Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bestimme Referenzen zukünftig nur noch mit Historie beim AD/Boutique
Sulituan
10.03.2021, 10:59
Lese in Nachbarforen und Posts, dass ab 1. April (Aprilscherz?) bestimmte Referenzen über eines bestimmten Wertes (z.B. 50k) zukünftig nur manuell vergeben werden wobei man 2 Referenzen in der Kaufhistorie haben muss. D.h. wenn man sich einen Datographen gönnen möchte, man zuerst eine L1 oder Saxonia erwerben muss.
Ich würde das gerne von offizieller Seite hören und habe meine Boutique Managerin mal angeschrieben. Aber wer weiss, ob jemals ein offizielles Statement abgegeben wird. Will sich Lange so sehr (künstlich) rar machen? Das find mit der Einführung und der Allokation der Odysseus (wir sprachen hier im Forum letztens das Thema "Bundling" an) schon an.
Wer hat was gehört?
Bist Du sicher das das in die Kategorie Lange gehört :op:
Wenn ich A will, soll ich zuerst B und C kaufen? Und das von einer Firma im Osten? Ich würde denen einen gaaaaaanz dicken Haufen auf die Treppe legen.
max mustermann
10.03.2021, 11:56
Hat doch Ferrari auch früher so gemacht!?
stephanium
10.03.2021, 12:02
grotesk ...
Uhrgestein42
10.03.2021, 12:16
Nur keine Aufregung Männer. Dabei kann es sich ja nur um ein Missverständnis handeln. Oder glaubt jemand ernsthaft, dass ein Händler seinen Dato aus dem Schaufenster nicht verkaufen darf, wenn der Kunde noch keine Lange hat 8o
Genau Carsten. Das klingt irgendwie ein wenig strange.
Hab' aber grad mal bei ALS angefragt. Hoffe, da zeitnah eine Antwort zu bekommen. :gut:
Wenn ich A will, soll ich zuerst B und C kaufen? Und das von einer Firma im Osten? Ich würde denen einen gaaaaaanz dicken Haufen auf die Treppe legen.
Sicher ein Missverständnis. Die meinen eher: Wenn Du C kaufst, bekommst Du A und B dazu geschenkt.
Bei nur ca. 5000 Uhren p.a. würde das weltweit doch gar nicht funktionieren ....
Berettameier
10.03.2021, 13:23
Und das von einer Firma im Osten?
Wäre die Firma also im Norden, Westen oder Süden, dann wäre das ok? Verstehe ich das richtig? :ka:
Wäre die Firma also im Norden, Westen oder Süden, dann wäre das ok? Verstehe ich das richtig? :ka:
:gut:
The Odysseus brauchte auch Jahre und mehrere Anläufe um es nach Ithaka rüberzumachen!
The Banker
10.03.2021, 13:53
Wäre die Firma also im Norden, Westen oder Süden, dann wäre das ok? Verstehe ich das richtig? :ka:
Manchmal musst ihn babbeln lassen ;)...
Berettameier
10.03.2021, 14:19
Manchmal musst ihn babbeln lassen ;)...
:D :dr:
In dem Fall verstehe ich das schon. Hat nichts mit dem wunderschönen Osten von Deutschland zu tun, sondern mit den dort ansässigen Uhrenmarken.
Es gibt Marken, die gerade in die Richtung ticken. Aber das ich eine Uhr, die mir der Graue für 30% unter Liste anbietet, nur bekomme wenn ich vorher zwei noch unbeliebtere Modelle kaufe, kann nur ein Scherz sein. Wer hat das Konzept entwickelt; die Fahrplanauskunft der Deutschen Bahn?
Viele Grüße, Marco
Wäre die Firma also im Norden, Westen oder Süden, dann wäre das ok? Verstehe ich das richtig? :ka:
Aber nein! Denen würde ich auch nen dicken Haufen hinlegen. Im Osten, wo sie mit Zuteilung und deren Inkompatibilität mit der Marktwirtschaft Erfahrung haben sollten, würde ich allerdings noch eine Schippe drauflegen.
Berettameier
10.03.2021, 17:31
Ok, Michi. Historisch gesehen hat jedoch ALS mehr nicht mit dem Kommunismus der DDR zu tun als mit. Für Walter Lange gilt meines Wissens dasselbe.
Es müssen also aktuelle Störgrößen im Hause ALS wirken?! Vielleicht sollten sie für Dich auch einfach nahe am Eingang ein Besucher-WC installieren? :D Oder Du fährst besser einfach nicht hin und kaufst Dir auch nie eine ALS!? :ka: Mache ich auch nicht, aber aus anderen Gründen... :weg:
TimeFlies
10.03.2021, 18:18
Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es so umgesetzt wird, wie im Eingangspost geschildert.
Sollten sie es dennoch in Zukunft so handhaben, würde ich herzlich darüber lachen und die Marke Lange wäre für mich erstmal gestorben.
Aber mal abwarten. Halte das auch erstmal für einen verfrühten Aprilscherz.
Variante 1:
Gewünschte Uhr der Kategorie über 50k mit saftigem Rabatt beim Grauen kaufen, weil sich die Zwiebeln so schlecht verkaufen wie schimmeliges Brot
Variante 2:
In der Boutique erst zwei Zwiebeln unter 50k kaufen um dann endlich das begehrte Stück zum LP zu kaufen; dafür aber nett Café.
Klingt in sich schlüssig und macht Sinn :gut::dr:
andreaslange
10.03.2021, 19:43
Hallo
Ich hab heute Abend jetzt extra noch bei meinem Juwelier angerufen.
An der Aussage ist rein gar nichts dran!!!
Gruß
Andreas
Uhrgestein42
10.03.2021, 19:52
War ja klar. Aber erstaunlich, was hier bei solchen Fake News mit einem mal los ist. Dabei sind die Uhren viel interessanter.
ich wollte es gerade schreiben: hier wurden schon so viele Säue durchs Forum gefädelt ….
War ja klar. Aber erstaunlich, was hier bei solchen Fake News mit einem mal los ist. Dabei sind die Uhren viel interessanter.
Wer einmal in die Arroganz-Falle getappt ist (Bsp. Odysseus) , bleibt dort in der Wahrnehmung auch erstmal hängen.
Insofern wundern mich die Fake-News nicht wirklich - es würde tatsächlich zu dem arroganten Vertriebsteam passen.
Letztlich aber interessiert es mich herzlich wenig, ob es nun Fake-News sind. Interessante Uhren hin oder her: die Herrschaften rufen respektable 5-stellige Summen oder mehr auf, die der Kunde zu ihnen tragen soll. Und wenn man dann als Kunde derart herablassend behandelt wird, dann orientiere zumindest ich mich anderweitig und laufe dem Laden nicht auch noch hinterher. So interessant kann gar keine Uhr sein!
Sulituan
11.03.2021, 16:37
Hatte jetzt mit unserer Boutique Managerin gesprochen. Sie verneinte, dass sie derartige Anweisungen bekommen hat. Aus Glashütte hieß es dazu interessanterweise auf interner Anfrage "Kein Kommentar".
Wie gesagt, kann alles nur ein Aprilscherz sein und es wäre besser, wenn es so wäre.
andreaslange
11.03.2021, 19:23
Fakt ist, dass wohl einige Boutiquen bei der Odysseus in Stahl
den Interessenten ein Bundle-Geschäft aufschwätzen wollen.
Fakt ist aber auch, dass das Gerücht mit den bestimmten Referenzen nicht stimmt!
Gruß
Andreas
Uhrgestein42
11.03.2021, 20:48
Wer einmal in die Arroganz-Falle getappt ist (Bsp. Odysseus) , bleibt dort in der Wahrnehmung auch erstmal hängen.
Insofern wundern mich die Fake-News nicht wirklich - es würde tatsächlich zu dem arroganten Vertriebsteam passen.
Letztlich aber interessiert es mich herzlich wenig, ob es nun Fake-News sind. Interessante Uhren hin oder her: die Herrschaften rufen respektable 5-stellige Summen oder mehr auf, die der Kunde zu ihnen tragen soll. Und wenn man dann als Kunde derart herablassend behandelt wird, dann orientiere zumindest ich mich anderweitig und laufe dem Laden nicht auch noch hinterher. So interessant kann gar keine Uhr sein!
Oha Ralf, der Stachel scheint ja tief zu sitzen
Ich hatte ja mal bei Lange angefragt was dran ist an dem Thema. Gestern erhielt ich eine Antwort...
https://www.youtube.com/watch?v=wt43sq4C3fA&t=765s
Gibts das auch für Video-Verweigerer?
Surforbiter
12.03.2021, 12:30
Mir werden all diese HH-Marken, ob das nun Lange, Patek oder AP ist, immer unsympathischer.
Statt um handwerkliche Kunst geht es immer mehr um Hype, Status und Rendite. Und so Leute wie Hun Sen oder Sheikh Al-Thani sind hofierte "Premiumkunden".
Gibts das auch für Video-Verweigerer?
Okay, Boomer.... :bgdev:
A. Lange & Söhne ließ mir mitteilen, dass es zu dem Thema nichts Offizielles geben werde. Der Text im ursprünglichen Instagram Post wurde gelöscht und durch ein paar Sätze ersetzt, die von Wilhelm Schmid im Rahmen eines persönlichen Gespräches gesagt wurden. Da geht's darum, dass zukünftig Enthusiasten die Uhren bekommen sollen und dass diese Stücke nicht irgendwo im Fenster rumliegen sollen, wenn sie anderswo ein Enthusiast dringend sucht. So hab' ich das zumindest verstanden.
Es gibt also kein klares Nein zur eingangs genannten Strategie, wovon ich ehrlicherweise eigentlich ausgegangen bin.
The Banker
12.03.2021, 13:06
Na gut, die Uhren von Lange werden den Händlern ja zum LP aus den Händen gerissen, da kann man das mal machen.
:rofl:
Schade, dass es da kein klares Dementi gibt!
Mir geht der Exklusivitätsanspruch durch künstliche Verknappung o.Ä. vieler Hersteller schon seit Jahren gewaltig auf den Sack.
Mittlerweile "darf" man dann sein Geld in die Boutique tragen.
So PR mässig jetzt eher ausbaufähig.
Auf einer Linie mit der Odysseus Premiere damals, würd' ich sagen. ;)
Okay, Boomer.... :bgdev:
A. Lange & Söhne ließ mir mitteilen, dass es zu dem Thema nichts Offizielles geben werde. Der Text im ursprünglichen Instagram Post wurde gelöscht und durch ein paar Sätze ersetzt, die von Wilhelm Schmid im Rahmen eines persönlichen Gespräches gesagt wurden. Da geht's darum, dass zukünftig Enthusiasten die Uhren bekommen sollen und dass diese Stücke nicht irgendwo im Fenster rumliegen sollen, wenn sie anderswo ein Enthusiast dringend sucht. So hab' ich das zumindest verstanden.
Es gibt also kein klares Nein zur eingangs genannten Strategie, wovon ich ehrlicherweise eigentlich ausgegangen bin.
In den USA hat ein Sammler zu dem Thema mit Lange telefoniert und anschließend eine Zusammenfassung der Infos von Lange in einem US Forum gepostet. Hier setzte hier mal den Link rein (falls das gegen Foren-Regeln verstoßen sollte, sorry, dann bitte löschen, Percy):
https://www.watchprosite.com/a.-lange-and-s%C3%B6hne/lange-sales-distribution-change--pre-sale-pieces-and-application-pieces/10.1412381.12890736/1614864839/
Letztlich bestätigt das im Großen und Ganzen den Eingangspost dieses Threads sowie die gelebte Praxis, dass es die Odysseus (und jetzt auch Ltd. Ed.) ohne weitere Käufe nicht gibt! Nicht ganz eindeutig ist, wie und in welcher Form vergangene Käufe einbezogen werden (meine ganz persönliche Erfahrung ist, das vergangene Käufe außerhalb von Boutiquen augenscheinlich bei der Odysseus gar nicht zählen)!!
andreaslange
12.03.2021, 14:06
Hallo
Gerade eben habe ich jetzt noch mal mit dem CEO von Lange & Söhne telefoniert.
Und wie ich schon gestern geschrieben habe, stimmt das Gerücht nicht!
Wahr ist, wie Percy schon gesagt hat, dass Lange will, dass die Uhren an die
Juweliere geliefert werden, welche die Uhren auch tatsächlich brauchen.
Und gerade kommt man bei Lange mit dem Bau der Chronographen kaum nach.
Und Herr Schmid hat mir eben auch noch mal klipp und klar gesagt, dass ich
eine Odysseus in Stahl bekommen werde - auch als Nichtkunde eine Boutique.
Ich hoffe, damit ist auch diese Frage geklärt.
LG
Andreas
Hallo
Gerade eben habe ich jetzt noch mal mit dem CEO von Lange & Söhne telefoniert.
Und wie ich schon gestern geschrieben habe, stimmt das Gerücht nicht!
Wahr ist, wie Percy schon gesagt hat, dass Lange will, dass die Uhren an die
Juweliere geliefert werden, welche die Uhren auch tatsächlich brauchen.
Und gerade kommt man bei Lange mit dem Bau der Chronographen kaum nach.
Und Herr Schmid hat mir eben auch noch mal klipp und klar gesagt, dass ich
eine Odysseus in Stahl bekommen werde - auch als Nichtkunde eine Boutique.
Ich hoffe, damit ist auch diese Frage geklärt.
LG
Andreas
Sorry Andreas - dem ist nicht so. Damit ist die Frage ausschließlich für dich geklärt, für die meisten anderen L&S Sammler/Fans eher nicht.
Armin hat kürzlich hier im Forum sehr deutlich seine Erfahrungen mit einer Boutique bezüglich dem Thema Odysseus beschrieben (Post #18 auf Seite: https://www.r-l-x.de/forum/showthread.php/192149-Zeitwerk-140-029-wird-eingestellt ), ich habe ebenfalls meine Erfahrungen geteilt. Und von Sammlern aus Singapur und den USA höre ich sehr identische Berichte.
Es ist ein wenig schwierig, wenn du etwas "weg-diskutieren" möchtest, was sich in der gelebten Praxis mehrfach wiederholt bestätigt!
Surforbiter
12.03.2021, 15:17
Ich hab mir das gerade nochmal in Ruhe durchgelesen, Ralf, in dem von Dir zitierten Link steht NICHT, dass die Kaufhistorie in einer Boutique sein muss, da ist lediglich von Points of Sale die Rede, das beinhaltet ja auch Deinen AD. Insoweit ist das kein Widerspruch zu der Erfahrung von Andreas. Und ich finde das ja toll, dass wir hier jemand im Forum haben, der so einen direkten Draht zu Lange hat.
Und was die "pre-sale" Stücke angeht, so klingt das für mich weniger nach künstlicher Verknappung sondern nach On-Demand-Manufacturing. Statt mal auf Verdacht ein paar Zeitwerks rauszuhauen, warten sie halt auf den Auftrag und Du kriegst die Uhr sechs Monate später (musst sie dann aber auch nicht zwingend abnehmen). Das ist doch eigentlich fair für beide Seiten.
Was für mich allerdings ganz klar bei der Sache ist: Lange & Söhne braucht DRINGEND eine kompetente PR-Abteilung. Wer immer das macht, hätte eigentlich schon nach der Einführung der Odysseus ausgetauscht gehört.
Ich hab mir das gerade nochmal in Ruhe durchgelesen, Ralf, in dem von Dir zitierten Link steht NICHT, dass die Kaufhistorie in einer Boutique sein muss, da ist lediglich von Points of Sale die Rede, das beinhaltet ja auch Deinen AD. Insoweit ist das kein Widerspruch zu der Erfahrung von Andreas. Und ich finde das ja toll, dass wir hier jemand im Forum haben, der so einen direkten Draht zu Lange hat.
Und was die "pre-sale" Stücke angeht, so klingt das für mich weniger nach künstlicher Verknappung sondern nach On-Demand-Manufacturing. Statt mal auf Verdacht ein paar Zeitwerks rauszuhauen, warten sie halt auf den Auftrag und Du kriegst die Uhr sechs Monate später (musst sie dann aber auch nicht zwingend abnehmen). Das ist doch eigentlich fair für beide Seiten.
Was für mich allerdings ganz klar bei der Sache ist: Lange & Söhne braucht DRINGEND eine kompetente PR-Abteilung. Wer immer das macht, hätte eigentlich schon nach der Einführung der Odysseus ausgetauscht gehört.
Hi Florian,
ich habe das bezüglich Kaufhistorie auch gelesen. Mein Kommentar war auf den tatsächlichen Umgang mit dem Thema bezogen.
Warum sagt eine Boutique zu Armin: mindestens 5 Jahre/sie können den Prozess beschleunigen, wenn sie noch extra kaufen? Armin hatte geschrieben, dass er 3 Uhren bei Lange registriert hat. Das bedeutet schlicht, dass jeder vorgezogen wird, der im Bundle kauft. Defakto werden so langjährige Sammler/Fans der Marke schlicht vor die Tür gesetzt, um kurzfristig Umsatz zu generieren. Kann man machen, sympathisch ist anders.
Warum wurde mir gesagt, ich müsse gar nicht erst mit einer Lieferung in den nächsten Jahren rechnen? Ich habe aktuell zwei Uhren bei Lange registriert und insgesamt bislang 5 L&S in meinem Leben erstanden, davon drei neu bei off. Konzessionären.
Anyway - mir ist das wirklich zu blöd bzw. verleidet mir die Emotionen am Hobby mit dieser Marke. Schade, aber wohl immer weniger zu ändern.
andreaslange
12.03.2021, 17:41
Sorry Andreas - dem ist nicht so. Damit ist die Frage ausschließlich für dich geklärt, für die meisten anderen L&S Sammler/Fans eher nicht.
Armin hat kürzlich hier im Forum sehr deutlich seine Erfahrungen mit einer Boutique bezüglich dem Thema Odysseus beschrieben (Post #18 auf Seite: https://www.r-l-x.de/forum/showthread.php/192149-Zeitwerk-140-029-wird-eingestellt ), ich habe ebenfalls meine Erfahrungen geteilt. Und von Sammlern aus Singapur und den USA höre ich sehr identische Berichte.
Es ist ein wenig schwierig, wenn du etwas "weg-diskutieren" möchtest, was sich in der gelebten Praxis mehrfach wiederholt bestätigt!
Ich bestreite ja nicht, dass wohl einige Boutiquen am liebsten
ein Bundle-Geschäft mit der Odysseus durchführen möchten.
Aber es stimmt nicht, dass man jetzt plötzlich keine Zeitwerk oder einen
Datographen ohne vorherige Historie mehr kaufen kann.
Lange will aber, dass solche Uhren wirklich nur dorthin geliefert werden,
wo sie auch gebraucht werden.
Genau so hat mir Herr Schmid dies am Telefon auch erklärt.
Und anscheinend wurde die Behauptung auch aus Instagram wieder gelöscht.
Sind wir jetzt aber mal ehrlich.
Was betreiben denn momentan Juweliere die Patek und/oder Rolex
vertreiben?
Auch wenn es manche nicht offen aussprechen.
Wer bekommt denn selten Stücke?
Derjenige der für genügend Umsatz gesorgt hat!
Meine auf einmal bestellten 18 Stahl-Rolex bekomme ich garantiert nicht,
weil ich meinem Juwelier so sympathisch bin ;)
Gruß
Andreas
TimeFlies
12.03.2021, 18:04
In dem WPS Link wird ja ausdrücklich gesagt: "Importantly, clients do not need to have a Lange purchase history to buy a pre-sale piece."
Lediglich bei den "Application Pieces", also Stahl-Odysseus und sämtliche Limited Editions, soll wohl in Zukunft die Kaufhistorie eine Rolle spielen (ähnlich wie Patek es für gewisse Modelle auch macht). Dazu passen dann allerdings solche Geschichten, wie Ralf sie schildert (Bundle-Kauf) nicht wirklich.
Die Aussage im Ausgangspost (Referenzen über 50k nur noch mit vorherigen Käufen) ist laut diesem Bericht und dem was Andreas z.B. sagt, dann aber falsch.
Also ich habe diese Erfahrung gerade gemacht. Ich habe mich für den neuen Lange 1 EK in der limitierten Version in Weißgold mit rotgoldenen Zifferblatt interessiert. Ich sammle zwar schon seit gut zwei Jahrzehnten Uhren, aber es wäre meine erste Lange gewesen. Klares Feedback aus der Boutique: Ohne eine bisherige Kaufhistorie könnte ich die Uhr nur kaufen, wenn ich zusätzlich noch ein Modell aus der Standard Kollektion erwerbe.
Ich erinnere mich noch, wie ein Kunde direkt vor meiner Nase so auffällig auf seine Lange 1 GG schaute, dass ich es auf jeden Fall mitbekommen sollte.
Ich hatte nur das Gefühl, das Ding kickt nicht. Ich war kein bisschen neidisch. Ich dachte nicht "Verdammt, wieso hat der die und ich nicht!" Sondern nur: "Naja, wenn sie ihm gefällt ..."
Und so geht es mir ausnahmslos mit jeder Lange. Das ist keinesfalls Geringschätzung der herausragenden handwerklichen Qualitäten. Aber jede Stahlrolex mit drei Zeigern würde mir mehr Spaß machen. Und jeder non-sporty PP-Chrono ist für mich eine unerreichbare bewundernswerte Pretiose.
An der Begehrlichkeit ändert sich für mich auch dann nichts, wenn ich weiß, dass ich die Uhr nur auf komplizierten Wegen und mit viel Glück bekommen könnte.
Von daher fände ich es eher arm, wenn etwas von diesen Gerüchten zuträfe. Erst sollte man ein Produkt haben, das die Begehrlichkeit hervorruft.
Ein einfacher Trick, der im Gegensatz dazu aber oft funktioniert, sind limited Editions. Ich gebe zu, dass ich in den letzten Jahren einige SINN und SEIKO LE´s zwischen 2K und 5K gekauft habe, weil ich wusste, dass die Verfügbarkeit begrenzt sein könnte. Bei einigen davon hätte ich sonst vielleicht nicht so entschieden zugegriffen. Aber auch hier war die Begehrlichkeit für mich schon vorher gegeben. Und leider blieb ein schales Gefühl zurück, dass meine Entscheidung nicht ganz frei gefallen ist.
Was ThL da wiedergibt, kann für Lange eigentlich nur nach hinten losgehen.
Grüße,
Bernd
Surforbiter
09.04.2021, 15:36
Ich erinnere mich noch, wie ein Kunde direkt vor meiner Nase so auffällig auf seine Lange 1 GG schaute, dass ich es auf jeden Fall mitbekommen sollte.
Wenn Du die Marken für das Verhalten ihrer Kunden in Sippenhaft nehmen willst, dann hättest Du auch bei Rolex, Patek und AP ein Fest!
Ich kann absolut verstehen, wenn man für bestimmte, besondere gefragte Modelle bevorzugt Kunden beliefern möchte, die schon eine langjährige Historie mit der Marke haben, für Umsatz gesorgt und sich nicht als Flipper und Wiederverkäufer etc. erwiesen haben. Aber wenn man sich so eine „Historie“ mit einem direkten einmaligen Kopplungsgeschäft „erkaufen“ kann, ist das m.E. kaum ein guter Start in eine langfristige Kundenbindung.
Ich habe etliche sehr gefragte Uhren anderer Marken (AP, PP, Rolex) ohne Koppelungsgeschäfte bekommen. Es ist natürlich immer erstmal ein Vertrauensvorschuss, den man einem Neukunden mit der Zuteilung von gefragten Modellen gibt. Wenn sich der Neukunde als echter Sammler herausstellt, wird er jedoch wiederkommen und über die Zeit auch weitere, andere Modelle kaufen. Dann hat man einen Fan der Marke hinzugewonnen und eine nachhaltige Kunden-Beziehung etabliert. Wenn sich der Neukunde als Flipper und Wiederverkäufer herausstellt, ist das ärgerlich. Aber das ist eben das Geschäftsrisiko, was man hat, wenn man eine nachhaltige und dauerhafte Kunden-Beziehung aufbauen will.
Für mich als Sammler wirkt es in der Wahrnehmung einer Marke jedenfalls eher nicht gut, wenn man einige seiner anderen auch hochwertigen Produkte als „Eintrittskarte“, oder noch härter formuliert „notwendiges Übel“, mit verkaufen will. Erst recht, da es nicht um einen Uhren/Juwelier Laden geht, der noch schnell einige weniger gefragte Produkte anderer Marken an den Mann oder die Frau bringen will, sondern um eine Boutique des Herstellers, der andere Produkte seiner eigenen Produktpalette noch mitverkaufen will.
Wenn Du die Marken für das Verhalten ihrer Kunden in Sippenhaft nehmen willst, dann hättest Du auch bei Rolex, Patek und AP ein Fest!
Stimmt. Das beschriebene Verhalten kenne ich auch eher von Trägern anderer Marken und weniger von Lange Eigentümern.
ein michael
09.04.2021, 16:12
Ich kann derartige Verhalten ja nur aus fiktiver Kundensicht beurteilen. Ich interessiere mich für ein hochpreisige Uhr und bekomme zu hören, naja, wenn du die willst und noch nix anderes aus unserem Haus hast, dann bitte noch diese oder jene Uhr auch kaufen. Ansonsten verkaufen wir lieber an jemanden, der schon in der Vergangenheit gut eingekauft hat.
Wäre ich als potentieller Neukunde wahrscheinlich nicht happy. Aber einsichtig und würde entweder in diesem Laden und oder von dieser Marke nie wieder etwas kaufen.
Mir fällt es (mangels Zugehörigkeit zu einem derartigen Käuferkreis) schwer nachzuvollziehen, was sich Lange (oder andere Hersteller) dabei denkt.
Lange steht da ja nicht alleine, aber wenn es sich noch nicht einmal um LE handelt, die man uU als Besonderheit nur an einen ausgewählten Kundenkreis verkaufen möchte (das kann ich sogar aus Marketinggründen nachvollziehen), aber bei einer (zwar begrenzt verfügbaren) aber eben grundsätzlich von jedermann zu kaufenden Uhr, muss ich mich doch fragen, ist das der Weg um Kundenbeziehungen aufzubauen?
Uhrgestein42
09.04.2021, 16:24
Von daher fände ich es eher arm, wenn etwas von diesen Gerüchten zuträfe. Erst sollte man ein Produkt haben, das die Begehrlichkeit hervorruft.
Das tun die Uhren. Bei dir eben nicht. Soll vorkommen. Geht mir mit der Nautilus so. Gerade die großen Komplikationen stehen bei Sammlern hoch im Kurs
Das tun die Uhren. Bei dir eben nicht. Soll vorkommen. Geht mir mit der Nautilus so. Gerade die großen Komplikationen stehen bei Sammlern hoch im Kurs
Und die Modelle der „Standardkollektion“ in den Augen der eigenen Boutiquen so sehr, dass man Neukunden gleich zu Koppelungskäufen einlädt...?
andreaslange
09.04.2021, 16:59
Hallo
Ich finde es ja auch gut, wenn Lange bei bestimmten Uhren zuerst an die Sammler denkt.
Aber solche Koppelgeschäfte gehen eigentlich gar nicht... =(
Ich hätte eine Lange 1 Ewiger Kalender in Weißgold bekommen können.
Aber die Uhr gefällt mir in Rotgold einfach besser.
Gruß
Andreas
Surforbiter
09.04.2021, 17:01
Ich halte das für sehr kurzsichtig: Wenn die großen Komplikationen so begehrt sind, dann sollen sie die eben teurer verkaufen. Wer die Lange 1 EK für 100k kaufen möchte, wird sie wahrscheinlich auch für 115k kaufen.
Aber mit den Bundle-Geschäften signalisiert man den übrigen Kunden, dass die regulären Modelle Ladenhüter sind, die man zum LP nicht loskriegt.
Mir gefällt die weißgoldene Variante besser. Und das wäre auch so, wenn sie nicht limitiert wäre...
Ich halte das für sehr kurzsichtig: Wenn die großen Komplikationen so begehrt sind, dann sollen sie die eben teurer verkaufen. Wer die Lange 1 EK für 100k kaufen möchte, wird sie wahrscheinlich auch für 115k kaufen.
Aber mit den Bundle-Geschäften signalisiert man den übrigen Kunden, dass die regulären Modelle Ladenhüter sind, die man zum LP nicht loskriegt.
Genau so kam es bei mir an, Florian. Und das ist eben der entscheidende Unterschied gegenüber einer bevorzugten Zuteilung an Sammler mit einer langjährigen Historie. Natürlich bekommt man auch bei AP und PP schon seit vielen Jahren als Nobody-Neukunde nicht mal eben gleich eine Minutenrepetition, Rare Handcraft oder limitierte Modelle. Und seit 4-5 Jahren auch keine der aktuell gehypten Nautilus oder RO Jumbo Referenzen. So schmerzlich das im individuellen Fall für den einen oder anderen Sammler ist, kann ich das sogar nachvollziehen. Aber ich habe im bisherigen Kontakt zu diesen beiden anderen Marken noch nie die Erfahrung gemacht, dass man mich direkt dazu eingeladen hat, mit einem zusätzlichen Kauf als Koppelungsgeschäft direkt die Zuteilung zu erreichen. Solche Praktiken verbinde ich eher mit Multi-Marken Retailern, die so ihre weniger gefragte Ware loswerden wollen.
Ich kann absolut verstehen, wenn man für bestimmte, besondere gefragte Modelle bevorzugt Kunden beliefern möchte, die schon eine langjährige Historie mit der Marke haben, für Umsatz gesorgt und sich nicht als Flipper und Wiederverkäufer etc. erwiesen haben. Aber wenn man sich so eine „Historie“ mit einem direkten einmaligen Kopplungsgeschäft „erkaufen“ kann, ist das m.E. kaum ein guter Start in eine langfristige Kundenbindung.
.....
Genau das passiert nicht!
Auch langjährige Sammler und Nicht-Flipper werden mit einer Arroganz "abgewatscht", dass man nur noch den Kopf schütteln kann. Es zählt hauptsächlich das Koppelgeschäft oder aber man muss schon ein bestehender Kunde sein mit sehr hohen Umsätzen im 6-stelligen oder 7-stelligen Bereich, um noch bedient zu werden bei nachgefragten Modellen.
Das aktuelle Verhalten von Lange wird denen noch so richtig auf die Füße fallen. Und Mitleidskäufe wird's von den langjährigen Kunden dann eben nicht mehr geben. ;)
andreaslange
09.04.2021, 17:48
Na ja, ich bezweifle, dass es je überhaupt Mitleidskäufe gegeben hat ;)
LG
Andreas
TimeFlies
22.04.2021, 12:33
Verlinke hier mal ein Interview mit Herrn Schmid (Lange CEO), in dem es u.a. auch um dieses Thema geht: https://watchesbysjx.com/2021/04/wilhelm-schmid-lange-interview-watches-wonders-2021.html
Uhrgestein42
22.04.2021, 13:22
Ich kann dem zu 100% folgen, finde es absolut stimmig und würde es genauso machen. Ein Problem mag es bei der Kommunikation geben. Warum sonst diese Aussagen im Forum. Ob Boutique oder Konzessionär. Genau so sollte es den Kunden vermittelt werden. Wer dafür kein Verständnis hat, muss sich eben eine andere Marke suchen. Aber da geht es ja ähnlich, wenn nicht sogar "strenger" zu.
Die Aussagen von Herrn Schmid sind auch für mich plausibel. Auch wenn sie mir noch einmal klar machen, dass ich keine Chance auf eine Odysseus haben werde. Aber das war ja auch vorher schon zu erahnen. Es freut mich aber, dass sich die schönen Lange-Uhren einer hohen Nachfrage und Wertschätzung erfreuen. Die Zeiten, in denen man auch die besonderen Uhren der Marke auch regelmäßig in der Auswahl der Händler ansehen konnte, werden danach aber zu Ende gehen.
Viele Grüße
Bernd
Ich kann dem zu 100% folgen, finde es absolut stimmig und würde es genauso machen. Ein Problem mag es bei der Kommunikation geben. Warum sonst diese Aussagen im Forum. Ob Boutique oder Konzessionär. Genau so sollte es den Kunden vermittelt werden. Wer dafür kein Verständnis hat, muss sich eben eine andere Marke suchen. Aber da geht es ja ähnlich, wenn nicht sogar "strenger" zu.
Ich würde dir zustimmen, wenn Herrn Schmids Antworten ehrlich und vollständig wären. Sind sie aber leider nicht oder aber sein Vertrieb folgt seiner Philosophie nicht.
Es ist völlig egal, ob du als L&S Sammler in einer Boutique bekannt bist und es spielt eben auch keine entscheidende Rolle, ob du L&S Uhren für lange Zeit in der Sammlung hast und nicht flipperst. Solange du in der Boutique, in der du die Odysseus bestellt hast, keinen halbwegs aktuellen, zusätzlichen Umsatz machst, bekommst du die Uhr in den nächsten Jahren nicht. Aber wie mehrfach in Foren gelesen: kaufe eine aktuelle Lange aus dem Angebot der 1815 up/down z.B. und die Wartezeit soll sich auf ca. ein Jahr verkürzen.
... Wer dafür kein Verständnis hat, muss sich eben eine andere Marke suchen. Aber da geht es ja ähnlich, wenn nicht sogar "strenger" zu.
Leider geht es in eine ganz andere Richtung - das Hobby Uhren verliert für mich zunehmen an Attraktivität.
Eine Uhr ist für mich in erster Linie ein emotionaler Gebrauchsgegenstand, der mir am Handgelenk viel Freude bereitet. Dazu ist mir die Optik natürlich wichtig, aber eben auch die Substanz im Inneren.
Und da gibt es aus meiner Sicht derzeit zwei Entwicklungen:
zum einen werden bei etlichen Marken sogenannte Manufaktur-Werke immer weiter entfeinert, um Herstellungskosten zu sparen und eine industrielle Massenfertigung sicherzustellen, bei gleichbleibenden oder steigenden Preisen selbstverständlich. Aber solange das Markenimage und die Optik passt, interessiert das die meisten Kunden offensichtlich nicht.
zum anderen steigen die Preis für anspruchsvollere Technik der HH Marken mittlerweile in Hemisphären, die für jemanden wie mich nicht mehr in Frage kommen. Ich habe stets nach der Philosophie Uhren gekauft, dass 50% des Preises, den ich bezahlt habe, als reine Ausgabe möglich sein muss (also bei einem eventuellen Wiederverkauf gut 50% weniger zurück kommt). Ich betrachte Uhren nicht primär als Investment. Und bei einer Uhr für 100 Tsd € rund 50.000€ Ausgabe einzukalkulieren, übersteigt schlicht meine Preisbereitschaft für eine Uhr. Und dann ggf. noch als Kunde am Ende als Bittsteller auftreten zu müssen, passt schon gar nicht zu meiner Sichtweise als Kunde. Immer mehr Marken drehen den Spieß um nach dem Motto: der Verkäufer ist König. Interessant ist, dass es anscheinend genug Lemminge gibt, die das "Spiel" mitmachen, entweder aufgrund der Gier, das schnelle Geld zu verdienen oder weil es für das Instagram-Image oder im nächsten Club so wichtig ist.
Aber das ist wohl der derzeitige Zeitgeist im Turbo-Kapitalismus und ich habe glücklicherweise eine Sammlung, mit der ich sehr zufrieden bin und arrangiere mich damit, dass nichts Neues mehr dazu kommt (auch wenn es mich ehrlicherweise ab und an betrübt bzw. ärgerlich macht).
Uhrgestein42
22.04.2021, 19:41
Aufgrund der Deutlichkeit und Häufigkeit deiner Kommentare würde ich gar nicht weiter argumentieren wollen. Das ergibt wohl keinen Sinn.
Ich persönlich mag die Marke weiterhin sehr, wenn ich mir denn auch die meisten Uhren nicht mehr leisten kann bzw. leisten möchte. Mit meinem Lange Quartett bin ich aber auch sehr gut bedient. Eventuell kommt irgendwann noch mal eine weitere dazu. Dann wohl aber nicht vom Konzessionär sondern eher vom Gebrauchtmarkt. Die Odysseus gefällt mir nicht besonders und wenn ich ehrlich bin habe ich mittlerweile eine Art Allergie gegen diese Pseudo-Stahlsportuhren der sogenannten Haute Hologerie entwickelt ;)
TimeFlies
22.04.2021, 21:39
Richtig, Gebrauchtmarkt ist natürlich immer eine Option, wenns nicht gerade die Odysseus sein soll und man grundsätzlich kein Problem damit hat second-hand zu kaufen. Da sehe ich mich aktuell, ehrlich gesagt, auch etwas um, da mir die doch recht saftige Preiserhöhung einen Strich durch meine Pläne gemacht hat. ;)
Aber auch auf dem Graumarkt haben die Preise für nahezu alle Modelle ordentlich angezogen in den letzten Monaten, auch schon vor der neuen offiziellen Preisliste. Aus Sicht von Lange sicherlich auch eine gewollte und letztendlich begrüßenswerte Entwicklung. Aus Kundensicht rücken einige Modelle damit dann aber erstmal komplett aus dem Fokus. Da gehts mir ähnlich wie Ralf, irgendwo ist da dann die persönliche Schmerzgrenze überschritten.
Ich kann die Begründung von Herrn Schmid, so wie im Interview geäußert, dennoch nachvollziehen. Aber das hätte man mMn insgesamt anders und souveräner kommunizieren müssen. Zumindest gegenüber bereits bestehenden Kunden. Im Bereich Marketing und Kommunikation gibt es bei Lange generell noch einiges an Verbesserungsbedarf.
Und Bundle-Käufe, nur um eine gehypte Uhr ohne dekadenlange Wartezeiten zu bekommen, sind für mich weiterhin ein No-Go. Dann lieber klar und direkt sagen "sorry, keine Chance", anstatt über die Hintertür zu versuchen, weniger gefragte bzw. "Einsteigermodelle" an den Mann zu bekommen.
Wenn es denn stimmt. Ich kann da nicht aus eigener Erfahrung sprechen, da mich die Odysseus schlicht nicht interessiert.
Geierhorst
23.04.2021, 13:24
Prinzipiell ist es aber einfach irgendwie nun mal der Markt, der das so mit sich führt! Die Uhren sind auf dem Markt mehr wert, warum soll der Konzi dann nicht marktkonform kassieren (eben mit Bundles)? Der Graue tut das auch, nur eben ohne Gegenleistung! Ich weiss sowieso nicht, warum es diese Preisbindung der Konzis gibt? Klar raus den Marktpreis ansetzen und gut ist!
Wenn der Konzi die Uhr zum Listenpreis abgibt, dann doch auch nur an Kunden, die das ein oder andere Mal mehr gezahlt haben als nötig... eben mit Historie! Ist doch richtig, wenn Lange den Markt mitnimmt! Machen die anderen doch auch!
Doganitos
24.04.2021, 05:32
Bin noch relativ neu im Uhrenfieber und seit über einem Jahr am Mitlesen hier im Forum. Seit Juli 2020 darf ich stolzer Besitzer einer Lange 1 Mondphase RG sein. Irgendwann in mittelferner Zukunft würde ich auch gern eine Zeitwerk und einen Dato besitzen.
Die Diskussion hier im Thread finde ich interessant. Ich selbst hätte jetzt gar kein richtiges Gefühl dafür, welche die Uhren wären, die einem hinterher geschmissen werden, und welche die besagten Bundleuhren (Odysseus habe ich kapiert, wahrscheinlich noch die selteneren Komplikationen).
Könntet Ihr sagen, welche Uhren die üblichen Unbeliebten sind und welche die VIP?
ehemaliges mitglied
24.04.2021, 20:58
Der Graue tut das auch, nur eben ohne Gegenleistung!
Das denke ich nicht.....der muss auch ab und an Modelle nehmen die nicht so gutlaufen.
Grundsätzlich ist es doch ein Witz....wenn ich als sehr guter Kunde die Uhr nicht innert nützlicher Frist erhalte schaue ich mich nach was anderem um.....aber wenn das sehr gute Kunden mit sich lassen machen passt es ja.....
andreaslange
25.04.2021, 11:16
Grundsätzlich ist es doch ein Witz....wenn ich als sehr guter Kunde die Uhr nicht innert nützlicher Frist erhalte schaue ich mich nach was anderem um.....aber wenn das sehr gute Kunden mit sich lassen machen passt es ja.....
Und trotzdem will jeder eine Rolex, eine Patek oder eine AP ;)
Eigentlich macht Lange nichts anderes als die drei oben genannten Marken.
Geh doch zum Juwelier oder in eine Boutique und verlange eine Daytona, Nautilus oder
eine RO in Stahl...
Einzig die Kommunikation von Lange könnte tatsächlich besser sein.
Mir hat jetzt der CEO von Lange letzte Woche hoch und heilig die Odysseus
in Stahl zugesagt.
Gruß
Andreas
Geierhorst
25.04.2021, 12:22
Hätte man vielleicht Marketingmäßig etwas anders aufziehen können! Aber man schafft ja nun mal Begehrlichkeiten durch Verknappung und durch das Gefühl der Exklusivität! Und nicht durchs hinterherwerfen! Wenn Qualität alleine nicht hilft muss eben anders an die Sache rangegangen werden! Und Konzis werden Wege finden, ihre guten Kunden auch mit entsprechenden Uhren versorgen zu können, wenn sie auch noch kein Einsteigermodell erworben haben! Kann bei den anonymen Boutiquen vielleicht anders sein.
@andreaslange: du bist ja nun auch nicht der schlechteste Kunde... wenn du schon zum CEO telefonisch durchkommst.... und in deinem Portfolio befinden sich ja nun auch die ein oder andere „high level“ Uhr
TimeFlies
11.05.2021, 23:30
Noch ein weiteres Beispiel für die wohl eingeführte Bundle-Politik: https://www.watchprosite.com/a.-lange-and-söhne/joining-the-party-/10.1424441.13115456/
Der Kunde kauft eine Zeitwerk Date, nur um dann gesagt zu bekommen er könne jetzt einen Triple Split oder eine Odysseus bestellen, aber nicht beide. Um beide zu bestellen, müsse er noch eine weitere Uhr kaufen. :weg:
Da fällt mir echt nicht mehr viel zu ein...
Und das hat dann auch nichts mehr mit den teils nachvollziehbaren Statements von Herrn Schmid zu tun.
descentropy
12.05.2021, 09:00
Noch ein weiteres Beispiel für die wohl eingeführte Bundle-Politik: https://www.watchprosite.com/a.-lange-and-söhne/joining-the-party-/10.1424441.13115456/
Der Kunde kauft eine Zeitwerk Date, nur um dann gesagt zu bekommen er könne jetzt einen Triple Split oder eine Odysseus bestellen, aber nicht beide. Um beide zu bestellen, müsse er noch eine weitere Uhr kaufen. :weg:
Da fällt mir echt nicht mehr viel zu ein...
Und das hat dann auch nichts mehr mit den teils nachvollziehbaren Statements von Herrn Schmid zu tun.
Ein Strategiewechsel funktioniert nicht von heute auf morgen. Viele Infos, Regeln, Schulungen kommen erst mit Verzögerung bei den Konzessionären an. Der Konzessionär möchte verkaufen und kann natürlich seine eigenen Exklusivitätsspiele auffahren. “Jetzt darfst du die Odysseus kaufen.” Solange A. Lange & Söhne da nicht sanktioniert, werden noch einige Zeit diese gemischten Verkaufspraktiken auftauchen und in Foren diskutiert werden. Das ist auch der Grund, warum manche Marken langsam zur “Boutique only”-Strategie umschwenken, um eben ihre Marke so kontrollieren und vertreten zu können, wie sie es möchten.
TimeFlies
12.05.2021, 11:31
Da die Odysseus Boutique only ist, denke ich, dass es auch beim oben genannten Beispiel um eine Lange Boutique und nicht um einen Konzi geht.
Und dann wäre es genau so gewollt bzw. vorgegeben.
Noch ein weiteres Beispiel für die wohl eingeführte Bundle-Politik: https://www.watchprosite.com/a.-lange-and-söhne/joining-the-party-/10.1424441.13115456/
Der Kunde kauft eine Zeitwerk Date, nur um dann gesagt zu bekommen er könne jetzt einen Triple Split oder eine Odysseus bestellen, aber nicht beide. Um beide zu bestellen, müsse er noch eine weitere Uhr kaufen. :weg:
Da fällt mir echt nicht mehr viel zu ein...
Und das hat dann auch nichts mehr mit den teils nachvollziehbaren Statements von Herrn Schmid zu tun.
Die Arroganz von L&S lässt sich nicht mehr wirklich überbieten.
Aber wenn man die Kommentare bei Watchprosite liest, lassen sich das anscheinend ja genügend Menschen gefallen oder verfügen nicht über ausreichend eigenes "Ego", auf eine Uhr der Marke verzichten zu können. Und so lange das so ist, funktioniert das neue System ja prima. Wenn man mir beim Kauf einer Zeitwerk Date gesagt hätte, ich dürfe jetzt eine weitere Uhr (die ich kaufen will) aussuchen (entweder Tripple Split oder Odysseus), hätte ich auf dem Absatz kehrt gemacht und den Laden verlassen - ohne die Zeitwerk Date.
TimeFlies
12.05.2021, 15:09
Wenn man mir beim Kauf einer Zeitwerk Date gesagt hätte, ich dürfe jetzt eine weitere Uhr (die ich kaufen will) aussuchen (entweder Tripple Split oder Odysseus), hätte ich auf dem Absatz kehrt gemacht und den Laden verlassen - ohne die Zeitwerk Date.
Dito!
Ich glaube, dass das ein weiterer Schritt im Strategiewechsel von ALS ist, der wohl schon lange begonnen hat.
Resultate der neuen Strategie sind
- deutlich geringere Rabatte beim Konzi
- ein fortgesetzter Anstieg der Preise am Zweitmarkt
- eine „schlechtere“ Verfügbarkeit einiger Modelle
- ein Flopi, der sehr deutlich angefressen und nun Ex-Lange Fan ist
Bei den ersten beiden Aspekten würde ich sagen, weil done, alles richtig gemacht. Denn genau der Preis war es doch, den wir hier oft diskutiert haben (ich vor allem, mit Flopi als „Gegner“).
UND vor allem spiegelt die Preisentwicklung auch (endlich) die Produktqualität in der HH im Vergleich zu Patek wider. Da liegt mE ALS schon seit Jahren vor Patek, hat aber aufgrund der Preise eben nur Watschn bekommen.
Ich habe jüngst von beiden Marken top Level Produkte am Arm gehabt und in den Händen gehalten. In den Belangen Haptik, Wertigkeit, Finissage, technische Innvoation und Evolution, hatte mE immer Lange diese Nase vorn. Außer halt in Sachen Design. Siehe auch Odysseus.
Der neue EK von Patek ist der erste technische Knaller dieser Marke seit vielen Jahren. Lange haut da jedes Jahr etwas raus.
Das mit der Verfügbarkeit der Uhren macht Lange jetzt (vielleicht, ich habe keine Infos) anders und schlauer ....
Jedenfalls hat es eine positiven Effekt auf die Wertschätzung der Produkte und auf die Preise.
Und jetzt der wichtigste Punkt:
Das mit Flopi geht natürlich gar nicht. Einer der allergrößten Fans der Marke Lange hier im Forum ist zum Wut-Member mutiert!
Ralf, ich halte zu Dir, und wenn der Söder hier bei uns endlich wieder die Biergärten aufsperren lässt, treffen wir uns gleich um zehne zum Weisswurschfrühstück, saufen uns hernach nieder und reden dabei (solange es noch möglich ist) über Uhren - und dabei kann Lange lange warten ..... zumindest darauf kannst dich freuen. Und ich mich auch.
i kum dazua - auch wenn die Anreise ein wenig weit ist. Spontantreffen :jump:
Uhrgestein42
12.05.2021, 22:40
Ralf, ich halte zu Dir, und wenn der Söder hier bei uns endlich wieder die Biergärten aufsperren lässt, treffen wir uns gleich um zehne zum Weisswurschfrühstück, saufen uns hernach nieder und reden dabei (solange es noch möglich ist) über Uhren - und dabei kann Lange lange warten ..... zumindest darauf kannst dich freuen. Und ich mich auch.
Au ja, da will ich dann unbedingt dabei sein ;)
Und hier oben im Norden gibt's auch schöne Biergärten. Wenn der Söder nicht will, dann vielleicht der Weil :dr:
Ich glaube, dass das ein weiterer Schritt im Strategiewechsel von ALS ist, der wohl schon lange begonnen hat.
Resultate der neuen Strategie sind
- deutlich geringere Rabatte beim Konzi
- ein fortgesetzter Anstieg der Preise am Zweitmarkt
- eine „schlechtere“ Verfügbarkeit einiger Modelle
- ein Flopi, der sehr deutlich angefressen und nun Ex-Lange Fan ist
Bei den ersten beiden Aspekten würde ich sagen, weil done, alles richtig gemacht. Denn genau der Preis war es doch, den wir hier oft diskutiert haben (ich vor allem, mit Flopi als „Gegner“).
UND vor allem spiegelt die Preisentwicklung auch (endlich) die Produktqualität in der HH im Vergleich zu Patek wider. Da liegt mE ALS schon seit Jahren vor Patek, hat aber aufgrund der Preise eben nur Watschn bekommen.
Ich habe jüngst von beiden Marken top Level Produkte am Arm gehabt und in den Händen gehalten. In den Belangen Haptik, Wertigkeit, Finissage, technische Innvoation und Evolution, hatte mE immer Lange diese Nase vorn. Außer halt in Sachen Design. Siehe auch Odysseus.
Der neue EK von Patek ist der erste technische Knaller dieser Marke seit vielen Jahren. Lange haut da jedes Jahr etwas raus.
Das mit der Verfügbarkeit der Uhren macht Lange jetzt (vielleicht, ich habe keine Infos) anders und schlauer ....
Jedenfalls hat es eine positiven Effekt auf die Wertschätzung der Produkte und auf die Preise.
Und jetzt der wichtigste Punkt:
Das mit Flopi geht natürlich gar nicht. Einer der allergrößten Fans der Marke Lange hier im Forum ist zum Wut-Member mutiert!
Ralf, ich halte zu Dir, und wenn der Söder hier bei uns endlich wieder die Biergärten aufsperren lässt, treffen wir uns gleich um zehne zum Weisswurschfrühstück, saufen uns hernach nieder und reden dabei (solange es noch möglich ist) über Uhren - und dabei kann Lange lange warten ..... zumindest darauf kannst dich freuen. Und ich mich auch.
Sehr schön geschrieben, Ralph :gut:
Und auf den Biergartenbesuch freue ich mich schon jetzt :jump:
Nautilus5990
13.05.2021, 17:38
Der Alphie schimpft mich ja “Frauenuhrtraeger”...
Da komm ich auch dazu, mit Ralph hab ich noch ein Hühnchen zu rupfen. Und ne Weißwurst zutzeln. Und Lange lange nicht besprechen - obwohl wir sie alle mögen. Die Uhr, nicht die Firma. Prost :dr: Ralf & Ralph
TimeFlies
13.05.2021, 17:46
Wenn ihr ein derartiges Biergarten-Happening mal im Juni / Juli machen wollt, sagt Bescheid, falls man noch dazustoßen kann. Wäre auch dabei. =)
TimeFlies
26.05.2021, 20:49
Mal wieder was Neues zu dem Thema, aus einem weiteren Interview mit Herrn Schmid:
"I understand the system is not perfect, and I have received a lot of feedback, including from you (referring to Peter Chong, our Chief Editor). Long time customers and supporters of the brand sometimes tell us that they are feeling abandoned. And they do not have access to the popular models, like the new Odysseus, or the Lange 1 Perpetual Calendar if they have not made a recent purchase from a boutique. I can certainly understand the frustration. And truly appreciate the passion that these persons took the trouble to reach out to contact us directly or via intermediaries like yourself. So my message to them is to ask that the community bear with us as we work through the system. We are still learning, and trying to get it right. We are open to hear other ways to do this better. It might take us some time, but we will get it right. The intent is to ensure that all of our watches end up in the hands of true collectors."
Quelle (https://deployant.com/zoom-in-with-lange-ceo-wilhelm-schmid-the-most-important-lessons/?fbclid=IwAR1rUOqkFv64aJ7HonLQ2Dc-rKeVKWFA24-8Af5lgZID_8uNB2yElvCdUYk)
Mal wieder was Neues zu dem Thema, aus einem weiteren Interview mit Herrn Schmid:
"I understand the system is not perfect, and I have received a lot of feedback, including from you (referring to Peter Chong, our Chief Editor). Long time customers and supporters of the brand sometimes tell us that they are feeling abandoned. And they do not have access to the popular models, like the new Odysseus, or the Lange 1 Perpetual Calendar if they have not made a recent purchase from a boutique. I can certainly understand the frustration. And truly appreciate the passion that these persons took the trouble to reach out to contact us directly or via intermediaries like yourself. So my message to them is to ask that the community bear with us as we work through the system. We are still learning, and trying to get it right. We are open to hear other ways to do this better. It might take us some time, but we will get it right. The intent is to ensure that all of our watches end up in the hands of true collectors."
Quelle (https://deployant.com/zoom-in-with-lange-ceo-wilhelm-schmid-the-most-important-lessons/?fbclid=IwAR1rUOqkFv64aJ7HonLQ2Dc-rKeVKWFA24-8Af5lgZID_8uNB2yElvCdUYk)
Die Aussagen muten ja schon fast grotesk an. Oder ist das, was zwischen den Zeilen steht, einfach nur unfassbar unverschämt?
Man registriert also durchaus bei L&S, dass langjährige Sammler und Fans der Marke sich vor den Kopf gestoßen fühlen. Man weiß auch klar, wodurch das verursacht wird. Und die Reaktion darauf? Die Arroganz wird noch auf die Spitze getrieben, indem Herr Schmid darum bittet, man möge der Marke doch gewogen bleiben und abwarten. Wohl solange, bis die L&S Boutiquen den Rahm abgeschöpft haben und keinen mehr finden, die neben der eigentlich gewünschten Uhr noch andere Modelle kaufen, um sich zu "qualifizieren". Und all das unpersönlich über ein Interview.
Wenn Hr. Schmid ehrlich gewertschätzt hätte, dass sich diese Sammler an ihn bzw. die Marke wenden, hätte er ja zumindest diese Schreiben mal direkt beantworten können. Fehlanzeige.
Oder langjährigen Sammlern und Fans ein konkretes Angebot machen können. Ebenfalls Fehlanzeige.
Man sei offen zu hören, wie man es besser machen könne. Ebenfalls Fehlanzeige. Ideen dazu gibt es bereits genug, wenn es wirklich darum ginge, dass bestimmte Uhren tatsächlich bei passionierten Sammlern landen und nicht bei Investoren.
Alles in allem ein prima Lehrbuchbeispiel für miserable Kundenorientierung und vor allem eine desaströse Kommunikation - aber mittlerweile auch spannend zu verfolgen. Fortsetzung folgt ziemlich sicher :op:
Ich habe kein Problem damit, wenn Lange bestimmte Uhrenmodelle, die entweder limitiert sind oder allein schon aufgrund ihrer Komplexität nur in sehr, sehr geringen Stückzahlen produziert werden, lediglich an langjährige und ernsthafte Sammler mit entsprechend großer Sammlung verkaufen will. Nichts anderes machen Spitzenmarken wie Patek Philippe seit Jahren und warum sollte Lange als uhrmacherisch absolut gleichwertige Spitzenmarke das nicht auch tun dürfen.
Problematisch finde ich dagegen, wenn man bestimmte Uhren zu „Boutique only“ deklariert und dann in den Boutiquen bei der Zuteilung nur Käufe in den Lange Boutiquen für die Historie zählen, während man klar dokumentierte Käufe bei autorisierten Lange Konzessionären nicht mit berücksichtigt.
Zum einen, weil man hiermit die eigenen Konzessionäre quasi zur Verkaufstelle für - böse ausgedrückt - die Allerwelts Standard Ware von Lange abwertet, denen die ernsthaften Sammler von Lange Uhren abwandern. Denn die sollten besser nur noch in der Boutique kaufen, um sich so eine relevante „Historie“ für die Zuteilung von Sondermodellen aufzubauen.
Zum anderen stößt man langjährigen treuen Sammlern, die vielleicht sogar schon Lange Uhren gekauft haben als es kaum eigene Lange Boutiquen gab (ergo auch nicht obige Wahl) vor den Kopf. Denen sagt man mit dieser neuen Zuteilungspraxis ja gewissermaßen: „Danke das Du über viele Jahre Uhren unsere Marke gekauft und damit auch für den Fortbestand unserer Manufaktur gesorgt hast. Trotzdem schätzen wir Dich nicht als ernsthaften Sammler und nicht würdig für Sondermodelle ein. Denn Du hast Deine Uhren leider „nur“ bei einem Bonus selbst autorisierten Konzessionär gekauft und nicht in einer Lange Boutique.“
Ebenso finde ich es ein absolutes NOGO und Desaster für die Markenpflege, wenn man sich mit direkten Zukäufen seine Historie „erkaufen“ kann. Genauso ist es mir ergangen, als ich in einer Lange Boutique nach dem neuen Lange 1 Ewigen Kalender in Weissgold mit rosegoldenem Blatt gefragt hatte. Da hat man ja explizit gesagt, dass ich für den Kauf dieses limitierten Modells noch ein anderes Modell aus dem Standard Portfolio kaufen müsse, was einen Mindest (Netto-) Verkaufspreis von circa 30.000 € haben müsse. Wie das bei einem Kunden ankommt, ist ja schon in den diversen vorherigen Beiträgen umfassend beschrieben worden: Man wertet seine wunderschönen Standard Modelle zum notwendigen Übel für eine Zuteilung ab. Und man zieht damit sogar eher Grauhändler und Wiederverkäufer an, als dass man sie abschreckt. Für einen Grauhändler oder Wiederverkäufer macht nämlich so ein Koppelungsgeschäft immer dann wirtschaftlich Sinn, solange der Profit aus dem Weiterverkauf des limitierten Models höher ist als der Verlust aus dem Weiterverkauf des Standardmodell ist. Ein ernsthafter Sammler der Marke hat dagegen auch Respekt vor der wunderbaren Qualität der Standardmodelle und wird die nicht einfach so mit als „Beifang“ dazu kaufen, um sie dann schnell wieder im Grau Markt zu entsorgen.
Das ganze ist so absurd und falsch, dass ich mich angesichts des Interviews von Herrn Schmid frage, was es denn hierzu eigentlich gross und langwierig zu überlegen gibt.
Die Lösung liegt doch auf der Hand:
1. Es werden sämtliche Käufe, egal ob in Boutiquen oder bei autorisierten Konzessionären, zentral in einem CRM System erfasst.
2. Zusätzlich werden im System die Uhren erfasst, welche dieser Sammler im bei Lange geführten Owner’s Register hat auf sich registrieren lassen und regelmäßig (mind. 2 Service pro Uhr) zum Service gibt - diese also offensichtlich auch langfristig in seiner Sammlung hält.
3. Für die Beurteilung, ob ein Kunde als Sammler für die Zuteilung bestimmte Modelle infrage kommt, wird auf sämtliche Käufe (gleich wo) und Sammlungsbestand geschaut.
4. Wenn es besondere Modelle oder limitierte Edition gibt, wird von vornherein klar im Markt kommuniziert, dass diese bevorzugt an besondere Sammler zugeteilt werden und erst nach Ablauf von sechs Monaten oder zwölf Monaten dann diejenigen Uhren, welche bis dahin nicht an Sammler zugeteilt und verkauft wurden, in den freien Verkauf gehen.
Fertig. Und für all das sind die technischen Gegebenheiten längst da.
Das Problem speziell bei den Marken, welche zu einem börsennotierten Konzern gehören, ist jedoch, dass dort häufig Manager und Vertriebsverantwortliche sitzen, die ihrerseits eigentlich nicht wirklich leidenschaftliche Uhrensammler sind. Häufig kommen die sogar als völlig anderen Branchen, sei es Kosmetikindustrie, Automobilindustrie oder Modeindustrie. Und dann versucht man mit irgendwelchen Standard Tools Umsatz und Marge zu steigern, ohne die langfristigen Effekte zu beachten. Das mag in einem Markt Umfeld wie aktuell, in dem auch viele Leute plötzlich Uhren zur Geldanlage kaufen, die sich noch vor wenigen Jahren überhaupt nicht für Uhren interessiert haben. Aber spätestens dann, wenn aufgrund geänderter Marktgegebenheiten Uhren nicht mehr als alternatives Investment Vehikel missbraucht werden, bleiben nur noch die echten Sammler als potentielle Kunden übrig. Und wenn man die verprellt hat, kommen sie selten zurück. Denn letztlich ist die Uhrensammelleih eine Leidenschaft, bei dir ist auch viel um Persönlichkeiten und Ego geht.
Als jemand der in der Nähe von Dresden aufgewachsen ist wünsche ich der Marke A. Lange & Söhne sehr, dass sie langfristig erfolgreich ist und unter Sammlern mindestens ebenso „wert“geschätzt wird wie Patek Philippe oder Audemars Piguet etc.. Das heißt auch, dass man den Kauf einer Lange nicht mit zwingender „Geldverbrennung“ assoziieren sollte.
Wenn man Kunden dazu zwingt, eigentlich nicht gewünschte Standardmodelle zu kaufen, um ein gewünschtes anderes Modell zugeteilt zu bekommen, werden automatisch die „Beifänge“ mit Abschlag im Graumarkt landen. Und wenn man eine neue Lange schon leicht mit ca. 15% oder mehr Abschlag kaufen kann, werden gebrauchte Uhren dieser Referenz automatisch noch mehr Wertverlust haben.
Auch wenn man kein Flipper, Wiederverkäufer oder Ähnliches ist, hat wohl keiner besondere Freude daran festzustellen, dass seine bei einem offiziellen Konzessionär oder in einer Boutique gekaufte Uhr im Graumarkt mit massiven Abschlägen angeboten und gebraucht nur mit sehr hohem Wertverlust verkäuflich ist. Denn selbst ein Sammler hat ab und an den Wunsch, seine Sammlung mit einem neuen schönen Stück zu bereichern und muss dafür vielleicht mal eine Uhr aus der Sammlung ziehen lassen, wenn die finanziellen Mittel nicht unbegrenzt sind. Ja, ein gewisser Wertverlust ist sicherlich zu verschmerzen. Das kann man als eine Art Gebühr oder Dividende für jahrelange Freude am Tragen der Uhr sehen. Aber wenn man für seine gepflegte gebrauchte Lange Uhr vielleicht nur noch die Hälfte des Neupreises bekommt, aber das neue (eventuell Nachfolge) Modell, was einen interessiert, dank der üblichen Lange Preissteigerungen mittlerweile 50% mehr als der Neupreis seiner alten Lange kostet, fühlt sich das kaum noch gut an.
Es gibt in der Uhrenindustrie genügend Beispiele dafür, wie man das besser machen kann. Und ich wünsche mir für Lange & Söhne sehr, dass sie hier einen guten Weg finden.
