DonSteffen
10.01.2021, 04:08
Die folgende Uhrenvorstellung habe ich für ein anderes Forum geschrieben, da die Uhr aber so selten zu sehen ist, möchte ich sie euch auch hier nicht vorenthalten.
Ein „Star Upgrade“ bedeutet meistens eine zusätzliche Scheibe Fleisch im Burger, einen extra großen Kaffee oder Bonusmeilen einlösen. Ich meine das in dieser Vorstellung aber wörtlich und beziehe es natürlich auf den Neuzugang in meiner Sammlung. Es ist tatsächlich ein Upgrade von der klassischen Omega Speedmaster Moonwatch zur „Blue Side of the Moon“ mit Aventurin Zifferblatt. Was das mit Sternen zu tun hat? Nun, fangen wir gleich mal mit Bildern an, damit klar ist wovon ich heute erzählen möchte:
259535
259536
Wer sich mit den beliebten Klassikern der Uhrenwelt beschäftigt, landet ziemlich schnell bei der Omega Speedmaster. Das ging auch mir so, vor einigen Jahren fand eine Speedmaster in der klassischen Moonwatch Variante den Weg in meine Uhrenbox. Ich habe diese Uhr gern getragen, musste aber feststellen, daß ich andere Uhren bevorzuge, speziell wenn ich mehrere Tage am Stück unterwegs bin. Das Hesalitglas hat mich nie gestört, aber kleine Kratzer trägt es halt doch immer mal davon. Das Handaufzugswerk ist in Ordnung, ein Automatikwerk mit größerer Gangreserve ist mir aber lieber. Der größte Kritikpunkt war für mich aber immer das fehlende Datum. Hört sich im Zeitalter der Handys komisch an, aber ich brauche das Datum immer wieder. In einem Meeting holt man kein Handy raus, das wäre unhöflich. Ein Blick auf die Uhr ist aber jederzeit möglich – und schneller ist es zudem noch.
So reifte irgendwann der Plan, die klassische Moonwatch durch eine der modernen Speedmaster Varianten zu ersetzen. Mit modernem Automatikwerk, Saphirglas, Datum. Leider macht es Omega einem nicht einfach durch die Modellvielfalt. Unzählige Varianten, Sondermodelle, Limited Editions… als 2016 der Moonphase Chronograph vorgestellt wurde, dachte ich mein Modell gefunden zu haben. Da ich blaue Zifferblätter liebe, war der Moonphase Chrono mit blauem Blatt das Ziel. Aber dann hat Omega die „Blue Side of the Moon“ (BSOM) vorgestellt. Technologisch ein echtes Sahnestück mit dem Kaliber 9904 Werk und dem Gehäuse aus blauer Keramik. Allerdings wirkte das Zifferblatt dort etwas „langweilig“ – mir fehlt im Vergleich zum blauen Modell in Edelstahl der Sonnenschliff, außerdem mag ich Kontraste auf dem Zifferblatt. Aber es gibt ja noch ein zweites BSOM Modell, mit einem Zifferblatt aus Aventuringlas. Genau das was der normalen „Blue Side of the Moon“ fehlt, ist hier im Überfluss vorhanden: Kontraste auf Zifferblatt und Lünette. Die BSOM Aventurin hat dann das Rennen gemacht, der blaue Moonphase Chrono war einfach einigen anderen Uhren meiner Sammlung zu ähnlich. Natürlich kann man diese Uhr nur schwer mit der klassischen Moonwatch vergleichen: Wirkt diese eher nüchtern und zurückhaltend, ist die BSOM Aventurin das genaue Gegenteil. Deutlich auffälliger, fast schon mit einem leichten BlingBling-Effekt. Das Zifferblatt ist dabei absolut spektakulär, es wirkt wie ein Sternenhimmel. Und damit wären wir wieder beim „Star Upgrade“. Die klassische Moonwatch erfreut jetzt einen anderen Forenuser, ich habe mich für die BSOM Aventurin entschieden und seitdem ein kleines Problem: Je nach Bewegung des Arms und Lichteinfall leuchtet ein anderer der „Sterne“ auf dem Zifferblatt auf. Der Blick fällt daher deutlich häufiger auf die Uhr (wobei ich die Uhrzeit kaum registriere…) und sorgt im Moment für ein regelmäßiges Grinsen - es gibt schlimmeres in diesen Zeiten.
Kommen wir zur Uhr und den technischen Daten: Das Gehäuse besteht komplett aus blauer Keramik, das erklärt die Bezeichnung „Blue Side of the Moon“. Die vorherigen Editions „Dark Side of the Moon“, „White Side of the Moon“ – alles argumentativ noch zu vertreten. Aber wo hat der Mond denn blaue Seiten? Laut Omega ist die BSOM eine Hommage an die Geschichte der Speedmaster Moonwatch und verweist auf die dunkelblaue Farbe des Himmels. Mit dem Mond hat das also rein gar nichts mehr zu tun. Ich weiß nicht ob Omega sich langfristig einen Gefallen damit tut, die Geschichte von der Moonwatch zu melken bis sie niemand mehr hören mag, aber diese Diskussion wurde hier im Forum ja schon zur Genüge geführt. Laut Website heißt die Uhr offiziell „Moonwatch Omega Co-Axial Master Chronometer Moonphase Chronograph 44,25 mm“.
Die technischen Daten in Kurzform:
Referenznummer: 304.93.44.52.03.002
Gehäuse: 44,25 mm Durchmesser, 16,85 mm Höhe, 107 g Gewicht (eigene Messung, nicht offiziell)
21 mm Bandanstoß
Wasserdicht bis 5 Bar (50 Meter/167 Fuß)
Glas: Saphirglas, Transparenter Gehäuseboden
Zentraler Stunden-, Minuten- und Chronographensekundenzeiger
Kleiner Sekundenzeiger
Datumsanzeige per Zeiger
Mondphasenanzeige
Automatikwerk Omega Kaliber 9904
Gangreserve über 60 Stunden
259537
Schauen wir uns die Uhr im Detail an: Das Gehäuse besteht aus blauer Keramik, ebenso der blaue Lünettenring. Die dort befindlichen Ziffern der Tachymeterskala sind in Ceragold gefertigt. Dabei ist die Schrift nicht aufgedruckt, sondern in den Lünettenring integriert – es kann also nichts mit der Zeit „abgenutzt“ werden. Neben der goldenen Beschriftung der Tachymeterskala sind alle Zeiger und Indizes in 18 Karat Sedna Gold gefertigt. Neben dem Zifferblatt machen diese goldenen Elemente den Unterschied zur normalen BSOM aus.
259538
259539
259540
Das blaue Lederband endet in einer Faltschließe aus Keramik und keramisiertem Titan. Dies soll die Stabilität der Schließe erhöhen.
259541
259542
Der Boden ist transparent und bietet eine direkte Sicht auf das Automatikwerk, Omega Kaliber 9904. Dieses setzt auf dem Basiskaliber 9300 auf und wurde um die Mondphasen Komplikation erweitert. Das Werk erreicht eine sehr hohe Präzision: Das Werk wird vom COSC zertifiziert, dazu muss eine Ganggenauigkeit von -4 bis +6 Sekunden pro Tag erzielt werden. Danach wird jede Uhr (nicht nur eine zufällige Testcharge) vom METAS (Eidgenössisches Institut für Metrologie) durch insgesamt 8 Tests auf Präzision, magnetische Widerstandsfähigkeit, Gangreserve und Wasserdichtigkeit geprüft und als Master Chronometer zertifiziert. Dazu muss die Uhr eine Ganggenauigkeit von 0 bis +5 Sekunden pro Tag erreichen. Die Uhr ist dann wasserdicht bis 5 Bar, stoßfest und unempfindlich gegenüber Magnetfeldern bis zu 15.000 Gauß. Das sagt den meisten nicht viel in Bezug auf die Alltagstauglichkeit, als Anhaltspunkt gibt das Handbuch den Magnetverschluss einer Handtasche an, der ein magnetisches Feld von 2.000 Gauß erzeugt. Die Uhr ist damit also unempfindlich gegen magnetische Felder, aber nicht komplett resistent. Wer mit starken Magnetfeldern zu tun hat, sollte die Uhr dabei also nach wie vor lieber abnehmen.
259543
259544
259545
Highlight dieser Uhr ist natürlich das Zifferblatt, welches aus blauem Aventuringlas besteht. Omega hat bereits früher Uhren mit Aventurinzifferblättern gebaut, unter anderem gab es von der Speedmaster bereits 2012 ein Mondphasen Modell mit Aventurinblatt, welches aber deutlich zurückhaltender gestaltet war. „Aventurin“ stammt aus dem italienischen, „a ventura“ bedeutet „durch Zufall“. Die Technik der Herstellung des Glases wurde nämlich zufällig wiederentdeckt, nachdem es diese Technik bereits in der Antike gab, diese aber irgendwann verloren ging. Im 17.Jahrhundert haben Glasmacher in Venedig künstliche Edelsteine aus einem metallisch schimmernden, farbigen Glas hergestellt. Damit war es der Namensgeber für das später entdeckte Mineral Aventurin-Quarz, was aber nichts mit dem Glas zu tun hat - das Glas ist synthetisch und basiert nicht auf diesem natürlichen Mineral. Bei der Herstellung des Glases (die blaue Variante nennt man auch Blaufluss) kommt eine reduzierende Flamme zum Einsatz und man verwendet Mangan und Cobalt. Dabei werden Mangan- und Cobaltatome isoliert und bilden kristalline Cluster, die im Glas eingeschlossen sind. Diese Einschlüsse sind im Glas gut sichtbar, sorgen für den typischen optischen Effekt und bilden bei diesem Zifferblatt die „Sterne“.
259546
259547
Der Sekundenzeiger des Chronographen endet in einer roten Spitze, wie auch der Datumszeiger. Dieser ist als rote Sichel geformt und umrandet damit den aktuellen Tag auf der Datumsscheibe.
Ich hatte noch nie eine Uhr mit Mondphasenanzeige und musste erst nachlesen, wie man die Mondphasen bestimmt und einstellt. Der Mond ist komplett in Gold dargestellt und weicht damit deutlich von den normalen Moonphase Modellen ab. Bei diesen ist der Mond hochauflösend in einem für den Mond typischen Grau dargestellt mit einem Stiefelabdruck eines Astronauten darauf. Auf dieses Feature muss man hier verzichten, da der goldene Mond wohl völlig anders gefertigt wird.
Die verschiedenen Mondphasen sind in jeder Phase sehr schön zu erkennen, beispielhaft einige Bilder dazu:
259548
259549
259550
259551
Bei einigen Bildern könnte man meinen, daß die Uhr sehr auffällig und damit nicht unbedingt alltagstauglich ist. Das liegt aber einfach an der Ausleuchtung, im realen Gebrauch wirkt die Uhr dann doch dezenter – besonders wenn weniger Licht vorhanden ist. Dann erscheint besonders das Zifferblatt deutlich dunkler und unauffälliger. Als Beispiel zwei einfache Handybilder, einmal in der Sonne und einmal im Schatten:
259552
259553
Für mich ist die Uhr durchaus alltagstauglich. Ich finde sie sehr gelungen und habe das „Upgrade“ von der Moonwatch nicht bereut.
Beide Uhren haben ihren eigenen Charme und eine völlig unterschiedliche Charakteristik. Mein Hang zu Nischenmodellen hat aber wieder Mal die Oberhand gewonnen. :rolleyes:
Ich hoffe euch hat die Vorstellung dieser Uhr (die man ja nicht so oft sieht...) gefallen!
259554
Ein „Star Upgrade“ bedeutet meistens eine zusätzliche Scheibe Fleisch im Burger, einen extra großen Kaffee oder Bonusmeilen einlösen. Ich meine das in dieser Vorstellung aber wörtlich und beziehe es natürlich auf den Neuzugang in meiner Sammlung. Es ist tatsächlich ein Upgrade von der klassischen Omega Speedmaster Moonwatch zur „Blue Side of the Moon“ mit Aventurin Zifferblatt. Was das mit Sternen zu tun hat? Nun, fangen wir gleich mal mit Bildern an, damit klar ist wovon ich heute erzählen möchte:
259535
259536
Wer sich mit den beliebten Klassikern der Uhrenwelt beschäftigt, landet ziemlich schnell bei der Omega Speedmaster. Das ging auch mir so, vor einigen Jahren fand eine Speedmaster in der klassischen Moonwatch Variante den Weg in meine Uhrenbox. Ich habe diese Uhr gern getragen, musste aber feststellen, daß ich andere Uhren bevorzuge, speziell wenn ich mehrere Tage am Stück unterwegs bin. Das Hesalitglas hat mich nie gestört, aber kleine Kratzer trägt es halt doch immer mal davon. Das Handaufzugswerk ist in Ordnung, ein Automatikwerk mit größerer Gangreserve ist mir aber lieber. Der größte Kritikpunkt war für mich aber immer das fehlende Datum. Hört sich im Zeitalter der Handys komisch an, aber ich brauche das Datum immer wieder. In einem Meeting holt man kein Handy raus, das wäre unhöflich. Ein Blick auf die Uhr ist aber jederzeit möglich – und schneller ist es zudem noch.
So reifte irgendwann der Plan, die klassische Moonwatch durch eine der modernen Speedmaster Varianten zu ersetzen. Mit modernem Automatikwerk, Saphirglas, Datum. Leider macht es Omega einem nicht einfach durch die Modellvielfalt. Unzählige Varianten, Sondermodelle, Limited Editions… als 2016 der Moonphase Chronograph vorgestellt wurde, dachte ich mein Modell gefunden zu haben. Da ich blaue Zifferblätter liebe, war der Moonphase Chrono mit blauem Blatt das Ziel. Aber dann hat Omega die „Blue Side of the Moon“ (BSOM) vorgestellt. Technologisch ein echtes Sahnestück mit dem Kaliber 9904 Werk und dem Gehäuse aus blauer Keramik. Allerdings wirkte das Zifferblatt dort etwas „langweilig“ – mir fehlt im Vergleich zum blauen Modell in Edelstahl der Sonnenschliff, außerdem mag ich Kontraste auf dem Zifferblatt. Aber es gibt ja noch ein zweites BSOM Modell, mit einem Zifferblatt aus Aventuringlas. Genau das was der normalen „Blue Side of the Moon“ fehlt, ist hier im Überfluss vorhanden: Kontraste auf Zifferblatt und Lünette. Die BSOM Aventurin hat dann das Rennen gemacht, der blaue Moonphase Chrono war einfach einigen anderen Uhren meiner Sammlung zu ähnlich. Natürlich kann man diese Uhr nur schwer mit der klassischen Moonwatch vergleichen: Wirkt diese eher nüchtern und zurückhaltend, ist die BSOM Aventurin das genaue Gegenteil. Deutlich auffälliger, fast schon mit einem leichten BlingBling-Effekt. Das Zifferblatt ist dabei absolut spektakulär, es wirkt wie ein Sternenhimmel. Und damit wären wir wieder beim „Star Upgrade“. Die klassische Moonwatch erfreut jetzt einen anderen Forenuser, ich habe mich für die BSOM Aventurin entschieden und seitdem ein kleines Problem: Je nach Bewegung des Arms und Lichteinfall leuchtet ein anderer der „Sterne“ auf dem Zifferblatt auf. Der Blick fällt daher deutlich häufiger auf die Uhr (wobei ich die Uhrzeit kaum registriere…) und sorgt im Moment für ein regelmäßiges Grinsen - es gibt schlimmeres in diesen Zeiten.
Kommen wir zur Uhr und den technischen Daten: Das Gehäuse besteht komplett aus blauer Keramik, das erklärt die Bezeichnung „Blue Side of the Moon“. Die vorherigen Editions „Dark Side of the Moon“, „White Side of the Moon“ – alles argumentativ noch zu vertreten. Aber wo hat der Mond denn blaue Seiten? Laut Omega ist die BSOM eine Hommage an die Geschichte der Speedmaster Moonwatch und verweist auf die dunkelblaue Farbe des Himmels. Mit dem Mond hat das also rein gar nichts mehr zu tun. Ich weiß nicht ob Omega sich langfristig einen Gefallen damit tut, die Geschichte von der Moonwatch zu melken bis sie niemand mehr hören mag, aber diese Diskussion wurde hier im Forum ja schon zur Genüge geführt. Laut Website heißt die Uhr offiziell „Moonwatch Omega Co-Axial Master Chronometer Moonphase Chronograph 44,25 mm“.
Die technischen Daten in Kurzform:
Referenznummer: 304.93.44.52.03.002
Gehäuse: 44,25 mm Durchmesser, 16,85 mm Höhe, 107 g Gewicht (eigene Messung, nicht offiziell)
21 mm Bandanstoß
Wasserdicht bis 5 Bar (50 Meter/167 Fuß)
Glas: Saphirglas, Transparenter Gehäuseboden
Zentraler Stunden-, Minuten- und Chronographensekundenzeiger
Kleiner Sekundenzeiger
Datumsanzeige per Zeiger
Mondphasenanzeige
Automatikwerk Omega Kaliber 9904
Gangreserve über 60 Stunden
259537
Schauen wir uns die Uhr im Detail an: Das Gehäuse besteht aus blauer Keramik, ebenso der blaue Lünettenring. Die dort befindlichen Ziffern der Tachymeterskala sind in Ceragold gefertigt. Dabei ist die Schrift nicht aufgedruckt, sondern in den Lünettenring integriert – es kann also nichts mit der Zeit „abgenutzt“ werden. Neben der goldenen Beschriftung der Tachymeterskala sind alle Zeiger und Indizes in 18 Karat Sedna Gold gefertigt. Neben dem Zifferblatt machen diese goldenen Elemente den Unterschied zur normalen BSOM aus.
259538
259539
259540
Das blaue Lederband endet in einer Faltschließe aus Keramik und keramisiertem Titan. Dies soll die Stabilität der Schließe erhöhen.
259541
259542
Der Boden ist transparent und bietet eine direkte Sicht auf das Automatikwerk, Omega Kaliber 9904. Dieses setzt auf dem Basiskaliber 9300 auf und wurde um die Mondphasen Komplikation erweitert. Das Werk erreicht eine sehr hohe Präzision: Das Werk wird vom COSC zertifiziert, dazu muss eine Ganggenauigkeit von -4 bis +6 Sekunden pro Tag erzielt werden. Danach wird jede Uhr (nicht nur eine zufällige Testcharge) vom METAS (Eidgenössisches Institut für Metrologie) durch insgesamt 8 Tests auf Präzision, magnetische Widerstandsfähigkeit, Gangreserve und Wasserdichtigkeit geprüft und als Master Chronometer zertifiziert. Dazu muss die Uhr eine Ganggenauigkeit von 0 bis +5 Sekunden pro Tag erreichen. Die Uhr ist dann wasserdicht bis 5 Bar, stoßfest und unempfindlich gegenüber Magnetfeldern bis zu 15.000 Gauß. Das sagt den meisten nicht viel in Bezug auf die Alltagstauglichkeit, als Anhaltspunkt gibt das Handbuch den Magnetverschluss einer Handtasche an, der ein magnetisches Feld von 2.000 Gauß erzeugt. Die Uhr ist damit also unempfindlich gegen magnetische Felder, aber nicht komplett resistent. Wer mit starken Magnetfeldern zu tun hat, sollte die Uhr dabei also nach wie vor lieber abnehmen.
