010, 20:01
Mensch Sascha,
tolle Geschichte, tolle Frau. :gut:

Lesson learnt: Ich muss aufpassen, denn Kaffee trinke ich auch viel zu viel.

bullibeer
19.03.2010, 20:13
:gut: :gut: :gut:

Tolel Story.. und die Uhr bestimmt unvergässlich!!!

newyork
19.03.2010, 20:16
Super Story...

:gut:

sausapia
19.03.2010, 20:21
Das Fatale an einer schönen Eingangs-Story ist, dass sich nun wahrscheinlich viele Mitglieder nicht mehr trauen, Ihre nicht ganz so spannende Geschichte zu erzählen....:grb:

Dr. K
19.03.2010, 20:26
Naja, wieso nicht trauen?!? :grb:

Meine "Geschichte" (http://www.r-l-x.de/wbb2/thread.php?threadid=38754) ist eben nur ein wenig "älter"... :op:

:D

Gruß,
Marco.

Ombel
19.03.2010, 20:29
Tolle Geschichte, Sascha :gut: Ich liebe solche Story`s :verneig:

glh
19.03.2010, 20:36
2 wichtige Uhren, 2 Geschichten...
Mein für mich immernoch schönster Chronograph habe ich mir sehr lange gewünscht und meiner Freundin ständig in den Ohren damit gelegen. Geschenkt bekommen habe ich sie kurz vor unserer Hochzeit, zum ersten mal getragen auf unserer Hochzeit.
eben die Uhr zum größten Abeteuer der Menschheit! ;)
Eine Omega Speedmaster Moonwatch im Saphir Sandwich!

Die andere habe ich mir selbst gegönnt. Dem Anlass entsprechend musste es eine robuste und sportliche Uhr sein.

Hier der Anlass und die Uhr:
http://img695.imageshack.us/img695/9089/11120091014112158.jpg

Der kleine Scheißer ist mittlerweile fast 6 Monate alt.

solino
19.03.2010, 20:44
Ich habe mich mit meinem Großvater sehr gut verstanden irgendwie war er immer ein Vorbild für mich.

Als er 2007 im Alter von 90 Jahren verstorben ist hat er mir eine kleine Summe Geld hinterlassen. Ich wollte nicht, dass dieses Geld "einfach verschwindet."

Da er immer Wert darauf gelegt hat, dass er seine Stahl-Armbanduhr trägt, dachte ich es wäre eine gute Sache wenn ich mir für einen Teil des Geldes eine Uhr kaufe.

Mit der 14060M hatte ich schon lange geliebäugelt und die sollte es dann auch sein. Wenn ich jetzt auf diese Uhr gucke denke ich oft an meinen Großvater und freue mich an der Uhr und an der Erinnerung an ihn.

Gruß,
Martin

daydiva
19.03.2010, 20:57
Danke für die Komplimente :gut:

Sehr schöne Geschichten, Martin und glh :dr:

newyork
19.03.2010, 21:02
:gut: sehr schön martin....

IKAROS
19.03.2010, 22:34
Tolle Geschichten!
:gut: :gut: :gut: :gut:

Mein Glückwunsch :dr: :dr: :dr:

bullibeer
20.03.2010, 07:08
Klasse Martin!! :gut:

Maxiiking
20.03.2010, 07:16
...schöne Geschichten....ich war einfach nur scharf drauf...

sausapia
20.03.2010, 07:59
Es gibt auch nette Geschichten über "Konsumrausch", "Snob Appeal oder "Ersatzbefriedigung" .....
Bei mir ist es i.d.R. Ersatzbefriedigung, also eine eine "Kompensationshandlung mit Lustgewinn an einem Ersatzobjekt".

Mit meiner ersten machte ich mir selbst ein Weihnachtsgeschenk in einem Jahr (2000), in dem ich viel arbeitete und wenig Urlaub/Freizeit hatte. Die nächste folgte, weil es im Job anders lief als geplant...:twisted:

Es sind aber nicht nur Krönchen, die ich mir gönne. In dem Jahr als ich mein Haus über 7 Monate kernsanieren ließ, kaufte ich mir auch einen neuen Wagen. Selbstverständlich war dies irrational, da eine Kernsanierung immer teuerer wird, als man plant, aber die Zeit war Nerven aufreibend und stressig. Ich benötigte eine große Kompensatuion. Nach dem Grundstudium gönnte ich mir eine ausgedehnte Reise nach Jamaica. :tongue:

Ich setze mir ein Ziel und belohne mich selbst, sobald ich dies erreiche. Bei mir funktioniert das prima, wenn ich mir selbst "die Karrotte vor Nase halte".....:]

Es ist zwar empirisch erwiesen, dass der Lustgewinn bei dinglichen Objekten kürzer anhält als bspw. bei einem tollen Erlebnis (z.B. exotische Reise), aber das stört mich nicht. Ein Blick auf meine Uhr und die "Ersatzbefriedigung" setzt wieder ein :D .

