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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der interaktive Inside-3235-Thread



Bullit
22.01.2023, 11:16
Liebe Foristi,

willkommen zu neuen und hoffentlich interessanten Einblicken in ein Uhrwerk. Diesmal geht es um das Rolex 3235, welches ja nicht nur in unserem Forum durchaus kontrovers diskutiert wird. Neben vielen begeisterten Schilderungen unglaublich hoher Ganggenauigkeit gibt es auch viele Berichte über Uhren mit diesem Kaliber, die schon nach kurzer Zeit inakzeptabel aus dem Ruder gelaufen sind, weit entfernt von den seitens Rolex versprochenen +/- 2 s/d. Höchste Zeit also, sich selbst ein Bild der Lage zu machen.

Ich möchte diesmal etwas anders an das Thema herangehen als gewohnt. Nicht alles fertig machen und dann einen Thread erstellen, sondern peu a peu auseinanderbauen, immer mal wieder ein paar Bilder und Erläuterungen posten, Zeit und Raum für Rückfragen, Kommentare und Anregungen geben. Mal schauen, wie das so wird.

Ok, am Anfang war die Uhr. In meinem Fall eine Datejust 126200. 36 mm, glatte Lünette, blaues Blatt. Tolle Uhr, gefällt mir sehr gut, nur das Jubi mag ich nicht. Jubi geht irgendwie nur als Aquavit, nicht als Band.

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Besser.

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Ich habe die Uhr natürlich schon mehrmals auf der Zeitwaage gehabt und sie zeigt bzgl. der Amplitude ein ähnliches Verhalten wie es Percy mal bei einer seiner Uhren beschrieben hat, nämlich ein vogelwildes. Immer mit Zifferblatt oben bei Vollaufzug gemessen mal 209 Grad, dann 187, dann mal 235. Wie einstmals bei Ottos Wettervorhersage: „Es gibt Sonne oder Regen - das hängt vom Wetter ab.“

Nun verspricht Rolex seinen Kunden ja keine Amplitudenwerte, sondern eine Ganggenauigkeit. Und diesbzgl. hat meine Uhr die ersten 4 Tage am Arm voll überzeugt, Abweichungen von unter 1 s/d. Nach 4 Tagen allerdings hat sie dann der Ehrgeiz gepackt und sie hat aufgedreht, auf nun +5 s/d. Das soll aber an dieser Stelle erstmal reichen, da kommen wir dann beim Thema Räderwerk oder Hemmung wieder vorbei.

Mir steht für diese Zerlegungsaktion übrigens keine Rolex-Service-Anleitung zur Verfügung. Für mein 3135 konnte ich mal eine in der Bucht ersteigern. Aber bzgl. des 3235 habe ich in einem anderen Forum gelesen, dass die Anleitung nur noch online zur Verfügung steht und mir ist noch kein Leak bekannt. Vielleicht weiß jemand näheres (Hannes?).

Erstmal aufmachen. Der erforderliche Gehäuseöffner ist immer noch derselbe, mit dem ich auch meine 40-60 Jahre alten Vintage-Rolex öffne.

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Wie immer werde ich die Automatik bereits vor dem Ausschalen ausbauen. Und hier steht schon die erste kleine Hürde im Weg, die Rotorschraube ist mit einem speziellen Kopf gegen unbefugten Zugriff gesichert. Aber zum Glück gibt es die freundliche Firma Horotec, die hat ein Herz für Hobbyschrauber und das entsprechende Spezialwerkzeug schon im Programm.

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Der Rotor von oben und von unten. Das Kugellager enthält 7 Kugeln.

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Der Blick auf die Automatik. Die über Jahrzehnte charakteristischen roten Umkehrräder sind Geschichte, es ist nur noch eine rote Scheibe übrig, die die Klinken sichert. Auf 12 Uhr sieht man das Zwischenrad, in das das Rotorritzel eingreift.

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Hier ein kleines Beispiel warum ich (und auch viele andere) so gerne an Rolex-Werken arbeite. Es gilt ja jetzt die Automatikbrücke abzuhebeln und da sind an diversen Stellen kleine Nuten eingefräßt (unter dem SW des SWISS Schriftzugs). Da kann man perfekt mit einem Schraubendreher ansetzen ohne ein Abrutschen oder irgendwelche Kratzer zu riskieren. Solche Details, die einem das Schrauberleben leichter machen, findet man bei Rolex an jeder Ecke.

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Die ausgebaute Automatik. Die 3 Befestigungsschrauben sind nicht mehr gebläut.

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Und von unten. Hier sieht man das Abtriebsritzel, welches im Zusammenbau in das Sperrrad eingreift.

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Als nächstes wird die kleine Brücke demontiert. Die Schrauben sind etwas kleiner als die Befestigungsschrauben des Moduls.

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Der grundsätzliche Aufbau ist immer noch gleich. Das Rotorritzel treibt über das Zwischenrad Umkehrrad 1 an, dieses wiederum Umkehrrad 2. Die beiden rotieren also immer gegenläufig. Das innere Rad mit der Sägeverzahnung wird nur in dem Rad mitgenommen, das im UZS rotiert, im anderen gleiten die Klinken über die schrägen Flanken der Sägeverzahnung ab. Das mitdrehende innere Rad treibt schlussendlich das Übertragungsrad an. Und natürlich immer das Prinzip „kleines Ritzel treibt großes Rad an“, ein Untersetzungsgetriebe, um das für den Aufzug erforderliche Drehmoment aufzubauen.

Hier nochmal die Einzelteile.

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Kleiner Teaser, das Werk ohne Automatik. Unterhalb des Sperrrads sieht man das Lager für das Übertragungsrad der Automatik.

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An dieser Stelle geht es dann das nächste Mal mit dem Ausschalen und dem Datumsmechanismus weiter.

Gruß

Erik

kurvenfeger
22.01.2023, 11:23
Erik!!! :verneig:
Megacooler Thread! Bin sehr gespannt!

Kabelkasper
22.01.2023, 11:36
Vielen vielen Dank. Ich bin schon gespannt.

eri
22.01.2023, 11:40
Erik - ich bin begeistert :verneig: - toller Thread

Arbolito78
22.01.2023, 11:43
Erik, vielen Dank dass wir dabei sein dürfen.
Sehr interessant :dr:

Jr1231
22.01.2023, 11:44
Ganz toller Beitrag. Vielen Dank, das wird spannend :gut:

hallolo
22.01.2023, 11:45
Klasse, hier schau ich öfter rein, das ist alles sehr anschaulich !

ein michael
22.01.2023, 11:51
Wow, klasse Thread :verneig:

Jacek
22.01.2023, 11:52
Erik, es wurde langsam aber auch Zeit :op:

Vielen Dank, freu mich auf die Fortsetzung …

bimati
22.01.2023, 11:58
Klasse Thread, vielen Dank fürs Mitnehmen.

Sara
22.01.2023, 11:59
Spannend - danke :gut: Darf ich fragen, wo bzw. unter welcher Bezeichnung man den Schraubendreher für die spezielle Rotorschraube finden kann?

Bullit
22.01.2023, 12:12
Unter Horotech 03.017 in der Bucht zu finden.

Gruß

Erik

ehemaliges mitglied
22.01.2023, 12:13
Super ! Vielen Dank fürs Mitnehmen. Nun wird hier evtl auch das ominöse Geheimnis eines plötzlich schlechten Gangverhaltens gelüftet. 👍🏼

FriendlyAlien
22.01.2023, 12:25
Du bist wahnsinnig. Das mag ich.

Aus dir hätte echt was werden können ;)

keep on rocking :jump:

Vanessa
22.01.2023, 12:26
Geil. Bin gespannt!

Kronenträger
22.01.2023, 12:26
Klasse! Ich freue mich auf die Fortsetzung. :jump:

Schöne Grüße
Thomas

Eames
22.01.2023, 12:31
Super. Freue mich schon auf die Fortsetzung. :gut:

VielNois
22.01.2023, 12:37
Mega Thread, Merci fürs Mitnehmen.

wood1
22.01.2023, 12:41
Super! Als Fan des 3235 werde ich hier aufmerksam mitlesen.
Welches Auslieferdatum hat die zerlegte Uhr? Hatte mal gehört, das die Anzahl Kugeln im Rotor erhöht wurde. Von 5 auf 7?
LG wood1

Feuerzunge
22.01.2023, 12:59
Hallo Erik,

geilomat - "endlich" der Thread, auf den ich schon lange gewartet habe! Hab' vielen Dank für die Einblicke. Bin schon sehr gespannt, ob Du hier Licht ins Dunkel bringst, aber davon bin ich eigentlich überzeugt!

Vielleich liest Rolex ja mit und findet dann den Fehler zur Behebung :-))

Grüßle Dietmar

tto
22.01.2023, 13:03
Klasse Thread… vielen Dank für´s mitnehmen und für die damit verbundene Arbeit. :gut::gut::gut:

Bullit
22.01.2023, 13:15
Super! Als Fan des 3235 werde ich hier aufmerksam mitlesen.
Welches Auslieferdatum hat die zerlegte Uhr? Hatte mal gehört, das die Anzahl Kugeln im Rotor erhöht wurde. Von 5 auf 7?
LG wood1

Von einer Erhöhung der Kugelzahl habe ich auch schon gelesen, aber auf die Schnelle noch kein entsprechendes Bild im Netz gefunden. Meine Uhr ist aus 11/2020.

Gruß

Erik

ligthning
22.01.2023, 13:16
Super! Als Fan des 3235 werde ich hier aufmerksam mitlesen.
Welches Auslieferdatum hat die zerlegte Uhr? Hatte mal gehört, das die Anzahl Kugeln im Rotor erhöht wurde. Von 5 auf 7?
LG wood1

Beim Test der neuesten Explorer II in Chronos Heft 6.2021 hat man beim Werk 3285 nach Öffnen der Uhr insgesamt 27 Kugeln im Rotorlager gezählt. Angeblich läuft der Rotor jetzt wieder fast so leise wie mit einem Gleitlager.

Eureka
22.01.2023, 13:17
Vielen Dank fürs zeigen, sehr spannend. Vielleicht kannst du auf den Bildern noch die eine oder andere Markierung anbringen. Das hilft dem Laien zu verstehen was jetzt gezeigt wird.

ligthning
22.01.2023, 13:19
PS. Ein großes, einseitiges Bild von diesem geöffneten Werk kann man in diesem Test auch betrachten.

papagonzo
22.01.2023, 13:21
Klasse Erik, danke für den sehr interessanten Thread. :gut:

Nordhein
22.01.2023, 13:41
Astrein! Das wird regelmäßige Pflichtlektüre. Vielen Dank, dass wir dabei sein dürfen. Ich bin sehr gespannt, welche Erkenntnisse uns erwarten.

Corvette1
22.01.2023, 14:06
Klasse. Freue mich wenn es weitergeht :gut:

Ralf1975
22.01.2023, 14:08
Vielen Dank fürs teilhaben bei dem tollem Projekt hier im super interessanten Thread. :dr:

Watchfever
22.01.2023, 15:10
Da bleibe ich dabei! :gut::dr:

AndiWePunkt
22.01.2023, 17:47
Wow, bin gespannt auf die Fortsetzung.
Ich persönlich kann ja mit Werkzeugen <= Rohrzange nicht umgehen :bgdev:

Sara
22.01.2023, 18:40
Unter Horotech 03.017 in der Bucht zu finden.

Gruß

Erik

Danke, Erik. :) LG Sara

slc5.0
22.01.2023, 19:14
Sehr gute Idee den Thread so aufzubauen, ich bleibe dran.

Vielen Dank

Soeckefeld
22.01.2023, 19:40
ich freu mich sehr über diesen Thread :gut: großartig Erik :dr:

schdanis
22.01.2023, 20:02
Wahnsinn.....ich freue mich auf die Fortsetzung.

Chief
22.01.2023, 20:45
Forum at it’s best… mega Erik

usummer
22.01.2023, 21:19
Ganz stark. :gut:

trk1969
23.01.2023, 08:44
Sensationeller Thread. :verneig: Besten Dank dafür! :gut:

SubM
23.01.2023, 09:58
Super Thread, da habe ich nach diversen Andeutungen schon drauf gewartet. :gut:
Vielen Dank für deine Mühe und das Teilen, vor allem in so professioneller Weise :dr:

ehemaliges mitglied
23.01.2023, 10:43
Ohhh ich freue mich schon auf mehr. Genau solche Threads braucht der Tech-Talk. :)

Chief
23.01.2023, 11:03
Mal schauen ob ich danach noch Uhren mit 32xx Werk kaufe… oder erst recht ?

stickystoeck
23.01.2023, 11:10
Sehr gut und verständlich verdeutlicht - Freue mich auch schon auf die Fortsetzung. :)

rizzi
23.01.2023, 13:54
Von mir auch vielen Dank für diesen tollen Bericht

subb
23.01.2023, 15:01
Sehr informativer und cooler Thread. Danke dafür. :verneig:

Hix
23.01.2023, 15:08
Vielen Dank für die spannenden Einblicke. Sowas liebe ich ja!
Ich würde ein Umkehrrad gerne nochmal von oben sehen. Inkl. innerem Sägezahnrad und den Mitnehmern bzw. Klinken.
Die rosa Scheibe: Ist die eingepresst und hält irgendwas oder ist sie nur für die historische Anmutung?

lexkon
23.01.2023, 20:02
Ich bin begeistert und fasziniert von dem Threat und deinem Können :gut:
Freue mich schon auf Teil 2 und besten Dank fürs teilen

PCS
23.01.2023, 20:13
Boa!!! Hammer!!! Tolle Idee, ich freu‘ mich auf die Fortsetzungen. :jump: :flauschi: :verneig:

Populusque
23.01.2023, 20:31
Nabend!
Ich kann nicht anders, ich muss mit-huldigen:

:verneig: Sa-gen-haft! :verneig:

Vintage George
23.01.2023, 20:36
Wow saucool, schnell mehr:jump:

NicoH
23.01.2023, 21:19
Hi Erik,

danke für diesen Thread :dr:

Frage: Wie gehst Du vor? Suchst Du etwas Bestimmtes?

Es geht ja um das teilweise bemerkenswerte Gangverhalten der Kaliberreihe 32XX. Hast Du einen Verdacht und willst ihn im Werk finden? Oder hast Du keine Ahnung und nimmst alles auseinander und hoffst, dass Dir etwas Ungewöhnliches auffällt?

Danke :dr:

Bullit
23.01.2023, 22:23
@all: Erstmal vielen Dank für das freundliche Feedback, bin positiv überrascht wie viele technik-interessierte es hier doch gibt.


Vielen Dank für die spannenden Einblicke. Sowas liebe ich ja!
Ich würde ein Umkehrrad gerne nochmal von oben sehen. Inkl. innerem Sägezahnrad und den Mitnehmern bzw. Klinken.
Die rosa Scheibe: Ist die eingepresst und hält irgendwas oder ist sie nur für die historische Anmutung?

Hi Hendrik, habs grad versucht, kriege im Kunstlicht aber keine vernünftigen Bilder hin. Mittwoch habe ich ein bisschen Zeit, da probier ichs noch mal. Dann gehts hier auch mit dem nächsten Abschnitt weiter.

@Nico: Die Motivation ist nicht der sagenumwobene Fehler, ich möchte einfach das Werk bis ins Detail verstehen. Ich bin, trotz der Probleme, ein Fan von dem Ding, weil ich die Architektur (Minuten- und Sekundenrad beide zentral!) so toll finde.

Bzgl. Fehler: Natürlich habe ich die schon oft diskutierte obere Lagerstelle des Sekundenrads im Verdacht. Die werde ich mir anschauen, ggf. nachölen und schauen, ob es das war.

Gruß

Erik

NicoH
23.01.2023, 22:29
Cool, danke für das Update :dr:

hadi
23.01.2023, 22:42
Großartig, Erik - da bleibe ich natürlich gerne dabei!

pegasos
23.01.2023, 23:00
Danke, da bin ich gespannt.

jobo
24.01.2023, 08:13
Guten Morgen,

tolle Einführung in die Technik der geliebten und begehrten Teile.

Ganz vielen Dank und viele Grüsse, Hannes

SteveHillary
24.01.2023, 09:07
Sauspannend! Herzlichen Dank für die Mühe! Besonders finde ich es, quasi eine neue Uhr zerlegt zu sehen!

T1LL
24.01.2023, 09:14
Bin gespannt, vielen Dank für's Teilen!

rabbid
24.01.2023, 10:09
Danke Erik! Als großer Fan einiger Youtube-Schrauber finde ich es super, dass Du diesen Weg gehst und keine Scheu hast, ein aktuelles Werk zu zerlegen. Ich bin gespannt und lese mit! Auch die "Wartungsfreundlichkeit" der Rolex Kaliber mal nicht nur als Wort, sondern auch mit Beispielen und Bildern zu sehen find ich spannend.

JoergROLEX
24.01.2023, 14:36
...auch von mir herzlichen Dank für das Mitnehmen ins 3235... bin schon gespannt auf die Fortsetzung(en).

Viele Grüße
RobertTechnikAffin

BMW-Italia
24.01.2023, 21:05
Toller Thread ! Vielen Dank fürs Teilen und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Viele Grüße
Jürgen

piloma
24.01.2023, 22:51
Erik, vielen Dank für diesen Beitrag. Ich hatte es bei Deinem Thread „Inside 3035“ schon mal erwähnt: sowas macht für mich das Forum aus.

derweinflo
25.01.2023, 05:48
Tolle Idee!
Grade deine vielen Erklärungen zum Aufbau und zur Funktionsweise des Werkes sind für mich als Neuling im Uhren- und Rolex-Thema super interessant.

Bin schon auf die Fortsetzung gespannt.

Norbert
25.01.2023, 08:13
Vielen Dank für die "Einblicke" in die Technik dieses schönen Werkes! :verneig:

N-Dee
25.01.2023, 09:42
Wie alle hier freu ich mich auf die Fortsetzung:dr: echt starker thread :jump:

Bullit
25.01.2023, 09:54
Ich würde ein Umkehrrad gerne nochmal von oben sehen. Inkl. innerem Sägezahnrad und den Mitnehmern bzw. Klinken.
Die rosa Scheibe: Ist die eingepresst und hält irgendwas oder ist sie nur für die historische Anmutung?

So, jetzt aber. Sorry für das Ölgeschmiere auf dem ersten Bild, das gehört da natürlich nicht hin. In der Rückansicht sieht man die Klinkenlager. Die rosa Scheibe ist eingepresst und sichert die Klinken axial.

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Gruß

Erik

Feuerzunge
25.01.2023, 10:41
aaah, es geht weiter - Danke!! Spannender als mein aktueller Sebastian Fitzek Thriller!!

Uhrenbegeistert
25.01.2023, 10:55
Sau Stark Erik, Danke dass Du uns teilhaben lässt. :verneig:

Bullit
25.01.2023, 11:26
Weiter geht’s mit dem Ausbau des Werks. Zunächst drückt man hier den Winkelhebel ein Stück runter, dann kann man die Aufzugswelle ziehen.


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Und so sieht sie aus. Ungewöhnlich. Ganz rechts die Lagerung, die dann in die Platine greift, im Anschluss der übliche 4-Kant. Aber dann ein kleiner 6-Kant, eine Lücke, ein längerer 6-Kant. Ich habe noch keine Ahnung, wozu das alles gut ist. Wird sich in ein paar Tagen zeigen. =)


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Die Werkhalteschrauben mit dem schrägen Bund sind passe. Ich weine ihnen keine Träne nach, mich hat das Einfädeln und Verdrehen das Werks (incl. Gefahr der Zifferblattbeschädigung) immer gestört. Stattdessen 2 einfache Schrauben und Halteklemmen.


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Und da greifen sie rein.


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Das ausgebaute Werk, Welle schon wieder montiert.


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Nach dem Abheben der Zeiger erstmal ein Moment Ratlosigkeit, da sich nirgends Zifferblattschrauben finden. Einfache Erklärung: Die lassen sich nicht finden, weil es sie nicht gibt. Das Blatt ist nur gesteckt und lässt sich einfach runterhebeln.


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Außen (Durchmesser übrigens 28,5 mm) hat es einen ganz kleinen Absatz, auf diesem liegt es im eingebauten Zustand am Gehäuse an.


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Die Rückseite. Keine Zifferblattfüßchen, aber aufwändig gefräste Konturen, die die korrekte Positionierung sicherstellen.


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Filigrane Schlitze, somit kann der untere Metallstreifen leicht federn und die Klemmung zum Werk herstellen.


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Hier nun eine Übersicht über den Datumsmechanismus des 3235. 3 Halteplättchen sichern die Datumsscheibe gegen ein Herausspringen nach oben (bei der 23, 28 und 7), eine davon ist drehbar, um die Demontage der Scheibe zu ermöglichen. Bei der 3 der Stern für die Schnellverstellung, bei der 26 die Raste, bei der 21 das Datumsrad. Auffällig ist das Element des Datumsrads, welches in die Scheibe eingreift. Beim 3135 war dies noch ein einfacher Pin, jetzt ist es offensichtlich eine Art Feder.


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Hier nochmal in Großaufnahme.


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Die Funktion ist wohl mit bewegten Bildern am besten zu erklären, daher jetzt ein kleiner Film. Zunächst ziehe ich die Krone in Position 2 und betätige die Schnellverstellung. Die funktioniert nur in einer Richtung, bei Drehung in der Gegenrichtung schwenkt der Mechanismus aus dem Eingriffsbereich der Scheibe raus. Dann ziehe ich die Krone in Position 3 und kurbele so weit vor, bis die augenblickliche Schaltung auslöst. Bitte merken: Nach Abschluss des Schaltvorgangs befindet sich das Schaltelement noch in der Verzahnung der Scheibe. Dann probiere ich mal aus, ob sich das Datum auch rückwärts verstellen lässt. Tut es. Dann kurbele ich das Datumsrad wieder in die vorherige Position.

Jetzt befindet sich das Schaltelement also noch in der Verzahnung der Scheibe. Das ist ja normalerweise kritisch, denn wenn jetzt die Schnellverstellung betätigt wird, bricht irgendwo irgendwas ab. Also probiere ich das gleich mal aus. Und es bricht nichts ab, das federnd ausgelegte Schaltelement weicht dem Zahn der Scheibe aus.


https://vimeo.com/792413867


Ich werde zukünftig die Schnellverstellung beim 3235 trotzdem nur dann nutzen, wenn das Schaltelement aus dem Eingriffsbereich raus ist (wann das ungefähr ist muss ich noch ermitteln, kommt demnächst). Warum? Weil mich die ganze Situation an die Federbruchthematik der Semi-Schnellverstellung des 3186 erinnert. Ich traue dieser Feder nicht über den Weg. Kann ich das sauber technisch begründen (durch Berechnung oder Versuch)? Nein. Aber Bauchgefühl gewinnt, machste nix.

Beim nächsten Mal wird dann der Datumsmechanismus zerlegt und genauer angeschaut.

Gruß

Erik

P.S.: Das mit dem Video einbetten kriege ich nicht hin, wie geht das, dass man da direkt das Video im Thread sieht?

Feuerzunge
25.01.2023, 11:38
Hallo Erik,

wow - ich freu' mich schon auf die nächsten "Innereien" - Danke!

Gruß Dietmar

PCS
25.01.2023, 11:44
Stark, sehr stark. Und hochinteressant, das mit der Schnellverstellung und der sich wegduckenden Feder.

