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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ist eine mechanische Luxusuhr wirklich für die Ewigkeit?



mtcosmic
22.09.2019, 10:06
Hallo,

hier mal wieder ein paar Gedanken am Sonntag:

Sind mechanische Uhren wirklich für "die Ewigkeit", also richtig vererbbar und auch in 100 vielleicht sogar 200 Jahren noch tragbar,
reparier- und revisionsbar? bzw. halten die Uhren wirklich "die Zeit" aus?

Wenn man den Werbespots z.B. von Patek glauben schenkt kauft man ja bewusst für die nächste oder übernächste Generation..
oder wenn man an beigelegten Wechseldatumsscheiben für die Jahre ab 2100 bei den ewigen Kalendern denkt usw.

Mal unabhängig vom Zeitgeist ob dann mechanische Uhren überhaupt noch getragen werden und ob die jeweiligen Marken noch existieren:

Ist das alles realistisch?

Bekommt man z.B. im Jahr 2089 noch eine Submariner Hulk revisioniert, z.B. ein neues grünes Blatt, Original Zeiger bzw. überhaupt
eine Revision?

Wie läuft sowas allgemein, auch bei den heutigen Vintage-Modellen z.B. den 4stelligen Rolex mit Ersatzteilen:
Hat Rolex da einfach auf Halde die ganzen Ersatzteile, also z. B wenn ein Modell neu rauskommt stellt man gleich für die nächsten
30 Jahre Ersatzteile her und lagert die? Oder werden die später als Einzelstücke für eine mögliche Revision nachproduziert?

Also ich bin da sehr sehr skeptisch... Ich glaube am obrigen Beispiel das weder Patek noch z.B. IWC ernsthaft damit rechnet, das im Jahr 2100 der Ur-Urenkel vom heutigen Käufer bei deren Uhrmacher aufschlägt um die Datumsscheibe wechseln zu lassen... :-)

Bin zwar kein Vintage-Experte (hab nur ne 81er 16750) aber am Rande mitbekommen, das es bei 30 Jahre alten Uhren schon schwierig wird
mit einer Revision, da die Uhren dann völlig durch Teiletausch vermurkst werden, z.B. Original Trithiumblatt gegen ein nicht authentisches Weissgold-Indiz-Blatt usw. und man da heute schon Problem hat einen Kundendienst machen zu können und den Originalzustand zu behalten.

Abgesehen davon zweifle ich wirklich an, ob die Uhren die Zeit, z.B. 100 Jahre überhaupt überleben: Schaut man zurück ist es doch jetzt
mal ganz provokativ gesagt eine Schande, das Rolex Modelle z.B. ne 40 Jahre alte Submariner, GMT heute so aussehen wie sie aussehen, also sowas von weit weg vom Originalzustand sind: vergilbte und verschimmelte Zifferblätter, gelbe abbröckelnde Trithiumblätter, Lünetten die mal blau/rot waren, wo man die Farbe gerade noch so erahnen kann u.v.m. Mag sein das es vielen gefällt, aber rein nüchtern und neutral
ist es doch eigentlich eine Schande, da die Uhren ja auch früher schon als unkaputtbar galten und nicht mal 30-40 Jahre den Spuren der Zeit
widerstanden haben. Oder der Stahl? wie viele der nicht mal 20 Jahre alten Uhren haben schon trotz Stahl Rost und Korrisionsschäden.

Wie soll dann ne Uhr heute 100 Jahre halten?
Ist das wirklich so und gibt es da Studien darüber das der heutige "Rolex-Stahl", die Keramiklünetten und die Zifferblätter die Zeit besser überstehen? oder kann ich mich in 40 Jahren auch schon darauf einstellen das mein
weißes Blatt der Daytona orange oder gelb und das grüne Blatt der Hulk kackbraun ist?

Also ich kann da nicht wirklich an die "Unendlichkeit" glauben, da die Vergangenheit das Gegenteil auch schon viel zu oft gezeigt hat.
Ist ja eigentlich auch egal, was interessiert uns hier das Jahr 2100. Mir gehts halt nur um die Glaubwürdigkeit, auch wenn z.B. der Herr Biver immer den Vergleich zur "Unendlichkeit" in jedem zweiten Interview zieht.

Wie seht Ihr das?

Viele Grüße und einen schönen Sonntag wünscht

Tobias

Norbert
22.09.2019, 10:12
Alles nur Marketing!

datograph
22.09.2019, 10:53
Vacheron Constantin beispielsweise nimmt jede Uhr, egal welchen Alters zur Revision an. Die Ersatzteile werden dann extra für die Uhr angefertigt.
Und an sich sollte es doch egal sein, ob so eine Uhr in 100 Jahren noch zur Revision angenommen wird. Man lebt im Hier und Jetzt.

flyfisher
22.09.2019, 11:04
Wie soll dann ne Uhr heute 100 Jahre halten?

In 100 Jahren werde ich 155 Jahre alt sein. Ist mir völlig Latte, ob meine Uhr bis dahin halt. Wäre halt schön, wenn sie es noch ein paar Jahre täte, aber darüber hinaus...

Series3 ExMoD
22.09.2019, 11:10
Früher hat niemand eine Uhr zum Vererben gekauft.
Macht heute auch keinen Sinn (zu diesem Schluss bin ich nach fünf Jahren Rolex auch gekommen)

Deswegen: die Uhr kaufen die gefällt, flippern etc.
Welche Uhr es am Ende wird, ist doch gerade das Spannende..
Wobei ich mit meiner letzten Uhr begraben werden möchte..:bgdev:
Von wegen das letzte Hemd hat keine Taschen und so...ich nehme alles mit ins Loch..da werden noch Taschen angenäht...

*zwinker*

The Banker
22.09.2019, 11:10
Kein Hersteller kann es sich leisten unendliche Teilelager für Revisionen vorzuhalten. Irgendwann müssen viele Sachen sicher einzeln produziert werden, so dass dann die Revipreise bzw. die Brieftasche des Besitzers über ein „weiterleben“ entscheiden.
Ich kann mir vorstellen, dass aktuelle Uhren auch einfach durch großflächigen Maschineneinsatz besser gefertigt werden und die Materialien durch entsprechende Legierungen auch haltbarer sind. Dies trifft dann z.B. auch auf Keramiklünetten zu, da verfärbt sich sicher nichts mehr.

Carsten65
22.09.2019, 14:55
Ein Freund von mir besitzt (und trägt zuweilen) eine Taschenuhr von A.Lange & Söhne, die ist von 1915 und tut immer noch ihren Dienst.

Warum sollen also Uhren, die heute gewiss aus besseren Materialien gebaut werden können, nach 100 Jahren nicht immer noch laufen?

madmax1982
22.09.2019, 15:01
Ich hab ne IWC von 1909; meine Tante brachte sie mir in ziemlich desolatem Zustand.
Wurde bei IWC anstandslos überholt und sieht wieder wie neu aus mit leichter Patina. Das Werk läuft perfekt.
Hat ungefähr 3x soviel gekostet wie ne Standardrevi bei Rolex. :D

zmr
22.09.2019, 15:10
Ich habe gerade eine Tank aus den 50er/60er Jahren bei Cartier in der Schweiz. Sie restaurieren ua die alten Zeiger und das Blatt, und fertigen das Glas neu an. Kosten werden um die 3k liegen, plus neues Band. Man kann offenbar schon einiges machen, auch wenn keine Teile mehr vorrätig sind. Dauert natürlich ewig.

mactuch
22.09.2019, 15:19
Ist alles Mechanik. Wenn es gewollt ist, dann lässt sich sowas auch in 1.000 Jahren noch wieder herrichten. Ist dann eben - wie hier auch schon mehrfach angedeutet - nur eine Frage des Preises.

Ralf1975
22.09.2019, 17:33
Hat ungefähr 3x soviel gekostet wie ne Standardrevi bei Rolex. :D

Finde ich jetzt eigentlich ein sehr günstiger Preis, wenn man davon ausgeht das bestimmt nicht alle Teile auf Lager waren.

Steelwrist
22.09.2019, 19:23
Machbar wird es sicher sein eine Uhr im Jahr 2100 zu revisionieren. Ob es für den Kunden wirtschaftlich sein wird, ist eine ganz andere Frage. Der Hersteller kann letztendlich verlangen was er will. Von der Fertigung wird es durch CNC und eventuell 3D Druck sicher einfacher, früher musste viel mehr von Hand gedreht und gefeilt werden, und da ging es ja auch. Also vom technischen her wird es sicher einfacher, da es mehr Möglichkeiten geben wird.

kreindinho67
22.09.2019, 19:23
Bei den derzeitigen Fortschritten im Bereich der generativen Fertigungsmethoden sollte es bald einfach möglich sein, Ersatzteile schnell und relativ kostengünstig herzustellen. Demnach wäre eine Revision bei Modellen, welche nicht mehr vom Hersteller unterstützt werden, auch noch relativ einfach durchführbar.

Bobby177
22.09.2019, 22:58
Eine bekannte Frankfurter Band sagte mal - Nichts ist für die Ewigkeit :bgdev:

tamas1000
22.09.2019, 23:16
In 100 Jahren du gibts deine Uhr ins Scanner, und nach 10 Minuten ist komplett ausgedruckt.
Farbe was du willst. :)

Surforbiter
23.09.2019, 07:53
Bei einer Patek, die im mittleren bis höheren fünfstelligen Bereich angesiedelt ist, wird sich eine Revision auch in 100 Jahren noch lohnen, selbst wenn dafür das ein oder andere Teil neu angefertigt werden muss. Bei einer Omega oder Breitling, die ein Zehntel davon kostet, wahrscheinlich nicht mehr. Und das Ganze natürlich unter dem Vorbehalt, dass unser Planet dann noch so ähnlich aussieht wie heute.

ROLlingEXport
23.09.2019, 08:14
Ich glaube, dass das nicht eine Frage der verfügbaren Ersatzteile ist, sondern eher des Könnens Komplikationen wie Rattrapante, Repetition etc. oder Tourbillon zu revidieren.

steboe
23.09.2019, 09:28
Ewigkeit?
Der Nachhaltigkeitsesel hat in zuviele Köpfe geschissen.

oa31
23.09.2019, 09:44
:gut:

Andro
23.09.2019, 09:45
In 100 Jahren wird 3D Druck mit allen Materialien problemlos möglich sein.
Wenn alte Musikinstrumente 300 Jahre halten,sollte das bei Uhren auch möglich sein.

Ein runterpoliertes Vintage Rolexcase bekommt dann ein Tauschgehäuse - das kann Rolex auch in 500 Jahren in der eigenen Fabrik "drucken".

[Dents]Milchschnitte
23.09.2019, 11:56
Alles nur Marketing. Bei Leuten die altmodisch genug sind sich eine teure mechanische Armbanduhr zu kaufen, da ziehen eben Konzepte wie Tradition und Generation noch....

....ein bisschen“schöne, heile Welt“ lässt sich da noch gut vermarkten.

GeorgB
23.09.2019, 13:23
Armbanduhren gibt es seit ca 100 Jahren. Die lassen sich zum Großteil alle noch reparieren.

Taschenuhren, Tischuhren und Standuhren und Turmuhren gibt es schon viel länger. Die lassen sich auch noch reparieren.

Die Apple Watch gibt es seit 4 Jahren - und die kann man in ein paar Jahren in die Tonne klopfen.

.

Norbert
23.09.2019, 13:54
+1 :gut:

Nautilus5990
23.09.2019, 14:08
Ja genau, ein neues Tauschgehaeuse. Und dann kommen die rlx2519-Member und raten im Shopping Guide - nicht kaufen! „Nicht poliert, aber Tauschgehaeuse ...“
Bitte unbedingt darauf achten, dass in den MAcken, Dellen und Kratzern DNA MAterial aus 2019 stammt. Oder zur Not mit der C14- oder der Plutonium-Methode fuer Uhren aus 1950 ...

:rofl:

Nicht zu vergessen, die vielen Teile, die dann mittels Copy Paste nachgemacht werden. Dann gibt es ganz neue Vintage Teile, bereits perfekt abgenudelte Zahnraedchen ...

Die gehen bestimmt ab wie Schmitz Katz auf der Uhrenboerse.

Jetzt mal ehrlich, simple Mechanik wird sich immer in Gang halten lassen. Ob‘s dafür noch passionierte Sammler gibt, ist wohl die eigentliche Frage.

LG,
Holger

Norbert
23.09.2019, 14:12
..und Fachleute, die reparieren können!
Bei alten Fotoapparaten werden die langsam knapp!

steboe
23.09.2019, 16:25
Auch der Mechanismus von Antikithera wurde nachkonstruiert und das Fundstück nur konserviert!

mobilz
23.09.2019, 17:58
Ich habe eine Vacheron Constantin Taschenuhr von 1907, die sieht aus wie neu und funktioniert tadellos.
Durch die modernen Materialien wie z.B. die Keramiklünetten überleben meine Rolex mich mit Sicherheit und was danach kommt ist mir relativ egal.

1500
23.09.2019, 18:03
Glaubt ihr denn, die zukünftigen Generationen liessen sich von uns diktieren, was sie schön zu finden haben?
Die meisten Kunden möchten gerne das aktuellste Modell. Lieber eine 116610 als eine 16610, lieber eine DJ41 als eine 16030.
Wer trägt ausschliesslich die geerbten Uhren seiner Vorväter?
Momentan wird der Wert der alten 34mm und 36mm Rolex dadurch aufgefangen, dass durch den Trend zu mehr Größe die früheren Herrenuhren zu Damenuhren werden.
Welche Frau will heute noch die alten 26mm Damenuhren tragen (ausser meiner Frau, zum Glück!). Da übersteigen die Kosten für eine Revision und ein neues Band schon den Marktwert und die Dinger werden nur noch auf Verschleiss getragen.
Viele Grüsse,
Betnd

GeorgB
23.09.2019, 20:14
Also ich trage ausschließlich die Uhren der Vorväter.

Die hatten auch schon 40mm und liegen nicht soweit ab vom allgemeinen Modediktat. Im Gegenteil. Das sind Trendsetter.

Ich trage das Zeugs auf Verschleiss, aber ich bekomme es nicht kaputt. Ich werde das wahrscheinlich vererben müssen ...

:D

1500
23.09.2019, 21:24
Also ich trage ausschließlich die Uhren der Vorväter.

Die hatten auch schon 40mm und liegen nicht soweit ab vom allgemeinen Modediktat. Im Gegenteil. Das sind Trendsetter.

Ich trage das Zeugs auf Verschleiss, aber ich bekomme es nicht kaputt. Ich werde das wahrscheinlich vererben müssen ...

:D

Georg 👍 😎

Grüße,

Bernd

Micha76
24.09.2019, 06:21
Ich glaube auch es wird immer die Sammler geben aber wenn es so weiter geht gibt es bald keinen Uhrmacher mehr, wie man überall sehen kann sterben Handwerksberufe ja aus, keiner hat mehr Lust ins Handwerk zu gehen.

parameter
25.09.2019, 16:11
Diese Vacheron ist doch z.Zt. das prominenteste Beispiel was in Punkto Wartung und Wiederherstellung geht:
https://www.hodinkee.com/articles/phillips-vacheron-constantin-minute-repeater-retrograde-calendar-for-sale

Denke auch das jede Mechanik auch in 100 Jahren noch reparabel ist, möglich das die Fachkräfte weniger werden, dafür wird halt die Herstellungstechnik besser...leider werden wir es wohl nicht mehr erleben.;)

Und ein Uhrmacher erzählte mir mal das die älteren Werke wesentlich robuster und haltbarer wären, da man damals noch gehärteten Stahl verwendet hätte wo heute oft sogar nur Messing oder Blech verwendet wird.

GeorgB
25.09.2019, 20:19
In hundert Jahren werden die künftigen Members hier diesen Thread "hoch"-holen und sich verwundert die Augen reiben, wie günstig diese mechanischen Uhren 2019 zu haben waren ...

:op::gut:

Uhrenpeter
25.09.2019, 21:47
Ich habe eine 200 Jahre alte Wanduhr im Wohnzimmer und die hat seiner Zeit auch ein kleines Vermögen gekostet.Wurde auch schon mehrfach vererbt.Wieso also nicht.Bei einigen Leuten denen ich schon die Krone abschwatzen wollte wurde mir auch gesagt das ich keine Chance hätte,ist schon faktisch vererbt.MG Peter

t2063m1
26.09.2019, 13:45
Die Ewigkeit ist eine lange Zeit.

Aber es geht hier mehr und es geht hier länger als ich es zumindest vermutet habe. Die Spezimatic meines Vaters aus den 70ern, die damals an den Umständen gemessen sicher nicht billig war (aber kein Vergleich zu GO heute) wurde von GO wunderbar und mit originalen Teilen wie Glas und Krone revitalisiert und sieht wieder astrein aus und läuft auch so.

Beste Grüße
Thomas

Landy
27.09.2019, 15:28
Die Frage ist eher: gibt es in 200 Jahren noch Uhrmacher, die die entsprechenden Fähigkeiten zur Revi einer mechanischen Uhr haben.

GeorgB
27.09.2019, 21:32
Ich kann nur anbieten, dass ich euch diese perspektivlosen und in zukunft praktisch wertlosen mechanischen Rolex Uhren günstig abkaufe. Ihr habt das Zeug los und ich übernehme das Risiko künftiger Revisionen. Vorzüglich Stahluhren aus den 60ern und 70ern. GMTs, Subs und frühe Seadweller.
:D

KeWi
28.09.2019, 06:52
Bis in die Ewigkeit konnte bisher ja noch keiner testen. Irgendwann wird aber jede Materie zerfallen. Bis vor kurzem hatte ich eine GMT Pepsi aus 1969. Ermüdung und Verschleiß waren nicht feststellbar, obwohl sie äußerlich ziemlich gerockt und farbverändert war.

shocktrooper
28.09.2019, 10:14
Ach was. Es gibt Uhren aus dem 14. Jahrhundert, die noch laufen. Und jeder passionierte Taschenuhrensammler zeigt einem Spindeluhren aus dem 18. Jh, die funktionieren und jederzeit repariert werden können, wenn nötig. Und in 2- 300 Jahren wird irgendein Gerät deine alte Rolex scannen, analysieren oder sonstwas und nach zwei Sekunden purzelt das fertige Ersatzteil in Originalqualität aus dem Ausgabeschlitz.

mtcosmic
28.09.2019, 13:35
Alles nur Marketing!

Glaube ich auch.

mtcosmic
28.09.2019, 13:36
Vacheron Constantin beispielsweise nimmt jede Uhr, egal welchen Alters zur Revision an. Die Ersatzteile werden dann extra für die Uhr angefertigt.
Und an sich sollte es doch egal sein, ob so eine Uhr in 100 Jahren noch zur Revision angenommen wird. Man lebt im Hier und Jetzt.

Richtig. :-)

mtcosmic
28.09.2019, 13:38
Früher hat niemand eine Uhr zum Vererben gekauft.
Macht heute auch keinen Sinn (zu diesem Schluss bin ich nach fünf Jahren Rolex auch gekommen)

Deswegen: die Uhr kaufen die gefällt, flippern etc.
Welche Uhr es am Ende wird, ist doch gerade das Spannende..
Wobei ich mit meiner letzten Uhr begraben werden möchte..:bgdev:
Von wegen das letzte Hemd hat keine Taschen und so...ich nehme alles mit ins Loch..da werden noch Taschen angenäht...

*zwinker*

Denke aber auch daran, wenn Du Dich mit einer Uhr begraben lässt das Du damit die allgemeine Totenruhe auf dem Friedhof störst, da die Uhr noch 48-70 Stunden Gangreserve hat und weitertickt. :-)

Sollte es eine Urne werden wird vor der Befüllung sämtliche Metallgegenstände entfernt. :-)

gruss
Tobias

mtcosmic
28.09.2019, 13:40
Kein Hersteller kann es sich leisten unendliche Teilelager für Revisionen vorzuhalten. Irgendwann müssen viele Sachen sicher einzeln produziert werden, so dass dann die Revipreise bzw. die Brieftasche des Besitzers über ein „weiterleben“ entscheiden.
Ich kann mir vorstellen, dass aktuelle Uhren auch einfach durch großflächigen Maschineneinsatz besser gefertigt werden und die Materialien durch entsprechende Legierungen auch haltbarer sind. Dies trifft dann z.B. auch auf Keramiklünetten zu, da verfärbt sich sicher nichts mehr.

Stimmt, ist ein Argument an das ich nicht gedacht habe, man kann sicherlich in Zukunft einzelne Teile einfacher herstellen, z.B. 3D Drucker.

Wer sagt aber eigentlich das z.B. Keramiklünetten sich nie verfärben und ewig halten? Oder auch Keramikgehäuse bei z.B. Omega Uhren? Am Ende werden
die in 30 Jahren "Morsch wie Holz" und brechen sobald man an der Krone dreht?

gruss
Tobias

mtcosmic
28.09.2019, 13:41
Ich hab ne IWC von 1909; meine Tante brachte sie mir in ziemlich desolatem Zustand.
Wurde bei IWC anstandslos überholt und sieht wieder wie neu aus mit leichter Patina. Das Werk läuft perfekt.
Hat ungefähr 3x soviel gekostet wie ne Standardrevi bei Rolex. :D

Geil, wenn sowas funktioniert. Muss einem halt das Geld wert sein.
gruss
Tobias

mtcosmic
28.09.2019, 13:41
Machbar wird es sicher sein eine Uhr im Jahr 2100 zu revisionieren. Ob es für den Kunden wirtschaftlich sein wird, ist eine ganz andere Frage. Der Hersteller kann letztendlich verlangen was er will. Von der Fertigung wird es durch CNC und eventuell 3D Druck sicher einfacher, früher musste viel mehr von Hand gedreht und gefeilt werden, und da ging es ja auch. Also vom technischen her wird es sicher einfacher, da es mehr Möglichkeiten geben wird.

Alles richtig. gruss Tobias

mtcosmic
28.09.2019, 13:42
Eine bekannte Frankfurter Band sagte mal - Nichts ist für die Ewigkeit :bgdev:

Beim Jean-Claude Biver ist jeder Satz "Ewigkeit".

:-)

gruss
Tobias

mtcosmic
28.09.2019, 13:43
Milchschnitte;6184862']Alles nur Marketing. Bei Leuten die altmodisch genug sind sich eine teure mechanische Armbanduhr zu kaufen, da ziehen eben Konzepte wie Tradition und Generation noch....

....ein bisschen“schöne, heile Welt“ lässt sich da noch gut vermarkten.

Das glaube ich irgendwie auch. gruss Tobias

mtcosmic
28.09.2019, 13:46
Ich glaube auch es wird immer die Sammler geben aber wenn es so weiter geht gibt es bald keinen Uhrmacher mehr, wie man überall sehen kann sterben Handwerksberufe ja aus, keiner hat mehr Lust ins Handwerk zu gehen.

Glaube aber, wenn der Trend mit mechanischen Uhren so weitergeht und die Nachfrage weiterhin so steigt wie bei Rolex und Uhrmacher dringend gesucht werden, gibt
es auch wieder mehr junge Menschen die diesen Beruf erlernen, da sie dann quasi Ihr Gehalt selbst bestimmen können. Wenn Rolex dringend Uhrmacher sucht um der Nachfrage nachzukommen, es aber nur ganz wenige Uhrmacher gibt können die doch Ihr Gehalt nach oben ohne Ende verhandeln.
gruss
Tobias

mtcosmic
28.09.2019, 13:47
In hundert Jahren werden die künftigen Members hier diesen Thread "hoch"-holen und sich verwundert die Augen reiben, wie günstig diese mechanischen Uhren 2019 zu haben waren ...

:op::gut:

Könnte passieren, oder genauso gut umgekehrt werden Patek Nautilus und Daytonas für 1 Euro oder Bitcoin bei Ebay verramscht weil es keinen mehr interessiert.
gruss
Tobias

mtcosmic
28.09.2019, 13:48
Die Frage ist eher: gibt es in 200 Jahren noch Uhrmacher, die die entsprechenden Fähigkeiten zur Revi einer mechanischen Uhr haben.

Bestimmt, wenn die Nachfrage da ist und man viel Geld verdienen kann.
gruss
Tobias

mtcosmic
28.09.2019, 13:49
Ich kann nur anbieten, dass ich euch diese perspektivlosen und in zukunft praktisch wertlosen mechanischen Rolex Uhren günstig abkaufe. Ihr habt das Zeug los und ich übernehme das Risiko künftiger Revisionen. Vorzüglich Stahluhren aus den 60ern und 70ern. GMTs, Subs und frühe Seadweller.
:D

:-)

mtcosmic
28.09.2019, 13:51
Bis in die Ewigkeit konnte bisher ja noch keiner testen. Irgendwann wird aber jede Materie zerfallen. Bis vor kurzem hatte ich eine GMT Pepsi aus 1969. Ermüdung und Verschleiß waren nicht feststellbar, obwohl sie äußerlich ziemlich gerockt und farbverändert war.

Das meine ich ja, glaube nicht das sich die Designer der GMT Pepsi von 1969 das Design so vorgestellt haben, das irgendwann im Jahr 2019 das Zifferblat gelblich ist und die Lünette kaum noch Farben hat.

Ich glaube auch die neue Pepsi Keramik wird in 40 Jahren "anders" als heute aussehen. Irgendwie altert die auch.
gruss
Tobias