ReneS
23.12.2019, 21:12
Viele hier kennen mich ja als großen Sportwagenfan. Mit großer Freude verfolge ich hier die Autothreads, egal ob McLaren, Ferrari, Porsche, Alfa Romeo, Mercedes, BMW oder den Elektroautothread. Nur mit einem eigenen Spielzeug hatte es bisher nicht geklappt, obwohl meine automobile Leidenschaft stetig wuchs.
Ich denke es war Mitte der 90er, als uns mein Onkel im Urlaub besuchte. Gold-Rolex, 500er R129 SL. Das sah für mich als Teenager irgendwie cool aus. Auch 25 Jahre später gefallen mir goldene Armbanduhren und Sportwagen, nur ersteres irgendwie nicht an mir und bei Sportwagen hatte ich eine ziemlich genaue Vorstellung, was ich nicht möchte, dafür keine Ahnung, was ich eigentlich möchte...
...aber springen wir nochmal ein paar Jahre zurück: 2012. Frisch in die Selbständigkeit, bis Ende des Jahres 40.000km gefahren, ein neues Alltagsfahrzeug muss 2013 her. Die ersten Leasingrückläufer des Porsche Cayman 987c mit PDK sind bezahlbar und gefallen mir wahnsinnig gut. Jedoch habe ich ein ungutes Gefühl. Kann ich damit zum Kunden fahren? Reicht mir der Gepäckraum? Letztendlich wurde es dann ein Golf VII R. Dank kurzem Radstand und 300PS war der Golf ein ganz spaßiges Gefährt, leider fehlte es an Emotion und Überholprestige, ich war nicht ganz glücklich.
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2015 fing Mercedes an, die C AMGs im Leasing zu verschleudern. Da konnte ich nicht widerstehen. Anfang 2016 kam dann mein erster (kleiner) AMG, eine C450 Limousine. War ein wunderbares Fahrzeug, leider nahm mir nach wenigen Monaten jemand die Vorfahrt und mein Ausflug zu AMG endete abrupt. HALT! SO NICHT! Ein paar Monate später bekam ich einen C43 AMG.
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Den C43 fand ich prinzipiell ganz gut, allerdings hat mich der übertriebene künstliche Sound relativ schnell genervt und der Verbrauch von 12-13l Super Plus war bei einer Jahresfahrleistung von noch immer über 30.000 km im Jahr zu viel. So fügte es sich glücklicherweise, dass Mercedes Ende 2017 die Hybrid E-Klasse E350e zu unschlagbaren Konditionen anbot, also weg mit dem C und eine E-Klasse konfiguriert, welche ich von Mai 2018 bis dato fuhr. Ein wunderbares Fahrzeug und bis auf die Motorisierung schon nahe an der eierlegenden Wollmilchsau.
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Wer mich kennt, weiß allerdings, dass mich bisher noch kein Fahrzeug richtig zufrieden machen konnte. Das fing Ende 2018 an, richtig schlimm zu werden.
Wie schon geschrieben, bin ich seit vielen Jahren ein großer Cayman-Fan. Seit ich den 981 GTS auf der ADAC-Trainingsanlage in Augsburg artgerecht bewegen durfte, wusste ich, sowas brauche ich! Leider waren die Preise für die GTS Ende 2018 auf dem Höhepunkt und ich nicht bereit, diese zu bezahlen. Also habe ich mich nach 987c Black Editions umgesehen und schnell ein passendes Exemplar gefunden. Selten war ich so aufgeregt. Endlich der Traum vom Cayman erfüllt!
Hier könnte die Geschichte enden. Doch es kam anders. Irgendwie sprang der Funke nicht mehr über. Verwöhnt vom Komfort E-Klasse und der Leistung der vorherigen C-Klassen, löste dieses Auto irgendwie keinerlei Emotionen mehr in mir aus. Was war passiert? Hatte mir der Hybrid jede Carpassion genommen?
Völlig frustriert fuhr ich nach Hause und begrub das Thema Sportwagen bis zum Januar 2019. Meine Verlobte erzählte mir vom Jaguar E-Pace. Ich, als Auto-Oberchecker, korrigierte sie natürlich: „Es gibt einen F-Pace und einen I-Pace, aber keinen E-Pace!“. „Doch, doch, E-Pace heißt der, der sieht super aus!“ antwortete sie. Um sie von ihrem Irrtum zu befreien, befragte ich google...
...und fand einen kleinen SUV mit tollen Proportionen und sehr hübschem Interieur: Den E-Pace. Nach dem frustrierenden Erlebnis mit dem Cayman, hatte ich mal wieder Lust, etwas Neues zu probieren, also rief ich einen Bekannten beim örtlichen Jaguar-Händler an, ob er einen E-Pace hat, ich möchte den gerne probefahren. Kurz darauf saß ich in einem schwarzen, gut ausgestatteten E-Pace P300 R-Dynamic S und cruiste ein wenig durchs niederbayrische Land. Schon nach einer kurzen Strecke merkte ich, dass Jaguar hier etwas Großartiges gelungen war. Das straffe Fahrwerk, der kurze Radstand und der überraschenderweise hervorragend passende und unaufdringliche, aber für einen 4-Zylinder recht ordentlich klingende Motor, begeisterten mich so sehr, dass der E-Pace den Smart im Fuhrpark ablöste und seit Februar sehr, sehr viel Freude bereitet.
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Nun hatte ich, statt einem Sportwagen, ein Hybrid-Schiff und einen SUV... toll... allerdings war das Feuer in mir wieder erwacht. Dieses musste ich, aufgrund vieler großer Projekte in meiner Agentur, dann bis zum Sommer im Zaum halten, denn da schlug das Automobilschicksal wieder zu: Bei einem weinseligen Abend erzählte mir ein Bekannter, dass er Fiat 500e aus Kalifornien importiert und machte mir selbige recht schmackhaft. Die darauffolgenden Tage informierte ich mich intensiv über Elektromobilität und was es so auf dem Markt gibt und entschied, dass der 500e eine tolle Idee ist. Irgendwie fehlte ja auch ein Stadtflitzer... und 113 Elektro-PS, 200NM und 150km Reichweite zu einem für ein Elektroauto fast lächerlichen Preis...
Im Oktober bekam ich dann den Fiat und hatte nun statt einem Sportwagen:
das Hybrid-Schiff
einen SUV
einen Elektro-Stadtflitzer
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Dafür hatte ich alle Großprojekte mehr als zufriedenstellend abgeschlossen, durch Optimierung von Prozessen die letzten Jahre meine Jahresfahrleistung von ~40.000km auf unter 20.000km reduziert und war dank E-Pace (Land) und 500e (Stadt) wieder guter Dinge, dass es auch im Sportwagenbereich noch Hoffnung gibt.
Also ein Pflichtenheft für einen Sportwagen zusammengestellt:
Cabrio
alltagstauglich
langstreckentauglich
über 500PS
aufgeladen (meine beiden Saabs haben mich mit ihrem oldschool-Turbotritt angefixt)
Platz für Wochenendgepäck
Folgende Fahrzeuge kamen auf die Liste:
McLaren 12C
California T
S560 Cabrio
Continental GTC
Relativ schnell war dann klar, dass der California und der Bentley zu sehr polarisieren. Damit waren die beiden raus. Der 12C ist wunderschön, dafür hätte ich auf Alltagstauglichkeit verzichtet, letztendlich war mir das Kostenrisiko beim McLaren dann allerdings zu hoch, so dass noch der S560 übrig blieb. Das sollte also mein erster richtiger Sportwagen werden.
Es dauerte auch nicht lange und die Probefahrt stand an. Wieder einmal richtig aufgeregt losgefahren und schnell kam die Ernüchterung. So ein S560 ist einfach nicht das richtige für mich. Was sollte ich nun tun? Aufgeben? Irgendwie innerlich leer brachte ich die wunderschöne S-Klasse ratlos zurück zum Verkäufer. Damit ich zumindest ein paar mehr Erfahrungen sammeln konnte, fragte ich den Verkäufer, ob ich den SL63, der auch dort stand, noch zu einer Probefahrt ausfahren dürfte. Der sehr nette Verkäufer sagte zu und warnte mich, dass ich bitte nur im Comfortmodus fahren solle, da das Fahrzeug wirklich gefährlich sei. Lächerlich!
Schon beim Starten des 5.5l V8 Biturbo hatte ich ein Grinsen im Gesicht. Was für ein Klang. Die Sitzposition im als Altherrenschleuder verrufenen SL passte mir perfekt und die Motorcharakteristik ist ein Traum. Was für ein Biest. Nach der Warmfahrphase musste ich natürlich Sport+ probieren, ich bin ja kein Anfänger. Also bei 80 Kickdown... WASZURHÖLLE! Nachdem ich das Auto wieder eingefangen und geprüft hatte, ob mein Höschen noch trocken war, hatte ich ein eingebranntes Grinsen im Gesicht.
Wahnsinnsteil, der SL63, irre. Völlig krank.
Und so brachte ich den SL63 mit einem dämlichen Grinsen zurück, sagte Danke, spendete großzügig in die Trinkgeldkasse und fuhr nach Hause. Noch immer ohne komplettierten Fuhrpark, frustriert, aufgrund des enttäuschenden S560 und.... Moment! Wieso hatte ich dann dieses dämliche Grinsen im Gesicht? Ein SL63? Bin ich Rentner? Nein, das kann es nicht sein.
Doch, das war es. Genau einen Monat später ist er bei mir. Und jetzt dürfen (vorerst schlechte) Bilder sprechen:
Bei der Abholung:
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Der erste Tankstopp:
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Der neue Schafplatz:
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Ich denke es war Mitte der 90er, als uns mein Onkel im Urlaub besuchte. Gold-Rolex, 500er R129 SL. Das sah für mich als Teenager irgendwie cool aus. Auch 25 Jahre später gefallen mir goldene Armbanduhren und Sportwagen, nur ersteres irgendwie nicht an mir und bei Sportwagen hatte ich eine ziemlich genaue Vorstellung, was ich nicht möchte, dafür keine Ahnung, was ich eigentlich möchte...
...aber springen wir nochmal ein paar Jahre zurück: 2012. Frisch in die Selbständigkeit, bis Ende des Jahres 40.000km gefahren, ein neues Alltagsfahrzeug muss 2013 her. Die ersten Leasingrückläufer des Porsche Cayman 987c mit PDK sind bezahlbar und gefallen mir wahnsinnig gut. Jedoch habe ich ein ungutes Gefühl. Kann ich damit zum Kunden fahren? Reicht mir der Gepäckraum? Letztendlich wurde es dann ein Golf VII R. Dank kurzem Radstand und 300PS war der Golf ein ganz spaßiges Gefährt, leider fehlte es an Emotion und Überholprestige, ich war nicht ganz glücklich.
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2015 fing Mercedes an, die C AMGs im Leasing zu verschleudern. Da konnte ich nicht widerstehen. Anfang 2016 kam dann mein erster (kleiner) AMG, eine C450 Limousine. War ein wunderbares Fahrzeug, leider nahm mir nach wenigen Monaten jemand die Vorfahrt und mein Ausflug zu AMG endete abrupt. HALT! SO NICHT! Ein paar Monate später bekam ich einen C43 AMG.
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Den C43 fand ich prinzipiell ganz gut, allerdings hat mich der übertriebene künstliche Sound relativ schnell genervt und der Verbrauch von 12-13l Super Plus war bei einer Jahresfahrleistung von noch immer über 30.000 km im Jahr zu viel. So fügte es sich glücklicherweise, dass Mercedes Ende 2017 die Hybrid E-Klasse E350e zu unschlagbaren Konditionen anbot, also weg mit dem C und eine E-Klasse konfiguriert, welche ich von Mai 2018 bis dato fuhr. Ein wunderbares Fahrzeug und bis auf die Motorisierung schon nahe an der eierlegenden Wollmilchsau.
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Wer mich kennt, weiß allerdings, dass mich bisher noch kein Fahrzeug richtig zufrieden machen konnte. Das fing Ende 2018 an, richtig schlimm zu werden.
Wie schon geschrieben, bin ich seit vielen Jahren ein großer Cayman-Fan. Seit ich den 981 GTS auf der ADAC-Trainingsanlage in Augsburg artgerecht bewegen durfte, wusste ich, sowas brauche ich! Leider waren die Preise für die GTS Ende 2018 auf dem Höhepunkt und ich nicht bereit, diese zu bezahlen. Also habe ich mich nach 987c Black Editions umgesehen und schnell ein passendes Exemplar gefunden. Selten war ich so aufgeregt. Endlich der Traum vom Cayman erfüllt!
Hier könnte die Geschichte enden. Doch es kam anders. Irgendwie sprang der Funke nicht mehr über. Verwöhnt vom Komfort E-Klasse und der Leistung der vorherigen C-Klassen, löste dieses Auto irgendwie keinerlei Emotionen mehr in mir aus. Was war passiert? Hatte mir der Hybrid jede Carpassion genommen?
Völlig frustriert fuhr ich nach Hause und begrub das Thema Sportwagen bis zum Januar 2019. Meine Verlobte erzählte mir vom Jaguar E-Pace. Ich, als Auto-Oberchecker, korrigierte sie natürlich: „Es gibt einen F-Pace und einen I-Pace, aber keinen E-Pace!“. „Doch, doch, E-Pace heißt der, der sieht super aus!“ antwortete sie. Um sie von ihrem Irrtum zu befreien, befragte ich google...
...und fand einen kleinen SUV mit tollen Proportionen und sehr hübschem Interieur: Den E-Pace. Nach dem frustrierenden Erlebnis mit dem Cayman, hatte ich mal wieder Lust, etwas Neues zu probieren, also rief ich einen Bekannten beim örtlichen Jaguar-Händler an, ob er einen E-Pace hat, ich möchte den gerne probefahren. Kurz darauf saß ich in einem schwarzen, gut ausgestatteten E-Pace P300 R-Dynamic S und cruiste ein wenig durchs niederbayrische Land. Schon nach einer kurzen Strecke merkte ich, dass Jaguar hier etwas Großartiges gelungen war. Das straffe Fahrwerk, der kurze Radstand und der überraschenderweise hervorragend passende und unaufdringliche, aber für einen 4-Zylinder recht ordentlich klingende Motor, begeisterten mich so sehr, dass der E-Pace den Smart im Fuhrpark ablöste und seit Februar sehr, sehr viel Freude bereitet.
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Nun hatte ich, statt einem Sportwagen, ein Hybrid-Schiff und einen SUV... toll... allerdings war das Feuer in mir wieder erwacht. Dieses musste ich, aufgrund vieler großer Projekte in meiner Agentur, dann bis zum Sommer im Zaum halten, denn da schlug das Automobilschicksal wieder zu: Bei einem weinseligen Abend erzählte mir ein Bekannter, dass er Fiat 500e aus Kalifornien importiert und machte mir selbige recht schmackhaft. Die darauffolgenden Tage informierte ich mich intensiv über Elektromobilität und was es so auf dem Markt gibt und entschied, dass der 500e eine tolle Idee ist. Irgendwie fehlte ja auch ein Stadtflitzer... und 113 Elektro-PS, 200NM und 150km Reichweite zu einem für ein Elektroauto fast lächerlichen Preis...
Im Oktober bekam ich dann den Fiat und hatte nun statt einem Sportwagen:
das Hybrid-Schiff
einen SUV
einen Elektro-Stadtflitzer
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Dafür hatte ich alle Großprojekte mehr als zufriedenstellend abgeschlossen, durch Optimierung von Prozessen die letzten Jahre meine Jahresfahrleistung von ~40.000km auf unter 20.000km reduziert und war dank E-Pace (Land) und 500e (Stadt) wieder guter Dinge, dass es auch im Sportwagenbereich noch Hoffnung gibt.
Also ein Pflichtenheft für einen Sportwagen zusammengestellt:
Cabrio
alltagstauglich
langstreckentauglich
über 500PS
aufgeladen (meine beiden Saabs haben mich mit ihrem oldschool-Turbotritt angefixt)
Platz für Wochenendgepäck
Folgende Fahrzeuge kamen auf die Liste:
McLaren 12C
California T
S560 Cabrio
Continental GTC
Relativ schnell war dann klar, dass der California und der Bentley zu sehr polarisieren. Damit waren die beiden raus. Der 12C ist wunderschön, dafür hätte ich auf Alltagstauglichkeit verzichtet, letztendlich war mir das Kostenrisiko beim McLaren dann allerdings zu hoch, so dass noch der S560 übrig blieb. Das sollte also mein erster richtiger Sportwagen werden.
Es dauerte auch nicht lange und die Probefahrt stand an. Wieder einmal richtig aufgeregt losgefahren und schnell kam die Ernüchterung. So ein S560 ist einfach nicht das richtige für mich. Was sollte ich nun tun? Aufgeben? Irgendwie innerlich leer brachte ich die wunderschöne S-Klasse ratlos zurück zum Verkäufer. Damit ich zumindest ein paar mehr Erfahrungen sammeln konnte, fragte ich den Verkäufer, ob ich den SL63, der auch dort stand, noch zu einer Probefahrt ausfahren dürfte. Der sehr nette Verkäufer sagte zu und warnte mich, dass ich bitte nur im Comfortmodus fahren solle, da das Fahrzeug wirklich gefährlich sei. Lächerlich!
Schon beim Starten des 5.5l V8 Biturbo hatte ich ein Grinsen im Gesicht. Was für ein Klang. Die Sitzposition im als Altherrenschleuder verrufenen SL passte mir perfekt und die Motorcharakteristik ist ein Traum. Was für ein Biest. Nach der Warmfahrphase musste ich natürlich Sport+ probieren, ich bin ja kein Anfänger. Also bei 80 Kickdown... WASZURHÖLLE! Nachdem ich das Auto wieder eingefangen und geprüft hatte, ob mein Höschen noch trocken war, hatte ich ein eingebranntes Grinsen im Gesicht.
Wahnsinnsteil, der SL63, irre. Völlig krank.
Und so brachte ich den SL63 mit einem dämlichen Grinsen zurück, sagte Danke, spendete großzügig in die Trinkgeldkasse und fuhr nach Hause. Noch immer ohne komplettierten Fuhrpark, frustriert, aufgrund des enttäuschenden S560 und.... Moment! Wieso hatte ich dann dieses dämliche Grinsen im Gesicht? Ein SL63? Bin ich Rentner? Nein, das kann es nicht sein.
Doch, das war es. Genau einen Monat später ist er bei mir. Und jetzt dürfen (vorerst schlechte) Bilder sprechen:
Bei der Abholung:
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Der erste Tankstopp:
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Der neue Schafplatz:
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