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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fahrspaß, Emotionen und Motorpower; Rolands Fahrberichte



Roland90
31.07.2016, 16:31
Da ich unheimlich gerne selber Fahrberichte lese und der eine oder andere sich hier über meinen Erlebnisbericht mit dem Lamborghini Gallardo (http://www.r-l-x.de/forum/showthread...vs-Lambo/page4) gefreut hat, hab ich beschlossen hier von Zeit zu Zeit einen Fahr- bzw. Erlebnisbericht zu veröffentlichen wenn ich mal wieder ein Auto gefahren bin, was es verdient, dass darüber berichtet wird.
Eine kurze Bitte noch. In diesem Thread soll es um Fahrspaß und Emotionen gehen. Also bitte keinen Streit.
Anfangen würde ich gerne mit einem Bericht über unseren Porsche 911 Turbo der Baureihe 997.
Kaum einen anderen Sportwagen bin ich bisher öfter gefahren (Ausnahme meinen eigenen ehemaligen Porsche 944), keinen anderen kenne ich so gut. Mit keinem anderen Auto habe ich mich länger befasst.

http://i50.photobucket.com/albums/f306/Eskala1990/1_zpsl95j6y0f.jpg (http://s50.photobucket.com/user/Eskala1990/media/1_zpsl95j6y0f.jpg.html)

Da es sich für mich um ein ganz besonderes Auto handelt, dazu ein paar einleitende Worte:
Das Auto gehört selbstredend noch nicht mir (bin ja zur Zeit noch Student, wenn auch nicht mehr allzu lange), sondern ist im Besitz meiner Familie.
Allerdings ist die Situation, wie dieses Auto zu uns kam, etwas speziell.
Ich wollte schon immer einen 997 Turbo, an den finanziell zur Zeit natürlich nicht zu denken war. Ich hab meinem Erzeuger damit solange in den Ohren gelegen, bis er ein Einsehen hatte und sich breitschlagen ließ, sich eines dieser Autos anzusehen. Wurde damals leider nichts mit dem Kauf, aber die Begierde war geweckt.
Nun gehört mein Vater aber zu den Menschen mit sehr wenig Zeit und Lust sich auf die Suche nach einem solchen Auto zu machen. Die braucht man aber, denn es wird jede Menge Mist angeboten und wirklich gute Autos sind rar und teuer.
Die Rollenverteilung war also klar. Er streckt erst mal die Kohle vor, ich mache die Arbeit. So lief es dann auch. Fast ein Jahr lang habe ich gesucht, beobachtet, besichtigt und gewartet. Bis ich schließlich unser jetziges Auto entdeckt habe.
Allein die Besichtigung war ein Erlebnis. Wer mit 25 schon mal versucht hat, einen 911 Turbo Probe zu fahren, wird wissen was ich meine. Entgegen meiner Erwartungen war der Verkäufer aber sehr offen (das Auto war sogar noch besser als ich es erwartet hätte) und so kam es schließlich zum Kauf. Ich habe dabei ganz schön geschwitzt, war ich doch völlig allein für den Kauf verantwortlich und hatte niemanden dabei, der mit hätte helfen können. Und was wenn ich mich geirrt hätte und das Auto stellt sich hinterher als Grütze heraus? Gott sei Dank ist aber alles gut ausgegangen. Und nun ist er schon eine ganze Weile da unser 997.
Hier also der angekündigte Bericht:


https://www.youtube.com/watch?v=QgjVuN_oymw

Der eine Gedanke der aus einem Werk ein Opus macht....

Diese Wort haben sich seit dem erstmaligen Sehen des Werbespots für den neuen 997 Turbo dauerhaft in mein Hirn gebrannt.
Die Frage, die Porsche sich selbst 1974 beantwortete. Wie macht man ein tolles Werk, in diesem Fall den 911er noch besser. Porsche beantwortet diese Frage seither eindrucksvoll mit dem 911 Turbo. Der sportlichen Speerspitze der alltagstauglichen 911er Derivate.
Wie viel Wirklichkeit steckt in dieser Werbung ?
Zumindest einmal muss ich sagen, dass mir der 997.1 Turbo schon immer unheimlich gut gefallen hat. Für mich war es lange Zeit der schönste moderne 911er überhaupt.
Nähert man sich dem 997.1 Turbo, fallen im Vergleich zu den zivileren 11er zu erst die markanten Lufteinlässe an den breiten Kotflügeln auf

http://i50.photobucket.com/albums/f306/Eskala1990/2_zps500qcoz0.jpg (http://s50.photobucket.com/user/Eskala1990/media/2_zps500qcoz0.jpg.html)

Das ist natürlich längst nicht alles. Der Turbo verfügt neben einem Heckflügel über eine speziell gestaltete Front und Heckschürze. An der Front sind es vor allem die schön integrierten Nebelleuchten an der Seite, welche der Karosserie einen zusätzlichen Schliff geben.

http://i50.photobucket.com/albums/f306/Eskala1990/3_zpschmtdv6x.jpg (http://s50.photobucket.com/user/Eskala1990/media/3_zpschmtdv6x.jpg.html)

Die Heckschürze enthält seitlich ebenfalls zusätzliche Öffnungen.
Der große Unterschied schlummert freilich im Heck des Porsche.
Hier wartet der potente Biturbo-Motor auf seinen Einsatz.

http://i50.photobucket.com/albums/f306/Eskala1990/4_zpsgpnsuzaq.jpg (http://s50.photobucket.com/user/Eskala1990/media/4_zpsgpnsuzaq.jpg.html)

http://i50.photobucket.com/albums/f306/Eskala1990/5_zpsryicahvu.jpg (http://s50.photobucket.com/user/Eskala1990/media/5_zpsryicahvu.jpg.html)

http://i50.photobucket.com/albums/f306/Eskala1990/6_zpsnkijwolo.jpg (http://s50.photobucket.com/user/Eskala1990/media/6_zpsnkijwolo.jpg.html)

http://i50.photobucket.com/albums/f306/Eskala1990/7_zpsnizbwx2v.jpg (http://s50.photobucket.com/user/Eskala1990/media/7_zpsnizbwx2v.jpg.html)

http://i50.photobucket.com/albums/f306/Eskala1990/8_zpswtqrx2jh.jpg (http://s50.photobucket.com/user/Eskala1990/media/8_zpswtqrx2jh.jpg.html)



Im Gegensatz zum Carrera hat der Turbo einen Motorblock, der auch im Rennsport eingesetzt wird, den sagenumwobenen Mezgermotor. Dieser Motor wurde vom Ingenieur Hans Mezger entwickelt und hat einen beinahe schon legendären Ruf. Er gilt als einer der besten Motoren der Welt, ist äußerst langlebig und haltbar und zeichnet sich zum Beispiel durch eine viel bessere Ölversorgung als ein Basismotor im Carrera aus.
Öffnet man die Tür, findet der Porschekenner Vertrautes vor. Sportsitze, Leder, PCM und BOSE sind Serie beim Turbo.
Bis auf den Turbo Schriftzug im Drehzahlmesser unterscheidet sich das Interieur kaum von dem anderer 911er der selben Baureihe.
Bevor es losgehen kann, jetzt noch schnell den Schlüssel links ins Schlüsselloch stecken, wo sollte es bei einem Porsche 911 auch anders sein, kurz den Wahlhebel auf D gestellt und.... Moment mal. Aus der Mittelkonsole ragt ja ein konventioneller Schalthebel hervor.
Sowas ! Wer schält denn heutzutage einen Sportwagen mit 680 Nm bitte noch manuell ?:kriese:
Die Tiptronic, welche zur Bauzeit der ersten 997 Generation aktuell war, beschleunigt doch schneller, bequemer und unkomplizierter. Zudem gilt das von Mercedes AMG adaptierte 5 Gang-Getriebe doch als äußerst standfest und lässt sich per Wippschalter sogar mit einer Hand völlig komfortabel am Lenkrad bedienen.
Aber es hilft ja nichts. Also zaghaft die Zehen ausgestreckt, welche da ein komisches drittes Pedal neben Gas und Bremse ertasten, was, wenn man es tritt, ungewohnter weise immer wieder kommt.
Die rechte Hand, sonst verwöhnt vom Schaltpaddles Ziehen, muss jetzt deutlich mehr und vor allem härter arbeiten. So ein 6 Gang-Getriebe mit Schaltwegverkürzung will schließlich mit genügend Kraft und von fester Hand geführt werden. Dann belohnt einen das Getriebe aber mit herrlich kurzen Wegen und knackigem Einrasten

http://i50.photobucket.com/albums/f306/Eskala1990/9_zpsnigqhvt2.jpg (http://s50.photobucket.com/user/Eskala1990/media/9_zpsnigqhvt2.jpg.html)

http://i50.photobucket.com/albums/f306/Eskala1990/10_zpst5nlgdll.jpg (http://s50.photobucket.com/user/Eskala1990/media/10_zpst5nlgdll.jpg.html)

http://i50.photobucket.com/albums/f306/Eskala1990/11_zpsqfh2ik3n.jpg (http://s50.photobucket.com/user/Eskala1990/media/11_zpsqfh2ik3n.jpg.html)


Vor allem die Kupplung macht es dem ungeübten Turbo-Fahrer nicht gerade leicht. Zwar lässt sie sich aufgrund Servounterstützung sehr wadenschonend betätigen, was man zunächst gar nicht erwartet, hat aber dadurch auch leider keinen exakt definierten Schleifpunkt.
Bis man das Spiel mit Gas und Kupplung perfekt beherrscht, legt man so einige ungewohnte Hüpfer beim Anfahren ein und würgt das Auto auch das eine oder andere Mal ab.
Kann man es, zoomt sich der 997 in atemraubenden 3.9 Sekunden auf Landstraßentempo. Das ist auch heute 10 Jahre nach seiner Vorstellung immer noch ehrfurchtgebietend. Zumal der Schub danach nicht nachzulassen scheint. Zwohundert sind nach weiteren 8.7 Sekunden erreicht und der Turbo marschiert munter weiter. Maximal sind übrigens 310 Kmh drin. Genauso viel wie beim GT3 und GT3 RS der Baureihe. Dann ist drehzahlmässig auch beinahe Sense, denn der 6. Gang steht dann vorm Begrenzer.
Beschleunigen ist ja bekanntlich die Paradedisziplin eines Porsche Turbos.

http://i50.photobucket.com/albums/f306/Eskala1990/12_zpsao7ahdvr.jpg (http://s50.photobucket.com/user/Eskala1990/media/12_zpsao7ahdvr.jpg.html)

http://i50.photobucket.com/albums/f306/Eskala1990/13_zpsd3eineqs.jpg (http://s50.photobucket.com/user/Eskala1990/media/13_zpsd3eineqs.jpg.html)

http://i50.photobucket.com/albums/f306/Eskala1990/14_zps6jjdmzi5.jpg (http://s50.photobucket.com/user/Eskala1990/media/14_zps6jjdmzi5.jpg.html)

Doch wie sieht es mit dem sonstigen sportlichen Talent aus ?
Bremsen zum Beispiel. Dazu kann ich sagen der Turbo bremst wie er beschleunigt. Wird die 4 Kolben-Aluminium-Monobloc-Bremse voll betätigt, kommen einem Assoziationen von Fangseilen für die Landung eines Düsenjets auf einem Flugzeugträger in den Sinn. Treffend beschrieben quellen einem die Augen beinahe aus den Höhlen, während der Körper in den Seilen (gemeint sind selbstverständlich die Sicherheitsgurte) hängt.
Beschleunigung, positive wie negative, lassen also keine Wünsche offen. Kommen wir zur Kerndisziplin für einen echten Sportwagen. Querdynamik!

Hier hat der Turbo gegenüber einem Carrera und vor allem GT3 am meisten mit seinem Mehrgewicht zu Kämpfen. Ein 997 Carrera wiegt vollgetankt etwa 1450 Kilo, ein 997.1 Turbo gute 150 Kilo mehr. Und das merkt man natürlich. Auch wenn Porsche sich alle Mühe gegeben hat, die Pfunde zu kaschieren. Hierzu bedient sich der Turbo einer ganzen Reihe an Helferlein. Dazu gehören unter anderem das serienmäßige adaptives Dämpfersystem PASM und ein automatischer zweiteiliger Heckflügel, welcher bei 120 kmh ausfährt und für Abtrieb sorgt.
Erwähnenswert ist sicherlich noch das (optionale) Sport Chrono-Paket, welches neben einer Stoppuhr auch eine Sporttaste enthält. Bei Betätigung von ebendieser werden im Overboost kurzzeitig 60 extra Nm bereitgestellt. Der maximale Ladedruck steigt auf 1.2 Bar.
Das Plus an Drehmoment macht sich am meisten in der Mittellage, also genau da wo man sich beim sportlichen Kurvenfahren meist aufhält, bemerkbar. Hier zwischen 2100 und 4000 Umdrehungen drücken die beiden VTG-Lader dann noch vehementer und kraftvoller.
VTG ist ohnehin das richtige Stichwort. Zum ersten Mal bei einem PKW mit Ottomotor eingesetzt soll diese neuartige Generation von Ladern mit Variabler Turbinen Geometrie ein deutlich schnelleres Ansprechverhalten ermöglichen. Da die Laderschaufeln immensen Temperaturen ausgesetzt sind, war dies bei Benzinern bisher ein Novum. Porsche schaffte es beim 997 Turbo zum ersten Mal durch den Einsatz von hochlegiertem Wolfram-Stahl.
Das Ergebnis ist zwar deutlich besser als bei einem alten Turbo mit großen Ladern, von der Bissigkeit eines frei saugenden GT3 aber noch himmelweit entfernt.
Genau wie bei älteren Turbos reagiert der 3.6 Liter unter 2000 Touren etwas schläfrig auf Gaspedalstöße, bis sich ab etwa 2.400/min der Ladedruck aufgebaut hat.
Anders ausgedrückt unter 2500 ist der Mezger alles andere als euphorisch, darüber aber geht die Post ab.
Dabei schüttelt er seine ungeheure Kraft völlig lässig aus dem Ärmel. Das ist schon äußerst beeindruckend.
Die freigesetzten Kräfte sind derart gewaltig, dass man aufpassen muss, in den unteren Gängen nicht in den Begrenzer zu fahren. Diese Urgewalt will vor allem in der Kurve auch beherrscht werden. Der fahraktive Allrad hilft da besonders dabei. Denn wenn man am Scheitelpunkt zu früh aufs Gas steigt und einen die explosionsartige Leistungsgewalt überfällt, wäre ohne den intelligenten Allrad, welcher maximal 50 seiner Kraft an die Vorderachse schickt, sich ansonsten aber fast wie ein reiner Hecktriebler verhält, guter Rat oft teuer.
Der Allrad vermittelt fast schon ein beängstigend sicheres Gefühl beim Kurvenfahren. Bei flotter Fahrt spürt man in der Lenkung, wie er sich zuschaltet und sich das Auto regelrecht in den Asphalt krallt. Die Lenkeinflüsse sind dadurch zum Teil sehr stark. Bei unebener Fahrbahn will das Volante gut festgehalten werden da Allrad und Leistung schon kräftig daran zerren.
Insgesamt erschließt der intelligente Allrad solches Leistungsvermögen für eine viel breitere Masse an Menschen. Während der erste Porsche Turbo (930 mit 260 PS von 1974) noch als Witwenmacher verschrien und alles andere als einfach zu fahren war, eröffnet der 997 sein Dynamikpotential fast schon spielerisch so ziemlich jedem.
Klar erfordert die spezielle Turbo-Charakteristik Gewöhnung. Man muss den Motor bei Laune halten, darf die Drehzahl nicht zu weit absacken lassen und muss den Ladedruck konstant halten. Das erfordert für Sauger-Kenner eine deutliche Umgewöhnung. Hat man den Bogen aber mal raus surft man auf der gewaltigen Drehmomentwelle von Kurve zu Kurve, lässt sich von der immensen Power aus den Kehren tragen und fräst leicht mit dem Heck slidend dem Fahrspaßhimmel entgegen.
Die im 997 noch mechanisch arbeitende Lenkung ist ausgesprochen knackig und gibt dem Fahrer jede Menge Feedback.
Vorsehen sollte man sich aber vor radikalen Lastwechseln. Provoziert man den Turbo, reagiert er etwas giftig mit einem Hüftschwung. Das kann auf abgesperrter Strecke witzig sein, auf öffentlichen Straßen ist aber definitiv Vorsicht geboten. Bösartigkeit kann man ihm aber zu keiner Zeit vorwerfen.
Im Komfortmodus sind die Dämpfer zudem alles andere als bandscheibenschädigend. Zwar immer noch straff, aber durchaus langstrecken- und alltagstauglich.


