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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Konzi hat Zertifikat „verloren”



ben
27.12.2024, 22:47
ein Bekannter von mir hat vor zwei Jahren beim Patek Konzessionär eine Uhr erworben. Der Konzessionär hat das Zertifikat einbehalten, mit der Zusage es nach zwei Jahren auszuhändigen. ( mir neu,kannte ich bis dato nicht).
die zwei Jahre sind vorbei. Mein Bekannter wollte das Zertifikat abholen. Der Konzessionär teilt ihm nun mit, dass er das Zerti leider nicht mehr finden könne, aber die Garantie wäre ja sowieso abgelaufen und das Zertifikat somit wertlos.
Das will mein Bekannter natürlich so nicht hinnehmen. die Uhr wäre ja auch eine Anlage und ohne Zertifikat wesentlich weniger wert. dem Konzi täte es leid, aber er könne nichts machen….
wie seht ihr das ? wie würdet ihr reagieren ?

PCS
27.12.2024, 23:23
Das ist mal ne krasse Story 8o

mask
27.12.2024, 23:32
Das dürfte dynamisch werden hier …

Ich würde wahrscheinlich PP anschreiben und den Fall und das Gebaren schildern.
Es sei denn, der Konzi würde es wieder gut machen wollen ;)

heradot
27.12.2024, 23:46
PP anschreiben. Völlig indiskutabel das Verhalten des Konzi.

Dominik_0212
27.12.2024, 23:51
Hat er denn noch die PP-Konzession..?

Sehe es gleich, krasse Story und ich würde auch PP direkt kontaktieren.

Technikfan
28.12.2024, 07:02
Ein Konzi kann meiner Meinung nach nicht das Zertifikat einfach einbehalten. Das ist Eigentum des Uhrenkäufers.
Gab es denn noch eine andere Sondervereinbarung?

Ich bin zwar kein Jurist, aber sehe hier einen Schaden (keine Ahnung wie man diesen hier beziffert) der verursacht wurde.
Der Konzi könnte sich ja auch bei PP um Schadensmilderung bemühen. Unabhängig davon, ob der die Konzession noch hat oder nicht.
Gruß Merdi

Kabelkasper
28.12.2024, 07:10
der Schaden ist doch die Differenz zum aktuellen Wert der Uhr mit und ohne Zertifikat. Das lässt sich wohl ziemlich gut beziffern.

Wie soll der Konzi das wieder gut machen? Mit einer neuen Uhr zum Listenpreis? Selbst mit 10% Nachlass, hätte nicht jeder Kunde das Vermögen oder das Interesse direkt wieder nach zwei Jahren eine Patek zu kaufen.

löwenzahn
28.12.2024, 08:02
Bei uns hatte mal ein Autohändler den Fahrzeugbrief nicht mehr. Nachdem wir einige Wochen mit roter Nummer herumgefahren sind und kein Fahrzeugbrief kam, hatten wir uns an den Hersteller gewandt. Ging dann sehr rasch.

Insofern: Patek kontaktieren.

Michael

Mali
28.12.2024, 08:08
Würd ich direkt in München vorstellig werden und zur Not bis Michot hocheskalieren lassen.

kurvenfeger
28.12.2024, 08:11
Bei uns hatte mal ein Autohändler den Fahrzeugbrief nicht mehr. Nachdem wir einige Wochen mit roter Nummer herumgefahren sind und kein Fahrzeugbrief kam, hatten wir uns an den Hersteller gewandt. Ging dann sehr rasch.

Insofern: Patek kontaktieren.

Michael

Mit dem Unterschied, dass der Ersatz eines Fahrzeugbriefes ein gängiger Vorgang ist - im Gegensatz zum Ersatz von Uhren-Zertis.

jekyller
28.12.2024, 08:17
Welches Modell ist es? 2022 gekauft, da waren die Preise am freien Markt…., der wollte sich halt „absichern“!
Mich wundert bald nix mehr bei den Konzis, täglich neue Anekdoten

jekyller
28.12.2024, 08:19
der Schaden ist doch die Differenz zum aktuellen Wert der Uhr mit und ohne Zertifikat. Das lässt sich wohl ziemlich gut beziffern.

Wie soll der Konzi das wieder gut machen? Mit einer neuen Uhr zum Listenpreis? Selbst mit 10% Nachlass, hätte nicht jeder Kunde das Vermögen oder das Interesse direkt wieder nach zwei Jahren eine Patek zu kaufen.

Wieso? Wird doch eh mit dem Verkauf auch ohne Zerti einen satten Gewinn erzielen, wenn es sich um eines der begehrten Modelle handelt.

ehemaliges mitglied
28.12.2024, 08:25
Ich würde zunächst erneut das Gespräch mit dem Konzessionär suchen - vielleicht kann ja der erlittene Schaden (Wertminderung) durch andere Optionen wie Zuteilung eines begehrten Modells ausgeglichen werden.

Sollte man dennoch keine Einigung erzielen, besteht ja noch immer die Möglichkeit, die Situation dem Hersteller zu schildern bzw. den Konzessionär über die geplante direkte Kontaktaufnahme mit Patek Philippe in Kenntnis zu setzen.

kurvenfeger
28.12.2024, 08:29
Wieso? Wird doch eh mit dem Verkauf auch ohne Zerti einen satten Gewinn erzielen, wenn es sich um eines der begehrten Modelle handelt.

Lies Deine Aussage nochmal, und denk kurz drüber nach. Vielleicht kommst Du selbst drauf.

jekyller
28.12.2024, 08:53
Lies Deine Aussage nochmal, und denk kurz drüber nach. Vielleicht kommst Du selbst drauf.

Meine, wenn der Konzi nochmal eine „komplette“ zum Lp (ev. mit kleinem Nachlass) anbieten würde. Dann könnte der TS seine jetzige hoffentlich mit Gewinn veräußern. Was ich aber bezweifle , da für die Konzessionäre das Zertifikat, vor allem, wenn es abgelaufen ist, keinen Wert darstellt. Die sind da relativ uneinsichtig! Deswegen ist die Frage, ob sich da ein „Schaden“ beziffern lässt…
Das Einbehalten des Zertifikats ist m.M. nach die Sauerei, wodurch der weitere Schaden ja erst entstanden ist.
Habe selbst eine Rolex mit einem „vertauschten“ Papierzertifikat daheim liegen…

Sailking99
28.12.2024, 08:57
Es kommt halt drauf an was einem wichtig ist.
Wenn einem die Beziehung zum Konzi wichtig ist, dann den Konzi um Ersatz bitten (muss er halt ein Service Zerti bei PP bestellen und (!) bezahlen) und wissen lassen, dass er Dir nun einen nicht kleinen Gefallen schuldet.

Wenn einem die Beziehung wurscht ist, dann direkt bei PP vorstellig werden, berichten wie der Konzi sich sperrt und um Klärung bitte.

Wobei ich ein paat Dinge anmerken möchte.
Wenn man die Uhr behalten und vererben will, dann ist es nur ein Papier ohne Wert.

Zweitens gehört dem Käufer das Zertifikat. Wenn der Konzi das one entsprechende (schriftl.) Vereinbarung einbehalten hat, dann sollte man doch juristisch recht gute Karten auf Herausgabe oder Wertersatz haben.

Wenn man eine schriftliche Vereinbarung hat, dann hat man doch eh gute Karten.

Zuletzt, es ist nur ein Stück Papier und wenn einem das jetzt in die PolePositiin für ein maximal begehrtes Model bringen könnte (und man zahlungskräftig ist), dann wäre das für mich eine überlegung wert.

Zuletzt, es ist nur ein Stück Papier.

P.P.S. Die sollen einfach mal gscheit Suchen. Ein Haus / Safe verliert ja erst einmal nix. Ich sag, dass es noch auftaucht.

Technikfan
28.12.2024, 09:14
Den monetären (nicht den gefühlten) Schaden zu beurteilen, halte ich für schwierig. Wo ist der Wert der Uhr mit und ohne Zertifikat dokumentiert?
Zieht man Internetpreise aus Chrono24 zurate? Ist ein höherer Preis im Internet ein Beleg für entgangenen Gewinn?
Ohne einen Gutachter wird hier der Schaden vermutlich nicht zu beziffern sein.
Um die Situation besser zu verstehen, fehlen mir noch viele Details (welche Uhr, neu?, PP-Konzession….).
Am besten ist natürlich, dass der Konzi in irgendeiner Weise versucht, die Lage proaktiv zu deeskalieren.
Er ist in einer Bringschuld.
Gruß Merdi

mactuch
28.12.2024, 09:28
Da schließe ich mich den letzten beiden Meinungen einfach an, so sehe ich die Situation auch. Ärgerlich zwar, doch es wird sich lösen lassen.

mactuch
28.12.2024, 09:29
Und dass der Konzessionär seinerzeit so vorgegangen ist, ist einerseits nicht sauber, andererseits wollte er halt vermeiden, dass die Käufer nur die schnelle Mark mit dem Teil macht, was bei manchen Modellen durchaus ein Mehrfaches seiner damals eigenen Marge bedeutet haben könnte. Ob das nun Neid oder Kundenbindung war, bleibt offen.

steboe
28.12.2024, 09:32
Kaufvertrag anfechten…rückabwickeln, da nicht erfült.

Uhrgestein42
28.12.2024, 09:37
Wenn der Konzi die Papiere einbehalten hat, dann wird es wohl eine von diesen Hype Uhren sein. Die Aussage, die Papiere seien nur für die Garantie, ist natürlich Unsinn. Sie belegen die Authentizität der Uhr und stellen einen Wert dar. Das Problem löst man am besten wie immer. Indem man miteinander redet. Es gibt ja eine ganze Menge an Lösungsansätzen. Sollte ja nicht so schwer sein. Wenn der Konzi sich allem verweigert (was ich kaum glauben mag), dann würde ich die Eskalation zu PP androhen und natürlich auch durchziehen. Ob die helfen, keine Ahnung. Das mindeste wäre sicher ein Archivauszug oder ähnliches. Danach bliebe noch die Klage. Muss man die Nerven und die richtige Versicherung für haben.

[Dents]Milchschnitte
28.12.2024, 09:50
Wo sollte das Problem für den Konzessionär sein ein neues Zertifikat von PP zu erhalten?

Es gibt ja angeblich auch keinen Ersatz bei Rolex und ich selbst habe bereits 2 Mal ein neues bekommen.

Einmal weil die Uhr im Januar gekauft wurde und aus Versehen das alte Jahr eingetragen wurde, und einmal weil das Zertifikat bei der Abholung der bestellten Uhr schlicht nicht auffindbar war, ich die Uhr aber trotzdem gleich mitnehmen wollte weil sie ein Geschenk zur Hochzeit meines Bruders werden sollte.

Kein Problem. Beide Male kein spezielles Ersatzzerti oder sonstiges.

habepe
28.12.2024, 09:54
Das dieses Stück Papier nur ein Stück Papier ist, sehe ich etwas anders.
Immerhin ist es nach gängiger Handhabung eine Art Eigentumsnachweis, ähnlich dem Fahrzeugbrief.

Wenn also jemand, der im Besitz dieses Stück Papieres ist, angibt, seine Uhr sei bei einem Einbruch gestohlen worden, hat er bessere Chancen auf Entschädigung als der Eigentümer der Uhr (ohne Papier).

