PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Tod des klassischen Uhrenhandels durch Suizid



Artur
21.11.2016, 12:18
imho sehr schön und auf den Punkt gebracht! =)

Der Herr Strohm mal wieder ;)

https://herrstrohmsuhrsachen.com/2016/11/18/der-tod-des-klassischen-uhrenhandels-durch-suizid/

Donluigi
21.11.2016, 12:36
Schön polemisch, aber im Detail doch grottendumm.

Schauen wir doch mal nach den "Der Händler schafft sich selbst ab"-Gründen: der Konzi hat eine Klingel an der Tür? Tjo, warum hat er die wohl? schon mal überfallen worden in deinem Geschäft? Nein? Sonst hättest du wohl auch eine Klingel. Und selbst, wenn du noch nicht überfallen wurdest: deine Versicherung wird dich ohne entsprechende Sicherheitsmaßnahmen wohl kaum weiter versichern.

Der Händler wird zum Durchreicher für Servicefälle degradiert. Mag sein. Aber ist das dann die Schuld des Händlers oder des Herstellers?

Die Verkäuferin ist nicht ganz auf der Höhe? Liegt vielleicht daran, daß sie nicht den ganzen Tag in Fachforen rumlungert, um sich mit Wissensscheiß aufzumunitionieren, der nur 0,01% der Kundschaft interessiert. Das Beispiel im Text ist natürlich extra reißerisch. Tagesordnung sieht sicherlich anders aus. Und wenn man dann noch bedenkt, daß eine Juwelier-Fachkraft nicht nur in puncto Uhren, sondern auch in puncto Schmuck und Gerät versiert sein muß, wird einem klar, daß unsere Branche im Vergleich zu allen anderen extrem viel Wissen voraussetzt. Inwieweit das Internet hier besser antworten kann, sei mal dahingestellt. In Realtime hat jedenfalls bisher noch nie einer eine Anfrage beantwortet.

Fun-Frage: Inwieweit ist wohl der superkluge Kunde, der lieber zum Billigschrauber irgendwo als zum Markenhändler geht, an der Tatsache involviert, daß sich ein Konzessionär keinen Uhrmacher mehr leisten mag?

Und auch die Diskussion um die Grauhändler ist müßig. "Selbstverschuldeter Überbestand"? :grb: Wie dämlich! Da hat wohl jemand keine Ahnung, wie Uhrenmarken ihre Ware an Konzessionäre verteilen. Und auch der Grauhändler ist eine Züchtung des Kunden mit seiner ewig währenden Sucht nach Punkten. Daß manch Konzessionär hier wohl oder übel mitsielt, ist ihm wohl kaum vorzuwerfen.

Und seine sackblöde rhetorische Frage am Ende beantwortet er doch selbst. Letztlich interessiert sich der Kunde nur für den Preis. Liefert der Händler den nicht, geht er zugrunde, liefert er ihn, kann er sich on top zur schlechten Bezahlung den Spott von irgendeinem bräsigen Internetschreiberling abholen.

ligthning
21.11.2016, 12:37
Der Strohm legt den Finger wirklich in die Wunden ....

karlhesselbach
21.11.2016, 12:45
Schön polemisch, aber im Detail doch grottendumm.

Schauen wir doch mal nach den "Der Händler schafft sich selbst ab"-Gründen: der Konzi hat eine Klingel an der Tür? Tjo, warum hat er die wohl? schon mal überfallen worden in deinem Geschäft? Nein? Sonst hättest du wohl auch eine Klingel. Und selbst, wenn du noch nicht überfallen wurdest: deine Versicherung wird dich ohne entsprechende Sicherheitsmaßnahmen wohl kaum weiter versichern.

Der Händler wird zum Durchreicher für Servicefälle degradiert. Mag sein. Aber ist das dann die Schuld des Händlers oder des Herstellers?

Die Verkäuferin ist nicht ganz auf der Höhe? Liegt vielleicht daran, daß sie nicht den ganzen Tag in Fachforen rumlungert, um sich mit Wissensscheiß aufzumunitionieren, der nur 0,01% der Kundschaft interessiert. Das Beispiel im Text ist natürlich extra reißerisch. Tagesordnung sieht sicherlich anders aus. Und wenn man dann noch bedenkt, daß eine Juwelier-Fachkraft nicht nur in puncto Uhren, sondern auch in puncto Schmuck und Gerät versiert sein muß, wird einem klar, daß unsere Branche im Vergleich zu allen anderen extrem viel Wissen voraussetzt. Inwieweit das Internet hier besser antworten kann, sei mal dahingestellt. In Realtime hat jedenfalls bisher noch nie einer eine Anfrage beantwortet.

Fun-Frage: Inwieweit ist wohl der superkluge Kunde, der lieber zum Billigschrauber irgendwo als zum Markenhändler geht, an der Tatsache involviert, daß sich ein Konzessionär keinen Uhrmacher mehr leisten mag?

Und auch die Diskussion um die Grauhändler ist müßig. "Selbstverschuldeter Überbestand"? :grb: Wie dämlich! Da hat wohl jemand keine Ahnung, wie Uhrenmarken ihre Ware an Konzessionäre verteilen. Und auch der Grauhändler ist eine Züchtung des Kunden mit seiner ewig währenden Sucht nach Punkten. Daß manch Konzessionär hier wohl oder übel mitsielt, ist ihm wohl kaum vorzuwerfen.

Und seine sackblöde rhetorische Frage am Ende beantwortet er doch selbst. Letztlich interessiert sich der Kunde nur für den Preis. Liefert der Händler den nicht, geht er zugrunde, liefert er ihn, kann er sich on top zur schlechten Bezahlung den Spott von irgendeinem bräsigen Internetschreiberling abholen.

Tobias, danke :verneig:

DU bist einer der weniger User hier der die ganzen Zusammenhänge noch sieht :dr:

eos
21.11.2016, 13:15
Vor allem ist es etwas naiv zu glauben, dass der Händler hier der Verursacher des Problems ist ...

obiwankenobi
21.11.2016, 13:29
Schön polemisch, aber im Detail doch grottendumm.