http://i50.photobucket.com/albums/f306/Eskala1990/16_zpsv0doayzk.jpg (http://s50.photobucket.com/user/Eskala1990/media/16_zpsv0doayzk.jpg.html)

http://i50.photobucket.com/albums/f306/Eskala1990/18_zpspchs9keo.jpg (http://s50.photobucket.com/user/Eskala1990/media/18_zpspchs9keo.jpg.html)

http://i50.photobucket.com/albums/f306/Eskala1990/19_zpsvdheaiz0.jpg (http://s50.photobucket.com/user/Eskala1990/media/19_zpsvdheaiz0.jpg.html)

Wenn der Turbo neben seinem Ansprechverhalten einen echten Punkt für Kritik bietet, so ist es sein Klang.
Wer das heisere Sägen eines Sauger B6 erwartet, dürfte ernüchtert sein, wenn er den Motor das erste Mal hört. Der bellt zwar beim Start kurz auf, übt sich aber ansonsten eher in Zurückhaltung denn in Inbrunst.
Nicht dass der Turbo extrem schlecht klingen würde. Aber in erster Linie klingt er anders als ein Sauger. Während beim Carrera und GT3 sich ein heißeres Röcheln zum immer lauter werdenden Sägen steigert und schließlich in einem trommelfellzerfetzenden Kreischen mündet, klingt der Turbo durchweg etwas gedämpft. Steigt die Drehzahl, beginnt es hinter dem Rücken des Fahrers zu brodeln und zu fauchen. Wie ein sich zusammenbrauender Orkan kurz vor der Entladung. Dazu zischt das Überdruckventil des Turbos böse, wenn man vom Gas geht.
Diese Klangkulisse ist sicherlich Geschmackssache. Ich mag sie persönlich gerne, passt sie doch perfekt zum edlen Understatement-Charakter des Turbos.
Während ein Carrera viel rumtönt und ein wenig zubeißt, macht es der Turbo genau anderes herum. Er tönt wenig, aber beißt gewaltig zu. Diese soundtechnische Ausrichtung mag manchen für ein sportliches Topmodell etwas zu lau sein, macht das Auto aber auch im Alltag und auf langen Autobahn-Etappen äußerst erträglich.

Der Turbo ist also so etwas wie die technische Allzweckwaffe aus Zuffenhausen.
Optisch wunderschön, querdynamisch auch heute noch nicht zu unterschätzen, aber vor allem längsdynamisch eine absolute Macht. Im Gegensatz zu einem Ferrari oder Lamborghini entsteht die Faszination und die Emotion nicht so sehr im optischen und akustischen Auftritt. Es ist vielmehr die absolute Lässigkeit, mit der der Turbo in der gleichen Dynamiksektion unterwegs ist wie ein F430, dabei aber völlig alltagstauglich bleibt, jedes Wetter und jede Strecke mitmacht und dich trotzdem jedes mal grinsen lässt, wenn du ihm mal die Sporen geben kannst.

http://i50.photobucket.com/albums/f306/Eskala1990/17_zpssmhx85ql.jpg (http://s50.photobucket.com/user/Eskala1990/media/17_zpssmhx85ql.jpg.html)

Er war und ist eines meiner absoluten Traumautos und ich bin froh, glücklich und dankbar ihn an schönen Tagen fahren zu dürfen wenn mir der Sinn danach steht.
Und für seine Zukunft ist gesorgt.
Das Auto wird als Familienerbstück in ein paar Jahren von mir komplett übernommen werden. Das war der Deal beim Kauf. Ich machte mir die Arbeit bei der Suche und pflege ihn, dafür wird er irgendwann zum damaligen Kaufpreis an mich weitergehen.
Bis es soweit ist, bleibt es ein schönes Vater und Sohn-Hobby, was ich hoffentlich irgendwann auch mit meinem Kind teilen kann, wenn der 997 dann ein Oldtimer ist:winkewinke:

http://i50.photobucket.com/albums/f306/Eskala1990/20_zpsbuqdat0e.jpg (http://s50.photobucket.com/user/Eskala1990/media/20_zpsbuqdat0e.jpg.html)

der_mo
31.07.2016, 16:55
+1
Und geiler Deal! Gefällt mir, euer Plan.

Thunderstorm-71
31.07.2016, 17:47
Wird die 4 Kolben-Aluminium-Monobloc-Bremse voll betätigt, kommen einem Assoziationen von Fangseilen für die Landung eines Düsenjets auf einem Flugzeugträger in den Sinn.


Von 240 auf 0 km/h in 2 Sekunden :D?

Schbass, schön geschrieben; jede Zeile voller Begeisterung :gut:! Viel Freude an dem Wagen weiterhin schon jetzt und erst recht später, wenn er dann Deiner sein wird =).

Magul
31.07.2016, 18:23
Super:gut:

le0p0ld
31.07.2016, 18:45
Schöne Idee, find ich gut, mein Lieber! :gut: :dr:

botti800
31.07.2016, 18:47
weiter so :gut:

le0p0ld
31.07.2016, 18:56
https://abload.de/img/bildschirmfoto2016-07ocyj2.png

Roland90
31.07.2016, 18:57
Nils :rofl:

kurvenfeger
31.07.2016, 19:12
Roland, sehr schöner Artikel, sehr nachvollziehbar geschrieben, man glaubt hinterher das Auto ein klein wenig zu kennen :gut:

TheLupus
31.07.2016, 19:31
Lese gerne deine Berichte, Roland. :gut:

harleygraf
31.07.2016, 19:38
Cool, Roland!
Schönes Feature, tolle Fotos.Macht Spaß.:dr:

eimsbush
31.07.2016, 19:53
Cool Idee, danke fürs Mitnehmen

Herr Vorragend
31.07.2016, 20:03
Sehr schön geschrieben Roland und auch die Bilder sind Klasse. Aber:

Du solltest unbedingt lernen zu retuschieren. Wenn das Kennzeichen schon nicht erkannt werden darf, dann fürs Foto abmachen oder hinterher so retuschieren, dass es nicht so stümperhaft aussieht. Das macht sehr viel kaputt. Gott sei Dank war das Auto weiss.

R.O. Lex
31.07.2016, 20:10
Roland, danke für den Bericht. Gutes Konzept, Enthusiasmus und Emotionen kommen sehr gut rüber, und dennoch sehr ausgewogen geschrieben. :gut:

Ich muss dann mal eben weg zu autoscout24.de und mobile.de ... ;)

ligthning
31.07.2016, 20:10
:gut:

Roland90
31.07.2016, 20:14
Sehr schön geschrieben Roland und auch die Bilder sind Klasse. Aber:

Du solltest unbedingt lernen zu retuschieren. Wenn das Kennzeichen schon nicht erkannt werden darf, dann fürs Foto abmachen oder hinterher so retuschieren, dass es nicht so stümperhaft aussieht. Das macht sehr viel kaputt. Gott sei Dank war das Auto weiss.

Das ist wahr da hab ich mir etwas wenig Mühe gegeben.
Wird das nächste mal besser versprochen.

quado
31.07.2016, 21:14
Toll geschriebener Bericht, vielen Dank! :gut:
Der 997 Turbo ist einfach ein schönes Auto.
Mit dem werdet ihr bzw. wirst du, noch sehr viel Freude haben! :)

Roland90
31.07.2016, 22:01
Ich würde mich noch freuen wenn ein Mod den doppelten Text vor dem vorletzten Bild noch rausnehmen könnte:)

R.O. Lex
31.07.2016, 22:16
Ich würde mich noch freuen wenn ein Mod den doppelten Text vor dem vorletzten Bild noch rausnehmen könnte:)

Das wäre meine Anregung gewesen, wollte aber nicht gleich negativ rüberkommen: Vor dem Absenden noch mal in Ruhe durchlesen und auch die Hinweise der Rechtschreibprüfung beachten.

Roland90
31.07.2016, 22:16
Roland, danke für den Bericht. Gutes Konzept, Enthusiasmus und Emotionen kommen sehr gut rüber, und dennoch sehr ausgewogen geschrieben. :gut:

Ich muss dann mal eben weg zu autoscout24.de und mobile.de ... ;)

Danke,
Du hast doch aber, wenn ich mich richtig erinnere, auch einen sehr schönes 991 Cabrio sogar mit PCCB.
Das ist ebenfalls ein wundervolles Auto:gut:

PS: Gelesen hab ichs bestimmt 5 mal bevor ich es abgesendet habe. Aber irgendwas ist halt leider immer bzw. beim reinkopieren halt nicht 100% aufgepasst :motz:

R.O. Lex
31.07.2016, 22:45
Ja, habe ich, 991S Cabrio, bis auf Sprachsteuerung Vollausstattung. Ich bin auch sehr zufrieden damit und dennoch hat Dein Bericht Lust auf einen Turbo gemacht.

Roland90
01.08.2016, 11:35
:D :gut:
Ein 911 Turbo ist einfach was besonderes auch wenn mir der Carrera ebenfalls sehr gut gefällt. Als Cabrio würde ich den Carrera dem Turbo wohl immer vorziehen. Schon wegen dem Spoiler der mir bei der offenen Variante nie so sehr zusagt wie beim geschlossenen Pendant

frame
01.08.2016, 11:43
Toller Bericht, danke!

Morgan911
01.08.2016, 11:58
http://i1138.photobucket.com/albums/n533/Morgan9111/IMG_2197.jpg (http://s1138.photobucket.com/user/Morgan9111/media/IMG_2197.jpg.html)

Das Bild passt wunderbar zum Turbo. Man kann zur Eisdiele fahren oder auf der Rennstrecke sein Bestes geben.

Nett geschrieben Roland.

Darki
01.08.2016, 12:02
Sehr schön geschrieben, Roland! Vielen Dank für deine Mühe :gut:

Roland90
01.08.2016, 12:03
http://i1138.photobucket.com/albums/n533/Morgan9111/IMG_2197.jpg (http://s1138.photobucket.com/user/Morgan9111/media/IMG_2197.jpg.html)

Das Bild passt wunderbar zum Turbo. Man kann zur Eisdiele fahren oder auf der Rennstrecke sein Bestes geben.



Definitiv :gut:
Ich kenne kaum kein flexibleres Auto, was sich bei Bedarf auch so perfekt für Schnee und Regen, sowie die Oper oder zum einkaufen eignet und dabei aber auch Tracktauglich ist.
Erinnert mich immer ein wenig an meine Explorer 214270. Mit der ist das ähnlich =)

Alex_rs46
02.08.2016, 23:44
Sehr sehr schön geschrieben!
Ich bin schon lange Porschefan, aber die Lust mal mit einem zu fahren war noch nie do stark...
Vllt. Klappts ja mal, danke Roland!

Roland90
03.08.2016, 09:49
Na dann los geht's Alex.
Bei einem Porsche gibt es wirklich viele Möglichkeiten mal einen zu fahren.
Ich hatte dieses Vergnügen schon mit 18 ( 911 G Modell SC mit 204 PS) und seither bin ich süchtig :D
Vermieter sind jede Menge auch zu teils sehr fairen Konditionen am Markt.
Wenn du in einem Porschezentrum in deiner Nähe anrufst und sagst du interessierst dich z.B für den neuen 718 und sagst das du ihn gerne mal ausprobieren möchtest auch wenn er zur Zeit noch nicht finanziell in Frage kommt, werden sie dich mit hoher Wahrscheinlichkeit trotzdem fahren lassen.
Warum ? Ich hab mit dem Verkäufer bei dem ich den 718 abgeholt habe darüber gesprochen.
Porsche gibt vor den Interessenten eine Probefahrt zu ermöglichen und ein Kunde der heute angefixt wird der kauft vielleicht morgen ein Auto und wird ein langjähriger und treuer Kunde.
Kundenbindung eben.
Ist meist wirklich wirklich kein Problem solange man ehrlich ist und seriös Auftritt.

Alex_rs46
03.08.2016, 10:57
Dankeschön für den Tipp... Ich versuch's mal...

Roland90
03.08.2016, 11:30
Ja ist auf jeden Fall einen Versuch wert.
Der Verkäufer sagte auch, das die Vorführer ja dafür da sind. Zudem wird jedem Kunden (auch denen die gerade einen GT4 bekommen haben) der Neue zur Probefahrt angeboten obwohl die Wissen das so ein Kunde sicher in der nächsten Zeit keinen 4 Zylinder Turbo abnimmt.
Warum sollte man da einen zukünftigen Interessenten nicht fahren lassen ? Zumal es von Porsche durchaus Mystery-Shopper gibt und wenn man keine Probefahrt anbietet gibts wohl mächtig ärger.
Der Mythos Porsche muss eben auch mal erfahren werden. Nur so wird man richtig heiß drauf. Das weiß auch Porsche.

bkv
03.08.2016, 21:11
Sehr schöner Bericht, Roland, danke.

Roland90
04.08.2016, 11:10
Danke sehr Michael:dr:

Damit man von meinem Farberichte Thread aus auch alle Farberichte findet die ich in der Vergangenheit geschrieben habe hier noch der Link zum Fahrbericht des aktuellen 718 Boxster:

http://www.r-l-x.de/forum/showthread.php/151417-Porsche-Boxster-und-Porsche-Cayman-heißen-in-Zukunft-quot-Baureihe-718-quot/page11

Street Bob
04.08.2016, 17:30
Prima gemacht Roland, danke!
Nur das mit den Probefahrten ohne Kaufinteresse kommt bei mir nicht so gut an.
Aber das mag jeder halten, wie er mag.

Weiter so:gut:

Roland90
04.08.2016, 18:58
Danke Lou:dr:
Zur Probefahrt: Wenn man offen kommuniziert das man zwar großes Interesse an einem Porsche hat, er finanziell aber zur Zeit leider noch nicht drin ist sehe ich da überhaupt kein Problem. Weder moralisch noch anderweitig. Die Vorführer sind auch dazu da um anzufixen (sagt auch mein Verkäufer). Sowas kann für einen Autofan auch ein echter Ansporn sein. Und plötzlich kann es ganz schnell gehen mit dem begründeten Kaufinteresse...

PIMP
04.08.2016, 19:41
Bei uns im PZ kostet die SB 5.000 € - das sollte man jedenfalls sich berücksichtigen, wenn die Kohle knapp ist...