Uhrgestein42
28.12.2024, 09:59
Sollte in der Tat kein Problem sein, ein neues Zerti zu bekommen. Mein ehem. Konzi hatte bei einer Rare Handcrafts Uhr bei PP den Namen eines Kunden eintragen lassen. Der wusste aber nix davon und hat sie nicht genommen. Auch für die Uhr wurde wohl ein neues Zerti ausgestellt. Ist doch kein amtliches Dokument

Kabelkasper
28.12.2024, 10:00
Ich würde da galant den Überweisungsbeleg aus dem online Konto downloaden.

Oder schlicht die Rechnung vom Konzi vorlegen wo mein Name vermerkt ist und ggf. Der Hinweis auf Barzahlung vermerkt ist, wenn man es nicht mit einer Karte oder per Überweisung gezahlt hat.

Wenn das alles nach zwei Jahren auch nicht mehr vorhanden ist, fällt es tatsächlich schwer. Aber auch dann kann der Finder des Papiers sicher auch einen oder keinen Kaufvertrag nachweisen.

kurvenfeger
28.12.2024, 10:06
Wenn das problemlos geht, dann soll sich der Konzi mal nicht so anstellen und das organisieren. Ist ja wohl das Mindeste.
Ich hatte hier mehrfach gelesen, dass sich die Hersteller da zugeknöpft zeigen.
Wenn dem nicht so ist, gern auch eine Info dazu hier.

alphie
28.12.2024, 12:02
Mich wundert
a. Diese ganze Geschichte, da ich noch nie davon gehört habe, dass ein Konzi ein Zertifikat einbehält (und ein Kunde sich das auch noch gefallen lässt). Wie oben beschrieben, ist es Bestandteil der Kaufsache. Das ist für mich einfach nicht glaubwürdig.

b. Falls sich die Story überhaupt so abgespielt hat, dass der Konzi nicht von sich aus ein neues Zertifikat von PP anbietet und den Kunden rabiat mit dem Garantiespruch abwimmelt, obwohl er den Bock geschossen hat.

Mir fällt es wirklich schwer das zu glauben.

CI1
28.12.2024, 12:16
Ich würde vom Konzessionär zunächst eine notariell beglaubigte eidesstattliche Erklärung verlangen, die den geschilderten Sachverhalt wiedergibt. Dann stehst du bei Verkauf oder Verlust erst einmal in sicheren Schuhen. Alles weitere kann dann überlegt werden.

royalpatek
28.12.2024, 12:30
Um welche Uhr(entyp) handelt es sich eigentlich?

Ein seriöser Konzi organisiert von sich aus ein Ersatz für ein verloren gegangenes Zertifikat, ohne dass der Kunde dafür „betteln“ muss. Und wenn er seinen Kunden kennt, muss er schon gar nicht das Zertifikat einbehalten.

Grüße
Christopher

Sailking99
28.12.2024, 12:32
Kaufvertrag anfechten…rückabwickeln, da nicht erfült.

Das wird nicht gehen, denke ich.
Die Hauptsache des Kaufs ist ja erfüllt.
Das Zerti ist nur ein kleiner Teil.
Da wird man wahrscheinlich maximal mindern können.
Abgesehen davon muss man doch vorher dem Verkäufer die Chance auf Nacherfüllung geben.
Und da wird dann ein ServiceZerti wahrscheinlich reichen.
Bin aber kein Jurist.
Denk es mit aber so.

alphie
28.12.2024, 12:37
Um welche Uhr(entyp) handelt es sich eigentlich?

Ein seriöser Konzi organisiert von sich aus ein Ersatz für ein verloren gegangenes Zertifikat, ohne dass der Kunde dafür „betteln“ muss.

Grüße
Christopher


Meine Rede, und warum sollte der denn das Zerti überhaupt einbehalten - die ganze Story ist mE nicht wirklich glaubwürdig!

Batman84
28.12.2024, 12:38
Das ist mir tatsächlich auch mal passiert. War bei einer Rolex. Ich hatte damals keine Chance auf ein Ersatzzerti. Das war/ist sehr ärgerlich

Analyst
28.12.2024, 13:16
Patek anschreiben und fragen, was die vorschlagen. Vielleicht gibt es ja sowas wie ein Ersatzzertifikat.

kurvenfeger
28.12.2024, 13:20
Zu der Peak Zeit hat man das doch öfter hier gelesen, dass es entsprechende Forderungen gibt.

Genau wie bei Porsche: GT Modelle nur mit Uhrenbeikauf und Zwangsfinanzierung. Wurde mir selbst dort so angetragen. Insofern halte ich das mit dem temporären Einbehalten des Gertis nicht für unmöglich...

Vintage George
28.12.2024, 13:40
Wenn ein Konzi das Zertifikat einbehält, traue ich ihm auch zu kein Ersatz zu besorgen. Das Kunden sowas mit sich machen lassen….

ChaosAxiom
28.12.2024, 13:44
Wurde seitens des Käufers dem Einbehalt des Zertifikats zum Zeitpunkt des Kaufs zugestimmt?

ben
28.12.2024, 14:48
erst einmal vielen Dank für die zahlreichen Ratschläge.
um schnell einige Fragen zu beantworten :
bei der Uhr handelt es sich um eine Nautilus die mein Bekannter schon immer wollte . Der Einbehaltung des Zertis für die Dauer von zwei Jahren
stimmte er zu da er sonst die Uhr nicht bekommen hätte . Die Begründung des Konzessionärs hierfür war , das selbst langjährige Kunden ihre zugeteilten gesuchten Modelle innerhalb kürzester Zeit verkauft hätten. einige dieser Uhren wurden ihm dann zur Begutachtung vorgelegt, ob sie auch echt wären 8o bzw. er wurde auch telefonisch angefragt …
für meinen Bekannten war das kein Problem, da er die Uhr nicht verkaufen wollte, sondern für sich behalten.
ich werde mich nun mit ihm in Verbindung setzen um ihm einige der hier genannten Vorschläge zu übermitteln .
und ja - ich sehe es auch so …vorerst sollte man es im Guten probieren. vielleicht gibt es ja wirklich die Möglichkeit eines zweit Zertifikates und man kann den Konzi dazu bewegen es anzufordern.

Sailking99
28.12.2024, 15:46
Kurz mal beim Hausjuristen nachgefragt.
Wenn es einen Vertrag gibt ist die Sache eindeutig.

Gibt es keinen Vertrag hat Dein Bekannter einen Herausgabeanspruch gegenüber dem Konzi, muss aber beweisen, dass er das Zerti nicht bekommen hat. Beim Vertrag natürlich auch so.

Aber ob jetzt ein Konzi dessen gängige Praxis das Einbehalten des Zertis war so dreist ist vor Gericht das Gegenteil zu behaupten mag zweifelhaft sein. Größer wäre das Problem wenn behauptet wird, dass das Zetri bereits ausgehändigt wurde. Auch da wieder Beweislast beim Anspruchsteller, dass er das Zerti nicht erhalten hat.

Auf jesen Fall sollte man dem Konzi eine schriftliche angemessene Frist zur Herausgabe setzen.
Da braucht man ja erst einmal keinen Anwallt zu und kommt vielleicht dadurch ins Gespräch bzw. Zu einer Einigung.

Gem. Profi sollte die Sache leicht und eindeutig sein. Anspruch besteht. Konzi muss sich um Beschaffung des Zerti kümmern. Ende.

mactuch
28.12.2024, 16:01
Kaufvertrag anfechten…rückabwickeln, da nicht erfült.

Das ist doch keinesfalls ernst gemeint und ich steh nur wieder auf dem Schlauch des Erkennens von Satire, oder? :rofl::rofl::rofl:

Der Konzi käme vor Lachen nicht in den Schlaf! Erstattet den damaligen LP abzgl. Abschlag für ggf. vorhandene Abnutzung, verkauft das Ding auf dem Zweitmarkt und der Kunde guckt in de Röhre, denn Ersatz wird es zu diesem Preis nie geben. Und dem ging es schließlich um die Uhr, die der Bekannte des TS "ja schon immer haben wollte".

Unterm Strich sicherlich eine unschöne Situation auf die jeder der Beteiligten gern verzichtet hätte. Doch so wie sich hier teilweise mit gesundem juristischen Halbwissen gepaart mit ganz viel Bauchgefühl und Emotion reingesteigert wird ist das schon auch sehr erheiternd.

@TS: Hoffe es findet sich eine Lösung mit der alle leben können. :gut: Und am Ende hat Dein Bekannter ja noch immer "die Uhr, die er schon immer haben wollte. Und auch wenn es grundsätzlich dazugehört - schließlich ist vom "Zertifikat dass er schon immer haben wollte" noch nicht berichtet worden. :ka:

ChaosAxiom
28.12.2024, 16:52
Ich frage mich nur, warum muss zu solchen Maßnahmen überhaupt gegriffen werden. Wenn so wenig Vertrauen zu seinem Kunden besteht warum wird dann überhaupt die Uhr verkauft??

Wrist scanner
28.12.2024, 17:26
Also weder Lange noch Patek ersetzen verloren gegangene Dokumente ("Buch zur Uhr" bzw. "Certificate of Origin"). Liegt das mit der Uhr ausgelieferte Original noch vor, steht aber ein falsches Verkaufsdatum oder Kundenname drin, weil der Kunde abgesprungen ist, werden die Dokumente unter Einsendung des ursprünglichen Originals neu ausgestellt. Gleiches gilt, wenn sich Konzessionäre gegenseitig mit Uhren "aushelfen" und der verkaufende Konzessionär ein anderer ist als jener, an den die Uhr ursprünglich ausgeliefert wurde.

In allen anderen Fällen gibt es, selbst unter Vorlage der Uhr beim Hersteller, nur noch ein Servicebuch (bei Lange, optisch gleich mit dem "Buch zur Uhr", allerdings ohne die Möglichkeit des Eintrags eines Verkaufsdatums und ohne Angabe zum verkaufenden Konzessionär) oder den von Patek bekannten Stammbuchauszug. Da die Erstellung dieser Dokumente ebenfalls Geld kostet, sollte im vorliegenden Fall der Konzi zumindest diese Kosten übernehmen. Ob der Besitzer der Uhr diese Dokumente als "gleichwertig" ansieht oder eine weitere Wertminderung fordert, bleibt dahingestellt.
Ich weiß, dass sich manche aus einem Full Set nichts machen. In 30 oder 40 Jahren sind aber auch Full Sets rarer als jene, wo Originalbox, Hang Tag, Bedienungsanleitungen und Originalitätsnachweise fehlen. Es wäre schade, wenn ein notwendiger Verkauf nicht zustande kommt, weil ein Teil fehlt.

Zum Vorgehen selbst: Die Doku ist ein Teil des Produkts. Einbehalten geht eigentlich bei vollständiger Bezahlung nicht. Wenn der Konzi seine Kunden nicht kennt oder ihnen nicht traut, sollte er ihnen auch keine solche "Raritäten" verkaufen. Für mich als Kunde wäre das ein Misstrauensbeweis. Mein Konzessionär würde mir beim Kauf einer Nautilus oder Pepsi klipp und klar sagen, dass ich diese Uhr nur 1x von ihm bekomme, und, sollte sie auf dem Graumarkt auftauchen, die Geschäftsbeziehung beendet ist. Das ist Teil des Spiels.

Wrist scanner, bekennender Full Set Fetischist

_Jan_
28.12.2024, 18:09
Irgendwie witzig, beim Verkauf der Uhr behält der Konzi das Zertifikat ein um dem Kunden ein Verkauf der Uhr so schwer wie möglich zu machen und nun behauptet der Konzi, man braucht das Zertifikat nicht mehr - da die Garantie ja abgelaufen sei…

Dem Konzi ist sehr wohl bewusst, das die Uhr ohne Zertifikat deutlich weniger Wert ist, sonst hätte er es ja beim Neuverkauf nicht einbehalten.

Ich würde auch versuchen eine „Gute Lösung“ zu finden. Der Konzi sollte jedenfalls genug Möglichkeiten haben…

Andernfalls würde ich mich aber auch mal mit PP in München in Verbindung setzen.

hallolo
28.12.2024, 19:24
PP wird sicherlich kein zweites Originalzertifikat ausstellen. Schon aus dem Grund, weil das Erstzerti ja wieder auftauchen kann. Dumm gelaufen, wenn auch leider nicht glaubwürdig vom Konzi. Welcher Profi verliert denn Kundeneigentum?

jekyller
01.01.2025, 09:09
Irgendwie witzig, beim Verkauf der Uhr behält der Konzi das Zertifikat ein um dem Kunden ein Verkauf der Uhr so schwer wie möglich zu machen und nun behauptet der Konzi, man braucht das Zertifikat nicht mehr - da die Garantie ja abgelaufen sei…

Dem Konzi ist sehr wohl bewusst, das die Uhr ohne Zertifikat deutlich weniger Wert ist, sonst hätte er es ja beim Neuverkauf nicht einbehalten.

Ich würde auch versuchen eine „Gute Lösung“ zu finden. Der Konzi sollte jedenfalls genug Möglichkeiten haben…

Andernfalls würde ich mich aber auch mal mit PP in München in Verbindung setzen.


Wenn er das macht, dann war es auch die letzte Uhr, die er von diesem Konzi erhalten hat. Ob es das wert ist?

Uhrgestein42
01.01.2025, 09:27
Wenn er das macht, dann war es auch die letzte Uhr, die er von diesem Konzi erhalten hat. Ob es das wert ist?

Ernsthaft? Der Konzessionär verbaselt das Zerti und kümmert sich'n Sch.... (und von dem Szenario gehen wir aus), und du würdest dir Sorgen machen, keine Uhr mehr von ihm zu bekommen? Der könnte sich seine Uhren da hinstecken.....

Ach ja, gesundes neues Jahr allerseits :dr:

Technikfan
01.01.2025, 09:42
Wenn er das macht, dann war es auch die letzte Uhr, die er von diesem Konzi erhalten hat. Ob es das wert ist?

Soll man denn zu Bittstellern der Konzis werden?8o
ich persönlich würde diesen zum ….. schießen, wenn er nicht um Schadensregulierung bemüht ist.
Frohes neues Uhrenjahr.:dr:
Gruß Merdi

fkr
13.01.2025, 11:17
Ernsthaft? Der Konzessionär verbaselt das Zerti und kümmert sich'n Sch.... (und von dem Szenario gehen wir aus), und du würdest dir Sorgen machen, keine Uhr mehr von ihm zu bekommen? Der könnte sich seine Uhren da hinstecken.....


so und nicht anders!

@ben
wie ist der stand der dinge? die story interessiert mich :-)

le0p0ld
13.01.2025, 11:37
Größer wäre das Problem wenn behauptet wird, dass das Zetri bereits ausgehändigt wurde. Auch da wieder Beweislast beim Anspruchsteller, dass er das Zerti nicht erhalten hat.

Das dürfte so nicht stimmen. Für den Erfüllungseinwand ist der Behauptende, für den die Behauptung günstig ist, darlegungs- und beweisbelastet.

tigertom
13.01.2025, 11:51
Mir ist vor einigen Jahren eine Rolex Deepsea mit falschem Zerti verkauft worden. Bin ca. ein halbes Jahr später beim zufälligen Abgleich des Zertis mit der Seriennummer im Rehaut der Uhr draufgekommen und habe den Konzi kontaktiert. Hab dann das ganze Package zurückgegeben und ein paar Monate später eine neue Uhr bekommen, war überhaupt kein Problem.

Zwei Jahre sind zwar eine etwas längere Zeit, aber im Sinne einer gütlichen Lösung und Wiedergutmachung des doch eher peinlichen Fehlers des Konzis würde ich das jedenfalls versuchen - und im Notfall Patek direkt kontaktieren.

FighterJeff
14.01.2025, 01:44
Welcher Profi verliert denn Kundeneigentum?

Profis sind und waren es keine. Die haben einfach nur Glück in dieses Privileg hineingeboren zu sein.
Ihre (Ur)Großeltern waren einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort und haben halt ein Juwelier eröffnet.
Man sieht es doch, dass ein Juwelier direkt schließen muss, sobald er die Konzession verliert.

Wrist scanner
14.01.2025, 19:30
Profis sind und waren es keine. Die haben einfach nur Glück in dieses Privileg hineingeboren zu sein.
Ihre (Ur)Großeltern waren einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort und haben halt ein Juwelier eröffnet.
Man sieht es doch, dass ein Juwelier direkt schließen muss, sobald er die Konzession verliert.

Na ja, das ist eine, ich nenn es mal, "einfache Sichtweise..."
Schlussendlich führt man ein Geschäft und hat zuvor eine kaufmännische Ausbildung absolviert. Bei meinem Konzi wird in den nächsten Jahren auch die Übergabe an die nächste Generation vollzogen. Der Neffe leitet bereits einen Boutique-Ableger, der Sohn des GF macht eine Ausbildung bei Bucherer.

Im Übrigen kann einem das in jedem Job passieren. Die Frage ist eher, wie man damit umgeht, dass alle Partien zufrieden sind.

alphie
15.01.2025, 20:52
Das ist keine einfache Sichtweise, sondern es ist genau so.

Die Tochter des Junghans, Tissot, Bruno Söhnle-Konzessioärs muss schon etwas mehr für den Umsatz tun, als der Sohn des Rolex- und oder Patek-Konzessionärs, oder?

alphie
15.01.2025, 20:54
Das ist keine einfache Sichtweise, sondern es ist genau so.

