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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Golf Sport: Anfänger (auch ehemalige) hier? DER Beratungsthread



tat2art
13.05.2022, 16:48
Es hat mich erwischt.
Die ersten 4 Trainerstunden haben wir (Ms. tat2art und ich) hinter uns, und vor allem bei mir sieht es nach der großen Liebe aus.

Ich habe so richtig Bock auf Golf, bin aber ziemlich ahnungslos der überbordenden Beratungsflut von wohl meinenden Pros, anderen Zeitgenossen und YouTube Videos ausgeliefert.

Ich könnte mir vorstellen, dass ich hier nicht der/die Einzige bin, und vor mir schon unzählige Foris das ewige Wechselbad von Erfolgserlebnis und niederschmetternder Realität im Golfsport durchgemacht haben.

Deswegen frage ich hier um Rat...

Die Situation:
In Berlin gibt es eine Menge Clubs; wir haben uns für ein nettes und relativ günstiges Etablissement im Südosten entschieden. Bisher ein Volltreffer.
Es sieht aus, als wäre ich nicht talentfrei. Auf der Range und Übungsgrüns läuft es schon ganz ok; die ersten Platzerfahrungen kommen in den nächsten Wochen.
Es macht richtig richtig Spass!

Der Plan:

Platzreife im Juni.
Das erste Turnier und Handicap bis zum Sommer.
Zum Jahresende steht in Florida ein Turnier mit den Kollegen in der Firma an (das war eigentlich der Auslöser, da bei uns im Laden im Management ca. 90% Golf spielen, USA halt).
Da will ich mich nicht zu blöd anstellen.

Nun; was ratet Ihr mir:

Wann welches eigene Equipment kaufen?
Ein Bekannter von uns (ProCaddie) meint: Gescheites 7er Eisen, Pitching Wedge, Rescue Club und Putter. Mehr bräuchte man nicht.
Auf den Driver zu kloppen, hat mir bisher schon ziemlich viel Spass gemacht, aber unser Instructor meint, dass ich damit auf dem Platz wahrscheinlich zu weit in die falsche Richtung dresche. Bin schon im Schnuppertraining auf 160m+ gekommen...

Lieber was Neues aus dem Pro Shop? Oder gebraucht von Ebay? Bin Linkshänder; da ist das Angebot überschaubarer...

Braucht man Golfschuhe?

Ms. tat2art ist ziemlich klein und sehr zierlich. Was ratet Ihr da? Sie hat Probleme mit den langen Schlägen. Macht da das Material viel aus?

Wie oft Trainer Stunden nehmen? Wie oft dazwischen alleine üben?

Tipps für das erste Turnier? Gleich rein ins kalte Wasser?
Oder lieber erstmal ein paar Privatrunden spielen?

Club Mitgliedschaft? Ja oder Nein? Lieber Fernmitglied irgendwo erstmal?

Irgendwie habe ich den Verdacht, dass mich dieses Hobby teurer als die Uhrenleidenschaft kommen könnte...

jakko
13.05.2022, 17:07
Es hat mich erwischt.
Die ersten 4 Trainerstunden haben wir (Ms. tat2art und ich) hinter uns, und vor allem bei mir sieht es nach der großen Liebe aus.

Ich habe so richtig Bock auf Golf, bin aber ziemlich ahnungslos der überbordenden Beratungsflut von wohl meinenden Pros, anderen Zeitgenossen und YouTube Videos ausgeliefert.

Ich könnte mir vorstellen, dass ich hier nicht der/die Einzige bin, und vor mir schon unzählige Foris das ewige Wechselbad von Erfolgserlebnis und niederschmetternder Realität im Golfsport durchgemacht haben.

Deswegen frage ich hier um Rat...

Die Situation:
In Berlin gibt es eine Menge Clubs; wir haben uns für ein nettes und relativ günstiges Etablissement im Südosten entschieden. Bisher ein Volltreffer.
Es sieht aus, als wäre ich nicht talentfrei. Auf der Range und Übungsgrüns läuft es schon ganz ok; die ersten Platzerfahrungen kommen in den nächsten Wochen.
Es macht richtig richtig Spass!

Der Plan:

Platzreife im Juni.
Das erste Turnier und Handicap bis zum Sommer.
Zum Jahresende steht in Florida ein Turnier mit den Kollegen in der Firma an (das war eigentlich der Auslöser, da bei uns im Laden im Management ca. 90% Golf spielen, USA halt).
Da will ich mich nicht zu blöd anstellen.

Nun; was ratet Ihr mir:

Wann welches eigene Equipment kaufen?
Ein Bekannter von uns (ProCaddie) meint: Gescheites 7er Eisen, Pitching Wedge, Rescue Club und Putter. Mehr bräuchte man nicht.
Auf den Driver zu kloppen, hat mir bisher schon ziemlich viel Spass gemacht, aber unser Instructor meint, dass ich damit auf dem Platz wahrscheinlich zu weit in die falsche Richtung dresche. Bin schon im Schnuppertraining auf 160m+ gekommen...

Lieber was Neues aus dem Pro Shop? Oder gebraucht von Ebay? Bin Linkshänder; da ist das Angebot überschaubarer...

Braucht man Golfschuhe?

Ms. tat2art ist ziemlich klein und sehr zierlich. Was ratet Ihr da? Sie hat Probleme mit den langen Schlägen. Macht da das Material viel aus?

Wie oft Trainer Stunden nehmen? Wie oft dazwischen alleine üben?

Tipps für das erste Turnier? Gleich rein ins kalte Wasser?
Oder lieber erstmal ein paar Privatrunden spielen?

Club Mitgliedschaft? Ja oder Nein? Lieber Fernmitglied irgendwo erstmal?

Irgendwie habe ich den Verdacht, dass mich dieses Hobby teurer als die Uhrenleidenschaft kommen könnte...

Schön zu lesen, dass die Begeisterung so groß ist. Kann man spüren und: ich kann es absolut nachvollziehen!!

1. Bis zur Platzreife würde ich mit den Keulen spielen, die du hast, anschließend statisch gefittete Eisen aus der Vorsaison kaufen. M.E. Volles Set - klar kann man auch mit weniger schlägern gut spielen, ist aber schwieriger.
2. Pro/Trainer: regelmäßig! Training ohne regelmäßige kundige Überprüfung führt häufig zu toll antrainierten Fehlern, die dir das Leben später schwierig machen. Such dir einen guten Trainer aus und dann bleib erstmal dabei.
3. Ganz klar für mich: Mitgliedschaft, Ja! Undzwar möglichst nahe! Nichts bringt dich schneller weiter als regelmäßiges Training/Spiel. Möglichst mit netten Leuten aus deinem Club. Erfahrungsgemäß wirst du dich sicher schwer tun, teure Greenfees zu bezahlen.
4. ruhig einfach ins kalte Wasser springen, was die Turniere angeht - manchmal gibt es Tiger Rabbit Turniere, die wären vielleicht ein schöner Start. Trotzdem würde ich vorher zumindest mal 2-3 Runden über den Platz gegangen sein.
5. Golfschuhe sind schon gut, solange das Wetter aber so schön trocken ist, geht es auch ohne. (Im nassen Grass finde ich es hingegen sehr unangenehm mit rutschigen Sohlen zu spielen).

ReneS
13.05.2022, 17:34
Kauf Dir irgendein günstiges Set, evtl. gebraucht oder frag mal im Network. Bis zum einstelligen Handicap reicht sowas. Wie Michl sagen würde: Am Material liegt’s (meistens) nicht.

Golfschuhe machen Sinn.

In den Clubs kann man Probemitgliedschaften abschließen, nimm den, der am nächsten ist.

Turnier einfach abmelden und spielen.

Ganz viel Spaß und Erfolg, mir war das leider zu zeitaufwändig. Wenn Du Erfolg haben möchtest, solltest Du mindestens zwei bis drei Runden die Woche spielen.

351
13.05.2022, 21:25
Kauf Dir irgendein günstiges Set, evtl. gebraucht oder frag mal im Network. Bis zum einstelligen Handicap reicht sowas. Wie Michl sagen würde: Am Material liegt’s (meistens) nicht.

Golfschuhe machen Sinn.

In den Clubs kann man Probemitgliedschaften abschließen, nimm den, der am nächsten ist.

Turnier einfach abmelden und spielen.

Ganz viel Spaß und Erfolg, mir war das leider zu zeitaufwändig. Wenn Du Erfolg haben möchtest, solltest Du mindestens zwei bis drei Runden die Woche spielen.

