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Feldmann
06.09.2009, 18:24
Hallo zusammen,

ich merk momentan das ich seelisch etwas an meine Grenzen komme. Ursache ist mein Beruf. Ich hab nicht unbedingt besonders viel Stress in Form von Terminjumping o.ä., es sind sind eher die täglichen Konflikte mit Mitarbeitern und Vorgesetzten. Zudem muss ich ständig aufpassen das mir keiner ans Bein pinkelt.
Bei irgendwelchen Meetings immer darauf zu achten das man das Wort nicht im Mund herum gedreht bekommt oder einem nicht etwas zugeschoben wird, wofür man nicht verantwortlich ist, kostet verdammt viel Energie.
Ich hab nun schon zwei Kollegen die es umgehauen hat. Beide jeweils über einen Monat krank und Kur wird folgen.
Bei mir schaut es momentan so aus, dass ich beinahe jede Sekunde an die Arbeit denken muss. Nachts wache ich auf und der erste Gedanke ist der Job. ich schaff es nicht einmal eine DVD zu schauen oder 30min lang Joggen, ohne das ich an den Job denken muss. Früher waren das immer Mittel um mich abzulenken. Körperlich machen sich Appetitlosigkeit, verstärkte Anfälligkeit für Krankheit, allgemeine Unlust, Schlafstörungen, starker Tinnitus, Zähneknirschen, etc... bemerkbar. Ich hab echt das Gefühl das es nicht mehr lange dauert bis ich abbrenn.

Ich weiß das dies heute eher die Regel als die Ausnahme ist, ich weiß momentan wirklich nicht wie ich damit umgehen- bzw. was ich ändern soll. Für Tipps wäre ich dankbar

Der Hanseat
06.09.2009, 18:29
Mit 27?

Was machst du denn beruflich?

Feldmann
06.09.2009, 18:31
Ich hab 50 Gewerbliche Mitarbeiter unter mir. Zudem noch in der Logistik, wo es eh immer etwas hektisch zu geht.

Nikolaus B.
06.09.2009, 18:33
Ernstes Thema. Trotzdem will ich mit einem Filmzitat antworten.

Da gibt's diesen Film, in dem John Travolta einen rauchenden, Burger-mampfenden Erzengel spielt, der von zwei Reportern nach NY gebracht werden soll.
Auf der Fahrt zählt ein Reporter ähnliche Symptome auf - und John Travolta (=Erzengel) antwortet mampfend: "Kündige!"

Klingt in der Krise vielleicht etwas hart, ist aber leider oft die einzige Notbremse.


:gut:

Der Hanseat
06.09.2009, 18:33
Naja wenn dich 50 Mitarbeiter und etwas hektick nach so kurzer Zeit (wie lange bist du im Job???) aus der Bahn wirft machst du was falsch oder hast den falschen Job.....

Mawal
06.09.2009, 18:36
Original von Feldmann
.... Körperlich machen sich Appetitlosigkeit, verstärkte Anfälligkeit für Krankheit, allgemeine Unlust, Schlafstörungen, starker Tinnitus, Zähneknirschen, etc... bemerkbar.....


...das sind schon sehr ernst zunehmende Symptome...


ein paar Tipps:

1. Entspannungstechniken: Yoga, Tai-Chi, Meditation autognes Training: Das Angebot ist gross, such dir etwas aus und betreib es am besten täglich.


2. Reize außerhalb der Arbeit reduzieren: Nicht auf Parties, nicht fern oder DVD sehen, keinen Alkohol, keine Drogen, kein Internet, keine Playstation, keine Games...alles Stress...statt dessen Lesen, oder Musik hören (entweder oder), Sport machen oder Spazieren gehen, oder einfach nix tun...

3. Genug schlafen: Geh rechtzeitig in's Bett, übermüdete Menschen sind kleicht gereitzt und uncool.

4. Neues entdecken: Einmal in der Woche etwas tun, was du noch nie getan hast: In ein unbekanntes Museum gehen, in einen dir unbekannten Stadtteil gehen, eine neue Sportart probieren.

Feldmann
06.09.2009, 18:40
In dem Job bin ich seit gerade mal 8 Monaten. Ich denke aber nicht das es daran alleine liegt. ich hatte in den letzten 8 Jahren 12 verschiedene Jobs, allerdings alle in einer gleichen Firma. Das hat viel Energie gekostet.

ehemaliges mitglied
06.09.2009, 18:42
Ok, Erfahrung habe ich keine, trotzdem ein paar Tips die vielleicht für Ablenkung sorgen:

Nimm dir ein paar Tage Urlaub, wenn es geht.

Setz dich abends mit guten Freunden hin, genieß einen guten Wein oder eine Zigarre (Ich erinnere mich an deinen Männerabend ;) ) und versuch abzuschalten.
Einfach mal für kleine Dinge die Zeit nehmen, keine Hektik, nichts machen.

Mir ist aufgefallen, dass man um wirklich entspannen zu können, einfach mal nichts tun sollte.

Du hast sicherlich ein paar Hobbies oder Interessen, kennst ein gutes Restaurant. Geh hin, genieß die freie Zeit.
Was wolltest du schon lange mal wieder machen, was hast du früher, vor dem Job oft getan, was hat dir Spaß gemacht? Mach genau das!

Oder hör dir einfach mal wieder auf nem gemütlichen Sessel eine CD an, nimm ein warmes Bad.

Das wären so Sachen, die mir gut tun würden - jeder tickt anders.

Inspiration gab mir "Das Leben des vergnügten Schulmeisterlein Maria Wutz" von Jean Paul:
Ein sehr interessantes, etwa 50 Seiten dickes Büchlein, welches von einem einfachen Mann erzählt, der ein absolut einfaches Leben führt und am Ende ohne wirklich etwas besonderes getan und erlebt zu haben glücklich stirbt.

Du musst einfach versuchen, jeden Tag zu genießen, z.b. indem du dich morgens vor der Arbeit schon auf den Feierabend freust, weil du da ein interessantes Buch lesen willst oder weil dein Lieblingsfilm kommt.
Oft sind es die Kleinigkeiten die da helfen. Kleine Freuden auf banale Dinge, die einen durchstehen lassen.

Ich hatte mal neben der Schule einen ziemlich harten und miesen Job und jeden Tag habe ich die Minuten gezählt und jeden Tag dachte ich an Kündigung. Aber die Dinge, die ich mir damit leisten konnte, die haben es mir irgendwie ermöglicht das alles auszuhalten und es sogar zu genießen. :)

Die Devise lautet also: Einfach was neues ausprobieren, aus dem Trott rauskommen, Dinge und Leidenschaften entdecken und dadurch entspannen.

Naja, das wars was ich so dazusagen konnte. Vielleicht ist ja was dabei, das auch dir helfen kann. :)

famoso_lars
06.09.2009, 18:43
Achtung das sind alles fortgeschrittene Alarmzeichen, kenne das aus der betriebliche Führungspraxis.

Für Dich gibts nur eine Lösung. Sofort zum Arzt und so schnell wie möglich Urlaub, am besten nicht zu Hause sondern weg.

Dein Doc wird Dich zum Psychologen schicken. Der wird zusätzlich Entspannungtechniken empfehlen wie Meditation oder autogenes Training aber eines ist Fakt: Wenn Du den burnout vermeiden willst wird es sich nicht vermeiden lassen, die berufliche Situation radikal zu ändern.

Am besten zu Deinem Chef und erstmal Projekte abgeben und besprechen, woher die Konflikte kommen mit den andern und was man da machen kann. Evtl kämpst Du Grabenkämfe, die eigentlich Dein Chef ausfechten sollte.
Ab sofort klar priorisieren was Deinen Aufgaben sind und was nicht. Zusatzthemen kategorisch ablehnenmit Verweis auf die bereits vorhandenen hohe Belastung.

Grundsätzlich stellt sich aber die Frage, ob Du an der Stelle und in dem Umfeld noch richtig bist, wenn es Dir solchen Stress macht. Das Schlimmste wäre, es zu ignorieren. Ganz wichtig ist es, etwas Ausgleichendes zu machen wie Sport regelmäßig. Du musst Dir Deine Freiheiten nehmen, unbedingt Hobbies pflegen, mit Freunden ausgehen, mehr Zeit für DIch nehmen. Wenn das bedeutet, dass Du beruflich nicht weiter aufsteigst oder das aktuelle Niveau nicht halten kannst, musst Du das akzeptieren. Wenn Dich der burnout umhaut, dauerts wahrscheinlich eher ein halbes jahr als einen Monat, bis du wieder geerdet bist.

IKAROS
06.09.2009, 18:45
Hallo Feldmann,
darf man fragen in welcher Branche du tätig bist?

So wie Du es geschildert hasst sieht es nach eine Bornout,
warst Du bei Arzt?
Wann hattest Du Urlaub gemacht?
In solchen Fällen helfen am besten die Familie, oder auch beste Freunde.
Der Gedankenaustausch alleine hilft schon mal.
Überschätzte Deine Gesundheit aber nicht.
Eines kann ich Dir sagen. JEDER IST ERSEZTBAR!
Achte lieber auf Deine Gesundheit. Keiner wird es Dir danach danken!
Ist leider so. Gesundheit ist das einzige und auch wichtigste Gut das wir haben!

Feldmann
06.09.2009, 18:57
Original von IKAROS
Hallo Feldmann,
darf man fragen in welcher Branche du tätig bist?

So wie Du es geschildert hasst sieht es nach eine Bornout,
warst Du bei Arzt?
Wann hattest Du Urlaub gemacht?
In solchen Fällen helfen am besten die Familie, oder auch beste Freunde.
Der Gedankenaustausch alleine hilft schon mal.
Überschätzte Deine Gesundheit aber nicht.
Eines kann ich Dir sagen. JEDER IST ERSEZTBAR!
Achte lieber auf Deine Gesundheit. Keiner wird es Dir danach danken!
Ist leider so. Gesundheit ist das einzige und auch wichtigste Gut das wir haben!

Automobilbranche.
Beim Arzt war ich noch nicht.
Tja das mit dem Urlaub ist tatsächlich ein Problem, ich hatte noch nie (zumindest kann ich mich nicht erinnern) länger als 2 Wochen an einem Stück. Dieses Jahr 8 Tage an Ostern und 5 tage im Juli.