Für die Semmler: Ich bin glücklich verheiratet :op:

spqromanus
20.03.2010, 08:56
Bei mir ist es eine schlichte goldene PP, welche von meinem Großvater über meinen Vater zu mir überging und das bevor PP mit der Generationenuhr, Werbung machte.

UTB
20.03.2010, 09:07
Vor einiger Zeit war ich gewaltig auf eine schlichte goldene Uhr aus. Irgendetwas um die 5 k sollte es sein. Blöderweise gab mir die Verkäuferin (nur mal zum Ansehen :D eine Calatrava und eine Lange in die Hand) :grb:

Da war es um mich geschehen :ea:...wenn schon Gold, dann richtig. Aber der Preis, oder vielmehr der Gegenwert des Preises... Da tat ich mich ein wenig schwer :grb:

Im Gespräch mit einer sehr guten Freundin meiner Frau, die mir zu der Uhr riet, gab ich zu Bedenken, daß es mir ein wenig schwer fällt, mit einer Uhr im Gegenwert eines Kleinwagens durch die Gegend zu laufen.

Ihre Antwort war so klar wie einleuchtend: "Mensch Uwe, kauf die Uhr, einen Kleinwagen kaufst du dir doch sowieso nicht..."

Es wurde also die Uhr und auf der Box steht das Modell eines Kleinwagens =)

tyler07
20.03.2010, 11:49
Vor sehr langer Zeit.....

Man schrieb das Jahr 1986, und ich gerade mal Anfang 20 war... schon seit geraumer Zeit auf der Suche nach einer tollen Uhr .Es gab damals für mich nur zwei Favoriten:

Cartier Santos ......

oder

Rolex Day-Just Bicolor

Da ein guter Freund schon eine Day-Just in Stahl am Arm hatte und ich jedesmal wenn ich die Uhr sah Herzklopfen bekam, wußte ich ich-es wird die Krone sein.

Damals wurden in unserer Stadt Freitags immer Pokerturniere veranstaltet(natürlich legal;-) ) und ich hatte an einem Freitag im November einen ,,Lauf,,.

Ich hatte bis morgens um ca.8h gespielt und wusste auch gleich etwas nun mit dem gewonnen Geld anzufangen.

Samstag den 26.11.84 um 10h als unser Konzi sein Geschäft geöffnet hatte war ich sein erster Kunde und voller Ehrfurcht und in den Taschen die zerknitterten Scheinen stand ich vor meiner ROLEX.

Ich weiß genau wie die Verkäufer mich angeschaut haben-war mir aber damals egal.

Und es sollte nicht die letzte sein -mein Sammelleidenschaft zu Uhren ( insbesondere Rolex) nahm seinen Lauf.

PS. die Date-Just von einst habe ich übrigens immer noch.

tommy

sausapia
20.03.2010, 11:59
Tommy, Du alter Poker-Fuchs!
Schöne Geschichte, die erste Krone sollte man nie abgeben.;)

Ich wollte dies im letzten Jahr tun (eine 6094, Bj. 1960), weil ich sie selten trage. Meine Frau, die den R-L-X Hype nicht versteht, aber duldet, wollte dies auf keinen Fall.... :motz:
Ich behalte sie voraussichtlich....

tyler07
20.03.2010, 12:02
never-ever!!!

t.

sausapia
20.03.2010, 12:11
Original von tyler07
never-ever!!!

t.

Bezieht sich dies auf den NICHT-Verkauf Deiner ersten Krone oder auf meine Aussage, dass ich diese nicht verkaufe ? :ka:

tyler07
20.03.2010, 12:15
Sowohl als auch .... :]

Signore Rossi
20.03.2010, 12:46
Irgendwie verbinde ich mit jeder meiner Uhren ein besonderes oder zumindest nachhaltiges (Kauf)erlebnis:

Angefangen hat alles mit einer TAG Heuer Kirium. Diese Uhr wurde von TH zu Beginn meines Studiums lanciert und ich hab' mir gesagt: "wenn Du mit dem studieren fertig bist, kaufst du dir diese Uhr :op:". Gesagt, getan.


Als nächstes kam eine Nomos Tangente Datum - Geschenk meiner Frau zum 30sten Geburtstag und somit auch etwas Besonderes!

Die erste Krone habe ich mir dann hier im Forum besorgt. Bei so 'nem komischen Kerl mit ungehobeltem Umgangston, furchteinflössendem Avatar und martialischem Nickname :rofl:! Da hab' ich extra noch 'nen Kumpel mitgenommen, man weiss ja nie... :ka: ;)


Als nächstes kam diese (http://www.r-l-x.de/wbb2/thread.php?threadid=62481&sid=&hilightuser=6250) Retourkutsche für den im Thread verlinkten Kauf meiner Frau :D (wobei mir dieser eigentlich nur einen gern genommenen Vorwand geliefert hat ;)).


Zuletzt war es dann der Frosch aus dem Link in meiner Sig - und da schließt sich der Kreis zum Threadtitel "Uhren mit Geschichte" ;).

spqromanus
20.03.2010, 14:04
und gerade Deine "griechische" LV Geschichte ist mir eine der liebsten Storys hier im Forum :gut:

Uhren-Fan
20.03.2010, 14:17
Mein Urgroßvater ist als Kapitän mit Segelschiffen von Hamburg nach Amerika gefahren und hat Gewürze transportiert. Ende des 19. Jahrhunderts hat er sich eine goldene Lange & Söhne Taschenuhr gekauft, mit seinem Monogramm auf dem Deckel. Seitdem geht sie immer an einen männlichen Nachfolger.

Im Moment habe ich sie und irgendwann geht sie an meinen Sohn weiter. Ich habe sie vor einigen Jahren mel revidieren lassen bei Lange & Söhne, was sie seitdem mit einem genauen Gang belohnt. Ich hole sie immer mal wieder aus dem Bankfach und wenn ich sie in der Hand habe, denke ich darüber nach, was diese Uhr wohl an Geschichten erzählen könnte und erfreue mich an einem tollen Werk mit schönstem Sonnenschliff auf den Rädern.

spqromanus
20.03.2010, 14:27
Super Geschichte Werner!

ehemaliges mitglied
20.03.2010, 14:39
Tolle Geschichten! :gut:

Ich kann leider zu dem (sehr schönen) Thema wenig, bzw. gar nichts beitragen.

Als Kind/Teenager/Tween mochte ich keine Uhren, bzw. habe mich so gar nicht dafür interessiert. In 2004 waren wir bei Verwandten in den USA zum Urlaub. Dort habe ich beim Mann meiner Cousine zum ersten mal eine Uhr positiv wahr genommen. Es handelte sich um eine Submariner Date (16610). Hat mir sehr (!) gut gefallen. Danach habe ich dann mal angefangen, mich langsam zu informieren und bin 2005 hier im Forum gelandet. Meine erste war eine 14060M; danach sind viele gekommen und genau so viele wieder gegangen. Habe mich im Laufe der letzten Jahre locker durch zwei Dutzend Rolex-Uhren (inkl. 2x fremdgehen im PAM-Lager ;)) im Stahl-Segment geflippert.

Geblieben ist - aktuell - 'nur' eine 5513 Maxi Dial MK IV mit Tropic #19 Superdome aus dem Forum. Freue mich jeden Tag daran, jedoch hat der Kauf keine emotionale Geschichte o. ä.

Mr Mille Gauss
20.03.2010, 15:49
Original von glh
2 wichtige Uhren, 2 Geschichten...
Mein für mich immernoch schönster Chronograph habe ich mir sehr lange gewünscht und meiner Freundin ständig in den Ohren damit gelegen. Geschenkt bekommen habe ich sie kurz vor unserer Hochzeit, zum ersten mal getragen auf unserer Hochzeit.
eben die Uhr zum größten Abeteuer der Menschheit! ;)
Eine Omega Speedmaster Moonwatch im Saphir Sandwich!

Die andere habe ich mir selbst gegönnt. Dem Anlass entsprechend musste es eine robuste und sportliche Uhr sein.

Hier der Anlass und die Uhr:
http://img695.imageshack.us/img695/9089/11120091014112158.jpg

Der kleine Scheißer ist mittlerweile fast 6 Monate alt.

Wenn das kein Grund für eine Krone ist....
Wow der kleine hat Geschmack...hat er sicher vom Vater geerbt. Gratulation zum Nachwuchs :dr: :dr: :dr:

mephisto_4711
20.03.2010, 15:58
habe leider keine so spannende geschichte.
meine rolex mit geschichte ist eine date 15010 bj. 1989. bekommen zum 21 geburtstag von meinem vater.
trage die uhr zwar z.Z. kaum aber immer an meinem geburtstag und das soll auch so bleiben.

Frank

Mr Mille Gauss
20.03.2010, 15:58
Original von Signore Rossi
Irgendwie verbinde ich mit jeder meiner Uhren ein besonderes oder zumindest nachhaltiges (Kauf)erlebnis:

Angefangen hat alles mit einer TAG Heuer Kirium. Diese Uhr wurde von TH zu Beginn meines Studiums lanciert und ich hab' mir gesagt: "wenn Du mit dem studieren fertig bist, kaufst du dir diese Uhr :op:". Gesagt, getan.


Als nächstes kam eine Nomos Tangente Datum - Geschenk meiner Frau zum 30sten Geburtstag und somit auch etwas Besonderes!

Die erste Krone habe ich mir dann hier im Forum besorgt. Bei so 'nem komischen Kerl mit ungehobeltem Umgangston, furchteinflössendem Avatar und martialischem Nickname :rofl:! Da hab' ich extra noch 'nen Kumpel mitgenommen, man weiss ja nie... :ka: ;)


Als nächstes kam diese (http://www.r-l-x.de/wbb2/thread.php?threadid=62481&sid=&hilightuser=6250) Retourkutsche für den im Thread verlinkten Kauf meiner Frau :D (wobei mir dieser eigentlich nur einen gern genommenen Vorwand geliefert hat ;)).