Surforbiter
29.05.2021, 12:41
Bleibt eigentlich nur zu wünschen, dass Herr Schmid den Post von Thomas liest. Oder er waschkorbfüllend solche Briefe bekommt.
TimeFlies
29.05.2021, 18:52
@ThL :gut:
Die ganze Angelegenheit zeigt doch nur wieder einmal, dass man es nicht allen recht machen kann. Ich erinnere mich noch gut an die Posts vor ein oder zwei Jahren: "Lange baut schöne Uhren - aber leider haben sie eine Vertriebsstrategie, die für deutlich zu niedrige Preise im Sekundärmarkt sorgt. Das macht Patek viel besser." (Sinngemäß) :ka:
royalpatek
30.05.2021, 16:32
Herr Schmid hat Benzin im Blut - und der Uhrensektor tickt etwas anders als die Autobranche.
Schade um die tolle Marke.
Grüße
Christopher
Bleibt eigentlich nur zu wünschen, dass Herr Schmid den Post von Thomas liest. Oder er waschkorbfüllend solche Briefe bekommt.
Und das würde genau was ändern, Florian???
Den von Thomas vorgeschlagenen Weg gab es zu Beginn mit Einführung der Odysseus.
Als ich die Odysseus letztes Jahr bestellt habe, wurde ich gebeten, meine vorhandenen Lange Uhren zuerst bei Lange direkt online zu registrieren. Auf dem Bestellformular wurden die Daten nochmals abgefragt, inkl. des Namens des jeweiligen Konzis. So weit so gut und völlig ok. Als Lieferzeit wurden mir dann ca. 2 Jahre genannt.
Dieses Jahr im Frühjahr habe ich einmal nachgefragt, ob in 2021 ggf. mit einer Lieferung zu rechnen ist - schlicht, um für meine Cash-Planung zu wissen, was eingeplant werden muss. 30k liegen bei mir nicht einfach so rum. Da hieß es dann, ich bräuchte in den nächsten Jahren nicht mit der Uhr zu rechnen. Das wiederum ist völlig im Einklang mit dem, was man aus anderen Ländern auch hört: ohne Käufe in der Boutique gibt es die Uhr nicht.
Aus dieser Historie leite ich schlicht ab, dass L&S die Verkaufsphilosophie einige Zeit nach Markteinführung auf den aktuellen Stand geändert hat. Begonnen hatten sie genau mit dem Vorschlag von Thomas.
Surforbiter
31.05.2021, 13:29
Und das würde genau was ändern, Florian???
Je mehr Kritik an der bestehenden Verkaufspolitik, umso eher vielleicht ein Umdenken - so der naive Gedanke dahinter. Und Thomas hat das ja ohne Schaum vorm Mund geschrieben, das lässt sich dann auch nicht so leicht als Flipper-Mimimi abtun.
Wobei sich die Preise auf dem Sekundärmarkt für Lange in den letzten Monate deutlich nach oben bewegt haben, besonders für so Referenzen wie die Platin-Lange 1. Und auch auf die noch lieferbaren Modelle kriegst Du nicht mehr diese riesigen Abschläge wie früher. Im schlimmsten Fall zahlt sich dieses miese Verhalten für Lange also sogar aus. Vielleicht ist es natürlich auch dieser Geldschwemme geschuldet, die auch bei Vacheron die Preise gerade deutlich anhebt. Und dem "Horten" vieler Händler, die drauf setzen, dass Lange im Kurs kräftig steigen wird. Wie auch immer: Da ist viel Geld-Gier im Spiel, wenig Uhren-Leidenschaft. Und das stösst Fans irgendwann ab. So geht es mir auch.
... Wie auch immer: Da ist viel Geld-Gier im Spiel, wenig Uhren-Leidenschaft. Und das stösst Fans irgendwann ab. So geht es mir auch.
Völlige Zustimmung :gut:
Insofern bin ich L&S sogar fast ein wenig dankbar. Ich freue mich über vorhandene Uhren - Neuem "renne ich nicht mehr hinterher".
Die Gier der HH Marken passt für mich gar nicht zum Thema und an dem Spiel "kaufe eine 1815 auf/ab für eine Odysseus" oder "eine Code 11:59 für eine AP RO" usw. soll mitmachen wer will - ich tue das nicht.
Sulituan
07.06.2021, 16:37
Die Zeiten, in denen man eine Code kaufen muss um eine RO zu bekommen, sind lange vorbei.
Sulituan
07.06.2021, 16:41
Ich habe kein Problem damit, wenn Lange bestimmte Uhrenmodelle, die entweder limitiert sind oder allein schon aufgrund ihrer Komplexität nur in sehr, sehr geringen Stückzahlen produziert werden, lediglich an langjährige und ernsthafte Sammler mit entsprechend großer Sammlung verkaufen will. Nichts anderes machen Spitzenmarken wie Patek Philippe seit Jahren und warum sollte Lange als uhrmacherisch absolut gleichwertige Spitzenmarke das nicht auch tun dürfen.
(...)
Zum einen, weil man hiermit die eigenen Konzessionäre quasi zur Verkaufstelle für - böse ausgedrückt - die Allerwelts Standard Ware von Lange abwertet, denen die ernsthaften Sammler von Lange Uhren abwandern. Denn die sollten besser nur noch in der Boutique kaufen, um sich so eine relevante „Historie“ für die Zuteilung von Sondermodellen aufzubauen.
Zum anderen stößt man langjährigen treuen Sammlern, die vielleicht sogar schon Lange Uhren gekauft haben als es kaum eigene Lange Boutiquen gab (ergo auch nicht obige Wahl) vor den Kopf. Denen sagt man mit dieser neuen Zuteilungspraxis ja gewissermaßen: „Danke das Du über viele Jahre Uhren unsere Marke gekauft und damit auch für den Fortbestand unserer Manufaktur gesorgt hast. Trotzdem schätzen wir Dich nicht als ernsthaften Sammler und nicht würdig für Sondermodelle ein. Denn Du hast Deine Uhren leider „nur“ bei einem Bonus selbst autorisierten Konzessionär gekauft und nicht in einer Lange Boutique.“
(...)
Das ganze ist so absurd und falsch, dass ich mich angesichts des Interviews von Herrn Schmid frage, was es denn hierzu eigentlich gross und langwierig zu überlegen gibt.
Die Lösung liegt doch auf der Hand:
1. Es werden sämtliche Käufe, egal ob in Boutiquen oder bei autorisierten Konzessionären, zentral in einem CRM System erfasst.
2. Zusätzlich werden im System die Uhren erfasst, welche dieser Sammler im bei Lange geführten Owner’s Register hat auf sich registrieren lassen und regelmäßig (mind. 2 Service pro Uhr) zum Service gibt - diese also offensichtlich auch langfristig in seiner Sammlung hält.
3. Für die Beurteilung, ob ein Kunde als Sammler für die Zuteilung bestimmte Modelle infrage kommt, wird auf sämtliche Käufe (gleich wo) und Sammlungsbestand geschaut.
4. Wenn es besondere Modelle oder limitierte Edition gibt, wird von vornherein klar im Markt kommuniziert, dass diese bevorzugt an besondere Sammler zugeteilt werden und erst nach Ablauf von sechs Monaten oder zwölf Monaten dann diejenigen Uhren, welche bis dahin nicht an Sammler zugeteilt und verkauft wurden, in den freien Verkauf gehen.
(...)
Das Problem speziell bei den Marken, welche zu einem börsennotierten Konzern gehören, ist jedoch, dass dort häufig Manager und Vertriebsverantwortliche sitzen, die ihrerseits eigentlich nicht wirklich leidenschaftliche Uhrensammler sind. Häufig kommen die sogar als völlig anderen Branchen, sei es Kosmetikindustrie, Automobilindustrie oder Modeindustrie. Und dann versucht man mit irgendwelchen Standard Tools Umsatz und Marge zu steigern, ohne die langfristigen Effekte zu beachten. Das mag in einem Markt Umfeld wie aktuell, in dem auch viele Leute plötzlich Uhren zur Geldanlage kaufen, die sich noch vor wenigen Jahren überhaupt nicht für Uhren interessiert haben. Aber spätestens dann, wenn aufgrund geänderter Marktgegebenheiten Uhren nicht mehr als alternatives Investment Vehikel missbraucht werden, bleiben nur noch die echten Sammler als potentielle Kunden übrig. Und wenn man die verprellt hat, kommen sie selten zurück. Denn letztlich ist die Uhrensammelleih eine Leidenschaft, bei dir ist auch viel um Persönlichkeiten und Ego geht.
Als jemand der in der Nähe von Dresden aufgewachsen ist wünsche ich der Marke A. Lange & Söhne sehr, dass sie langfristig erfolgreich ist und unter Sammlern mindestens ebenso „wert“geschätzt wird wie Patek Philippe oder Audemars Piguet etc.. Das heißt auch, dass man den Kauf einer Lange nicht mit zwingender „Geldverbrennung“ assoziieren sollte.
+1 zum Ansatz wie man seine Kunden qualifizieren sollte. Kein Hexenwerk. Und +1 zu allen anderen Statements, richtig gut geschrieben, ThL.
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