So.

Set neu oder gebraucht aus der Vorsaison, gibt kaum echte Innovationen. Schuhe in jedem Fall.
Club ist Key, wegen Geselligkeit und Vernetzung. Aber: Den richtigen aussuchen. Distanz ist wichtig, gutes Klima mit den Members aber auch… mal rumhören und dann entscheiden.

Viel Spaß!

TheExplorer
13.05.2022, 22:28
Freut mich zu hören, dass Du dieses wunderschöne Hobby für Dich entdeckt hast. Deine Begeisterung kann man wirklich lesen. Ich spiele zwar nur noch ab und an, allerdings denke ich mal, dass sie die üblichen Tips von damals auch heute noch anwenden lassen.

Meine Tipps:
- Kauf gute (EDIT: GEBRAUCHTE) Mittelklasse-Eisen aus dem Vorjahr oder sogar noch ein wenig zuvor. Achte darauf ob sie massiv Offset haben. Auch wenn es Anfängern helfen soll, lässt es einen technisch schlampig werden und die Fehler wirst Du nur noch schwer los. Ich bin hier nicht mehr up to date, aber PING hatte mal ein Farbensystem mit dem man statisch gefittet wurde, die Schläger kannst Du dann blind kaufen, wenn Du weißt welche Farbe Du brauchst.
- Kauf das ganze Set SW-3 bzw. 9-3 und dazu brauchbare Wedges. Selbst wenn Dich die Lust verlässt, die kriegst Du wieder los und gebrauchte Schläger kosten nicht die Welt
- Der Putter ist der wichtigste Schläger in deinem Bag (gerade am Anfang), kauf hier direkt was gescheites. Wenn Du keine Lust mehr hast, dann kannst Du Dir damit im Office die Zeit vertreiben. Ich finde es muss Liebe auf den ersten Blick sein. Meinen Scotty Cameron Studio Design 2.5 geb ich niemals wieder her.
- Der Shaft ist genauso wichtig (bei den Hölzern zum Teil wichtiger) als der Schlägerkopf, also kauf nicht einfach was da ist, sondern schau welche Härte Du benötigst. Die meisten Anfängerschläger sind wahre Peitschen und wenn Du einigermaßen Talent hast, wirst Du damit schnell frustiert werden.
- Golfschuhe sind ein Muss
- Trainiere am Anfang regelmäßig auf der Range und spiele Privatrunden
- Wenn Du möglichst schnell auf ein passables HCP kommen willst (irgendwas um die 28), dann übe mehr kurzes Spiel und Putten. Was bringt Dir der 300m Drive, wenn Du danach noch 5 Schläge für ein Par4 brauchst.
- Nimm Dir Privatstunden bei einem Pro, bei dem die Chemie zwischen euch stimmt. Du musst dabei Spaß haben
- Lerne die Technik von Anfang an sauber - jeden Schwungfehler im ersten Jahr wirst Du später teuer beim Pro bezahlen
- Nimm Dir Oropax mit für all die Tipps die Dir vermeintliche Meister dieses Sportes unwillkürlich und ungefragt geben werden
- Lass dir keine Schwunghilfen andrehen. Alles was man meines Erachtens braucht ist ein Spiegel oder Handy
- Mach um alles in der Welt Ausgleichsübungen. Ich habe es nicht gemacht und bezahlt heute die Zeche
- Der Club ist immens wichtig. Du musst Dich dort vor allem bei den Leuten wohlfühlen, denn Du wirst wohl kaum alleine Spielen.

Mensch, jetzt kriege ich mal wieder Lust die Keulen rauszuholen um mal zu schauen was geht.

martinsp
14.05.2022, 08:03
Mic, freut mich, dass du so begeistert vom Golfsport bist.

Golfschuhe definitiv. Mach dich schlau, ob Spikes im Club deiner Wahl erlaubt sind.
Lass dich am Anfang von einem Pro unterstützen. Den richtigen Schwung können dir alle auf ihre Art und Weise zeigenlernen, aber die Chemie muss da definitiv passen.
Am Anfang solltest du dich, wie schon erwähnt, nicht auf die langen Drives konzentrieren - die kommen sowieso mit der Zeit (und der Klang von einem weiten Abschlag mit dem Driver klingt einfach geil) - sondern konzentriere dich auf's Putten und auf das Chippen und Pitchen.
Das neueste und tollste Set brauchst du am Anfang auf jeden Fall nicht. Schaue mal, ob die Liebe zum Sport wirklich so lange anhält und lasse dich dann in einem guten Golfshop beraten. Vielleicht hat der Pro, mit dem du dann trainierst ja auch Zeit dafür und du bist dem Händler nicht "ausgeliefert".

Wenn ich das lese, wie enthusiastisch du über das Hobby schreibst, geht mir gleich wieder das Herz auf. Ich komme leider kaum mehr zum Spielen, aber alle paar Wochen schaffe ich es noch zumindest auf die Driving Range. Das hat schon fast etwas Meditatives.

Viel Freude auf deiner "Reise". :dr:

Mr. Edge
14.05.2022, 08:28
Sorg dafür, dass es deiner Frau Spaß macht. Sonst stehst du bald vor der Wahl, jedes Wochenende zu entscheiden - Golf oder Frau.

R.O. Lex
14.05.2022, 09:30
Wohl wahr, soll ja nicht in "my handicap is my wife" enden. :weg:

tat2art
14.05.2022, 12:03
Sorg dafür, dass es deiner Frau Spaß macht. Sonst stehst du bald vor der Wahl, jedes Wochenende zu entscheiden - Golf oder Frau.

Das ist mir sehr wichtig.
Bis jetzt ist sie voll dabei.

autares
15.05.2022, 08:16
Und sorg am besten dafür, dass es ja hr Spaß macht, ihr aber trotzdem nicht zusammen spielen müsst.

Reverend_O
15.05.2022, 17:13
Ich kann mich allen Vorrednern nur anschließen - nur sich anfangs auf das kurze Spiel (Pitchen, Chippen & Putten) zu konzentrieren ist gerade für einen völligen Anfänger nicht so hilfreich. Zugrunde liegt da der Spruch: "Drive is for the show, putting for the dough". Ist grundsätzlich auch richtig, was nützt es mir, wenn ich mit zwei Schlägen auf dem Grün liege und dann vier Putts brauche? Aber: als Anfänger ist man mit dem Zielen auf dem Kurs schnell überfordert (man stelle sich vor, man müsste mit dem Gewehr quer vor sich eine Scheibe treffen). Und nicht alles, was auf der Range g*il fliegt, landet auf dem Fairway genauso gut (vom Course Management gar nicht so reden).
Meine Empfehlung ist, sich erst einmal auf die Eisen 4 - 8 und ggf. ein Rescue zu fokussieren und zu versuchen, einen stabilen Schwung zu entwickeln, der zumindest ungefähr da landet, wo man ihn haben will. Das kurze Spiel natürlich auch mit in das Training einbeziehen - aber was nützt es mir, wenn ich jeden Ball mit 2-3 Putts loche, aber auf dem Par3 den ersten Abschlag ins Aus verziehe, mit dem zweiten im Rough und dann mit dem inzwischen vierten Schlag im Bunker vor dem Grün lande? "Green in regulation" ist schon auch was feines... :D

Auf alle Fälle viel Spaß, Golf ist super, v.a., weil man das mit der Partnerin (oder jedem anderen) wirklich gemeinsam spielen kann, ohne dass einer benachteiligt ist.

autares
15.05.2022, 20:00
Man muss hier vllt einmal klarstellen, was „langes“ Spiel bedeutet: Driver, Hölzer, Eisen 2-4.

Einem Anfänger bringt es nichts, mit dem Driver zu trainieren. Die Streuung ist zu groß, die Geschwindigkeit des Kopfes meistens zu gering.

Es gilt daher das Prinzip, sich auf alle Eisen ab 5 zu konzentrieren (oder eben entsprechende Hybride). Pitch, Chip, Bunker und Putt sollten zu Beginn mindestens 70% der Trainingszeit in Anspruch nehmen. Die restlichen 30% können für die mittleren Eisen verwendet werden. Wenn diese Schläge sitzen und der Schwung stabil ist, kann man auf Eisen 3-4 bzw Holz 3 wechseln. Aber auch dann sollte das kurze Spiel mindestens 50% der Trainingszeit in Anspruch nehmen.

jakko
15.05.2022, 22:13
Man muss hier vllt einmal klarstellen, was „langes“ Spiel bedeutet: Driver, Hölzer, Eisen 2-4.