@all

danke für eure Ratschläge. So in diese Richtung habe ich auch schon gedacht. Das Problem ist nur, wie gesagt, egal was ich mache, ich bekomme den Kopf nicht frei. Egal ob beim Sport, Lesen, Kochen Musik hören oder sonst was, ich schweife mit den Gedanken immer ab hin zum Job.
Sport zu treiben fällt generell verdammt schwer da mir die Motivation flöten gegangen ist. Zudem hab nun seit 8 Tagen leichtes Fieber.

Ich denke ich lasse mich einfach mal von der Sozialberatung in meiner Firma beraten. Könnte mir gut vorstellen das ich etwas in Richtung Meditation, wie von Mawal vorgeschlagen, machen werde.

AndreasS
06.09.2009, 18:59
Möchte meinen Vorrednern jetzt nicht nachplappern, aber da wurde eigentlich alles geschrieben.

Du musst aufpassen, man rutscht da schnell in eine Depression rein. Da sollte man schon was machen. Entweder Familie/Freunde und/oder einen Psychologen suchen.
Man braucht sich da nicht schämen. Ist im Endeffekt wie bei einer Grippe, die muss man auch behandeln und auskurieren.

famoso_lars
06.09.2009, 19:04
ich kann Dir noch einen kurzen aber absoluten weisen Artikel empfehlen, den berühmten
"who's got the monkey" von Onken jr. aus dem Harward business review.

der erklärt eigentlich wunderbar das Thema Führung und Überforderung an ganz simplen Bsp.
Wenn man sich an die Regeln hält, ist vieles einfacher und man kapiert auch, dass man als Chef samstags nicht die unerledigten Aufgaben seiner Mitarbeiter nacharbeiten sollte, wie es viele zumindest bei uns doch tun..

Feldmann
06.09.2009, 19:08
habe mir gerade "Sun Tzu, Die Kunst des Krieges" bestellt. Ich glaube ich brauch den harten Shit...

Edmundo
06.09.2009, 19:11
Erstes Alarmzeichen ist, wenn man vom Job träumt. Dann ist es allerhöchste Zeit, mal etwas zu unternehmen. Wenn man noch Erholungspausen in Form von Schlaf bekommt, ist es imho nur halb so schlimm, wenn nicht dann ist es schon weit fortgeschritten.

Die Tipps von Ulrich sind nicht schlecht. Mach irgendwas kreatives. Mach Musik, geh fotografieren, koche oder handwerke irgendwas. Irgendwas, was Dich ablenkt und wo Du nachher was in den Händen hast.

Passion
06.09.2009, 19:25
Ernstes Thema, respekt das Du es hier so offen darstellst.

Eigentlich bin ich der Meinung, dass gerade aktuell 80-90% der Arbeiter/Arbeitnehmer/Führungspersonen damit konfrontiert sind.

Das ist kein statischer Akt, ... dazu kommt es, schleichend.

Kenne das als INhaber einer Firma und den damit verbundenen VerantwortungsGEDANKEN nur zu gut.

Allerdings kann Dir ein Arzt oder Psychologe nicht wirklich helfen.

Die einzig mögliche "Lösung" ist eine Umprogrammierung - Deiner Denke. Und vermutlich eine Arbeitsplatz Wechselung.

Deine Symptome kenne ich.

Wobei ich Dir auch keine wirkliche Lösung nennen kann. Fakt ist, entscheidungen stehen an.

Auch wie schon gelesen, danken (!) wird dir niemand nichts, auch mir nicht. Im Gegenteil.

Aber das alles leichter geschrieben, wie getan.

Die von Ulrich aufgezählten Maßnahmen sind schon allemal gut, tun muss man sie halt regelmäßig.

Am wichtigsten allerdings, so glaube ich...

ist: Den neuen Fokus, glasklar zu Benennen und diesen ebenso hart und konsequent zu verfolgen wie man die geschäftlichen Dinge angeht/anging. Das ist knochenarbeit.

Denn was zählt denn im Business? Romantik? Nettigkeiten? Fairness? Du bist nett und ich schenk dir was?

nope. In 90% der inidustriellen Tätigkeiten ist "fight for your right" angesagt. Wenn das nicht stresst ist man entweder alkoholiker oder morbus crohn patient oder oder.

Ok. Umprogrammierung hinsichtlich stress! Unabdingbar sonst gehts nicht. Und Entscheidung zur positiven Veränderung. Du kannst nicht joggen und topfit sein und dir unablässig mitm Hammer auf den daumen hauen, Du wirst dich trotz joggen beschissen fühlen.

Wie gesagt, ich kenne das, nur zu gut.

bullibeer
06.09.2009, 19:29
Ohhhh tut mir leid, dass alles zu hören!

Wenn ich einen Schritt zurück gehen darf.... suche die Ursache.


Ich habe selber leider die Erfahrung machen dürfen..... und auch einen Kunden, der viele Menschen hilft.... den Weg zu finden, bei dem man selber 'gesund und fit bleibt'.

Aber alle Wegen führen an dir selber vorbei!

Klar Urlaub, lange Pausen,... Sport... alles hilfreich.

Aber die Basis ist:

Wer bist du selber. Bist du im Moment, den letzten Jahren wirklich der,... der wirklich in dir steckt... oder lebst du ein Leben, dass dir durch Andere oder andermans Erwartungen/ANforderungen, gesellschaftliche Verplichtungen..... angemessen wurde.

Da liegt oft die ANtwort.... wenn du wirklich innerhalb deines 'Kernes' aktierst..... ist viel Arbeit und Verantwortung, Zeitdruck kein Problem.

Oft geht es schief, wenn wir selber oder Andere etwas von uns erwarten, dass wir nicht geben wollen/können oder nicht bei uns past.

Sei ehrlich dirselber gegenüber,.. frage dich, ob das was du machst,... so wie du lebst wirklich DU bist.
Wenn nicht... liegt da das Problem und wirst du immer wieder Probleme kriegen...



Ich habe viel gelernt... aus dem Wissen, dass man oft als Mensch deutliche Faltüren hat,.... Probleme, in die man immer wieder reinfällt, Verhaltenswege die man wählt,... aus tiefen innerlichen Gruunden.

Wie z. Bsp. Minderwertigkeitskomplex, Perfektionismus, fehlen von Liebe früher, ...... es gibt so einige solcher Verhaltenswege und Reaktionen darauf,.... und die sind nur sehr schwer zu ändern, weil SIe Teil unser Natur geworden sind. Aber es ist sehr wichtig, sich solcher Falltüren bewust zu werden.... SIe zu erkennen um die Reaktion und das Handeln langsam zu ändern...


Und ja.... 100% Respekt, dass du dich hier so outest!!!!

tiger071
06.09.2009, 19:30
Hallo Feldmann,

meine Vorposter haben absolut recht:
Die Symptome die Du schilderst, sind absolute Warnsignale die Du echt ernst nehmen solltest!
Du benötigst zunächst unbedingt abstand von Deiner beruflichen Tätigkeit! Sollte Urlaub nicht gehen -> Krankschreibung!
Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, sprich Arzt für Psychotherapie oder Psychologen aufsuchen. (Arzt ist praktischer weil dieser auch Krankschreibung austellen kann!)
Das hört sich jetzt vielleicht drastisch an, aber wenn es wirklich zur vollen Ausbildung eines "Burnout Syndroms" kommt, bist Du eine viel längere Zeit nicht in der Lage deinem Job auszuführen.

Langfristig kommt es darauf an eine ausgeglichene "Work-Life- Balance" zu finden, sprich berufliches und Freizeit in Einklang zu bringen.

Vielleicht führt auch kein Weg daran vorbei beruflich einen "cut" zu machen - aber das solltest Du gemeinsam mit einem Profi herausfinden.

So wie Du es beschreibst (grübeln in sämtlichen Situationen) wird es schwer sein, eigenständig aus dieser Situation zu kommen. Da ist es auch nicht mit ein paar Entspannungsübungen getan...

Drücke Dir fest die Daumen! Solltest Du weitere Infos brauchen bezüglich Psychologen, Psychotherapeuten ect. meld Dich per PN - ist mein Fachgebiet.

Passion
06.09.2009, 19:32
Sehr guter Post Bernhard! Absolut richtig. Du kannst joggen und zazen und bücher lesen soviel du willst, wenn der Kern ein permanentes nicht passend sein erfordert - wird das thema ewig bleiben.

madmax1982
06.09.2009, 19:40
Tja, Automobilindustrie ist zurzeit schon ein Haifischbecken. :D
Bin auch 27 und seit mittlerweile gut 3 Jahren in der Branche als Projektingenieur tätig, wahrscheinlich sogar in der Region.
Eine Frage noch; Zulieferer, Entwicklungsdienstleister oder OEM?
Stress gibts immer, wächst mit der Verantwortung, die man übernimmt und weniger wird das nie; es ist die Frage, wie man damit umgeht.
Prinzipiell mach ichs ähnlich, wie Ulrich geraten hat.
Bei mir ist das wichtigste zur Entspannung Sport; jeden 2. Tag joggen und regelmäßiges Krafttraining. Außerdem geh ich unter der Woche nicht groß auf die Piste sondern zeitig in die Kiste, denn ich merke, dass ich besser bin, wenn ich gut geschlafen habe.
Zudem habe ich mir sehr schnell abgewöhnt, bei der Arbeit Dinge persönlich zu nehmen. Gerade im Kundenkontakt wird gerne mit harten Bandagen gekämpft und je wichtiger der Kunde, desto gemeiner die Tiefschläge. Damit muss man leben.
Ich achte darauf, meine Aufgaben gut zu erledigen und keine Dinge zu versprechen, die ich nicht halten kann. Dabei kann man sich schnell in die Ecke treiben lassen.
Das gilt für dich allerdings erst, sobald du dich wieder erholt hast. Wenn die Arbeit dich sogar schon krank macht, brauchst du definitv eine Auszeit. :op:

Man muss diese Art von Arbeit wirklich mögen; ich persönlich mag Druck und fühl mich auch erst richtig gut, wenn ich unter Strom stehe.
Ganz ehrlich, mich würde interessieren, in welchem Laden du tätig bist, gerne auch per PN.

Auf jeden Fall wünsch ich dir alles Gute; das wird schon wieder und du wirst wesentlich stärker aus der Sache rausgehen, alls du reingeschlittert bist. :gut:

bullibeer
06.09.2009, 19:42
Originally posted by Passion
Sehr guter Post Bernhard! Absolut richtig. Du kannst joggen und zazen und bücher lesen soviel du willst, wenn der Kern ein permanentes nicht passend sein erfordert - wird das thema ewig bleiben.