259543
259544
259545
Highlight dieser Uhr ist natürlich das Zifferblatt, welches aus blauem Aventuringlas besteht. Omega hat bereits früher Uhren mit Aventurinzifferblättern gebaut, unter anderem gab es von der Speedmaster bereits 2012 ein Mondphasen Modell mit Aventurinblatt, welches aber deutlich zurückhaltender gestaltet war. „Aventurin“ stammt aus dem italienischen, „a ventura“ bedeutet „durch Zufall“. Die Technik der Herstellung des Glases wurde nämlich zufällig wiederentdeckt, nachdem es diese Technik bereits in der Antike gab, diese aber irgendwann verloren ging. Im 17.Jahrhundert haben Glasmacher in Venedig künstliche Edelsteine aus einem metallisch schimmernden, farbigen Glas hergestellt. Damit war es der Namensgeber für das später entdeckte Mineral Aventurin-Quarz, was aber nichts mit dem Glas zu tun hat - das Glas ist synthetisch und basiert nicht auf diesem natürlichen Mineral. Bei der Herstellung des Glases (die blaue Variante nennt man auch Blaufluss) kommt eine reduzierende Flamme zum Einsatz und man verwendet Mangan und Cobalt. Dabei werden Mangan- und Cobaltatome isoliert und bilden kristalline Cluster, die im Glas eingeschlossen sind. Diese Einschlüsse sind im Glas gut sichtbar, sorgen für den typischen optischen Effekt und bilden bei diesem Zifferblatt die „Sterne“.
259546
259547
Der Sekundenzeiger des Chronographen endet in einer roten Spitze, wie auch der Datumszeiger. Dieser ist als rote Sichel geformt und umrandet damit den aktuellen Tag auf der Datumsscheibe.
Ich hatte noch nie eine Uhr mit Mondphasenanzeige und musste erst nachlesen, wie man die Mondphasen bestimmt und einstellt. Der Mond ist komplett in Gold dargestellt und weicht damit deutlich von den normalen Moonphase Modellen ab. Bei diesen ist der Mond hochauflösend in einem für den Mond typischen Grau dargestellt mit einem Stiefelabdruck eines Astronauten darauf. Auf dieses Feature muss man hier verzichten, da der goldene Mond wohl völlig anders gefertigt wird.
Die verschiedenen Mondphasen sind in jeder Phase sehr schön zu erkennen, beispielhaft einige Bilder dazu:
259548
259549
259550
259551
Bei einigen Bildern könnte man meinen, daß die Uhr sehr auffällig und damit nicht unbedingt alltagstauglich ist. Das liegt aber einfach an der Ausleuchtung, im realen Gebrauch wirkt die Uhr dann doch dezenter – besonders wenn weniger Licht vorhanden ist. Dann erscheint besonders das Zifferblatt deutlich dunkler und unauffälliger. Als Beispiel zwei einfache Handybilder, einmal in der Sonne und einmal im Schatten:
259552
259553
Für mich ist die Uhr durchaus alltagstauglich. Ich finde sie sehr gelungen und habe das „Upgrade“ von der Moonwatch nicht bereut.
Beide Uhren haben ihren eigenen Charme und eine völlig unterschiedliche Charakteristik. Mein Hang zu Nischenmodellen hat aber wieder Mal die Oberhand gewonnen. :rolleyes:
Ich hoffe euch hat die Vorstellung dieser Uhr (die man ja nicht so oft sieht...) gefallen!
259554