Die Tochter des Junghans, Tissot, Bruno Söhnle-Konzessioärs muss schon etwas mehr für den Umsatz tun, als der Sohn des Rolex- und oder Patek-Konzessionärs, der seit 30 Jahren in der 1 A Lage sein Geschäft hat, oder?

shocktrooper
15.01.2025, 21:28
Jo, der eine muss ackern und der andere hat halt a gmahde Wiesn.. ;)

Wrist scanner
16.01.2025, 00:05
Das ist keine einfache Sichtweise, sondern es ist genau so.

Die Tochter des Junghans, Tissot, Bruno Söhnle-Konzessioärs muss schon etwas mehr für den Umsatz tun, als der Sohn des Rolex- und oder Patek-Konzessionärs, der seit 30 Jahren in der 1 A Lage sein Geschäft hat, oder?

Der Konzessionär / Familienbetrieb solcher Nobelmarken hat aber neben der Miete für die 1A Lage und den Auflagen, welche die 1A Uhrenhersteller an den Verkaufsraum, die Fensterauslage, die Lagerhaltung und die Schulung des Servicepersonals stellen, auch jede Menge unternehmerisches Risiko zu tragen. O-Ton Rolex: "Erst baust Du den mal deinen Laden um, dann kriegst Du mehr Uhren von uns...". So etwas ohne betriebswirtschaftliche Ausbildung, aber auch eine gute Kunden- und Marktkenntnis über Jahrzehnte zu leiten oder sagen wir auf- und auszubauen, geht nicht, weil man Rolex Stahlsporties und Nautillen verkauft. Die kann jeder verkaufen. Man muss auch die anderen abzunehmenden Modelle verkaufen und bei den jährlichen Gesprächen geschickt verhandeln. Und auch diese 1A Läden brauchen die Nomos-, Bruno Söhnle- und Tissot-Kunden, gerade um ihre Abhängigkeit von den 1A Marken nicht zu groß werden zu lassen. So etwas geht ohne eine solide Ausbildung heute nicht mehr. Egal ob hineingeboren oder nicht.

alphie
16.01.2025, 10:30
Geht mir doch gar nicht um die Ausbildung.
Nochmal ganz einfach
A und B machen eine Kfz Lehre (oder wie das heute heißt) und studieren danach beide BWL. A übernimmt ein Renault Autohaus. B übernimmt ein Mercedes Autohaus.
Wobei A in Mitweida studiert hat und B natürlich an der EBS …. :dr:

ben
19.01.2025, 12:40
Es gibt Neuigkeiten
Mein Bekannter ist nun mit dem Konzessionär zusammengetroffen, der inzwischen wohl gesprächsbereit ist . Ein zweit- Zertifikat wird durch Patek nicht ausgestellt - das erste könnte ja wieder auftauchen. Der Konzessionär erklärt sich bereit , den ersten Service der Uhr gratis bei Patek auszuführen. Des weiteren sichert er ihm - falls es gewünscht würde - die bevorzugte Lieferung einer Patek seiner Wahl zu . ( je nach Modell 2 - 6 Monate Lieferzeit , gängige Modelle wie Nautilus oder Aqua etc. Eingeschlossen . ) Es gab Kaffee und Kuchen und war angeblich ein nettes Gespräch indem der Konzi auch sein Bedauern ausdrückte. Mein Bekannter hätte gerne noch ein kurzes Schreiben dass das Originalzerti bei dem Konzessionär verlegt wurde und bei einem eventuellen Auftauchen an Ihn ausgehändigt würde. ( da hat sich der Konzi angeblich geziert - eine Antwort stände noch aus.)
Ich persönlich finde das Angebot sehr fair und habe zur Annahme geraten. Besser geht es meiner Meinung nach nicht. Ob er das Zertifikat der eventuell neu zu erwerbenden Uhr gleich bekommen würde habe ich vergessen zu fragen.

Mali
19.01.2025, 17:11
Geht doch…:gut:

kurvenfeger
19.01.2025, 17:16
Das klingt doch annehmbar, finde ich. Viel mehr kann er ja nicht machen.

Edmundo
19.01.2025, 17:21
Finde ich auch fair, zumindest, wenn er sich diese PP nicht zusammengespart hat und noch das Geld für eine weitere zum Listenpreis hat.

Vintage George
19.01.2025, 20:40
Darf er bei der nächsten Uhr das Zerti sofort mitnehmen?

thewatchjoe
19.01.2025, 21:00
Wäre mies, wenn nicht.

Wurstsalat
20.01.2025, 13:48
Der Konzi versucht hier Wiedergutmachung und fühlt sich auch schlecht....okay.
Allerdings ändert das ja nichts an der Tatsache, dass das verlorene Zertifikat zu einem nicht unerheblichen finanziellen Schaden geführt hat.
Dies ist mit einer weiteren Uhr nicht gelöst. Eine finanzielle Kompensation entstünde ja nur dann, wenn er die Uhr mit Gewinn weiterverkauft.

Unterm Strich bleibt er also auf dem Schaden sitzen und als Dank darf er nochmal Kohle für ne weitere Uhr locker machen. Klingt schon etwas skurill, dass man das als Wiedergutmachung ansieht.
Schon klar, dass er sich eine Uhr aussuchen kann, die er dann mit Gewinn weiterverkauft, aber das wird der Konzi wohl so auch nicht im Sinn haben.

Am einfachsten wäre es doch, wenn er die gleiche Uhr nochmal bekommt (mit Zertifikat) und die alte verkauft. Sollte er mit dem Verkaufserlös Verlust zum damals bezahlten Listenpreis machen, sollte der Konzi ihm diesen Betrag als Nachlass gewähren.

hallolo
20.01.2025, 14:16
… und wenn er mehr bekommt im Verkauf?

Wurstsalat
20.01.2025, 14:19
Aufwandsentschädigung:D

Ralf1975
20.01.2025, 18:23
Ja klingt noch nach einer sehr fairen Lösung :gut:

Hubertus
20.01.2025, 18:24
Wenn Dein Bekannter die Mittel für "die bevorzugte Lieferung einer Patek seiner Wahl ... ( je nach Modell 2 - 6 Monate Lieferzeit , gängige Modelle wie Nautilus oder Aqua etc. Eingeschlossen . )" nicht hat, erkläre ich mich gerne bereit hier einzuspringen und den Kauf vorzufinanzieren und die neue Uhr zu übernehmen :supercool:

Steelwrist
20.01.2025, 18:48
Ich finde die Lösung nicht so toll. Der Geschädigte muss/soll/darf wieder eine Uhr kaufen. Das ist gut für den Konzi, gut für PP, eventuell gut für den Geschädigten, aber schlecht für die anderen Kunden des Konzis, denn diese Uhr ist für die anderen Kunden schon vergeben. Wenn die Uhr dann auf dem Graumarkt landet, ist dass auch nicht so schön.

Die ürsprüngliche Uhr ist doch praktisch unverkäuflich ohne Zertifikat.

Ich finde man müsste die Uhr gegen eine neue Uhr (gleiche Referenz) mit Zerti tauschen, ggf. Tausch gegen eine andere neue PP (ggf. mit Wertausgleich nach Listenpreisen)

Alle anderen Lösungen werden Deinen Bekannten in der Zukunft rückschauend ärgern.

Uhrgestein42
20.01.2025, 19:28
Echt eine Geschichte aus Absurdistan. Der Händler leistet Abbitte indem er nochmal Kasse macht. Wie gnädig vom werten Händler. Der Kunde ist eben König =(

AndreasL
20.01.2025, 19:58
Aber es ist doch eine Lösung. Wäre die Uhr ohne Zerti nun unter LP an Wert? Seinen Buchgewinn kann er mit der zugesagten Uhr machen. Ohne die Zusage des Konzis hätte er ja die nächste Uhr vielleicht nicht bekommen.

Uhrgestein42
20.01.2025, 20:12
Buchgewinn? Als Sammler will ich Uhren im Full Set. Und noch einmal zum genießen. Der Händler will seinen Fehler wieder gutmachen indem er mir eine weitere Uhr verkauft. Es wird aller höchste Zeit, dass die Händler so langsam wieder lernen was Demut ist.

Natürlich kann das eine "Lösung" sein. Wenn der Kunde so etwas vorschlägt. Aber so ein Vorschlag vom Händler?! Ein Händler, der Zertis einbehält, um die Kunden offensichtlich vom ach so unanständigen Weiterverkauf abzuhalten? Ich weiß schon warum ich mit diesen Konzessionären nix mehr zu tun haben will.

AndreasL
20.01.2025, 20:23
Wenn er ein Sammler ist, kann er die erste verkaufen und die Uhr erneut kaufen. Zwei Jahre Tragespaß hatte er auch noch. Wäre dann doch eine Lösung und er bekommt noch eine Revi als Entschädigung.

Uhrgestein42
21.01.2025, 09:22
Mit opportunistischem Blick kann man das als Kunde sicher so sehen. Wenn es jemand ist, der im Uhrengame ist und nicht ein ganz normaler Kunde außerhalb dieser Bubble. Mir geht es mehr um den Konzi. Der macht einen Fehler und will ihn mit einem weiteren Geschäft wieder gutmachen. Die Revision wäre mir nicht genug. Mir geht es hier um's Prinzip.

@ben, wie hat er sich entschieden? Hat er das Angebot angenommen?

MattR
21.01.2025, 09:34
Der Händler könnte ja einfach die Uhr noch mal ausliefern und die erste Uhr zurücknehmen und selbst vermarkten, auch wenn er keine Gebrauchten handelt hat er sicher einen Grauhändler an der Hand.

Steelwrist
21.01.2025, 13:27
Dem Kunden kann leider noch ein weiterer Schaden entstehen, wenn er die Uhr jetzt ohne Zerti abgibt. Der neue Besitzer wird wahrscheinlich bei PP nachfragen, ob die Uhr echt ist, und ob er Papiere bekommen kann. Damit ist klar, der Erstkäufer hat sich von der Uhr getrennt. Ok, sind dann vielleicht über 2 Jahre nach Erstkauf, aber trotzdem sicher nicht förderlich, wenn er später sich mal etwas ganz edles leisten will, und es auf seine Kundenhistorie ankommt.

Der Herr Krämer
21.01.2025, 13:57
Naja - wenn der Kunde sich für genau dasselbe (oder gleiche ;)) Modell nochmal entscheidet und aus den bekannten Gründen die erste Uhr anderweitig abgibt, wird er selbst ohne Papiere noch einen deutlichen Schnitt machen können zum damaligen LP. Und PP ggü. kann er ja immer schlüssig begründen, wieso er sich von der ersten Uhr getrennt hat.

Allerdings muss er dann wohl auch bei der neuen Uhr den aktuellen LP bezahlen und das ist bei der 5712 dann schon wieder 12-15k mehr, wenn ich mich recht erinnere...

Gut, er hat dann noch eine Revi irgendwann in Reserve - wenn es für Bens Freund passt, ist dann ja alles gut...

LG
Oliver

Wurstsalat
21.01.2025, 14:12
Um welches Modell handelt es sich denn?
In Abhängigkeit dessen, kann man ja grob einordnen, wie hoch der mögliche Verlust vs. höherer Listenpreis sein wird.

Der Herr Krämer
21.01.2025, 14:24
Ben schrieb "Nautilus".