Einem Anfänger bringt es nichts, mit dem Driver zu trainieren. Die Streuung ist zu groß, die Geschwindigkeit des Kopfes meistens zu gering.

Es gilt daher das Prinzip, sich auf alle Eisen ab 5 zu konzentrieren (oder eben entsprechende Hybride). Pitch, Chip, Bunker und Putt sollten zu Beginn mindestens 70% der Trainingszeit in Anspruch nehmen. Die restlichen 30% können für die mittleren Eisen verwendet werden. Wenn diese Schläge sitzen und der Schwung stabil ist, kann man auf Eisen 3-4 bzw Holz 3 wechseln. Aber auch dann sollte das kurze Spiel mindestens 50% der Trainingszeit in Anspruch nehmen.

Klingt nach einer sehr eigenwilligen Definition des langen Spiels, aber egal…
Mittlere Eisen, pitcher, chillen, Putten, damit hast du am Anfang mehr als genug zu tun

R.O. Lex
15.05.2022, 22:23
Mittlere Eisen, pitcher, chillen, Putten, damit hast du am Anfang mehr als genug zu tun

:D

kabe
19.05.2022, 19:28
… Eisen 2-4 …
Ist mein Eisen 1 wie Bielefeld nicht existent? :grb:

tat2art
20.05.2022, 10:45
Ich kann mich allen Vorrednern nur anschließen - nur sich anfangs auf das kurze Spiel (Pitchen, Chippen & Putten) zu konzentrieren ist gerade für einen völligen Anfänger nicht so hilfreich. Zugrunde liegt da der Spruch: "Drive is for the show, putting for the dough". Ist grundsätzlich auch richtig, was nützt es mir, wenn ich mit zwei Schlägen auf dem Grün liege und dann vier Putts brauche? Aber: als Anfänger ist man mit dem Zielen auf dem Kurs schnell überfordert (man stelle sich vor, man müsste mit dem Gewehr quer vor sich eine Scheibe treffen). Und nicht alles, was auf der Range g*il fliegt, landet auf dem Fairway genauso gut (vom Course Management gar nicht so reden).
Meine Empfehlung ist, sich erst einmal auf die Eisen 4 - 8 und ggf. ein Rescue zu fokussieren und zu versuchen, einen stabilen Schwung zu entwickeln, der zumindest ungefähr da landet, wo man ihn haben will. Das kurze Spiel natürlich auch mit in das Training einbeziehen - aber was nützt es mir, wenn ich jeden Ball mit 2-3 Putts loche, aber auf dem Par3 den ersten Abschlag ins Aus verziehe, mit dem zweiten im Rough und dann mit dem inzwischen vierten Schlag im Bunker vor dem Grün lande? "Green in regulation" ist schon auch was feines... :D

Auf alle Fälle viel Spaß, Golf ist super, v.a., weil man das mit der Partnerin (oder jedem anderen) wirklich gemeinsam spielen kann, ohne dass einer benachteiligt ist.

Herzlichen Dank für all die coolen Tipps hier!

Mittlerweile waren wir das erste Mal auf dem Übungsplatz, und mir scheint, der Rat von Oliver ist am Anfang besonders wichtig:

"aber was nützt es mir, wenn ich jeden Ball mit 2-3 Putts loche, aber auf dem Par3 den ersten Abschlag ins Aus verziehe, mit dem zweiten im Rough und dann mit dem inzwischen vierten Schlag im Bunker vor dem Grün lande?"


Das war eine EXAKTE Beschreibung meines ersten Loches auf der Übungsrunde! War dann eine 7, und damit war ich noch gut bedient.

Dafür war das Nächste ein Par 5, das ich mit 6 Schlägen hinbekommen habe.
Golf ist wie emotionale Achterbahn zu fahren...

Wenn ich meine Schläge übe, sitzen sie nach einer Weile ganz gut.
ABER: Auf dem Platz sind die Bedingungen ganz anders...

Mein Eindruck im Moment ist:
Ich sollte erstmal schauen, dass ich mit den Eisen 7 und 9 ein gutes Stück in die vorgesehene Richtung komme.

Dann mit dem Sand oder Pitching Wedge die vergurkten Schläge irgendwie retten und wieder auf die Bahn bringen.

Aufs Grün Chippen geht dann wieder ohne größere Probleme.

Und dann muss der Putt (oder meist 2.3 davon...) wieder sitzen.

Abschläge mit dem Driver gehen ganz gut. Das übt man halt auch oft.

Ich denke, so werden wir unser Trainingsprogramm erst einmal ausrichten; und so sieht es auch unser Training Pro.

Reverend_O
20.05.2022, 13:52
Ich denke, der größte Fehler eines Anfängers ist, am Anfang so spielen zu wollen wie ein Single Handicapper. Also möglichst das Green "in regulation" treffen zu wollen. Wenn ich die Eisen 7-9 einigermaßen gut beherrsche, liege ich z.B. bei fast jedem Par3 mit zwei Schlägen in der Nähe oder auf dem Grün. Eine Annäherung, zwei Putts und ich spiele das Par3 mit 5 Schlägen - das ist bei Hcp 54 ein Birdie, bei Hcp 36 ein Par. Ist für den Kopf (bzw. das Ego) aber kaum aushaltbar.

Ansonsten noch ein letzter Tipp, den ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufe: "Lass den Schläger die Arbeit machen".

Weiterhin viel Spaß, das kurze Video, das ich gesehen habe, sah sehr vielversprechend aus! :gut:

Wirbel
20.05.2022, 19:24
Ich bin auch der Meinung, wenn du die Eisen bis 7 gut beherrscht bist du für den Beginn sehr gut gerüstet.

Als Anfänger hast du bei jedem Loch 3 Schläge vor, wenn du fleißig trainierst, solltest du mit dem Eisen 7 auch
bald um die 130m weit schlagen können...

3x 130m = 390 m, damit kannst du die meisten PAR 4 Bahnen auf den Plätzen locker mit 3 Schlägen erreichen,
dass dann konstant und du bist bei Bogey-Golf (wenn dein putten dazu passt).

Und wie oben beschrieben das Chippen/Pitchen fleißig üben, das bringt die guten Scores!

Mr. Edge
20.05.2022, 20:47
… "Lass den Schläger die Arbeit machen"…

So unverständlich zu Beginn, aber sooooooooo wichtig:gut:
Übe den Flow. Ich stelle mir immer vor, meine Hand ist der Schlägerkopf.

autares
21.05.2022, 08:20
Das schönste HCP ist für mich eh die 18. Da macht ein Double Bogey nicht gleich die Runde kaputt, ein Par ist immer möglich und ein Birdie bringt einen weit nach vorne. Alles Einstellige ist doch nur noch anstrengend ;)

ReneS
21.05.2022, 08:42
Mit einem 7er Eisen, PW oder SW und Putter kannst Du auf Deinem Handicap jedes Turnier gewinnen. Ist halt nicht so geil, wie mit dem Driver draufballern, dafür bekommst Du schnell ein gutes Gefühl und kannst das dann leichter auf die anderen Schläger adaptieren.

kabe
22.05.2022, 09:18
… Und wie oben beschrieben das Chippen/Pitchen fleißig üben, das bringt die guten Scores!

+1

Bunkerschläge zu üben ist auch nicht verkehrt. ;)

Zackbumm
24.05.2022, 20:45
Ich häng mich hier mal an. Ende Juni geht mein Platzreifekurs los, die Vorfreude steigt zusehends.

Wie bereite ich mich am besten darauf vor? Klar, die Regeln grob zu kennen kann nicht schaden, aber was wäre eine gute Vorbereitung für die Praxis? Erstmal allein die Driving Range und die Übungsgrüns unsicher machen, auch auf die Gefahr hin, sich was falsches anzugewöhnen? Oder schon Trainerstunden nehmen? Oder reichts aus, den Kurs erstmal auf mich zukommen zu lassen und in den kursfreien Tagen das Gelernte ggf. mit Trainer in Einzelstunden zu festigen?

autares
25.05.2022, 06:56
Das hängt von deinem mittel-/langfristigen Ziel ab. Imho ist ein guter Trainer zu Beginn unabdingbar, sofern du ein HCP unter 36 spielen und nicht als „Hacker“ im Club verschrien sein willst.

Einen einmal falsch einstudierten Schwung wirst du nur schwer korrigieren können.