Habe grad mal versucht, das Video einzubetten, aber irgendwas klappt da nicht. Scheint wohl nur bei YouTube zu funktionieren...


https://vimeo.com/792413867

fmx
25.01.2023, 11:49
Klappt doch mit dem Video!:gut:

Freue mich schon auf die nächsten Schritte des Zerlegens.
Danke für die Mühe des Dokumentierens. :verneig:

Hix
25.01.2023, 15:04
Vielen Dank, Erik. Die Klinken sind Wippen und sollen im Moment des Rüberrutschens ein Rückschlagen verhindern? Das verstehe ich nicht, da Gesperre auch nur einfach als Sägezahn eingreifen. Aber es sieht gut aus. Weisst du, was der echte Zweck ist?
:gut:



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Hix
25.01.2023, 15:21
Und zum letzten Beitrag auch noch herzlichen Dank. Toll, wieviel Hirnschmalz und Erfahrung in einer so einfach anmutenden Komplikation wie dem Datum liegt.

Fred v Jupiter
25.01.2023, 21:33
Hallo Erik,

wirklich beeindruckend :gut: .

Vielen Dank :jump: .

Womit entfernst Du die Zeiger?
Mit klassischen Hebeln oder mit so einem Presto-Abheber?

Vielen Dank, Uwe

Nordhein
25.01.2023, 21:53
Unglaublich, welcher Content hier geboten wird. Sehr beeindruckend und äußerst lehrreich. Nochmals größten Dank für die investierte Zeit und Mühen.
Top!

hallolo
25.01.2023, 22:13
Klasse, Erik, richtig, richtig gut. Danke.

Bullit
25.01.2023, 22:27
Womit entfernst Du die Zeiger?
Mit klassischen Hebeln oder mit so einem Presto-Abheber?


Hi Uwe,

lange nicht gesehen, hoffe, der family geht‘s gut. :)

Presto ist nicht meins, entweder die sind an den Spitzen wirklich zu dick wenn die Zeiger sehr nah über dem Blatt stehen oder ich stell mich zu dusselig an. Kommt nur noch zum Abziehen des Viertelrohrs zum Einsatz.

Für Zeiger nutze ich 3 Paar klassische Gabeln, 2 davon selbst nochmal flacher geschliffen um z.B. unter Chrono-Toti-Zeiger zu kommen. Natürlich immer Zifferblattschutz unten und Anti-Flug-Folie oben.

Gruß

Erik

Ritzlfix
26.01.2023, 08:20
Wow, vielen Dank!:) Richtig stark!

Und ich wusste nicht, dass ein Rolex Werk im Verborgenen so schon verziert ist. Ich dachte die Werke funktionieren einfach nur extrem gut.:gut:

itsmedee
26.01.2023, 08:51
Ganzes großes Kino! Danke für die Einblicke!!

LUuhrENS
26.01.2023, 08:54
Lieber Erik, vielen Dank für‘s Mitnehmen in die Tiefen der Uhrwerkekunst. Sensationell! Ich bleibe hier als faszinierter Zuschauer gerne dabei :gut:

Fred v Jupiter
26.01.2023, 09:26
Hi Uwe,

lange nicht gesehen, hoffe, der family geht‘s gut. :)

Presto ist nicht meins, entweder die sind an den Spitzen wirklich zu dick wenn die Zeiger sehr nah über dem Blatt stehen oder ich stell mich zu dusselig an. Kommt nur noch zum Abziehen des Viertelrohrs zum Einsatz.

Für Zeiger nutze ich 3 Paar klassische Gabeln, 2 davon selbst nochmal flacher geschliffen um z.B. unter Chrono-Toti-Zeiger zu kommen. Natürlich immer Zifferblattschutz unten und Anti-Flug-Folie oben.

Gruß

Erik

Servus Erik,

ja, VIEL zu lange.

Danke für Deine Antwort. :gut:
Ich traue mich ja nur an Seikos ran (notfalls überschaubarer Schaden) und da verwende ich gerne das Bergeon Presto 30636-1.
Natürlich auch mit ZB-Schutz und Anti-Flug-Folie.
Hier ist der Abstand des 1. Zeigers zum ZB aber auch größer als bei Rolex.
Mit dem Presto habe ich immer ein komisches Gefühl, bisher ging es aber gut und auch mit der Lupe waren keine Kratzer/Spuren/Macken erkennbar :flauschi:
Notfalls kommen aber auch "dünne" Hebel zum Einsatz.

Familie: danke der Nachfrage, da läuft alles :).
Ist aber halt zeitintensiv :bgdev: , deshalb liegt ein Seiko-Projekt (bei dem die Zeiger zum ZB-Tausch runter müssen) seit Monaten.
Deshalb meine Nachfrage zum Abheben der Zeiger.

Somit sind wir wieder on-topic :D .

Herzliche Grüße, Uwe
PS: Von der Rolex mit 3230 hab' ich mich übrigens schnell wieder getrennt (der Funke sprang gar nicht über) und bin beim Vor-Vorgänger mit 3130 geblieben.
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SubM
26.01.2023, 10:08
Super, jetzt sogar mit Video. :gut: Spitzen Technik-Unterhaltung hier :dr: Danke

Soeckefeld
26.01.2023, 17:04
Erik :dr: Du machst das super!! genau die Richtige Dosis "step by step" :gut:

Bullit
27.01.2023, 10:16
Weiter geht es mit der Zerlegung des Datumsmechanismus. Die Sicherungsscheibe wird aufgedreht und die Datumscheibe entnommen.


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Dann werden die 5 gebläuten Schrauben demontiert und die Führungsplatte incl. Datumsraste entnommen. Wieder so ein Detail zum Thema Servicefreundlichkeit. Die Schrauben besitzen unten einen kleinen, zylindrischen Führungsansatz, der problemloses Einsetzen ermöglicht. Kein Gewackel, kein Verkippen, keine Nervenbelastung.


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Der Kopf der Raste als Detail. Beim 3035 war der drehbar, damit konnte man die Höhenposition der Zahl im Datumsfenster feinjustieren. Ich wollte das hier auch mal probieren, das Ding sitzt aber so fest, dass es mir nicht gelungen ist. Entweder ist das nicht mehr vorgesehen oder ich habe einfach ein besonders störrisches Exemplar erwischt. Macht aber nix, da das Datum bei meiner Uhr korrekt sitzt.


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Die Unterseite, hier ist die Datumsraste eingehängt.


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Der freigelegte Mechanismus.


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Ich werde hier nicht das Prinzip der augenblicklichen Datumschaltung erklären, das hatte ich in diesem Thread

https://www.r-l-x.de/forum/showthread.php/160567-Die-augenblickliche-Datumschaltung-des-Kalibers-1575

schon mal gemacht. Und obwohl der sich auf das 1575 bezieht, das Grundprinzip ist auch nach all den Jahren gleich geblieben.

Stundenrad und Zwischenrad für den Antrieb des Datumrads können einfach entnommen werden.


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Das Prinzip der augenblicklichen Schaltung mag gleich geblieben sein, die involvierten Einzelteile haben sich deutlich geändert. So sind die Nockenwippe und die starke Feder zu einem federnd wirkenden Frästeil zusammengefasst worden, welches natürlich wieder die Rubinrolle trägt.


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Hier nochmal ausgebaut. Daneben die Unterseite des Datumrads mit der Nockenscheibe.


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Und nochmal von oben. Die sichelförmige Nut gibt es noch, die ist ja für die Funktion unabdingbar. Sie ist aber vollständig verdeckt.


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Jetzt zur Schnellverstellung. Hier sieht man die Raste für die 3 Kronenpositionen (blauer Pfeil), das Antriebsrad für die Schnellverstellung (grüner Pfeil), ein Zwischenrad und das auf einer Art Wippe gelagerte Verstellrad.


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Hier mal ohne Zwischenrad und dann nochmal die Einzelteile, ich denke da kann man den Aufbau ganz gut erkennen.


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Die Funktion ist als Film mal wieder einfacher zu erfassen. Nicht wundern, ich musste hier 2 Filme zusammenstückeln, da mir beim Ziehen der Krone in Position 3 durch die Erschütterung immer die Teile rausgesprungen sind. Zunächst steht die Krone in Position 1, also Aufzugstellung. Bzgl. Schnellverstellung tut sich nichts, das Antriebsrad ist offensichtlich ausgekuppelt. Dann ziehe ich die Krone in Position 2, Schnellverstellung. Jetzt ist das Antriebsrad eingekuppelt und es wird klar, warum das Verstellrad beim Wechseln der Drehrichtung nach innen bzw. außen schwenkt. Der Schwenkweg wird dadurch begrenzt, dass das V-förmige Ende des Wippenarms an einem Pin anschlägt. Dann ziehe ich die Krone in Position 3, Zeigerstellen. Das Antriebsrad ist wieder ausgekuppelt, die Schnellverstellung steht still. Allerdings in einer definierten Position, da beim Ziehen der Krone der Pin nach innen geschwenkt ist und nun den Arm blockiert.

https://vimeo.com/793103002

Die Erklärung für diese ganze Kuppelei folgt dann später bei der Demontage des Aufzug- und Zeigerstellmechanismus.

Nun wird das Viertelrohr abgezogen, welches gekerbt ist und darüber die Zeigerreibung herstellt. Also das seit Jahrzehnten bekannte und bewährte Prinzip.


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Jetzt wird es spannend. Die obere Lagerstelle des Sekundenrads liegt frei. Da steht ja zumindest der Verdacht im Raum, dass an dieser Stelle die Schmierung versagt und in der Folge erhöhte Reibung die Amplitudenwerte ruiniert.


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Großaufnahme. In die Hohlwelle des Minutenrads ist ein Rubin eingepresst. Aber zu meiner Überraschung einer ohne Ölsenkung. Ich kann allerdings mangels Know-how nicht beurteilen, ob die an dieser Stelle evtl. gar nicht sinnvoll ist oder ob sie sich bei diesen Durchmesserverhältnissen überhaupt nicht realisieren lässt.


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Es sei noch erwähnt: In diesem Stadium der Demontage beträgt die Amplitude bei ZO und Vollaufzug heute mal 224 Grad. Und unter dem Mikroskop kann man ganz klar erkennen, dass die Hemmung nicht trockengelaufen ist. Da ist definitiv Öl auf den Ankerpaletten. Das kann ich leider noch nicht fotografieren, muss da noch das richtige Setting finden.


Das war’s für heute (nicht meckern – „Western von gestern“ hat auch immer an der spannendsten Stelle aufgehört). Beim nächsten Mal geht es erst mal nicht mit der Zerlegung weiter, sondern ich erlaube mir einen Exkurs zur genaueren Analyse dieser Lagerstelle.

Gruß

Erik

itsmedee
27.01.2023, 10:22
:verneig:
Beeindruckend! Freu mich auf die Fortsetzung!! Danke nochmals!

NicoH
27.01.2023, 10:36
Oh, das mit der "fehlenden" Ölsenkung ist spannend. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das einfach vergessen worden ist. Aber ich freue mich auf Deine Kommentierungen dazu :dr:

Chief
27.01.2023, 10:37
:verneig:

Darki
27.01.2023, 10:43
Herzlichen Dank für diesen faszinierenden und lehrreichen Thread, lieber Erik. Dankeschön, fürs Teilhaben lassen!

Fred v Jupiter
27.01.2023, 11:00
Erik :gut: :gut: :gut:

Western von gestern, schöner Vergleich.

Und: Deine Fotografien sind Kunst und sensationell gut.

ehemaliges mitglied
27.01.2023, 11:52
Eine Großaufnahme der Welle vom ausgebauten Sekundenrad wäre in jedem Fall interessant. Ich kann mich an den einem Beitrag auf Rolexforums erinnern, dass da Riefen waren, die so nicht hingehörten. (sorry, Begriffe etc. sind nicht mein Ding, ich hoffe das klar ist, worauf ich hinaus will) :)

Bullit
27.01.2023, 11:59
100% Zustimmung. Diese Aufnahme werde ich definitiv machen.