Roland90
18.08.2016, 17:54
La meccanica delle emozioni

http://up.picr.de/26544235zt.jpg

Schon seit seiner Vorstellung auf der IAA 2013 war ich mir bein Alfa 4C sicher: Den will ich mal fahren.
Das Konzept ist genau nach meinem Geschmack. Leichtbau, richtiger Leichtbau. Nicht dieses Marketing blabla mit 20 Kilo weniger als das Seriependant.
Nein der 4C ist wirklich leicht. 895 Kilo wiegt das Coupé, der Spyder wiegt 45 Kilo mehr. Dabei handelt es sich fairerweise nur um die Trockenangaben. Das bringt ja nun nicht wirklich irgend jemandem was, denn trocken wieg auch ich nur etwa 30 Kilo.
Fahrfertig liegt der 4C bei 1020 respektive 1065 Kilo. Das ist verglichen mit der Konkurrenz wirklich wenig. Ein Porsche 718 Boxster (was ja nun auch bei Gott kein schweres Autos ist) wiegt etwa 1430 Kilo und ist damit satte 400 Kilo schwerer als der 4C.
Erreicht wird dies durch konsequente Radikalität. Nichts ist zu viel am 4C. Beispielsweise gibt es keine Servolenkung und der Beifahrersitz ist nicht verstellbar (gegen Aufpreis auf Wunsch jedoch möglich), die Innenausstattung ist karg. Man blickt auf nacktes Metall, viel Hartplastik und Carbon.
Das wohl prägendste Material am 4C Spyder ist der schwarze Verbundstoff, denn der Leichtbau stützt sich neben der asketischen Ausstattung hauptsächlich auf ein Fahrgestell, welches aus einem 65 KG leichten Monocoque aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff besteht.
Die hintere und vordere Rahmenstruktur ist aus Aluminium.
Angetrieben wird der kleine Alfa von einem 1.8 Liter großem Turbo 4 Zylinder aus der Guiletta QV mit 240 PS. Geschaltet wird ausschließlich mit einem 6 Gang Doppelkuppler genannt TCT (Twin Clutch Tronic)
Alfa ist in jüngster Zeit ja leider etwas untergegangen. Mit dem 4C meldet sich die italienische Automarke schlechthin endlich mit einem richtigen Paukenschlag zurück. Inzwischen regt sich einiges bei Alfa, jüngst mit der neuen Giulia und vor allem dem Sportmodell Quadrofoglio Verde, welches von einem Turbo V6 Motor befeuert wird, der von einem waschechten Ferrariaggregat abstammt. Nämlich dem V8 aus dem California.
Produziert werden aufgrund der geringen Fertigungskapazität vor allem vom Carbon-Monocoque jährlich nur eine kleine Zahl an Fahrzeugen. Alfa spricht von 2500 Stück. Entsprechend lange sind die Wartezeiten von rund 18 Monaten.

Nun hat es sich endlich mal ergeben, dass ich diesen Traumwagen mal bewegen durfte. Sozusagen als Abschiedstour in Jena. Denn meine Zeit hier neigt sich dem Ende. Also nochmal auf die inzwischen so vertrauten Straßen und zum Abschluss mal wieder ein richtiges Hammerauto genießen.

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Das Design finde ich wirklich bildschön. Es steht dem eines Ferrari oder Lamborghini in nichts nach. Der 4C ist klein, fast schon winzig und kauert sich tief über den Asphalt. Eine echte kleine bella macchina.
Nicht umsonst dreht sich jeder nach dem 4C um. Das 4C steht übrigens für 4 cilindri also 4 Zylinder. Mutig ein so emotionales Auto nach einem 4 Zylinder Motor zu bennen. Sowas trauen sich wohl auch nur die Italiener.

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Der Einstieg in das Cockpit gestaltet sich zu Beginn recht schwierig. Die Schweller sind sehr breit und der Einstieg eng. Mit etwas Übung geht das zwar gut, aber man sollte schon gelenkig sein. In einen Ferrari oder Lamborghini kommt man jedenfalls deutlich bequemer rein und raus.

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Jetzt nur noch schnell den Schlüssel drehen und schon erwacht hinter dem Rücken des Fahrers der Mittelmotor.
Überraschend klangstark übrigens. Ob er jetzt schön klingt, vermag ich nicht zu sagen. Er ist jedenfalls laut. Sogar ziemlich laut. Kein Vergleich mit einem Golf R oder Boxster 718.
Die servofreie Lenkung erfordert beim Rangieren deutlich mehr Kraft, als man von den servounterstützten Sportwagen sonst so gewohnt ist.
Los ging es erstmal quer durch die Stadt in Richtung Landstraße. Im Stadtverkehr macht das TCT Getriebe einen ordentlichen Eindruck. Man kann es getrost schalten lassen und einfach nur im Verkehr mitschwimmen.

Die Erwartungen steigen, als endlich die Landstraße mit Kurven in Sicht kommt. Das natürliche Revier dieses kleinen Flitzers. Und los gehts. Beim Gasgeben schießt der Kleine unerwartet heftig los. Gerade bis 100 ist es schlicht beeindruckend, wie sich nur 240 PS anfühlen können, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Es fühlt sich jedenfalls nach deutlich mehr an. Obenraus fehlt ihm natürlich der Hubraum und ihm geht etwas die Puste aus. Als geborener Landstraßen-Räuber aber halb so wild. Da stört eher das träge Ansprechverhalten des Turbomotors. Wirklich bissig ist der wahrlich nicht. Hier bietet sich ein Vergleich mit dem Motor des 718 an. Den empfand ich durchweg als das bessere, sportlichere und emotionalere Aggregat. Auch wenn der 4C deutlich mehr Lärm macht.
Nach den ersten zwei Kurven macht sich bei mir erstmal Ernüchterung breit. Irngendwie passt die servolose Lenkung nicht so richtig. Beim Lenken passiert viel zu wenig gemessen am Lenkeinschlag. Ausserdem vermittelt sie zwar jede Menge Rückmeldung. Nur komischerweise nie das, was ich auch von der Straße wissen möchte. Hmm, das kann es irgendwie noch nicht gewesen sein. Also nochmal umdrehen und die gleiche Strecke zurück. Diesmal stelle ich den DNA Schalter von Neutral auf Dynamik und lass es in der Kurve mal richtig krachen. Und plötzlich passt alles.
Die Lenkung ist spürbar direkter wenn man voll draufhält, ich habe das Gefühl je härter man den 4C rannimmt, desto besser fährt er sich.
Endlich fühle ich die erhofte Agilität und fange an ganz breit zu grinsen. Der Turbo spielt hinter mir sein lautes Lied, während ich so durch die Kurven fräse. Da lacht einem Sportwagenfan das Herz.
Die Reifen kleben wunderbar am Asphalt und das Sportfahrwerk funktioniert ebenfalls wunderbar. Allerdings nur, solange die Straße gut ist. Kommen Bodenwellen oder Schlaglöcher dazu, macht es im 4C wirklich wenig Freude. Weder beim Lenken noch beim Fahren, besser gesagt Drüberhoppeln. Denn der 4c springt eher über schlechten Asphalt als komfortabel drüberzubügeln. Insgesamt passt das aber zum Rennwagen-Feeling, was man definitiv im 4C hat.

Jetzt nur noch schnell angehalten, das Verdeck abgebaut und in dem winzigen Kofferraum verstaut.

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Mit offenem Dach ist das Erlebnis noch einmal deutlich intensiver. Lässt sich streiten, ob man das ohnehin schon extreme Erlebnis einen 4C zu pilotieren nocheinmal steigern muss. Emotional ist es auf jeden Fall. Du meine Güte ist das ein wilder Hund. Man hört jeden Kiesel, der unter dem Auto langspringt und wenn die Fenster unten sind, sitzt man wirklich mitten im Sturm.
Besonders krass ist das auf der Autobahn. Offen mit über 200 Kmh zählt definitiv zu den Erlebnissen, die ich nie wieder vergessen werde :D
Es ist dermaßen laut, dass man außer Wind gar nicht mehr hört. Kein Motor, keine anderen Autos, nur noch Tosen. Das Haar peitscht dir ins Gesicht und trotzdem grinst du breit und kannst nicht aufhören Gas zu geben. Wie in einem Rausch. Herrlich und mitreißend. Oder kurz einfach geil.

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Das kleine Auto liegt dabei sehr stabil auf der Straße und fährt sich für einen Sportwagen auch durchaus spurtreu. Da gibts es finde ich nichts zu bemängeln.
Aber allzulange hält man das dann doch nicht aus und es zieht einen wieder zurück auf die Landstraße, wo der 4c auch hingehört.
Langsam machen sich auch die fehlenden Ablagemöglichkeiten für die Arme bemerkbar. Die Schmerzen nach 2 Stunden intensiver Fahrt beginnen auch aufgrund der servofreien Lekung ein wenig.
Denn zum richtigen Kurven filettieren braucht es deutlich mehr Kraft am Volant als bei bsp. einem Boxster.
Dann lässt man es lieber wieder etwas gemächlicher angehen und genießt den satten Schub des Turbomotors und die Sonne auf der Haut, während man gemütlich durch die Landschaft cruist.
Beim Zurückgeben macht sich bereits ein wenig Trennungschmerz breit. Das Auto ist aber auch eine Augenweide. Aber irgendwie ist man dann auch wieder froh, wenn man in einem bequemen Ledersitz Platz nehmen kann, um in einem Auto heimfahren zu können das leise, im Vergleich zu einem 4C geradezu still ist.

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Fazit:
Der 4c ist eine kleine Fahrmaschine. Wunderschön, agil und extrem radikal. Für den gemütlichen Sonntagsfahrer eher weniger geeignet. Für den Alltag kann man es praktisch komplett vergessen. Dazu ist der Einstieg zu unbequem, der Stauraum zu klein und vor allem die Auslegung viel zu radikal.
Der Alfa ist im Gegensatz zu einem Porsche 718 kein Auto, was ich immer fahren wollen würde.
Er ist ein Spielzeug für die besonderen Stunden. Wie ein Designerstück, was man nur manchmal tragen kann, so ist es auch mit dem 4C.
Er ist das richtige Auto wenn die Sonne scheint, wenn man richtig Lust auf Motorsportfeeling hat und auch ein wenig in seinem Auto arbeiten möchte.
Emotional betrachtet ist es wohl das beste Preis-Leistungs-Verhältnis, das man haben kann.
Der Kleine hält für mich auch mit einem Ferrari und Lamborghini locker mit, ist dabei aber noch extremer als die normalen Derivate aus Modena und Sant'Agata. Und das will schon echt was heißen.
Kein Auto für Zartbesaitete. O-Ton meiner Freundin: "Freiwillig steig ich bestimmt nicht mehr in so ein Teil." :D

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Alex_rs46
18.08.2016, 19:06
Roland... Du kannst einen aber auch so richtig heiß auf etwas machen! Vielen Dank fürs mitnehmen...!!!

hadi
18.08.2016, 19:43
Danke für den Bericht - ich steh auf den 4c!

dpg666
18.08.2016, 20:08
Robert, vielen Dank für Deinen spannenden Bericht.
Ich mag den 4c. Wollte ihn aber trotzdem nicht haben.
Bin wohl zu alt :weg:

Roland90
18.08.2016, 20:16
Ich mag den 4c. Wollte ihn aber trotzdem nicht haben.
Bin wohl zu alt :weg:

Nö absolut verständlich. Der 4C ist ein wirklich spezielles Auto für eine spezielle kleine Zielgruppe. 95% aller Normalos wird er zu heftig sein. Die würden wohl auch nicht damit glücklich wenn sie ihn umsonst bekommen würden. Ich bin übrigens selbst nicht sicher ob ich ihn unbedingt haben muss oder nicht. Hatte gehofft das die Fahrt da ein wenig mehr Klarheit bringt. In 2-3 Jahren ist ein 4C für mich realistisch finanziell stemmbar (könnte ich glatt sofort bestellen bei der Lieferzeit :supercool:)
Aber alleine die Optik , Mamma Mia die ist bei mir ganz große Liebe :) Und daran kann sich ja jeder erfreuen ob er das Auto jetzt besitzen möchte oder nicht.

Ich muss die Eindrücke erst mal sacken lassen damit ich mir klar werde wohin die Reise autotechnisch bei mir gehen soll.

R.O. Lex
18.08.2016, 20:40
Roland, wieder sehr schön geschrieben, vielen Dank! Ich finde den 4C sehr hübsch anzusehen, ansonsten geht es mir aber wie Deni. =)

Roland90
19.08.2016, 07:23
Danke, ja der ist ist einfach bildschön der Kleine:gut:

harlelujah
19.08.2016, 08:22
Hallo Roland,
Mach doch bitte immer einen eigenen Thread auf, wenn du ein Auto testest. So kann man nichts übersehen.
Den 4C Bericht habe ich nur zufällig gefunden

Roland90
19.08.2016, 08:38
Genau das wollte ich ja eigentlich vermeiden.
Aber anscheinend gehen solche Berichte doch unter wenn sie nicht auf Seite 1. des Threads stehen.
Vielleicht tatsächlich besser pro Fahrbericht einen extra Faden:grb:

Alex_rs46
19.08.2016, 15:02
Faden abonnieren und warten bis der Roland wieder den nächsten Hammer raus haut...!

Roland90
19.08.2016, 16:17
Danke Alex :dr:

Was mich immer wieder fasziniert ist wie unterschiedlich ich mit verschiedenen automatisierten Getrieben (zu meist Doppelkuppler, vereinzelt auch sequentielle Getriebe) fahre.
Beim PDK bei Porsche zum Beispiel fahre ich, wenn ich sportlich unterwegs bin, fast ausschließlich manuell über die Wippen am Lenkrad. Das heißt Ganghebel auf Manuell und hochgeschaltet wird per Paddle. Runterschalten lass wie beispielsweise an der Ampeln usw. lasse ich das PDK selbst und benutze die Paddles erst wenn es wieder hoch soll. Ausnahme vor einer Spitzkehere oder beim überholen. Da schalte ich selbst mit den Paddles runter.

Beim den sequentiellen Getrieben wie dem E-Gear im Lambo oder beim alten SMG im BMW bzw mit der R Tronic im Audi R8 schalte ich ausschließlich manuell. Soll heißen die Automatik funktioniert da einfach nicht so wie ich das will beim anbremsen und runter schalten und ich mache alles über die Paddles selbst.

Beim DSG vom 4C (gilt auch für sportliche VW-Konzern Produkte) ist es nochmals anders. Da würde ich gerne selber manuell schalten aber leider geben weder die Paddles noch das Auto irgend einen fühlbaren Hinweis das gerade der Gang gewechselt wurde. Das ganze fühlt sich an wie mit der Playstation. Da man keinen Ruck spürt und die Wippen auch nicht wirklich klacken ist man sich nie sicher das man auch geschaltet hat. Vor allem wenn man gerade recht flott unterwegs ist und nicht die ganze zeit auf den Drezahlmesser schauen kann. So schaltet man oft gleich mehrere Gänge durch und muss dann wieder korrigieren. Irgendwie macht mir das dann weniger Spaß. Dann lasse ich diese Getriebe im Sport Modus meist selber schalten und korrigiere hin und wieder über die Wippen wenn mir die aktuelle Gangwahl nicht gefällt.
Und das ist auch genau der Grund warum ich manche Automatisierten Getriebe mag und manche auch eher nicht. Bei einem Seat Cupra würde ich z.B immer den Schalter wählen. Bei einem Porsche hingegen ist beides absolut perfekt und ich hätte nichts gegen ein PDK (Schalter macht mir aber ebenfalls großen Spaß)

Mich würde mal interessieren wie ihr das mit den automatisierten Getrieben erlebt? Empfindet ihr alle als gleich gut oder seht ihr da ebenfalls größerer Unterscheide ?

Alex_rs46
19.08.2016, 20:49
Also ich bin selbst noch nie am Steuer eines echten (super) Sportler gewesen, aber DSG und Mercedes 7g-tronic ist alles für den Popes... Da willste vor ner Kehre runterschalten, geht's nicht...Beschleunigst voll hoch, willst hochschalten geht's auch nicht...
Ich freue mich auf riesig auf die erste fahrt wo es wie von dir vom Porsche beschrieben das gemacht wird was der Fahrer will auch wenn man in den Begrenzer runter schaltet. Ansonsten versuche ich relativ viel selbst zu schalten, da meine Autos oben rum immer versagen. Aber ich fahr auch kein richtiges Auto...:motz:

Roland90
19.08.2016, 21:02
Ich bin mir gar nicht sicher ob man am Begrenzer runterschalten kann. Warum sollte man auch?
Ich denke das macht das DSG bei keiner Marke. Würde ja auch keinen Sinn ergeben da man damit nur das Getriebe kaputt macht.
Aber man kann ihn in den Begrenzer drehen und wenn man runterschalten will und damit den Motor nicht überdrehen würde dann macht das PDK das auch ohne zu mucken.
Und es hält die Gänge auch endlich beim Kick Down. So hätte das PDK für mich von Anfang an sein müssen.

Alex_rs46
19.08.2016, 21:17
Ich glaub ich sollte mal PDK ausprobieren...
Auch wenn nicht in den begrenzter aber zumindest kurz vorm roten Bereich.
Mein Diesel schaltet nur runter wenn er dann max 3000touren hat auf z. B. 3100 geht's gar nicht...
Aber das ist auch kein Sportwagen, nervt manchmal dennoch...

Spacewalker
19.08.2016, 21:39
Roter Bereich (http://www.gatzky-online.de/mediac/400_0/media/roter~bereich.JPG) und Begrenzer haben schon ihren Sinn. Denn irgendwann ist der Kolben oben, bevor die Ventile zu sind. ;)

Roland90
19.08.2016, 21:50
Natürlich es geht mir auch nicht darum permanent da reinzudrehen.
Das Getriebe soll die Gänge nur bitte auch nahe an der Drezahlgrenze halten wenn man eine Flotte Kurve fährt oder das in dem Moment will und nicht anfangen da selbständig hochzuschalten. Zumindest im manuellen Modus.
Ich möchte halt Entscheiden wann geschalten wird nicht die Elektronik wenn ich schon auf manuell fahre

Ombel
19.08.2016, 22:17
Danke Roland, für deinen Bericht! Ich mag deine Schreibweise! :gut:


Ich frage mich nur, was den Alfa 4C doch so schwer macht? :grb:

Ein Golf GTI von 1976 kam mit 810 Kg und nen Japan Sportler aka Honda Crx von Anfang 1990 mit ähnlicher Ausstattung, kam mit 1010 Kg daher. Alles ohne Carbon oder Alu...

Roland90
19.08.2016, 22:25
Gute Frage Oli. Würde mich auch interessieren. Ein wenig würde sicher noch runter gehen wenn man es drauf anlegt.
Der 4C ist ja ein Sportwagen und da muss das Material ein wenig belastbarer als in einem Golf mit 70 PS sein (größere Bremsen, anderes Fahrwerk usw.) und das kostet dann halt auch Gewicht. Zudem denke ich ist der 1,8er ja kein besonders leichter Motor sondern nur ein normales Kleinwagenaggregat. Gegenüber einem alten Motor ohne DFI und Kats wiegt der sicher etwas mehr. Zusätzlich lässt sich sicher noch an Bremsen und Felgen Gewicht sparen und durch das weglassen der Klimaanlage und des Soundsystems. Dann dürfte das TCT noch etwas schwerer als ein Schaltgetriebe sein und die heute wichtige Sicherheitsausstattung trotz Monocoque etwas üppiger.
Aber vielleicht weiß hier noch jemand etwas genaueres. Der 4C fühlt sich für heutige Verhältnisse beim fahren schon extrem leicht an.

Ombel
19.08.2016, 23:10
Der 1er Golf GTI hatte 110 PS und auch andere Bremsen / Ausstattung als der Standart Golf, wobei wir hier von einem über 40zig Jahre altem Massenmodel sprechen! ;)

Auch liest man, dass das Monocoque beim 4c nur 65 Kg wiegt! Nur von wo kommt das Gewicht her? Ja, wäre wirklich schön, wenn wer vielleicht noch jemand etwas genaueres weiß?

Alex_rs46
19.08.2016, 23:18
Ich gebe euch natürlich recht, macht kein Sinn in den Begrenzer zu drehen, mach ich auch nicht, aber jetzt stellt euch folgende Situation vor: Ihr fährt grad etwas zügig von A nach B...einfach so, weils Spaß macht... Brettert den Berg runter, unten nach der langen Geraden kommt ne Kehre. So, ihr seid im 4 Gang voll auf der Bremse und ihr wisst das ihr im 2. in der Kurve Gas geben müsst damit das Heck stabilisiert bzw. leicht mitgehen kann. D.h. Ihr solltet kurz vor der Kurve den Gang drin haben, weil in der Kurve is blöd und danach sowieso, weil ihr im Drehzahl Keller seid und dann erst runterschaltet verliert ihr Mega viel Zeit... Mit dem Schalter würde jeder den Gang reindrückrn und im richtigen Moment mit Kupplung und Gas es richtig machen. Mit einem PDK müsste es so wie es aussieht wunderbar funktionieren, DSG und 7g-tronic bekomme ich es nicht ideal hin...
Ich denke das wenn die Automatic trotzdem runterschaltet würde (so bei 3500) wenn ich grad am bremsen bin, dann fliegt mir das Getriebe auch nich um die Ohren. Ob es sein muss: nein! Aber schön/schneller wäre es!

Spacewalker
19.08.2016, 23:21
Auch liest man, dass das Monocoque beim 4c nur 65 Kg wiegt! Nur von wo kommt das Gewicht her? Ja, wäre wirklich schön, wenn wer vielleicht noch jemand etwas genaueres weiß?


Mal an den Seitenaufprallschutz gedacht. Knautschzone ist da ja nicht wirklich viel.

Ombel
20.08.2016, 00:03
Hmm, Nein das habe ich nicht! Du meinst das mehr an Gewicht, ist dem Insassenschutz geschuldet?

Spacewalker
20.08.2016, 00:13
Halte ich durchaus für möglich.

Ein Grundsatz der Physik. Kraft ist Masse mal Beschleunigung. (oder auch negative Beschleunigung)

Roland90
20.08.2016, 00:13
Zu einem Teil ganz sicher. Hab ich oben ja auch geschrieben.
Aber auch die größeren Felgen usw wiegen. Und ein Turbomot braucht Ladeluftkühlung usw. Das wiegt alles im Vergleich zu einem alten Golf mit Sauger ,kleinen Räder und mit winzigen Bremsen ohne Airbag und Klima.

Roland90
21.08.2016, 10:28
Was mich mal noch interessieren würde:
Ich hab bei meiner fahrt im Alfa Romeo 4c nicht rausgefunden wie man den Race Modus einlegt. Kann jemand der das Autos schonmal gefahren ist sagen wie genau das Funktioniert ? Ich über den DNA Schalter kann man glaub ich nur zwischen Dynamik Neutral und ALL Weather switchen. Wie kommt man dann in Race ?
Auf öffentlichen Straßen reicht allerdings auch Dynamik aus.

PS: Für alle die Fahrbericht Nummer 2. nicht gefunden haben, einfach eine Seite zurückblättern

fugazi
21.08.2016, 10:37
Musst den Schalter länger gedrückt halten, dann gehts in den Race Modus. Da ist dann allerdings bis aufs ABS wirklich alles abgeschaltet...

Roland90
21.08.2016, 10:53
Danke Bernd.
Ja so sollte es auch sein. Auf öffentlichen Straßen jetzt nicht unbedingt empfehlenswert. Andererseits hatte mein 944 nicht mal ABS , von ESP oder Traktionskontrolle mal ganz zu schweigen,und damit ging es im Sommer auch (man musste natürlich Wissen was man tut).
Allerdings hab ich auch mal bei strömendem Regen eine 360 Grad Drehung an einer Kreuzung gemacht. Da setzt das Herz ein paar Schläge aus. Und ich bin da Gottseidank nicht schnell gefahren. Seither fahre ich bei Regen und Schnee wie eine alte Oma. Ich brauche dies Art von Adrenalin Kicks nicht. Wenn die Sonne scheint und es trocken ist, gerne sehr sportlich. Ansonsten lieber entspannt und gemütlich

Exige
21.08.2016, 15:11
Danke für den Bericht!

M. M. n. kann ein Vergleich mit dem Boxster nicht passen, das sind völlig andere konzepte. Falls du mal die Möglichkeit hast fahr eine Elise S (220 oder 250), die kommt von dem rahmendaten dem 4c deutlich näher und liegen auch preislich ähnlich.

Roland90
21.08.2016, 15:20
Danke für den Bericht!

M. M. n. kann ein Vergleich mit dem Boxster nicht passen, das sind völlig andere konzepte. Falls du mal die Möglichkeit hast fahr eine Elise S (220 oder 250), die kommt von dem rahmendaten dem 4c deutlich näher und liegen auch preislich ähnlich.

Beim Vergleich ging es mir hauptsächlich um den Motor. Beides sind ja 4 Zylinder Turbos. Der eine halt ein Boxer.
Klar sind die Lotus Modelle dem 4C näher als der 718. Aber von gänzlich anderen Konzepten zu sprechen halte ich für übertrieben. Die Autos zielen schon auf die selben Kunden ab. Sind aber unterschiedlich radikal.
Am schnellsten gerade querdynamisch wird trotzdem der Porsche sein. Die ganze Radikalität von 4c und Lostus ist dem Fahrwerk und der Lenkung aus Zuffenhausen einfach nicht gewachsen. Zumal der Motor im 718 für einen kleinen Turbo wirklich sehr Sportlich ist. Dem 4c Aggregat merkt man an das er eigentlich kein Sportmotor sondern nur aus der Golfklasse verpflantzt wurde.
Dafür bieten der Lotus und der Alfa andere Dinge deutlich intensiver.
Preislich sind alle drei für mich in einer Liga. Bleibt am Ende halt Geschmackssache.

Ich kann zumindest verstehe ,ganz vorurteilsfrei, warum man eher zum Porsche greift. Er ist am bequemsten, man kann ihn immer und überall fahren, er lässt sich sehr edel Ausstatten und er fährt zu allem auch noch am dynamischsten. Da fällt die Wahl vielen nicht schwer.

R.O. Lex
21.08.2016, 16:13
Ich kann zumindest verstehe ,ganz vorurteilsfrei, warum man eher zum Porsche greift. Er ist am bequemsten, man kann ihn immer und überall fahren, er lässt sich sehr edel Ausstatten und er fährt zu allem auch noch am dynamischsten. Da fällt die Wahl vielen nicht schwer.

Und sollte sich die Wahl doch als falsch herausstellen oder sich die Präferenzen ändern, dann lässt sich der Porsche wohl am einfachsten und vermutlich auch mit dem geringsten Wertverlust wieder loswerden.

Edmundo
21.08.2016, 16:19
Hmm, Nein das habe ich nicht! Du meinst das mehr an Gewicht, ist dem Insassenschutz geschuldet?
Stabilere Türen, Knautschzone, Airbags, die ganze Sicherheitselektronik, die man auf Grund von Gesetzesbestimmungen und NCAP-Sterneklassifizierung einbauen muss inzwischen. Auch bei solchen Autos. Und das ist auch gut so, denn einen Golf I mit 70 gegen eine Mauer setzen und ein heutiges Auto - das ist schon ein Unterschied. Da wäre doch zu Gold I Zeiten keiner lebend rausgekommen: http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.unfall-auf-der-a94-mercedes-kracht-in-renault-100000-euro-schaden.7b69cb52-7076-41a5-ba5b-606c17955e83.html?utm_source=Facebook&utm_medium=FacebookPost&utm_campaign=SocialMedia. Heutzutage zwei leichtverletzte. Ich glaube man unterschätzt was dazu notwendig ist an konstruktivem und elektronischen Aufwand und alles kostet Kilos.

Auch der Motor mit Euro xy braucht mehr Aufwand als so ein Einfachaggregat eines Golf I. Auch Kilos.

CarloBianco
21.08.2016, 17:12
...Klar sind die Lotus Modelle dem 4C näher als der 718... Am schnellsten gerade querdynamisch wird trotzdem der Porsche sein...

4C und Exige müsste man ja mit dem 981 vergleichen. Und wenn mich nicht alles täuscht sind beide Autos sowohl in Hockenheim als auch auf der Nordschleife schneller als ein Cayman S.

Roland90
21.08.2016, 19:34
Ich hab das mal recherchiert.
Der 4C schaft in Hockenheim 1.14.0 auf der Norschschleife 8.04
Der 981 Cayman S 1.14.1 und die Nordschleife in 8.05
Die Elise 220 Cup 1.15.2 Norschleife hab ich nichts gefunden

Damit liegen die Autos absolut auf einem Level. Sie sind sich so nahe das man die Unterschiede kaum spüren dürfte. Mit Elise 250 Cup und 718 machen sowohl Lotus als auch Porsche einen Schritt nach vorn in Sachen Dynamik. Der 4C hat mit dem Spyder ebenfalls ein kleines Facelift bekommen (ich hab leider keine genauen Infos was sich da genau geändert hat) dürfte aber spätestens jetzt den beiden hinterherfahren.
Man darf aber nicht außer Acht lassen, dass der 4C und die Elise ihre Zeiten mit radikalität und nicht vorhandener Alltagstauglichkeit erkaufen und der Porsche eben nicht.

Außerdem bin ich schon der Meinung das man 4c, Elise und 718 vergleichen kann. Den im Gegensatz zum 981 gibt es die beiden auch nach wie vor neu. Und zumindest den Alfa wird es mindestens noch ebenso lange geben wie den 718 auch. Bei Lotus hab ich keine Ahnung.

Wie auch immer es ist am Ende ja auch egal. Es gibt bei allen drei Marken schnellere Autos, und sie machen sicher auch alle drei Spaß (einen Lotus bin ich noch nicht gefahren ). Die frage ist nur was will man haben ?
1. Ein vollwertigen Sportwagen für immer, von einer deutschen Edelmarke ?
2.Ein Puristisches,kompromissloses Tracktool von einer englischen Marke bei der es leider weder ein richtiges Händlernetz noch ein Servicenetz gibt und von der man auch nicht unbedingt das beste bei der Verarbeitung hört ?
3. Oder eine italienische Diva, mit tollem Carbonmonocouqe und atemberaubendem Design die ebenfalls sehr kompromisslos ist und nicht alltagstauglich & dazu ewig lange Lieferzeiten hat ?

Es sind jedenfalls alles drei 4 Zylinder Sportwagen. Und alle drei haben ihre Daseinsberechtigung und ihren ganz speziellen Reiz.

CarloBianco
21.08.2016, 20:50
Hab jetzt nicht nachgeschaut, aber ein vergleichbarer Exige S nimmt einem Cayman S meines Wissens deutlich mehr ab. Egal, auch ungeachtet von irgendwelchen Rundenzeiten gibt es eben Menschen, die keinen Bock auf Mainstream und "deutsche Edelmarke" haben. Solche Autos sind in der Regel Zweit- oder Dritt-Wagen und auch ich müsste nicht lange überlegen, was ich aufregender fände.

Roland90
21.08.2016, 21:00
Da bin ich bei dir Carlo. Es ist eben was besonderes und hochemotionales ein Auto wie den 4C zu fahren.
Hast du so ein Auto schonmal selbst probiert (Lotus oder 4C)? Ich war mir eigentlich sehr sicher das ich den Alfa toller finden würde als den 718. War aber live dann irgendwie doch nicht so (optisch schon, da ist der 4C für mich kaum zu schlagen).
Ich muss ganz ehrlich sagen er fährt eben leider nicht besser als ein vergleichbarer Porsche. Und er macht zumindest mir auch nicht mehr Spaß.
Beim Lotus mag das anders sein, weiß ich nicht. Dazu ist der 4c einfach zu extrem, die Lenkung zu undefiniert und das ganze Auto einfach zu anstrengend. Ich weiß nicht mal ob ich den als Spaßauto dauernd fahren wollen würde. Er ist eben ein bisschen Hardcore.
Vielleicht gewöhnt man sich da auch nach einer weile dran, passt sich sozusagen an die raue Umgebung an. Ich weiß es nicht. Vielleicht lande ich doch noch irgendwann beim 4C. Optisch lässt er mich nach wie vor nicht los.

Aber ich finde es schön das es alternativen gibt. Und freue mich wenn ich einen Lotus oder Alfa vorbeifahren sehe.

CarloBianco
21.08.2016, 21:36
Einen 4C bin ich mal gefahren, einen 718 noch nicht. Is aber auch egal, ich finde perfekte Autos ebenso langweilig wie perfekte Frauen. Zudem stehen Emotionalität, Markengeschichte und Optik eines Autos dem Fahrgeschehen für mich nicht nach. Und zum Glück erkälte ich mich nicht bei offenem Fenster oder schalte mir die Hand wund ;)

The Banker
22.08.2016, 07:51
Starker Bericht Roland :gut:.

Roland90
22.08.2016, 16:59
Lieben Dank Thilo :dr: