PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Uhr läuft ungleichmäßig - wer kanns erklären?



ratte
01.12.2004, 15:52
Hab hier ein ca. 15 Jahre alte Uhr mit einem ETA Automatikwerk liegen. (Hersteller unbekannt) Uhr wurde vor ca. 3 Jahren revisioniert.

Hab über die letzten 3 Wochen ein Gangbild ermittelt was ich mir als Laie nicht erklären kann. Vielleicht kann es einer von euch.

Hab die Uhr die ganzen 3 Wochen immer in der ZB oben Positon liegen gehabt. Sie wurde jeden Tag zur selben Zeit per Hand voll aufgezogen. (bis die Kupplung durchrutscht) Gangverhalten war die ersten 10 tage konstant +2 Sekunden. Am 11 und am 12 Tag 2 Ausreißer mit jeweils +10 Sekunden und den Rest der Zeit mit täglich konstant -1 Sekunde.

Gute Wert und ich bin zufrieden. Aber warum ist das so? Wohl gemerkt, die Uhr wurde nicht getragen, sondern hat immer in der selben Position gelegen. Äußere Einflüße somit ausgeschlossen!

Ich seh das auch nicht als Problem an, sondern frage eher aus Intresse wie dieses Gangverhalten zu erklären ist, gerade die 2 Ausreißer, bzw. der Wechsel von + ins -.

mfg ratte

Andreas
01.12.2004, 16:22
Das ist aus fachlicher Sicht keine Gangkontrolle, sondern gelinde Ausgedrückt; "Spielerei"...

A) Eine Uhr wird immer in mehrern Lagen einreguliert und daher auch so überprüft. Lagendiagramm

B) Äußere Einflüsse liegen vor, da du nie gleichmäßig die Uhr aufziehst, auch wenn du jedern Tag um die gleiche Uhrzeit, die gleiche Anzahl an Kronen Umdrehungen aufziehst usw. Die Zugferder läuft nie 100%-ig gleich ab...

C) Du ziehst das Uhrwerk auf bis die Zugfeder durchrutscht bei einem Automatik-Werk, was manuell aufgezogen wird. Das Kupplungsrad und Kupplungstrieb rutscht immer in der rückwärtigen Kronenumdrehung durch. Sprich es läuft leer ohne Aufzugsfunktion in die eine Richtung und in die entgegengesetzte Richtung zieht es über das Kronerad welches in das Speerrad eingreift die Zugfeder auf...bei Automatik-Werken rutscht bei Vollaufzug die Zugfeder durch und daliegt auch noch Punkt D) als mögliche Fehlerquelle, denn das tut sie zwar das durchrutschen, bleibt ihr auch nichts anderes übrig ohne Enthaken, aber sie tut das nicht jedesmal gleich,mal etwas mehr, mal etwas weniger je nach dem, wieviel Energie noch vorhanden ist durch die Aufzugsbewegung oder ist da etwas verharzt im Federhaus, das sie gerade dort etwas gehemmt wird in ihrer Funktion...


So jedenfalls ist es keine Gangkontrolle...

Und es gibt noch andere Möglichkeiten, warum ein Uhrwerk in ein und der selben Lage nicht alles synchron macht wie am Vortag...

Gruß Andreas

ratte
01.12.2004, 16:55
Original von Andreas

Und es gibt noch andere Möglichkeiten, warum ein Uhrwerk in ein und der selben Lage nicht alles synchron macht wie am Vortag...


Und genau die interessieren mich. Dass das was ich mir aufgeschrieben habe keine Gangkontrolle ist in dem Sinne was du darunter verstehst ist mir klar. Sind halt Anhaltspunkte für mich.

Vielleicht noch als kleiner Zusatz. Mir ist früher schon aufgefallen das es immer 1-2 Tage im Monate gab wo die Zeit sprunghaft angestiegen ist/war. Die restlichen Tage lief sie immer perfekt. Hab das früher nur nie so bewußt wahrgenommen, deswegen jetzt mal der kleine "Test" in den letzten 3 Wochen.

mfg ratte

Andreas
01.12.2004, 17:32
Die anderen oder zumindest einige der noch anderen Möglichkeiten zu ergründen ist ganz einfach. Man lege die Uhr auf eine Zeitwaage und stelle fest, das die Amplitude uns was aussagt oder eventuell die Symethrie und noch anderes. Ansonsten Sichtprüfung, der Spirale und des Werkes durch Teilzerlegung und dann reden wir über die Möglichkeiten die sich bilden, denn um an diese zu kommen muss man input geben wie Werkzeuge, Maschienen und Handwerkskönnen sowie know how und dann kommt auch output...

Gruß Andreas