Wurstsalat
21.01.2025, 14:32
Das hatte ich gesehen, aber es macht ja schon einen Unterschied ob es bspw. eine 5712 ist, bei der zwischen LP und Marktpreis ~40k€ liegt
oder eine 5990R bei der es eher 100k€ sind.

steboe
21.01.2025, 15:28
Falls der Konsti das Zerti dann wieder einbehalten will…?!

Vintage George
21.01.2025, 19:28
Ich weiß nicht was ich unglaublicher finde: Ein Konzi der sowas verlangt oder ein Kunde der es mitmacht.

Nur meine Gedanken grad…

FighterJeff
24.01.2025, 00:36
Das ist keine einfache Sichtweise, sondern es ist genau so.

Die Tochter des Junghans, Tissot, Bruno Söhnle-Konzessioärs muss schon etwas mehr für den Umsatz tun, als der Sohn des Rolex- und oder Patek-Konzessionärs, oder?

Das ist auch der Grund, warum Juweliere, die eine Konzession verloren haben direkt schließen müssen. Diese Verkäufer haben absolut keinerlei Erfahrung ohne eine Gelddruckmaschine sich über wasser zu halten.

Als erstes zolle ich mein größtes Respekt an die einfachen Konzessionäre ohne Rolex und Patek. Das sind richtige Überlebenskünstler. Eine Omega kaufe ich deshalb eher bei denen, weil sie eine viel bessere Arbeit machen.


Der Konzessionär / Familienbetrieb solcher Nobelmarken hat aber neben der Miete für die 1A Lage und den Auflagen, welche die 1A Uhrenhersteller an den Verkaufsraum, die Fensterauslage, die Lagerhaltung und die Schulung des Servicepersonals stellen, auch jede Menge unternehmerisches Risiko zu tragen. O-Ton Rolex: "Erst baust Du den mal deinen Laden um, dann kriegst Du mehr Uhren von uns...". So etwas ohne betriebswirtschaftliche Ausbildung, aber auch eine gute Kunden- und Marktkenntnis über Jahrzehnte zu leiten oder sagen wir auf- und auszubauen, geht nicht, weil man Rolex Stahlsporties und Nautillen verkauft. Die kann jeder verkaufen. Man muss auch die anderen abzunehmenden Modelle verkaufen und bei den jährlichen Gesprächen geschickt verhandeln. Und auch diese 1A Läden brauchen die Nomos-, Bruno Söhnle- und Tissot-Kunden, gerade um ihre Abhängigkeit von den 1A Marken nicht zu groß werden zu lassen. So etwas geht ohne eine solide Ausbildung heute nicht mehr. Egal ob hineingeboren oder nicht.

Die haben noch die ganz alten Mietverträge.

ManInTheMirror
24.01.2025, 01:08
Dem Kunden kann leider noch ein weiterer Schaden entstehen, wenn er die Uhr jetzt ohne Zerti abgibt. Der neue Besitzer wird wahrscheinlich bei PP nachfragen, ob die Uhr echt ist, und ob er Papiere bekommen kann. Damit ist klar, der Erstkäufer hat sich von der Uhr getrennt. Ok, sind dann vielleicht über 2 Jahre nach Erstkauf, aber trotzdem sicher nicht förderlich, wenn er später sich mal etwas ganz edles leisten will, und es auf seine Kundenhistorie ankommt.

Die Rechnung zur Uhr ist ja mit Sicherheit vorhanden. Da die Uhr noch keine 10 Jahre alt ist, könnte der neue Besitzer auch keine Archiv Papers beantragen.

oskrnbg
24.01.2025, 09:32
Ich weiß nicht was ich unglaublicher finde: Ein Konzi der sowas verlangt oder ein Kunde der es mitmacht.

Nur meine Gedanken grad…

Zu Hype-Zeiten hat mir auch bei Rolex ein Konzessionär selbiges vorgeschlagen, als Bedingung für das Aufnehmen auf die Liste. Habe danach nie wieder was vom Konzi gehört, er allerdings auch nicht von mir :D Aber was will man, ggf. sogar als Neukunde, machen? Und Ich kann gerne für 2 Jahre auf der Zerti verzichte, sehe sogar grundsätzlich die Gefahr dass es verloren geht bei mir höher als beim Konzi

Daniel1984
24.01.2025, 11:20
Eigentlich ist das Thema ganz einfach zu lösen.

- Der Konzi hat einen Fehler gemacht, das ist eindeutig
- Der Kunde kann für die beiden Fehler des Konzis nichts (1. Zertifikat einbehalten, 2. Zertifikat verloren)


Somit sollte der Kunde eine neue Nautilus mit allem Beiwerk bekommen. (dann ist dem Kunden kein finanzieller Schaden entstanden)
Der Konzi kann dann mit der gebrauchten Nautilus machen was er will bzw. er kann sie sicherlich besser bzw. mit weniger Abschlag verkaufen als der Kunde. Wahrscheinlich macht er mit dem Verkauf selbst ohne Zertifikat noch einen Gewinn

Somit wäre alles easy gelöst.

John Tree
16.07.2025, 09:32
Was bildet sich der Konzi ein? Entweder vertraut er dem Kunden oder eben nicht. Ich würde mir mein teuer erkauftes Vertrauen nicht wegwerfen, indem ich die Patek sofort weiterverscherbel. Wäre die letzte PP die ich von dem Konzi bekomme. Die Story ist echt wild... was mich wirklich interessiert, hat es das Zertifikat jemals gegeben? Wurde es gesehen?

Daytona500
11.08.2025, 23:52
Ich kenne das Gebaren auch von Rolex-Konzis. Man musste den Konzi schriftlich mit der Aufbewahrung des Zertis beauftragen, sonst bekam man schlicht u einfach die Uhr nicht. Das Ganze wurde auch erst kurz vor der Bezahlung offenbart. Diesem Treiben hat Rolex wohl Einhalt geboten, nachdem sie Wind davon bekommen hatten.