Danke dir Michael,


ich glaube (wenn ich deine ANtwort richtig verstehe) jedoch nicht, dass der Kern ein nicht passendes SEIN erfordert..... sondern gerade die Einflüsse von aussen und oft der Jugend, Erwartungen Anderer, die wir zu unseren Eigenen machen,.. ect.....

..uns zu einem Verhalten > SEIN < vern ab unseres echten 'Kernes' verleiten... und dann geht es schief!!!


Wenn wir unser wirkliches ICH leben.... wird es fast immer gut gehen.

Passion
06.09.2009, 19:45
Sorry. EXAKT So meinte ich es. Hab es nur ein wenig wirr geschrieben - schon beim auf Antwort drücken komisch gewirkt. Danke.

OrangeHand
06.09.2009, 21:01
Original von Feldmann
... Ich hab echt das Gefühl das es nicht mehr lange dauert bis ich abbrenn.

Wenn es schon so ausgeprägt ist, dann empfehle ich dir einen weniger fordernden Beruf. Kein Scherz!




Original von bullibeer
Wenn wir unser wirkliches ICH leben.... wird es fast immer gut gehen.
Dies ist ein guter Ratschlag. :gut:
Nur leider ist der Weg der Selbsterkenntnis selten ein einfacher. ;)

buchfuchs1
06.09.2009, 21:04
Original von Feldmann
habe mir gerade "Sun Tzu, Die Kunst des Krieges" bestellt. Ich glaube ich brauch den harten Shit...


Wenn du meinst....

paddy
06.09.2009, 21:27
Original von Feldmann
habe mir gerade "Sun Tzu, Die Kunst des Krieges" bestellt. Ich glaube ich brauch den harten Shit...
Das wird dir in dem Fall überhaupt nicht helfen.


Original von Feldmann... ich hatte in den letzten 8 Jahren 12 verschiedene Jobs, allerdings alle in einer gleichen Firma...
Das spricht entweder nicht für dich, vermutlich aber noch weniger für die Firma für die du arbeitest.

bullibeer
06.09.2009, 21:36
Originally posted by OrangeHand



Original von bullibeer
Wenn wir unser wirkliches ICH leben.... wird es fast immer gut gehen.
Dies ist ein guter Ratschlag. :gut:
Nur leider ist der Weg der Selbsterkenntnis selten ein einfacher. ;)


Absolut.... nur durch harte Arbeit und Ehrlichkeit zu bewandeln..... und ein Weg mit Bergen, Steinen,.... und allem drin.

Aber das Ziel lohnt sich!!

Einfache Wege führen fast nie zu einem guten Ziel... nur zur Instant Betäubung!

AcidUser
06.09.2009, 21:41
Original von paddy


Original von Feldmann... ich hatte in den letzten 8 Jahren 12 verschiedene Jobs, allerdings alle in einer gleichen Firma...
Das spricht entweder nicht für dich, vermutlich aber noch weniger für die Firma für die du arbeitest.

Sehe ich genauso!

Wenn es Dir in Deinem jetzigen Job dreckig geht und Du schon am Abend ab****t weil Du da am nächsten Tag wieder hin musst, solltest Du wirklich darüber nachdenken Dich zu verändern.
Ich weiß, es ist im Moment gewagt einfach hinzuschmeißen besonders wenn man sich vermeintlich einen gewissen Lebensstandard geschaffen hat.

Ich würde Dir empfehlen, einfach mal einen Rucksack zu packen, zum Flughafen zu fahren und völlig planlos irgendwo hinzufliegen. Nach bspw. 4 Monaten Australien, mit Lebensunterhat zusammen jobben ect. merkt man wie wenig man eigentlich braucht und worauf es wirklich ankommt. Du bist 27 Jahre alt-wann wenn nicht jetzt?

Viel Glück!

Mawal
06.09.2009, 21:59
Burnout wird auch durch Überforderung ausgelöst und Überforderung oft durch Inkompetenz:


bevor du die Bücher toter Chinesen, Florentiner oder Preussen wälzt für die Teilnahme an den folgenden Managmenttrainings empfehlen:


1. Führungsstraining

2. Konfliktmanagement

3. Gesprächsführung

4. Zeit- und Selbstmanagement


Führungs- und Managementkompetenz fallen nicht vom Himmel, sie müssen erlernt werden.


Brauchbare Angebote findest du u.a. hier (http://dgfp.de/akademie/jahresprogramm/).

HorstDJ
06.09.2009, 22:06
Du solltest Dir auf Dauer wirklich überlegen, ob und wie Du in diesem Job oder auch in einem anderem dauerhaft bestehen kannst. Druck wirst Du immer und überall haben, aber die Frage ist, wie gut gefällt Dir der Job, stehst Du hinter der Arbeit und vor allem, wie perfektionistisch bist Du? Bedenke, es gibt überall "Toleranzen", auch wenn sie noch so klein sein mögen. 100% kann man gar nicht bzw. nur mit einem extrem hohen Kraftaufwand erreichen, der meistens nicht in Relation steht...das solltest Du auch auf die Ansprüche an Dich selbst bedenken.

Ich würde an Deiner Stelle möglichst schnell zum Arzt gehen und Dich womöglich mal ein paar Wochen rausnehmen und dann einfach mal die Seele baumeln lassen. Das heißt nicht, dass Du zu Hause versacken sollst, sondern möglichst viele Dinge, die Dir Freude bereiten, machen solltest.

Was das Schlafen betrifft...vermeide Abends das Fernsehen. Lies lieber ein Buch und versuche Dich mit positiven Gedanken (irgendetwas fiktives oder auch etwas, was am Tag oder auch irgendwann, besonders schön war) abzulenken, wenn Du an die Arbeit denken mußt...das ist am Anfang sau schwer, aber einfach immer wieder versuchen. Am Anfang sind es ein paar Sekunden, später ein paar Minuten und so weiter...
Du solltest im Prinzip mit einem "Lächeln" am Abend einschlafen.

Wie schlimm ist Dein Tinnitus? Ist es eher eine Randerscheinung oder ein wichtiger "Bestandteil" Deines Lebens geworden?

Ganz liebe Grüße

Stefan

Ingo.L
06.09.2009, 22:13
Mit Anfang Dreissig hatte ich ein ähnliches Problem.

Der Job hat mich aufgefressen und meine langjährige Beziehung war auch für'n Arsch. Und in kurzer Zeit gings mit meiner Gesundheit rapide bergab. Innerhalb von 9 Monaten bin ich von 70 kg auf 61 kg runter.

Ich hab dann die Notbremse gezogen und Job und Beziehung beendet.

Das Jahr danach war dann eine Auszeit in der ich mir Gedanken gemacht habe, wie es mit meinem Leben weitergehen soll.

In meinem Lebenslauf steht für die Zeit: Reisen durch Europa

Danach wusste was ich wollte und was nicht.

Meine Prioritäten im privaten und beruflichen Bereich habe ich in der Zeit neu gesetzt und lebe auch seit dieser Zeit danach.

Ich brauche keinen tollen Titel. Ich brauche keine Macht. Ich möchte zufrieden und glücklich sein mit dem was ich mache und ich möchte mich freuen, wenn ich mich morgens im Spiegel sehe.

Meine Familie, meine Freunde und meine Gesundheit stehen weit vorne. Der Job ist nur für essen, wohnen und wenn es gut läuft auch für Luxus.

Wenn dich dein Job als Mensch ruiniert, läuft was falsch. Stell es ab. Jetzt !

DeeperBlue
06.09.2009, 22:22
Hervorragendes Posting, ich kann es teilweise nachvollziehen :gut:

Die Hinweise von Mawal sind ebenfalls top, allerdings gehe ich angesichts der Beschreibungen davon aus, daß es dafür bereits zu spät ist. Du solltest umgehend handeln ...

Chefcook
06.09.2009, 22:26
Ich bin im gleichen Alter, in der gleichen Branche und ich hatte nach ca. 1,5 Jahren im Job auch diese Probleme. Ich hatte noch vor einem Jahr überlegt, ob ich es nicht an den Nagel hänge und noch mal studieren gehe, weil ich so sehr unter der Arbeit gelitten hatte.
Wie die Automobilbranche läuft, ist aussenstehenden oft nicht bekannt; keiner ahnt, dass der Ton häufig eher dem auf dem Bau entspricht, dass der Termin- und Kostendruck ausserordentlich ist und dass häufig mit unfairen Mitteln gespielt wird.
Ich würde behaupten, dass mein Job nicht weniger stressig geworden ist, aber ich habe zwischenzeitlich gelernt abzuschalten. Ein Arbeitskollege hat mir beim Feierabendbier erzählt, dass er meditiert, um abzuschalten - er hatte dafür im Raum Waldshut einen Kurs besucht.
Bei mir wars ein Hobby, das mir geholfen hat: Schießen. Klingt jetzt irgendwie abartig, aber seit ich zwei mal die Woche auf den Schießstand gehe und mit dem Gewehr auf 50m Schieße, geht's mir deutlich besser. Beim Schießen muss ich mich so sehr auf das Schießen konzentrieren, dass eine absolute Leere im Kopf entsteht, dass ich keine Möglichkeit mehr habe an die Arbeit zu denken. Ich bin ein furchtbar schlechter Schütze, aber allein die notwendige Konzentration, dass ich überhaupt im Schwarzen lande, lässt es nicht zu, dass ich zwischendurch noch an andere Dinge denke. Danach bin ich entspannt, ruhig, gelassen, wie früher nur nach mindestens zwei Wochen Urlaub. Inzwischen gelingt es mir, diese Leere im Kopf auch von alleine zu erlangen. Heimkommen, kurz aufs Sofa vor die Glotze, mich berieseln lassen und noch mal durchgehen, was den Tag über passiert ist. Dann ist's auch schon vorbei mit den Gedanken an die Arbeit und ich kann den Feierabend so erleben, wie er sein soll: Erholend.

Es ist nicht immer der totale Wechsel, der der einzige Ausweg ist.

Ich habe selbst erfahren und mir von vielen Kollegen sagen lassen, dass man häufig erst einen Weg finden muss, wie man mit der Situation umgehen kann, um in ihr nicht zu leiden. Fast alle, denen ich davon erzählt hatte, dass es mir nicht gelingt, abzuschalten, haben mir von den gleichen Problemen erzählt, die sich aber durch Hobbies, Übungen oder auch einfach durch die Zeit gegeben haben.

Bei mir war es der verspätete Praxis-Schock, nachdem die ersten anderthalb Jahre so gut liefen. Warum er kam, kann ich bis heute nicht sagen, aber ich bin froh, dass ich ihn los bin. Ich bin immer noch in der gleichen Branche, immer noch in der gleichen Firma, wenn auch inzwischen an höherer Position als damals. Aber viel wichtiger: Ich bin glücklich.

