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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mr. Joe war in Afrika



Mr. Joe
25.11.2017, 10:30
Vor zwei Wochen haben wir uns einen langgehegten und immer wieder verschobenen Wunsch erfüllt. Wie oft habe ich es schon verworfen. „Afrika ist zu gefährlich, was ist mit Gesundheit? Hygiene? Politische Unsicherheit, und und und..“

Alles totaler Quatsch, dieser Kontinent ist unglaublich und hat uns sofort verzaubert. Ich kann nur sagen, schade, dass ich dort nich schon viel früher gewesen bin. Nun gilt es, so einiges nachzuholen.

Wir haben in den Tagen dort „tierische Begegnungen“ gehabt, die ich nur schwer in Worte fassen kann. Ich habe mal versucht, die Essenz in ein paar Fotos zu verdichten ( eigentlich sind alle 1.000 Bilder, die ich am Ende behalten habe, schon die Essenz; irgendwas fehlt immer, wenn ich nur ein paar herausgreife) und das ganze dann noch auf Schwarz-Weiß reduziert. Schaut mal ob es Euch gefällt.

Und lieben Dank fürs Reinschauen:
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PS: Mit Thomas‘ (Meldestelle) Elefantenfotos kann ich natürlich nicht mithalten, aber der Kalender wird gleich bestellt...

ThorstenD
25.11.2017, 10:45
Wow, schöne Bilder, auch gerade weil SW. Vielen Dank fürs zeigen und mitnehmen. :gut:

BuenosDias
25.11.2017, 11:04
Super Bilder, Martin!:gut: Danke für's Zeigen!!!:)

Kristian
25.11.2017, 11:07
Danke für die Bilder, aber wo in Afrika bist Du gewesen?

Mr. Joe
25.11.2017, 11:41
Danke für die Bilder, aber wo in Afrika bist Du gewesen?

Guter Punkt, Kristian, habe ich in meiner Euphorie total vergessen zu erwähnen.

Wir waren Auf der klassischen Tour in Tansania unterwegs, Flug nach Arusha/Kilimandjaro, dann Tarangire-Nationalpark, Ngorongoro-Krater, Serengeti, Lake Manyara Park und zum Schluss noch 3 Tage politisch nicht korrekte Dekadenz auf Sansibar mit 4,5 Sternen.

dominik1986
25.11.2017, 12:26
Wow, tolle Bilder! :gut:

meldestelle
25.11.2017, 12:41
Wunderbare Fotos und toll das euch das Afrika Fieber erfasst hat :gut:

Gruß
Thomas

Analyst
25.11.2017, 13:18
ja, es gibt auch "Schönes" in Afrika.

N-Dee
25.11.2017, 13:57
WOW :verneig: super Aufnahmen - genial :gut:

Wir hätten auch Interesse aber eben auch noch Bedenken bzgl. Malaria etc... Bei den Fotos kommt man sofort ins grübeln :dr:

VielNois
25.11.2017, 14:01
Merci vielmals. Tolle Tierbilder, chapeau!

uwer1100s
25.11.2017, 15:00
Beeindruckend!

Nina Hagen: "Du hast den Farbfilm vergessen...."

Frank67
25.11.2017, 15:25
Wunderschöne Bilder - danke für´s Zeigen :gut:

Alp
25.11.2017, 15:30
Ja, Natur ist was feines.....tolle Bilder :gut:

Pe1
25.11.2017, 16:50
Ich schließe mich an, ganz tolle Aufnahmen :gut:
Darf ich fragen, mit welcher Kamera Du unterwegs warst?

Soeckefeld
25.11.2017, 16:55
geniale Fotos :verneig: und vielen Dank für die Reise :dr:

btw. gab´s Menschen?

Mr. Joe
25.11.2017, 17:35
Ich schließe mich an, ganz tolle Aufnahmen :gut:
Darf ich fragen, mit welcher Kamera Du unterwegs warst?

Mit der Canon EOS 600, was aber m.E. Eher zweitrangig ist. Ich hatte mir extra als „immer drauf“ nach mehreren Tests das Tamron 16-300 geholt, mit dem ich so la la zu Frieden bin. Ist halt ein Kompromiss vor allem im Grenzbereich zwischen 250 und 300 mm. Ich hatte ungewöhnlich viel Ausschuss in der Schärfe. Und tw. Farbsäume, die ich sonst nicht kenne. Für den nächsten Tierfototrip kommt was anderes her, evtl. mit zweitem Gehäuse, um das schnelle Wechseln möglich zu machen.

Ich muss sagen, Tiere sind definitiv die hohe Schule für d3n ambitionierten Fotografen. Hätte gedacht, es ist leichter. Obwohl m“n verdammt nah dran ist.

Mr. Joe
25.11.2017, 17:36
geniale Fotos :verneig: und vielen Dank für die Reise :dr:

btw. gab´s Menschen?

Danke schon mal bis hierher für all das „Lob“ ;)

Ja. Menschen gab es auch, dazu kann ich gleich noch etwas schreiben und zeigen.

Mr. Joe
25.11.2017, 17:49
Ich erzähle gerne noch etwas zu den Menschen, in diesem Fall die Massai, denen wir begegnet sind. Es war in der Tour mit unserem Fahrer und Guide Amos vorgesehen, im Ngorongoro-Schutzgebiet ein Massai Dorf zu besuchen. Wir sitzen also im Jeep und Amos biegt plötzlich links von der Schotterpiste ab ins Niemandsland. Gerade hatten wir einen Verkehrsunfall mitbekommen, ein LKW war mit Bremsenausfall in die Akaziendornen gerauscht. Zum Glück nichts passiert.

Bevor ich mich allerdings richtig erschrecken kann, meint Amos nur trocken, „Massai Dorf.“ Da ist sie also, unsere Begegnung als Fotos machende und Geldscheine zückende Touristenbande Auge in Auge mit den Massai, die künstlich auf Folklore machen. Wir sind nur zu sechst in unserem Jeep und alle haben das Herz am rechten Fleck, kann also eigentlich nichts schief gehen. Tut es sowieso nicht, Amos hält sich komplett aus allem raus und inszeniert nichts. Er hat uns nur vorher gebrieft, alles sei bezahlt, wir dürfen Fotos machen, Fragen stellen und sollen nur Geld geben, wenn wir wirklich möchten.

Der Sohn vom Chief begrüßt mich und danach die anderen per Handschlag. Ich versuche, in seinem Gesicht zu lesen und erkenne eine sehr offene, zurückhaltende Freundlichkeit. Er spricht so gut Englisch, dass sofort ein Funke überspringt und eine erste vorsichtige Unterhaltung auch neben dem Programm, was sie zweifelsohne für uns abspulen (müssen), entsteht.

Aha, zuerst also eine traditionelle Begrüssungszeremonie. Alle sind in Ihren bunten Alltagsgewändern angetreten (das Dorf hat 120 Bewohner, und bestimmt ist die Hälfte dabei). Die Gewänder tragen die Massai immer, sehen damit wie aus dem Ei gepellt aus. Und obwohl die Männer damit das Vieh hüten, also lange und viel in der Savanne unterwegs sind, sind sie sauber und gepflegt. Nur den Schmuck, den alle für uns angelegt haben, sehen wir sonst nicht.

Anschließend gibts eine Spring-Vorführung. Die Massai, wären in der Bundesliga echte Kopfballwunder, so hoch springen die Männer aus dem Stand, kann man gut auf dem Foto erkennen. Ati und Doris bekommen anschließend ebenfalls den Schmuck angelegt, werden an den Händen gefasst und sollen mittanzen. Läuft gut.

Wir gehen mit Ohele zu einer seiner beiden Hütten, damit wir sehen können, wie die Massai wohnen und was sie so zur Verfügung haben. Wir werden in die stockdunkle Hütte, die vielleicht 4 Meter im Durchmesser hat, hineingebeten und Ohele erklärt uns alles. Er hat 2 Frauen und 6 Kinder. Die Massai sind nämlich polygam. Jede Frau hat mit Ihren Kindern eine eigene Hütte, die sie sich selbst baut, und die Männer haben nach einem festen Fahrplan „Familiendienst“ in den Hütten ihrer Frauen. Die Hütten haben nicht viel, in der Mitte raucht ständig ein Feuer und es gibt zwei Lagerstätten, jeweils für Mann und Frau und für die Kinder. Viel mehr ist in der Dunkelheit nicht zu erkennen.

Die Hütten werden aus Zweigen gebaut und anschließend mit einem Mix aus Sand, Asche und Kuhdung verputzt. Hält warm und ist regendicht. Gedeckt sind sie mit Stroh und einige haben bei Obi große Plastikplanen besorgt, um bei Regen zusätzlichen Schutz zu haben.

Wir werden sehr höflich und zurückhaltend gefragt, ob wir „dem Haus“ etwas geben mögen. Denn die Massai haben ein Riesenproblem, das Trinkwasser. Obwohl sich häufig nach tansanischen Massstäben wohlhabende Viehhirten sind, müssen Sie das Wasser kaufen, kommt mit dem Tankwagen. Mit dem Vieh wird aber auf keinen Fall gehandelt, es dient der Selbstversorgung. Also haben sie kein Geld und keine Einkommensquellen, denn ein Massai arbeitet nicht. Er hütet das Vieh. Alles andere machen eh die Frauen. Wir reden natürlich auch nur mit den Männern, die Frauen stehen schüchtern vor ihren Hütten, nur die kleinen Kinder toben munter um uns rum.

Das Ngorongoro-Schutzgebiet grenzt nach etwa 90 Kilometern direkt an den Serengeti-Park. Im Schutzgebiet leben wilde Tiere und Massai mit Ihren Herden in Koexistenz, das klappt als Regierungsprojekt ganz gut. das Land gehört der Regierung, aber die Massai dürfen es nutzen. Außerhalb des Schutzgebiets läuft das deutlich schlechter, der Zivilisationsdruck auf die Massai scheint wesentlich höher zu sein, die Landschaft ist stärker zersiedelt und die Flächen sind durch intensive Nutzung der Massai weitgehend überweidet. Manchem ist in den letzten regenarmen Jahren ein großer Teil des Viehbestandes verhungert. Aber – siehe oben – der Massai verkauft kein Vieh. Geld ist irgendwie keine Wohlstandsreserve in ihrem Verständnis.

Wie immer nach solchen Begegnungen verlassen wir das Dorf extrem freundlich verabschiedet, aber mit sehr gemischten Gefühlen. Schön zu sehen, dass die Traditionen aktiv gelebt werden und ein traditionelles Lebensmodell in unserer Zeit noch funktioniert, es bleibt aber die Frage, wie lange noch. Nach Deutschland wollen sie übrigens auch, Ohele hat mir das zum Abschied noch gesagt. Kein Wunder, wenn sie uns sehen. Mir schmerzt es in der Seele, wenn ich mir vorstellen muss, was jeden Massai erwartet, wenn er sich entscheidet, nach Europa zu gehen. Hoffentlich tun sie es nicht.

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raul
25.11.2017, 19:48
Beeindruckende Fotos und schöner Bericht....der nachdenklich macht!

VintageSUB
26.11.2017, 10:17
Danke, tolle Bilder und Bericht!
Da stellt sich wieder Fernweh ein!

Soeckefeld
26.11.2017, 12:07
:verneig: Martin! :gut: sehr bewegend, berührend, besonders, beeindruckend :dr:

LUuhrENS
26.11.2017, 16:37
Danke für diesen tollen Bericht.

Die Art des Hüttenbaues und Zusammenlebens erinnert mich sehr an meine Reise nach Swaziland im letzten Januar.

franklin2511
26.11.2017, 17:14
Einfach nur beeindruckend! Danke für's Teilen.

Mr. Joe
26.11.2017, 21:04
Vielen Dank Euch allen für die wertschätzenden Kommentare. Die Treffen ziemlich genau auch unsere Empfindungen. Danke für die Rückmeldungen.

Weiter oben war ja auch die Frage nach den Impfungen und Malaria gestellt worden. Dazu schreibe ich gern noch mal etwas. Muss jetzt nur Abendessen :dr:

swinkel
02.12.2017, 08:11
Vielen Dank für´s mitnehmen :gut: Beeindruckende Bilder!

Mr. Joe
02.12.2017, 10:43
So, war eine hektische Woche, aber jetzt möchte ich die Fragen zum Impfen gerne aufgreifen. Bin natürlich kein Mediziner, insofern nur mal so unsere Einstellung zum Thema und das, was wir gemacht haben.

Wir dachten, läuft schon von alleine, wir sind ja gegen alles und jedes aus den Südamerika Trips geimpft. Wir also bei Globetrotter in die Impfambulanz rein und nix Böses geahnt. Weit gefehlt. Frau Dr. Baumann ist eine coole Ärztin. Gelbfieber, Hepatitis noch OK, aber Typhus, Diphterie, Keuchhusten, Tetanus, alles abgelaufen, bis auf Atis Tetanus, der war nach einem Knie Crash im Frühjahr wieder a Jour. Cholera wird geschluckt, Zitat von Fr. Dr. Baumann: „eine schöne Impfung“. Hilft auch gegen andere Durchfall-Themen. Und dann Tollwut. Ich die Killerfrage gestellt: „Braucht man DAS denn wirklich?“ Die Antwort von Fr. Dr. Baumann war so einfach wie niederschmetternd. Tansania ist Hochrisikogebiet und die Mortalität bei Tollwut liegt bei 100%. Ach ja, in Tansania ist der Impfstoff nicht verfügbar, und nach Exposition hat man noch 24 Stunden für Gegenmittel. Zack, noch Fragen? Also haben wir die ganze Impfarie durchgezogen. Dreimal hin, bis alles drin war. Der gelbe Impfpass ist jetzt voll.

Rechtzeitig vorher geht es dann noch mit Malaria Prophylaxe los. Fr. Dr. Baumann blätterte nur etwas genervt – ich hatte noch so eine dumme Frage gestellt – in diesem dicken Atlas mit den Risikogebieten ´rum. Tansania war tiefrot eingefärbt. „Sie können natürlich auch den Rest Ihres Lebens mit Malaria rummachen …“

Wie haben wir die ganzen Impfungen vertragen? Also Gelbfieber (hatten wir ja schon) ist ein ziemlicher Hammer, da war ich damals echt ne Woche lang platt. Wie Grippe. Ist für manche Länder aber vorgeschrieben, sonst lassen sie einen angeblich nicht rein, bzw. man wird an der Grenze zwangsbeglückt. So z. B. in Peru und auch für Sansibar Vorschrift. Unsere Impfpässe wollte aber noch nie jemand bei der Einreise sehen.

Tollwut hat mit auch zugesetzt und von Tetanus war ich auch schon mal richtig bedient, hatte das sehr spät vor einer Reise machen lassen und hab dann in Argentinien 2 Tage im Bett gelegen.

Malaria mit Malrone, habe ich nichts von gemerkt. Voll easy. Über Typhus war ich froh. Enger Kontakt mit der Bevölkerung stellt wohl immer ein Risiko dar. Wir überhygienisierten Europäer sind da einfach anfälliger. Rohes Obst und Gemüse sind für mich immer ein Thema, es hat mich wieder erwischt und ich musste 2 Tage Immodium einwerfen.

Ich kenne auch Leute, die nichts machen und Malariamedikation erst nach der Exposition als Notfallmassnahme einwerfen. Wir sind eher auf dem Trip, „Impfen ist das geringere Risiko“. Ich kann also nur empfehlen, sich gut und ggf. mehrfach und alternativ beraten zu lassen.

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Mr. Joe
02.12.2017, 10:52
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