Prof. Rolex
16.04.2008, 15:44
Liebe Rolex-Fans,
nachdem am 09.04.08 das Patent zur neuen Glidelock-Schließe der Deepsea (Patent-Nr. EP 1908366A1, „Fermoire de bracelet“) veröffentlicht wurde, möchte ich nachfolgend kurz einige Erläuterungen zur Funktion der neuen Schließe geben.
Hier zunächst noch einmal das offizielle Pressefoto der neuen Schließe, welches ich mit später benötigten „Zusätzen“ versehen habe:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/glidelock-1.jpg
(Quelle Originalbild: Rolex)
Rolex gibt im Pressetext zwar an, daß die neue Schließe einen sehr einfachen Verstellmechanismus der Armbandweite um insgesamt 18 mm (ohne die zusätzliche Verlängerung durch das ausklappbare Fliplock-Element) enthält, wie dies aber mit der „seltsamen“ Zahnschiene realisiert wird, bleibt weitgehend unklar.
Klarheit verschafft nun die Patentschrift zur Glidelock-Schließe, der die nachfolgenden Bilder entnommen sind. Zum besseren Verständnis habe ich einige Teilenummern auch in das Pressefoto eingetragen.
Zunächst die perspektivische Ansicht des oberen Verschlußteiles:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/glidelock-2.jpg
(Quelle: EP 1908366A1)
Das Endglied 20’ des Armbandes gleitet mit der Führung 39’ in der Ausfräsung 18 des Verschußdeckels 13’’c und läßt sich somit innerhalb des Verschlußdeckels frei verschieben.
Nun ein Schnitt durch das obere Verschlußteil in komplett geschlossenem Zustand:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/glidelock-3.jpg
(Quelle: EP 1908366A1)
Bei komplett geschlossener Schließe wird das Endglied 20’ durch den in das Sägezahnprofil 14’’ einrastenden Verriegelungshaken 20’a arretiert.
Das nachfolgende Bild zeigt einen Schnitt durch das obere Verschlußteil mit nun geöffnetem Mittelteil aber weitherhin geschlossener Schließe:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/glidelock-4.jpg
(Quelle: EP 1908366A1)
Wird nun bei geschlossener Schließe das mit der Sägezahnschiene versehene aufklappbare Mittelteil 13’’a geöffnet (siehe auch Pressefoto), so wird die Arretierung des Endgliedes 20’ aufgehoben und das Bandendglied läßt sich frei innerhalb der Führung verschieben. Somit ist eine Weitenverstellung des Armbandes bei weiterhin geschlossener Schließe sehr einfach möglich. Nach erfolgter Anpassung wird das Mittelteil 13’’a wieder geschlossen und über das Sägezahnprofil erfolgt die Arretierung des Bandendgliedes in der neuen Position.
Zur Reduktion der Öffnungs- und Schließkräfte wird das Mittelteil durch ein federbelastetes Kniehebelsystems (Hebel 31,32 und Feder 35) geführt, wobei das Mittelteil aus dem geschlossenen Zustand zunächst über den Totpunkt des Hebelsystems angehoben werden muß. Erst nach Überschreiten des Totpunktes öffnet sich das Mittelteil ohne weiteren Kraftaufwand. Das klappbare Mittelteil wird durch den geschlossenen Sicherungsbügel arretiert.
Das Öffnungssystem des Armbandes selbst mit Sicherungsbügel, Öffnungshebel und Scharnier ist weitgehend baugleich mit dem der GMT-Master II 11671x (siehe auch: Details zur Armbandschließe der GMT-Master II 11671x (http://www.r-l-x.de/wbb2/thread.php?threadid=64984&sid=)).
Nicht zu sehen ist in den obigen Abbildungen das ausklappbare Fliplock-Element, da es auf die eigentliche Funktion der Glidelock-Schließe keinen Einfluß hat und auch nicht Bestandteil der Patentanmeldung ist.
Rolex hat übrigens 3 verschiedene Systeme der Weitenverstellung patentieren lassen. Eines ohne klappbares Mittelteil (eine Weitenverstellung bei geschlossener Schließe wäre dann aber nicht möglich gewesen), eines mit klappbarem Mittelteil, jedoch ohne federbelastetes Kniehebelsystem (die Öffnungs-und Schließkräfte wären vermutlich recht hoch gewesen) und das schlußendlich ausgeführte und oben erläuterte System. Rolex hat sich somit für das funktional beste, aber auch das teuerste System entschieden.