Ich wünsch Dir alles Gute!

chris01
06.09.2009, 22:32
klingt vielleicht kömisch, aber ist ernst gemeint: beginne mit golf! :gut:

schafft klaren kopf, lenkt ab weil man dabei einen ehrgeiz entwickelt, schafft kontakt zu vielen neuen leuten und bringt einen durchaus für längere zeit gedanklich vom job weg.

MacLeon
06.09.2009, 23:28
Love it, change it or leave it!

Rolex1970
06.09.2009, 23:40
Original von chris01
klingt vielleicht kömisch, aber ist ernst gemeint: beginne mit golf! :gut:

schafft klaren kopf, lenkt ab weil man dabei einen ehrgeiz entwickelt, schafft kontakt zu vielen neuen leuten und bringt einen durchaus für längere zeit gedanklich vom job weg.

nein, das mit dem Golf klingt absolut nicht komisch. Bei mir hilfts jedenfalls.

Und das drumherum stimmt auch.

chris01
06.09.2009, 23:50
klar hilfts, sonst hätt ich es ja nicht geschrieben. :gut:

Maxiiking
07.09.2009, 07:13
neue Rolex kaufen und anstarren...

Kalle
07.09.2009, 07:40
Klingt für mich eher nach Mobbing, als nach Burnout...
Wenn Du nicht auf den Tisch haust und Dich gerade machst, wird es immer weiter gehen...

Da kommst Du nicht an einer Konfrontation vorbei, mit denen, die schauen wollen, wie weit sie gehen können bei Dir.

Ablenkung und Entspannung sind gut und schön, aber das Problem ist Deine Arbeit, also ist auch dort das Problem zu lösen und zwar umgehend.

Jeder Tag an dem es so weiter geht, macht Dich mehr kaputt.

frank37
07.09.2009, 09:28
Sei vorsichtig,

ich habe im engsten Bekanntenkreis 2 Fälle von Burnout. Die hats beide schlagartig umgehauen, fast ein Jahr krank, Klinik, Reha, und jetzt 1 Jahr später nicht mehr (noch nicht?) in der Lage einen Fulltimejob zu bewältigen.
Ändere dich (wie du mit Stress/Druck umgehst) oder deinen Job oder suche dir was anderes!

Gruß
Frank

mac-knife
07.09.2009, 12:36
... Erstmal ein Heilmittel um die Symptome zu bekämpfen. Such Dir eine wirklich anstrengende Sportart. Vielleicht sogar was Extremes, bei mir wars damals Wildwasserfahren. Ich denke aber Mountainbiken täts auch. Wichtig ist viel Natur und Erfolgserlebnisse beim Erreichen von gesetzten Zielen und Überwindung des inneren Schweinehunds. Und das ganze am besten in Gesellschaft mit Freunden und Kameraden. Selbst bei kurzen Wochenendtripps, oder einwöchigen Urlauben bist Du anschließend so voll mit Erlebtem, dass Dich das gut über die nächsten Tage bringen sollte.

Jobwechsel ist das Letzte, was Du Dir überlegen solltest. Ein gutbezahlter Job ist ein gutbezahlter Job. Die Lektion heißt mit dem Stress leben lernen.

Ulrich hat da sehr gute Tipps geliefert. Denn eins ist klar, wer denkt dass die Party immer weitergeht, träumt. Seinen Job anständig machen, Knatsch mit Kollegen und Kunden, Ratlosigkeit, Kampf beim Bewältigen gestellter Aufgaben, ein gewisses Maß an Überforderung ist nicht unnormal. Man kann viel tun um sich wieder entspannen zu lernen, um sein Zeitmanagement in Ordnung zu bringen und so sein inneres Gleichgewicht wiederzufinden.

Aber, wo kommen sie denn her die klaftertiefen Stirnfalten, die unlustig heruntergezogenen Mundwinkel und die Tränensäcke bei den Silberrücken in den Etagen über Dir?

Burnout" ... ohne Witz, manchmal frage ich mich, ob nicht 70% dessen, was man früher als Stress bezeichnet und als unabdingbar zum Beruf dazugehörend akzeptiert hat, unter dem Begriff "Burnout" pathologisiert wird um sich mit einer Ausrede fürs Aufgeben zu versorgen. Klingt provozierend, ist wohl auch gemein formuliert, aber mal drüber nachdenken. ;)


(...für die, die Einen kennen, der Einen kennt, bei dem es sich aber wirklich um Burnout mit Totalverlust der Selbstbestimmung handelt, ich habe 70% geschrieben)

eimsbush
07.09.2009, 12:55
Original von elmar2001
Erstes Alarmzeichen ist, wenn man vom Job träumt. Dann ist es allerhöchste Zeit, mal etwas zu unternehmen. Wenn man noch Erholungspausen in Form von Schlaf bekommt, ist es imho nur halb so schlimm, wenn nicht dann ist es schon weit fortgeschritten.

Die Tipps von Ulrich sind nicht schlecht. Mach irgendwas kreatives. Mach Musik, geh fotografieren, koche oder handwerke irgendwas. Irgendwas, was Dich ablenkt und wo Du nachher was in den Händen hast.

Es gibt aber Jobs, die bestimmen zum Teil das Privateben mit. Das lässt sich einfach nicht vermeiden. Man muss sich dann nur selbst die Frage stellen, ob man damit klar kommt. Ob man dieses Leben mit diesem Job leben will, oder man vielleicht psychisch nicht stark genug dafür ist. Was übrigens überhaupt keine Schande ist. Jeder Mensch geht mit Leistungsdruck, Konkurrenzkampf und Anforderungen anders um. Es gibt eben auch viele, die lieber nur Indianer sind als Häuptling - und das aus gutem Grund.

Mein Job bestimmt zum Beispiel auch zum großen Teil mein Privatleben, der Druck ist hoch und wird in Kürze noch höher. Aber ich habe es so gewollt. Zumindest im Moment, was sich aber durchaus ändern kann, wenn ich merke, es tut mir nicht mehr gut. Wenn die Beziehung leidet, die Seele leidet und der Job nicht einmal mehr ruhige private Momente zulässt, sollte man die eigene Lebenssituation überdenken. Wir haben nur ein Leben und einen Körper! Man muss ehrlich zu sich sein, in sich reinhören und sich fragen, was man wirklich will und was man bereit ist, dafür zu zahlen...

bullibeer
07.09.2009, 13:04
Originally posted by mac-knife
... Erstmal ein Heilmittel um die Symptome zu bekämpfen. Such Dir eine wirklich anstrengende Sportart. Vielleicht sogar was Extremes, bei mir wars damals Wildwasserfahren. Ich denke aber Mountainbiken täts auch. Wichtig ist viel Natur und Erfolgserlebnisse beim Erreichen von gesetzten Zielen und Überwindung des inneren Schweinehunds. Und das ganze am besten in Gesellschaft mit Freunden und Kameraden. Selbst bei kurzen Wochenendtripps, oder einwöchigen Urlauben bist Du anschließend so voll mit Erlebtem, dass Dich das gut über die nächsten Tage bringen sollte.

Jobwechsel ist das Letzte, was Du Dir überlegen solltest. Ein gutbezahlter Job ist ein gutbezahlter Job. Die Lektion heißt mit dem Stress leben lernen.

Ulrich hat da sehr gute Tipps geliefert. Denn eins ist klar, wer denkt dass die Party immer weitergeht, träumt. Seinen Job anständig machen, Knatsch mit Kollegen und Kunden, Ratlosigkeit, Kampf beim Bewältigen gestellter Aufgaben, ein gewisses Maß an Überforderung ist nicht unnormal. Man kann viel tun um sich wieder entspannen zu lernen, um sein Zeitmanagement in Ordnung zu bringen und so sein inneres Gleichgewicht wiederzufinden.

Aber, wo kommen sie denn her die klaftertiefen Stirnfalten, die unlustig heruntergezogenen Mundwinkel und die Tränensäcke bei den Silberrücken in den Etagen über Dir?

Burnout" ... ohne Witz, manchmal frage ich mich, ob nicht 70% dessen, was man früher als Stress bezeichnet und als unabdingbar zum Beruf dazugehörend akzeptiert hat, unter dem Begriff "Burnout" pathologisiert wird um sich mit einer Ausrede fürs Aufgeben zu versorgen. Klingt provozierend, ist wohl auch gemein formuliert, aber mal drüber nachdenken. ;)


(...für die, die Einen kennen, der Einen kennt, bei dem es sich aber wirklich um Burnout mit Totalverlust der Selbstbestimmung handelt, ich habe 70% geschrieben)



Hast du dir mal dazu auch überlegt,... dass die Menge Information und Gehirn-Prickel... die wir heut zu Tage verarbeiten müssen... ca. 10X mehr ist als zu der Zeit, wo du von redest.... und ca. 100 x mehr als vor 60-100 Jahren....

Auch mal drüber nachdenken.... und Zusammenhänge suchen ;) ;) ;)

mac-knife
07.09.2009, 13:13
... ich hab ja mit Vielem gerechnet, aber mit so einem Quark machst Du mich fast sprachlos. :rofl:

Passion
07.09.2009, 13:28
Brav bleiben Häuptling Mac! ;)

Extremer Stress ist am besten mit extremen Sport "zu bekämpfen".

haha. :D

Das ist wie 5 MOnate 10 Stunden arbeiten und bei der ersten Tour auf Mallorca mit dem glitzerradl sich so herausfordern, dass man in die Klinik muss.

Wotan65
07.09.2009, 13:38
Vergiss alle Tips und geh zu einem guten Psychiater oder Psychotherapeuten. Dafür braucht man sich gewiss nicht zu schämen.

Der hilft besser als alle anonymen Tips.

mac-knife
07.09.2009, 13:40
Original von Passion
... Extremer Stress ist am besten mit extremen Sport "zu bekämpfen".

haha. :D

Das ist wie 5 MOnate 10 Stunden arbeiten und bei der ersten Tour auf Mallorca mit dem glitzerradl sich so herausfordern, dass man in die Klinik muss.

... a) nicht am besten, aber durchaus und b) so mit dem Glitzerradl auf Malle ist natürlich auch unsinnig ... aber das weißt Du ja selber. ;)


... Bernhard, ich kapiers gerade. Ich bin nicht 74. :D

Mawal
07.09.2009, 13:42
ein bisschen differenzieren, hilft:

es gibt "burnout", der ist mit zwei Wochen Urlaub und Ausschlafen kuriert und es gibt "burnout", der ist auch nach einem Jahr psychiatrischer Behandlung nicht geheilt.

