PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Explorer II 216570 Datum hängt



Bordeauxfreund
14.12.2020, 15:57
Liebe Alle,
seit vielen Jahren lese ich hier immer wieder mit immer großer Freude rein, habe mich aber nie zu Wort gemeldet. Und leider tue ich dies nun erstmalig mit einem Problem: Ich habe vor ein paar Jahren von privat eine ungetragene, noch verklebte Explorer II aus 2011 gekauft. Leider habe ich erst nach dem Kauf festgestellt, dass das Datum nicht rund um 0:00 Uhr weiterschnappt (wie ich das beispielsweise von meiner 16570 Explorer II kenne), sondern erst in zwei Schritten zwischen 4 und 5 Uhr morgens. Leider ist die Garantie abgelaufen; bei Rolex in Köln sagte man mir, dass nur eine Revision ginge, zumal die Uhr, sollte sie irgendwann in Betrieb genommen werden, sowieso frisches Öl benötige. Daraufhin habe ich die EX2 wieder in den Safe gepackt, überlege nun aber, was ich damit mache. Lustigerweise schaltet das Datum jetzt - nach drei Jahren im Safe - erst bei 14.00 Uhr.

Daher folgende Fragen: Weiß jemand, was das für ein Fehler ist? Ich hatte im Forum dazu keinen eindeutigen Befund gefunden - ist das ein Kaliber 3187-spezifisches Problem?

Und hat jemand eine Idee, wie man den Fehler beheben kann, ohne dass die Uhr entfoliert wird?

Herzlichen Dank im Voraus - adventliche Grüße, Knut

hugo
14.12.2020, 16:57
Das verklebt wäre jetzt nach 9 Jahren,nicht getragen ..... und funktioniert trotzdem nicht meine kleinste Sorge.
Ab zum Konzessionär damit und wenn die Folien runter müssen,denn müssen sie halt runter.

raketenkonstrukteur
14.12.2020, 17:33
Ich denke man kommt nicht drum herum die Uhr aufzumachen.

Gehäuseunterseite ist ja meine ich nicht verklebt, sondern nur der Gehäusedeckel. Mit etwas Geschick bekommt das der Uhrmacher hin damit der Wert der Uhr nicht gemindert wird und du dich weiter am wachsenden Wert der Uhr im Safe, freuen kannst.

Popeye
14.12.2020, 19:13
Das ist ein bekanntes Problem, hatte ich bei meiner Ex2 auch.
Köln hatte es auf Kulanz gerichtet, da die Garantie noch nicht lange abgelaufen war und das Problem sehr häufig auftrat.

Feuerzunge
14.12.2020, 19:43
Das würde ich aber nun gerne "mechanisch" erklärt bekommen, wie sich eine Datumsschaltung verschieben kann?! Ein auf einer Achse locker sitzendes Zahnrad, welches sich mit der Zeit immer mehr verdreht?

Grüßle Dietmar

Popeye
14.12.2020, 20:43
Bei mir schaltete das Datum nicht 2 Stunden später, sondern brauchte quasi 2 Stunden um zu schalten...da war wohl ein Rädchen ausgeschlagen

Bullit
14.12.2020, 21:49
Das zuerst beschriebene Fehlerbild verstehe ich ja noch. Typisches Verhalten, wenn die augenblickliche Datumschaltung nicht funktioniert (aufgrund eines Schmutzpartikels, verklebtem Öl, Problem mit Feder, Hebel oder Rubinrolle, whatsoever...). Dann wird das Datumrad ein paar Stunden später schleichend weitergedreht, wenn der Mitnehmerfinger wieder Kontakt zur „Sichelwand“ bekommt. Abhilfe ist semi-aufwändig: Werk raus, Zeiger und Blatt runter, Zifferblattseitigen Mechanismus zerlegen, reinigen, neu schmieren, alles wieder montieren.

Da kann man auch gleich ne Revi machen (und dabei den fehlkonstruierten Schnellverstellmechanismus auswechseln).

Die Geschichte mit 14 Uhr kann ich mir nur so erklären, dass zwischenzeitlich die Lokalzeit verstellt wurde.

Gruß

Erik

Feuerzunge
15.12.2020, 05:16
Hallo Erik,

Danke für die Erklärung! In der EDV würde man sagen: Ok, das erste ist ein "echter" Fehler und das zweite Problem ist ein klassischer "Fehler 60".

(Der Fehler sitzt 60cm vor dem Bildschirm) ;-)

Grüßle Dietmar

Bordeauxfreund
15.12.2020, 09:09
Guten Morgen, danke für die Erläuterungen. Allerdings liegt das zweite beschrieben Problem nicht an der verstellten Lokalzeit - aber scheint mir ob der Beschreibung trotzdem möglich: "Dann wird das Datumrad ein paar Stunden später schleichend weitergedreht, wenn der Mitnehmerfinger wieder Kontakt zur „Sichelwand“ bekommt." Das geschieht dann jetzt halt später, die "Verklebung" ist stabiler geworden oder was weiß ich. Unterm Strich: das Ganze ist eher aufwändig, selbst wenn das Problem selbst möglicherweise relativ einfach zu beheben sein könnte.
Bleibt die Frage: wie ist es möglich, dass bei einer Uhrenfirma von dem Reifegrad bei relativ einfachen Werken, die zudem auf Robustheit getrimmt sind, sowas konstruiert wird/rauskommt?
Viele Grüße, Knut

Feuerzunge
15.12.2020, 09:13
Hallo Knut,

wie lange hast Du gesagt, lag die Uhr? Bei welchen Temperaturen, in welcher Lage? Letztlich ist eine Uhr nicht für den Tresor gemacht, sondern zum tragen. Wenn etwas mechanisches, geöltes lange liegt und sich nicht bewegen darf, dann kann es meiner Meinung nach schon zu "Standschäden" kommen!

Möge Erik mich korrigieren, aber das ist meine Vermutung.

Gruß Dietmar

J.S.
15.12.2020, 09:48
Bleibt die Frage: wie ist es möglich, dass bei einer Uhrenfirma von dem Reifegrad bei relativ einfachen Werken, die zudem auf Robustheit getrimmt sind, sowas konstruiert wird/rauskommt?
Viele Grüße, Knut

Du bist doch schon seit 2012 in diesem Forum. Wie oft ließt du von dem Problem? Einmal im Monat, einmal im Jahr, noch nie bevor es bei dir aufgetreten ist? Jeder Einzelfall eines Defekts ist ärgerlich, keine Frage. Aber davon auf einen Konstruktionsmangel zu schließen, ist etwas schnell geschossen.