1210
25.05.2022, 07:34
Ich würde das erstmal auf mich zukommen lassen… Bei uns im Club gab es nach dem Platzreifekurs die Möglichkeit 4 Wochen kostenlos auf die Range und den Kurzplatz zu gehen, parallel dazu würde ich mal 1- 2 Trainerstunden nehmen. Davor macht das meiner Meinung nach wenig Sinn..
Ich kann deine Motivation aber gut nachempfinden! :supercool: Ich hab vor 2 Jahren angefangen zu golfen und bin seither süchtig. Vor allem das Miteinander mit den anderen Mitgliedern macht das Ganze aus.
Erkundige dich mal, ob es auch so etwas wie den Men‘s Day (meistens Mittwoch in den Clubs) gibt, da lernt man sehr schnell viele nette Leute kennen..

tat2art
25.05.2022, 11:55
Ich häng mich hier mal an. Ende Juni geht mein Platzreifekurs los, die Vorfreude steigt zusehends.

Wie bereite ich mich am besten darauf vor? Klar, die Regeln grob zu kennen kann nicht schaden, aber was wäre eine gute Vorbereitung für die Praxis? Erstmal allein die Driving Range und die Übungsgrüns unsicher machen, auch auf die Gefahr hin, sich was falsches anzugewöhnen? Oder schon Trainerstunden nehmen? Oder reichts aus, den Kurs erstmal auf mich zukommen zu lassen und in den kursfreien Tagen das Gelernte ggf. mit Trainer in Einzelstunden zu festigen?


Ich bin jetzt mitten im Platzreife Kurs (Pause diese Woche, da der Rücken zwickt), und wir machen es so:
Zwei Trainer Stunden, dann ein bis zweimal alleine zum Üben auf die Range und Übungsplatz. Dann wieder Doppelstunde.
Nach vier Doppelstunden (einmal mit drei Löchern auf dem Platz, einmal mit sechs) entscheidet der Pro, ob wir reif zur Prüfung (9 Löcher + plus Theorie) sind.
Wenn nicht, dann weiter Stunden.

Danach werden weitere Kurse angeboten: Erlangung des Handicap und Vorbereitung fürs erste Turnier.
Einzelstunden kann man natürlich nach Gutdünken dazu buchen.

Gross auf die Range oder gar Stunden VOR dem Platzreife Kurs zu machen, bringt glaube ich nicht viel. Beim Kurs selbst merkst Du sehr schnell, ob Du das machen möchtest oder nicht.
Die Überei ist ein Ding, aber das erste Mal über den Platz zu mäandern etwas gaaaanz anderes. Das habe ich schon bemerkt!
Ganz schön anstrengend das Ganze.

backröding
25.05.2022, 21:36
Was soll ich sagen, bin eher der Gelegenheitsspieler. Stunde um Stunde auf der Range ist nicht mein Ding. Ich mag Spaß auf dem Platz, und der ist meist mit der Range nicht zu vergleichen. Die Range ist Flach, auf dem Platz hast Du Lagen, Lagen, Lagen. Bergauf, Bergab, über dem Ball, unter dem Ball, Hubbel vor dem Ball, Hubbel hinter dem Ball, oder Kombinationen. Eben, wie auf der Range liegt man selten - nein, nie.

Trainerstunden vor einer Platzreife würde ich nicht machen. Auch würde ich vorher selbst nicht auch der Range, Übungs- und Pitching-Areas machen. Stelle bei der PR erst einmal fest, ob es Dir schmeckt. Alles weitere erklärt dann der Trainer, wenn Du Spaß dran gefunden hast.

Zum Thema Driver: weglassen. Das ist der Schläger im Bag, der am wenigsten verzeiht. Ich habe auch einen, lasse ihn aber meist im Bag. Was bringt es, wenn ich bei 8 von 10 Schlägen einen Hook oder Slice fabriziere, die - auf unserem Platz - meist in unspielbaren lagen landen. Klar, die 2 Guten haben Länge, aber mit einem Hybrid bin ich für meinen Teil besser bedient - kürzer, aber Fairway.

Daher mein Tipp: erst einmal den Schwung finden und mit langen Eisen (nein, keine Eisen 1 oder 2, eher 5/6 und wenn die dann klappen, ein 4er) den Schwung festigen. Schwung, weil der Golfball wird nicht "geschlagen", sondern mit einem präzisen, wiederholbaren Schwung weiter befördert (bin ich selber weit weg von mit HCP 29). Reine Physik. Danach dann zu den Hölzern (Driver = Holz 1). Hölzer produzieren richtig getroffen zwar Länge, sind aber tricky.

Kurzes Spiel und Bunker sind wichtig (auch hier der weiche Schwung, kein Schlagen). Putten (eher Schieben statt Schwingen) ebenso.

Ich wünsche Euch viel Spaß mit Eurer Golferfahrung. Meine Frau wollte nie, hat es ausprobiert und ist vom Golfvirus mittlerweile mehr gefangen, wie ich.

autares
25.05.2022, 22:36
Ist schon witzig, wie sich in den letzten 25 Jahren alles verändert hat. Wir mussten damals Stunden beim Pro nehmen. Und der hat uns dann auch die Platzreife abgenommen, indem er nach ein paar Stunden Training (waren so 10, glaube ich), mit einem 9 Löcher gelaufen ist. In diesem Sinne: schöne Grüße an André Sallmann :D

Zackbumm
25.05.2022, 23:50
Ich wünsche Euch viel Spaß mit Eurer Golferfahrung.

Danke Dir! :) Meinen Papa hat wohl auch die Neugierde gepackt und sich zu seinem 60er von meinen Geschwistern und mir nen Gutschein für die Platzreife schenken lassen. Vielleicht entwickelt sich ja ein Vater-Sohn-Ding draus, das würd mich echt freuen... :)

Nächstes spannendes Thema wird der Kauf der ersten eigenen Schläger sein. Aufgrund meiner Größe werde ich wohl welche mit längerem Schaft (+1.5 inch oder sogar noch länger) brauchen. Das macht die Auswahl im second hand bereich eher klein.

kabe
26.05.2022, 12:16
Ist schon witzig, wie sich in den letzten 25 Jahren alles verändert hat. ...
Du kannst Dich wenigstens noch erinnern :gut:; ich habe keinen blassen Schimmer, wie ich 1977 zur Platzreife kam. 8o

tat2art
26.05.2022, 13:11
Ist schon witzig, wie sich in den letzten 25 Jahren alles verändert hat. Wir mussten damals Stunden beim Pro nehmen. Und der hat uns dann auch die Platzreife abgenommen, indem er nach ein paar Stunden Training (waren so 10, glaube ich), mit einem 9 Löcher gelaufen ist. In diesem Sinne: schöne Grüße an André Sallmann :D

Eigentlich ist es bei uns (Ms. tat2art and me) genau so.
8-10 Stunden (Pauschalpreis für 8h + Prüfungszeit).
Es gibt auch Gruppenkurse, aber die sind nicht viel billiger (und mit Sicherheit weit weniger effektiv).

Prüfung ist dann der 9 Loch Kurs, auf dem man eine bestimmte Punktzahl erreichen muss. Dazu Theorie.

d_s
26.05.2022, 13:12
Habe leider nicht alles gelesen, aber noch ein Tipp von mir.

Habe mich schon vor über 20 Jahren selbst gefilmt auf der Driving Range. Mittlerweile dank Slo-Mo auf dem iphone ein Kinderspiel. Ich finde die Technik klasse und du siehst auch die Fehler bei dir relativ schnell, wenn du dir die einzelnen Abschnitte(Kopf, Handgelenk, Arme, Hüfte, Beine) anschaust.

Viel Erfolg.

Leider hatte ich die letzten Jahre keine Zeit mehr. Aber die Zeit kommt wieder. Eine großartige Sportart!

Best-Regards
07.06.2022, 12:56
Nun; was ratet Ihr mir:
Nachfolgend meine Antworten auf Deine Fragen (Du wirst sie erkennen):

Wann welches eigene Equipment kaufen?

Einen gebrauchten halben Satz kaufen, die Griffe durch AVON CHAMOIS-Griffe
mit einem Tape mehr darunter (etwas dickerer Griff) ersetzen (7-8€ pro Griff.

Ein Bekannter von uns (ProCaddie) meint: Gescheites 7er Eisen, Pitching Wedge,
Rescue Club und Putter. Mehr bräuchte man nicht.