Und grundsätzlich hat Mac recht: aktive Regeneration schlägt passive Regeneration. Der Erholungswert von einer Woche Bergwandern beispielsweise wird dramatisch höher sein, als der von einer Woche zu Hause vor dem Fernseher abhängen.

Bei einer Woche leichtem Fieber wie es der TS beschrieb, ist Sport allerdings ganz klar kontraindiziert.

preppyking
07.09.2009, 14:15
Original von Mawal
Burnout wird auch durch Überforderung ausgelöst und Überforderung oft durch Inkompetenz:


bevor du die Bücher toter Chinesen, Florentiner oder Preussen wälzt für die Teilnahme an den folgenden Managmenttrainings empfehlen:


1. Führungsstraining

2. Konfliktmanagement

3. Gesprächsführung

4. Zeit- und Selbstmanagement


Führungs- und Managementkompetenz fallen nicht vom Himmel, sie müssen erlernt werden.


Brauchbare Angebote findest du u.a. hier (http://dgfp.de/akademie/jahresprogramm/).

Das ist das einzig brauchbare.:gut:

Sport etc lindert nur Symptome, bei Problemen immer nach innen schauen, nicht auf die Chefs und Kollegen... alles nur Spiegel für eigene Ungenügsamkeit. Krass, ist aber so.

Du bis noch jung, da lernt man das schnell, viel Erfolg=)

ehemaliges mitglied
07.09.2009, 14:55
Klar hilft Sport gegen Stress!

Man muss sich nur einmal klarmachen wofür der Mensch früher Stresshormone freigesetzt hat (Jagd usw.).
Stress dient also dazu in Konfliktsituationen körperlich überdurchschnittlich schnell reagieren zu können.
Praktisch eine Art Turbo Modus, den derKörper da hochfährt.

Büroarbeit und der dadruch verursachte Stress, der ja nicht abgebaut wird (ohne Ausgleich wie z.b. Joggen abends), führen dann schnell zum Burnout.

Aber wie hier schon gesagt wurde:

So wie es ausschaut, hilft Sport und Bewegung hier überhaupt nicht mehr - die natürliche Belastungsgrenze wurde längt überschritten.

Reverend_O
07.09.2009, 15:56
Bei der mir bekannten und empirisch nicht relevanten "Gruppe" (=3 Pers.) an Burn-Out Geschädigten (damit meine ich: Längerfristiger beruflicher Ausfall inkl. Jobwechsel) lag nach meiner Meinung bei allen eine bestimmte Persönlichkeitsstruktur zugrunde, die den Effekt zumindest verstärkt: Hang zum Perfektionismus, Helfersyndrom, zwar kommunikativ, aber doch engstirnig...
Als psychologisch interessierter Laie empfehle ich auf alle Fälle den Gang zum Psychologen, um grundsätzlich nach der Ursache zu suchen. Etliche der vorgeschlagenen Lösungen bekämpfen imho nur die Wirkung, aber nicht die Ursache.

Ansonsten empfehle ich, Veranstaltungen wie diese hier (http://www.andechs.de/veranstaltungen/seminare/index.html) in Betracht zu ziehen.

Ich wünsche dir auf alle Fälle alles Gute und ziehe vor deiner pro-aktiven Vorgehensweise den Hut. Sicherlich der richtige erste Schritt. Ich hoffe, es ist noch nicht zu spät, und Du kommst ohne größeren Schaden wieder zurück in deine Spur.

Relax1
07.09.2009, 19:57
Klarer Fall: Du bist urlaubsreif!

Mein Rat: Offen mit Deinen Vorgesetzten die Problematik ansprechen. Wenn man Deine Person und Deine Arbeit schätzt, wird man sicherlich eine Lösung finden, Dir in naher Zukunft einen längeren Urlaub einzuräumen.

Danach sollte die Welt wieder anders aussehen. Erst wenn das nicht nachhaltig hilft, würde ich über einen Jobwechsel nachdenken...

Mawal
07.09.2009, 20:32
Original von Relax1
...

Mein Rat: Offen mit Deinen Vorgesetzten die Problematik ansprechen. Wenn man Deine Person und Deine Arbeit schätzt, wird man sicherlich eine Lösung finden, Dir in naher Zukunft einen längeren Urlaub einzuräumen.

...

das mag so funktionieren, wenn der Job Erzieher in einem Walldorf-Kindergarten ist...in der eher wirtschaftlich geprägten Welt wird der Vorgesetzte sofort beginnen, in personellen Alternativen zu denken.

Und mit 28 Jahren ist man typischweise nicht der unverzichtbare Experte oder top gun, sondern einfach Kanonenfutter und entsprechend leicht zu ersetzen...kurzum den Vorgesetzten würde ich nicht involvieren...

fiumagyar
07.09.2009, 21:13
Ulrich, Du schreibst es!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Feldmann
07.09.2009, 22:35
Erstmal vielen Dank für die Vielen Postings und PN´s.
Als Essenz eurer Postings nehme ich zwei, für mich, sehr wichtige Dinge mit:
1, Ursache finden, analysieren, nachhaltig abstellen.
2, Ausgleich finden.

Von dem Gedanken, mich an die firmeneigene Sozialberatung zu wenden, bin ich abgekommen. Stichwort Vertrauen.
Ich werde diese und nächste Woche, täglich meinen beruflichen Tagesablauf dokumentieren und anhand eines "Stressbarometers" analysieren wann ich Stress habe und vor allem, wann ich ihn nach Hause nehme. Hoffe so die Ursache zu finden. Wenn hier nicht weiter komme, gehe ich zum Psychodoc.

Zu meinem Chef gehe ich mit dieser Geschichte ganz sicher nicht. Ulrich hat es 100%ig auf den Punkt gebracht.

Ich habe mir natürlich auch darüber Gedanken gemacht, den Job zu wechseln, aber hier gibt es für mich zwei Gründe warum ich dies nicht tun werde bzw. kann:
1, wer sagt mir, das es wo anders besser wird?
2, aufgrund meiner Ausbildung, bin ich sicher keiner dem man die Traumjobs hinterher wirft, da bin ich realistisch.

Ich halte euch auf dem laufenden..


Vielen Dank und "guts Nächtle"

tiger071
07.09.2009, 23:24
Gutes Fazit Feldmann! :gut:

Alles Gute dabei und "toi,toi,toi"!

Relax1
08.09.2009, 10:10
Original von Mawal

Original von Relax1
...

Mein Rat: Offen mit Deinen Vorgesetzten die Problematik ansprechen. Wenn man Deine Person und Deine Arbeit schätzt, wird man sicherlich eine Lösung finden, Dir in naher Zukunft einen längeren Urlaub einzuräumen.

...

das mag so funktionieren, wenn der Job Erzieher in einem Walldorf-Kindergarten ist...in der eher wirtschaftlich geprägten Welt wird der Vorgesetzte sofort beginnen, in personellen Alternativen zu denken.

Und mit 28 Jahren ist man typischweise nicht der unverzichtbare Experte oder top gun, sondern einfach Kanonenfutter und entsprechend leicht zu ersetzen...kurzum den Vorgesetzten würde ich nicht involvieren...

Hihi - so einen Kommentar habe ich fast erwartet, weil ich eine Frau bin :]!

Nein, meine Erfahrungen begründen sich nicht auf ein Erzieherinnen-Dasein in einem Was-auch-immer Kindergarten. Ich habe einen recht stressigen Vollzeit-Job in leitender Funktion (inkl. Personalleitung), nebenbei zwei Kleinfirmen (ohne Mitarbeiter) laufen und dazu noch diverse Zusatztätigkeiten als Autorin und Dozentin. Für mich gab es schon seit mehreren Jahren keinen Urlaub mehr und auch an den meisten Wochenenden wird zwangsläufig gearbeitet, weil der Tag halt nur 24 Stunden hat.

Die geschilderten Symtome kenne ich teilweise auch selbst - hatte aber immer großes Glück, dass sie wieder verschwanden. Meine Nebentätigkeiten kann ich, bis auf die Doziererei weil ich da feste Termine habe, auch mal ein bis zwei Wochen zurückstellen, bis es mir wieder besser geht.

Kronenkorken
08.09.2009, 18:36
@ Feldmann

Ich berate Dich gerne per PN oder Tel. :gut:

Das Tel. ziehe ich aber vor :gut:

Grüße Frank =)

paddy
08.09.2009, 20:29
Original von Relax1...Für mich gab es schon seit mehreren Jahren keinen Urlaub mehr und auch an den meisten Wochenenden wird zwangsläufig gearbeitet, weil der Tag halt nur 24 Stunden hat.

Die geschilderten Symtome kenne ich teilweise auch selbst - hatte aber immer großes Glück, dass sie wieder verschwanden. Meine Nebentätigkeiten kann ich, bis auf die Doziererei weil ich da feste Termine habe, auch mal ein bis zwei Wochen zurückstellen, bis es mir wieder besser geht.

Und spätestens da würde ich mir Gedanken machen ob ich lebe um zu arbeiten oder umgekehrt....


Original von Feldmann... 2, aufgrund meiner Ausbildung, bin ich sicher keiner dem man die Traumjobs hinterher wirft, da bin ich realistisch....

Das vielleicht nicht, aber wen interessiert nach acht Jahren Berufserfahrung noch entscheidend deine Ausbildung?

market-research
08.09.2009, 21:18
Original von Feldmann
Ich hab 50 Gewerbliche Mitarbeiter unter mir.

Bilde mir ein, alleine in diesem einen viel sagenden Satz eine mögliche Ursache für Deine Herausforderungen zu lesen.

Mitarbeiter hat man nicht unter sich.

Donluigi
08.09.2009, 21:19
Diego, du bist echt bemerkenswert.

IKAROS
08.09.2009, 21:20
Original von paddy


Das vielleicht nicht, aber wen interessiert nach acht Jahren Berufserfahrung noch entscheidend deine Ausbildung?



Da stimme ich Paddy 100% zu.

Man(n) sollte sich Sachen viel öfters wagen,
aber man ist nicht in jederman(n)s Haut!

Feldmann
09.09.2009, 12:08
Original von market-research

Original von Feldmann
Ich hab 50 Gewerbliche Mitarbeiter unter mir.

Bilde mir ein, alleine in diesem einen viel sagenden Satz eine mögliche Ursache für Deine Herausforderungen zu lesen.

