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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Revisionsabstand bei Wenigträgern



Lizard_King
23.12.2024, 21:35
Hallo Leute,
ich weiß, kaum eine Frage wird weniger kontrovers diskutiert, wie nach wieviel Jahren eine Revision notwendig ist. Deshalb will ich mich da gar nicht allzu weit hinaus aufs Eis wagen, sondern nur eine präsize Frage stellen: Welchen Einfluss hat die tatsächliche Tragezeit auf den notwendigen Revisionsrythmus?
Also: Inwieweit verlängert wenig Tragen die Dauer bis zur notwendigen Revision? Ich habe eine 20 Jahre alte Explorer, die ich aber nur recht wenig trage. Keine Auffälligkeiten im Laufverhalten. Aber man will ja nicht warten, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist ;-)

Danke
Frank

AndreasL
23.12.2024, 21:40
Ich würde warten, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist.

kurvenfeger
23.12.2024, 21:44
Was soll denn groß passieren? :ka:
Tragen und freuen und wenn man eine Gangabweichung feststellt, dann kann man immer noch weitersehen…

shocktrooper
23.12.2024, 22:43
Ich würde warten, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist.

Exakt so.

GG2801
23.12.2024, 23:56
Ich würde warten, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist.

+1

Keilerzahn
24.12.2024, 06:44
Ich schließe mich dem Brunnen an…
Mit einem „Aber“:
Kurz bevor die Garantie rum ist, ab auf die Uhrenwaage und ein mal messen.
Insbesondere bei den 32xx-Calibern
Meine SD mit Cal. 3235 hatte nach 4 Jahren ein katastrophales Gangverhalten
Davor sehr wenig getragen
Meine GMT mit Cal. 3285 war nicht viel besser
Beide durften nach Köln

slc5.0
24.12.2024, 09:53
Was bei einer 20 Jahre alten Explorer aber wohl nicht relevant ist, die Werke funktionieren.
Dürfte ein 3185 (16570) oder ein 3130 (114270) sein.

Einfach benutzen bis die Uhr auffällig wird, ein nicht zu behebender Schaden wird nicht entstehen.
Vielleicht kostet der Service etwas mehr weil ein Teil benötigt wird aber du brauchst auf 20 Jahre gesehen einen Service weniger.

Sailking99
24.12.2024, 10:00
Meine Ansicht ist, dass es keine Rolle spielt ob man wenig oder viel trägt.
Das Thema „Verharzen“ gibt es ja nicht mehr.
Irgendwann ermüdet Material (passiert auch beim Liegenlassen) oder bekommt einen Stoß zu viel (passiert beim Tragen) und dann ist eine Revision fällig.
Keinen Tag vorher.
Wass soll denn passieren?
Ich bin eher der Meinung, dass man in ein Running System nie eingreifen sollte.
Auch bei einer Revision kann was passieren. :op:

Uhrenbegeistert
24.12.2024, 10:11
Ich bin ebenfalls Team Brunnen. Trage die Uhr solange es keine auffälligen Anzeichen gibt und dann zur Revision.

CI1
24.12.2024, 10:38
Meine 114270 läuft auch nach 23 Jahren ohne Revision noch problemlos.

Spongehead
24.12.2024, 10:48
Was das Werk angeht, bin ich bei meinen Vorrednern/Schreibern.
Und zwar bei allen Uhren - egal welcher Marke.

In Sachen Dichtungen seh‘ ich das etwas differenzierter.
Einen alten Breitling-Chrono werd‘ ich nie mit in den Urlaub nehmen, der kommt nicht ins Wasser, da kann er laufen, bis er zickt.

Bei Uhren, die mit ins Meer müssen, hab‘ ich bezüglich der Dichtungen (auch wenn der Test ok war), irgendwann ein schlechtes Gefühl.
So hab‘ ich meine 16710 nach 15 Jahren in Köln persönlich abgegeben.
Nur Werk und Dichtungen machen lassen und nun wieder 15 Jahre Ruhe und Alltags-Urlaubstauglichkeit.

Analyst
24.12.2024, 16:54
Ich gehöre auch zur Brunnenfraktion. Hatte aber immer ein leicht ungutes Gefühl. Daher mein Dank an euch, jetzt fühle ich mich besser.

nominator
24.12.2024, 17:05
14060m seit 2002 (K-Serie) trage ich an vlt. 40 oder 50 Tagen im Jahr. Läuft 4-6 Sekunden im plus, seit fast 23 Jahren. Nach 10 Jahren Dichtungen getauscht, auch wenn es nicht dringend nötig war. Soviel dazu (Brunnenfraktion).

XELOR34
24.12.2024, 17:11
Mein Freund hatte eine 16710, die er bestimmt 20 Jahe jeden Tag getragen hatte und keine Revision machen hat lassen und nicht mal einen WD Test und die Uhr läuft und läuft, auch das Gangverhalten ist noch nicht auffällig...

Ich habe je selten Uhren so lange, aber ich würde die Uhr auch nur zur Revision bringen, wenn die Uhr extrem vor oder nachgehen würde.

Die Uhr von meiner Frau, wollte ich mal nach 8 Jahren zur Revision bringen, bin zu meinem Grauhändler gegangen und er meinte das Gangverhalten ist noch gut und wir haben dann nur die Uhr und das Band aufarbeiten lassen.

Ich denke auch ein fairer Uhrmacher, wird es nach Messung der Gangwerte sagen, ob eine Revision fällig ist oder nicht, sonst ist das alles nur Glaskugel Gequatsche...

VG
Stefan

tigertom
24.12.2024, 17:20
Weiß nicht was Wenigträger heißt, aber ich bin Linksträger :ka:

AndreasL
24.12.2024, 17:22
Mit mehr als einer Uhr, solltest du schon ernsthaft darüber nachdenken.

Lizard_King
25.12.2024, 21:15
Danke für eure Einschätzungen. Hat mir geholfen.

Sette
26.12.2024, 20:53
Weiß nicht was Wenigträger heißt, aber ich bin Linksträger :ka:


Mit 52 Uhren und gleichmäßigem Trageverhalten bei jeder (OK, gibt's nicht), kommte jede Uhr für eine Woche pro Jahr - oder 2x eine halbe Woche - dran :op:

Lizard_King
26.12.2024, 21:04
Naja, letztlich hatte niemand von uns eine Antwort auf meine eigentliche Frage, ob die Tragezeit einen Einfluss auf den Verschleiß hat und wenn ja (was anzunehmen ist), wie groß der "Mehrverschleiß" ist ;-)

Sette
26.12.2024, 21:07
Naja, letztlich hatte niemand von uns eine Antwort auf meine eigentliche Frage, ob die Tragezeit einen Einfluss auf den Verschleiß hat und wenn ja (was anzunehmen ist), wie groß der "Mehrverschleiß" ist ;-)

Na dann such mal in irgendeinem Uhrforum nach "Uhrenbeweger". Da hast du genug Lesestoff zur Frage Verschleiß bei Uhr läuft/Uhr steht.

Lizard_King
26.12.2024, 22:04
Ahh, danke für die erste Antwort mit direkten Bezug auf meine Frage.

AndreasL
26.12.2024, 22:24
So lange tragen, bis sie Auffälligkeiten zeigt ist doch eine Antwort.

Uhrenbeweger als Revisionsbeschleuniger ist klar.

Folgerung: Weniger tragen, spätere Revision. Eine Formel zur Berechnung dürfte es aber nicht geben.

Sailking99
26.12.2024, 22:42
Vielleicht beantwortet dieser Artikel die Frage ganz gut:
https://chrononautix.com/automatik-uhren-revision-service-wie-oft/

Lizard_King
27.12.2024, 10:40
Naja. Konservativ geschätzt hatte die Explorer 3 Jahre Tragezeit innerhalb der 20 Jahre, vielleicht eher weniger. Dann dürfte man sich über das Revisionsthema tatsächlich noch keine Gedanken machen müssen...

seadweller77
27.12.2024, 12:55
Bei der Entscheidung, lieber früher oder später zur Revision würde ich auch die Ersatzteilsituation des Werkes berücksichtigen. Nach wie vor in Produktion befindliche Werke oder die 31er Baureihe von Rolex wurden Millionfach gebaut. Da kann man auch mal darauf setzten, dass Rolex verschlissene Teile einfach austauscht und man vielleicht ein paar hunderter bei der Revi mehr zahlen muss, die man aber durch ein paar Jahre länger tragen wieder raus hat

Bei Vintage Uhren, wo es darum geht die bestehende Substanz so gut wie möglich zu erhalten, kann ein Service nach 3-5 Jahren durchaus sinnvoll sein. Wenn z.B. eingelaufen Wellenzapfen per Handarbeit angefertigt werden müssen, kann es teuer werden. Daher lieber hier den Verschleiß so gering wie möglich halten.

Babbelschnuut
28.12.2024, 10:08
Die Rolexuhren sind robuste „Arbeitstiere“ , die man lange tragen kann, ohne dass ein Service benötigt wird - Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ich laufe mit meiner 16014 seit ca. 35 Jahren herum, nur selten abgelegt, hauptsächlich nachts, oder wegen Angst vor Diebstahl nicht in den Urlaub mitgenommen.
In dieser Zeit (am Uhrwerk) bis heute 2 Revis wegen deutlicher Änderung im Gangverhalten (Nachgang).

ReneS
28.12.2024, 11:06
Ist das so wie Links- und Rechtsträger? Als Wenigträger solltest Du maximal kompensieren und mindestens zwei Vollgold- oder Platinuhren gleichzeitig tragen. Die werden dann alle 5-10 Jahre zur Revision müssen, dafür solltest Du mindestens zwei Ersatzuhren selbiger Art bereitliegen haben.

Pattern
28.12.2024, 11:09
Die Rolexuhren sind robuste „Arbeitstiere“ , die man lange tragen kann, ohne dass ein Service benötigt wird - Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ich laufe mit meiner 16014 seit ca. 35 Jahren herum, nur selten abgelegt, hauptsächlich nachts, oder wegen Angst vor Diebstahl nicht in den Urlaub mitgenommen.
In dieser Zeit (am Uhrwerk) bis heute 2 Revis wegen deutlicher Änderung im Gangverhalten (Nachgang).

Die beiden Revisionen mit oder ohne Gehäuseaufbereitung?

Babbelschnuut
28.12.2024, 13:19
Zu deiner Frage:
Mit Polieren am Gehäuse, sollte man aber ausdrücklich verbieten. Was die da herunterhobeln, unglaublich….

Pattern
28.12.2024, 13:25
Zu deiner Frage:
Mit Polieren am Gehäuse, sollte man aber ausdrücklich verbieten. Was die da herunterhobeln, unglaublich….

:gut:

tohil
29.12.2024, 15:59
Zu deiner Frage:
Mit Polieren am Gehäuse, sollte man aber ausdrücklich verbieten. Was die da herunterhobeln, unglaublich….

Habe ich bei meiner 16610 schon gedacht. Die Hörner waren nicht mehr viel höher wie der anliegende Bandanstoss. Wie ist das eigentlich bei den aktuellen Referenzen? Da ist ja noch weniger Differenz vorhanden?

Babbelschnuut
31.12.2024, 00:46
Bei der Beurteilung von Uhren ist der Zustand vom Case (insbesondere Länge und Breite der Hörnchen am Gehäuse) und der Zustand des Metallarmbands (Grad des Spannungsverlustes) die äußeren Merkmale, die den Preis am meisten beeinflussen.
Allerdings gibt es inzwischen einige Werkstätten, die hier glücklicherweise Abhilfe anbieten.
Zeig mal das Case deiner Sub.