Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Technische Frage zu Patek: Mikrorotor vs Zentralrotor
Mich würde folgendes interessieren:
Nach welchen Entscheidungskriterien wird bei Patek das Werk mit Mikrorotor (z.B. PP240) oder das mit Zentralrotor (z.B. 340) eingesetzt?:
- Beide Werke sieht man alleine (Dreizeiger mit Datum) oder mit Komplikationen, warum hat Patek beide Werke in Programm?
- Hat die Fullrotorvariante Vorteile? wie z.B.:Bessere Aufzugseffizienz oder Bauhöhe/Durchmesser
- Mikrorotor sollte eine geringere Bauhöhe haben
- Mir persönlich gefällt der Mikrorotor besser, da das Werk schöner aussieht.
Moin, Bernhard,
ich kann nur Erfahrungen zum 240 beisteuern. Die Bauhöhe ist (logisch) der Vorteil des 240 ggü. dem bspws. 340. Die Aufzugseffizienz ist ohne Fehl und Tadel (gut 48h). Einzig, dass relativ vernehmbare Aufzugsgeräusch im Vergleich zur fast lautlosen Variante beim Zentralrotor empfand ich als etwas störend.
Nach welchen Kriterien Patek die Kaliber in welche Uhr einschalt oder warum beide Werke im Programm sind, entzieht sich meiner Kenntnis.
Uhrgestein42
21.11.2022, 14:58
Das 240er Kaliber ist das flachere Kaliber (Basis: 2,53mm), also eher für entsprechend flacher bauende Uhren geeignet. Aber der entscheidende Unterschied liegt darin, dass die Uhren mit dem 240er eine kleine Sekunde (z.B. 5712, 6000, 6006,...) bzw. keine Sekundenanzeige (z.B. 3940, 5140, 5738, ...) haben.
Das 324/ 330er Kaliber ist höher (Basis: 3,3mm) und wird bei Uhren mit Zentralsekunde eingesetzt.
Die Gangreserve ist bei beiden Kalibern ähnlich bescheiden ;)
… was wiederum nicht an der Bauform des Rotors liegt.
Das widerspricht gerade meinem physikalischen Verständnis von Kraft (hier Masseschwerpunkt Rotor) und Hebelarm(-länge)
PS: Ich vermute, du sprichst die Federausführung an....
Danke euch!
@Michael: liegt natüblich nicht an der Rotorgrösse! Jedoch könnte man argumentieren, dass unterschiedliche Bauformen des Rotors mehr oder weniger Raum für ein Federhaus geben, was natürlich die Gangreserve beeinflusst.
Dann gibt es die Aufzugseffizienz: Wie heftig oder lange muss die Uhr bewegt werden, um den maximalen Aufzug zu erreichen.
Mein PS zu #5 hat sich gerade überschnitten...Ich erhalte bei großer Rotorkonstruktion sicher eine größere Federhausreserve, wenn das abgestimmt und gewollt wird. Masseverhältnis Rotor identisch, also keine Variable wie Goldinlay im Rotor etc.
Mein PS zu #5 hat sich gerade überschnitten...
Ja 👍
Der Mikrorotor-Aufzug wird nicht über dem Uhrwerk, sondern in das Uhrwerk integriert.
(Die fehlende dimensionsbezogene Aufzugseffizienz gleicht Patek nicht mit einem bidirektionalen Aufzugssystem (grössere Reibung) aus, sondern mittels Verwendung eines hochdichten 22k-Rotors und der Beibehaltung der Frequenz von 21.600 Halbschwingungen/Stunde um den Energieverbrauch des Uhrwerks wie beim Kaliber 240 zu reduzieren).
Uhrgestein42
22.11.2022, 09:11
… was wiederum nicht an der Bauform des Rotors liegt.
Wenn der Rotor in das Uhrwerk integriert wird, dann kann es eben flacher gebaut werden. Wenn die Uhr also besonders flach sein soll und wenn dann noch eine kleine Sekunde oder keine Sekunde Optionen sind, dann kommt das 240er zum Einsatz. Also hat es aus meiner Sicht eine Menge mit dem Rotor zu tun.
Stimmt, aber nur indirekt. Ihr sprecht jetzt die Bauform und Ausführung des gesamten Werkes an. An und für sich braucht ein kleinerer Rotor nur länger als ein Größerer um den Energie-Speicher aufzuladen, das führt aber nicht zu unterschiedlichen Gangreserven. Klar sind die beiden Ausführungsformen konstruktiv bauartbedingt verknüpft.
Danke euch alle!
Offenbar werden bei ultraflachen Werke ( Piaget, Bulgari) gerne Mikrorotore verwendet.
Aber das Argument mit dem zentralen Sekundenzeiger erklärt warum Patek zwei Arten von Automatikwerken verwendet.
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