Mitarbeiter hat man nicht unter sich.

In der Hierarchie wohl schon, oder warum spricht man in der Fachsprache von Untergebenen?
Aber ich weiß natürlich worauf du hinaus willst... ;)

ehemaliges mitglied
09.09.2009, 19:01
Einmal bildlich...

Du wohnst seit 8 Jahren im gleichen Haus, in welchem Du mit jungen 20 Jahren eingezogen, allerdings schon 12x innerhalb des Hauses in eine immer größere Wohnung umgezogen bist.

Du hast eine 50-köpfige Familie und Angst vor den Mietern, Hausmeister, Hausverwaltung und Eigentümer, da Du, sobald jemand einen Haufen in den Vorgarten gemacht, oder die Blumenbeete zertrampelt hat, dafür verantwortlich gemacht wirst.

1. Ggf. ist Deine Familie zu groß

2. Du hast ggf. keine Ahnung, wie es sich in anderen Häusern wohnt

3. Du bist ggf. zu oft, oder zu schnell und ohne Hilfe umgezogen

4. Du hast ggf. jede Mieterhöhung klaglos mitgemacht, auch wenn es nie eine Renovierung gab

5. Du hast ggf. nicht den Überblick, wer wann den Haufen gesetzt hat, traust es aber jedem zu

6. Du kannst Dich ggf. an Deinen letzten Urlaub kaum erinnern, aber an jedes Treppenhausgespräch

7. Viele Dinge in Deinem Mietvertrag entsprechen ggf. nicht der Realität


Fazit:

Joggen, Haufen wegräumen, Kinder anbrüllen, hat alles keinen Zweck.

Ich würde in eine ruhigere Gegend umziehen, in ein Ambiente, in welchem Du Dich wohlfühlst - die Familie kommt schon allein klar.

avernas
09.09.2009, 19:23
Original von wavediver
Einmal bildlich...

Du wohnst seit 8 Jahren im gleichen Haus, in welchem Du mit jungen 20 Jahren eingezogen, allerdings schon 12x innerhalb des Hauses in eine immer größere Wohnung umgezogen bist.

Du hast eine 50-köpfige Familie und Angst vor den Mietern, Hausmeister, Hausverwaltung und Eigentümer, da Du, sobald jemand einen Haufen in den Vorgarten gemacht, oder die Blumenbeete zertrampelt hat, dafür verantwortlich gemacht wirst.

1. Ggf. ist Deine Familie zu groß

2. Du hast ggf. keine Ahnung, wie es sich in anderen Häusern wohnt

3. Du bist ggf. zu oft, oder zu schnell und ohne Hilfe umgezogen

4. Du hast ggf. jede Mieterhöhung klaglos mitgemacht, auch wenn es nie eine Renovierung gab

5. Du hast ggf. nicht den Überblick, wer wann den Haufen gesetzt hat, traust es aber jedem zu

6. Du kannst Dich ggf. an Deinen letzten Urlaub kaum erinnern, aber an jedes Treppenhausgespräch

7. Viele Dinge in Deinem Mietvertrag entsprechen ggf. nicht der Realität


Fazit:

Joggen, Haufen wegräumen, Kinder anbrüllen, hat alles keinen Zweck.

Ich würde in eine ruhigere Gegend umziehen, in ein Ambiente, in welchem Du Dich wohlfühlst - die Familie kommt schon allein klar.


Dem ist nichts hinzuzufügen :gut:
Nett umschrieben aber voll ins schwarze getroffen :verneig:

Nikolaus B.
09.09.2009, 19:25
Schönes Bild, Frieder :gut:

Engel Michael (ich habe inzwischen mal gegoogelt, wie der Film hieß) hat`s halt kürzer ausgedrückt...

triamarc49
09.09.2009, 19:41
Original von wavediver

Ich würde in eine ruhigere Gegend umziehen, in ein Ambiente, in welchem Du Dich wohlfühlst - die Familie kommt schon allein klar.

Original von Feldmann
2, aufgrund meiner Ausbildung, bin ich sicher keiner dem man die Traumjobs hinterher wirft, da bin ich realistisch.
"
Frieder, ist aber in der heutigen Zeit nicht ganz so einfach, die Gegend zu wechseln

Manni

Passion
09.09.2009, 19:46
Wenn du glaubst es geht nicht, geht es nicht!

time4web
09.09.2009, 19:55
einen (vermeintlich) sicheren arbeitsplatz sollte man jedoch auch nicht unterschätzen.
natürlich gibt es immer wieder andere interessante und vielleicht passendere jobs - je älter man ist und je größer der rattenschwanz ist, den man sich aufgebaut hat (ob sinnig oder nicht), umso schwieriger ist es, in den sack zu hauen und vielleicht was ganz anderes zu probieren :ka:

bedeutet ja auch nicht, dass es dann besser wird :ka:

manchmal (ok, auch mal des öfteren :] ) hab ich auch die faxen dicke und würde gerne mal was völlig anderes ausprobieren - aber funktioniert das? kann ich da auf dem gleichen (auch finanziellen) level einsteigen?

karl16750
09.09.2009, 20:01
so unpopulär und politisch inkorrekt sich das auch anhören mag, eine gute Alternative wäre, innerlich zu kündigen. Dann behältst du deinen Job, hast aber weniger Stress

Lg

Karl

Donluigi
09.09.2009, 20:09
Spitzenidee :rofl:

triamarc49
09.09.2009, 20:10
dann hat er ihn nicht mehr lange

Manni

Nikolaus B.
09.09.2009, 20:12
Außerdem eignet sich nicht jeder zum Beamten... :op:

Essentials
09.09.2009, 20:17
Such Dir professionelle Unterstützung. Alles andere ist Flickwerk.

karl16750
09.09.2009, 20:24
Original von Essentials
Such Dir professionelle Unterstützung. Alles andere ist Flickwerk.

professionelle Unterstützung ist immer gut, aber: kostet eine Menge Geld, zieht sich über einen längeren Zeitraum hin, und kann zwar dich, aber nicht die äußeren Faktoren ändern

Donluigi
09.09.2009, 20:29
Du hast recht. Eine billige, schnelle Lösung muß her. Wie wärs mit nem Kasten Oettinger?

karl16750
09.09.2009, 20:33
Original von Donluigi
Du hast recht. Eine billige, schnelle Lösung muß her. Wie wärs mit nem Kasten Oettinger?

Alkohol ist sicher keine Lösung ;)

Donluigi
09.09.2009, 20:37
Hmm, jetzt, wo du es sagst.

MacLeon
09.09.2009, 20:38
Original von karl16750

Original von Essentials
Such Dir professionelle Unterstützung. Alles andere ist Flickwerk.

professionelle Unterstützung ist immer gut, aber: kostet eine Menge Geld, zieht sich über einen längeren Zeitraum hin, und kann zwar dich, aber nicht die äußeren Faktoren ändern

Das wären für mich keine Gründe, es nicht zu versuchen. Der TS hat noch 35 bis 40 Arbeitsjahre vor sich und ggf. kann er durch eine Therapie - man nennt das ja neuerdings Coaching - eine andere Einstellung zu seinem Beruf erlangen, die es ihm ermöglicht, seinen Beruf mit Freude auszuüben.

Dann lieber eine 16750 weniger, aber wieder Spaß am Job.

Edit: :dr: Tobias

karl16750
09.09.2009, 20:45
Original von MacLeon

Original von karl16750

Original von Essentials
Such Dir professionelle Unterstützung. Alles andere ist Flickwerk.

professionelle Unterstützung ist immer gut, aber: kostet eine Menge Geld, zieht sich über einen längeren Zeitraum hin, und kann zwar dich, aber nicht die äußeren Faktoren ändern

Das wären für mich keine Gründe, es nicht zu versuchen. Der TS hat noch 35 bis 40 Arbeitsjahre vor sich und ggf. kann er durch eine Therapie - man nennt das ja neuerdings Coaching - eine andere Einstellung zu seinem Beruf erlangen, die es ihm ermöglicht, seinen Beruf mit Freude auszuüben.

Dann lieber eine 16750 weniger, aber wieder Spaß am Job.

Edit: :dr: Tobias

Das man Therapie jetzt neuerdings Coaching nennt ist mir neu :grb:

Therapie ist sicher vernünftigt, nur funktioniert meiner bescheiden Meinung Therapie nicht so, daß der Betroffene dann auf einmal zufrieden und glücklich im gleichen Job ist......

paddy
09.09.2009, 20:54
Original von karl16750...
Therapie ist sicher vernünftigt, nur funktioniert meiner bescheiden Meinung Therapie nicht so, daß der Betroffene dann auf einmal zufrieden und glücklich im gleichen Job ist......

Das hat ja auch niemand behauptet. Durch Therapie, Coaching, einen Mentor, oder wie auch immer man das Kind nennen mag ändert sich der Betroffene nur wenn er das auch will. Ob das Ergebnis dazu führt, dass er mit seinem Job anders umgeht oder sich gar einen neuen sucht, ist völlig unerheblich.

karl16750
09.09.2009, 20:56
Original von paddy

Original von karl16750...
Therapie ist sicher vernünftigt, nur funktioniert meiner bescheiden Meinung Therapie nicht so, daß der Betroffene dann auf einmal zufrieden und glücklich im gleichen Job ist......

Das hat ja auch niemand behauptet. Durch Therapie, Coaching, einen Mentor, oder wie auch immer man das Kind nennen mag ändert sich der Betroffene nur wenn er das auch will. Ob das Ergebnis dazu führt, dass er mit seinem Job anders umgeht oder sich gar einen neuen sucht, ist völlig unerheblich.

ja genau :gut:

kolbenfenster
09.09.2009, 21:07
@Feldmann:

Ob Sex, Nahrung, Urlaub, Hobby, Gesundheit.. denk doch zur
Abwechslung mal an
dich, anstatt an andere (Fa. etc)!

Das tut richtig gut.

Und falls du es schon vergessen
hast: Das Leben kann richtig schön sein. :gut:

Ich bin jetzt kein Kirchengänger oder so, aber meine Partnerin
(auch ev.) ging
vor 2 Wochen in Italien in eine alte kleine Kapelle und hat
darin zwei Kerzen
angezündet. Wieso zwei, frag ich? Sie: Eine für meine Familie und
eine für meine Freunde. Sie hat genau dasselbe Problem wie du!
Ich hab ihr nur gesagt: Denk doch mal an dich! Wir hatten einen
wunderschönen, entspannten Urlaub und sie hat es sich zu Herzen
genommen. Ist viel ruhiger und schaut auch mal über den sog. Tellerrand
hinaus.