Zuletzt war es dann der Frosch aus dem Link in meiner Sig - und da schließt sich der Kreis zum Threadtitel "Uhren mit Geschichte" ;).

Unglaublich...echt...Deine Frau zuerst mit der DJ :jump: :jump: :jump: und dann die Retoure :jump: :jump: :jump: :verneig:

Figaro
20.03.2010, 19:46
Meine kleine Uhrengeschichte ist schnell erzählt.
Vor ca. 20 Jahren, beschloß ich mit dem Rauchen aufzuhören,übrigens einer meiner besten Entscheidungen in meinem Leben. :gut:
Ich rauchte damals 80 Zigaretten am Tag und um das ganze für mich erträglicher zu machen, legte ich das Geld gesparte Geld jeden Tag bei Seite um mir davon eine Cartier zu kaufen.
Irgendwann war es dann so weit und für den damaligen Preis von, ich glaube es waren 8900,-DM, kaufte ich mir meine Cartier.
Gerade heute habe ich das Ding nochmal getragen.
Hier ist das gute Stück...

http://img155.imageshack.us/img155/5702/cartier2001.jpg (http://img155.imageshack.us/i/cartier2001.jpg/)

NicoH
20.03.2010, 19:50
Oh, das ist eine schöne Uhr, Jürgen :dr:

RLX1470
20.03.2010, 21:01
Ich finde diesen Tread sehr schön, da Uhren (fast egal welcher Marke) eine so extrem emotionale Entscheidung fernab von Spiralen, Rubinen und der Chronometernorm sind und wir als Eingetümer deren Geschichte jeden Tag neu erfinden und fortsetzen.

Meine Geschichte beginnt vor über 30 Jahren und meinem Vater, der von meiner Mutter eine Rolex Datejust geschenkt bekam. Von da ab war es um mich geschehen und ich habe Weihnachten 83/84 im Alter von 12 Jahren von meinen Eltern die erste Rolex geschenkt bekommen - 16030 für die Interessierten als kombiniertes Geburtstags- und Weihnachtsgeschenk mit DM 200 "Selbstbeteiligung".

Über Sinn und Unsinn auf Seiten der Eltern angesichts des Alters ein solches Geschenk zu machen haben wir hier schon häufiger diskutiert und ich verzichte jetzt mal auf eine weitere Würdigung dieses Aspekts der Story, da hier die Meinungen sehr extrem auseinandergehen und sie die "Beziehung" zu meiner Uhr nur zu Beginn betrifft.

Aber weiter in der Geschichte: Ich war mir ganz sicher, dass diese Uhr mich lange begleiten würde und wollte sie unbedingt haben. Also wusste Sie zu schätzen, trage sie bis heute mit Stolz und freue mich seit über 25 Jahren an ihr. Sie hat zwei Revisionen gehabt, Termi hat mir letztes Jahr ein neues Band besorgt, sie ist nie stehen geblieben und läuft bis heute sekundengenau. Der Stil des Hauses Rolex und der eitgeist haben sich geändert und trotzdem ist sie - für mich - zeitlos schön.

Ich habe Sie in der Schule (öffentlich in NRW) getragen und in den 90'ern in New York als ich in Harlem gewohnt habe. Ich habe meine erste Freundin mit ihr getroffen, meine Frau auf den Keys in Florida mit ihr kennen gelernt und meinen Sohn und meine Tochter gehalten, sowie meinen Vater (von dem ich Sie zum großen Teil ja bekommen hatte) beerdigt.

Sie hat mich durch Autounfälle, Hurricanes und ein mittleres Erdbeben, nach Australien und bis ins Base Camp (Camp 1) des Mount Everest begleitet. Ich habe sogar mit ihr in Alaska Gold gewaschen und bin mit ihr an die Wasserfälle von Iguacu geflogen. Sie war mit mir in der Luft als ich meinen Flugschein gemacht habe, auf der Strasse als ich durch die Führerscheinprüfung geflogen bin und an meinem Handgelenk wenn ich im Krankenhaus war. Sie hat mir auch gezeigt, wann mein Vater gestorben ist.

(PS: Mein Sohn wird nicht müde, die Schliesse auf- und zuzumachen und zu versuchen, sie sich anzuziehen. Ich vermute, dass dies, wenn es denn in echte Begeisterung für das Konzept der austerbenden Armbanduhr ausartet, ein teures Ende nehmen wird.)

Wie dem auch sei. Meine erste Rolex ist ein Teil von mir. Sie hat Schrammen und Narben, die sie sich mit mir verdient hat und ist - wie gesagt - nie stehen geblieben.

Mich hat nie jemand blöd angemacht, sie wurde mir nicht geklaut, ich wurde nur ganz selten darauf angesprochen.

Daraus erwachsen ist mir eine tiefe (und teure) Uhrenleidenschaft, die mich bis heute begleitet und ich bin meinen Eltern sehr dankbar dafür, dass ich diese Passion so früh beginnen konnte. Ich hatte in der Zwischenzeit glücklicher Weise die Möglichkeit, viele weitere Uhren zu sammeln und zu tragen. Ich liebe meine Patek Philippes (eine habe ich von meinem Vater geerbt, nachdem ich sie ihm zum 70. Geburtstag geschenkt hatte), ich schätze die Schönheit der JlCs und bewundere meine GMT und WG-Sub.

