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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : KFZ - Tachofrage



intimeout
21.11.2020, 23:57
Mich würde, als Unwissender, interessieren, wie groß ist der sogenannte "Vorgang" der ja gesetzlich vorgeschriebenen ist bei der Geschwindigkeitsanzeige.

Wenn ich jetzt konstant 50 km (Tachoanzeige) fahre, bewegt sich dann mein KFZ mit 47 oder 49 km?
Ändert sich mit zunehmender Geschwindigkeit die Differenz?

Klar ist, Unterschiede bei Reifengrößen, z.B. Sommer/Winterreifen haben Auswirkungen auf das Messergebnis.
Klar ist auch, dass das Messergebnis bei jedem PKW anderes ist.

Die wahrscheinlich einzige Möglichkeit dass exakt in Erfahrung zu bringen ist vermutlich ein Termin beim TÜV.

Spacewalker
22.11.2020, 00:01
Vergleich die Tachoanzeige doch einfach mit einer GPS Messung.

heradot
22.11.2020, 00:45
Zulässig sind 10% + 4 km/h für KFZ nach 1991. Also bei 100 darf er 114 anzeigen, bei 200 sind es dann 224. Ein Vorgang ist nicht gesetzlich vorgeschrieben, der Tacho darf auch genau gehen. Er darf nur nie weniger anzeigen.

Viele Grüße, Marco

Edmundo
22.11.2020, 06:38
Ein Vorgang ist nicht vorgeschrieben. Er darf nur nicht weniger anzeigen. Wie Marco sagt.

Handy mit GPS Navigation oder die Blitzer App zeigen sehr genaue reale Geschwindigkeiten an. Mir fällt auf dass das nicht sonderlich vom Tachowert abweicht, vielleicht wenige km/h.

HD_Klaus
22.11.2020, 09:53
Mir fällt auf dass das nicht sonderlich vom Tachowert abweicht, vielleicht wenige km/h.

Kann ich so bestätigen...

Lt. unterschiedlicher GPS-Geräte beim 911-er GTS 3 km/h plus, beim Mercedes GLK 4 km/h plus. Selbst bei der Harley sind die Dinger rel. genau...auch hier nur 3 km/h plus...

siebensieben
22.11.2020, 10:27
Vergleich die Tachoanzeige doch einfach mit einer GPS Messung.
Tatsächlich das einfachste. Was theoretisch möglich oder erlaubt ist, ist mir egal, ich will's genau wissen, und da ist doch jedes Handy erste Wahl.

Kronenträger
22.11.2020, 10:57
Die Toleranz, um die ein Tacho voreilen darf, ist sehr großzügig bemessen, weil sie noch aus einer Zeit stammt, als die Geschwindigkeitsanzeige einfach eine umgerechnete Raddrehzahl war. Da musstests Du unterschiedliche Reifendimensionen, -fabrikate, -fülldrücke, -profiltiefen, und -aufweitungen infolge der Fliehkraft bei höheren Geschwindigkeiten sowie den Radschlupf mit abdecken. Obwohl das von Marco schon benannte Toleranzband groß wie einen Scheunentor anmutet, war es doch durchaus anspruchsvoll, immer sicher innerhalb zu verbleiben.
Heutzutage nutzen viele Hersteller direkt ein GPS-Signal zur Geschwindigkeitsanzeige bzw. plausibilisieren zumindest die aus der Raddrehzahl ermittelte Geschwindigkeit darüber (es gibt ja nicht immer ein GPS-Signal, z.B. in Tunneln, das muss der Tacho aber trotzdem gehen.). Das dürfte der Grund sein, warum Tachos heute oftmals sehr genau gehen. Für diejenigen, die die Tachovoreilung mit einkalkulieren, kann das aber an der nächsten Radarfalle entsprechend teuer werden.

Apropos Abgleich Tacho mit GPS-Geschwindigkeit von vom Handy: Das kann gute Ergebnisse liefern, muss aber nicht. Für ein genaues Geschwindigkeitssignal braucht man Kontakt zu möglichst vielen Satelliten. Das ist aber je nach Topografie und Vegetation bei weitem nicht immer der Fall. Wenn Berge oder Bäume einen so stark abschotten, dass am Ende gerade mal 2 oder 3 Satelliten übrig bleiben, dann ist die daraus berechnete Geschwindigkeit auch nicht unbedingt sehr genau.

Schöne Grüße
Thomas

t.s
22.11.2020, 11:06
Vor vielen Jahren hatte ich mal eine andere Rad- Reifenkombination montiert, für die ich einen Nachweis erbringen musste, dass der Tacho nicht weniger anzeigt, als der Wagen fährt. Damals habe ich dann eine Tachoeichung machen lassen, die auf Rollenprüfstand durchgeführt wurde.

intimeout
22.11.2020, 16:31
Vergleich die Tachoanzeige doch einfach mit einer GPS Messung.

Das werd ich machen.

Danke für die interessanten Beiträge.