Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Technische Frage zum Datumsmechanismus
Ich habe eine Frage zum Mechanismus der Datumsverstellung.
Eine meine Uhren, die demnächst zum Service geht, hat folgende Eigenheit:
Wenn ich das Datum von Hand über den Quickset verstelle, dann steht das Datum immer genau mittig im Datumsfenster.
Verstelle ich das Datum aber mit den Zeigern zusammen, in dem ich zum Beispiel nur einen halben Tag weiter drehe, dann kann es passieren (muss aber nicht), dass das Datum nicht ganz mittig im Fenster steht, sondern eher nicht so weit dreht, wie eigentlich notwendig. Es ist also eher dann am oberen Rand, wenn es nicht mittig steht.
Woran kann das liegen bzw. was Ist dafür verantwortlich, dass sich das Datum unterschiedlich verhält je nach Verstellweise. Ich würde es gerne technisch durchdringen.
Hi Elmar, welches Werk?
Gruß
Erik
Ich kenne leider nicht die richtige technische Terminologie um den Vorgang zu beschreiben:
Ich kenne das Werk nicht, aber in vielen Werken wird eine kleine Feder gebogen oder ein Pin eingedrückt, der dann um Mitternacht das Datum schlagartig umspringen lässt. Wenn diese Feder nicht voll unter Spannung steht, dann erfolgt der Datumswechsel etwas rückhaltend oder und springt nicht in die volle Position.
Newbie01
29.12.2020, 13:17
Also ich habe keine Ahnung, aber ich habe es verstanden!
Klasse Bernhard und ein grandioses 2021....
Allen anderen natürlich auch!
Hi Elmar,
Ich setze voraus, dass du das hier kennst (ist zwar ein 1575, Mechanismus der augenblicklichen Schaltung ist aber konzeptionell gleich): https://www.r-l-x.de/forum/showthread.php/160567-Die-augenblickliche-Datumschaltung-des-Kalibers-1575
Hier mal ein Bild vom (englischen) Watchguy bzgl. 3075:
https://watchguy.co.uk/cgi-bin/media?image=IMG_8003.JPG&email=&wat_id=1914
Die Datumscheibe wird radial durch die Rubine geführt, die polierten silberfarbenen Plättchen verhindern ein rausspringen nach oben. Für das Halten der Datumscheibe in der finalen Position ist die Raste zuständig, die im Bild gerade zwischen 2 und 3 eingreift. Wenn nun bei deiner Uhr beim händischen Verstellen die Ziffer zu weit oben im Fenster sitzt, heisst das ja dass die Zahlenscheibe vom „springenden Mechanismus“ ein Stück zu weit gedreht wurde (sie wird ja immer gegen den UZS gedreht). Könnte sein, dass in der Führung der Zahlenscheibe oder an der Kontaktstelle zur Raste ein wenig Schmutz hängt, so dass die Raste kräftemässig nicht in der Lage ist, die Scheibe in die korrekte Lage zurück zu zwingen und diese auf „halb acht“ hängen bleibt.
Hoffe das ist halbwegs verständlich.
Gruß
Erik
Ah cool. Danke Erik. :verneig:
Wieso ist aber quickset und Verstellung per Zeigerdrehung unterschiedlich? Greifen da unterschiedliche Mechanismen? Das habe ich noch nicht verstanden. Der Mechanismus der Verstellung mit dem schnellen Umschalten müsste doch gleich ablaufen.
Nein, das sind zwei paar Schuhe. Die normale Schaltung und somit auch die Schaltung beim Vorkurbeln der Zeiger erfolgt durch den Schaltfinger, der im Watchguy-Bild gerade zwischen der 28 und der 29 zu sehen ist. Dieser wirft die Datumscheibe gegen den Widerstand der Raste einen Tag weiter.
Die Schnellschaltung in der anderen Kronenposition steuert das silberne Zahnrad mit der darauf befindlichen verschiebbaren Mitnehmerscheibe an, die im Bild gerade den Zahn der 16 berührt. Wenn du also Quickset benutzt sind nur dieses Rad und die Raste involviert. Deshalb springt das Datum bei Quickset auch nicht sofort vollständig, wenn du sehr langsam drehst wandert die Ziffer erst langsam nach oben weg. Irgendwann wird dann auf der anderen Seite bei der Raste der Totpunkt überschritten und die Scheibe springt in die finale Position.
Gruß
Erik
Jetzt kapiert. Cool. Danke Dir. Tolle Erklärung! :dr:
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