Gruß

Erik

SubM
27.01.2023, 12:06
Ganz Großes Kino - und das im kleinsten Detail :verneig:

Corvette1
27.01.2023, 13:56
Gut dokumentiert und super Fotos. Klasse :dr:

tto
27.01.2023, 16:24
Vielen Dank für diese Einblicke und das vermittelte Hintergrundwissen…..:dr:

rowe
27.01.2023, 16:53
Großes Kino:verneig:

ehemaliges mitglied
27.01.2023, 18:11
„Und er zog den Colt - Fortsetzung folgt „ …. super spannend , Danke !

Feuerzunge
27.01.2023, 18:48
Das ist "Voodoo" vom feinsten - nochmals vielen Dank für die Arbeit!

Grüßle Dietmar

Soeckefeld
27.01.2023, 21:04
sehr gut so! ich bin total begeistert :gut:

hartenfels
28.01.2023, 10:40
Das sind Beiträge, für die ich dieses Forum liebe! Erstklassige Fotos und Kommentare für wirkliche Uhrenbegisterte!
Vielen Dank dafür:gut:

s.k.69
28.01.2023, 18:40
:verneig: Danke bis hier hin, Erik. Klasse. :gut:

Bullit
29.01.2023, 22:24
Vor dem anstehenden Ausflug zum Thema obere Sekundenradlagerung der Check der Ausgangssituation. Gemessen wie immer ZO und Vollaufzug.


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Die Seitenansicht der aus dem Minutenrad hinausragenden Sekundenradwelle.


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Zum Ausbau des Sekundenrads geht es zurück auf die Unterseite. Die Räderwerkbrücke beheimatet die Lager für das Ankerrad, das Kleinbodenrad, das Sekundenrad und - tja, das ist eine spannende Frage. Das mit dem Pfeil markierte Lager wird nämlich nicht genutzt. Da ist ein Rubin in der Brücke, aber nichts darin gelagert. Ein Vorhalt für kommende Komplikationen? Wahrscheinlich.


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Hier nochmal von der Zifferblattseite aus gesehen. Da könnte man jetzt also eine Welle reinkonstruieren und wahlweise die Drehung des Minuten- oder Sekundenrads nach oben weitergeben.


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Die Unterseite der demontierten Räderwerkbrücke. Das ist schon fast overoiling was da noch auf den Rubinen hängt.


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Bei der Demontage des Sekundenrads kommen wir natürlich beim Thema Räderwerkarchitektur vorbei. Und da erlaube ich mir einen kleinen Ausflug in die Historie. Auf den nächsten Bildern sind jeweils das Minutenrad mit einem blauen Pfeil, das Kleinbodenrad mit einem roten Pfeil und das Sekundenrad mit einem grünen Pfeil markiert. Der Hauptpfad der Kraftübertragung ist immer: Federhaus-Minutenrad-Kleinbodenrad-Sekundenrad-Ankerrad-Anker-Unruh.

Hier mal das Räderwerk eines Rolex 1520 (Entschuldigung für die Bildqualität, stammt aus der Frühzeit meiner Schrauberkarriere). Die klassische Anordnung, Minutenrad in der Mitte, Sekundenrad außermittig. Die Zentralsekunde kommt später dazu und wird über einen Nebenpfad angetrieben.


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Jetzt zum 3135. Hier sitzt das Minutenrad außermittig, das Sekundenrad zentral. Das Minutentrieb wird über einen Nebenpfad angetrieben.


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Und schließlich das 3235. Minutenrad und Sekundenrad übereinander zentral angeordnet, kein Nebenpfad mehr nötig.


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Jetzt werden Kleinbodenrad und Sekundenrad entnommen.


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Der Blick auf die Minutenradbrücke. Aber hier demontiere ich erstmal nicht weiter.


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Die Spitze des Sekundenrads. Unten die Hauptwelle, dann der Durchmesser der Lagerung und ganz oben, nochmal ein paar Hundertstel kleiner, der Bereich, auf den dann der Sekundenzeiger aufgepresst wird. Ich kann keine Riefen oder ähnliches erkennen.


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Saubermachen, alles wieder zusammenbau, dabei ölen (Moebius HP 1300) und…


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Ernüchternd. Zwar nichts verloren, aber auch nichts gewonnen. Das Problem dieses konkreten Werks bleibt also zunächst ungeklärt.


Das war’s für heute. Nächste Woche geht es dann mit der Zerlegung der Hemmung und des Räderwerks weiter.


Gruß

Erik

Moin
30.01.2023, 00:50
Geil! Spannend wie ein Krimi! :verneig:

Feuerzunge
30.01.2023, 06:25
Guten Morgen Erik,

wieder ein "Hut ab"! Die Anordnung der zwei Räder übereinander finde ich spannend, auch das "übrige" Rubinlager. Bleibt weiter sehr spannend - vielen Dank für die Einblicke! Der Abfallfehler ist von 0,2 auf 0,5 aber gestiegen?

Grüßle Dietmar

SubM
30.01.2023, 10:52
Und schon wieder: tolle Aufnahmen und Erklärungen, sogar im Vergleich zu den Vorgängern. Super.
Ob wohl das nicht genutzte Lager bei den "31 Jewels" mitgezählt wurde :grb::rolleyes:

ehemaliges mitglied
30.01.2023, 11:37
Sieht gut aus, die Spitze. Vielen Dank. :-)

Echt schade, dass der ursprüngliche Thread auf Rolexforums so nicht mehr findbar ist. (Wer dennoch einen Link hat, immer her damit).

bluestar-Explorer
30.01.2023, 15:25
Sehr interessanter Thread - bin schon auf weitere Erläuterungen gespannt.

Vielen Dank fürs mitnehmen!

hempel
30.01.2023, 19:15
WOW.
Chapeau. Und vielen Dank, dass Du uns mitnimmst...
Jo

Misublue
30.01.2023, 20:03
Besser als jedes Fernsehprogramm. Absolut coole Sache, die Du hier ablieferst. Dankeschön dafür und liebe Grüße. Chris

NicoH
30.01.2023, 21:07
Erik :dr:

Nächste Frage: Man sagt ja, dass das 31xx auf dem 30xx basiert und das wiederum auf dem 15xx, oder? Wie kann man da das 32xx einordnen: Siehst Du das als vollständige Neuentwicklung oder ist es als „Verbesserung“ designed?

pegasos
30.01.2023, 21:36
Super interessant!:gut:
Ist die ungenutzte Lagerstelle vielleicht ein Gleichteilbauteil eines anderes Rolexkaliebers?!

Bullit
30.01.2023, 22:51
@Nico: Ich weiß nicht, ob es da allgemein anerkannte Kriterien für Neu- oder Weiterentwicklung gibt. Ich habe nur meine persönliche Sicht und die orientiert sich halt an der Anordnung des Räderwerks. Demnach wären dann die 30xx eine Neuentwicklung, grundlegend anders als die 15xx. 31xx hingegen eine Weiterentwicklung der 30xx, gleiche Architektur, aber viele Verbesserungen in anderen Bereichen (Unruhbrücke, Schnellverstellung, Aufzug, Zeigerstelllung, …). 32xx dann wieder komplette Neuentwicklung.

Trotzdem gibt es auch Konzepte, die diese „Neuentwicklungsgrenzen“ überdauern. Das Grundkonzept der Automatik hat sich nie geändert, der Aufbau der augenblicklichen Datumschaltung ist beim 30xx dem des 15xx sehr ähnlich, etc.

Gruß

Erik

NicoH
30.01.2023, 23:22
Mehr als Deine persönliche Ansicht wollte ich nicht hören :) Danke - ich habe gehört, was ich hören wollte. Vielen Dank für Deine Beiträge hier :dr:

Ripflash
31.01.2023, 08:54
Hallo Erik,
Wahnsinns Thread, vielen Dank dafür. Besonders spannend für mich, da ich Freitag erst 126234 abholen durfte und meine BLNR mit dem 3285 Kaliber gerade zur Reparatur aufgrund schwacher Amplitude ist.
Hatte Freitag nochmal beim Uhrmacher nachgefragt, was denn genau die Uhrsache ist. Laut ihm ist die Feder für die 72 Std. Gangreserve zu stark, weshalb zu viel Druck auf eines der Rädchen ausgeübt wird und dieses nach einer gewissen Zeit nachgibt (entschuldige bitte die laienhafte Ausdrucksweise). Vielleicht hilft das ja bei der Fehlerfindung. :dr:

Corvette1
31.01.2023, 10:27
Gibt es eigentlich grobe Richtwerte wie hoch die Amplitude bzw. der Abfallfehler sein soll/muss?

Hut ab vor deiner Arbeit Erik. Auch die Qualität der Bilder und den dazugehörigen Beschreibungen sind weltklasse :dr:
LG, Michi

Bullit
31.01.2023, 11:05
Hallo Jannik,

danke für die Infos, sowas ist sehr willkommen. Die Argumentation klingt für mich auch schlüssig. Ich vermute mal, dass da wieder die obere Lagerstelle des Sekundenrads gemeint ist, werde mir aber bei der Zerlegung des Räderwerks auch alle anderen Zapfen genau anschauen.

@Michi: Für das 3235 kenne ich keine offiziellen Werte. Beim 3135 ist ein max. Abfallfehler von 0.8 ms zulässig.

Bzgl. Amplitude s. hier:

https://www.r-l-x.de/forum/showthread.php/179084-Amplituden-und-Revisionsbedarf?p=6077650&highlight=Vollaufzug#post6077650

Ein oft herangezogener Orientierungswert für die Amplitude bei Vollaufzug ist 270 Grad.

Gruß

Erik

LeonardoDaVinci
31.01.2023, 11:42
Fantastisch! Toller Faden ;). Hut ab vor so viel Engagement. Spannend, informativ, fast schon ein wenig wie die Rekonstruktion eines Kriminalfalles.

Abo :D

Grüße Jörg

ehemaliges mitglied
31.01.2023, 13:19
Kommt das zu den Classics eigentlich ?

FriendlyAlien
31.01.2023, 13:39
Kommt das zu den Classics eigentlich ?

guter Hinweis. Bitte ja

PCS
31.01.2023, 13:53
Da könnte man jetzt also eine Welle reinkonstruieren und wahlweise die Drehung des Minuten- oder Sekundenrads nach oben weitergeben.

Ggf. ja für die Verwendung in einem Cellini Modell mit kleiner Sekunde?

Bullit
31.01.2023, 14:32
Das wäre eine Möglichkeit. Mir fällt jetzt erst auf, dass ich bei der Demontage des Datumsmechanismus noch eine Brücke vergessen habe. :wall:

Mal sehen, wie es darunter aussieht. Aber Platz für eine kleine Sekunde sollte schon sein.

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Gruß

Erik

grieche
31.01.2023, 20:33
Toller Thread ! Vielen Dank fürs Teilen

Bullit
01.02.2023, 11:01
So, kurzer Nachtrag:

Die demontierte Datumsplatte.

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Jede Menge Platz (für was auch immer =)).

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Gruß

Erik

PCS
01.02.2023, 11:29
Ginge sich da ne Mondphase aus?

CHT
01.02.2023, 11:39
Oder eine Gangreserve vielleicht?

Chief
01.02.2023, 12:24
Einfach mal um schon vorhanden auszugehen:

Sind da evtl. GMT oder Tagesanzeigen, wie beim 3255 oder 3285, und auch andere bereits vorhandene Komplikationen verbaut ?

PCS
01.02.2023, 12:30
Naja, das bisherige Mondphasenkaliber 3195 basierte ja auch schon auf dem 3135, respektive 3130. Von daher wäre es logisch, auch das auf die neue Generation zu hieven.

Chief
01.02.2023, 21:05
Bin gespannt Percy :)

Bullit
02.02.2023, 13:15
Und es geht weiter mit der Zerlegung, jetzt wird die Unruhbrücke demontiert. Neben der rechten Befestigungsschraube der Brücke erkennt man die Einstellschraube für die Feinjustierung der Höhenluft. In einigen Internet-Reviews wurde diese einseitige Justiermöglichkeit bemäkelt (beim 3135 gibt es 2 Einstellschrauben, die somit ein absolut paralleles Anheben oder Absenken ermöglichen). Meiner Meinung nach funktional völlig irrelevant, bei der Korrektur der Höhenluft reden wir über ein paar Hundertstel-Millimeter. Die resultierende Schiefstellung ist so gering, dass sie im Grundrauschen der Fertigungstoleranzen untergeht und keine negativen Auswirkungen hat.


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Hier die Schrägansicht.


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Die demontierte Unruhbrücke von unten. Jetzt sieht man, dass die Justierschraube mit einem Zahnrad verbunden ist.


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Der Gegenpart auf der Platine. Im zusammengebauten Zustand greift dann das Zahnrad der Justierschraube in die Verzahnung der Schraube, die die rechte Auflagefläche der Brücke darstellt. Absolut praxisnahes Konzept zur Höhenlufteinstellung: Rechte Brückenschraube lösen, Höhenkorrektur an der Justierschraube vornehmen, Brückenschraube wieder festziehen, fertig.


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Die Befestigung der Spiralfeder am Klötzchenträger und an der Unruhwelle haben sich gegenüber dem 3135 nicht verändert (oder so gering, dass ich es nicht erkennen kann). Eine kleine Überraschung ist die fehlende Sicherungsschraube für den Klötzchenträger (wenn der verdreht wird ändert sich ja der Abfallfehler). Ich gehe einfach mal davon aus, dass die Passung stramm genug und ein ungewolltes Verdrehen ausgeschlossen ist.


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Nun zur Ankerbrücke und zum Anker. Im klassischen Layout liegen ja Unruhlager, Ankerlager und Ankerradlager auf einer Geraden. Beim 3235 nicht, vermutlich haben die Platzverhältnisse das nicht zugelassen.


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Nochmal eine andere Ansicht. Der Anker schlägt sehr weit hinten mit den Aussenseiten der Gabel an den in die Brücke eingefrästen Begrenzungen an.


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Die ausgebaute Ankerbrücke.


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Ein paar Bilder des Ankers. Auf dem zweiten Bild zum Vergleich ein Anker aus meiner Vintage-Schrottkiste (ich weiß leider nicht genau aus welchem Werk, irgendein PUW). Das sind schon extrem filigrane Paletten. Mir graust‘s jetzt schon vor dem Ölen.


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Das Ankerrad - ein wahres Kunstwerk.


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Nun entnehme ich den kleinen Hebel für den Sekundenstop. Dieser greift mit einem Arm in eine Nut im Aufzugsmechanismus, wenn die Krone in Position 3 gezogen wird schwenkt sein anderer Arm gegen den Unruhreif und stoppt somit das Werk.


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Die Minutenradbrücke wird demontiert. Jetzt kann man den Eingriff des Federhauses in das Minutenrad erkennen.


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Das Minutenrad. Zu dem wird es vermutlich noch was zu sagen geben, bin mir aber noch nicht ganz sicher, muss mir das nochmal genau anschauen.


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Und so sieht dann das Werk ohne Hemmung und Räderwerk aus.


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Beim nächsten Mal geht es dann mit dem Aufzug weiter.


Gruß

Erik

SubM
02.02.2023, 14:38
:verneig:

VielNois
02.02.2023, 14:47
Wahnsinn! Ganz großes Kino. Merci.

Feuerzunge
02.02.2023, 14:53
genial

PCS
02.02.2023, 16:07
So geil alles.... :verneig:

mojohh
02.02.2023, 16:08
Der gylste Thread des Jahres!

DANKE ERIK!

Corvette1
02.02.2023, 16:36
Respekt :verneig:

bluestar-Explorer
02.02.2023, 16:47
Einfach großartig!! :verneig:

Karpfenteich
02.02.2023, 16:49
Vielen Dank für Deine Mühe und den Aufwand, bin sprach- und atemlos…:verneig:

Weckererwin
02.02.2023, 18:14
das ist ein genialer Faden...vielen Dank dafür.

ehemaliges mitglied
02.02.2023, 18:29
…irgendwie nimmt mein Vertrauen in die neue Kaliberreihe nun nochmals ein Stück weit zu….😊

Chief
02.02.2023, 20:52
Robert, mein Bauchgefühl sagt mir genau das Gegenteil. Aber ich bin auch absoluter Laie :D

Wie unterschiedlich wir doch alle sind…

GG2801
02.02.2023, 20:53
Wahnsinn…:verneig:

Klaus
02.02.2023, 22:46
Vielen Dank Erik, bin begeistert :jump:

ehemaliges mitglied
03.02.2023, 07:17
Robert, mein Bauchgefühl sagt mir genau das Gegenteil. Aber ich bin auch absoluter Laie :D

Wie unterschiedlich wir doch alle sind…

Selbst bin ich ja auch absoluter Laie was die technische Seite anbelangt. Allerdings habe ich hier nun für mich mitgenommen, dass Erik kein wirklich kritisches Bauteil im neuen Kaliber festgestellt hat, welches das plötzlich schlechte Gangverhalten einzelner Exemplare bedingt. Evtl. ergibt sich der Fehler dann doch lediglich durch ein Aufeinandertreffen einzelner Toleranzen (?)

Soeckefeld
03.02.2023, 11:33
meine Begeisterung lässt nicht nach :verneig:

old.school
03.02.2023, 12:10
Robert, mein Bauchgefühl sagt mir genau das Gegenteil. Aber ich bin auch absoluter Laie :D

Wie unterschiedlich wir doch alle sind…

Mein Bauchgefühl auch. Das neue Kaliber überzeugt mich (im Gegensatz zu allen Vor-Kalibern) nicht.
Die Ankerpaletten sind so winzig. Und zum Minutenrad wird es noch was geben ...

Beste Grüße
Dirk

ehemaliges mitglied
03.02.2023, 18:26
Allerdings habe ich hier nun für mich mitgenommen, dass Erik kein wirklich kritisches Bauteil im neuen Kaliber festgestellt hat, welches das plötzlich schlechte Gangverhalten einzelner Exemplare bedingt.

Dann lies noch mal. ;-)

ehemaliges mitglied
04.02.2023, 08:02
Dann lies noch mal. ;-)

Bin nun einmal gespannt, ob wir hier von Erik nach dem vollständigen Zerlegen doch noch was anderes erfahren, was endlich Aufschluss gibt 😊

Bullit
04.02.2023, 18:11
Zu Beginn des nächsten Abschnitts nochmal eine kurze Anmerkung. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich hier mit neuen, bahnbrechenden Erkenntnissen bzgl. des mysteriösen Fehlers aufwarte, tendiert stark gegen Null. Meine Analysemöglichkeiten sind begrenzt, ebenso mein Know-how. Uhrwerke zu zerlegen und zu revisionieren ist eine Sache - sie auszulegen und zu konstruieren eine ganz andere. Oder in Pulp-Fiction-Zitaten ausgedrückt: „Es ist nicht dieselbe Liga, es ist nicht mal derselbe verdammte Sport!“
Sinn und Zweck dieses Fadens ist, die Funktionsweise des 3235 bis ins Detail zu verstehen. Ich bin mir noch nicht mal sicher, ob ich diese Uhr wieder zufriedenstellend zum Laufen kriege. Wenn es dumm läuft, darf ich das Ding am Ende reumütig zum Konzi tragen zwecks Einsendung nach Köln. So, und jetzt geht es weiter.

Widmen wir uns dem Aufzug. Was da passiert, sieht man im Film am besten (den hatte ich noch vor dem Ausschalen gedreht). Die Krone befindet sich in Position 1, Aufzugstellung. Bei Drehung der Krone im UZS schwenkt das Zwischenkronrad den Umsteller nach innen, das Zwischenrad greift in das Sperrrad ein und dreht dieses im UZS, die Zugfeder wird gespannt. Das Zusammenspiel von Sperrklinke und zugehöriger Feder verhindert ein Zurückschnalzen.
Bei Drehung der Krone gegen den UZS schwenkt das Zwischenkronrad den Umsteller nach aussen, das Zwischenrad greift also nicht mehr ins Sperrrad ein. In der Folge dreht sich das Zwischenkronrad nicht mehr, aber der darüber erkennbare Wellenzapfen (das runde, glänzende Ding auf halbem Weg zum „3235“-Schriftzug) bewegt sich auf und ab. Die Erklärung dafür folgt gleich.

https://vimeo.com/795873362

Zurück zum aktuellen Stand der Zerlegung. So schaut die Situation ohne Räderwerkbrücke aus.


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Und nochmal in etwas flacherem Winkel aufgenommen. Das auf dem langen Sechskant der Aufzugswelle sitzende Aufzugstrieb (grüner Pfeil) besitzt eine Stirnverzahnung. Diese greift in das liegende untere Kronrad (roter Pfeil), welches stirnseitig mit einer Sägeverzahnung versehen ist. Darüber dann das obere Kronrad (blauer Pfeil) mit einer korrespondierenden Sägeverzahnung. Dieses obere Rad gibt dann mit seiner seitlichen Verzahnung seine Drehung an das Zwischenkronrad (schwarzer Pfeil) weiter. Das obere Kronrad ist in axialer Richtung verschiebbar (dreht sich das untere Kronrad im UZS, so weicht das obere Kronrad ab einem gewissen Widerstand über die Sägeverzahnung gegen die Federkraft nach oben aus und es wird keine Drehung mehr an die folgenden Räder übertragen). Das Ganze funktioniert natürlich nur bei montierter Räderwerkbrücke, an der sich die Feder abstützt.


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Jetzt kann man natürlich fragen, was soll der ganze Aufwand mit dem Umsteller und der Wegschwenkerei, hätte man die Zahnräder nicht einfach fest anordnen können? Der Grund ist die Automatik. Der Handaufzug ist ja nur dazu gedacht, die Uhr nach Stillstand in Betrieb zu nehmen. Im normalen Gebrauch soll ausschließlich die Automatik den Aufzug übernehmen. Und wenn die Automatik das Sperrrad im UZS dreht, „schubst“ dieses sozusagen das Zwischenrad zur Seite aus dem Eingriff heraus. Gebe es diesen Schwenk-Ausweich-Mechanismus nicht, müsste die Automatik ständig alle Räder in der Kette bis zum oberen Kronrad mit drehen (dieses würde dann über die Sägeverzahnung überspringen, was natürlich auch wieder mit Energieverbrauch behaftet ist). Long story short: Der Schwenk-Mechanismus sorgt für eine höhere Automatik-Aufzugseffizienz. (<- Ich bitte die Foristi aus dem Floskeln-Thread um wohlwollende Kenntnisnahme).

Nach dem Abziehen des oberen Rads kann man die Sägeverzahnung schön erkennen.


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Das obere Kronrad.


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Weiter geht‘s mit der Zerlegung. Nebenbei bemerkt - ich habe schon hässlichere Sperrräder gesehen. =)


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Sperrklinke nebst Feder und Schrauben. Ich glaube, das 3235 ist das erste Rolex-Werk, in dem sich keine einzige simple Drahtfeder mehr findet, alles gefräste Schmankerl fürs Auge.


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Das demontierte Sperrrad.


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Nun kommt das Federhauslager zum Vorschein - Rubin mit Ölsenkung. Wenn man normalerweise an Vintage-Uhren schraubt (bei denen findet man an dieser Stelle meistens eine schlichte Messing-Buchse), huscht einem hier schon ein kleines Lächeln übers Gesicht.


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Jetzt werden Umsteller und Zwischenkronrad demontiert.


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Auf der Unterseite des Umstellers erkennt man an dem goldfarbenen Teil einen kleinen Pin. Dieser greift in das deutlich größere Loch in der Platine (s. Pfeil nächstes Bild). Diese Paarung bildet die Endanschläge für den Schwenkbereich des Umstellers.


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Die Federhausbrücke wird abgeschraubt.


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Das Federhaus kommt zum Vorschein und wartet im Kunstlicht mit psychedelischen Lichtreflexen an der Oberfläche auf.


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Grund ist ein ganz feines Drehriefen-Finish.


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Die Unterseite, die nie jemand zu Gesicht bekommt. Muss natürlich auch ein Edelfinish erhalten.


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Hier ein Bild eines 1570er Federhauses. Die Wand geht ganz bis nach oben, der Deckel ist dann bündig mit der Oberkante der Wand eingepresst.


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Anders beim 3235. Hier besitzt der Deckel einen Kragen, die Trennfuge liegt an der Seite, knapp über der Verzahnung.


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Ich bitte um Verständnis, dass ich das Federhaus nicht öffne. Das ist meiner Meinung nach bei einer 2 Jahr alten Uhr nicht nötig, wenn es keine starken Indikatoren gibt, dass da was im Argen liegt. Und ich fürchte eine Öffnungsaktion ohne Spuren an dem schönen Finish kriege ich gar nicht hin.

Wer sich für das Innenleben interessiert, dem empfehle ich „Rolex 3235 mainspring“ in die Google-Bildersuche einzugeben. Da taucht dann unter anderem eine sehr gute Schnitt-Darstellung des Federhauses auf.

Nach der Entnahme des Federhauses. Das da am inneren Rand des Rubins ist übrigens kein kleiner Kragen, sondern Öl.


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Jetzt wird noch das mit einem winzigen Sprengring gesicherte untere Kronrad demontiert.


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Und so sieht es darunter aus.


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Zum Abschluss der heutigen Stunde eine kleine Lernzielkontrolle. Es folgen 2 Bilder. Auf dem ersten sieht man das Ritzel des Minutenrads (also das kleine Zahnrad oben, in das im Zusammenbau das Federhaus eingreift). Auf dem zweiten nochmal das Federhaus (mit einigen Hilfslinien an der Verzahnung).


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Rolex gibt ja bekanntlich eine Gangreserve von 70 Stunden für dieses Werk an. Wieviele Umdrehungen macht das Federhaus von Vollaufzug bis Stillstand (ideale Betrachtung ohne Toleranzen)?

Die erste richtige Antwort wird mit 2 Bier belohnt (ausschließlich persönlich einlösbar bei einem Forumstreffen oder WWF).

Gruß

Erik

tohil
04.02.2023, 19:39
587.9999999965

tohil
04.02.2023, 19:49
Nee 600....

wood1
04.02.2023, 20:04
Ca. 11mal. 88/14=6.3n/h. 70h/6.3=11.11mal

Bullit
04.02.2023, 20:10
88? :D

Gruß

Erik

wood1
04.02.2023, 20:15
98🤔, also 7x

wood1
04.02.2023, 20:16
Nein 10mal, jetzt hab ich es!

tohil
04.02.2023, 20:17
Beim Federhaus zähle ich 98 Zähne, beim Minutenrad 14.

70h×60min = 4'200min

98/14 = 7
Eine Umdrehung des Federhauses ergibt 7 Drehungen des Minuten Rads...also 7min

4'200/7...

Bullit
04.02.2023, 20:20
Nein 10mal, jetzt hab ich es!

Wolfi, machst dem wood1 bittschön 2 Hoibe klar. :dr:

Gruß

Erik

wood1
04.02.2023, 20:23
Das Minutenrad dreht sich nur 1x pro h
70/(98/14)=10 Umdrehungen des Federhauses bis es abgelaufen ist.

tohil
04.02.2023, 20:33
Ah okay... mein Überlegungsfehler ;-)

Sehr spannender Faden. Danke viel mal für diesen Einblick.

ottovski
04.02.2023, 20:38
... 10,88

ottovski
04.02.2023, 20:44
... sorry Federhaus hat 98 anstatt 100 Zähne, also:
14 x 70 : 98 = 10
war leider nicht er Erste, seit 20:15 überlegt:kriese: und die Lösung nicht mitbekommen.
Prost dem Gewinner:gut:

Soeckefeld
04.02.2023, 21:30
:verneig: Erik, der ZEN-Meister der Uhrwerke

ehemaliges mitglied
06.02.2023, 15:12
Ist das Federhaus überhaupt öffnenbar? Ich meinte gelesen zu haben (http://bhi.co.uk/wp-content/uploads/2018/04/April-HJ-2018-Article-of-the-Month.pdf), dass bei den 32er-Werken das Federhaus an sich getauscht wird, weil die Wände eh schon so dünn sind, dass ein Öffnen und Schließen so nicht mehr geht. War vielleicht besser so, da nicht rumzufummeln. :-D

Bullit
06.02.2023, 16:23
Öffnen lässt es sich definitiv, siehe z.B. hier:

https://www.ebay.com/itm/165246879446

Ob dies beschädigungsfrei (bzgl. dünner Wandstärken und Oberflächenfinish) möglich ist weiß ich nicht. Bei dem offenen Federhaus aus dem Ebay-Link sieht es schon so aus, als ob da auf 12 Uhr eine Macke drin wär.

Habe auch keine Ahnung, was Rolex intern für den Service vorgibt: Öffnen und Feder tauschen oder Kompletttausch?

Gruß

Erik

Bullit
08.02.2023, 18:45
Auf geht’s zur letzten Etappe unserer Reise in das Rolex 3235. Hier nochmal ein Bild des Bereichs Aufzug/Zeigerstellung von der Unterseite aus gesehen, bei dem ich das untere Kronrad nochmal aufgesteckt habe. Der Eingriff zwischen Aufzugstrieb (grüner Pfeil) und unterem Kronrad (roter Pfeil) ist permanent, d.h. auch wenn die Aufzugswelle in Position 2 oder 3 gezogen wird, ändert sich an dieser Stelle nichts. Die Konsequenz ist, dass die Uhr immer wenn die Krone im UZS gedreht wird, aufgezogen wird, also auch bei der Datumschnellverstellung und beim Zeigerstellen, quasi als Abfallprodukt nach dem Motto: „Wenn der Besitzer der Uhr eh grad an der Krone dreht, dann greifen wir da doch gleich mal ein bisschen Energie ab.“


308152


Im obigen Bild befindet sich die Krone in Position 1, Aufzugstellung. In dieser Situation steht das Kupplungstrieb (blauer Pfeil) etwa in der Mitte der Aussparung. Jetzt wird die Krone in Position 2, Datumschnellverstellung gezogen. Das Kupplungstrieb ist nach außen an den Rand der Aussparung gewandert.


308153


Letzter Schritt, Krone in Position 3, Zeigerstellen. Das Kupplungstrieb ist nach innen an den Rand der Aussparung gewandert.


308154


Wechsel auf die Zifferblattseite. Hier sieht man jetzt die Elemente, in die das Kupplungstrieb eingreift: Das Übertragungsrad für die Schnellverstellung (Kronenposition 2, blauer Pfeil) und das Zeigerstelltrieb (Kronenposition 3, grüner Pfeil).


308155


Um erkennen zu können wie die Kinematik funktioniert, muss erstmal die Winkelhebelfeder runter (an der das Übertragungsrad für die Schnellverstellung montiert ist).


308156


Auf der Unterseite kann man dann die winzige stirnseitige Verzahnung entdecken, in die das Kupplungstrieb eingreift.


308157


Freier Blick auf den Bereich. Ähnlich wie beim Datumsmechanismus wurden auch hier Kupplungshebel und zugehörige Feder zu einem Frästeil zusammengefasst.


308158


Nochmal ein kurzes Video zur Erläuterung der Funktion. Da die Raste ja demontiert ist, simuliere ich die Positionen ungefähr. Die Kupplungsfederspannung ist nach rechts gerichtet. In Kronenposition 1 bleibt das Kupplungstrieb trotzdem in der Mitte der Aussparung stehen, da es rechts an einem Absatz der Aufzugswelle anliegt. Jetzt ziehe ich die Krone (und somit auch den Absatz) nach rechts in Position 2. Die Kupplungsfeder drückt das Kupplungstrieb an den rechten Rand der Aussparung. Dann ziehe ich die Krone in Position 3, wobei der Winkelhebel die Kupplungsfeder nach links drückt, welche natürlich ihrerseits das Kupplungstrieb an den linken Rand der Aussparung bewegt.


https://vimeo.com/797063487


Das Wechselrad.


308159


308160


Beim Zeigerstellrad gibt es (besonders nach Jahrzehnten Laufzeit und zu großen Serviceintervallen) häufig ein Problem. Bei manchen Kalibern ist die Achse direkt aus der Platine herausgearbeitet, das Rad hat einfach nur ein rundes Loch. Wenn diese Schmierstelle trockenläuft und verschleißt, ist die Reparatur ziemlich eklig (Abfräsen, ausboh…, Mist da liegt ja genau die Lagerstelle der Aufzugswelle drunter, etc…). Schauen wir uns das mal beim 3235 an. Der Zapfen auf der Platine besitzt eine plangefräste Seite. Sieht nach Verdrehsicherung aus.


308161


Hier das dazugehörige Zeigerstelltrieb.


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Es ist zweiteilig. Genial-einfache Idee, muss man nur drauf kommen. Die Lagerstelle liegt hier zwischen Rad und Buchse, die Platine verschleißt nicht. Im Servicefall wird die Buchse ausgetauscht und fertig.

Die Kupplungsfeder.


308165


Jetzt kommen die Winkelhebelfeder und der Winkelhebel dran.


308166


308167


Hier kann man den Eingriff des Winkelhebels in die Aufzugwelle sehen.


308168


Der Winkelhebel.


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Von links nach rechts: Ein Führungspin (der greift in die sichelförmige Nut der Platine). Die Achse mit der kleinen Mulde (die schaut dann auf der Unterseite aus der Platine raus, wenn man hier draufdrückt, weicht der Winkelhebel gegen den Widerstand der Feder nach unten aus und gibt die Aufzugwelle zur Demontage frei). Und der kleine Pin, der in die Aufzugwelle eingreift.


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Aufzugwelle, Kupplungstrieb und Aufzugstrieb können entnommen werden.


308171


Einer mit 4-kant, einer mit 6-kant.


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Fertig.


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308174


Oder noch nicht ganz fertig. Die Paraflex-Stoßsicherung wurde zwar schon früher eingeführt, trotzdem ein paar Bilder dazu. Und – Rolex-typisch – wurde natürlich an 4 winzige Taschen gedacht, in die man mit einem Werkzeug reinkommt, um die Feder auszuhaken.


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Das entnommene Lager im Gegenlicht. Der Deckstein ist bei der Entnahme leicht verrutscht, daher ist das Öl nicht mehr da, wo es hingehört.


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So, das war’s dann zunächst mal mit unserem Ausflug in die Tiefen des Rolex 3235. Ich werde mir jetzt mit der Reinigung und der Montage viel Zeit lassen und diese auch nicht dokumentieren, bringt einen immer aus dem Arbeitsfluss raus. Aber ich gebe natürlich nochmal eine Rückmeldung, ob ich das Ding wieder zum Laufen bekommen habe.


Danke fürs Reinschauen.


Gruß

Erik

hadi
08.02.2023, 18:49
Danke, für die beeindruckende und lehrreiche Reise, Erik!

LeonardoDaVinci
08.02.2023, 19:03
Ganz großes Kino.... hab Dank :D

Feuerzunge
08.02.2023, 19:35
puuuh... absolut geniale Sache!

Grüßle Dietmar

Chief
08.02.2023, 20:05
Vielen Dank … einfach RLX at it’s best !

Yachtmaster16622
08.02.2023, 21:24
Vielen herzlichen Dank, Erik! :verneig::verneig::verneig:

LG Ed

ehemaliges mitglied
09.02.2023, 11:57
Vielen Dank Erik ! Allerdings habe ich nicht entnehmen können, ob es nun Aufschluss gibt bzgl dem Gangproblem des Kalibers. Zumindest Deine Uhr zeigt hier keine Anzeichen , oder ?

SubM
09.02.2023, 12:26
Vielen Dank für's Mitnehmen auf dieser Mikrokosmos Technik Reise
Wirklich sehr aufwändig bebildert und gut erklärt. :verneig:

OHV_44
09.02.2023, 12:41
Hut ab und Respekt.
Danke, Erik.

frame
09.02.2023, 13:45
Ein Mikrokosmos! Nicht zu glauben. Danke!

Bullit
09.02.2023, 14:26
Allerdings habe ich nicht entnehmen können, ob es nun Aufschluss gibt bzgl dem Gangproblem des Kalibers. Zumindest Deine Uhr zeigt hier keine Anzeichen , oder ?

Hallo,

doch, meine Uhr ist ein gutes Beispiel für das teilweise merkwürdige Verhalten dieses Kalibers, siehe Beschreibung im ersten Post dieses Threads.

Aufschluss bzgl. der Ursache gibt es bisher nicht (und wenn es den gibt, dann gilt er für meine Uhr und nicht automatisch für alle - schließe nie vom Einzelfall auf die Gesamtheit). Ich bin noch nicht dazu gekommen, mir alle relevanten Teile unter dem Mikroskop anzuschauen. Mir ist bei der Demontage bisher nur eine Stelle komisch vorgekommen und das ist der Rubin im Minutenrad. Ich hatte bei meinem Mal-sehen-ob-einfaches-Nachölen-reicht-Versuch den Eindruck, dass der locker ist. Konnte ich dann im ausgebauten Zustand aber nicht wirklich bestätigen (Minutenrad mit Pinzette in linker Hand, Ölgeber in rechter Hand, 20er Lupe vorm Auge -> ich seh nix, bin zu zittrig). Werde das Rad also nochmal einbauen und schauen, ob ich unterm Mikroskop mehr erkennen kann.

Wie ich dann weitermache weiß ich noch nicht.

Gruß

Erik

Ewald 2018
09.02.2023, 16:29
@Bullit - Zunächst mein ganz großes Dankeschön für diese hervorragende Vorstellung und die Zeit, die Du aufgewandt hast, uns an Deiner Arbeit auch optisch teil haben zu lassen.

Ich, als ebenfalls betroffener Träger einer DJ mit diesem Kaliber, wandte schon viel Zeit im Internet auf, hinter die Räderwerksarchitektur zu kommen und stolperte stets über diesen funktionslosen Lagerstein und meiner Vermutung, wonach eigentlich in der Minutenradhohlwelle ein Stein sitzen müsste, aber zu sehen bekam ich einen solchen nie. Somit hat mich Deine Mühe schon mal weiter gebracht.

Ich stimme Dir zu, ein Uhrwerk zu konstruieren und eines zu warten, sind zwei Welten. Deshalb denke ich auch, dass es nicht so einfach sein wird, hier eine Lösung des Problems heraus zu arbeiten. Dazu bedarf es sicher einer engen Zusammenarbeit zwischen den beiden Welten innerhalb der Firma Rolex.

Ich hatte es hier im Forum schon einmal ausgeführt und wiederhole es an dieser Stelle nochmal. Bei meiner Uhr wurde v. Konzessionär der Anker ausgewechselt. Im Vorgespäch wurde die berühmte schwache Amplitude beobachtet und gesagt: Man schaue deswegen auf das Lager der Sekunderadwelle, aber auch auf die Hemmung (zu der der Anker gehört). Mit der muss es also auch was auf sich haben als Ursache für eine schwache Amplitude.

Nachdem Du schon so tief in das Uhrwerk eingestiegen bist, will ich eine Link hier posten, hinter dem jemand sehr ausführlich über dieses Uhrwerks geschrieben hat. Der Artikel ist allerdings in Englisch - aber sehr interessant.

https://watchesbysjx.com/2021/05/rolex-chronergy-analysis.html

Der Artikel geht nicht auf das beklagte Problem speziell des Kal. 3235 ein. Er behandelt die Vorgeschichte der Chronergy-Hemmung, deren Zielsetzung und Lösungsansätze, sowie detailiert deren Funktionsweise. Umgeben von weiteren Details.

Mit Deinem Foto früherer Anker und dem aktuellen Anker hast Du den Finger schon auf dem richtigen Loch :) Es geht in dem Artikel darum, die bewegten Massen zu verringern, um die Verfügbare Energie, die in der Aufzugsfeder gespeichert ist, nicht zum Beschleunigen großer Massen zu vergeuden, sondern für eine längere Laufzeit des Uhrwerks zu nutzen.

Viel Spaß beim Lesen und nochmals danke

E.

CHT
09.02.2023, 18:21
nur mal so als Idee: :supercool:

- zusammenbauen,
- nach Rolex senden,
- anschließend wieder auseinander nehmen,
- Unterschiede feststelle.

Bullit
10.02.2023, 11:16
@Ewald:

Vielen Dank für den Link, hochinteressante theoretische und historische Hintergründe. Auch die komplett entgegengesetzte Philosophie in Pateks Pulsomax - stunning. Sollte es einen geheimen, markenübergreifenden Hemmungs-Entwickler-Stammtisch in Genf geben, an dem sich die Rolex- und Patek-Techniker die Köpfe heiß reden - da würde ich gerne mal zuhören.

An einigen Stellen halte ich den Artikel aber auch für fehlerhaft (beispielsweise kann wood1 besser Drehzahlen berechnen als der Autor des Artikels).

Für mich bleibt unterm Strich leider "nur" theoretischer Erkenntnisgewinn. Es geht ja hauptsächlich um Parameter in der Entwicklung (Abstände, Längen, Winkel, ...), die der Konstrukteur als Variable zur Verfügung hat um das Optimum herauszukitzeln. Welche Parameter hat der Reparateur? Standard: Penibel säubern und Ölen - check. Falls Ruhe und/oder verlorener Weg auffällig sind: Palleten schieben - in meinem Fall no check. Ich besitze weder das Werkzeug, noch die Erfahrung für so eine Aktion (die müsste ich erst mal an Taschenuhrkomponenten erlernen - das habe ich auch vor, wird aber noch Monate, wenn nicht Jahre dauern). Ich frage mich auch, ob das bewährte Bergeon Echappemeter für die Chronergy-Hemmung überhaupt ausreicht oder ob es etwas genaueres braucht.

Auf jeden Fall werde ich bei der Montage ein paar Stunden streng nach Lehrbuch die Hemmung prüfen um zumindest mal zu sehen, ob da was negativ auffällt. Insofern danke für den Reminder. :gut:

@Claus: Das ist ein Ansatz, aber nicht meiner. Einfach deshalb, weil ich befürchte, dass die Unterschiede vorher-nachher für mich nicht erkennbar sind.

Gruß

Erik

Darki
10.02.2023, 12:54
Auch von mir noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön für Deine Mühe, Erik und das an Deinem Projekt teilhaben lassen durch das Forum :verneig:

Chief
11.02.2023, 16:10
Und wann geht der ab in die classics ? :)

Hunter99
12.02.2023, 17:43
Hallo Erik,

ich bin wirklich erstaunt, was du hier dokumentiert hast. So etwas, hier zur Verfügung zu stellen, ist toll und du hast dafür meine vollste Anerkennung.
Ich bin seit 2007 in diesem Forum angemeldet und seit 1993 dem Uhrenvirus verfallen. Die Entwicklung, gerade in den letzen Jahren, hat eine "Wendung" erhalten, meine ich. Vor 30 Jahren war noch eine Faszination für die Mechanik erkennbar und irgendwie eine Form von Stolz, so ein tolles Werk zu tragen. Natürlich wurde auch nach außen gezeigt, schau mal ich habe was besonderes - eine Rolex.

Und das was du hier machst, lieber Erik, ist für mich ein Zeichen, dass wir uns noch mit den Uhren beschäftigen und es nicht nur und vielleicht ausschließlich, um die "Außenwirkung" geht.

Vielen Dank für deine Mühe und den tollen Bericht.

Bernd M.
13.02.2023, 16:41
@Bullit

Zuerst mal muss erwähnt werden dass ich allein schon für dein Absolute Giganten Signatur schon alle Daumen geben muss (Antoine Monot Jr. hab ich übrigens auch schon persönlich getroffen), und nochmal 2 zusätzliche müssten für dein thread hier her :gut:

Zum einen hab ich das 3235 selbst in mehreren Uhren (und dazu noch das 3285 in der GMT II) sodaß das natürlich per se von Interesse ist, zum anderen gefällt mir der leidenschaftliche deep dive sehr in einer Zeit wo viele Influencer ihre Uhren gar nicht mehr stellen und den Unterschied zwischen einem Chronograph und einer Automatik nicht kennen.

Dann noch eine Anmerkung zu meinem Eindruck des Werks: ich bin absolut positiv überrascht wie hochwertig es selbst an nicht sichtbaren Stellen ausgeführt und verarbeitet ist.
Siehst du das ähnlich ?

PCS
13.02.2023, 16:59
Wollte ich auch grad schreiben. Das Finish und die technische Entwicklung, wie Du sie schilderst, finde ich sehr, sehr beeindruckend. Wenn's jetzt noch auf Dauer gescheit zuverlässig wäre, wär's einfach ein perfektes Werk.

Bullit
13.02.2023, 18:36
Erst nochmal vielen Dank an die Leserschaft für die freundlichen Kommentare, Anregungen und Ergänzungen. :)



Antoine Monot Jr. hab ich übrigens auch schon persönlich getroffen.

Hatte er den Granada dabei? ;)

Zu deiner Frage bzgl. Finish: Mir gefällt das sehr, sehr gut, was Rolex da abliefert. Ich bin kein Freund von barocken Schnörkeln, wie sie beispielsweise die Lange-Unruhkloben zieren. Natürlich ist das großes Handwerk, ändert aber nichts daran, dass es mir nicht gefällt. Die von Rolex eingesetzten Fräs-, Dreh- und Schleifverfahren geben dem Werk einen hochwertigen, kühlen, technischen Look. Stimmig.

Es gibt übrigens Neuigkeiten zum Minutenrad. Ich bin mir jetzt sicher, dass der Rubin locker ist, der wackelt. Insofern war meine Einschätzung „eingepresst“ wahrscheinlich falsch.


307610


Ich meine unter dem Mikroskop ganz oben am Radius des Minutenrads Mikrodellen zu erkennen, sieht aus wie Hammerschlagoptik. Das würde dann eher für einen Fertigungsablauf „Rubin einlegen und verstemmen“ sprechen. Ist aber reine Spekulation, ich verfüge da über keinerlei Insiderwissen.

Wie ich den jetzt festkriegen soll weiß ich noch nicht. Mit einem konischen Punzen leicht nachhämmern? Mal sehen…

Gruß

Erik

Rolex1970
13.02.2023, 23:42
Super Erik. Ein Hochgenuss dein Bericht, par Excellence. DANKE :verneig:

ehemaliges mitglied
14.02.2023, 07:39
Erst nochmal vielen Dank an die Leserschaft für die freundlichen Kommentare, Anregungen und Ergänzungen. :)




Hatte er den Granada dabei? ;)

Zu deiner Frage bzgl. Finish: Mir gefällt das sehr, sehr gut, was Rolex da abliefert. Ich bin kein Freund von barocken Schnörkeln, wie sie beispielsweise die Lange-Unruhkloben zieren. Natürlich ist das großes Handwerk, ändert aber nichts daran, dass es mir nicht gefällt. Die von Rolex eingesetzten Fräs-, Dreh- und Schleifverfahren geben dem Werk einen hochwertigen, kühlen, technischen Look. Stimmig.

Es gibt übrigens Neuigkeiten zum Minutenrad. Ich bin mir jetzt sicher, dass der Rubin locker ist, der wackelt. Insofern war meine Einschätzung „eingepresst“ wahrscheinlich falsch.


307610


Ich meine unter dem Mikroskop ganz oben am Radius des Minutenrads Mikrodellen zu erkennen, sieht aus wie Hammerschlagoptik. Das würde dann eher für einen Fertigungsablauf „Rubin einlegen und verstemmen“ sprechen. Ist aber reine Spekulation, ich verfüge da über keinerlei Insiderwissen.

Wie ich den jetzt festkriegen soll weiß ich noch nicht. Mit einem konischen Punzen leicht nachhämmern? Mal sehen…

Gruß

Erik

…und mag das evtl. die Ursache bei dem Gangproblem sein ?

Bernd M.
14.02.2023, 17:25
Erst nochmal vielen Dank an die Leserschaft für die freundlichen Kommentare, Anregungen und Ergänzungen. :)




Hatte er den Granada dabei? ;)

Gruß

Erik

Nein, der 74er Granada GLX mit 5,0l V8, dem beschleunigungsstärksten Aggregat auf Hamburgs Straßen, war leider nicht dabei :D

War aber mit der Grund warum heute der kleinste und der größte (Serien-) V8 der Neuzeit bei mir in der Garage steht....

OliH.
16.02.2023, 22:35
So, ich habe den Thread gerade mal schnell innerhalb von 20 Minuten durchgesuchtet 😀

Vielen Dank fürs “über die Schulter schauen lassen“ beim Zerlegen des Werks und auch vielen Dank für die tollen Erklärungen, die man auch als Laie leicht versteht. Einzig bei der Berechnung des nötigen Drehungen war ich komplett raus. Kann mir das noch mal bitte jemand auf ganz leicht erklären woher ihr die Zahlen genommen habt? 😅

Ich bin auch total fasziniert von der Mühe, die sich mit den „Schmücken“ der einzelnen Teile gegeben wurde, obwohl wenn überhaupt nur der Uhrmacher in seinem Kämmerlein das zu Gesicht bekommt - schade eigentlich. Eine Frage hierzu: hat das Bläuen der Schrauben außer dem dekorativen Zweck noch einen anderen?

Noch mal vielen dank für den tollen Bericht. Hat echt Spaß gemacht hier mit zu lesen 👍

Bullit
16.02.2023, 23:06
Hallo Oli,

bzgl. der Drehzahl des Federhauses: Was wissen wir alles?

- die Verzahnung des Federhauses hat 98 Zähne (kann man auf dem Bild abzählen)
- die Verzahnung des Minutenrads hat 14 Zähne (s. Bild)
- diese beiden Verzahnungen greifen ineinander
- das Minutenrad (auf dem ja später quasi der Minutenzeiger sitzt) macht eine Umdrehung pro Stunde

Rolex gibt 70 h Gangreserve an. In 70 h dreht sich das Minutenrad also 70 mal.

Das Übersetzungsverhältnis beträgt 14:98 = 1:7, d.h. wenn das Minutenrad 7 Umdrehungen macht, macht das Federhaus 1 Umdrehung. Und da das Minutenrad 70 Umdrehungen macht, bis die Zugfeder abgelaufen ist, macht das Federhaus in dieser Zeit 10 Umdrehungen.

Gruß

Erik

Series3 ExMoD
27.02.2023, 08:21
Vielen Dank für diesen Einblick. :dr:

Feuerzunge
27.02.2023, 08:44
Hallo Erik,

läuft die Uhr eigentlich inzwischen wieder? Vor allem: Läuft sie nach dem Zusammenbau nun irgendwie anders?

Gruß Dietmar

Bullit
27.02.2023, 10:20
Hallo Dietmar,

bin noch nicht ganz so weit, Reinigung ist durch, Aufzug und Federhaus sind wieder montiert. Die nächsten Schritte sind:

- Festsitz Minutenradrubin prüfen (nachgedengelt habe ich schon :D)
- Epilamisieren Ankerpaletten, Ankerrad und Sekundenrad
- Räderwerk montieren, ölen und freien Ablauf prüfen
- Anker montieren, Hemmung prüfen
- Unruh montieren, kurzer Trockenlauf, dann Hemmung ölen
- 24h laufen lassen, dann Zeitwaage

Weiß noch nicht, ob ich das die Woche schaffe.

Gruß

Erik

Feuerzunge
27.02.2023, 10:35
Hallo Erik,

na dann - gutes Gelingen!

Gruß Dietmar

Bullit
02.03.2023, 11:27
Ich habe gestern beim Zusammenbauen festgestellt, dass ich in der Funktionsbeschreibung des 3235 einen Fehler gemacht habe. Das ist zwar peinlich, aber den Fehler stehenlassen und hoffen, dass es keiner merkt, ist noch peinlicher. Hier also die Korrektur.

Ich hatte in Post #163 zu diesem Bild geschrieben:


309325


„Der Eingriff zwischen Aufzugstrieb (grüner Pfeil) und unterem Kronrad (roter Pfeil) ist permanent, d.h. auch wenn die Aufzugswelle in Position 2 oder 3 gezogen wird, ändert sich an dieser Stelle nichts. Die Konsequenz ist, dass die Uhr immer wenn die Krone im UZS gedreht wird, aufgezogen wird, also auch bei der Datumschnellverstellung und beim Zeigerstellen, quasi als Abfallprodukt nach dem Motto: „Wenn der Besitzer der Uhr eh grad an der Krone dreht, dann greifen wir da doch gleich mal ein bisschen Energie ab.“

Das ist falsch. Der Eingriff zwischen Aufzugstrieb und unterem Kronrad ist zwar permanent, aber die Verbindung zwischen unterem und oberem Kronrad nicht, diese wird in den Kronenpositionen 2 und 3 unterbrochen, so dass die Uhr hier nicht aufgezogen wird. Zur Erklärung nochmal Bilder der Aufzugwelle und des oberen Kronrads.


309326


309327


Die Welle des oberen Kronrads ist ziemlich lang. Ich dachte zunächst, das ist halt so gemacht, damit viel Führungslänge zur Verfügung steht und das Rad möglichst wenig kippelt. Aber es steckt mehr dahinter. Im Zusammenbau liegt das Ende dieser Welle in Kronenposition 1 genau in einer Aussparung der Aufzugwelle. Hier mal eine vereinfachte Prinzipdarstellung. Aufzugstrieb (rot), unteres Kronrad (grün), oberes Kronrad (schwarz).


309328


Wenn man jetzt die Aufzugwelle in Position 2 oder 3 zieht, drückt diese über eine Schräge das obere Kronrad nach oben weg, aus dem Eingriffsbereich der Sägeverzahnung raus. Ausgekuppelt.


309329


Sorry für den Patzer. :rolleyes:

Gruß

Erik

trk1969
02.03.2023, 11:38
Klasse! :gut: Wirklich sehr interessant.

Bin hier aber nur nur staunender Laie und mir wäre der "Fehler" eh niemals aufgefallen.

FriendlyAlien
02.03.2023, 11:43
Sorry für den Patzer. :rolleyes:



nix da, sowas ist portfoliorelevant :D

Absolut der Hammer, wie und was du hier zeigst.:verneig:

R.O. Lex
02.03.2023, 13:36
Und mit diesen Schemazeichnungen verstehe es sogar ich. :jump:

Bullit
12.03.2023, 16:37
Ich habe eine neue Theorie. Das 3235 wurde nicht in der Schweiz, sondern in Bayern entwickelt. Dabei wurden wesentliche Teile der hiesigen Mentalität implementiert.

#Mir-langts-dass-I-woas-dass-I-kannt-wenn-I-woin-dad

310022

Gruß

Erik

Feuerzunge
12.03.2023, 16:42
Hallo Erik,

*ggg*, gibs zu, Du hast die Lager mit "Hendl-Fett" geschmiert?! Und wie bremst man das nun wieder ein? Hatte heute schon an Dich und Deine Uhr gedacht und ob sie nun wohl wieder läuft...

Grüßle Dietmar

Soeckefeld
12.03.2023, 16:43
:rofl: guad wenns woist wos wuist :dr:

Chief
12.03.2023, 16:45
Erik :verneig:

Amplitude ist besser und Abfallfehler ist bei 0,0. Seh ich das richtig ?

Dann sollte ja jedes Werk zur Revi nach Bayern.

R.O. Lex
12.03.2023, 17:05
:verneig:

Hendl-Fett und a bissi an Weißwurschtsenf, die Mischung macht's. :D

Uwe60
15.03.2023, 16:40
Hallo Erik

Danke für Deinen Threat. Auch meine DJ war schon wegen der bekannten Probleme in Kölln(gekauft 01/20);)
Toll gemacht.

Best Gruß
Uwe2

Bullit
02.04.2023, 11:00
So, mit etwas Verspätung ein kleiner Abschlußbericht. Die Verspätung lag nicht an technischen Schwierigkeiten, ich hatte schlicht keine Zeit in den letzten Wochen. Gestern dann aber mal in Ruhe einreguliert und nach Vollaufzug folgendes gemessen:

ZO: +1 s/d - 282 deg
ZU: +4 s/d. - 274 deg

KO: -2 s/d - 241 deg
KR: +1 s/d - 245 deg
KU: +3 s/d - 244 deg
KL: 0 s/d - 244 deg

Dann exakt gestellt und einen ganz normalen Samstag lang am Arm gehabt (Bierkisten in Keller geräumt, Bayern - Dortmund geguckt, ewig Parkplatz gesucht, etc.). Ergebnis nach 24 Stunden: +0.5 s.

Jetzt schauen wir mal, wie sich das in Zukunft entwickelt. Die Uhr wird nicht durchgängig getragen, sondern nur alle paar Wochen mal für 3-5 Tage, dazwischen ist Schließfachruhe angesagt. Bin gespannt, ob das Öl mittelfristig da bleibt, wo es hingehört.

Mein Fazit:

- ein tolles Werk bzgl. Architektur und Finish
- es läßt sich rolex-typisch sehr einfach warten
- das Werk reagiert extrem empfindlich auf geringste Verschmutzungen und falsche Schmierung (sowohl zuviel als auch zu wenig)
- wenn es korrekt eingestellt ist, ist die Performance überragend
- ich halte die sagenumwobenen Rolex-Schmierstoffe für überbewertet, ein 3235 läuft auch mit Möbius 9010, 9104, 9501 und 9415 sehr gut
- bzgl. des mysteriösen Fehlers bin ich nicht schlauer geworden


311138


Nochmals danke an alle interessierten Leser und bis zur nächsten Zerlegung (mag mir jemand eine Daytona zum LP verkaufen :D ;)).

Gruß

Erik

ehemaliges mitglied
02.04.2023, 11:44
Sehr eindrucksvolle Doku und da Du hier auch keine baulichen Auffälligkeiten bzgl. dem Gangproblem hast ausfindig machen können, liegt die Ursache evtl doch im Zusammentreffen einzelner baulicher Toleranzen, welche die 32xx weniger verzeihen als die Vorgänger..

Feuerzunge
02.04.2023, 12:08
Hallo Erik,

nochmals vielen Dank für die tolle Berichterstattung!

Grüßle Dietmar