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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gangverhalten bei verschiedenen Lagen plötzlich anders - woran liegt das?



mactuch
27.04.2020, 09:24
Hallo Freunde,

eine meiner Lieblinge mit Krone auf dem Blatt ist eine Deepsea 126660. Ich bin ein Ganggenauigkeitsfetischist, weshalb ich an meiner SDDS besonders mag - bzw. inzwischen mochte - dass die leichte Abweichung des Gangs beim Tragen verlässlich kompensiert werden konnte, indem die Uhr mit der Krone nach unten abgelegt wurde. Ein leichter Nachgang beim Tragen wurde durch den leichten Vorgang durch die Ablage in dieser Position überkorrigiert, so dass die Uhr beim nächsten Anlegen über den Tag hinweg wieder genau ging.

Diese Korrektur durch Lage klappt leider nicht bei allen Uhren. Manche gehen einfach nur nach - egal wie man sie trägt oder ablegt. Dabei finde ich Nachgang nerviger als Vorgang.

Die Dicke hat einige Zeit im Schließfach verbringen dürfen (ca. 4 Monate). Und nun hat sich plötzlich das Gangverhalten geändert. Das vor- oder nachlaufen je nach Ablageposition passt nun nicht mehr, inzwischen geht sie praktisch überall nach, außer mit dem ZB oben, da hält sie die Zeit ohne Abweichung. Auch vorher wurde die Uhr zeitweise mal nicht getragen und stand still, wenngleich meist nur für kürzere Zeiträume, nicht gleich über Monate hinweg. Doch da hatte sich das Gangverhalten nicht verändert. Woran kann es denn liegen, dass das jetzt so ist? Die Uhr ist keiner mechanischen Überbelastung ausgesetzt gewesen, dass sie etwa gefallen oder hart angestoßen wäre.

Hat jemand eine Idee?

The Banker
27.04.2020, 10:39
Die Chemtrails fliegen derzeit nicht. Könnte sich auf das Magnetfeld der Erde oder Deine Wahrnehmung auswirken :ka:.

Wenn sie monatelang lag würde ich sie erstmal ein paar Tage tragen und schauen ob sich das dann wieder einreguliert.

mactuch
27.04.2020, 11:09
Wahrnehmung kann ich ausschließen. Magnetfeld eigentlich auch, weil sich ja mein Standort nicht geändert hat - es sei denn,. das Magnetfeld selbst hätte sich geändert... :grb:

ich werde mal schauen, ob sich mit der Zeit was tut. Trotzdem finde ich es nicht normal und sollte so nicht sein - oder doch...? :rolleyes:

Sippel
27.04.2020, 11:18
Um wieviel Sekunden reden wir denn am Tag?

Analyst
27.04.2020, 12:20
ich würde sie mal längere Zeit laufen lassen und dann erneut beobachten.

yourken
27.04.2020, 12:39
Die läuft sich wieder ein, wenn die monatelang im Winterschlaf verbrachte.:jump:

mactuch
27.04.2020, 14:31
Um wieviel Sekunden reden wir denn am Tag?

Aktuell 2-3 Sekunden Nachgang am Tag beim Tragen. Es irritiert mich jedoch, dass sich das Gangverhalten in den verschiedenen Lagen nun geändert hat. Wenn so etwas normal ist, dann hieße das ja, dass jeder Chronometer-Test kaum eine Aussage hat, weil das was man zum Testzeitpunkt gemessen hat nicht auf die Zukunft und das Gangverhalten übertragbar ist. Oder bin ich da jetzt Falsch?

Feuerzunge
27.04.2020, 14:45
Hallo Matthias,

hmmm... das Öl (auch wenns nicht viel ist) könnte sich durch die etwas längere Liegezeit an eine andere Stelle hin verzogen haben, das kann schon ausreichen, dass die Uhr nun in anderen Lagen anders läuft als vorher. Ich stelle bei meinen Uhren momentan auch eine leichte Veränderung fest. Während meine Explorer im Tragezustand eher leicht vorging (1s pro Tag) und während der Liegezeit dann eher eine 1s pro Tag nachging, geht sie momentan immer gleich - sie holt am Tag fast nicht auf, lässt aber während des liegens auch nicht nach.
Meine GMT hat dagegen während des tragens gerne 1s pro Tag nachgelassen und während des liegens fast 1-2 s pro Tag aufgeholt - wie meine YM auch. Momentan gehen GMT und YM beide etwas nach und holen auch während der Ablage nicht auf.
Die einzige Uhr, die permanent etwas vorläuft - egal ob liegend oder getragen, ist meine Panerai.

Bin mal gespannt, ob sie nach ein paar Tagen tragen wieder zu ihren alten Gangwerten und vor allem ihrem Gangverhalten zurückfindet. Ich fands auch immer praktisch - wusste immer, wie ich meine Uhren tragen/ablegen musste, damit der Gang perfekt war.

Gruß Dietmar

mactuch
27.04.2020, 16:56
Bin mal gespannt, ob sie nach ein paar Tagen tragen wieder zu ihren alten Gangwerten und vor allem ihrem Gangverhalten zurückfindet. Ich fands auch immer praktisch - wusste immer, wie ich meine Uhren tragen/ablegen musste, damit der Gang perfekt war.

Gruß Dietmar

Dietmar, mit genau diesem Satz sprichst Du mir aus der Seele - das ist genau der Punkt! Schön dass ich nicht der einzige bin, der die Macke hat. :]

SeeDweller
28.04.2020, 10:52
Hallo Matthias, bei mir lief es ähnlich und bei mir hatte ich diese "Baustelle" nur mit dem neuen Werk,
dem 3235. Trotz Reglage bei Rolex, wo jeder Uhr zuerst mal hin musste, ob 126600 oder 126660.
ICH glaube, dass das Werk noch kleine Mucken hat... Bei meinen 16600 oder 116600 mit dem 3135
hatte ich das noch nie - egal wie lange im Tresor. Die 116600 geht immer + 0,7 s/d am Tag, die
16600 schon immer + 3 s/d... Auch habe ich das z. B. noch nie bei meinen El Primeros beobachtet.
Alle laufen top und alle gehen immer bei Krone unten vor - zwecks eigener Korrektur...

Feuerzunge
28.04.2020, 11:35
Hallo zusammen,

muss kurz nachfragen - "Krone unten" ist seitlich auf der Krone abgelegt? Ich dachte immer, wenn die Uhr mit dem Glas nach oben liegt, würde sie am meisten vorgehen?

Gruß Dietmar

ROLlingEXport
28.04.2020, 13:37
Laut altem Rolex-Booklet hast du recht, Dietmar. Vielleicht liegt es daran, dass du sie nicht auf dem Nachttisch ablegst.:D

240189

Feuerzunge
28.04.2020, 14:55
Nun ja - die, die gerade am Arm ist, liegt wirklich nicht auf dem Nachttisch, die ist am Arm - aber die anderen liegen auf dem Rücken. Ich wechsle ja so gut wie jeden Tag - zumindest so lange, dass ich keine wirklich aufziehen muss.
Dann ist also die "schnellste" lage die, mit dem Glas oben. Hätte sonst mal einen 24h-Test gemacht in verschiedenen Lagen nach Vollaufzug - aber den kann ich mir ja jetzt schenken. Danke für die Info!

Gruß Dietmar

ratte
28.04.2020, 15:20
Man sollte sich vielleicht nicht auf Anleitungen versteifen, welche Rolex schon seit Jahrzehnten nicht mehr den Uhren beilegt. Warum wohl?

Unsere kleinen mechanischen Wunderwerke haben eine Seele und jede Seele tickt anders. Der Weg über mehrere 24 Std Tests ist schon der Richtige für all diejenigen die keine technischen Messgeräte ala Zeitwaage haben.

VG Jens

TTR350
28.04.2020, 15:32
Also bei uns laufen die 3235 auch wie sie wollen, geht mir da wie Dir, Matthias. Länger abgelegt, brauch sie immer 3 - 4 Tage um halbwegs die Abweichung wie zuvor getragen zu erreichen. Ganz eklatant- Bewegung mag meine Deepsea nicht- gut, ich bin Linkshänder und trage die Uhr links, aber da geht allen Uhren so. Ein wenig Gartenarbeit, und schon läuft sie in den nächsten 24 h 8 statt der üblichen 3 Sekunden nach. Am Folgetag liegt sie dann wieder bei - 3. Unterschiedlich abgelegt, sind die Differenzen auch schon ordentlich.

Gleiches bestätigt meine Tochter mit ihrer relativ neuen 36er Datejust. Schon seltsam, dass über die Jahre einige Uhren mit 3135 gekommen und auch mal gegangen sind, aber in gut 20 Jahren war nicht eine Uhr mit dem Werk auffällig, was die Abweichungen an sich und in den Lagen angeht. Sei es drum sage ich mir, es gibt schlimmeres.

mactuch
28.04.2020, 15:57
Klar gibts "schlimmeres" Erik. Das Gefühl, dass diese Unregelmäßigkeiten eher die neuen Werke betrifft, hatte ich allerdings auch schon... Genau wie ich der Meinung bin, dass man die Uhren ab Verkauf seit Einführung der neuen Spirale zunächst nachreguliert. Davor hatten die neuen Uhren immer einen leichten Vorlauf.

Festival
28.04.2020, 22:16
Ich kann diese Beobachtungen bestätigen.

Ich messe die Abweichungen meiner Uhren mittels App.
Die App errechnet automatisch die Abweichung pro 24h.

Bei den 31er Werken liegt die Abweichung bei verschiedenen Modellen, Lage gleichgültig, in einer Bandbreite von +1,2 bis + 1,8 Sek pro 24h.

Bei den 32er Werken sieht das ganz anders aus.

1) Die Werke reagieren wesentlich empfindlicher auf die Lage.
2) Bei "Krone oben" liegen die Gangwerte in folgendem Bereich: -1,5 bis -0,5
3) Bei "Zifferblatt oben" gehen eigentlich alle 32er Werke im Plus: +0,5 bis +2,0
4) In der App kann, abgesehen von der Lage, auch notiert werden, welche Tätigkeiten man tagsüber durchgeführt hat.

Bei den 31ern ist der Vorlauf aus meiner Sicht nicht von der Tätigkeit abhänging.
Die neuen Werke reagieren aus meiner Sicht definitiv auf die Tragegewohnheiten (Schreibtisch, Motorrad fahren,...)

Allerdings haben die 32er Werke auch einige Vorteile...

mactuch
29.04.2020, 06:26
Freilich haben die 32er Werke ihre Vorteile und ich will sie auch gar nicht schlecht reden. Mich wunderte nur, dass sich eben das Gangverhalten bei konkreten und identischen Lagen über die Zeit spürbar verändert hat.

Wobei ich auf der anderen Seite auch gestehen muss, dass es mir in erster Linie auf die möglichst konstant genaue Messung der Zeit ankommt. Das Plus an Gangreserve und die tolle neue Stoßsicherung sind sicher auch toll, aber fallen - zumindest letztere - im Alltag weniger auf. Und sooo schlecht scheinen die 31er Werke ja auch nicht gewesen zu sein, sonst hätte man sie ja nicht fast 30 Jahre verwendet.

Sippel
29.04.2020, 08:06
Kann den Nachgang der 32er bei meinen bisher leider auch nur bestätigen, 116500,126221,126713, alle leicht im Minus

Aber ist halt so.Auch wenn es nicht ganz so optimal ist.

SeeDweller
29.04.2020, 10:42
116500 ist aber Daytona ohne 32er... ;)

Sippel
29.04.2020, 10:46
Ha, stimmt ,sorry

Sway
05.05.2020, 11:52
Im August habe ich mir beim Konzi eine Datejust 41 in Stahl gekauft. Die ersten 8 Monate war sie 100% genau. Ich habe nicht einmal die Uhrzeit korrigieren müssen. Nach fast einem Jahr ging sie dann knapp 6 Sekunden vor. Sie wurde zu Rolex geschickt und nach gut 5 Wochen habe ich sie abgeholt. Alles soweit ok. +2 Sekunden. Alles im normalen Bereich. Nach gut 4 Monaten min. 6 Sekunden. Ab zum Konzi, der dann eine kpl. Revision vorgenommen hat. Nach 6 Wochen habe ich die Uhr abgeholt. +2 Sek. Alles super. Jetzt nach gut 6 Wochen läuft sie wieder +4,5 Sekunden. So langsam verliere ich die Freude an der Uhr. Mich nervt das einfach, wenn ich überlege, dass ich Uhren besitze, die nur einen kleinen Bruchteil gekostet haben und seit Jahren perfekt laufen. Ich überlege schon sie zu verkaufen und mir dann noch einmal eine Neue zuzulegen, vielleicht eine Air-King. Ich will nicht kleinlich sein, aber in der kurzen Zeit wieder 100% Abweichung, das finde ich zuviel.

Jacek
05.05.2020, 13:44
google mal nach COSC Norm...

Watchman 77
05.05.2020, 19:31
Rolex hat die aber auf -2/+2s verschärft :op:

Jacek
05.05.2020, 19:55
Ich wünschte, wir alle hätten nur solche Probleme ...

NicoH
05.05.2020, 21:55
Was ist denn Deine Referenzzeit? Und hast Du einen Ausdruck von der Zeitwaage?

SeeDweller
06.05.2020, 10:49
Es gibt sicherlich "ernstere" Probleme, aber Rolex hat sich mit +/- 2 s/d nach dem Einschalen weit aus dem Fenster gelehnt.
Daran müssen sie sich messen lassen. Wenn obige Uhr dies 8 Monate perfekt leistet ist es toll. Wenn dann aber dieser Gang
sich ohne Grund verabschiedet, deutet das für mich nach wie vor auf "Kinderkrankheiten" des neuen Werkes hin. Meine
Erfahrungen mit dem neuen Werk sind ja ähnlich gelagert. Und es sind auch keine Einzelfälle. Es ist lediglich kein größeres
Thema, weil nicht alle um die Rolex-Norm wissen und anderen der Gang eh wurscht ist. Aber vielleicht ist das neue Werk für
uns Sekundenfuchser ja auch irgendwann so gut wie das 3135... :D

Jacek
06.05.2020, 11:25
Ich glaube nicht daran, dass so eine junge Uhr innerhalb dieser Zeit derartig hin und her spinnt,
in der Regel sind äußerliche Einflüsse verursachend, Stöße, Magnetismus was auch immer.

SeeDweller
06.05.2020, 11:50
Glauben heißt nicht wissen. Wir wissen es alle nicht und Rolex wird sich hierzu nicht äußern.
Sicher sind nur die Erfahrungen, die jeder mit dem neuen Werk selber macht. Obere äußere
Einflüsse kann ich nur bei meinen Uhren ausschließen. In der Regel werden aber diese IMMER
vermutet - von fast jedem Uhrmacher...
Aber andere Frage: Meines Wissens sollte doch bei den neuen Materialien des 3235 der
Magnetismus keine Rolle mehr spielen, wenn man nicht gerade in der Radiologie arbeitet, oder?
Weiß da jemand was da Sache ist???

Jacek
06.05.2020, 12:07
Glauben heißt nicht wissen. Wir wissen es alle nicht und Rolex wird sich hierzu nicht äußern.
Sicher sind nur die Erfahrungen, die jeder mit dem neuen Werk selber macht. Obere äußere
Einflüsse kann ich nur bei meinen Uhren ausschließen. In der Regel werden aber diese IMMER
vermutet - von fast jedem Uhrmacher...
Aber andere Frage: Meines Wissens sollte doch bei den neuen Materialien des 3235 der
Magnetismus keine Rolle mehr spielen, wenn man nicht gerade in der Radiologie arbeitet, oder?
Weiß da jemand was da Sache ist???

Die Uhrmacher werden ihre Vermutungen nicht grundlos aufstellen, das nennt man übrigens Berufserfahrung.

SeeDweller
06.05.2020, 12:36
Schon klar! Aber ich als Uhrenkäufer, der seit Jahrzehnten Uhren kauft und viele Marken von AP bis Zenith
"durcherlebt" hat, hat auch so seine Erfahrungen, die natürlich in die Bewertung des 3235 einfließen.
Manche Werke wie das 2121 meiner AP 15202 haben konstruktionsbedingt andere Maßstäbe beim Gang
als andere. Aber schon immer waren bei mir das 3135, das 4130 der Daytona, das El Primero von Zenith
und manche ETA-Werke (je nach Hersteller der es verbaut) die mit dem zuverlässigsten Gang. Bei manchen
Werkkonstruktionen kann man eh nicht davon ausgehen, dass Höchstleistungen erbracht werden. Da erfreut
man sich vielleicht nur an der schönen Optik. Aber da mich das Thema interessiert, habe ich mir viel Fach-
literatur zum Thema durchgelesen und Zeitwaage und Entmagnetisierungsdrossel angeschafft. So kann ich
dem Uhrmacher auch mal sagen, dass die Korrektur des Abfallfehlers noch nicht passt. Ihm war es vermutlich
egal (Uhr läuft ja, wer merkt es oder wen juckt es...), d. h. es gibt auch unterschiedlich gute Uhrmacher. Und
dann versucht man auch noch diese zu sortieren. Hier im Forum gibt es hierzu auch die passenden Tipps.
Und es gibt auch Hersteller, die nicht so viel von einer guten Reglage halten. Bei Sinn z. B. konnte man irgendwann
gegen Mehrpreis eine bessere Regulierung erhalten.
Also alles in allem: ein sehr volatiles Thema...

diditschek
06.05.2020, 14:17
Ich glaube für dich wäre eine Quarz Uhr das richtige!😉

SeeDweller
06.05.2020, 14:24
Habe ich auch nebst Funkuhren... :D ...und Spaß an Präzision :dr:

shocktrooper
06.05.2020, 14:42
Nun ja.. meine SD50 lief anfangs in der Norm, aber in den letzten paar Wochen durchgängig mit unerschütterlichen - 10 sec/d. Bei drei/vier Sekunden wär ich auch ruhig geblieben, obwohl das schon das Versprechen um 100 % verfehlt, aber 10 Sekunden Nachgang? Ne, das ist zuviel. Seit Samstag ist sie weg, geht nach Köln (mit Garantiekarte im Original..), prognostizierte Wartzeit 3 - 4 Monate.. 8o