Viele Grüße
Matthias
nachdem am 09.04.08 das Patent zur neuen Glidelock-Schließe der Deepsea (Patent-Nr. EP 1908366A1, „Fermoire de bracelet“) veröffentlicht wurde, möchte ich nachfolgend kurz einige Erläuterungen zur Funktion der neuen Schließe geben.
Hier zunächst noch einmal das offizielle Pressefoto der neuen Schließe, welches ich mit später benötigten „Zusätzen“ versehen habe:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/glidelock-1.jpg
(Quelle Originalbild: Rolex)
Rolex gibt im Pressetext zwar an, daß die neue Schließe einen sehr einfachen Verstellmechanismus der Armbandweite um insgesamt 18 mm (ohne die zusätzliche Verlängerung durch das ausklappbare Fliplock-Element) enthält, wie dies aber mit der „seltsamen“ Zahnschiene realisiert wird, bleibt weitgehend unklar.
Klarheit verschafft nun die Patentschrift zur Glidelock-Schließe, der die nachfolgenden Bilder entnommen sind. Zum besseren Verständnis habe ich einige Teilenummern auch in das Pressefoto eingetragen.
Zunächst die perspektivische Ansicht des oberen Verschlußteiles:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/glidelock-2.jpg
(Quelle: EP 1908366A1)
Das Endglied 20’ des Armbandes gleitet mit der Führung 39’ in der Ausfräsung 18 des Verschußdeckels 13’’c und läßt sich somit innerhalb des Verschlußdeckels frei verschieben.
Nun ein Schnitt durch das obere Verschlußteil in komplett geschlossenem Zustand:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/glidelock-3.jpg
(Quelle: EP 1908366A1)
Bei komplett geschlossener Schließe wird das Endglied 20’ durch den in das Sägezahnprofil 14’’ einrastenden Verriegelungshaken 20’a arretiert.
Das nachfolgende Bild zeigt einen Schnitt durch das obere Verschlußteil mit nun geöffnetem Mittelteil aber weitherhin geschlossener Schließe:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/glidelock-4.jpg
(Quelle: EP 1908366A1)
Wird nun bei geschlossener Schließe das mit der Sägezahnschiene versehene aufklappbare Mittelteil 13’’a geöffnet (siehe auch Pressefoto), so wird die Arretierung des Endgliedes 20’ aufgehoben und das Bandendglied läßt sich frei innerhalb der Führung verschieben. Somit ist eine Weitenverstellung des Armbandes bei weiterhin geschlossener Schließe sehr einfach möglich. Nach erfolgter Anpassung wird das Mittelteil 13’’a wieder geschlossen und über das Sägezahnprofil erfolgt die Arretierung des Bandendgliedes in der neuen Position.
Zur Reduktion der Öffnungs- und Schließkräfte wird das Mittelteil durch ein federbelastetes Kniehebelsystems (Hebel 31,32 und Feder 35) geführt, wobei das Mittelteil aus dem geschlossenen Zustand zunächst über den Totpunkt des Hebelsystems angehoben werden muß. Erst nach Überschreiten des Totpunktes öffnet sich das Mittelteil ohne weiteren Kraftaufwand. Das klappbare Mittelteil wird durch den geschlossenen Sicherungsbügel arretiert.
Das Öffnungssystem des Armbandes selbst mit Sicherungsbügel, Öffnungshebel und Scharnier ist weitgehend baugleich mit dem der GMT-Master II 11671x (siehe auch: Details zur Armbandschließe der GMT-Master II 11671x (http://www.r-l-x.de/wbb2/thread.php?threadid=64984&sid=)).
Nicht zu sehen ist in den obigen Abbildungen das ausklappbare Fliplock-Element, da es auf die eigentliche Funktion der Glidelock-Schließe keinen Einfluß hat und auch nicht Bestandteil der Patentanmeldung ist.
Rolex hat übrigens 3 verschiedene Systeme der Weitenverstellung patentieren lassen. Eines ohne klappbares Mittelteil (eine Weitenverstellung bei geschlossener Schließe wäre dann aber nicht möglich gewesen), eines mit klappbarem Mittelteil, jedoch ohne federbelastetes Kniehebelsystem (die Öffnungs-und Schließkräfte wären vermutlich recht hoch gewesen) und das schlußendlich ausgeführte und oben erläuterte System. Rolex hat sich somit für das funktional beste, aber auch das teuerste System entschieden.
Viele Grüße
Matthias