Schauen wir doch mal nach den "Der Händler schafft sich selbst ab"-Gründen: der Konzi hat eine Klingel an der Tür? Tjo, warum hat er die wohl? schon mal überfallen worden in deinem Geschäft? Nein? Sonst hättest du wohl auch eine Klingel. Und selbst, wenn du noch nicht überfallen wurdest: deine Versicherung wird dich ohne entsprechende Sicherheitsmaßnahmen wohl kaum weiter versichern.

Der Händler wird zum Durchreicher für Servicefälle degradiert. Mag sein. Aber ist das dann die Schuld des Händlers oder des Herstellers?

Die Verkäuferin ist nicht ganz auf der Höhe? Liegt vielleicht daran, daß sie nicht den ganzen Tag in Fachforen rumlungert, um sich mit Wissensscheiß aufzumunitionieren, der nur 0,01% der Kundschaft interessiert. Das Beispiel im Text ist natürlich extra reißerisch. Tagesordnung sieht sicherlich anders aus. Und wenn man dann noch bedenkt, daß eine Juwelier-Fachkraft nicht nur in puncto Uhren, sondern auch in puncto Schmuck und Gerät versiert sein muß, wird einem klar, daß unsere Branche im Vergleich zu allen anderen extrem viel Wissen voraussetzt. Inwieweit das Internet hier besser antworten kann, sei mal dahingestellt. In Realtime hat jedenfalls bisher noch nie einer eine Anfrage beantwortet.

Fun-Frage: Inwieweit ist wohl der superkluge Kunde, der lieber zum Billigschrauber irgendwo als zum Markenhändler geht, an der Tatsache involviert, daß sich ein Konzessionär keinen Uhrmacher mehr leisten mag?

Und auch die Diskussion um die Grauhändler ist müßig. "Selbstverschuldeter Überbestand"? :grb: Wie dämlich! Da hat wohl jemand keine Ahnung, wie Uhrenmarken ihre Ware an Konzessionäre verteilen. Und auch der Grauhändler ist eine Züchtung des Kunden mit seiner ewig währenden Sucht nach Punkten. Daß manch Konzessionär hier wohl oder übel mitsielt, ist ihm wohl kaum vorzuwerfen.

Und seine sackblöde rhetorische Frage am Ende beantwortet er doch selbst. Letztlich interessiert sich der Kunde nur für den Preis. Liefert der Händler den nicht, geht er zugrunde, liefert er ihn, kann er sich on top zur schlechten Bezahlung den Spott von irgendeinem bräsigen Internetschreiberling abholen.

+1 (mio)

:verneig::verneig::verneig:

Donluigi
21.11.2016, 13:45
Und was der feixende und den sich selbst kannibalisierenden Brick-and-Mortar-Händeler verlachende Herr Internet-Schlauschlau mit seinem krass-guerrilamäßig selbstfinanzierten Internet-Uhrenshop noch nicht weiß: er ist der nächste auf dem Speiseplan. Was Leute wie Chronext nicht fördern wollen, ist der Uhrenhandel per Internet - den gibts seit Jahrzehnten - sondern den Internethandel per Chronext. Das bedeutet für jeden, der nicht Chronext ist: friß oder stirb. Geh auf deren Plattform und bezahl die dafür, daß du deine Arbeit machen darfst oder schau zu, wie alle dahin strömen, der am lautesten quäkt.

Vanessa
21.11.2016, 14:00
Na, auch auf dem gleichen Schlachtfeld gibt es bequeme Nischen.... :dr:

Donluigi
21.11.2016, 14:05
Das steht außer Frage.

Pharmartin
21.11.2016, 14:11
Was mir als Konzi mehr Sorgen machen würde ist der immer weiter ausufernde Vintage-Markt.

Wage ich mich zu sehr auf das Glatteis wenn ich die These aufstelle, im Jahr wird mehr Geld mit gebrauchten/Vintage-Kronen gemacht, als mit neuen?

Man denen nur mal an die Ergebnisse der letzten Genfer Auktionen

Donluigi
21.11.2016, 14:14
Und am Ende bleibt der Kunde der Dumme. Wie immer, wenn er komplette Geschäftszweige an Leute auslagert, die rein keine Ahnung haben vom Kerngeschäft, das sie auf ihrer Flagge führen (Fun fact: keiner bei Lieferando kann kochen) und sich auf die bloße Vermittlung einer Dienstleistung verstehen. Die Zeche zahlen die beiden Beteiligten an den jeweiligen Enden: Kunde (mit höheren Preisen und/oder schlechterer Leistung) und Anbieter (mit weniger Verdienst und weniger Kulanzspielraum). Das Internet hat diesen Geschäftszweig kultiviert, man nennt die Protagonisten jetzt nicht mehr Zuhälter, sondern Gründer. Und der Kunde, der sich jetzt freut, daß er seine Zwiebel paar Punkte billiger kriegt, wird sich umschauen, wenn er seine Uhr künftig nicht mehr bei der Revi in der Innenstadt abgeben kann (Kostenpunkt: 2,- fürs Parkhaus), sondern mangels Konzessionär (hihi, der Depp!) 100,- Spezialporto an einen Kurier abnickeln muß, damit seine Uhr überhaupt den Servicepoint erreicht.

Hoffentlich findet der Kurier die Klingel.

Edmundo
21.11.2016, 14:17
Ich glaube der Konzesionär ist (im Gegensatz zu anderen Branchen wie Fotoläden) hervorragend aufgestellt, da er einen Premiumanspruch hat und i.d.R. diesen auch bedient. Da ist keine Kistenschieberei, keine Prozentschlachten - einfach ein Händler mit Niveau.

Dass der Händler nicht 50 marken in und auswendig kennen kann muss man verstehen. Dass mal ein Verkäufer da ist der keine Lust hat, ist sicherlich unschön aber lässt sich nirgendwo vermeiden. Dass der Grauhändler günstiger anbietet ist auch schon seit 10 jahren so und hat den Konzessionären jetzt auch keine Umsatzeinbrüche gebracht.

Insofern haut man bei den Händlern sicherlich auf den Falschen, auch wenn man sicherlich noch was optimieren kann. Aber eben auf hohem Niveau, das ich mir woanders immer wünsche.

paddy
21.11.2016, 14:31
Schön polemisch, aber im Detail doch grottendumm.
...
Und seine sackblöde rhetorische Frage am Ende beantwortet er doch selbst. ...
Absolut. Das wird auch hoffentlich jeder halbwegs intelligente Leser erkennen.

paddy
21.11.2016, 14:34
doppelt.

orphie
21.11.2016, 15:05
Ich denke dass sich die Konzessionäre in den Nobelstraßen der Weltstädte keine Gedanken darüber machen müssen. Größtenteils leben die von gut betuchter Laufkundschaft und Touristen, die spontan kaufen was gefällt...

Artur
21.11.2016, 15:07
Wir kennen doch den Herrn Strohm? Muß man doch nicht überbewerten... Amüsant allemal.. =)


War jetzt nicht das Manager-Magazin :grb:

ehemaliges mitglied
21.11.2016, 15:09
ziemlich einseitig, der artikel. und ziemlich schlicht. händler ist nicht gleich händler. wenn ich auf der königsallee zu b**** gehe und das band kürzen lassen möchte, verlangen die dafür 25 euro (arbeitszeit: 20 sekunden ca.) bei w**** gibt's das umsonst. die kümmern sich auch um meine uhren, wenn die ganggenauigkeit zu wünschen übrig lässt - kostenlos. zudem macht es mir freude, mit den uhrmachern ein wenig zu fachsimpeln. ein stationärer händler ist nicht nur "verkäufer", sondern berater, kollektions"führer", im besten falle ein begeisteter fachmann/frau. ich habe noch nie so fachferne verkäufer getroffen, die nicht wissen, was "automatik" ist. wenn ich weiß, welche uhr ich möchte, gehe ich zum grauen. wenn ich mich umschauen möchte, dann gehe ich immer gerne zum stationären handel.

21prozent
21.11.2016, 15:12
Ich denke, dass es durchaus Konzessionäre gibt, auf die der Artikel ganz gut passt :gut:
Und es gibt welche, denen hier fürchterlich Unrecht getan wird ;(

In dieser "blöden" Welt lässt sich einfach kaum etwas in Schwarz-Weiss erklären :D

Edmundo
21.11.2016, 15:15
bei w**** gibt's das umsonst. die kümmern sich auch um meine uhren, wenn die ganggenauigkeit zu wünschen übrig lässt - kostenlos. zudem macht es mir freude, mit den uhrmachern ein wenig zu fachsimpeln.
Wo ist der Termi wenn er gerufen wird? :bgdev:

harleygraf
21.11.2016, 15:18
Aber das mit der "Verteilermentalität" stimmt ja
wohl unbestritten.....:bgdev:

jk737
21.11.2016, 17:05
... bei w**** gibt's das umsonst. die kümmern sich auch um meine uhren, wenn die ganggenauigkeit zu wünschen übrig lässt - kostenlos. zudem macht es mir freude, mit den uhrmachern ein wenig zu fachsimpeln.

....

wenn ich weiß, welche uhr ich möchte, gehe ich zum grauen. wenn ich mich umschauen möchte, dann gehe ich immer gerne zum stationären handel.

Das freut die Konzessionäre sicher :gut:

ehemaliges mitglied
21.11.2016, 17:08
ich kaufe dann auch bei denen.;););)

paddy
21.11.2016, 17:19
Hier sagts du aber was anderes:


... wenn ich weiß, welche uhr ich möchte, gehe ich zum grauen. wenn ich mich umschauen möchte, dann gehe ich immer gerne zum stationären handel.

Für mich kllingt das eher nach: Wenn du Geld ausgeben möchtest gehst du zum Grauen weils dort billiger ist und beim Konzessionär holst du dir umsonst Service und vertreibst die für lau die Zeit.

PCS
21.11.2016, 17:24
Jöööö, man kann aber auch in alles was hineininterpretieren.... ;)

Zum Artikel selbst: finde ich diesmal auch ein wenig zu einseitig und auf die immer größere Anzahl herstellereigener Boutiquen geht er gar nicht ein. Auch da lauert eine Gefahr.

biffbiffsen
21.11.2016, 17:26
Paddy war schneller...

ehemaliges mitglied
21.11.2016, 17:26
Hier sagts du aber was anderes:



Für mich kllingt das eher nach: Wenn du Geld ausgeben möchtest gehst du zum Grauen weils dort billiger ist und beim Konzessionär holst du dir umsonst Service und vertreibst die für lau die Zeit.

arbeitest du bei procter & gamble? die sind auch immer so wortversessen;-) no offend. natürlich KAUFE ich auch beim stationären, wenn es denn dann was schönes gibt. ein paar uhren habe ich auch ganz normal erworben.

Frisch-ling
21.11.2016, 17:34
Hallo in die Runde,

so heftig und teilweise so böse...na ja, ich teile aus, dann werde ich auch einstecken müssen.
Der Beitrag polarisiert und überspitzt, das soll er auch, die Reaktionen zeigen, dass das Thema diskutabel ist. Von allen Seiten. Und jeder darf daraus lesen was er möchte. Aber wie immer gilt: Er muss ihn nicht lesen. Ich habe den Link hier nicht eingestellt.

Vielleicht kam eins zu kurz: ich bin ein großer Verfechter der Einzelhandels - gerade deshalb regt mich die Vorgehensweise vieler Geschäftsleute auf, die sehenden Auges in den Untergang rennen. Das gilt für viele Branchen. Ich sehe den Online-Handel durchaus kritisch und realistisch - und werde bestimmt nicht von Chronext für irgendwas bezahlt. :)
Es sind alleine meine Erfahrungen, wer andere hat und sie hier wiedergibt. Prima. Wer weichgespülte Blogbeiträge lesen möchte, die von den Marken oder der Industrie bezahlt werden, der sollte woanders suchen. Damit werde ich auch weiterhin nicht dienen.

Gruß aus Bous

Bernhard Strohm

paddy
21.11.2016, 17:37
... Wer weichgespülte Blogbeiträge lesen möchte, die von den Marken oder der Industrie bezahlt werden, der sollte woanders suchen. Damit werde ich auch weiterhin nicht dienen....
Hat das jemand von dir verlangt?


arbeitest du bei procter & gamble? die sind auch immer so wortversessen;-) no offend. ...
Das liegt vielleicht daran, dass man bei mir davon ausgehen kann, dass ich Dinge so meine wie ich sie sage.
Da sind dann auch keine Erläuterungen mehr notwendig. No Offence.

ehemaliges mitglied
21.11.2016, 17:38
friede.:dr:

RBLU
21.11.2016, 17:40
Wo ist das eigentliche Problem?

Nach meinem Gefuehl gibt es mehr Uhrenlaeden: In Houston hatten wir in 1997 vielleicht drei grosse Haendler mit allumfassenden Sortiment. Jetzt haben wir zusaetzlich noch die Boutiquen (Omega , Rolex, Blancpain etc.) und noch einige zusaetzliche Multi-Sortiment Haendler.

In Muenchen haben wir jetzt auch die ganzen Boutiquen

In meiner unterfraenkischen Heimatstadt ist die totale Zahl der Haendler ebenfalls gestiegen.

PCS
21.11.2016, 17:46
Eben. Die Boutiquen sind m.E. zumindest derzeit eine weit größere Gefahr. Im Internet kaufen die, denen nur der günstigste Preis wichtig ist. Die hätte man als Konzessionär früher oder später eh verloren. Neue Internetbuden hin oder her. Die Boutiquen aber punkten mit Fachkompetenz für die jeweilige Marke (zumindest in der Theorie), einem Sortimentsumfang, den sich ein normaler Konzessionär einfach nicht ins Fenster stellen kann und mit schönem Ambiente. Ein Uhrmacher ist meist auch noch mit dabei. Service wird also einigermaßen großgeschrieben.

Vollzahler wechseln also in die Markenboutiquen, "Billigheimer" ins Internet. Beides zusammen bedeutet das Ende, in dem ich aber dennoch keinen Suizid sehen kann.

NicoH
21.11.2016, 18:38
Es sind alleine meine Erfahrungen, wer andere hat und sie hier wiedergibt. Prima. Wer weichgespülte Blogbeiträge lesen möchte, die von den Marken oder der Industrie bezahlt werden, der sollte woanders suchen. Damit werde ich auch weiterhin nicht dienen.

Schön, dass Du Dich hier auch einklinkst :dr: Und danke für den Blogbeitrag - ohne den wäre uns hier heute langweiliger ;)

HK75
21.11.2016, 20:00
Zur Verteilermentalität:
Jep, sehe ich genauso. Ich wollte eine BLNR beim Konzi kaufen. Die Arroganz die mir dabei teilweise entgegenschlug, tendierte da schon zur bodenlosen Frechheit.

Edmundo
21.11.2016, 20:09
Eben. Die Boutiquen sind m.E. zumindest derzeit eine weit größere Gefahr. Im Internet kaufen die, denen nur der günstigste Preis wichtig ist. Die hätte man als Konzessionär früher oder später eh verloren. Neue Internetbuden hin oder her. Die Boutiquen aber punkten mit Fachkompetenz für die jeweilige Marke (zumindest in der Theorie), einem Sortimentsumfang, den sich ein normaler Konzessionär einfach nicht ins Fenster stellen kann und mit schönem Ambiente. Ein Uhrmacher ist meist auch noch mit dabei. Service wird also einigermaßen großgeschrieben.

Vollzahler wechseln also in die Markenboutiquen, "Billigheimer" ins Internet. Beides zusammen bedeutet das Ende, in dem ich aber dennoch keinen Suizid sehen kann.

Wenn ich mir mit meinem letzten Wempe-Besuch in München vergleiche, dann ist mir nicht bange, auch mit den ganzen Boutiquen. Der Laden war proppenvoll und es gab nichts was darauf hinweist dass sich das geändert hat ins Negative.

Oftmals sind die Leute ja unentschlossen und nicht so markentreu wie hier. Hier kann der normale Konzil halt gegenüber den Boutiquen punkten. Nehme ich die Rolex oder die AP geht halt nicht überall ;)

21prozent
21.11.2016, 20:49
Interessant finde ich, dass der Artikel offenbar nicht nur hier diskutiert wird. Mehr oder weniger kontrovers, allerdings meist halbwegs fair.

Nur hier(!) allerdings wird denjenigen, die das zumindest teilweise wie der Autor sehen, die Intelligenz abgesprochen. Ich sag das mal ganz wertfrei :kriese:

ligthning
21.11.2016, 21:13
@Dirk: :dr:

Magul
21.11.2016, 23:52
ziemlich einseitig, der artikel. und ziemlich schlicht. händler ist nicht gleich händler. wenn ich auf der königsallee zu b**** gehe und das band kürzen lassen möchte, verlangen die dafür 25 euro (arbeitszeit: 20 sekunden ca.) bei w**** gibt's das umsonst. die kümmern sich auch um meine uhren, wenn die ganggenauigkeit zu wünschen übrig lässt - kostenlos. zudem macht es mir freude, mit den uhrmachern ein wenig zu fachsimpeln. ein stationärer händler ist nicht nur "verkäufer", sondern berater, kollektions"führer", im besten falle ein begeisteter fachmann/frau. ich habe noch nie so fachferne verkäufer getroffen, die nicht wissen, was "automatik" ist. wenn ich weiß, welche uhr ich möchte, gehe ich zum grauen. wenn ich mich umschauen möchte, dann gehe ich immer gerne zum stationären handel.
Schwieriges Statement! Schön, dass du davon ausgehst wenn dir bei Wempe kostenfrei das Band gekürzt und die Ganggenauogkeit geprüft wird, der Uhrmacher sich über intelligente Fachsimpelei freut. Wahrscheinlich freut er sich auch darüber, wenn du ihm sagst, dass die Uhr, die du gerade zum kostenlosen Check up bei ihm hast, nicht im Hause, sondern beim Grauen erworben wurde. Schließlich wusstest du ja bereits welche Uhr du haben wolltest.:dr:

PCS
22.11.2016, 00:15
Wenn ich mir mit meinem letzten Wempe-Besuch in München vergleiche, dann ist mir nicht bange, auch mit den ganzen Boutiquen. Der Laden war proppenvoll und es gab nichts was darauf hinweist dass sich das geändert hat ins Negative.

Oftmals sind die Leute ja unentschlossen und nicht so markentreu wie hier. Hier kann der normale Konzil halt gegenüber den Boutiquen punkten. Nehme ich die Rolex oder die AP geht halt nicht überall ;)

Das mit dem unentschlossen wird - dem Internet sei Dank - immer weniger. Und ein Wempe, Bucherer oder Rüschenbeck muss sicherlich weniger Angst haben als der mittelständische Konzi mit nur einem Geschäft.

Magul
22.11.2016, 00:28
Dass die großen Ketten weiterleben werden, daran zweifel ich auch nicht. Ich kaufe meine Uhren dort, wo alles für mich stimmt. Die Freundlichkeit, Zuverlässlichkeit, das Gefühl des Willkommensein,aber auch der Preis. Dieser muss nicht zwangsläufig der günstigste sein. Leben und Leben lassen!
Beide Seiten, sowohl Verkäufer als auch Käufer, sollen Freude an dem Deal haben. Seit nunmehr 11 Jahren habe ich meinen kleinen, familiengeführten Betrieb für all diese Belange gefunden und freue mich darauf bald auch die 116500 zu bekommen.
Bisher habe ich nur die 116300 von einem Grauen, alle anderen sind ausschließlich vom Konzessionär.

Edmundo
22.11.2016, 06:22
Das mit dem unentschlossen wird - dem Internet sei Dank - immer weniger.
Eine finale Entscheidung eines Produktes für mehrere tausend Euro mache ich aber nicht alleine auf Grund von Bildern. Die Uhr muss ja gefallen. Klar kann man vorher schon schauen aber ob die Uhr zu einem passt, das Tragegefühl Freude macht - dazu muss man ja mal Probetragen. Sind ja keine Schuhe für einen Hunderter, die man dann zurück schickt. ;) Ich sehe da nicht so schwarz.


Und ein Wempe, Bucherer oder Rüschenbeck muss sicherlich weniger Angst haben als der mittelständische Konzi mit nur einem Geschäft.
Den mittelständische Konzi mit nur einem Geschäft gibt es ja nur abseits der großen Städte noch und da werden Konzessionen ja auch eher nach Umsatz zugeteilt. Insofern sind die Mittelständler schon die mit einem gesunden Fundament.

Wobei ein Entzug der Konzession kann einen solchen Laden schnell in Schieflache bringen, das stimmt. Dass Wempe kein Omega mehr hat, stört das Voll-Sortiment von Wempe, wird aber sonst nicht groß auffallen. Wenn einem kleinen die Rolex-Konzession fehlt, wird es halt schnell eng, da man Rolex bei einem guten Händler "erwartet".

Ich sehe aber immer noch keinen Suizid, denn das Internet ist zwar dazu gekommen und viele Grauhändler auch, aber bisher sind auch die Uhrenfans immer mehr geworden. Wenn ich alleine in meinem Umfeld in diesem Jahr schaue wieviele mich angesprochen haben weil sie eine mechanische Uhr kaufen wollen und ob "das und das gut ist" usw. - die Anzahl der Interessenten steigt und das verteilt sich ja ganz gut auf alle Händler. Bisher gibt es ja auch noch kaum lautes Klagen wie in anderen Branchen.

TheLupus
22.11.2016, 06:25
Ich habe die Kernaussage des Artikels nicht wirklich verstanden. :ka:
Was soll ein Konzessionär jetzt tun? Einen Onlineshop eröffnen und sich bei einer 50 k Uhr mit 14-tägigem Rückgaberecht rumschlagen einschließlich kompliziertem Versand?
Wichtiger wäre, dass die Hersteller Maßnahmen ergreifen, um den Graumarkt zu unterbinden.

Fluzzwupp
22.11.2016, 07:17
Wie soll das denn gehen?

TheLupus
22.11.2016, 07:30
Die Konzessionäre stärken und kontrollieren. Stärken, indem man nicht den Markt mit Uhren flutet und dem Konzessionär hohe Abnahmemengen aufzwingt. Kontrollieren, indem man statt Ignorieren den Verkauf an Reseller unterbindend und die Konzession beim offensichtlichen Verstoß entzieht.

Donluigi
22.11.2016, 08:47
Nur hat halt auch der Konzessionär Interesse am Graumarkt :ka:

ehemaliges mitglied
22.11.2016, 09:22
Schwieriges Statement! Schön, dass du davon ausgehst wenn dir bei Wempe kostenfrei das Band gekürzt und die Ganggenauogkeit geprüft wird, der Uhrmacher sich über intelligente Fachsimpelei freut. Wahrscheinlich freut er sich auch darüber, wenn du ihm sagst, dass die Uhr, die du gerade zum kostenlosen Check up bei ihm hast, nicht im Hause, sondern beim Grauen erworben wurde. Schließlich wusstest du ja bereits welche Uhr du haben wolltest.:dr:

da jetzt mehrmals auf meinen flapsig formulierten post bezug genommen wurde, mache ich es diesmal mit mehr zeit - sollte eigentlich wissen, dass es schlecht ist, wenn man zwischen zwei meetings was schreibt.

zwei themen: a) service und wie wichtig der ist in konkurrenz zum gleichen geschäftsmodell (stationärer handel vs. stationärer handel) und b) konzi vs. grauhändler.

a) wempe bietet seine serviceleistungen kostenlos an. das ist nett und das bewegt den kunden dazu, gerne wieder zu kommen (also mich). irgendwann kann es sogar sein, dass der dann da auch etwas kauft. so ist das im geschäftsleben - kunden in das geschäft zu bekommen, ist das A und O. was dann da drin passiert, hängt vom geschick der angestellten ab. blome verfolgt da einen anderen weg: die verlangen für jeden service geld. ist ihr gutes recht. da ich aber die wahl habe...
der ordnung halber: ich bezahle dem uhrmacher immer etwas für die kaffeekasse. meistens ist das mehr als man bei blome verlangt. es ist eben der ton, der die musik macht.

b) der vorteil eines konzessionärs liegt (neben dem service, der beratung) in der auswahl. es ist nur dort möglich, sich viele unterschiedliche modelle anzuschauen, anzuprobieren. (ich gehe nicht auf uhrenmessen, also ist das zumindest für meine person der fall). mir macht es auch freude, beim konzi (wempe) einzukaufen. die beratung ist gut bis sehr gut. ich mag das ambiente und ich kaufe auch dort. stahlmodelle.
bei edelmetall sieht der sachverhalt anders aus. da bekomme ich beim grauen einfach den besseren preis. mag sein, dass ich auch beim konzi handeln kann, denke aber nicht, dass der bis zu 20 prozent nachgeben wird. wenn ich mich irre, bitte ich um verzeihung. ich gehe einfach mal davon aus.

grundsätzlich muss ein stationärer handel wie blome, wempe, rüschenbeck uvm. sich für schwere zeiten rüsten. miet- und personalkosten sind extrem hoch, der druck durch einfach strukturierte graue wächst enorm (wobei das bestimmt ein komplexes thema ist - die bedingen sich auch gegenseitig). hier ist, wie überall, ein übergang zu sehen, der den gesamten einzelhandel (be)droht. die neue welt gegen die alte welt. ich bekomme das jeden tag "an der front" mit und merke große rat- und hilflosigkeit. mir fehlt eine aggressivität des bestehenden handels. dort kommen keine ideen, wie man dem online-monster (wahrnehmung vieler händler) beikommen kann.

zum schluß: von suizid zu sprechen, ist allerdings nicht richtig. der würde eine bewusste handlung voraussetzen.

ehemaliges mitglied
22.11.2016, 10:14
Das Thema ist vielschichtig und zu 95% stimme ich Tobias und Percy zu! Trotzdem mein Senf dazu.

Zum Thema Konzi: Wie bereits erwähnt, ohne Türsicherung keine Versicherung, so einfach ist das. Wurde mir von meinen Konzis, die ich beide auch privat kenne, auch so gesagt ... sogar der Wachdienst ist vorgeschrieben ... insofern, da gibt es wenig Spielraum. Und wer sich darüber aufregt oder sogar gegen den Konzi als Argument ins Feld führt, ist, wenn er vorgibt, selbst Ahnung zu haben, nur polemisch.

Dann die ungebildeten Angestellten ... nun ... da ich auch schon Mitglieder hier an meinen Stammkonzi vermittelt habe, die das bestätigen können, will ich dazu mal soviel sagen: Diejenigen, die bei ihm für den Verkauf von Uhren zuständig sind, haben mehr Ahnung als viele Mitglieder hier ... dazu noch von vielen Marken! Meine Hauptansprechpartner sammeln selbst Uhren, einer ist selbst Uhrmachermeister ... und in Anbetracht, dass die sich nicht mit einer Marke sondern mit 20 Marken auskennen müssen, dazu auch mit Zubehör etc. ... nun ja, aber lassen wir das.

Zum Thema Service: Mein Konzi kann und darf selbst verschiedene Marken reparieren, inkl. Rolex und Lange ... und auch der Aftersales Service ist erstklassig. Wenn kritisiert wird, dass manche Konzis bzw. 'stationärer Handel' keinen Service ausführen, dann sehe ich auch da mehrere Facetten: Einerseits liegt es an den Herstellern, ob sie Ersatzteile etc. an den Händler und dessen Uhrmacher ausliefern ... aber es sollte auch im Interesse des Kunden sein, dass derjenige, der eine Revision ausführt, diese nach den Vorgaben des Herstellers ausführt ... dazu sind Schulungen unerlässlich ... ach ja, nicht nur Uhrmacher müssen sich schulen lassen, auch Ärzte und andere Berufsgruppen müssen sich laufend fortbilden, oftmals sogar auf eigene Kosten!

Und last not least, wo bitte hat hier der Onlinehandel einen Vorteil? Wäre mir neu, dass die eine (zertifizierte) Revision selbst durchführen oder einen Garantiefall an einer neuen Rolex beheben können!

Dann das Thema Onlineshop ... hm, auch hier sollte man nicht den Konzi die Schuld in die Schuhe schieben ... wenn ein Konzi anfangen würde, Rolex via Internet zu verkaufen, ist die Konzession weg, so einfach ist das ... und vermutlich dem Autor auch bekannt ... Rolex und andere Hersteller geben die Spielregeln sehr genau vor ... soll sich nun ein Konzi, vielleicht noch Familienbetrieb, dagegen auflehnen und seine Existenz gefährden?

Womit wir beim Punkt der Liefersituation sind: Mein Konzi (und ich wette meinen Allerwertesten darauf, dass es anderen auch so geht) würde gerne jedem Kunden eine Daytona, Deepblue oder Nautilus verkaufen ... denn, he, man glaubt es kaum, der lebt tatsächlich vom Verkauf und nicht vom Abwimmeln ... will man hier Kritik anbringen, dann doch bitte einen offenen Brief an den Hersteller ... das wäre gerechter und sinnvoller ...

Dann der Grauhandel ... auch hier gilt, wären die Hersteller flexibler und würden das liefern, was der Händler will, bräuchte es keinen Grauhandel ... Rolex liefert Pakete und der Konzi muss zum Teil Ware abnehmen, die ewig im Fenster liegt ... ich denke, dass ist vielen Usern hier bekannt und ich schätze, auch dem Autor des Artikels. Will der Konzi begehrte Modelle, muss auch der Rest weg. Also ab zum Grauen damit, teilweise zum HEK bzw. mit einem bis drei Punkten Marge ... hauptsache, schnell gedreht ... denn schließlich wird die Ware vom Konzi bei Anlieferung bezahlt ... dass der Graue im Gegenzug auch immer mal wieder begehrte Uhren bekommt, logisch, muss ja beiden Seiten Spaß machen ...

Würden Rolex und Co nur das liefern, was der Konzi braucht, müsste er nicht an den Grauen liefern ... und würde Rolex den Grauhandel zusätzlich konsequent unterbinden, wäre auf Dauer auch dem Konzi geholfen ... aber offenkundig liegt das gar nicht im Interesse von Rolex und Konsorten ... von dort heißt es zwar, dass der lokale Handel unterstützt wird, aber worin diese Unterstützung besteht, will sich mir nicht erschließen ... ich sehe nur jede Menge Gängelungen, die es den Konzis immer schwerer machen ... und trotzdem wird hier nur der Händler vor Ort angegriffen ...

Und wie Percy schon schrob, dann sind da noch die Boutiquen, direkt von den Herstellern betrieben ... da fällt die Marge weg, sprich, der Gewinn für den Hersteller wird noch größer ... mit dem Nebeneffekt, dass, je erfolgreicher die Boutiquen sind, desto mehr können es sich die Hersteller erlauben, die Konzis weiter zu knebeln, da sie immer weniger auf den Konzi als Vertriebsweg angewiesen sind ...

Mein Eindruck als Sammler mit Einblick in das Geschäft eines Konzis: Der Konzi ist in vielerlei Hinsicht das schwächste Glied der Kette ... auf ihn einzuprügeln ist einfach und bringt sicherlich viele Klicks ... fair oder richtig ist es hingegen sicherlich nicht.

My 2 Cent!

ehemaliges mitglied
22.11.2016, 10:21
Ein Nachtrag zur Liefersituation: Man sollte auch einfach so ehrlich sein und zugeben, dass viele 'Kunden' es genau so wollen, wie es ist: Daytona, Nautilus und Co mit jahrelanger Wartezeit ... denn so und nur so entstehen Hypes und die Preise bleiben stabil ... gäbe es die Daytona zum LP und sogar mit Prozenten bei jedem Konzi ... wäre sie noch so begehrt? Kaum! Wären sie Gebrauchtpreise so stabil? Gewiss nicht!

Insofern: Es sind doch auch die Kunden, also wir, die das System stützen bzw. überhaupt erst ermöglichen!

harleygraf
22.11.2016, 10:24
Glaube kaum, dass unsere Wünsche auf die Maketingstrategie von Rolex, Patek & Co. Einfluss haben....

ehemaliges mitglied
22.11.2016, 10:26
Ich denke, da irrst Du. Es geht um Nachhaltigkeit, die erreicht man durch Begehren. Dieses wird zum Teil eben auch durch künstliche Verknappung und ihre Folgen erzeugt. Ein Mythos will gehegt und gepflegt werden. ;)

TheLupus
22.11.2016, 10:52
Nur hat halt auch der Konzessionär Interesse am Graumarkt :ka:

Wie schrob Charles immer so schön:
GRAUMARKTPREIS = KONZIPREIS + GRAUHÄNDLERMARGE

Warum lassen sich die Konzis die Butter vom Brot nehmen?

jk737
22.11.2016, 11:09
Weil der Grauhändler ihm auch die Uhren abnimmt, die er sonst nicht anbringt und in Märkten (Ausland) platziert, wo der Konzi gar nicht hin verkaufen kann. Und damit macht er mehr Umsatz und kriegt auch mehr "Gute" Uhren zugeteilt.

Mein Konzi ist ein Einzelgeschäft in guter Lage, aber nicht AAA Lage. Und dem geht's gut und der hat keine Probleme mit dem Internet & co. Bietet top und persönlichen Service und hat daher hauptsächlich langjährige Stammkunden. Und dann gibt's in Wien noch viele Touristen aus dem Osten und Asien, die reinlaufen und - wenn sie kaufen - hochpreisig kaufen...

heintzi
22.11.2016, 11:10
Wie schrob Charles immer so schön:
GRAUMARKTPREIS = KONZIPREIS + GRAUHÄNDLERMARGE

Warum lassen sich die Konzis die Butter vom Brot nehmen?

Der Mythbuster hat es doch gerade schön erklärt ... das hat nichts mit Butter vom Brot zu tun. Die Grauen nehmen Ware ab, die sonst wie Blei im Fenster liegt und den cash flow negativ beeinflusst. Und als Großkunden zahlen sie logischerweise weniger als der Erstkäufer / Wenigkäufer :ka:

mac-knife
22.11.2016, 11:35
"Der Tod des klassischen Uhrenhandels durch Suizid

Oder: Kunden müssen draußen bleiben."

Ein ziemlich dummer Beitrag. Es ist mir mit steigendem Widerwillen schwergefallen zuendezulesen. Bemüht darum nach seriöser Analyse zu klingen, gemischt mit umgangssprachlichem Forenslang und in der Schlussfolgerung erbärmlich falsch.

Der klassische Uhrenhandel stirbt nicht, weil er altmodischen Service, freundliche Dienstleistung und ehrliches Interesse an den Wünschen der Kunden aufgegeben und sich obendrein eine Klingel an die Tür geschraubt hat, sondern weil heute praktisch JEDER, der vorhat für eine Anschaffung Geld auszugeben und JEDER, für den das Internet kein Neuland ist, erst einmal im Netz nach Informationen sucht, um vorab ein Gefühl für das Thema zu bekommen. Und dabei stößt er zwangsläufig, gleich ganz oben auf der ersten Suchseite auf den Internetanbieter. Ein Gefühl für das Thema zu bekommen, bedeutet auch, sich über das Preisgefüge zu informieren. Warum soll es beim Uhrenthema anders laufen, als bei der Unterhaltungselektronik zum Beispiel? Am Ende entscheidet für Viele der Preisunterschied bei der Entscheidung, wo er kauft. Damit ist der klassische Uhrenhandel in dem Moment raus, wo dieser eine gewisse Größenordnung überschreitet. Der Rest folgt dem mittlerweile üblichen Schema: angucken und befingern beim Uhrenhändler, kaufen im Internet, anschließend wiederum zügigen Support einfordern beim Uhrenhändler. Das ist so simpel, wie traurig.
Aber es ist eine Frechheit, dem klassischen Uhrenhandel in hämischem Ton die Schuld am eigenen Schicksal als Akt der Selbsttötung vorzuwerfen. Ihm vorzuwerfen, dass er nicht wie früher agiert , sich nicht etwas mehr Mühe beim Beratungsaufwand, technischem Support und Lager gibt, um so zu versuchen eine Kundschaft zu sichern, die sich davon nur noch in den romantischen Phantasien eines Besserwissers zum Kauf beim stationären Einzelhändler überzeugen lässt. Die mag es ja noch geben, aber sie sind zunehmend in der Minderheit.
Und was die geschilderten Kunden Erlebnisse, als das Ergebnis der Recherche vorort anbetrifft - ich bin selbst Einzelhändler und ich weiß sofort, wenn Jemand echtes Interesse hat, oder nur Information und haptische Erlebnisse abschöpfen will. In dem Zusammenhang die Klingel und das Mustern durch die Glasscheibe zu erwähnen, disqualifiziert das Geschriebene eigentlich schon ganz zu Anfang. Ich habe extra das Wort "Artikel" vermieden, denn das würde das ganze auf eine Ebene heben, auf der es nichts zu suchen hat.

Donluigi
22.11.2016, 11:46
Wie schrob Charles immer so schön:
GRAUMARKTPREIS = KONZIPREIS + GRAUHÄNDLERMARGE

Warum lassen sich die Konzis die Butter vom Brot nehmen?

Konzessionäre können über Grauhändler zum einen Altbestände abbauen und zum anderen - rein theoretisch - an Uhren, die über Liste gehen, bissi mitverdienen.

TheLupus
22.11.2016, 12:11
Die Konzessionäre stärken und kontrollieren. Stärken, indem man nicht den Markt mit Uhren flutet und dem Konzessionär hohe Abnahmemengen aufzwingt. Kontrollieren, indem man statt Ignorieren den Verkauf an Reseller unterbindend und die Konzession beim offensichtlichen Verstoß entzieht.


Weil der Grauhändler ihm auch die Uhren abnimmt, die er sonst nicht anbringt und in Märkten (Ausland) platziert, wo der Konzi gar nicht hin verkaufen kann. Und damit macht er mehr Umsatz und kriegt auch mehr "Gute" Uhren zugeteilt.

Mein Konzi ist ein Einzelgeschäft in guter Lage, aber nicht AAA Lage. Und dem geht's gut und der hat keine Probleme mit dem Internet & co. Bietet top und persönlichen Service und hat daher hauptsächlich langjährige Stammkunden. Und dann gibt's in Wien noch viele Touristen aus dem Osten und Asien, die reinlaufen und - wenn sie kaufen - hochpreisig kaufen...


Der Mythbuster hat es doch gerade schön erklärt ... das hat nichts mit Butter vom Brot zu tun. Die Grauen nehmen Ware ab, die sonst wie Blei im Fenster liegt und den cash flow negativ beeinflusst. Und als Großkunden zahlen sie logischerweise weniger als der Erstkäufer / Wenigkäufer :ka:


Konzessionäre können über Grauhändler zum einen Altbestände abbauen und zum anderen - rein theoretisch - an Uhren, die über Liste gehen, bissi mitverdienen.

Deshalb schrieb ich, dass die Hersteller den Markt nicht fluten dürfen und die Händler nicht dazu zwingen sollten, Ladenhüter abzunehmen.

In dem Artikel wird alles böse dem Händler angelastet. Aber die Ursache liegt meiner Meinung bei den Herstellern mit ihrer Distributions- und Produktpolitik.

biffbiffsen
22.11.2016, 12:22
Aber hey, dem Hersteller ist das Ganze doch egal. Hauptsache verkauft. Den interessiert doch die Marge des Händlers nicht.


Ob das jetzt clever ist, steht auf einem ganz anderen Blatt.

orphie
22.11.2016, 13:18
Fakt ist dass es ohne Konzessionäre keine Grauhändler und somit auch keine Internetplattformen für Neuuhren geben würde.

Hauptkonkurrenz sind meiner Meinung nach die Boutiquen.

heintzi
22.11.2016, 13:24
Selbstverständlich wollen die Hersteller den Markt fluten. Man nennt es Umsatz, im schlimmsten Falle noch Gewinn :kriese: :steuergespenst:

siebensieben
22.11.2016, 16:12
Warum lassen sich die Konzis die Butter vom Brot nehmen?

Wenn sie die Uhren verkaufen könnten, die alle im Keller lagern, würden sie's sicher machen.

avalanche
22.11.2016, 21:23
Ich denke, die Hersteller haben ganz andere Probleme …

Krise der Uhrenindustrie verschärft sich (http://www.blick.ch/news/erster-rueckgang-seit-februar-exporte-sinken-im-oktober-id5792187.html)