Aber an meine erste Uhr wird keine, absolut keine meiner anderen Uhren herankommen - eben weil sie eine echte Geschichte mit mir hat.

Gruß

Chris

Figaro
20.03.2010, 22:57
Schöne Geschichte Chris.. :gut:

Knippy
21.03.2010, 01:05
Tolle Geschichte Chris...

Finde es gut, dass hier viele doch sehr wohl Privates preisgeben, dass macht das Forum für mich so liebenswert.

Danke!

Heinz S.
21.03.2010, 01:59
... wieder ein Grund nach Vegas zu fahren!



Oder mache ich das lieber in HEIMARBEIT, so kostenmäßig?

Mr Mille Gauss
21.03.2010, 07:26
Hallo an alle die sich bisher an diesem Thread beteiligt haben,

ich finde jede Uhr wird erst durch ihren Träger einzigartig und eure Beiträge zeigen wieviel Herzblut von euch an manchen Stücken hängt, und welche Emotionalen Geschichten damit verbunden sind (mal kleine mal große)!
Meine erste Rolex (eine DJ) habe ich mit meiner zukünftigen Frau (die viel Geduld und Verständnis mitgebracht hat an dem Tag :verneig:) gekauft als mir mein Herz gesagt hat "das ist meine Frau". Diese Persönliche Entscheidung (ich hab ihr nix gesagt und habe ihr erst kurz vor Weihnachten 2009 auf den Malediven einen "Traditionellen, altmodischen, romantischen Antrag gemacht ;)) führte zur ersten Krone die ich nie hergeben werde und besonders gerne trage!
Die GMT2 wurde die Nummer 2 bedingt durch den fatalen Fehler ein Wallpaper eben dieses Modelles von der Rolex Hompage heruntergeladen und auf meinem Rechner zu installieren :ka:...Nach einer Zeit konnte ich mich leider nicht mehr zurückhalten und habe sie still und heimlich gekauft...Danke auch hier an meine Verlobte für ihr Verständnis als ich heimkam :verneig:!
Tja; die Milgauss :grb:. Mit ihr hat eigentlich alles Angefangen. Sie ist mir beim Einkaufen auf dem Titelbild einer Zeitschrift aufgefallen. Bis dato habe ich Rolex immer so mit Brillis Gold, Prunk und "Hamburger Spezialbezirke" in Verbindung gebracht. Nach diesem Bericht hat sich das geändert. Trotzdem wurde sie erst die Nummer 3 (nachdem mein Konzi die GV Version bekam). So verbindet mich immer eine kleine Geschichte mit meinen Uhren und Fortsetzung folgt an unserer Hochzeit ;) ;) ;).
Keine von diesen werde ich je hergeben!
Die Uhren sind im S/W Thread auf den letzten Seiten festgehalten (wenns Interessiert).
Bis denne.....

Mr Mille Gauss
08.08.2010, 07:40
Guten Morgen,

für einen besonderen Anlass gab es diese Uhr...
http://img832.imageshack.us/img832/6888/wristshot011.jpg (http://img832.imageshack.us/i/wristshot011.jpg/)

Sie wird immer bei mir bleiben und mich stehts an diesen Tag erinnern!

Marsellus
08.08.2010, 09:15
Tolle Geschichten, das macht nachdenklich, bei welchen Gelegenheiten hat mich die ein oder
andere Uhr begleitet, es gibt mir Recht, keine herzugeben...

AcidUser
08.08.2010, 09:45
Die Uhr mit der für mich emotional stärksten Geschichte ist gleichzeitig meine preiswerteste - eine Mühle Laser!

Gekauft hatte ich sie für Aktivitäten bei denen ich, aus verschiedenen Gründen, keine Rolex tragen mochte. Bspw. wenn ich meine Schwester in Kappstadt besuche ect.
Am Morgen des 15. 6.2007, war ich mit ein paar Freunden zum Mountainbiking im Tegeler Forst verabredet. Auch dazu trage ich regelmässig die Mühle! Ich sagte meiner Frau, welche zu dieser Zeit hochschwanger war, dass ich am frühen Nachmittag wieder zu Hause sei.
3 Std. später, im schönsten radeln, klingelte mein Handy! Am anderen Ende meine Mutter, die gerade bei uns zu Besuch war, mit der Mitteilung die Fruchtblase meiner Frau sei gerade gesprungen und sie machten sich jetzt auf den Weg in die Klinik.
Ich bin sofort mit dem Fahrrad ins Krankenhaus gefahren und kam gerade noch rechtzeitig um, nach kurzem Frischmachen, (zum Duschen oder umziehen blieb keine Zeit mehr) bei der Geburt unseres Sohnes dabeizusein. Als der kleine 2 Stunden später in meinem Arm lag, bemerkte ich die Mühle, die immer noch an meinem Arm hing und in mir wuchs die Überzeugung, dass diese Uhr die letzte wäre die mich jemals verlassen würde mag sie noch so billig gewesen sein!