Ich erhöhe auf 7, 9, PW, SW, Putter plus ein 5er Rescue

Auf den Driver zu kloppen, hat mir bisher schon ziemlich viel Spass gemacht, aber
unser Instructor meint, dass ich damit auf dem Platz wahrscheinlich zu weit in die
falsche Richtung dresche. Bin schon im Schnuppertraining auf 160m+ gekommen

Der Instruktor hat völlig recht. Jeder Sport hat ganz typische Anfängerfehler. Beim
Squash rennt man zuviel, beim Skifahren zeigt die Brust zum Berg, beim Golfen
meint der Mann (!), es hätte was mit Kraft zu tun, also haut der Anfänger wie blöd
drauf.
Bei meiner ersten Golfrunde (1986) habe ich mehrfach richtig in den Boden gehauen.
Wir sind dann weiter auf eine Bootstour. Die ganze Woche konnte ich nur noch im
Sitzen schlafen. Erst zuhause hat mich ein Orthopäde wieder mühsam eingerenkt.
Das ganze erste Golferjahr war ich einmal pro zwei Wochen beim Einrenken.

Ergo: es hat nichts mit Kraft und nichts mit Equipment zu tun ! Es gab mal in den
80/90ern eine Florence Descamp, das war ein dünnes Mädchen mit dünnen Ärmchen.
Die schlug den Ball 270m carry.

Braucht man Golfschuhe?

Ja, dann rutscht man nicht durchs Gelände

Ms. tat2art ist ziemlich klein und sehr zierlich. Was ratet Ihr da? Sie hat Probleme
mit den langen Schlägen. Macht da das Material viel aus?

Siehe oben

Wie oft Trainer Stunden nehmen?

Nur am Anfang zwei, drei ... dann einmal im Monat zum kontrollieren

Wie oft dazwischen alleine üben?

So oft es geht

Tipps für das erste Turnier? Gleich rein ins kalte Wasser?

Was willst Du im Turnier, das hat weniger mit Golf, sondern mit dem Hirn zu tun.
Zitat: "Golf wird zwischen den Ohren gespielt"

Oder lieber erstmal ein paar Privatrunden spielen?

Nur Privatrunden

Club Mitgliedschaft? Ja oder Nein? Lieber Fernmitglied irgendwo erstmal?

Jein ... als Fernmitglied wird Du schief angeschaut.


Der beste Tipp in diesem Faden:


Habe mich schon vor über 20 Jahren selbst gefilmt auf der Driving Range.
Mittlerweile dank Slo-Mo ein Kinderspiel ... du siehst auch die Fehler bei dir relativ schnell,
wenn du dir die einzelnen Abschnitte(Kopf, Handgelenk, Arme, Hüfte, Beine) anschaust.

Schau Dir Deine Bewegung im Vergleich mit einem Berufsspieler an, das hilft am meisten.
Man glaubt ja nicht, was man selbst alles macht ohne es wirklich wahrzunehmen.

Grüße und viel Erfolg !

Manfred
(noch immer einstellig)

Best-Regards
07.06.2022, 16:31
Ich möchte noch, da Du Anfänger bist, einen weiteren Punkt anfügen,
der häufig mißverstanden wird: das Handicap.

Um Sinn und Zweck des Handicaps wirklich zu verstehen, lohnt
sich ein Blick in die Golfregeln:
https://www.randa.org/de-de/rog/2019/rules/the-rules-of-golf/rule-3
Dort 3.2 C (1) Punkt eins und zwei:

Ergo: ein Handicap sollte möglichst hoch (!) sein. Nur mit einem
hohen Handicap gewinnt man die schönen Netto-Preise; für die
billigen Brutto-Preise spielt das Handicap keine Rolle.

Und weil das so ist, werden Spieler disqualifiziert, die mit einem
höheren Handicap antreten als sie tatsächlich haben. Wer ein
Niedrigeres angibt als aktuell vorhanden, enthält keinerlei Strafe.

Wie Einer spielt ist dem Handicap ebenfalls nicht zu entnehmen.
Es gibt Profis, die auf einem Par 3 auch schon mal 13 Schläge
(Augusta Loch 12) brauchen. Und glaube mir, nichts ist (für die
Handicap-Bewunderer) peinlicher als ein Einstelliger, der sich am
Ende eine dreistellige Schlagzahl notieren muß.

Ein Blick auf das Leaderbord eines internationalen Turniers, wie
zum Beispiel AUGUSTA (dort ganz unten sieht man die Schlag-
zahlen der besten Golfer der Welt die trotzdem den Cut verpasst
haben) zeigt die Unwägbarkeit des eigenen Könnens und dieses
Sports generell aus.

Zu Beginn Deiner golferischen Karriere wirst Du Punkte zählen.
Falls Du ein annehmbar guter Spieler werden solltest, wirst Du
nur noch Schläge zählen; da ist dann das Handcap völlig egal.
In Ligaspielen auf Verbandsebene kommt Stableford überhaupt
nicht vor.

Ich hoffe, ich konnte Dir vermitteln, daß ein niedriges Handicap
etwas für das Autoheck ist, um es neben "AMG-GTS-IX" drauf-
zukleben ... mehr nicht.

Golf ist - als Bewegungssportart - eine Talentfrage. Ein Talent
hat einem die Natur gegeben; darauf braucht man weder stolz
noch eingebildet sein, denn man hat es geschenkt bekommen.
Es gibt welche die können ganz besonders gut schießen, weit
springen, hoch hüpfen, Fußbälle treten oder schnell schwimmen.
Das macht sie aber weder zu 'nem besseren oder schlechteren
Menschen/Kumpel oder gar zu einem Vorbild.

Zackbumm
07.06.2022, 17:22
Ich sag auch schonmal danke für die Tipps, Manfred. In zwei Wochen gehts bei mir mit der Platzreife los... :D

Momentan beschäftigt mich das Thema fitting sehr. Wie ich oben schon schrieb, bin ich mit einer Körpergröße von 1,93m bei einem Handgelenk-Boden-Abstand von gut 95cm etwas größer als der Ottonormalgolfer. Nur sehr ungern würde ich mit nicht passenden Schlägern anfangen und mir irgendwas doofes angewöhnen. Kann man sich auf Tabellen verlassen, die man so online findet? Oder ist das alles Käse und es führt in dem Fall kein Weg um ein professionelles Fitting im Laden herum? Die Welt kostet das ja auch nicht...

Best-Regards
07.06.2022, 17:48
... mit einer Körpergröße von 1,93m bei einem Handgelenk-Boden-Abstand von gut 95cm
Kann man sich auf Tabellen verlassen, die man so online findet?
Diese Tabellen sind OK ! Die Fitter wollen Geld verdienen, Dir nützt es noch gar nichts.
Du hast ja noch gar keinen stabilen Schwung auf den man irgend etwas anpassen könnte.

Für das Erlernen eines guten Schwungs ist in Deinem Fall der längere Schaft wichtig,
für alles Andere ist es viel zu früh. Auch der Griff sollte stimmen. ich habe Handschuh-
größe 11, deswegen sind zwei ganze (in der Breite) Tapes unter meinem Griff wichtig.
Das macht im Grunde jeder Pro(shop), wenn Du die Griffe wechseln läßt. In all meinen
Golferjahrzehnten hat sich der AVON als der beste, angenehmste und haltbarste Griff
herausgestellt. Das ist etwas ganz Anderes als der üblicherweise montierte Billigschrott.

Woran erkennt man einen Anfänger oder Highhandicapper auf der Drivingrange ?
Er fängt mit dem Driver an ... und gib ihm ... Hallelujah ... volles Roar !!!
Gute Golfer beginnen mit dem PW auf 5m, dann 10m, 15m etc. ... und dann Schritt für
Schritt einen Schläger mehr. Am Ende wieder zurück bis zum PW, dann mit dem Putter
auf's Übungsgrün.

Steelwrist
07.06.2022, 20:36
Würde Eisen 5-7-9-SW-Putter empfehlen, möglichst kein Einsteigerset, sondern eine der bekannten Marken.
Abschlag mit 5er Eisen, dann nur die anderen. Damit bist Du die ersten 1-2 Jahre gut aufgestellt.
Möglichst sicher spielen, also mit fehlerverzeihenden Schlägern.
Lieber einen Schlag mehr als zwei Strafpunkte :-)

Best-Regards
07.06.2022, 22:59
Möglichst sicher spielen, also mit fehlerverzeihenden Schlägern.

Was mich schon seit 30 Jahren interessiert (ich spiele erst seit 36 Jahren Golf):
was sind "fehlerverzeihende" Schläger ?
Wenn ich absichtlich einen Draw oder einen einen Fade spielen, was soll dieser
Schläger erkennen ? Daß ich das absichtlich mache oder, daß das ein Fehler war ?

Nicht jede Werbeaussage ist Unfug, aber die ist grober Unfug. In etwa der gleiche
Unfug wie "atmungsaktive" Bekleidung (oder was auch immer). Das gibt es nicht,
"atmungsaktiv" sind nur aktiv atmende (Lebe)wesen ! Der Begriff "atmungsaktiv"
ist eine Erfindung einer Münchner Werbeagentur der 80er Jahre, die u.a. für GORE
tätig war. Diese Agentur hieß "CREATIV DIREKTION & DESIGN", die gibt es schon
lange nicht mehr.

Gruß,
Manfred
(früher u.a Hersteller von Funktionsbekleidung)

Zackbumm
07.06.2022, 23:27
Ich glaub, ich versteh' schon. Ich bin seit Kindertagen begeisterter Angler...da heißt es "Der Köder fängt den Fisch, der Rest fängt den Angler." ;)

alicia
08.06.2022, 16:01
Was mich schon seit 30 Jahren interessiert (ich spiele erst seit 36 Jahren Golf):
was sind "fehlerverzeihende" Schläger ?
Wenn ich absichtlich einen Draw oder einen einen Fade spielen, was soll dieser
Schläger erkennen ? Daß ich das absichtlich mache oder, daß das ein Fehler war ?

Nicht jede Werbeaussage ist Unfug, aber die ist grober Unfug. In etwa der gleiche
Unfug wie "atmungsaktive" Bekleidung (oder was auch immer). Das gibt es nicht,
"atmungsaktiv" sind nur aktiv atmende (Lebe)wesen ! Der Begriff "atmungsaktiv"
ist eine Erfindung einer Münchner Werbeagentur der 80er Jahre, die u.a. für GORE
tätig war. Diese Agentur hieß "CREATIV DIREKTION & DESIGN", die gibt es schon
lange nicht mehr.

Gruß,
Manfred
(früher u.a Hersteller von Funktionsbekleidung)

Naja ;) das kann man so und so sehen. Es gibt einfach zu spielende Eisen mit Aussengewichtung, auch Cavity Back genannt.
Dadurch soll verhindert werden dass der Schlägerkopf sich nicht zu sehr dreht, wenn Du ihn nicht richtig triffst, was bei Anfängern nun mal häufiger vorkommt.
Beispel der Ping G10, der sehr beliebt bei Anfängern ist – Profis spielen da schon eher blades. Denke ein Anfänger würde mit dünnen Blades keinen Ball treffen - also finde schon dass der Ausdruck fehlerverzeihend dann ganz gut passt.
Auch Hybride oder Utilities würde ich als fehlerverzeihender im Vergleich zu den niedrigen Eisen sehen.
Aber ich klopf auch nur noch im Urlaub :D

Best-Regards
08.06.2022, 16:51
Naja ;) das kann man so und so sehen.
Das ist wohl wahr ;) Also wurde eine Werbeagentur damit beauftragt,
es im Sinne des Herstellers (Umsatz) zu sehen. Und dann denken die
sich halt einfach was aus, was sich gut anhört.



Dadurch soll verhindert werden dass der Schlägerkopf sich nicht zu sehr
dreht, wenn Du ihn nicht richtig triffst
Natürlich habe ich auch mal angefangen und alle typischen Anfänger-
fehler gemacht, um die letztlich zu korrigieren. Und gespielt habe ich
auch schon alles, von Blades bis PINGs, von Stiff-Stahlschäften bis zu
superweichen Plastik-Stöckchen. Auch ein 2er-Eisen gehörte lange in
mein Bag (zum Beispiel für den Abschlag an der 1 in Son Vida, da
brauchste einen langen Draw).

Mein Argument gegen diese Werbeaussage ist: der Anfänger (also der
typische), der ja noch glaubt Länge hinge von Kraft ab, hält den Griff
des Schlägers so sehr fest, daß sich da nichts verdreht ... gar nichts !
So schnell ist seine Schlägerkopfgeschwindigkeit gar nicht.

Ähnlich gerne geglaubter Unfug ist das Fitting bei Anfängern, die ja
ganz schnell und möglichst im ersten Jahr einstellig werden müssen.

In meinem ersten Jahr wollte mir meine schon ewig spielende Frau
ein besonderes Geburtstaggeschenk machen. Sie schickte mich zu
einem Geheimtip in den Bayrischen Wald zu einem Superduperfitter.
Boah, was der alles mit mir gemacht hat, unglaublich. Drei Wochen
später bekam ich einen schweineteuren Superduper-Driver, der auf
Millimeter und Gramm, auf Winkel und Speed exakt auf mich abge-
stimmt war. Damit ging ich in freudiger Erwartung auf die Range ...

Tja ... ein Ball nach dem anderen flog in einer herrlichen Slice-Kurve
weit weg vom Ziel. Nach 100 Bällen war ich fertig und frustriert. Da
kam zufällig der Pro auf die Range. Dem erzählte ich - fast heulend -
von meinem tollen Geschenk, und daß das ein richtiger Scheiß sei
und ich ihn zurückgeben wolle. Dann bat ich ihn auch noch, mir bitte
schriftlich zu bestätigen, daß man mit diesem Driver keinen einzigen
geraden Schlag machen könne.

Der Pro nahm diese Mißgeburt prüfend in die Hand, teete sich drei
Bälle auf und ließ diese drei Bälle nacheinander kerzengerade in den
Himmel, weit über den hinteren Begrenzungszaun der unserer Range
fliegen ... "toller Schläger" sagte er und gab ihn mir grinsend zurück.

Best-Regards
08.06.2022, 18:42
Einen einmal falsch einstudierten Schwung wirst du nur schwer korrigieren können.
Also ich sach ma, würde ein Club-Pro das erste Mal Jim Furyk sehen ohne
ihn zu kennen, würde er ihm sagen: "Alter vergiss es, das (https://youtu.be/DeMyDfGnrzQ) wird nie was !"
Aber der war mal Nr. 2 der Weltrangliste ... man muß sich beim Schwung
wohlfühlen (!), dann geht alles.

tigertom
08.06.2022, 23:45
Der Thread hat Potenzial! :gut:

jakko
09.06.2022, 00:49
Was mich schon seit 30 Jahren interessiert (ich spiele erst seit 36 Jahren Golf):
was sind "fehlerverzeihende" Schläger ?
Wenn ich absichtlich einen Draw oder einen einen Fade spielen, was soll dieser
Schläger erkennen ? Daß ich das absichtlich mache oder, daß das ein Fehler war ?

Nicht jede Werbeaussage ist Unfug, aber die ist grober Unfug. In etwa der gleiche
Unfug wie "atmungsaktive" Bekleidung (oder was auch immer). Das gibt es nicht,
"atmungsaktiv" sind nur aktiv atmende (Lebe)wesen ! Der Begriff "atmungsaktiv"
ist eine Erfindung einer Münchner Werbeagentur der 80er Jahre, die u.a. für GORE
tätig war. Diese Agentur hieß "CREATIV DIREKTION & DESIGN", die gibt es schon
lange nicht mehr.

Gruß,
Manfred
(früher u.a Hersteller von Funktionsbekleidung)

Sorry, aber was du da schreibst ist zumindest in Teilen Unfug.

Zu den fehlerverzeihenden Schlägern: Triff ein Cavity Back Eisen (Fehlerverzeihend) und ein Blade (nicht fehlerverzeihend) außerhalb des Sweet Spots dann kriegst du bei ersterem den Ball trotzdem hübsch in die Luft und hast noch immer eine vernünftige Weite - beim Blade wirkt sich der schlechte Treffer deutlich stärker im Sinne der Länge und Flugkurve aus und du kriegst bei offcenter Treffern keinen Druck hinter den Ball.

Selbstverständlich kannst du auch mit Cavity Backs mit ordentlich Offset Slicen (oder auch hooken) bis der Arzt kommt - so ist die Aussage „fehlerverzeihend“ aber auch nicht zu verstehen.
Weder schließt sich die Schlagfläche automatisch richtig (auch wenn offset und schlägerdesign helfen können) noch wird der Schwungpfad durch das Schlägerdesign magisch korrigiert.

Best-Regards
09.06.2022, 09:28
Sorry, aber was du da schreibst ist zumindest in Teilen Unfug.

