Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schleifbock/Nass-Schleifmaschine insbesondere für Messer - Erfahrungen gesucht
Moin zusammen,
ich möchte mir einen Schleifbock anschaffen um meine Messer in der Küche schleifen zu können. Da ich das Futter für meinen Kater selber mache und somit viel Fleisch schneide, müssen die Messer halt scharf sein. Sie immer wieder wegzugeben, für teilweise zweifelhafte Ergebnisse, bin ich langsam leid.
Nun habe ich ein wenig recherchiert und dann stößt man bspw. auf die Geräte von Tormek. Aber auch Scheppach läuft einem immer wieder über den Weg. Es soll idealerweise ein Nass-Schleifer werden mit zwei Scheiben. Natürlich wird die Maschine die allermeiste Zeit in der Ecke stehen, insofern wird der Schleifbock nirgends fest installiert. Dennoch sollte er ausreichend schwer sein um beim Arbeiten nicht auf der Werkbank auf Wanderschaft zu gehen.
Langer Rede gar kein Sinn, gibt es hier Erfahrungen mit entsprechenden Schleifböcken? Wozu könnt ihr aus eigener Erfarung raten oder auch abraten? Kommt man mit günstigeren Geräten auch für den eher seltenen, reinen Privatgebrauch hin? Worauf ist ggf. beim Kauf zu achten?
Vielen Dank im Voraus.
Cheers
Bernhard
Guinness
08.06.2022, 12:18
Moin,
Horl Rollschleifer und gut. Nie wieder stumpfe Messer im Haushalt.
Gruß
Watchfever
08.06.2022, 12:28
+ 1 :gut:
Moin,
Horl Rollschleifer und gut. Nie wieder stumpfe Messer im Haushalt.
Gruß
Feuerzunge
08.06.2022, 12:44
Hallo Bernhard,
habe selbst mal danach gesucht und mich dann für die Tormek-Schleifmaschine entschieden. Dieser Rollschleifer ist schön und recht, wenn man mal ein bischen nachschärfen muss, aber mit einer richtigen Nass-Schleifmaschine kann man deutlich mehr machen. Die Scheppach ist ein Nachbau und geht bestimmt genauso wie die Tormek. Die Tormek macht Sinn vor allem bei älteren Messern, die schon gar keinen ordentlichen Schnitt mehr haben. Man kann damit auch ganz andere Werkzeuge (Stechbeitel, Hobelmesser und vieles mehr) schleifen. Der Horl Rollschleifer ist in meinen Augen... nee, ich sag nichts weiter :-)
Hatte (habe noch) schon ewige Zeiten einen Doppelschleifbock von Scheppach. Große Nass-Schleifscheibe auf der einen Seite und eine normale Schleifscheibe zum z.B. Bohrer schärfen und Drehmeißel schleifen und ähnliches. Die Tormek ist echt klasse, würde mir aber bei großen Messern einen größeren Abstand zwischen der Abziehscheibe aus Leder und der Schleifscheibe wünschen.
Gruß Dietmar
Also solche Rollschleifer sind schön und gut. Meines Erachtens für Leute geeignet, die nicht Messer schleifen können und auch dann, wenn man größeren Materialabtrag fürchtet. Ich schneide jeden Monat um die 7 Kilo Fleisch inkl. Hühnchenflügel, also mit Knorpel und Knochen. Meine Messer sind keine sündhaftteuren Vitrinengegenstände sondern richtige Fleischermesser (Firma Dick lässt grüßen) die funktionieren müssen - Werkzeuge halt, die nach etlichen Schleifdurchgängen halt irgendwann in den Müll fliegen, weil die Klinge nur noch ein Zahnstocher ist.
@Dietmar, das klingt schon mal ganz gut. Der Hinweis zur Größe der Abziehscheibe ist klasse.
@all, gerne weitere Meinungen.
Danke euch allen
Tormek hätte ich jetzt auch vorgeschlagen. Ist aber halt schon ein Klotz. Ich persönlich komme nach wie vor mit meinem Sharpmaker super klar, aber mein Durchsatz ist auch ein anderer.
Wäre das was für dich?
https://www.knivesandtools.de/de/pt/-work-sharp-multi-sharpener-ken-onion-edition.htm
Kabelkasper
09.06.2022, 06:40
Müssen die so scharf sein? Ich schärfe meine WMF und Zwilling Messer mit einem wetzstab und die sind nachher wieder gut scharf für verschiedene Dinge.
Wirst du sicher schon alles probiert haben
Verfolge aber dennoch interessiert den Thread.
olli4321
09.06.2022, 06:45
Müssen die so scharf sein? Ich schärfe meine WMF und Zwilling Messer mit einem wetzstab und die sind nachher wieder gut scharf für verschiedene Dinge.
.
Wetzstab ist gut zum scharf halten, aber irgendwann brauchen die Messer auch mal einen Grundschliff.
Yep, mit nem Stahl hält man die Messer hinreichend scharf. Wenn sie stumpf sind, ist mit dem Stahl auch nix mehr zu holen.
Ich habe möglicherweise einen anderen Anspruch als es üblicherweise in Haushalten der Fall ist. Als gelernter Metzger ist für mich ein Messer bereits stumpf, wenn es beim ein oder anderen noch reicht. Zudem kaufe ich ja große Fleischstücke mit Sehnen, auch schon mal nem Knorpel etc. Und da drauf mit nem stumpfen Messer rumritzen ist nicht ungefährlich. Deswegen sind auch die ganzen Gimmicks, die hier schon teilweise erwähnt wurden, nicht das richtige für mich.
Insofern natürlich auch die Antwort auf die Frage, die sich der ein oder andere vielleicht gestellt hat. Ja, ich kann Messer mit einer Schleifmaschine (ob Scheibe oder Band) schleifen. Gleichwohl wie bereits oben schon mal angemerkt, sehe ich ein Messer als Werkzeug und Verschleißteil.
Nachdem ich gestern schon kurz davor war einen Nass-Schleifer von der englischen Firma Record Power zu kaufen, habe ich mich noch mal erinnert, was wir denn in meinem Lehrbetrieb und in der elterlichen Wurstküche für eine Schleifmaschine hatten. Es waren Trockenschleifmaschinen. Entweder mit Lamellen oder mit nem Band, auf jeden Fall aber mit ner Filzscheibe um den Grad abzuschleifen.
Meine Erkenntnis nun ist die, dass offensichtlich die üblichen Maschinen allesamt eher für die Holzbearbeitung (drechseln) und deren Werkzeuge gedacht sind. Diese sind nicht optimal für meinen Usecase. Somit orientiere ich mich ein wenig um, werde aber wohl auf eine Maschine ohne Wasser gehen. Da ist zwar der Materialabtrag deutlich höher, dafür geht es auch wesentlich schneller und ich fühle mich damit eher "zuhause".
Ich berichte gerne weiter bzw. bin auch gespannt, welche Meinungen und Erfahrungen hier noch weiter auftauchen.
Wäre das was für dich?
https://www.knivesandtools.de/de/pt/-work-sharp-multi-sharpener-ken-onion-edition.htm
Mmh, ich habe ehrlich gesagt keine Phantasie, wie man damit arbeitet. Es wird sowas in der Art ins Haus kommen:
https://www.profishop.de/media/image/e3/42/37/3122-1-Edertal-Bandschleifmaschine-BS-300-3122-1-1.jpg
https://www.dick.de/fileadmin/_processed_/6/e/csm_fdick_machines_sm-100_9807000_mood_5_lq_a5205b44e0.jpg
https://cdn.idealo.com/folder/Product/5976/6/5976693/s1_produktbild_max/friedr-dick-sm-90.jpg
pfandflsche
09.06.2022, 10:54
bevor ich anfing,mit flugzeugen herumzupfuschen,habe ich mal koch gelernt....und sogar einige jahre den beruf ausgeübt...bilde mir also durchaus ein,mit messern umgehen zu können.
wenn mein lehrherr mit einem stück schwarzwild unter dem arm aus seiner eigenjagd zurückkehrte und mir den kadaver mit den worten "abschwarten und zerwirken" vor die füsse warf,war zumindest eines klar...mit stumpfen messern wird das nichts.
eine dezidierte schleifmaschine gab es in der bude nicht...alle sechs monate kam ein vertreter des "fahrenden volkes" auf den verdreckten hinterhof geeimert und sammelte alles an schneidwerkzeugen ein,schliff den krempel und wenn man glück hatte,bekam man seine werkzeuge auch in nur unwesentlich vermindertem gewicht wieder.
nach der lehre dann die gleiche nummer...nur war der schleifer deutscher muttersprachler..allerdings dem trunk sehr zugetan...auch hier alle halbe jahre materialverlust durch schleifmaschine.
selbst uff`m "fruchthof" in berlin-moabit,wo ich diverse nachtschichten als teil eines..nennen wir es "zerlegeteams"...zubrachte,stand keine schleifmaschine herum..und die dort verwendeten messer sind/müssen nun wirklich scharf sein.
ich habe meine f.dick-hippen immer selber mit stein und wetzstahl scharf gehalten...und sieben kilo fleisch im monat ist ja nun wahrlich keine menge,die ein messer mit halbwegs guter schnitthaltigkeit in die knie zwingen sollte.
allerdings...und da gebe ich recht...nichts ist verletzungherbeiführender als ein halbstumpfes messer.
und zum schluss hut ab...davor,dass der kater offenbar bester ernährung teilhaftig sein darf un dihm dosenpampe erspart bleibt.
Feuerzunge
09.06.2022, 11:01
Eins noch zu der Anschaffung ggf. einer solchen Schleifmaschine: Erzähle der Familie/dem Bekanntenkreis keinesfalls, dass Du jetzt alte, stumpfe Messer schleifen kannst!
;-)
Aber wenn Du es doch erzählst, dann wird sich die Anschaffung auf jeden Fall lohnen und die anderen werden Glücklich sein!
bevor ich anfing,mit flugzeugen herumzupfuschen,habe ich mal koch gelernt....und sogar einige jahre den beruf ausgeübt...bilde mir also durchaus ein,mit messern umgehen zu können.
wenn mein lehrherr mit einem stück schwarzwild unter dem arm aus seiner eigenjagd zurückkehrte und mir den kadaver mit den worten "abschwarten und zerwirken" vor die füsse warf,war zumindest eines klar...mit stumpfen messern wird das nichts.
eine dezidierte schleifmaschine gab es in der bude nicht...alle sechs monate kam ein vertreter des "fahrenden volkes" auf den verdreckten hinterhof geeimert und sammelte alles an schneidwerkzeugen ein,schliff den krempel und wenn man glück hatte,bekam man seine werkzeuge auch in nur unwesentlich vermindertem gewicht wieder.
nach der lehre dann die gleiche nummer...nur war der schleifer deutscher muttersprachler..allerdings dem trunk sehr zugetan...auch hier alle halbe jahre materialverlust durch schleifmaschine.
selbst uff`m "fruchthof" in berlin-moabit,wo ich diverse nachtschichten als teil eines..nennen wir es "zerlegeteams"...zubrachte,stand keine schleifmaschine herum..und die dort verwendeten messer sind/müssen nun wirklich scharf sein.
ich habe meine f.dick-hippen immer selber mit stein und wetzstahl scharf gehalten...und sieben kilo fleisch im monat ist ja nun wahrlich keine menge,die ein messer mit halbwegs guter schnitthaltigkeit in die knie zwingen sollte.
allerdings...und da gebe ich recht...nichts ist verletzungherbeiführender als ein halbstumpfes messer.
und zum schluss hut ab...davor,dass der kater offenbar bester ernährung teilhaftig sein darf un dihm dosenpampe erspart bleibt.
Ob deiner erfrischenden Ausführung musste ich herzlich schmunzeln. Vielen Dank dafür.
Yep, solche mobilen Scheren- und Messerschleifer kenne ich von Wochenmärkten. Aber auch schon länger nicht mehr irgendwo gesehen.
Habe zuletzt meine Messer bei unterschiedlichen Anbietern hier in Frankfurt zum Schleifen gegeben. Beim ersten wollten sie mir was erzählen von wegen die Messer seien kaputt, man habe da aber grad ein gutes Angebot. Und beim anderen, der seinen Hund vegan ernährte, war das Ergebnis mehr als zweifelhaft. Und da kommen wir zu deinem Punkt, dass du damals nirgends entsprechende Schleifmaschinen im Zugriff hattest, deine Messer dennoch mit dem Stahl scharf halten konntest. Das klappt, wenn die Messer anständig geschliffen wurden. Ansonsten dauert es nicht lange und die Dinger sind wieder stumpf.
Mir hat mein Großvater (rip), seines Zeichens auch Metzgermeister, das erste Mal beigebracht, wie man Messer schleift. Die zugrundeliegende Philosophie deckte sich mit der meines Vaters und meines Lehrmeisters. Das deckt sich hingegen so gar nicht mit dem, was man so in diversen Videos sieht. Das was im Internet so kursiert führt m.E. dazu, dass die Messer ruckzuck wieder stumpf sind und kenne ich eher für das Schärfen eines Beils. Und so wurden auch meine Messer von benannten Anbietern für relativ viel Geld geschliffen. Aber ich schweife ab.
Ja den Kater freut es offensichtlich sehr, artgerecht ernährt zu werden. Und ich sehe an seinem Fell, seinen Zähnen und seinem Schiss (wenig und riecht quasi überhaupt nicht), dass er das Futter sehr gut verwertet.
Jetzt muss ich mal schauen, wo ich so ne Maschine halbwegs günstig herbekomme. Im Verhältnis sind die ganz schön teuer.
Eins noch zu der Anschaffung ggf. einer solchen Schleifmaschine: Erzähle der Familie/dem Bekanntenkreis keinesfalls, dass Du jetzt alte, stumpfe Messer schleifen kannst!
;-)
Aber wenn Du es doch erzählst, dann wird sich die Anschaffung auf jeden Fall lohnen und die anderen werden Glücklich sein!
Guter Punkt. Vielleicht rufe ich dann pro Messer einen Betrag X auf. Damit sich die Schleifmaschine amortisiert.
Feuerzunge
09.06.2022, 12:12
oder in Naturalien auszahlen lassen - mein Kumpel räuchert gerade selbst frischen Speck, da gibts dann wieder eine ordentliche Portion und im Gegenzug scharfe Messer... zum Speck schneiden...
:-))
kurvenfeger
09.06.2022, 12:48
Ich hatte vor Kurzen das Vergnügen, mir ein Messer selbst schmieden zu dürfen. Oder sagen wir ehrlicherweise: bei nicht ganz kritischen Handgriffen maßgeblich selbst tätig zu sein. ;)
Die Ersterstellung der Schneide hat natürlich der Schmied vorgenommen und er hat genau 3 Minuten dafür gebraucht. 2 Minuten an einem recht gewaltigen Bandschleifer und dann nochmal 1 Minute an einer „Feinschleif-/Polierscheibe“ - Details habe ich dazu leider keine. Und es ist das schärfste Messer, das ich je hatte!
Insofern sieht diese Dick-100 schon plausibel aus, wenn richtig bestückt und man damit umgehen kann.
oder in Naturalien auszahlen lassen - mein Kumpel räuchert gerade selbst frischen Speck, da gibts dann wieder eine ordentliche Portion und im Gegenzug scharfe Messer... zum Speck schneiden...
:-))
Good point. Sind ja meistens die Damen des Hauses, die in der Küche werkeln.
...und weg :D
Ich bin seit Jahren mit meiner Messerschleifmaschine von GRAEF sehr zufrieden. Trocken und gut.
Möchte mal kurz vermelden, dass ich soeben eine Bandschleifmaschine von Dick bestellt habe. Habe ein recht gutes Angebot bei einem Händler rausgehandelt. Inkl. zwei weiterer Schleifbänder in unterschiedlicher Körnung und ne Polierpaste.
Jetzt bin ich dann doch mal gespannt wie gut meine Fähigkeiten im Messer schleifen noch sind. Ist ja immerhin mehr als 30 Jahre her, dass ich das letzte mal ein Messer geschliffen habe. Ich hoffe das ist wie Fahrrad fahren :D
Cheers
Feuerzunge
10.06.2022, 13:41
Hi - jupp, das ist wie Fahrrad fahren (wobei ich das ca. schon 30 Jahre nicht mehr gemacht habe) ;-)
Das Gefühl für Stahl behält man - ruhige Hand, gleichmäßige Führung und dann gut. Ich schleife mit der Tormek ohne den Messerhalter und ohne die Einstellung der Grad-Zahl für den Schnitt. Mit dem Halter bin ich nie klargekommen, fühlte sich immer irgendwie "fremdgeführt" an. Finger an das Blatt und der Rest erledigt das Gefühl und die "Erfahrung". Den Schnitt immer wieder mal kurz mit Edding einfärben, damit man beim ansetzen sofort sieht, wo und wie weit man mit dem Schnitt liegt.
Gruß Dietmar
Moin Dietmar,
vielen Dank für dein Vertrauen ;) Yep, ich denke auch, dass man das nicht ganz grob verlernt. Klar, die Routine fehlt, aber wenn man grds. weiß, was man da tut sollte man wieder hinreichend schnell reinkommen.
Diese ganzen Halterungen, Winkellehren etc. bei den Nass-Schleifern haben mich auch eher abgeschreckt. Ich nehme auch für mich in Anspruch freihand zu arbeiten.
Bin mal gespannt, back to the roots quasi. Werde jetzt aber erstmal in Urlaub fahren und dann kann es so ab dem 27. losgehen.
Cheers
Bernhard
Feuerzunge
10.06.2022, 14:53
Hallo Bernhard,
na denn - ich drück' die Daumen - das klappt sicher! Schönen Urlaub erst mal - genießt es!
Gruß Dietmar
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