Ombel
08.08.2010, 09:55
Der Wert einer Sache zeichned sich nicht immer über den Preis aus...

Sehr schöne Geschichte Frank :gut: :gut: :gut:

SteveHillary
08.08.2010, 10:29
Original von Mr Mille Gauss
Guten Morgen,

für einen besonderen Anlass gab es diese Uhr...
http://img832.imageshack.us/img832/6888/wristshot011.jpg (http://img832.imageshack.us/i/wristshot011.jpg/)

Sie wird immer bei mir bleiben und mich stehts an diesen Tag erinnern!

ELMAR, PERFEKT!!!!! :verneig: :verneig: :verneig: :dr:

Gorillawatch
08.08.2010, 11:15
Dann will ich auch mal meine Geschichte erzählen:
Meine erste Krone habe ich mir quasi selbst besorgt in dem ich mir nur mal "kurz" eine ur-alte Precision mit Handaufzug bei meinem Vater (ein ambitionierter Sammler von Rolex, Blancpain, Lange und IWC Uhren) "ausgeliehen" habe.
Aus Tagen wurden Wochen und die Anrufe meines Vaters wann ich die Uhr mal wieder zurückbringen mag wurden immer seltener. Ich glaube nach etwa 8 Jahren weiß er zwar noch, dass ich sie habe aber in stiller Übereinkunft fragt er nicht mehr nach ihr. Trotzdem würde ich niemals mit der Uhr vor ihm rumwedeln, da er sie bestimmt sofort zurücknehmen würde. Sie ist nichts besonderes, aber für mich persönlich eine der schönsten Uhren die ich kenne und der Grund für meinen Plexi-Virus. Sie ist auch nicht viel Wert, aber seit einer Revision vor 4 Jahren habe ich mich nicht mehr getraut sie zu tragen, da sie so revidiert einfach perfekt aussieht.

Meine erste richtig eigene Krone habe ich von meinem Vater zum Physikum bekommen. Er wollte mir eine Uhr schenken und hat mich während der Lernphase immer wieder gefragt welche Uhr ich haben möchte. Leider (oder zum Glück) hatte ich zu der Zeit keinen Kopf eine Uhr auszuwählen und konnte mich nicht richtig entscheiden, da ich eine ganz besondere Uhr wollte.
Um etwas Zeit zugewinnen habe ich mir dann die 16610LV gewünscht, da ich dachte, damit beschäftige ich ihn mal 2-3 Wochen. Naja aber "leider" konnte er diese Uhr durch seine dunklen Kanäle in nur 2 Tagen besorgen. Im ersten Moment war ich entsetzt und konnte mich so gar nicht mit dem Grün anfreunden, da ich es eher dezent mag und nicht auffallen möchte. Dann folgte aber ein schöner Moment nach dem anderen mit der Uhr:
Direkt eine Woche nach dem ich die Uhr erhalten hatte war ich bei Wempe und habe mich nach einer schwarzen Ersatzlünette erkundigt worauf mich der Verkäufer beinahe geschlagen hätte, da er erst am Vortag einen schreienden, weinenden Erwachsenen im Laden hatte der unbedingt eine Grüne wollte und heute steht so ein kleiner Spritzer vor ihm und will die grüne Lünette loswerden.
Langsam dämmerte es mir, dass die grüne Lünette vielleicht gar nicht so schlecht ist ;-) Ich schaute mir die ganze Sache noch einmal an und langsam änderte sich meine Einstellung: Ich habe nicht mehr versucht die Uhr (da es eine Rolex war und ich diese in den Augen vieler nicht verdient habe) versteckt zu tragen und habe angefangen die Uhr mit Stolz zu tragen.
Der nächste Moment war als ich das erste mal mit ihr in den OP gegangen bin und ich sie mir an die Seite meines Kasaks gebunden habe und das Grün der Lünette genau zum Grün des Kasaks gepasst hat. Ein absoluter AHA-Moment für mich: Hier bin ich zuhause und das ist meine Uhr ;-)
Danach hat die Uhr mich in über 400 OPs in verschiedenen Ländern während meines Studiums immer treu begleitet und noch heute ist es ein Ritual mir die Uhr an meinen Kasak zu binden und mich wohl zu fühlen.
Die Bildung meines Charakters hatte jedoch damit nicht aufgehört, so hat mich dann später im PJ mein leitender Oberarzt zu sich in Büro gerufen und mir gesagt, dass ich mir überlegen soll die Uhr lieber zuhause zu lassen, da die anderen Kollegen (Ärzte über 40 an einer Uni-Klinik) sich darüber beschwert haben und dies als einzigen Kritikpunkt an meiner Arbeit ansehen.
Da ich schon immer auf dieser Station anfangen wollte zu arbeite und quasi aktuell in der Bewerbungsphase war habe ich noch an dem selben Abend zuhause alle Schränke nach einer alten Swatch durchsucht. Irgendwann kam dann auch meine Freundin heim und wunderte sich was ich denn so nervös in den ganzen Schubladen suche. Ich erzählte ihr die Geschichte und suchte weiter. Meine Freundin, die meine ganzen Rituale um diese Uhr kannte ( vor jeder OP ein Blick auf die Uhr, vor jeder Klausur oder Prüfung ein Kuss auf die Uhr mit dem Gedanken an meine Familie die mir beisteht und das ewige Reinigen, wenn Fettflecken auf dem Glas sind) meinte aber dann irgendwann zu mir: "Sag mal wie sehr willst du dich denn verbiegen lassen?"
Und das war ein ganz toller Moment in dem ich erst richtig gemerkt habe wie sehr diese Uhr zu mir gehört und was mich alles mit ihr verbindet.
Naja was soll ich sagen, in den nächsten Wochen bin ich weiter mit der Uhr in die Klinik gegangen und dieser "Fehler" wurde akzeptiert und meine Beharren auf diese Uhr sogar etwas gewürdigt.
Danach und davor kamen noch andere Kronen, die weitaus seltener und teurer sind in mein Leben, aber noch heute ist die Grüne einfach meine Uhr und wer das nicht mag der kann mich mal!
Den Job habe ich ausserdem mit Kusshand ohne Bewerbungsgespräch bekommen ;-)
Aber ich muss sagen, dass ich mit jeder Krone die ich wollte und die ich mir gekauft habe immer gewartet habe bis ich einen emotionalen Moment hatte (runder Geburtstag, Examen, Doktor, erstes Gehalt usw.) mit dem ich die Uhr später verbinden konnte. Ich finde das gehört dazu, denn nur "irgendeine Uhr" trägt jeder...

glh
08.08.2010, 12:14
Danke fürs Teilen dieser Geschichte! :gut:

RAMichel
08.08.2010, 12:39
Meine Geschichte ist etwas kürzer.
Mein Großvater verstarb im Jahre 1993 plötzlich und unerwartet. Da meine Großmutter wegen ihrer Behinderung nicht allein leben konnte, zog sie in unsere Nähe. Ihr kleines Häuschen sollte an den Verpächter zurückgegeben werden. Immer wieder sprach sie meinen Vater an, er solle die eingekochten Birnen mitbringen, wenn er das Haus räume. So waren wir dann kräftig am Ausräumen und hatten einen Großteil voller Einmachgläser bereits in den Schuttcontainer gestellt, als uns die Sache mit den eingekochten Birnen einfiel. Die Birnengläser wurden nun gesucht und später zu Oma mitgenommen. Dort angekommen hatte Oma allerdings wenig Interesse an den Birnen, sondern vielmehr an den in den Birnengläsern mit eingekochten Goldbarren. Die sollte ich nämlich bekommen. Und ich bekam sie. Was macht ein Student mit 500 g Gold? Auf den Ratschlag seiner Mutter hören. Die sagte nämlich: "Du wolltest doch immer eine Rolex haben, so eine mit 4 Zeigern. Verkauf die Barren, hol Dir die Uhr." So geschah es dann. Die Barren wurden verkauft und u.a. die Rolex mit 4 Zeigern, eine Explorer II mit schwarzem Ziffernblatt, gekauft. Das Teil habe ich heute noch, mittlerweile revisioniert und noch immer schön anzuschauen. Sie erinnert mich halt immer an die Goldbarren im Birnenglas. Und mein Opa grinst bestimt heute noch im Himmel über seine Idee mit dem Barreneinkochen, die er von seinen Eltern übernommen hatte. Die hatten damit wohl im Kriege ihre Wertsachen gerettet. :dr:

Klabusterbärchen
08.08.2010, 17:01
Original von AcidUser
Die Uhr mit der für mich emotional stärksten Geschichte ist gleichzeitig meine preiswerteste - eine Mühle Laser!

Gekauft hatte ich sie für Aktivitäten bei denen ich, aus verschiedenen Gründen, keine Rolex tragen mochte. Bspw. wenn ich meine Schwester in Kappstadt besuche ect.
Am Morgen des 15. 6.2007, war ich mit ein paar Freunden zum Mountainbiking im Tegeler Forst verabredet. Auch dazu trage ich regelmässig die Mühle! Ich sagte meiner Frau, welche zu dieser Zeit hochschwanger war, dass ich am frühen Nachmittag wieder zu Hause sei.
3 Std. später, im schönsten radeln, klingelte mein Handy! Am anderen Ende meine Mutter, die gerade bei uns zu Besuch war, mit der Mitteilung die Fruchtblase meiner Frau sei gerade gesprungen und sie machten sich jetzt auf den Weg in die Klinik.
Ich bin sofort mit dem Fahrrad ins Krankenhaus gefahren und kam gerade noch rechtzeitig um, nach kurzem Frischmachen, (zum Duschen oder umziehen blieb keine Zeit mehr) bei der Geburt unseres Sohnes dabeizusein. Als der kleine 2 Stunden später in meinem Arm lag, bemerkte ich die Mühle, die immer noch an meinem Arm hing und in mir wuchs die Überzeugung, dass diese Uhr die letzte wäre die mich jemals verlassen würde mag sie noch so billig gewesen sein!