Zu den fehlerverzeihenden Schlägern: Triff ein Cavity Back Eisen
(Fehlerverzeihend) und ein Blade (nicht fehlerverzeihend) außerhalb
des Sweet Spots dann kriegst du bei ersterem den Ball trotzdem
hübsch in die Luft und hast noch immer eine vernünftige Weite -
beim Blade wirkt sich der schlechte Treffer deutlich stärker im Sinne
der Länge und Flugkurve aus und du kriegst bei offcenter Treffern
keinen Druck hinter den Ball.

Dazu zwei Zitate, für jeden auffindbar:

Fred Shoemaker



... vermutet in seinem Buch Extraordinary Golf, dass rund 20 Millionen
der rund 27 Millionen Golfer mit dem gleichen Problem zu kämpfen
haben, nämlich dem Zielen während der Ausholbewegung. Dieses
führe zu einem typischen Schwungfehler, der unter anderem zu einem
“Löffeln” führt. Wenn man dieser Behauptung folgt (und davon ausgeht,
dass man selbst zu diesen 20 Millionen Golfern gehört), dann macht die
Anschaffung eines fehlerverzeihenden Golfschläger-Sets nur wenig Sinn.

Man kann nun dagegenhalten, dass eine optimierte Ausrüstung zwar
nicht zwangsläufig zu einem guten Golfschwung führt. Doch gibt es
sicherlich nicht wenige Golfer, die mit zum Beispiel einem passenden
Schaft deutlich bessere Ergebnisse erzielen.
Stefen Rösner



Das Adjektiv "fehlerverzeihend" ist die Wortart, welche die Beschaffen-
heit eines Dinges beschreibt. Das heißt für mich im Klartext:
Der Schlägersatz hat die Beschaffenheit, dass man Fehler machen kann,
aber der Golfball trotzdem im Ziel landet! Meine Wahrheit sieht anders
aus: Egal, welche Ziele ich in den ersten Tagen mit den neuen Golf-
schlägern anvisiere, der Ball fliegt überall hin. Entweder nach links, nach
rechts, manche gerade, manche erst gerade, dann zur Seite. Oft fliegt
der Ball überhaupt nicht.
Das verstehe wer will, da stand doch im Prospekt "fehlerverzeihend!

GOLF-KNIGGE führt dann noch aus:



Beide genannten Methoden dienen der Vergrößerung des s. g. Sweet-
spots. Der vergrößerte Sweet Spot sorgt dafür, dass der Golfball auch
dann noch halbwegs die Richtung hält, wenn der Ball nicht optimal
getroffen wurde. Es kann also sein, dass ein nach links oder rechts
“verzogener” Ball doch noch auf dem Fairway landet. So zumindest
die Hoffnung bei fehlerverzeihenden Golfschlägern.

Beachten Sie: Wenn diese beiden Faktoren eines Golfschlägers zu sehr
angepasst, verändert, optimiert (oder wie auch immer man das nennen
mag) werden, dann haben Sie einen Schläger, der sich nicht nach Ihnen
richtet, sondern einen, nach dem Sie sich richten müssen. Deswegen
gibt es Golflehrer, die von fehlerverzeihenden Golfschlägern
grundsätzlich abraten.

Und glauben, so denke ich, darf jeder was er möchte ! So schließt sich
auch der Bogen zur Aussage "atmungsaktiv" ... wer etwas glauben will,
den macht es glücklich; und "die Hoffnung stirbt zuletzt"

alicia
09.06.2022, 09:59
man muss auch nicht jedes Wort in alle Richtungen analysieren. Habe noch nie gedacht dass meine Jacke aktiv atmet und hoffe auch dass sie das in Zukunft nicht macht.
Allerdings bin ich nach einer Bergtour in einer atmungsaktiven Jacke weniger durchgeschwitzt. Daher achte ich auf diese Eigenschaft, bei mir funktioniert diese riesen Werbelüge :D

Best-Regards
09.06.2022, 10:16
Allerdings bin ich nach einer Bergtour in einer atmungsaktiven Jacke
weniger durchgeschwitzt. Daher achte ich auf diese Eigenschaft, bei
mir funktioniert diese riesen Werbelüge
Hallo Anna,

ich finde es gut, daß Du Dich damit wohlfühlst, daher will ich Dich mit
den Hintergründen der Membrantechnik gar nicht belästigen ... genieß
es einfach. Die Luftdurchlässigkeit der Membranen wird nochdazu durch
häufiges Tragen immer besser ;)

jakko
09.06.2022, 10:58
Tatsächlich gleich aufzufinden, die Zitate... Ich erlaube mir mal aus dem selben Golf-Knigge Artikel zu zitieren, den auch du bemüht hast. Vielleicht mag sich der TS ja die Seite mal anschauen - da sind Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Schlägerkonzepte ja ganz vernünftig zusammengefasst:

https://golf-knigge.de/fehlerverzeihende-golfschlaeger/


3. Für diese Spieler lohnen sich Fehler verzeihende Golfschläger
Wichtig bei der Wahl eines Golfschlägers oder eines Golfschläger-Sets sind im Grunde zwei Dinge:

Die Schläger müssen zu Ihnen passen
Die Schläger müssen zueinander passen
Fehler verzeihende Golfschläger
Man kann sagen: Gegen Fehler verzeihende Golfschläger ist grundsätzlich nichts einzuwenden – meistens allerdings nur dann, wenn der Golfer wirklich Einsteiger ist und noch damit kämpft, den Ball überhaupt halbwegs geradeaus in die Luft zu bekommen. In dem Fall sind die Optimierungen, die sich die Hersteller haben einfallen lassen (wir erinnern uns: Vergrößerung des Sweetspot durch angepassten Schaft und Verlagerung des Gewichts des Golfschlägerkopfes) durchaus sinnvoll.



So damit aber genug. Ich will den Thread nicht versemmeln und mich auch nicht über das für und wider unterschiedlicher Schlägerkonzepte streiten. Vielleicht können wir uns ja folgendermaßen einigen(?):

Einem absoluten Anfänger mit allerlei kapitalen Problemen im Schwung wird es anfangs mit einem Cavity Back vermutlich leichter fallen mit Freude Golf zu spielen und Erfolgserlebnisse zu erzielen, als mit einem hübschen Satz Blades zum Einstieg.

GeorgB
09.06.2022, 11:14
Hier mal ein paar Tipps neben Ausrüstung, Fitting etc.:

1. Ein guter und geschätzter Golfspieler wird man nicht mit niedrigem Handicap, sondern mit flüssiger Spielweise, Rücksichtnahme und Kenntnis der ungeschriebenen Etiquette bzgl. Verhaltens auf dem Platz

- optimale Plazierung des Golfwagens/Bags zum Ball oder Green spart erheblich Zeit und Wege
- zuviele Probeschwünge vor dem Abschlägen verzögern die Runde um 20-30 Minuten pro Spieler
- Gedanken über die nächste Schlägerwahl und Spielweise macht man sich auf dem Weg zum Ball und nicht am Ball
- klappernde Schläger im Bag nerven andere Spieler
- der Score wird nicht auf dem Green notiert, sondern am nächsten Abschlag
etc.

2. "Kurzes Spiel ist wichtiger als die Drives" stimmt nicht für Anfänger!

Golf soll Freude machen, aber die meisten Spieler machen sich bereits in die Hose, wenn sie vor dem Clubhaus am 1er Abschlag aufteeen. Die haben richtig Streß dabei. Wenn der Ball es dann nicht über den Damenabschlag schafft oder ins seitliche Wasser plumst und der anschließende Schlag im Rough landet, kommt Frust auf. Deshalb soll der Anfänger zunächst einmal zu üben, das Fairway sicher zu erreichen und darauf zu bleiben. Dazu genügen die mittleren Eisen oder ein 5er Holz. Annäherung und Putten können später vertieft werden.


3. Unbedingt den Film TIN CUP mit Kevin Costner ansehen!


https://www.youtube.com/watch?v=4fBCYQfRMtk

Best-Regards
09.06.2022, 11:22
Vielleicht können wir uns ja folgendermaßen einigen(?):

Einem absoluten Anfänger mit allerlei kapitalen Problemen im Schwung
wird es anfangs mit einem Cavity Back vermutlich leichter fallen ...