Ich wünsch dir, dass du ruhig wirst. Gelassen.. darf man wieder sein!

Feldmann, du wirst das schaffen, sonst wärst du nicht da, wo
du jetzt bist. Streich z.B. die "reichwerden" Sprüche
aus deinem Vokabular.. Nur ein Anfang. (Siehe dein Avatar)

Masta_Ace
09.09.2009, 21:20
Original von Ingo.L
Mit Anfang Dreissig hatte ich ein ähnliches Problem.

Der Job hat mich aufgefressen und meine langjährige Beziehung war auch für'n Arsch. Und in kurzer Zeit gings mit meiner Gesundheit rapide bergab. Innerhalb von 9 Monaten bin ich von 70 kg auf 61 kg runter.

Ich hab dann die Notbremse gezogen und Job und Beziehung beendet.

Das Jahr danach war dann eine Auszeit in der ich mir Gedanken gemacht habe, wie es mit meinem Leben weitergehen soll.

In meinem Lebenslauf steht für die Zeit: Reisen durch Europa

Danach wusste was ich wollte und was nicht.

Meine Prioritäten im privaten und beruflichen Bereich habe ich in der Zeit neu gesetzt und lebe auch seit dieser Zeit danach.

Ich brauche keinen tollen Titel. Ich brauche keine Macht. Ich möchte zufrieden und glücklich sein mit dem was ich mache und ich möchte mich freuen, wenn ich mich morgens im Spiegel sehe.

Meine Familie, meine Freunde und meine Gesundheit stehen weit vorne. Der Job ist nur für essen, wohnen und wenn es gut läuft auch für Luxus.

Wenn dich dein Job als Mensch ruiniert, läuft was falsch. Stell es ab. Jetzt !

Wow, das ist wirklich mal ein sehr sehr guter Post :gut:

Sollte ich mal wirklich an so einen Punkt kommen, jetzt weiß ich was ich machen werde. Ne Auszeit und mal abhauen scheint wirklich die beste Möglichkeit zu sein, hört man oft :gut:

Relax1
10.09.2009, 14:00
Original von paddy

Original von Relax1...Für mich gab es schon seit mehreren Jahren keinen Urlaub mehr und auch an den meisten Wochenenden wird zwangsläufig gearbeitet, weil der Tag halt nur 24 Stunden hat.

Die geschilderten Symtome kenne ich teilweise auch selbst - hatte aber immer großes Glück, dass sie wieder verschwanden. Meine Nebentätigkeiten kann ich, bis auf die Doziererei weil ich da feste Termine habe, auch mal ein bis zwei Wochen zurückstellen, bis es mir wieder besser geht.

Und spätestens da würde ich mir Gedanken machen ob ich lebe um zu arbeiten oder umgekehrt....



Von nix kommt eben nix - wenn man nicht aus begütertem Elternhaus kommt und es trotzdem zu was bringen will :ka:. Für mich ist es okay (ich arbeite gern) und alles ist besser als H4.

buchfuchs1
10.09.2009, 14:02
Schade nur, dass dein Signatur-Spruch alles Geschriebene ad absurdum führt.

Relax1
10.09.2009, 16:22
Original von buchfuchs1
Schade nur, dass dein Signatur-Spruch alles Geschriebene ad absurdum führt.

Nur weil ich Euch neben Uhren auch Zeit wünsche? (Freie) Zeit ist neben der Gesundheit zur Zeit ;) mein wertvollstes Gut. Das soll der Spruch aussagen...

Immerhin habe ich die Chance, mich mit stolzen 36 Lenzen nochmal in eine künftig entspanntere Laufbahn umzuorientieren. Das ist für mich ein echter Glücksfall und keinesfalls alltäglich.

Nur bis es soweit ist, dass ich mit meinen neuen Plänen genug Geld verdiene, muss ich eben doppelt ranklotzen. Aber lohnen wird sich das - zeit- und auch geldmäßig. :jump:

Ein Ende ist also absehbar (hoffentlich spätestens wenn die 4 vorne dransteht).

Nochmal zum Burnout:

Folgendes ist auffallend: Die Schere zwischen "Arm" und "Reich" klafft immer weiter auseinander. Mit den Arbeitszeiten und/oder Stress verhält es sich ganz genauso: Diejenigen, die arbeiten, stehen total und zu viel unter Strom während diejenigen, die nicht arbeiten, oft gar nicht viel mit der Zeit anzufangen wissen und emotional in ein Loch fallen (wahrscheinlich aus zu viel Langeweile und fehlender Anerkenntnis gepaart mit finanziellen Sorgen).

In meinem Bekanntenkreis häufen sich die Fälle von Burnout in welcher Form auch immer (scheinbar kenne ich viele Workaholics). Einer ist sogar nach einem Hörsturz auf einem Ohr taub.

Unternehmen muss man also auf jeden Fall was und es ist gut, wenn man die Anzeichen nicht ignoriert. Aber bevor ich meinen Job schmeißen würde, würde ich es mit einem längeren Urlaub versuchen (sofern die Chance besteht, dann man einen bekommen oder sich selbst einen geben kann). Wenn das nicht hilft, kann man immer noch drastischere Maßnahmen einleiten.

buchfuchs1
10.09.2009, 16:29
Och, so war das gar nicht gemeint.

Ich wünsche dir ja nur das Beste, dem TS übrigens auch.

Wie gehts der Familie?

Mawal
10.09.2009, 16:51
natürlich war es bei den Neandertalern in der Hölle am kuschligsten, alle lebten gleich - ok der Alpha Mann bekamm mehr Essen und hatte den ersten Zugriff auf die Weibchen, aber Millionen Boni gab es damals nicht - und mit 30 Jahren waren man typischerweise tot...


Beruflicher Stress ist jetzt ja nichts schlimmes...der Mensch wächst nun mal mit seinen Herausforderungen...und wer unter burnout leidet, hat wenigstens mal gebrannt...man muss eben lernen mit dieser Belastung umzugehen...

Nikolaus B.
10.09.2009, 17:03
Original von Mawal
...und wer unter burnout leidet, hat wenigstens mal gebrannt...

8o

mac-knife
10.09.2009, 17:48
Original von Nikolaus B.

Original von Mawal
...und wer unter burnout leidet, hat wenigstens mal gebrannt...

8o

... brauchst nicht so bestürzt zu schauen. =)

Der selbstattestierte BURNOUT ist heut eh zumeist ein inflationär falsch gebrauchtes Wort für STRESS. Stress wegen Schwierigkeiten mit dem Job, Schwierigkeiten mit den Vorgesetzten, oder den Kollegen, oder mit Beiden?


Aber BURNOUT klingt einfach mehr nach so positv Belegtem wie Selbstaufopferung und Unschuld. Ganz anders als STRESS. Das klingt eher nach "Ich pack es nicht". ... und wer leidet schon gerne darunter?

Reverend_O
10.09.2009, 17:58
Original von mac-knife

Aber BURNOUT klingt einfach mehr nach so positv Belegtem wie Selbstaufopferung und Unschuld. Ganz anders als STRESS. Das klingt eher nach "Ich pack es nicht". ... und wer leidet schon gerne darunter?

:gut: :gut: :gut: :gut: :gut:

Hab hier im Büro auch so einen Fall - hängt auch mit der von Ulrich attestierten Inkompetenz zusammen. Bevor ich zugebe, dass ich mit meinen Aufgaben überfordert bin, "wähle" ich den BurnOut als Exit-Strategie. Da fällt mir immer der klassische Buchtitel ein: Krankheit als Weg...

Vanessa
10.09.2009, 18:58
Das erinnert mich an ne alte Weisheit ausm Motorrad-Rennen:

Siegen, Stürzen oder Defekt vortäuschen...

buchfuchs1
10.09.2009, 19:00
In dem Fall, Defekt vortäuschen.

Dann lieber stürzen.

Uhren-Fan
10.09.2009, 19:10
Hallo,

ich lese hier nun die ganze Zeit mit und war sehr erstaunt, dass es solange gedauert hat, bis sich das Klima dreht. Jetzt kommen die harten aus dem Garten. Wer es nicht packt soll sich nicht auch noch beschweren.

Warum nur habe ich das Gefühl, dass hier gerade die Ursache vieler Probleme schön aufgezeigt wird. Wie im richtigen Leben.

buchfuchs1
10.09.2009, 19:22
Vielleicht liegt bei Vielen das Problem am eigenen Anspruch.

Es gibt keinen brutaleren Fallstrick.

madmax1982
10.09.2009, 20:10
Mag sein, dass es einige gibt, die Burnout als Vorwand für das Unvermögen vorschieben, die Anforderungen von Beruf und Alltag zu meistern - gerade wenn es an Fähigkeit zur Selbsterkenntnis mangelt.
Ich denke aber, dass es für den TS nicht hilfreich ist, wenn der Thread in die Richtung dreht, dass über "Burnout Hypochonder" hergezogen wird.
Feldmann hat sich an das Forum mit der Hoffnung auf konstruktive Ratschläge gewendet. Vielleicht gibt es ja ein paar Member, die vor einer ähnlichen Situation standen und sich aus eigener Kraft daraus befreit haben. Deren Statement ist hier wohl gefragt.......... :gut:

Passion
10.09.2009, 21:21
Wenn ich ehrlich bin, sehe ich als einzig nachhaltige (!) Variante die Aussage von Ingo. Konsequent und brillant.

Es ist wie immer im Leben, du kannst nicht von einer Milchunverträglichkeit per Pillen geheilt werden, wenn du täglich 5 liter Milch trinkst.

Unmöglich.

Du kannst die Milch reduzieren, minimieren...

aber den echten Kick Gesundheitlich bekommst du erst, wenn du auf die scheiß Milch für ein paar Wochen vollständig verzichtest.

Nikolaus B.
10.09.2009, 21:32
Original von Passion
...aber den echten Kick Gesundheitlich bekommst du erst, wenn du auf die scheiß Milch für ein paar Wochen vollständig verzichtest.

Leider nicht. Entweder Du reduzierst Deinen Milchkonsum lebenslang, oder Du steckst ratzfatz wieder in der gleichen Schei*e (und das sogar wörtlich).

Schönes Bild übrigens, Michael. ;)

Passion
10.09.2009, 21:37
öhm, so meint ich das natürlich.

Andi S. aus V.
10.09.2009, 21:39
Aus eigener Erfahrung: Ich war vor einigen Jahren auch kurz davor. Sicher ist es nicht bei jedem gleich, aber ich behaupte Leistungssport oder Ausdauersport helfen vielleicht bei Stress, aber nicht bei Burnout oder Depressionen. Bei Golf wäre das vielleicht tatsächlich anders, kann ich aber nicht aus eigener Erfahrung beurteilen. Was mir geholfen hat: Körperliche (teilweise auch schwere) Betätigung hinter der auch ein wirklicher SINN steckt (im Gegensatz zum Sport). In der Praxis sieht das dann so aus, dass ich das Brennholz komplett selbst mache (zwischenzeitlich habe ich mir auch einen eigenen Wald gekauft) und dass ich in meiner knappen Freizeit zusammen mit meiner Frau einen großen Garten bewirtschafte (z.B. Gemüseselbstversorgung). Das hört sich vielleicht altbacken an, aber für mich war es die Rettung.

Aus der Erfahrung von zwei mir nahestehende Freunden kann ich auch folgendes bestätigen:


Original von Passion
Allerdings kann Dir ein Arzt oder Psychologe nicht wirklich helfen.


In den mir bekannten beiden Fällen wurde durch verschiedene Therapien die Situation noch schlimmer und vor allem noch viel langfristiger.

Ich wünsche dir gute Besserung. Auch der vielfach gegebene Rat, etwas mehr an sich selbst zu denken, ohne in Selbstmitleid oder Egozentrik zu verfallen, ist sicher wertvoll.

Nikolaus B.
10.09.2009, 21:45
Original von Andi S. aus V....
Original von Passion Allerdings kann Dir ein Arzt oder Psychologe nicht wirklich helfen.


In den mir bekannten beiden Fällen wurde durch verschiedene Therapien die Situation noch schlimmer und vor allem noch viel langfristiger.

Jein. Daß eine gescheite Therapie helfen kann, ist hier bereits so oft gesagt worden, daß es wohl nicht ernsthaft diskutiert werden muß.

Das Problem ist halt, einen gescheiten Therapeuten zu finden. Als Faustregel kann leider gelten: wer etwas kann, hat keine Termine frei.
Und Feld-Wald-Wiesen-Hausärzte /-Psychologen sind mit dem Problem heillos überfordert, so sie es denn überhaupt erkennen. Glaub mir.

;)

Ingo.L
10.09.2009, 22:42
Es bringt hier nichts sich in Diskussionen zu verstricken, ob es ein Burnout, Stress, Unvermögen oder eine Ausrede suchen um das Scheitern schön zu reden ist.

Es geht darum hier m.E. darum, dass der Job jemanden auffrisst und was man dagegen machen kann.

Dazu muss man erstmal eine gründliche und ehrliche Selbstanalyse machen.

1. Ist es der Job den ich WIRKLICH machen will j/n

wenn nein, aufhören und was anderes machen. Denk an das tote Pferd ;)

wenn ja weiter mit 2

2. Habe ich ALLE fachlichen/mentalen Voraussetzungen diesen Job zu machen j/n

wenn nein, kann ich diese Voraussetzungen irgendwie erreichen? Zu große Schuhe verursachen nur Blasen, zum richtig schnellen Laufen taugen sie nie. Und irgendwann fällt es auf , dass ich zu große Schuhe anhabe. Dann werde ich sowieso aus der Mannschaft geschmissen.

Fachliche Fähigkeiten kann man sich rel. easy erarbeiten. Alles was man hier benötigt ist Fleiss und Willen. Schwieriger wird es bei den mentalen Fähigkeiten. Hier hapert es meistens. Stress kommt IMMER von innen. Stress ist subjektiv. Den macht man sich selber. Von aussen kommen viel Arbeit, unfähige Kollegen, Mitarbeiter und Bosse. Drängende Kunden. Zu enge Terminpläne. Drogen- und Alkoholkonsum. Zu wenig Schlaf. Was weiss ich noch alles. Hier muss man lernen damit vernünftig umzugehen. Da gibts leider kein Patentrezept. Einer schaffts mit Yoga. Der Andere mit Golf. Einer schafft es alleine, sein Kumpel mit Therapie/Coaching. EIn universelles Rezept gibt es hier nicht. Ist man nicht in der Lage die mentalen Fähigkeiten aufzubauen, sollte man wieder an das tote Pferd denken und sich Frage 1 erneut stellen.

wenn ja weiter mit 3

3. Also, an mir liegt es also nicht. Fachlich und mental bin ich top fit, trotzdem bricht rund um mich alles zusammen, da der Druck von aussen immer stärker wird, egal was ich mache. Liegt es in meiner Macht das abzustellen ?

wenn nein, frag dich nochmal ob du Punkt 1 wirklich mit ja beantworten willst.

wenn ja weiter mit 4

4. Stell es ab. Manchmal sind Eier gefragt und ein entsprechendes Auftreten, auch nach oben in der Hierarchie. Und lerne zu delegieren. Lass dich nicht zum Mülleimer für alles machen.

Feldmann
10.09.2009, 23:02
Original von mac-knife

Original von Nikolaus B.

Original von Mawal
...und wer unter burnout leidet, hat wenigstens mal gebrannt...

8o

... brauchst nicht so bestürzt zu schauen. =)

Der selbstattestierte BURNOUT ist heut eh zumeist ein inflationär falsch gebrauchtes Wort für STRESS. Stress wegen Schwierigkeiten mit dem Job, Schwierigkeiten mit den Vorgesetzten, oder den Kollegen, oder mit Beiden?


Aber BURNOUT klingt einfach mehr nach so positv Belegtem wie Selbstaufopferung und Unschuld. Ganz anders als STRESS. Das klingt eher nach "Ich pack es nicht". ... und wer leidet schon gerne darunter?

Von einem Burnout war bis dato noch gar keine Rede. Wie gesagt, ich merke aber das ich in gewisser Weise an meine nervlichen Grenzen komme. Nicht das ich bereits in eine Depression verfallen bin, nein, ich bekomm nur einfach den Kopf nicht mehr frei und merke das sich mein allgemeines Wohlbefinden stark verschlechtert hat.

Man kann sich in meiner Situation natürlich auch ruhig verhalten und sich einreden das alles von alleine wieder gut wird, oder man setzt sich hin, macht sich Gedanken und tut etwas. Ich selbst habe die Situation für mich bewertet und mich dazu entschieden, etwas dagegen zu tun.

Ingo.L
10.09.2009, 23:32
Original von Feldmann
Von einem Burnout war bis dato noch gar keine Rede.

:grb: Du weisst aber schon noch wie du den Thread genannt hast, oder :grb:

Feldmann
10.09.2009, 23:39
Original von Ingo.L

Original von Feldmann
Von einem Burnout war bis dato noch gar keine Rede.

:grb: Du weisst aber schon noch wie du den Thread genannt hast, oder :grb:

Bis auf Seite eins ist es wohl zu weit für dich, hier das Eröffnungsposting:


Hallo zusammen,

ich merk momentan das ich seelisch etwas an meine Grenzen komme. Ursache ist mein Beruf. Ich hab nicht unbedingt besonders viel Stress in Form von Terminjumping o.ä., es sind sind eher die täglichen Konflikte mit Mitarbeitern und Vorgesetzten. Zudem muss ich ständig aufpassen das mir keiner ans Bein pinkelt.
Bei irgendwelchen Meetings immer darauf zu achten das man das Wort nicht im Mund herum gedreht bekommt oder einem nicht etwas zugeschoben wird, wofür man nicht verantwortlich ist, kostet verdammt viel Energie.
Ich hab nun schon zwei Kollegen die es umgehauen hat. Beide jeweils über einen Monat krank und Kur wird folgen.
Bei mir schaut es momentan so aus, dass ich beinahe jede Sekunde an die Arbeit denken muss. Nachts wache ich auf und der erste Gedanke ist der Job. ich schaff es nicht einmal eine DVD zu schauen oder 30min lang Joggen, ohne das ich an den Job denken muss. Früher waren das immer Mittel um mich abzulenken. Körperlich machen sich Appetitlosigkeit, verstärkte Anfälligkeit für Krankheit, allgemeine Unlust, Schlafstörungen, starker Tinnitus, Zähneknirschen, etc... bemerkbar. Ich hab echt das Gefühl das es nicht mehr lange dauert bis ich ab brenn.
Ich weiß das dies heute eher die Regel als die Ausnahme ist, ich weiß momentan wirklich nicht wie ich damit umgehen- bzw. was ich ändern soll. Für Tipps wäre ich dankbar

Ingo.L
10.09.2009, 23:56
Original von Feldmann
Bis auf Seite eins ist es wohl zu weit für dich, hier das Eröffnungsposting:


Falls du zu überlastet bist, Smilies zu setzen, ok.

Ansonsten tuts mir leid hier gepostet zu haben.

Feldmann
10.09.2009, 23:57
Original von Ingo.L

Original von Feldmann
Bis auf Seite eins ist es wohl zu weit für dich, hier das Eröffnungsposting:


Falls du zu überlastet bist, Smilies zu setzen, ok.

Ansonsten tuts mir leid hier gepostet zu haben.

Sorry Ingo, war jetzt wirklich etwas plump von mir ausgedrückt. So war´s gar nicht gemeint. :(

Ingo.L
11.09.2009, 00:03
ok. :dr:

Meine Bemerkung war ja auch nur darauf gerichtet, dass du den Thread Burnout nennst, um ein paar Seiten später zu sagen: Von Burnout war nie die Rede.

In diesem Sinne, gute Besserung

Relax1
11.09.2009, 14:36
Natürlich jammere ich (wie wohl jeder) mal über Stress im Job - andererseits möchte ich keinen Job haben, der mich nicht fordert und in dem ich immer das gleiche machen muss.

Unterforderung und Langeweile auf Dauer sind schlimmer als Stress!

Ein wenig Überforderung ab und zu hilft mir persönlich wunderbar, mich weiter zu entwickeln und im Job besser zu werden. Nur ein Dauerzustand sollte es nicht sein.

Interessante Ansichten hier!

Thecountofcount
12.09.2009, 17:49
Das zu verschleppen ist genau so gefährlich wie es bei einer Lungenentzündung zu tun.

SOFORT in echte Behandlung.

market-research
13.09.2009, 20:19
Habe damals einfach gekündigt, alles verkauft und bin mit dem Ersparten 1 Jahr lang auf Weltreise gegangen. Zurück im Paradies habe ich dann den besten Job bekommen, die schönste Braut erobert und mit ihr 2 tolle Kinder gemacht. OK, vielleicht hat die Reise ja nur meine Perspektive leicht verändert. :D