Vermutlich im Humboldt-Krankenhaus, war ja quasi um die Ecke ! :D

AcidUser
08.08.2010, 17:12
Genau da! ;) :gut:

Hannibal
08.08.2010, 21:54
Interessante Geschichten, die das Leben schrieb. Macht Spaß, die zu lesen.
Meine erste Rolex gab es erst recht spät in meinem Leben und nun erinnert sie mich daran, dass ich an diesem Tag wieder älter geworden bin. ;)
Tempus fugit, amor rolex manet.
Gruß Volker

Klabusterbärchen
08.08.2010, 22:26
Original von RLX1470
Ich finde diesen Tread sehr schön, da Uhren (fast egal welcher Marke) eine so extrem emotionale Entscheidung fernab von Spiralen, Rubinen und der Chronometernorm sind und wir als Eingetümer deren Geschichte jeden Tag neu erfinden und fortsetzen.

Meine Geschichte beginnt vor über 30 Jahren und meinem Vater, der von meiner Mutter eine Rolex Datejust geschenkt bekam. Von da ab war es um mich geschehen und ich habe Weihnachten 83/84 im Alter von 12 Jahren von meinen Eltern die erste Rolex geschenkt bekommen - 16030 für die Interessierten als kombiniertes Geburtstags- und Weihnachtsgeschenk mit DM 200 "Selbstbeteiligung".

Über Sinn und Unsinn auf Seiten der Eltern angesichts des Alters ein solches Geschenk zu machen haben wir hier schon häufiger diskutiert und ich verzichte jetzt mal auf eine weitere Würdigung dieses Aspekts der Story, da hier die Meinungen sehr extrem auseinandergehen und sie die "Beziehung" zu meiner Uhr nur zu Beginn betrifft.

Aber weiter in der Geschichte: Ich war mir ganz sicher, dass diese Uhr mich lange begleiten würde und wollte sie unbedingt haben. Also wusste Sie zu schätzen, trage sie bis heute mit Stolz und freue mich seit über 25 Jahren an ihr. Sie hat zwei Revisionen gehabt, Termi hat mir letztes Jahr ein neues Band besorgt, sie ist nie stehen geblieben und läuft bis heute sekundengenau. Der Stil des Hauses Rolex und der eitgeist haben sich geändert und trotzdem ist sie - für mich - zeitlos schön.

Ich habe Sie in der Schule (öffentlich in NRW) getragen und in den 90'ern in New York als ich in Harlem gewohnt habe. Ich habe meine erste Freundin mit ihr getroffen, meine Frau auf den Keys in Florida mit ihr kennen gelernt und meinen Sohn und meine Tochter gehalten, sowie meinen Vater (von dem ich Sie zum großen Teil ja bekommen hatte) beerdigt.

Sie hat mich durch Autounfälle, Hurricanes und ein mittleres Erdbeben, nach Australien und bis ins Base Camp (Camp 1) des Mount Everest begleitet. Ich habe sogar mit ihr in Alaska Gold gewaschen und bin mit ihr an die Wasserfälle von Iguacu geflogen. Sie war mit mir in der Luft als ich meinen Flugschein gemacht habe, auf der Strasse als ich durch die Führerscheinprüfung geflogen bin und an meinem Handgelenk wenn ich im Krankenhaus war. Sie hat mir auch gezeigt, wann mein Vater gestorben ist.

(PS: Mein Sohn wird nicht müde, die Schliesse auf- und zuzumachen und zu versuchen, sie sich anzuziehen. Ich vermute, dass dies, wenn es denn in echte Begeisterung für das Konzept der austerbenden Armbanduhr ausartet, ein teures Ende nehmen wird.)

Wie dem auch sei. Meine erste Rolex ist ein Teil von mir. Sie hat Schrammen und Narben, die sie sich mit mir verdient hat und ist - wie gesagt - nie stehen geblieben.

Mich hat nie jemand blöd angemacht, sie wurde mir nicht geklaut, ich wurde nur ganz selten darauf angesprochen.

Daraus erwachsen ist mir eine tiefe (und teure) Uhrenleidenschaft, die mich bis heute begleitet und ich bin meinen Eltern sehr dankbar dafür, dass ich diese Passion so früh beginnen konnte. Ich hatte in der Zwischenzeit glücklicher Weise die Möglichkeit, viele weitere Uhren zu sammeln und zu tragen. Ich liebe meine Patek Philippes (eine habe ich von meinem Vater geerbt, nachdem ich sie ihm zum 70. Geburtstag geschenkt hatte), ich schätze die Schönheit der JlCs und bewundere meine GMT und WG-Sub.

Aber an meine erste Uhr wird keine, absolut keine meiner anderen Uhren herankommen - eben weil sie eine echte Geschichte mit mir hat.

Gruß

Chris

Eine schöne gemeinsame Geschichte habt Ihr Beiden ! :gut:

Fotos?