Natürlich einigen wir uns :] ... und Du beschreibst es völlig richtig:
"... absoluten Anfänger mit allerlei kapitalen Problemen im Schwung"

Ich wiederhole nur (letztmalig) meinen Aspekt "Talent". Der Eishockey-
Nationaltrainer Xaver Unsinn brachte es nie unter -26 (obwohl der ja
eigentlich ein Bewegungstalent sein müßte). In einem meiner Clubs
gab es einen 7jährigen mit einem Schwung "zum Niederknien" schön;
den nannten alle "Jack Nicklaus" (er hieß Nicki).

Will sagen: dem mit Talent ist es Wurscht was Du ihm in die Hand gibst,
dem ohne Talent hilft der Cavity Back auch nicht weiter, und leider sind
deutsche Golfclubs voller Senioren der zweiten Gruppe.

Und bevor mir "Senioren-Mobbing" unterstellt wird ... ich bin 74 ... :op:

Wirbel
09.06.2022, 11:35
Oder einfach spielen gehen und Freude haben…

Ich glaube dass die oben geführte Diskussion für einen Anfänger nicht zielführend ist und für den eigentlichen Sinn dieses Threads nicht förderlich ist.

jakko
09.06.2022, 11:52
Natürlich einigen wir uns :] ... und Du beschreibst es völlig richtig:
"... absoluten Anfänger mit allerlei kapitalen Problemen im Schwung"
...
Will sagen: dem mit Talent ist es Wurscht was Du ihm in die Hand gibst,
dem ohne Talent hilft der Cavity Back auch nicht weiter, und leider sind
deutsche Golfclubs voller Senioren der zweiten Gruppe.

Und bevor mir "Senioren-Mobbing" unterstellt wird ... ich bin 74 ... :op:

Siehst du und hier kommen wir wohl leider doch nicht ganz zusammen...

dem ohne Talent (bzw. ohne Training) hilft ein Cavity Back, zumindest im Vergleich zu einem Blade, ganz erheblich weiter. Der ohne Talent/Können trifft den Ball (wenns gut läuft) irgendwo auf der Schlagfläche (also nicht häufig im kleinen Sweet Spot des Blades). Die schlecht getroffenen Schläge verlieren beim CB weniger Länge als beim Blade.

Das Offset der Cavity Backs gleicht typische außen-innen-Schlagmuster zumindest etwas aus --> aus Mega Slice wird dann nur noch Slice :-)

Aber hast schon Recht: aus nem Ackergaul machst du mit nem Satz Cavity Backs kein Rennpferd.

Best-Regards
09.06.2022, 13:01
Das Offset der Cavity Backs gleicht typische außen-innen-Schlagmuster zumindest etwas aus
Ja ... nee ... is klar ;)

Und wenn Ihr mal Regelfragen habt, ich war auch mal Platzrichter und Spielleiter
in einem Landesverband ... an Manches kann ich mich noch erinnern :supercool:

jakko
09.06.2022, 13:16
Oder einfach spielen gehen und Freude haben…

Ich glaube dass die oben geführte Diskussion für einen Anfänger nicht zielführend ist und für den eigentlichen Sinn dieses Threads nicht förderlich ist.

Stimmt wohl - sorry.

kabe
09.06.2022, 14:47

3. Unbedingt den Film TIN CUP mit Kevin Costner ansehen! …

Caddyshack (1980) ist auch sehenswert. :D

Best-Regards
11.06.2022, 13:35
Ich glaube dass die oben geführte Diskussion für einen Anfänger nicht zielführend ist ...

Aus meiner Sicht schon, denn gerade aus kontrovers geführten Diskussionen kann
jeder Anfänger (auf jedem Gebiet) eigene Schlüsse ziehen, so er das sucht und will.

Zackbumm
13.07.2022, 16:05
Oder einfach spielen gehen und Freude haben…



Das ist der Plan. :) Letzten Freitag hab ich die Platzreife erfolgreich hinter mich gebracht, jetzt werd ich ein Anfängerfitting in Anspruch nehmen. Der Verein bei dem ich die PE gemacht habe, bietet das für nen vertretbaren Preis an und nachdem für meine Größe gebraucht fast nichts zu finden ist, geb ich lieber n bisschen mehr aus und weiß dann einfach, dass ich ordentliches Material habe, das für mich passt und mit dem ich einige Jahre Spaß haben werde. :)

Und dann ist kein Platz vor mir sicher. ;)

Best-Regards
17.07.2022, 11:32
Letzten Freitag hab ich die Platzreife erfolgreich hinter mich gebracht
Und dann ist kein Platz vor mir sicher.
Und wenn's bei Dir urlaubsmäßig reinpasst, spiele mal in den USA Golf.
Der große Unterschied zu Mitteleuropa ist: der Ami geht auf den Platz
und hat vier Stunden Spaß ... der Deutsche geht auf den Platz und
ärgert sich sechs Stunden lang. Über seine Startzeit, über den Abschlag,
über das Semirough, die Greenkeeper, die Mitspieler vor und hinter ihm,
über die Grüns, die Sonne, den Wind und seine eigenen Schläge.

Und wenn Du "drüben" spielst, erzähl denen mal, daß Du die Platzreife
gemacht hast ... und was das ist ... sie werden es Dir nicht glauben.

Zackbumm
17.07.2022, 11:52
Und wenn's bei Dir urlaubsmäßig reinpasst, spiele mal in den USA Golf.
Der große Unterschied zu Mitteleuropa ist: der Ami geht auf den Platz
und hat vier Stunden Spaß ... der Deutsche geht auf den Platz und
ärgert sich sechs Stunden lang.


Ich ärgere mich im täglichen Leben praktisch nie, warum sollte ich es dann auf dem Golfplatz tun? Wenn sich andere nicht schon nicht so verhalten wie ich das gut finde, bestrafe ich mich doch nicht auch noch selber damit, indem ich mich ärgere, so masochistisch bin ich dann auch wieder nicht unterwegs. ;) Zumal sich an der Situation ja nichts ändert.

Gestern war übrigens das Fitting, hat echt Spaß gemacht. Die Unterschiede gerade im Bereich der Schäfte waren teilweise schon richtig immens, sogar für mich als Neuling deutlich spürbar. Ich bilde mir also ein, dass es sich gelohnt hat. Schon allein um herauszufinden, dass um 1" verlängerte Schäfte nicht reichen, sondern 1.5" länger wesentlich angenehmer ist.
Morgen schau ich beim local dealer mal nach Standbag und Putter, sobald die Eisen da sind, kanns dann auch schon losgehen. :) :) :)

ehemaliges mitglied
17.07.2022, 13:09
Vor allen Dingen würde ich mir wünschen, dass Neugolfer sich mit der Etikette und dem Thema ready Golf befassen. Ich stelle immer mehr fest, dass die einfachsten Dinge in den Platzreifekursen nicht gelehrt werden.

Und wenn ich sehe, wie die Leute zurück gehen, sich einen 2. Ball aus dem Bag holen und nochmal abschlagen, oder das Bag nicht in Spielrichtung stellen, nicht durch spielen lassen, ewig suchen, 20 Probeschwünge machen. Da bekomme ich die Krise.

Vor allem Dingen wünsche ich mir aber am meisten, dass die Neuen lernen schnell zu sein. Und das hat nichts mit HC oder Können zu tun sondern eine Frage der Organisation.

Und ansonsten der Rat so oft spielen wie es geht. Auf dem Platz und auf der Range Und in einen vernünftigen Club eintreten.

Zackbumm
17.07.2022, 13:38
Ich weiß nicht wie es woanders zugeht, aber in meinem PE-Kurs hat der Pro enormes Augenmerk auf das Thema Ready Golf und schnelles Spiel gelegt. Bag in Richtung des nächsten Tees ablegen, zum Chippen gleich den Putter mitnehmen und bereitlegen, kein Rumtrödeln aufm Green und so weiter und so fort.
Die jüngeren Golfer auf der Anlage leben das Thema auch, bei den älteren dauerts meistens etwas länger, zumindest ist das meine Erfahrung nach den drei Runden während des PE-Kurses.

Und so oft zu spielen wie es geht ist auf jeden Fall mein Ziel. Dank Schichtdienst ist das auch gut zu schaffen.

Was macht für dich einen vernünftigen Club aus?

Best-Regards
17.07.2022, 15:19
Und wenn ich sehe, wie die Leute zurück gehen, sich einen 2. Ball aus dem Bag holen
und nochmal abschlagen, oder das Bag nicht in Spielrichtung stellen, nicht durch spielen
lassen, ewig suchen, 20 Probeschwünge machen. Da bekomme ich die Krise.

:supercool: Ja, das hatte ich in meiner Aufzählung noch vergessen ... :rolleyes: