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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Richard Mille Uhren sind ein teures Hobby - mein Erstkontakt mit Richard Mille..... -->



PCS
01.08.2016, 14:56
Uhren sind ein teures Hobby. Nie werde ich den Kauf meiner ersten “guten” Uhr vergessen. Die Uhr fürs Leben sollte das sein, weil ich danach nie wieder eine weitere brauchen würde. Ein ziemlich naiver Gedanke, wie sich alsbald herausstellte.


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Richard Mille RM 67-01 Extra Flat


Knappe 20 Jahre später sitze ich im wunderschönen Hotel Royal Mont Chantilly in meinem Zimmer und starre auf mein Handgelenk. Viele Uhren haben sich in den vergangenen Jahren dorthin verirrt und es war auch schon durchaus die ein oder andere Spektakuläre dabei. Doch das, was da heute so vor sich hin funkelt, das ist dann auch für mich äußerst ungewöhnlich.

Es ist eine RM 67-01, eine Uhr, die so noch gar nicht im Handel erhältlich ist und für die man, so sie dann irgendwann verfügbar ist, rund 180.000 Euro auf den Tisch legen muss. Ihr Gehäuse aus Rotgold ist komplett mit Diamanten besetzt. Sicherlich eine der spektakulärsten Uhren, die ich bislang tragen konnte.


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Auf dem SIHH stellte Richard Mille die RM 67-01 erstmals der Öffentlichkeit vor und ich war direkt begeistert, wenn auch von der etwas “dezenteren” Version im Titangehäuse. Es war meine erste Begegnung mit der Marke Richard Mille, mit der ich mich zuvor nur wenig beschäftigt hatte.


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Richard Mille RM 67-01 Extra Flat


Seit Januar diesen Jahres hat sich das ganz gehörig geändert. Denn die Uhren, die man auf den ersten Blick selbstverständlich auch einfach nur als ‘neumodisches Millionärsspielzeug’ abtun könnte (ausgesprochen unbedingt mit abfälligem Blick und einer hochgezogenen Augenbraue), die entpuppen sich bei näherem Hinsehen als echte Meisterwerke. Mehr noch. Ich wage zu behaupten dass diese Uhren keinen, der von sich selbst sagt, ein Uhrenfan zu sein, kalt lassen können. Dafür steckt einfach zu viel Innovation, zu viele atemberaubende Ideen in ihnen.


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Richard Mille RM 030 Polo Club de Saint-Tropez


Richard Mille, das ist übrigens nicht einfach irgendein Name irgendeines Menschen, der irgendwann im 16., 17., 18. Jahrhundert gelebt, Zeit seines Daseins in einem verschlafenen Örtchen im Jura Uhren für die Königshäuser dieser Welt zusammengebaut hat und nun für die Marketingmaschinerie irgendwelcher Großkonzerne herhalten muss. Nein, Richard Mille ist der Gründer der Marke. Ihn gibt es wirklich. Und wie.

Ich treffe ihn anlässlich der Eröffnung der ersten Richard Mille Boutique in Deutschland, für die man, wie sollte es auch anders sein, den Eingang zur Münchner Maximilianstraße gewählt hat. Es ist nicht nur die erste Boutique in Deutschland, es ist noch dazu der allererste Verkaufspunkt hier überhaupt.


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Richard Mille Boutique München - Foto: © kalory.co.uk


Zuvor gab es somit noch keine Möglichkeit, eine Richard Mille hierzulande offiziell zu erwerben. Deutschland, so erklärt mir Richard Mille, sei ein Markt, den man erst betritt, wenn man wirklich bereit ist. “Machst du da einen Fehler, bist du fertig, bist du tot.”


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Richard Mille mit Sebastien Ogier - Foto: © Richard Mille


Die Boutique in München ist erstaunlich groß. Richard Mille ist es wichtig, möglichst viel von seiner Produktlinie zu zeigen. Diese sei äußerst vielfältig. Er vergleicht sie mit Mercedes-Benz. Dort habe man ja auch den kleinen Roadster, die S-Klasse, Geländewagen, die Formel 1 Boliden etc. Ähnlich sei das auch mit seinen Uhren. Unterschiedliche Uhren für unterschiedliche Einsatzzwecke.


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Richard Mille Boutique München - Foto: © kalory.co.uk


Dass man in Deutschland mit einer Boutique startet ergibt Sinn. Zwar gibt es global gesehen auch Konzessionäre, doch mittelfristig will man sich auf die eigenen Boutiquen konzentrieren. So nun also auch in München und die kleinen Preistafeln im Schaufenster geben einen ersten Eindruck, dass für den typischen Richard Mille Kunden Geld eine eher untergeordnete Rolle spielt. Die zusammengesteckten Zifferntäfelchen sind lang. Sehr lang. So lang, dass für die Eröffnung sogar noch einmal “Nuller” nachbestellt werden mussten.


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Eröffnung der Boutique in München - Foto: © Richard Mille


Für Richard Mille selbst steht nicht der letztliche Endpreis im Mittelpunkt seiner Entwicklungen. Er hat Visionen, Ideen, die er umsetzen will. Koste es, was es wolle. Nach dem Preis, so sagt er, fragen seine Kunden zuletzt. Er sei in der glücklichen Lage, dass seine Kunden das Konzept verstehen, welches hinter seinen Uhren steckt. Daher müsse er ihnen auch nur selten erklären, warum sie so teuer sind.

Zur Jahrtausendwende war es, als Richard Mille erstmalig versuchte, seine Vision der besten Uhr Wirklichkeit werden zu lassen. Er sprach mit den Uhrmachern bei Audemars Piguet Renaud & Papi und die waren begeistert. Die RM 001 war geboren – und schlug ein wie die vielzitierte Bombe.


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Richard Mille RM 001 Tourbillon - Foto: © Richard Mille


Doch genau darin lag gleichzeitig auch ein Problem. Nach der RM 001 sagten alle, dass man so etwas nicht toppen könne, erzählt Richard. Was will er danach noch groß präsentieren? Doch seither zeigt man jedes Jahr etwas Neues und, so verrät er mir, er habe noch so viel in der Pipeline.


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Richard Mille RM 50-02 ACJ Tourbillon


Entsprechend ist das Portfolio an Modellen bis heute deutlich gewachsen. Modelle mit Tourbillon sind von Haus aus limitiert, bei den anderen Modellen limitiert die Produktion die Verfügbarkeit. Verteilt werden die Uhren weltweit immer nach dem gleichen Schlüssel. 30-30-30-10 beträgt der. Jeweils 30% gehen nach Amerika, Europa und Asien, 10% direkt nach Japan, wo die Uhren ganz besonderen Anklang finden.


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Richard Mille RM 030 Le Mans Classic


Mit Renaud & Papi verbindet Richard Mille eine echte Freundschaft. Heute beträgt der Anteil der Uhren aus deren Fertigung zwar nur noch etwa 5% des Gesamtumsatzes, dennoch: “Ohne sie hätte ich niemals anfangen können.”


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Pablo Mac Donough bei der Richard Mille Polo Clinic Chantilly - Foto: © Irina Kazaridi


Neben der für Richard Mille so berühmten Tonneau-Form gibt es runde Uhren im Programm, eckige und ganz neu eben auch eine tonneau-förmige Extra Flat. Jede seiner Uhren sei in ihrer Form extrem dreidimensional, erklärt Richard mir. Sie verkörpern viel Volumen. “Was ich liebe ist die Komplexität. Die extreme Raffinesse bei gleichzeitiger Stoßfestigkeit. Sie scheinen fragil, aber sie sind es nicht.” Und sie würden nie langweilig. “Und wenn doch, ist es Zeit für eine weitere Richard Mille.”

Ebenfalls auf dem SIHH 2016 vorgestellt wurde ein ziemlich cooles Modell für Airbus Corporate Jets. Die ersten zehn Stück der RM 50-02 ACJ für Europa waren bereits nach zwei Tagen SIHH vorbestellt. Mittlerweile gibt es auch hier Wartelisten, dabei ist noch nicht einmal eine einzige Uhr ausgeliefert worden.


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Richard Mille RM 50-02 ACJ Tourbillon - Foto: © Richard Mille


Ähnlich sieht es mit dem Erotic Tourbillon, der RM 69 aus. Die Leute seien verrückt nach dieser Uhr, die in einer Auflage von 30 Stück zum Preis von 690.000 CHF plus lokaler Steuern auf den Markt kommt. Doch habe man die Auslieferung bereits zweimal verschieben müssen.


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Richard Mille RM 69 Erotic Tourbillon - Foto: © Richard Mille


Dafür in München zu besichtigen: die spektakuläre Fliegeruhr RM 39-01 für über eine Million Euro. Sieben Jahre habe man an dieser Uhr mit ihren über 1.000 Komponenten herumgetüftelt. “Jedes Mal, wenn wir ein Problem gelöst hatten, kamen zehn neue dazu.” Auf diesem Level sei alles eine Herausforderung. “Man hat zehn Dinge, jedes von ihnen funktioniert, man baut alles zusammen – Albtraum.” Heraus kam eine Uhr, die, so Richard, lauter Dinge kann, die auch jeder Computer in Bruchteilen einer Sekunde ausrechnet. Aber: “Sie ist ein Kunstwerk.”


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Richard Mille RM 039 Tourbillon Aviation E6-B Flyback Chronograph


130 Mitarbeiter hat Richard Mille, einen nicht unbeträchtlichen Teil der von ihnen gefertigten Uhren-Kollektion nehmen die Editionen der Richard Mille Markenbotschafter ein. Sportuhren, Markenbotschafter, kennen wir alles, machen andere ja auch. Seit Jahren. Ja und nein. Wer die Sportwelt ein wenig verfolgt, der wird sicherlich schon gemerkt haben, dass die wenigsten Sportler ihre bereitgestellten Uhren auch wirklich zum Sport tragen. Meist werden sie erst kurz vor der Siegerehrung schnell wieder angezogen.


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Richard Mille RM 011 Automatic Flyback Chronograph Felipe Massa - Foto: © Richard Mille


Anders bei Richard Mille. Denn seine Partner tragen ihre persönlichen Uhren auch zum Sport. Immer. Sei es nun Sebastien Ogier bei der WTCC, Felipe Massa und Romain Grosjean in der Formel 1, Rafael Nadal beim Tennis, Bubba Watson beim Golf oder Pablo Mac Donough beim Polospiel, um nur einige zu nennen.


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Foto: © Irina Kazaridi


Schaut man so auf die filigran skelettierten Werke der oft nur wenige Gramm (bei der RM 27-01 Rafael Nadal sind es beispielsweise nur 18,83 Gramm!) wiegenden und dabei mit einem Tourbillon ausgestatteten Uhren, hält man es nicht für möglich, dass sie den Erschütterungen am Steuer eines Rallyeautos, der Beschleunigung beim Tennis oder den Strapazen beim Polo trotzen können. Doch spezielle Entwicklungen machen es möglich.


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Richard Mille RM 053 Tourbillon Pablo Mac Donough - Foto: © Richard Mille


Dabei geben eben jene Spitzensportler wichtige Informationen, was die Anforderungen angeht. Die RM 053 von Pablo Mac Donough beispielsweise hat ein spezielles Titan-Gehäuse, welches die Uhr bei möglichen Schlägen schützt.


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Foto: © Irina Kazaridi


Dass Uhren im harten Einsatz dennoch beschädigt werden, das sind Tatsachen, die bei den meisten Firmen nicht an die große Glocke gehängt und wenn doch, so mancher PR Abteilung die Schweißperlen ins Gesicht treiben werden. Richard Mille ist das egal. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen plaudert er aus dem Nähkästchen. So war etwa bei Nadal wahre Überzeugungsarbeit nötig, bis der sich darauf einließ, eine Uhr bei seinen Matches zu tragen. Im Juli 2009 hatte Richard ihn dann soweit. Es waren noch rund 9 Monate bis Roland Garros 2010. 9 Monate zum testen, 9 Monate um – Uhren zu zerstören.

Davon machte Rafa reichlich Gebrauch. Etwa 5 oder 6 Uhren gingen zu Bruch, erinnert sich Richard. Einmal brach das Glas heraus, ein anderes Mal lösten sich die Zeiger, die Krone verabschiedete sich und einmal traf es den Tourbillonkäfig. Doch das war genau das, was er wollte.


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Richard Mille RM 011 Automatic Flyback Chronograph Felipe Massa


“Wir kreieren keine Uhren, damit diese auf Bildern gut aussehen. Wir bauen sie fürs ‘Schlachtfeld’.” Und sie sammeln jede Menge Erfahrung. Obwohl sie noch eine sehr junge Marke sind, verfügen sie über ein unglaubliches Know How, gerade was Dinge wie Stoßfestigkeit, Leistung, Materialien angeht.

So ist bei der RM 27-01 mit ihrem Gehäuse aus Karbon-Nanoröhrchen das Tourbillon-Kaliber etwa durch eine spezielle Kabelaufhängung geschützt, die Beschleunigungen bis zu 5.000 G standhält.


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Richard Mille RM 27-01 Tourbillon Rafael Nadal - Foto: © Richard Mille


Ein großes Thema beim Tennis ist aber auch der Schweiß. Hier muss das Gehäuse wirklich extrem wasserdicht sein, die Dichtungen werden besonders beansprucht und auch das Band muss optimal sein. Für Rafael Nadals Uhr entschied man sich für ein Velcro Strap, da sich herausstellte, dass die Schließe des normalen Bandes im Eifer des Gefechts zu Kratzern auf der Haut führen kann.

Auch Romain Grosjean hatte erst Bedenken, seine Richard Mille Uhr während seiner Formel 1 Rennen zu tragen. Mittlerweile ist sie für ihn so eine Art Talisman geworden. Und selbst den enormen Kräften bei seinem Unfall im Herbst letzten Jahres, bei dem sogar der Sitz brach, trotze die Uhr.


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Richard Mille RM 011 Felipe Massa


Die Grundplatinen in Titan, dazu Karbon, flexible Brücken, die Schläge absorbieren wie eine Federung beim Auto, generell setzt Richard Mille die Entwicklung einer Uhr in enge Verbindung zur Entwicklung von Automobilen. Und Richard Mille ist ein wahrer Autonarr. Er verfügt über eine beachtliche Sammlung an Formel 1 Fahrzeugen aus der goldenen Ära der 70er Jahre, dazu über eine umfangreiche Porschesammlung. 550, 904, 906, 907, 908 und 935 sind nur einige der Exemplare seiner Sammlung. Sein Liebling: der Porsche 917.

Doch zurück zu Nadal und seinem Auftritt in Roland Garos 2010. Die größte Angst, so Richard, war die, ob die Verbindung von Uhr und Band hält. Dass Rafa die Uhr beim Aufschlag verlieren könne, sie eher wenig werbewirksam vor all den laufenden Kameras davonfliegt, das bereitete ihm schlaflose Nächte. “Wir haben die Schrauben verstärkt, setzten speziellen Kleber ein. Es ist wie bei Autos oder in der Flugzeugindustrie. Man lernt jedes Mal dazu und das ist fantastisch.”


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Richard Mille RM 27-02 Tourbillon Rafael Nadal - Foto: © Richard Mille


Er spricht viel über Erfolge und Misserfolge, und wie nah diese manchmal beieinander liegen. So wollte er eine Uhr entwickeln, deren Gangabweichung weniger als 20 Sekunden im Monat beträgt. Das Resultat seiner Bemühungen: unglaubliche 1,36 Sekunden Gangabweichung. Im Monat! Damit ist sie wohl eine der ganggenausten mechanischen Armbanduhren überhaupt. Zehn Stück hat man davon produziert. Verkauft wurden gerade einmal zwei. “My nightmare” sagt Richard dazu.

Eher die Ausnahme allerdings, denn bei vielen Modellen kann die Produktion gar nicht die Nachfrage decken. Nur ein paar hundert Uhren könne man produzieren. Richard wünschte, es wären mehr. Doch die Ausschussquote liegt bei gut 35%. Perfektion wird großgeschrieben. Der kleinste Kratzer auf einem der vielen Teile reicht aus, und die Uhr geht nicht in den Verkauf.


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Richard Mille RM 11-01 Automatic Flyback Chronograph Roberto Mancini


Hat Richard Mille eine Lieblingsuhr? Nein, sagt er, er liebe sie alle, sie seien alle seine Babies. Dann erzählt er aber doch noch von einer ganz besonderen Uhr. Eines Tages rief Rafael Nadal ihn an, ob man seine Uhr aufarbeiten könne. Sie sei zerkratzt, als er sich nach dem Gewinn der US Open in Flushing Meadows vor Freude wohl zu heftig auf den Boden geworfen habe. Die Uhr, die er auch in Wimbledon und bei den French Open getragen hat? Richard überlegte nicht lange, gab Raphael eine neue und behielt die beschädigte Uhr. “Ich trage sie heute noch. Das Glas ist in zwei Teile gesprungen, aber ich liebe das.”

Irgendwie muss ich daran wieder denken, als ich auf “meine” RM 67-01 Extra Flat schaue. Ob Richard Mille es wohl auch lieben würde, wenn ich dieses Exemplar mit Kratzern und einem zerborstenen Glas wieder abgeben würde? Nein, ich denke nicht. Und mein heutiger – kurzer und wenig erfolgreicher – Ausflug mit Pablo Mac Donough in die Welt des Polosports zeigt, dass es, zumindest in dieser Sportart, für mich auch zukünftig nicht zum Markenbotschafter wird reichen. Schade eigentlich.


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Satz mit “x” – Trockenübungen bei der Richard Mille Polo Clinic Chantilly - Foto: © Irina Kazaridi


Mein Fazit: lernt man Richard Mille, den Menschen hinter der Marke, einmal persönlich kennen, ist es schwer zu sagen, was faszinierender ist. Seine Uhren oder seine Offenheit. In jedem Fall aber versteht man, dass der Erfolg dieser Marke nicht allein auf einem extrem guten Marketing basiert. Richard Mille ist jemand, der seine Träume Realität, scheinbar Unmögliches möglich werden lässt. Ohne Kompromisse. Er ist ein Unikat in der zum Teil dann doch recht austauschbaren Uhrenwelt. Und auch, wenn bei jeder Richard Mille Uhr auf die schmerzhafteste Art und Weise deutlich wird, wie teuer das Hobby ‘Uhren’ dann doch tatsächlich sein kann, es ist gut, dass es so jemanden gibt.


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Eames
01.08.2016, 15:12
Danke für den Bericht. :dr:

In der WiWo war noch ein Interview mit Richard Mille.

http://www.wiwo.de/technologie/gadgets/interview-richard-mille-unsere-uhren-sind-nicht-bling-bling/13942196.html

weyli
01.08.2016, 15:21
:ea:

Sympathisch geschrieben!

heintzi
01.08.2016, 15:21
Unglaublich abgefahrene Uhren - danke für die Einblicke :dr:

TheLupus
01.08.2016, 15:29
Sehr interessant, dass sich RM soviel Gedanken über Stoßfestigkeit und Wasserdichte macht. :gut:
Klasse Bericht. Danke, Percy! :top:

Darki
01.08.2016, 15:51
Obgleich größtenteils nicht ganz mein Geschmack, schon sehr beeindruckend. Vielen Dank, Percy :gut:

Newbie01
01.08.2016, 17:02
Ich dachte erst Ogier sei Nico 8o ;)

Maga
01.08.2016, 17:21
Percy, ganz großes Kino :verneig:

nominator
01.08.2016, 17:55
Sehr interessanter Bericht, Percy, auch wenn ich zugeben muss, dass mich die Optik weniger fasziniert, als deine Bilderqualität und dein Schreibstil.

Die Gangabweichung ist aber wohl die geringste, die man heute technisch erzielen kann. Chapeau dafür. :gut:

buchfuchs1
01.08.2016, 17:57
Ganz toller, sehr persönlicher Bericht. Hat mir ausgesprochen gut gefallen.
Die Uhren sind krass, krasser am krassesten.
Die Ein oder Andere gefällt mir sogar. 8o

mactuch
01.08.2016, 18:07
Technisch sicherlich Uhren auf höchsten Niveau, mit allerlei Raffinesse. Sowohl bei der Mechanik, der Liebe zum Detail, der Innovationen bei (fast) jeder einzelnen Uhr (da kann sich PP dann doch ne ganz dicke Scheibe abschneiden... :D ), als auch bei der Auswahl und Kombination der Materialien sicherlich das Ende der Fahnenstange des derzeit Machbaren. Abgesehen davon sprechen mich die Uhren überhaupt nicht an. Schlecht ablesbar, nicht meine Preisklasse und auch nicht passend zu meinen ästhetischen Präferenzen.

Wobei ich auch nicht ganz verstanden habe, warum die Wasserdichtigkeit als besondere Herausforderung für einen Tennisspieler besonders betont wurde. Das kriegt jede einigermaßen Taucheruhr doch auch hin, oder? Aber gut, Klappern gehört ja irgendwie auch zum Handwerk.

Trotzdem danke für den Einblick und fürs Mitnehmen. War sicherlich ein besonderer Moment...

ferryporsche356
01.08.2016, 18:30
Schöner Bericht, vielen Dank!

Nachhaltig beeindruckt bin ich von der Tatsache dass die Markenbotschafter ihre Uhren auch bei der Ausübung ihres Sports tragen, ein echtes Statement. :verneig:

Vor allem wenn man dann, so wie gestern beim F1 gucken, sieht dass beispielsweise andere Markenbotschafter wie Nico Rosberg seine IWC auf den Handschuh gedruckt ist...

frame
01.08.2016, 18:52
ich hab gar nicht gewusst, dass es diese Uhren gibt - ein Wahnsinn an Qualität und Präzision! Danke für die Aufklärung durch den klasse Bericht. Bei uns hier lernt man doch wirklich jeden Tag wieder etwas dazu. Sei es für den täglichen Gebrauch oder eben, wie hier, für den Luxusbereich, den man sich nur manchmal leisten kann .... ;););)

stephanium
01.08.2016, 18:54
Danke für die Eindrücke. Ich kannte die Marke bis Dato nur als "Suchparameter" von Chrono24.

Die Uhren sind gar nicht mein Geschmack, muss es aber auch nicht.
Ich finde es prima, dass es auch Fans für diese Marke und deren Modelle gibt.

Gruss

Magul
01.08.2016, 19:52
Schöner Bericht und tolle Bilder:gut:. Der Style der Uhren ist aber gar nicht meins.

ehemaliges mitglied
01.08.2016, 20:07
Danke für den schönen Bericht mit klasse Fotos. Die Uhren dürften noch mehr polarisieren, als die Hublot's.

(Meinen persönlichen Geschmack treffen diese Uhren allerdings nicht)

Pharmartin
01.08.2016, 20:10
Hab die zum ersten Mal letzten Sommer auf Mykonos gesehen in der dortigen Boutique.
Nicht meine Preisklasse aber auf jeden Fall ein sehr erfrischendes Design.

Norbert
01.08.2016, 20:11
Danke für den schönen Bericht! :gut:

siead4
01.08.2016, 20:12
Danke für den tollen Bericht. Faszinierende Uhren. Und irgendwie nicht mal so häßlich...

Cleanerco.
01.08.2016, 20:26
Klasse Beitrag, Aussergewöhliches Design aber nix für mich.

Daniel200
01.08.2016, 21:04
Toller Bericht und klasse Bilder Percy :gut:

Meinen Geschmack trifft Richard Mille aber nicht, da bleibe ich lieber bei den Kronen.

bb007
01.08.2016, 21:08
Mal abwarten was aus der Kooperation mit Aston Martin wird.... Bisher hat mich RM nicht überzeugt, technisch super, aber das Design :motz:

siebensieben
01.08.2016, 21:09
Percy bei der Persönlichkeitsveränderung. ;) Klasse Reportage, tolles Event!

The Banker
01.08.2016, 21:12
Sehr interessanter Blick über den Tellerrand, danke Percy :gut:!

ehemaliges mitglied
01.08.2016, 21:19
Wieder eine Menge gelernt. Danke.

Sascha
01.08.2016, 21:30
Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags wurde auf Verlangen des Nutzers gelöscht.

harleygraf
08.08.2016, 22:11
Sehr interessant, Percy.:gut:
Danke für den Einblick in die Welt von Richard Mille.

lachender
08.08.2016, 22:31
Danke für den schönen Bericht Percy, tolle Bilder von wirklich genialen, extravaganten Uhren. Ich finde sehr viele RM Uhren richtig klasse nur leider sind die Preise genauso speziell wie die Uhren.

ehemaliges mitglied
08.08.2016, 23:46
Geiler Bericht, Percy. Für mich einer der besten und interessantesten. :gut:

WUM
09.08.2016, 08:28
technisch, toll!!! ....doch die Dinger sind mir zu laut, auffällig, look-at-me-I-am-rich....



Gruss



Wum

andreas40
12.08.2016, 14:41
Wunderbare Uhren, leider nicht meine Preisklasse...

MSA
21.09.2016, 01:28
Vielleicht in Ergänzung zu dem Bericht zwei weitere Modelle des Herstellers, die ich - auch in München - mir einmal ansehen durfte. (inhaltsgleich erschienen bei www.watch-online.de (http://www.watch-online.de))

RM 38-01 Tourbillon G-Sensor - Bubba Watson

Das erste der beiden kurz vorgestellten Modelle trägt die Bezeichnung RM 38-01 Tourbillon G-Sensor - Bubba Watson. Watson, ein US-amerikanischer Golf-Profi, kooperiert bereits seit 2010 mit Richard Mille.

Das jüngste Produkt der Zusammenarbeit ist ein Tourbillon. Als Besonderheit ist dieser mit einem sogenannten G-Sensor ausgestattet. Diese unter 12 Uhr angebrachte Anzeige zeigt den Golfern die akkumulierte Beschleunigung ihres Schwungs. Bis zu 20 G können dabei angezeigt werden. Der Drücker bei 9 Uhr setzt die Anzeige wieder auf Null.

Das 42,7 x 49,9 x 16,1 Millimeter große und bis 50 Meter wasserdichte Gehäuse ist aus einer speziellen Keramik namens TZP-G gefertigt. Richard Mille verspricht durch den Einsatz dieses Materials eine um 20 bis 30 Prozent höhere Festigkeit, vergleichen mit herkömmlicher Keramik.

Das Handaufzugswerk, Kaliber RM 38-01, verfügt über eine Gangreserve von ca. 48 Stunden und arbeitet mit einer Frequenz von drei Hertz, was 21.600 Halbschwingungen/Stunde entspricht.

Die RM 38-01 Bubba Watson erscheint in einer Auflage von 50 Exemlaren und kostet 817.000 Euro.


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RM 037 Ladies' Automatic

Trotz der Fokussierung auf technische Besonderheiten ist Richard Mille auch ein Hersteller von Damenuhren. Ein Beispiel dafür ist das Modell RM 037 Ladies' Automatic, hier gezeigt in einer steinbesetzten Rotgoldausführung.

Die Uhr hat eine Größe von 52,2 x 34,4 mm x 12,5 Millimetern. Neben der Uhrzeit (Stunden und Minuten) wird das Datum - als Großdatum - angezeigt. Dessen Einstellung erfolgt über einen Drücker bei 10 Uhr. Der Schalter bei 4 Uhr dient der Auswahl der Funktionen: Aufziehen - Neutral - Einstellen der Zeiger. Ein kleines Fenster zwischen 3 und 4 Uhr zeigt die gerade aktivierte Funktion an: "W" steht für Aufziehen ("Winding"), "N" für Neutral und "H" für Einstellen der Zeiger ("Hands").

Angetrieben wird die Uhr vom Kaliber CRMA1, einem Automatikwerk mit - Richard Mille-typisch - skelettierten Komponenten. Es stellt eine Gangreserve von etwa 50 Stunden bereit. Mittels einer variablen Motorgeometrie kann der Rotor justiert und den Gewohnerheiten der Trägerin angespasst werden.

In der gezeigten Version kostet die Uhr 721.000 Euro.


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5130G
18.06.2017, 09:43
Richard Mille, das ist übrigens nicht einfach irgendein Name irgendeines Menschen, der irgendwann im 16., 17., 18. Jahrhundert gelebt, Zeit seines Daseins in einem verschlafenen Örtchen im Jura Uhren für die Königshäuser dieser Welt zusammengebaut hat und nun für die Marketingmaschinerie irgendwelcher Großkonzerne herhalten muss. Nein, Richard Mille ist der Gründer der Marke. Ihn gibt es wirklich. Und wie.

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Love it.

bb007
18.06.2017, 09:58
Bisher konnte ich den RM nichts abgewinnen. Vielleicht bin ich zu spießig???

...und zu arm allemal...
.

5130G
18.06.2017, 10:08
Es ist ein ganz bestimmter Stil. Ich denke dabei auch immer automatisch an Supersportwagen, Alcantara und Carbon, Rosegold, positives Bekenntnis zum ostentativen Konsum. Passt nicht so ganz zu meinem Lebensstil, aber faszinierend finde ich die Uhren wie auch das Unternehmen schon sehr.

Es zeigt auch, wie relativ alles ist. Dem Timexträger next door sind schon Day Dates zu viel, gleichwohl "darüber" PP erst anfängt. Aber auch hier gibt es ein preisliches "Darüber".

Es gibt immer einen, der ein noch größeres Boot hat.

Uhrgetüm
19.06.2017, 11:59
...Es gibt immer einen, der ein noch größeres Boot hat.

Das ist genau der Punkt. Daher sollte man sich davon frei machen... Obwohl mir die RM011 von dieser Marke am besten gefällt, lebe ich genauso gut, wenn ich sie nie besitzen werde. ...Ist (auch) nicht meine Preisklasse und die Uhren sind mir persönlich auch technisch zu kompliziert.

Wehe da ist mal 'ne Revi fällig. Ausserdem haben oft auch die technisch einfacheren Dinge nicht nur ihren Reiz sondern machen auf Dauer meist auch weniger Ärger.

Dennoch: schön, dass es sowas überhaupt gibt. Man muss ja nicht alles selbst auch besitzen =)

5130G
25.06.2017, 13:14
Man muss generell eigentlich nicht viel besitzen - ich ziehe den meisten Genuss aus Dingen, die man nicht besitzen kann.

egghead
17.09.2017, 21:55
Mark Cavendish mit RM

http://up.picr.de/30389577em.jpg

Peterchens Mondfahrt
17.09.2017, 22:47
Toller, sehr gut geschriebener Bericht, Percy.:gut:
Anscheinend gibt es nach oben hin gar keine Preisgrenzen mehr ;)

Nautilus5990
19.09.2017, 18:11
Zugegeben, ich werde mir eine RM Uhr höchstwahrscheinlich nicht leisten. ABER - ich finde es toll, dass es RM gibt. Es zeigt, man kann auch komplett neue, innovative Uhrendesigns und Konzepte auf höchstem Niveau umsetzen ohne dabei die klassischen Konzepte a la PAtek, Lange, etc. zu bemühen. Das bringt Frische in die Uhrenwelt.

Ich gebe aber zu, dass ich mich immer wieder frage, wie die Kunden- und Vertriebsstruktur aussieht. Eine RM-Einstiegsuhr beginnt offensichtlich bei über 100k EUR, aufwendigere Uhren liegen bei 1 Mio EUR. Das ist schon eine eigene Welt.

Weiss jemand, wieviel Uhren RM ungefähr absetzt? Immerhin leistet man sich eigene Boutiquen ... Da muss doch auch mal eine Uhr verkauft werden, mindestens eine je Woche :-)

Uhrgetüm
22.09.2017, 20:50
...ich glaube mal etwas von zirka 3.500 Uhren p.a. gelesen zu haben (?).

Die Kundenstruktur sind hauptsächlich Promis aus Musik, Showbizz, Unternehmer, US-Comedians etc... "new money" sozusagen.

Ich finde es erstaunlich wie gut das Marketing bei RM umgesetzt wird/ wurde. Ein guter Teil des Marketing besteht m.M. nach auch darin, dass quasi absurd hohe Preise 'drangeschrieben' werden. Das ist ein ähnliches Prinzip wie die künstliche Verknappung (bei z.B. Daytona und 5711 etc.). So simpel und durchschaubar es auch ist, dennoch zieht es die Kunden an wie das blaue Licht die Mücken.

Durch den bewusst sehr hoch angesetzten Eintrittspreis in "die Welt von RM" wird das Ganze erst erstrebenswert....
Es soll dem Besitzer und seiner Umgebung signalisieren, dass er es "geschafft" hat. Wobei nur unter seinesgleichen diese Marke überhaupt bekannt ist.

Aber dennoch: die Innovation mit neuen Materialien und extremer Schockresistenz in Verbindung mit komplexen Werken (die jedoch von Renauld et Papi zugekauft und 'eingeschalt' werden) ist ein Feld, das die etablierten Marken völlig unbeackert gelassen haben.

Ich finde es, wie bereits oben mal erwähnt, gut, dass so ein Hersteller frischen Wind in die Branche bringt.

PCS
22.09.2017, 20:52
3.500 Uhren erscheint mir sehr hoch...

Uhrgetüm
22.09.2017, 20:55
Ja, mir eigentlich auch. Vielleicht war es auch Fake News ...:ka:

Heridätsch
23.09.2017, 17:11
Trotz des ganzen Marketinggeschwafels, kann ich mit den Uhren überhaupt nichts anfangen

PCS
23.09.2017, 17:12
Na ein Glück hast Du uns das jetzt mitgeteilt. :gut: Nicht auszumalen, wenn Du uns diese Information vorenthalten hättest... :kriese:

Nautilus5990
24.09.2017, 09:46
Ich finde, die haben was. Wie ich schon sagte, RM definiert eine eigene Nische in der Uhrenwelt. Das ist folglich bereichernd für die Uhrenwelt. Ist doch toll. Dass die Werke nicht von RM kommt, sondern von Renauld et Papi wusste ich nicht. Und enttäuscht mich ein wenig. Es nimmt ein wenig den Nimbus von RM ... bei mir persönlich.


Ja, ich würde eine tragen. Weil ich sie toll finde. Das ist wie mit einigen anderen Luxusgütern - die ich wahrscheinlich real nicht alle haben werde. Und damit muss ich - und werde ich mich abfinden. Ohne Missgunst auf diejenigen, die eine haben. Im Gegenteil, ich freue mich, wenn ich eine sehe. Das ist bisher live erst einmal geschehen - in China...

Uhrgetüm
24.09.2017, 10:02
...hab gerade gesehen, die heißen 'Renaud (ohne "l") et Papi'.

In www.uhren-Wiki.net steht auch etwas über die Zusammenarbeit mit RM (und anderen Firmen).

Audemars Piguet hält wohl die Anteilsmehrheit an denen. Die 'großen Werke' mit Tourbillon bei AP werden m.W. auch dort gefertigt.

JamesMcCloud
24.09.2017, 10:23
Dass die Werke nicht von RM kommt, sondern von Renauld et Papi wusste ich nicht. Und enttäuscht mich ein wenig. Es nimmt ein wenig den Nimbus von RM ... bei mir persönlich.




Dafür das der gute Richard immer so herumposaunt wie genial "seine" Werke sind (und das sind viele wirklich) ,
finde ich es auch ein wenig schwach ,
dass er sie nicht im eigenen Haus fertigen lässt.

Mir ist klar das das System der "Fabrique" im 19/20Jh. der Standard für Uhrenfertigung in der CH war (und habe damit überhaupt kein Problem).

Aber heutzutage ...
Wo eben der neue Manufakturbegriff alles ist (und über diesen auch die allgemein total überhitzen Preise gerechtfertigt werden), ist es schon schade,
wenn der Preisprimus und Pionier nichtmal seine Werke selber fertigt.

Die Gehäuse lässt er doch auch extern herstellen (bitte korrigiert mich , sollte ich falsch liegen).

Unabhängig davon...
Mir gefallen seine Kreationen überhaupt nicht .
Zu bunt , zu technisch und errinnert mich von weitem an irgendwelche Billiguhren ...
aber ich erkenne an, dass es sich bei diesen Modellen um (technische) Meisterwerke handelt.
Allein Ganggenauigkeit und Robustheit dieser Kaliber...
Da könnten sich so gut wie alle HH Hersteller eine Scheibe von abschneiden :gut:

Meine Marke ist es nicht , aber ich verstehe jeden der sich dafür begeistern kann.


Lg James

Uhrgetüm
24.09.2017, 13:49
Dass er die Gehäuse auch extern fertigen läßt kann gut sein. Die Ideen und Entwicklungen - auch für die neuartigen Gehäusematerialien - stammen aber von der Firma RM selbst. 'Designed by Richard Mille' sozusagen.

Ja, finde auch dass manche Modelle, gerade auch die mit weißem Kautschukband auf den ersten Blick sogar billig wirken. Ein bisschen wie eine G-Shock.
Die RM011 wäre noch ein Modell welches mir gefallen könnte, aber das Geld dafür wäre sie mir wiederum nicht wert. Bin auch der Ansicht, dass die extremen Preise eher "gerechtfertigt" wären, wenn RM die Werke selbst entwickeln und herstellen würde. Dann wären die Uhren wirklich etwas ganz, ganz spezielles und auch substanziell "outstanding".

Zusammenfassend kann man fast sagen, daß es sich bei dieser Marke um ein ähnliches Produkt handelt wie bei Hublot, nur auf deutlich höherem Niveau und extrem viel höheren Preisniveau... ich hoffe diese Aussage wird jetzt nicht zu negativ aufgefasst. Ist mehr eine nüchterne Betrachtung von meiner persönlichen Seite =)

JamesMcCloud
24.09.2017, 15:33
Und das ist für mich eben das Problem.

Dafür das die wichtigsten Komponenten eben nur "Designed by RM" sind ,
sind mir die Preise zu ambitioniert.
Aber trotzdem ist die Marke nicht schlecht. Ich kann jeden verstehen den RM fasziniert.

Lg James

Uhrgetüm
24.09.2017, 16:09
...das muss man der Person Richard Mille schon lassen: er ist ein genialer Marketing-Mann aber auch seine Uhren selbst können den -von vielen Herstellern für Ihre eigenen Produkte sehr erwünschten - 'Haben-wollen-Effekt' auslösen.

Insofern: Respekt :gut:

egghead
09.10.2017, 10:23
Mark Cavendish und eine neue RM

https://www.instagram.com/p/BZ_1UrvhucQ/?tagged=richardmille

Prototyp für Alain Prost ...

PCS
09.10.2017, 10:33
Hihi. Geil. Im Rimowa Bordset...

Uhrgetüm
09.10.2017, 15:12
Die Sportstars bekommen die einfach so "gestellt" .. müssen nicht ihre eigene Kohle dafür hinblättern :)

ehemaliges mitglied
09.10.2017, 16:23
auf instagram stellt colnago sein C60 „richard mille” edition vor.....

162144

162145

Uhrgetüm
11.10.2017, 12:30
weiß man schon was das Bike kosten wird ? ... Hunderttausend ? ... Mit diesem Namen drauf ...

harleygraf
23.03.2019, 13:25
Mal wiederbeleben diesen Thread....
Letztes Jahr waren wir mit Percy bei den RM Days am Nürburgring.
Eigentlich unser Erstkontakt zu Mille und seinen Uhren.
Mein Freund Knut hat sich spontan in die 67-01 verliebt. Ich übrigens auch....
Gestern hat er seine RM bei Christian in München abgeholt
Ich freue mich sehr für ihn. Ein ganz klein wenig neidisch bin ich auch;)

https://up.picr.de/35340296fg.jpeg

https://up.picr.de/35340297hz.jpeg

https://up.picr.de/35340298uj.jpeg

Vanessa
23.03.2019, 13:40
Geile Uhr.

ein michael
23.03.2019, 14:29
Aber so was von :gut:

mactuch
23.03.2019, 14:50
Wofür ist diese W-D-H Anzeige?

bb007
23.03.2019, 15:05
Ich meine es steht für Wind, date, hour - also die Einstellung der Krone für Aufziehen, Datums- und Uhrzeiteinstellung...

bb007
23.03.2019, 15:06
... Und ja, RM sind tolle Uhren.

harleygraf
23.03.2019, 15:09
Danke BB.:dr:
Wind, Date, Hand.

mactuch
23.03.2019, 16:09
Danke für die Erläuterung. Again what learned... :D

ReneS
23.03.2019, 16:13
Glückwunsch Deinem Bekannten :dr: Tolle Uhr!

The Banker
23.03.2019, 18:30
Möge Knut viel Freude mit der RM haben :dr:.

Für mich - in Anbetracht des für den Preis gebotenen - absolut überbewertet. Aber marketingtechnisch haben die es offenbar drauf !

PCS
23.03.2019, 18:40
Mega geil!!!! :ea:

Richte bitte neidvollste Glückwünsche aus... :gut:

harleygraf
23.03.2019, 18:55
Danke Percy.:dr:
Soll Dich auch grüßen von Knut. So ganz unschuldig bist Du an dieser Uhr ja auch nicht.....;)

linklater
23.03.2019, 19:44
Glückwunsch, starke Uhr. Und weil er gestern dazu grün getragen hat, hast Du Dich heute zumindest diesbezüglich angepasst?,-)

harleygraf
23.03.2019, 20:16
Glückwunsch, starke Uhr. Und weil er gestern dazu grün getragen hat, hast Du Dich heute zumindest diesbezüglich angepasst?,-)

Hat er gestern grün getragen? Warst Du in München?

linklater
23.03.2019, 20:42
Nein, aber ich dachte, dass Bild sei von gestern?

harleygraf
23.03.2019, 20:56
Ach so.:D Ich dachte schon Du bist der dicke Münchner, der gestern zur gleichen Zeit in der RM Boutique war und spontan eine Uhr für 198.000 Euro gekauft hat.....:D
Sorry, die Bilder sind von heute. Und das ist mein Hangelenk, den Hulk hatte ich abgelegt.

linklater
24.03.2019, 10:17
Jetzt habe ich es auch verstanden, hatte mich schon über die nahezu identischen Grüntöne zu Deinem Outfit gewundert:-)

Glückwunsch an Deinen Freund, viel Tragefreude mit dieser tollen, individuellen Uhr!

sterol
24.03.2019, 10:45
bis auf diese Bonbonuhren sind die Uhren einfach nur toll :gut:

lanzet
06.05.2019, 17:21
Hallo Stefan,

gerade erst gesehen. Ganz herzlichen Glückwunsch zur RM - super tolle Uhr & Marke!!
Jenseits meiner Möglichkeiten und daher noch begehrenswerter!

VIEL SPASS DAMIT!!

Liebe Grüße
Stefan

Series3 ExMoD
27.05.2019, 15:46
Hab hier mam gelesen, dass die sehr robust sein sollen!? Deswegen tragen die auch die Tennisspieler im Spiel.
Die ganzen Promis sollen ruhig damit rumlaufen. Meins ist es nicht. Erinnert mich an G-Shock

Adam_Cullen
27.05.2019, 15:50
Hab hier mam gelesen, dass die sehr robust sein sollen!? Deswegen tragen die auch die Tennisspieler im Spiel.
Die ganzen Promis sollen ruhig damit rumlaufen. Meins ist es nicht. Erinnert mich an G-Shock

Naja - ich glaube die Tennisspieler tragen sie primär beim Spiel weil das so im Vertrag drin steht ;)

Micha-K
27.05.2019, 15:59
Hab hier mam gelesen, dass die sehr robust sein sollen!? Deswegen tragen die auch die Tennisspieler im Spiel.
Die ganzen Promis sollen ruhig damit rumlaufen. Meins ist es nicht. Erinnert mich an G-Shock

Es gibt ja die Geschichte von Felipe Massa, als er zu seinen Ferrari-Zeiten einen Test-/Trainingsunfall hatte und dabei kurzfristig 7 oder gar mehr G auftraten (weiß es ehrlich gesagt nicht mehr so genau) und die Uhr danach ohne Probleme weiter lief.


Ich persönlich finde die RM 11 immer noch mit am schönsten.

Pharmartin
27.05.2019, 17:11
Also mir passiert es ja ab und an, dass ich auf eine meiner Kronen schaue und ganz vergesse, die Zeit abzulesen....bei einer RM würde ich zuweilen gar nicht erkennen, wie spät es ist.

siebensieben
27.05.2019, 17:19
Dafür ist sie ja auch nicht gedacht. So ein bisschen wie eine schwarz in schwarz gehaltene Hublot. ;)

mactuch
27.05.2019, 17:28
Ich komm an die RM-Uhren irgendwie nicht ran. Spricht mein ästhetisches Empfinden Null an. Würde keine der Uhren die bisher allein auf dieser Seite gezeigt wurden, geschenkt haben wollen, wenn das mit der Auflage des regelmäßigen Tragens verbunden wäre. Da mag die Technik noch so toll sein. Tolle Technik gibts woanders auch, dann nur eben auch (aus meiner Sicht) schöner und ansprechender verpackt. :ka:

Pharmartin
27.05.2019, 17:36
+1... ist halt momentan eine total angesagt und gehypte Uhr....
Klar, wenn die ganzen Stars so eine tragen (B und C Profis sich diese auch gar nicht leisten könnten).

Wie immer, ist halt Geschmacksache.





Ich komm an die RM-Uhren irgendwie nicht ran. Spricht mein ästhetisches Empfinden Null an. Würde keine der Uhren die bisher allein auf dieser Seite gezeigt wurden, geschenkt haben wollen, wenn das mit der Auflage des regelmäßigen Tragens verbunden wäre. Da mag die Technik noch so toll sein. Tolle Technik gibts woanders auch, dann nur eben auch (aus meiner Sicht) schöner und ansprechender verpackt. :ka:

Duc Loan
27.05.2019, 19:25
Die Uhren sind einfach nur teuer. Nicht mehr und auch nicht weniger.

Das Marketing im Hinblick auf den Preis ist so einfach wie plump:

einfach ein derart absurdes Preisschild daran heften, damit sich die Spreu vom Weizen restlos trennt. Den Wecker kann sich kein Normalverdiener flockig aus der Hüfte sparen, auch oberhalb des Angestelltenuhrsegments ist dle Luft deutlich zu dünn für RM.

Heißt wer eine RM am Arm hat sagt klar und deutlich: Ich hab‘ die Kohle - und zwar richtig ordentlich. Scheint in der Blitzlichtwelt hervorragend zu funktionieren.

Kann man (mit)machen, muss man aber nicht. Das Ganze bei genauerem Hinsehen auch noch mit eingeschalten Renauld et Papi Werken hinterlässt bei mir nicht mehr als ein sehr müdes Schmunzeln.

Aber auch diese Blüte der „Uhrmacherkunst“, insbesondere die Irrungen der RM 69 und der Bonbonreihe, wird ihre Fans finden. Ganz sicher.

Series3 ExMoD
27.05.2019, 20:48
Sieht für mich aus wie G-Shock
Sollen aber auch genau so robust sein
Dennoch, nicht mein Fall..

uhrenfanatiker
27.05.2019, 21:08
Ich finde das Design der Uhren zum Teil klasse, zum Teil sind sie mir zu laut. Die 67-01 finde ich auch super. Kostet die so rund 100k Liste?

Als ich vor kurzem beim Uhrmacher meines Vertrauens Richard Mille erwähnt habe, hat er die Hände überm Kopf zusammengeschlagen - und zwar nicht positiv - allerdings hält er von Hublot auch nichts. Ich denke die RM liebt oder hasst man, gibt da wohl wenig dazwischen. Über sowas wie Preis-/Leistungsverhältnis darf man nicht nachdenken ;-)

crazy_joeblunt
27.05.2019, 21:08
Nur mal eine bescheidene Frage von einem unwissenden....
Sind die schön weil sie schön sind, oder weil sie teuer sind?

Den technischen Aspekt lasse ich mal aussen vor.

Danke:dr:

Ich denke sowohl als auch.
Es gibt Ereignisse z.B. eine Saint Tropez Beach Party, wo das Personal am Arm so gut bestückt ist wie der Großteil des Forum, da hebt man sich mit einer RM natürlich ab und zeigt was man hat.
Das gleiche Funktioniert in unserer Welt ja ähnlich;)

Ob die Teile schön sind, nun ja, liegt im Auge des Betrachters, aber technisch außergewöhnlich keine Frage.
Wie oft musste ich mir schon anhören, wenn Freunde sich an Uhrengesprächen beteiligten, das sie niemals so viel Geld für so eine häßliche Uhr ausgeben würden und meinten eine von meinen Stahl Sportys.
Nun ja, gleiche Grundlage, anderer Level.

Speedygon
27.05.2019, 21:13
Ich bin hin und her gerissen... vielleicht traue ich mich irgendwann ..
Tragekomfort war wirklich beeindruckend!!
Die Preise sind schon crazyyyyy :D 8o

The Banker
27.05.2019, 21:30
Ich bin froh, dass die RM nicht mit mir „sprechen“; da passiert emotional nichts. Ist auch besser so bei den Preisen :D...

PCS
27.05.2019, 21:32
Wie oft musste ich mir schon anhören, wenn Freunde sich an Uhrengesprächen beteiligten, das sie niemals so viel Geld für so eine häßliche Uhr ausgeben würden und meinten eine von meinen Stahl Sportys.
Nun ja, gleiche Grundlage, anderer Level.

Haha. Perfekt zusammengefasst.... :gut:

Grundsätzlich ist das Ok, wenn einem das Design nicht gefällt, man sich so eine Uhr nie kaufen würde, man das Zifferblatt zu unruhig findet, man den Preis für überzogen hält, man kein Verständnis für die Art des Marketings hat etc. Alles kein Problem.

Aber: wenn ich sowas hier lese



Die Uhren sind einfach nur teuer. Nicht mehr und auch nicht weniger.

Das Marketing im Hinblick auf den Preis ist so einfach wie plump:

einfach ein derart absurdes Preisschild daran heften, damit sich die Spreu vom Weizen restlos trennt. Den Wecker kann sich kein Normalverdiener flockig aus der Hüfte sparen, auch oberhalb des Angestelltenuhrsegments ist dle Luft deutlich zu dünn für RM.

Heißt wer eine RM am Arm hat sagt klar und deutlich: Ich hab‘ die Kohle - und zwar richtig ordentlich. Scheint in der Blitzlichtwelt hervorragend zu funktionieren.

Kann man (mit)machen, muss man aber nicht. Das Ganze bei genauerem Hinsehen auch noch mit eingeschalten Renauld et Papi Werken hinterlässt bei mir nicht mehr als ein sehr müdes Schmunzeln.

Aber auch diese Blüte der „Uhrmacherkunst“, insbesondere die Irrungen der RM 69 und der Bonbonreihe, wird ihre Fans finden. Ganz sicher.


dann rollt es mir echt die Fußnägel zusammen. Ohne das jetzt persönlich zu meinen, aber in diesem Post steckt so viel Blödsinn, wie ich ihn im Forum nur selten lesen musste. Im Grunde gehört das als Tatsachenbehauptung gelöscht, allerdings ist das auf der anderen Seite schon fast zu lustig, um es - nicht - stehen zu lassen. ;)

PCS
27.05.2019, 21:33
Ich bin froh, dass die RM nicht mit mir „sprechen“; da passiert emotional nichts. Ist auch besser so bei den Preisen :D...

Verdammt! Das wäre meine Chance gewesen...... :rofl: ;)

The Banker
27.05.2019, 21:34
Why? Bekommst Du Verkaufsprovision :D?

Duc Loan
27.05.2019, 21:44
Von welchem „Blödsinn“ sprichst Du genau, Percy? :grb:
Das Marketinginstrument Nummer 1 ist bei RM der Preis.

PS: Ja, das Aufräumen bzw. Herausnehmen aus der Bilderthread war sinnvoll. Mein Fehler.

PCS
27.05.2019, 21:44
Nein, ich spekulierte halt auf 'ne "Junge Gebrauchte" im SC....... :D

Frag' mich jetzt aber bitte nicht, wie ich drauf komme. :ka:

The Banker
27.05.2019, 21:46
Weder die DD noch den Dato würde ich einzeln 1:1 gegen sowas tauschen :D...

harleygraf
27.05.2019, 21:56
Warum der Uhrmacher beim Erwähnen von „RM“ die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hat, erklärt sich mir auch nicht,Tom...?8o
Selbstverständlich steht es Jedem frei, Design, Marketing und Preis von Mille abzulehnen.
Aber technisch sind die Uhren von RM doch über jeden Zweifel erhaben.

PCS
27.05.2019, 22:16
PS: Ja, das Aufräumen bzw. Herausnehmen aus der Bilderthread war sinnvoll. Mein Fehler.

Kein Problem. Waren auch schon andere Posts vor Dir. Alles gut.



Von welchem „Blödsinn“ sprichst Du genau, Percy? :grb:

Ich weiß grad gar nicht, wo ich ansetzen soll.



Das Marketinginstrument Nummer 1 ist bei RM der Preis.

"Das Marketinginstrument Nummer 1" klingt ja auch schon ganz anders als


Die Uhren sind einfach nur teuer. Nicht mehr und auch nicht weniger.


Klar sind die teuer. Aber sie sind eben nicht einfach nur teuer. Sie sind auch ziemlich einzigartig, was Ideen, Umsetzung und Machbarkeit angeht. Sie rein auf den Preis zu reduzieren mag in Hinblick auf so manchen Käufer vielleicht schon seine Richtigkeit haben, tut dem, was hinter den Uhren steckt, aber unrecht.



einfach ein derart absurdes Preisschild daran heften, damit sich die Spreu vom Weizen restlos trennt. Den Wecker kann sich kein Normalverdiener flockig aus der Hüfte sparen

Sowas habe ich eben auch schon ewigst viele Male über Rolex zu hören bekommen.



auch oberhalb des Angestelltenuhrsegments ist dle Luft deutlich zu dünn für RM.

RM hat in jetzt rund 20 Jahren in etwa so viele Uhren produziert wie Patek Philippe in einem Jahr. Wenn du in einen der äußerst spärlich gesäten Verkaufspunkte gehst, kannst du froh sein, überhaupt ein paar Uhren zu sehen. Gerade die besonders teuren Modelle sind kaum zu bekommen. Zumindest in der jetzigen Wirtschaftssituation ist die Luft also alles andere als zu dünn für RM oder auch generell Uhren in dem Preissegment.



Heißt wer eine RM am Arm hat sagt klar und deutlich: Ich hab‘ die Kohle - und zwar richtig ordentlich. Scheint in der Blitzlichtwelt hervorragend zu funktionieren.

Auch diese Aussage passt zu einer Rolex doch deutlich deutlich besser. Eine RM erkennt doch kaum einer. Nur echte Freaks eben. Aber vielleicht tut es ja gerade in dem Segment besonders weh, wenn andere zeigen, dass sie noch mehr Kohle haben. Wer weiß.



Das Ganze bei genauerem Hinsehen auch noch mit eingeschalten Renauld et Papi Werken hinterlässt bei mir nicht mehr als ein sehr müdes Schmunzeln.

Und ich musste fast weinen. Als Richard Mille anfing, seinen Traum einer eigenen Uhr umzusetzen, fand er bei Renaud et Papi Leute, die bereit waren, das umzusetzen. Auch heute arbeitet man noch eng zusammen, etwa bei der Konstruktion und dem Bau bestimmter Werke. Hierbei handelt es sich um Tourbillons im oberen sechsstelligen Bereich, die für die RM Uhren hergestellt werden, meist jeweils in einer Auflage von 30 Stück.

Das ist was gänzlich anderes als irgendwelche Standardwerke einzuschalen, wie man das aus Deinem Post leicht abfällig herauslesen konnte. Und wenn Du allein anhand des "eingeschalten" Werkes erkennst, dass es sich um ein Renaud et Papi handelt, Chapeau.

Ich hatte vergangenes Jahr die Möglichkeit, mich einmal bei Richard Mille umzusehen. Wir sprechen hier ja von einer sehr kleinen Manufaktur. Entsprechend anders als bei den Großen läuft das da auch ab. Gerne schreibe ich da demnächst ein bisschen mehr dazu. Sofern Interesse besteht.

Wer die Uhren danach immer noch hässlich, schlecht ablesbar oder zu teuer findet, das ist okay. Nur vielleicht hilft's dennoch, mit der einen oder anderen kompletten Fehleinschätzung aufzuräumen.

uhrenfanatiker
27.05.2019, 22:20
Warum der Uhrmacher beim Erwähnen von „RM“ die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hat, erklärt sich mir auch nicht,Tom...?8o
Selbstverständlich steht es Jedem frei, Design, Marketing und Preis von Mille abzulehnen.
Aber technisch sind die Uhren von RM doch über jeden Zweifel erhaben.

Ihm geht es bei Uhrenherstellern immer um die Tradition, Entwicklungen, Patente, Errungenschaften. Daher ist er großer Fan von Jaeger, AP, Rolex und Patek.
Richard Mille wurde 1999 gegründet und hat von den obigen Punkten nicht viel zu bieten. RM konzentriert sich wohl auch viel mehr auf die Vermarktung im Rennsport oder mit Promis als Testimonial - siehe Webseite.
Hublot mit Gründung 1980 ist da ähnlich und hat auch ein ähnliches Vermarktungsprinzip.

Ein Uhrmacher, der seit knapp 30 Jahren im Geschäft ist, kann wohl mit solchen neumodischen Herstellern nichts anfangen, sondern mag lieber Firmen, die hunderte oder tausende Patente halten, Techniken/Komplikationen erfunden haben und sich ihre Sporen von Grund auf selbst verdienen mussten, statt anfangs Fremduhrwerke in ihr "besonderes" Design einzusetzen und erst nach und nach zu lernen, selbst ein Uhrwerk zu bauen.

Duc Loan
27.05.2019, 22:58
Percy, lass‘ uns (sofern Du dies möchtest) das Thema Preispolitik RM doch einmal bei deinem Drink am Frankfurter Quartalstreffen diskutieren.

Ich gehe Dir bei den Einladungen wie zuletzt einfach solange auf die Nerven, bis Du demnächst einmal tatsächlich mit von der Partie bist. :dr:

Insbesondere bei dem Instrument Preis geht gerade RM einen Weg den ich befremdlich finde, und was sich nicht mehr in den von Dir angesprochenen Rolex-Kontext setzen lässt „das man dies schon viele Male so über Rolex zu hören bekam.“

PCS
27.05.2019, 23:08
Ihm geht es bei Uhrenherstellern immer um die Tradition, Entwicklungen, Patente, Errungenschaften. Daher ist er großer Fan von Jaeger, AP, Rolex und Patek.
Richard Mille wurde 1999 gegründet und hat von den obigen Punkten nicht viel zu bieten.

Ja, gut nachvollziehbar, seine Meinung.

Auch da sollte man aber zumindest eines wissen: Richard Mille ist der Firmengründer und der Markenname. Die Manufaktur selbst heißt Montres Valgine. Dort ist Richard Mille 1999 eingestiegen. Valgine wiederum wurde von der Familie Guenat (Dominique Guenat ist der andere Mitgründer von RM) bereits im Jahr 1900 gegründet und ist eben seit jener Zeit als Uhrenmanufaktur tätig.

Man kann also allenfalls kritisieren, dass die Marke Richard Mille noch keine hundertjährige Geschichte hat. Ist aber auch schlecht möglich, denn Richard selbst ist Jahrgang 1951. ;)

PCS
27.05.2019, 23:13
Insbesondere bei dem Instrument Preis geht gerade RM einen Weg den ich befremdlich finde, und was sich nicht mehr in den von Dir angesprochenen Rolex-Kontext setzen lässt „das man dies schon viele Male so über Rolex zu hören bekam.“

Was ich damit meine ist, dass ich eben viele Menschen kenne, die mir damals 'nen Vogel gezeigt haben, als ich 3.450 D-Mark für eine Armbanduhr ausgegeben habe. Man muss eben einfach akzeptieren, dass es Menschen gibt, für die "mal eben 700.000 Euro für 'ne Uhr" auszugeben genauso selbstverständlich ist, wie für die Meisten hier im Forum 7.000 Euro und für die meisten außerhalb dieses Forums 70 Euro. Und es scheinen halt genügend zu sein, dass der Absatz stimmt.

Natürlich ist eine RM für 700.000 ebensowenig knapp kalkuliert wie eine Rolex für 7.000 Euro. RM ist eben in der Lage, ohne Rücksicht auf den Preis irgendwelche Dinge umzusetzen, zu entwickeln und dann eben ein - für die Meisten - absolut absurdes Price-Tag dranzuhängen. Dafür bekommt man ein Statement am Handgelenk, ohne Frage, aber eben auch ein technisches Meisterwerk.

Zum Rest: sehr gerne! :dr:

HolderFloh
28.05.2019, 08:16
Eine Rolex ist die RM des kleinen Mannes. :D

Philly
28.05.2019, 09:29
RM sind Statement-Uhren.
Man liebt sie (auch deswegen) - oder halt nicht.

Weshalb sollte es nicht die Möglichkeit geben 0.5M für eine RM auszugeben?
Weshalb sollte es "besser" sein, denselben Betrag für eine PP auszugeben?

Exklusivität und Wiedererkennungs-Wert machen mE 95% des Verkauf-Erfolgs einer techn.-hochwertigen Uhren-Marke i.e. Ref.-Serie aus:
Auch wenn ich mir keine kaufe, die Uhren haben im heutigen Markt aber sowas von eine Daseinsberechtigung.
Es muss ja niemand eine kaufen, wer unauffällig bevorzugt - kann auch zu Ferrier weitergehen...

Adam_Cullen
28.05.2019, 09:37
Die Uhren sind einfach nur teuer. Nicht mehr und auch nicht weniger.

Das Marketing im Hinblick auf den Preis ist so einfach wie plump:

einfach ein derart absurdes Preisschild daran heften, damit sich die Spreu vom Weizen restlos trennt. Den Wecker kann sich kein Normalverdiener flockig aus der Hüfte sparen, auch oberhalb des Angestelltenuhrsegments ist dle Luft deutlich zu dünn für RM.

Heißt wer eine RM am Arm hat sagt klar und deutlich: Ich hab‘ die Kohle - und zwar richtig ordentlich. Scheint in der Blitzlichtwelt hervorragend zu funktionieren.

Kann man (mit)machen, muss man aber nicht. Das Ganze bei genauerem Hinsehen auch noch mit eingeschalten Renauld et Papi Werken hinterlässt bei mir nicht mehr als ein sehr müdes Schmunzeln.

Aber auch diese Blüte der „Uhrmacherkunst“, insbesondere die Irrungen der RM 69 und der Bonbonreihe, wird ihre Fans finden. Ganz sicher.

+1

ReneS
28.05.2019, 14:23
Ich finde das gut, was RM macht. Die Zielgruppe wird bedient und man ist in seiner Nische sehr erfolreich. Abgesehen davon, RM hat schon ein paar sehr geile Uhren.

Die 11-03 McLaren z.B. wäre mit dem farblich passenden P1 eine der spaßigsten Möglichkeiten, anderthalb bis zwei Millionen in zwei traumhaft schöne Luxusobjekte zu investieren.

:flauschi::flauschi::flauschi:

Micha-K
04.07.2019, 16:42
Floyd Mayweather mit RM 011 am rosa Kautschuk: https://www.instagram.com/p/BzbODaBCzHI/

Sieht gar nicht mal so schlecht aus...

Perseus
04.07.2019, 17:00
bei ihm nicht :supercool:

Chief
08.07.2019, 20:22
Mit Pinker Krawatte ... könnte schon kommen.

PCS
08.07.2019, 22:10
Ich könnt‘ die auch tragen... :op: :rofl:

isistar185
24.06.2021, 16:18
Habe den Thread beim durchstöbern des Forums gefunden. Ein äußerst interessanter Beitrag Percy. Wirklich sehr interessant, deshalb eine Dankeschön dafür.

Die Uhren spielen offensichtlich in jeglicher Hinsicht in einer eigenen Liga:dr: