PCS
16.05.2016, 15:32
Bettenburgen, Hochhäuser auf See, das hat doch nichts mehr mit einem Schiff zu tun. Kommentare wie diese kommen immer mal wieder vor, berichte ich über moderne, große Kreuzfahrtschiffe. Für all jene Puristen, für die Fans klassischer Formen und Liebhaber ganz ursprünglicher Kreuzfahrt gibt es heute nun einen echten Leckerbissen.
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MS Volendam im Hafen von Sihanoukville, Kambodscha
Volendam ist eine Stadt in den Niederlanden. Nach ihr benannte die Reederei Holland America Line ihr seinerzeit neustes Kreuzfahrtschiff. 1999 war das und die Volendam damals mit etwas über 60.000 Tonnen bei weitem kein kleines Schiff.
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Klassisches Logo am Schornstein
2016 schaut die Kreuzfahrtwelt anders aus. Am 20. Mai wird mit der Koningsdam das neuste Schiff von Holland America getauft und bringt es auf stolze 99.500 Tonnen.
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MS Koningsdam, das neuste Schiff der Flotte (Foto: © Holland America Line)
Die Volendam gehört heute somit zu den eher kleineren Einheiten und darf Gebiete bereisen, die ein wenig abseits der klassischen Kreuzfahrtrouten liegen. Asien zum Beispiel. Meine Reise führt von Singapore über Thailand, Kambodscha und Vietnam bis nach Hongkong. 14 Tage dauert das, auf Grund unserer Road to Basel Berichterstattung von der Baselworld, kann ich allerdings erst in Bangkok zusteigen.
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Alle Zeitzonen im Blick
Der Flieger nach Bangkok ist hoffnungslos überbucht, dank eines Platzes im Oberdeck des ein wenig betagten Jumbos merke ich davon allerdings recht wenig, die neuen Business-Class Sitze der Lufthansa (kein Vergleich mit der alten “Rutsche”) lassen mich zehn Stunden später komplett erholt in Thailand ankommen. Eine Limousine bringt mich zum Schiff, welches in Laem Chabang liegt.
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Das Atrium der Volendam
Laem Chabang, das ist etwa zwei Stunden von Bangkok entfernt und liegt in Richtung Pattaya. Von Bangkok selbst sieht man auf dem Weg nichts. Ein wenig schade, vielleicht beim nächsten Mal. Zu sehen gibt es auf dem Weg auch so genug. Tempel, buntbemalte Busse, marode Straßen, irrer Verkehr.
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MIX Bar auf Deck 5
Im Hafen von Laem Chabang ist die Volendam das einzige Kreuzfahrtschiff. Und sie ist, das sieht man auf den ersten Blick, ein Schiff der alten Schule. Klassisch, die Linien, die Aufbauten, die zweifarbige Lackierung. Der dunkelblaue Rumpf ist ein Markenzeichen der Reederei Holland America Line, welche seit 1988 zur großen Carnival Corporation gehört.
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Die Volendam in Laem Chabang, Thailand
Das Boarding ist schnell und dank der mit zwei deutschsprachigen Crewmitgliedern besetzten Rezeption auch sehr unkompliziert erledigt. Nur wenige Minuten später bin ich bereits in meiner Kabine. Kabine 2546 gehört zur Kategorie Ocean View und könnte besser kaum liegen. Direkt neben dem vorderen Treppenhaus auf Deck 2, dem so genannten Main Deck.
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MIX Bar und Shops
Wer meine Reiseberichte, meine Kreuzfahrt Reviews verfolgt, der weiß, da gibt es eine Sache, die mich regelmäßig an den großen Schiffen der letzten Jahre stört: die Verteilung der Treppenhäuser. Standard sind mittlerweile zwei Treppenhäuser, eines etwa in der Mitte des Schiffes gelegen, eines hinten. Je nach Kabinenwahl sind lange Wege so vorprogrammiert.
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Atrium
Bei der Volendam ist das anders. Mit 238 Metern nach heutigen Maßstäben sowieso eher mittelgroß, findet man hier drei Treppenhäuser, und die sind auch noch perfekt verteilt. Besser geht’s nicht. Nettes Detail: in den Fahrstühlen liegt jeden Tag ein neuer Teppich aus, der anzeigt, welcher Wochentag gerade ist.
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Der Fahrstuhl verrät es: heute ist Sonntag
Die Ocean View Kabinen sind das, was man gemeinhin als Außenkabine bezeichnet. Sie liegen verteilt auf den Decks 1, 2 und 3. Die Balkonkabinen, hier Lido Suiten genannt, findet man auf Deck 6 und 7, die größeren Neptune Suiten und die Pinnacle Suite liegen ebenfalls auf Deck 7. Innenkabinen runden das Portfolio darüber hinaus nach unten ab.
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Balkon-Kabine “Lido Suite” auf Deck 7
Meine Ocean View Kabine hat eine sehr ordentliche Größe, ist hell und bietet jede Menge Stauraum, den man auch noch äußerst variabel nutzen kann. So lassen sich die Innenleben der groß dimensionierten Schränke nach Bedarf mit einem Griff umbauen. Mehr Ablage oder mehr Fläche zum Hängen von Kleidern? Beides geht. Das ist wirklich äußerst genial gelöst. Auch an einen Krawattenhalter ist gedacht.
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Ocean View Kabine 2546, gelegen auf dem Main Deck (Deck 2)
Zum großen Doppelbett gibt es auch noch eine Couch, die bei Bedarf als Zusatzbett fungiert. Alles äußerst großzügig dimensioniert, einzig das TV-Gerät wirkt da ein wenig klein. Am Schreibtisch steht neben einer US-Steckdose auch eine europäische bereit. So soll es sein.
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Alles da, was man braucht
Im Bad bietet ein Spiegelschrank viel Platz. Das Bad ist erstaunlich geräumig, einzig sieht man ihm das Alter, immerhin 17 Jahre, allmählich an. Das weiß auch Holland America und so werden bei jedem Werftaufenthalt eine gewisse Anzahl an Bädern erneuert. Einige Kabinen verfügen so bereits über neue Badezimmer mit geräumiger Dusche statt Badewanne. Meine wie gesagt noch nicht, was aber auch nicht weiter störend ist.
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Großzügiges Badezimmer mit Wanne
Stichwort Kabinenwahl, da sollte man an Bord der Volendam ein paar Dinge bedenken, speziell was die Kabinen auf Deck 3, dem Lower Promenade Deck angeht. Rund um das Deck verläuft die sehr großzügige und wunderschön holzvertäfelte Promenade. Hat man eine Kabine dort, laufen entsprechend die Passagiere vor dem Fenster vorbei. Die Scheiben sind zwar verspiegelt, dennoch vielleicht nicht jedermanns Sache.
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Der “Outdoor Walkaround” auf dem Lower Promenade Deck (Deck 3)
Zu Nutze machen sich diese spezielle Lage allerdings die Lanai Kabinen. Sie haben statt eines Fensters eine Balkontür. Und damit wird das Promenadendeck zum riesigen Balkon, zwei reservierte Liegestühle inklusive. Sehr schön. Vermeiden sollte man hingegen eine Kabine mit Sichtbehinderung. Denn diese Sichtbehinderungen, meist in Form von Stahlwänden, sind teils wirklich ganz erheblich.
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Lanai-Kabinen mit reservierten Liegestühlen auf Deck 3
Gar nichts falsch macht man hingegen mit den Lido Suiten, mit den Neptune und Pinnacle Suiten sowieso nicht. Bei den beiden letztgenannten hat man sogar Zugang zur Neptune Lounge, in der es den ganzen Tag Kleinigkeiten zu essen gibt und ein Concierge bei etwaigen Fragen hilft.
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Snacks in der Neptune Lounge auf Deck 7, dem Navigation Deck
Ab der Lido Suite aufwärts ist auch eine eigene Minibar vorhanden. Die Ocean View hat so etwas nicht, ein paar Softdrinks stehen aber bereit (natürlich kostenpflichtig), dazu gibt es einen immer wieder frisch gefüllten Icebucket. Das reicht.
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Die Rimowa Koffer sind gut bewacht
Erstmal rein in die Badehose und rauf an Deck, ein wenig sonnen. Doch was ist das? – die Sonne geht grad unter! Verdammte Zeitverschiebung. Na gut, dann eben morgen.
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Sonnenuntergang, hier in Kambodscha
Alternative? Etwas essen wäre nicht schlecht. Aber wo? Probieren wir doch einfach ganz ungezwungen das Buffet Restaurant, das Lido aus. Das findet man normalerweise auf einem der obersten Decks, hinten und so ist es denn auch bei der Volendam. Einmal den überdachbaren Poolbereich mit den zwei Hot Tubs queren, schon steht man im Lido Restaurant. Zwei Buffetbereiche gibt es, einmal auf der Backbord und einmal auf der Steuerbordseite.
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Lido Restaurant auf Deck 8 (Lido Deck)
Sie sind, wie eben das Schiff auch, ein wenig kleiner dimensioniert, allerdings wirklich ausreichend. Die Auswahl der Speisen variiert von Tag zu Tag, könnte aber ein wenig grösser sein. Pizza zum Beispiel fehlt am Abend, ebenso muss ich auf meine geliebten Burger verzichten. Immerhin erhalte ich aber einen diesbezüglich nicht unwichtigen Hinweis. Bis 17 Uhr am Pool gäbe es sie, die Burger. Ok. Ich habe das auf meiner Liste.
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Nur ein kleiner Teil der Nachtisch-Variationen
Das Essen im Buffetrestaurant unterscheidet sich, was Geschmack und Qualität angeht, nicht stark von dem auf den Schiffen anderer US Reedereien. Wer dort glücklich ist, der wird es definitiv auch hier sein.
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Martini Flight gefällig? Oder darf’s dann doch lieber ein Grey Goose sein?
Anschließend zieht es mich an die Bar. Die Frage ist nur – an welche. Denn es gibt davon einige an Bord. Die Oceanbar, das Mix, die Poolbar? Ich entscheide mich für die Bar im Crow’s Nest. Eine Fügung des Schicksals, denn dort lerne ich auch direkt die Vorteile der Happy Hour kennen.
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Crow’s Nest auf Deck 9 (Sports Deck)
Zwischen 21 und 22 Uhr, sowie am Nachmittag zwischen 16 und 17 Uhr, gibt es im Crow’s Nest den zweiten Drink für einen Dollar. Das gilt für alle Getränke bis 7,95 Dollar, was die meisten Softdrinks, Biere, Spirituosen, Cocktails und die Hausweine umfasst.
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Diverse Biere vom Faß gibt es im MIX
Hier kann man tatsächlich richtig Geld sparen und dazu den hervorragenden und sehr aufmerksamen Service von Barkeeper Juvy und seinem Team genießen.
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Die Bar im Crow’s Nest
Davon abgesehen ist das Crow’s Nest, gelegen oberhalb der Brücke und versehen mit einem 270° Panoramablick, auch noch einer der schönsten Orte auf dem Schiff. Und einer der kühlsten. Gefühlt hat es hier maximal 16 Grad, Sakko oder Hoodie sind da ratsam.
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Abends wird hier getanzt
Sakko habe ich eh an, schließlich ist der Dress Code smart casual. Das wird hier an Bord allerdings ein wenig lockerer ausgelegt. Smart casual, das steht in etwa für “bitte nicht in Badekleidung”.
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MIX, again
Nach dem zweiten Drink der Happy Hour geht’s für mich schlafen. Mission „gib dem Jetlag keine Chance“. Im Bett wartet ein Elefant auf mich. Süß. Ich liebe Handtuchtiere. Schokolade gibt’s auch, na dann gute Nacht.
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Ey, Du Hund! Was machst Du mit meiner BOOM?
Tag zwei beginnt für mich recht spät, gerade noch rechtzeitig allerdings, um das Frühstück im Lido einzunehmen. Auch das unterscheidet sich nicht wirklich von dem auf anderen, größeren Schiffen. Es ist alles da, was man erwartet und was man sich wünscht.
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Lido Restaurant
Die Wartezeiten, selbst an den Omelette-Stationen, sind ok, nur das Instant-Rührei, das ist nicht wirklich meins. Mein Wunsch, ein frisches Rührei zubereitet zu bekommen, sorgt zunächst für fragende Blicke, letztlich aber kommt man meiner Bitte nach und das, was dann gezaubert wird, das entspricht dann schon mehr meinem Geschmack.
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(Instant) Rührei am Morgen
Auf geht’s zum ersten Sonnenbad. Jetzt aber! Auffällig: die Anzahl der Liegen rund um den Poolbereich ist, gemessen an der dann doch nicht gerade kleinen Passagierzahl, äußerst gering. Auf dem umlaufenden Deck darüber gibt es gleich gar keine Liegen, das vordere Sky Deck ist zwar groß, wirkt durch den grauen Stahlboden allerdings nicht ganz so einladend. Wenn das mal nicht zu Engpässen führen wird.
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Funktionell gestaltet: Deck 10, das Sky Deck
Das Gegenteil ist der Fall! Am Pool sind immer eine ganze Reihe an Liegen frei. Die meisten Gäste bevorzugen es, an den Tischen im Schatten zu sitzen und davon wiederum gibt es reichlich an Bord. Passt also.
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Die Vilebrequin Turtles kommen zu ihrem ersten Asien-Einsatz
Nach einer halben Stunde muss aber auch ich erstmal in den Schatten. Die Sonne in Thailand, sie ist dann doch selbst für mich ein wenig zu heftig. Außerdem steht gleich meine persönliche Seenotrettungsübung an.
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Der Lido Pool auf Deck 8 mittschiffs…
Da ich das Schiff ja erst später bestiegen habe, muss die Übung nun also nachgeholt werden. Das passiert auf Deck 3, dort, wo man normalerweise auch die Rettungsboote besteigen würde. Im Falle eines Falles läuft das Prozedere hier allerdings etwas anders ab, als auf anderen Schiffen.
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… kann bei schlechtem Wetter auch überdacht werden
Bei Holland America gliedert man es nämlich in drei Phasen, jeweils ausgerufen durch einen eigenen Alarm. Erster Alarm: nichts tun aber auf weitere Durchsagen warten, zweiter Alarm: in die Kabine gehen, Notsachen packen und Weste anlegen, dritter Alarm: zu den Booten kommen.
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Rettungsboote der Volendam im Einsatz (natürlich nur zum tendern)
Das Konzept ist verständlich und erscheint logisch. Auch dass man bereits bei der Übung den Weg zu seinem Rettungsboot kennen lernt, ist gut und ergibt meiner bescheidenen Meinung nach mehr Sinn als die sonst üblichen Ansprachen an den Sammelpunkten innerhalb des Schiffes, zu denen man es im Ernstfall evtl. dann vielleicht sowieso nicht mehr schafft.
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Das Atrium – immer wieder ein Blickfang
Alle an Bord, die Volendam legt im Laem Chabang ab und macht sich auf den Weg in Richtung Kambodscha.
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Leinen los für die Volendam
Der beste Platz für so ein Auslaufen: vorne. Doch die großen gläsernen Windabweiser lassen keine guten Fotos zu. Also ab ans Heck.
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Sea View Pool auf Deck 8 achtern
Überraschung: heutzutage geradezu untypisch wartet dort auf Deck 8 und 9 ein riesiger, zweiter Poolbereich. Eben ganz so, wie es früher auf Schiffen üblich war. Keine Glaselemente, nur eine klassische Reling trennt die Passagiere vom weiten Meer. Da kommt Kreuzfahrtfeeling pur auf. Liegestühle hat es hier, Tische, eine Bar, sowie den einzigen Raucherbereich des Schiffes.
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Blick auf die Skyline von Pattaya…
Die Volendam verlässt Thailand. Und schnell kommt man ins Gespräch. „Where are you from“, „how long will you stay“, der übliche Small Talk eben, der gerade auf amerikanischen Schiffen sehr weit verbreitet ist und dank jenem man sehr schnell Kontakte knüpft. Ich mag das.
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… mit dem Park Tower Aussichtsturm.
Die Klientel an Bord ist recht gut gemischt. Der Großteil natürlich US Amerikaner, aber auch sehr viele Australier sind an Bord, dazu Kanadier, Briten, Holländer, Deutsche, Österreicher und Asiaten. Ein interessanter Mix auf jeden Fall, altersmäßig bis auf wenige Ausnahmen eher im Bereich 50+ anzusiedeln, im Durchschnitt gut Mitte 70. Klassisches Schiff, klassische Klientel eben.
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Als ob die Zeit stehen geblieben wäre: hölzerne old school Sitzbänke an Bord der Volendam
Ich wechsle ins Crow’s Nest. Es ist schließlich Happy Hour. Auf dem Weg dorthin liegt das „Dive-In“. Burgers und Hot Dogs. Stimmt, da war was. Also probieren. Zwischen x-verschiedenen Burgern kann man wählen, ich entscheide mich für den „high dive“ Burger, ohne Zwiebeln, dafür mit Bacon.
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Burger. DER Burger. Punkt.
Serviert bekomme ich den wohl besten Burger, den ich jemals auf einem Schiff gegessen habe. Allein für das Rezept des Buns könnte ich morden. Unglaublich gut, hier werden keine Burger gebraten, hier werden sie zelebriert. Ok. Zukünftig einmal täglich. Mindestens!
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Gesundes Essen gibt es natürlich auch reichlich an Bord
Happy Hour. Ich erwähnte es bereits. Das zweite Getränk für einen Dollar, das ist wirklich ein Angebot. Denn die Getränkepreise an Bord sind, wie auf nahezu allen Schiffen der US Großreedereien, keine Schnäppchen.
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Wine Tasting Bar auf dem Promenade Deck, Deck 4
Softdrinks wie Cola für 2.95 USD, Biere zwischen 5.75 und 5.95 die Dose, dazu kommen noch 15% Service Charge. Da rechnet sich das zweite Getränk für einen Dollar definitiv.
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Sonderflasche an Bord
Ebenfalls kein Schnäppchen: das Internet. Selbst mit den angebotenen Pre-Paid Plänen sind die Minutenpreise nicht mehr zeitgemäß, wenngleich auch auf Schiffen anderer Reedereien leider noch immer eher Regel denn Ausnahme.
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Oder – wie wäre es mit einer gepflegten Tea Time?
Egal. Mein Magen knurrt schon wieder (kann das denn wahr sein?) und das Dive-In hat bereits zu. Alternativen sind also gefragt.
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Edel: Steak-Restaurant Pinnacle Grill auf Deck 4
Was das Abendessen angeht, hat man an Bord die Wahl zwischen dem Buffet-Restaurant, dem Hauptrestaurant, einem aufpreispflichtigen Steak-House und einem italienischen Restaurant, welches sich direkt am Lido anschließt und ebenfalls extra bezahlt wird.
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Sehr sehr gutes Steak im Pinnacle Grill
Ich entscheide mich heute für das Hauptrestaurant, das Rotterdam. Nicht ganz freiwillig allerdings, denn eigentlich wollte ich mir nur im Lido eine Kleinigkeit holen. Nach dem Burger muss man es ja schließlich nicht gleich übertreiben. Doch siehe da, das Lido hat schon zu. Um 20 Uhr! Eine Ausnahme? Denkste. Das ist hier fast jeden Tag so.
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Das Hauptrestaurant an Bord ist der Rotterdam Dining Room
Ok, Amerikaner essen gerne früh, für den europäischen Tagesablauf aber sind diese Öffnungszeiten echt ungewohnt. Also Restaurant. Das geht über zwei Stockwerke. Im oberen Teil speisen die Gäste, die sich für feste Tischzeiten (18 und 20 Uhr) und fixe Tischnachbarn entschieden haben, unten dafür freie Platzwahl. Für Leute wie mich.
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Er erstreckt sich über Deck 4 und 5
Warten muss ich nicht, Platz gibt es genug. Eine Hauptspeise reicht, die Nudeln sollen es sein. Konfrontiert mit meiner Lebensmittelunverträglichkeit herrscht zunächst ein wenig Konfusion, dann aber erhalte ich eine speziell für mich zubereitete Nudelsauce. Nicht schlecht. Nicht schlecht? Ausgezeichnet! Extrem lecker, die Portionsgröße auch nicht zu groß, perfekt.
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Lecker: Pasta
Auf zur nächsten Happy Hour, bei der ich einige andere Alleinreisende kennenlerne, und eines bemerke: das mit den Kreuzfahrten bei Holland America, das läuft irgendwie ein bisschen anders.
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Die Volendam in Nha Trang, Vietnam
Wo normalerweise eher 7-tägige Reisen gängig sind, wird hier was das angeht nämlich geklotzt. 14 Tage dauert meine Tour (respektive 12, da ich ja erst später an Bord kam). Das ist für heutige Verhältnisse an sich sowieso schon recht lang.
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Lust auf eine Partie Schach?
Doch die meisten Gäste an Bord, die begnügen sich nicht mit nur einer Reise. Zwei sind da Minimum, drei dürfen’s gerne sein und viele bleiben einfach so lange, bis das Schiff wieder zurück in Amerika bzw. Alaska ist. 6, 8 Wochen und länger sind so keine Seltenheit. Ordentlich.
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MS Volendam meets Halong Bay, eine Mischung aus Dubai und Disneyland
Interessantes Detail: auf der Volendam gibt es einen Waschsalon, in dem Passagiere ihre Wäsche selbst waschen können. Dieses Angebot wird bei solch langer Verweildauer an Bord ziemlich gut angenommen und so herrscht im Waschsalon oftmals richtige Partystimmung. Man kennt sich eben mit der Zeit.
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Spektakuläre Blumengestecke sind ein Markenzeichen der Volendam und überall an Bord zu finden
Ebenso auf Grund der langen Verweildauer an Bord haben manche Passagiere auch ihre Kabinentüren recht individuell umgestaltet. Poster, Aufkleber, Sprüche, Stofftiere, geht man durch die Gänge der einzelnen Decks kommt man oft aus dem Schmunzeln nicht heraus.
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Eine solch stattliche Sammlung von Erstanlauf-Plaketten haben heutzutage nur noch wenige Schiffe vorzuweisen
Der Grund weswegen viele Passagiere so lange bleiben ist in erster Linie die attraktive Routenführung und die eher ungewöhnlichen Ziele, die Holland America Line anfährt. Nach meiner Reise geht es für die Volendam beispielsweise weiter in Richtung China, Korea, dann weiter nach Japan und letztlich zurück nach Alaska, wo sie über die Sommersaison beheimatet sein wird.
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Fischer in Ha Long Bay, Vietnam
Eher ungewöhnlich sind auch die Liegezeiten. Denn diese sind wirklich extrem großzügig bemessen. Morgens ankommen, spät abends abfahren, was bei anderen Reedereien eher die Ausnahme ist, wird hier zur Regel. Und weil die Häfen recht weit auseinanderliegen, ist auf dieser Route nahezu jeder zweite Tag ein Seetag.
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Wie hier am Heck auf Deck 3 gibt es überall auf dem Schiff immer wieder neue Plätze zu entdecken
An jenen gleitet das Schiff ganz gemütlich, teils mit weniger als 10 Knoten dahin. Man hat halt Zeit. So ebenfalls noch nicht erlebt und durchaus charmant. Nach Thailand steht zunächst Kambodscha auf dem Plan, ehe es die gesamte vietnamesische Küste entlang bis hinauf nach China und Hongkong geht.
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Touristenboote für die Tour zur Thien Cung Cave
Da die Häfen, welche die Volendam auf dieser Tour anfährt, oft relativ weit von den eigentlichen Sehenswürdigkeiten wie etwa Phnom Penh, Ho Chi Minh City oder Hanoi entfernt liegen, empfiehlt es sich, eine der organisierten Touren zu buchen.
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Paris hat nur einen: die sechs Eifeltürme von Nha Trang
Davon gibt es einige, das Landausflugsprogramm ist extrem umfangreich und viele Touren werden auf Grund der langen Liegezeiten doppelt angeboten. Einmal am Morgen, einmal für Spätaufsteher (also für mich), manche auch noch einmal am Nachmittag. Ungewöhnlich auch die große Anzahl an Touren, die mit einer oder gar mehreren Übernachtungen an Land einhergehen.
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Nebel in der Bucht von Ha Long
Alle Touren, die ich mitmachen darf (über die ein oder andere wird auch noch ein Extrabericht folgen), sind ausnahmslos sehr gut organisiert, natürlich aber in erster Linie auf den US-Amerikanischen Geschmack ausgerichtet. Sprich, ein bisschen Shopping ist immer dabei.
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Eleganter Bug und klassisch dunkelblauer Rumpf
Landestypisch geht es während meiner Reise auch immer wieder an Bord zu. „On Location“ heißt es dazu im Bordprogramm, das übrigens auch in deutscher Sprache vorliegt. Dann kommen einheimische Künstler an Bord oder das gesamte Pooldeck verwandelt sich in einen liebevoll dekorierten asiatischen Spezialitäten-Markt.
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“On location”: vietnamesische Spezialitäten auf dem Lido Deck
So hat man tatsächlich zumindest ansatzweise das Gefühl, auch an Bord in die Kultur der bereisten Länder einzutauchen.
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Auch im Pool geht’s bunt zu
Typisch amerikanisch hingegen das übrige Unterhaltungsprogramm an Bord. Spiele wie Trivia oder „name that song“ locken regelmäßig die Gäste in die Bars und ziehen auch mich recht schnell in ihren Bann. Nicht zuletzt auf Grund der guten Stimmung und der nahenden Happy Hour.
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Frans Hals Lounge, der Showroom at Sea auf Deck 4 und 5
Die lasse ich im Laufe der Reise allerdings immer öfter aus. Grund ist Jimmy Maddox, der Piano Man, der jeden Abend an der Pianobar des ‚Mix’ auftritt. Dank eines um den Flügel herumgeformten Bartresen ist man Teil des Geschehens. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn mitmachen ist hier ausdrücklich erwünscht.
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LA-LA-LA-LA-LALA: Jimmy Maddox (mitte) mit Stammgästen an der Piano Bar
Bei Jimmy im Mix endet nun jeder einzelne Abend der Reise. Bei absolut genialer Stimmung, viel Lachen und jeder Menge Spaß. Jimmy Maddox, nicht nur mein Highlight der Reise. Und klar, dass hier auch der letzte Abend der Reise endet, ehe ich in Hongkong der Volendam schließlich „Goodbye“ sagen muss. Jetzt noch zwei Wochen weiter fahren? Oder am besten ganz bis nach Alaska? Ich hätte definitiv nichts dagegen.
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Original vitra: Eames Lounge Chairs im Explorations Café auf Deck 5
Mein Fazit: die Volendam ist das ideale Schiff für alle, die eine klassische Kreuzfahrt in gediegenem Ambiente erleben möchten, ohne Gedränge auf den Freidecks oder störende Animation. Außergewöhnliche Routen, lange Liegezeiten, eine ausgewogene Anzahl an Seetagen, Geruhsamkeit und interessante Gespräche mit Mitreisenden ergeben eine ganz spezielle, äußerst attraktive Mischung und machen die Reise zu einem besonderen Erlebnis. Ach so, und die Burger natürlich. Nicht zu vergessen, die Burger.
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MS Volendam vor Hong Gai, Ha Long
Die Volendam ist im Sommer an der Küste Alaskas unterwegs, ab Ende September geht sie dann zurück nach Asien, wo sie bis April 2017 zu vielen unterschiedlichen Routen aufbricht. „Meine“ Tour wird im Winter 2016 / 2017 gleich dreimal angeboten, ab 22. November, 3. Januar und 14. Februar.
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Wenn es Nacht wird, in Nha Trang
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MS Volendam im Hafen von Sihanoukville, Kambodscha
Volendam ist eine Stadt in den Niederlanden. Nach ihr benannte die Reederei Holland America Line ihr seinerzeit neustes Kreuzfahrtschiff. 1999 war das und die Volendam damals mit etwas über 60.000 Tonnen bei weitem kein kleines Schiff.
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Klassisches Logo am Schornstein
2016 schaut die Kreuzfahrtwelt anders aus. Am 20. Mai wird mit der Koningsdam das neuste Schiff von Holland America getauft und bringt es auf stolze 99.500 Tonnen.
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MS Koningsdam, das neuste Schiff der Flotte (Foto: © Holland America Line)
Die Volendam gehört heute somit zu den eher kleineren Einheiten und darf Gebiete bereisen, die ein wenig abseits der klassischen Kreuzfahrtrouten liegen. Asien zum Beispiel. Meine Reise führt von Singapore über Thailand, Kambodscha und Vietnam bis nach Hongkong. 14 Tage dauert das, auf Grund unserer Road to Basel Berichterstattung von der Baselworld, kann ich allerdings erst in Bangkok zusteigen.
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Alle Zeitzonen im Blick
Der Flieger nach Bangkok ist hoffnungslos überbucht, dank eines Platzes im Oberdeck des ein wenig betagten Jumbos merke ich davon allerdings recht wenig, die neuen Business-Class Sitze der Lufthansa (kein Vergleich mit der alten “Rutsche”) lassen mich zehn Stunden später komplett erholt in Thailand ankommen. Eine Limousine bringt mich zum Schiff, welches in Laem Chabang liegt.
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Das Atrium der Volendam
Laem Chabang, das ist etwa zwei Stunden von Bangkok entfernt und liegt in Richtung Pattaya. Von Bangkok selbst sieht man auf dem Weg nichts. Ein wenig schade, vielleicht beim nächsten Mal. Zu sehen gibt es auf dem Weg auch so genug. Tempel, buntbemalte Busse, marode Straßen, irrer Verkehr.
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MIX Bar auf Deck 5
Im Hafen von Laem Chabang ist die Volendam das einzige Kreuzfahrtschiff. Und sie ist, das sieht man auf den ersten Blick, ein Schiff der alten Schule. Klassisch, die Linien, die Aufbauten, die zweifarbige Lackierung. Der dunkelblaue Rumpf ist ein Markenzeichen der Reederei Holland America Line, welche seit 1988 zur großen Carnival Corporation gehört.
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Die Volendam in Laem Chabang, Thailand
Das Boarding ist schnell und dank der mit zwei deutschsprachigen Crewmitgliedern besetzten Rezeption auch sehr unkompliziert erledigt. Nur wenige Minuten später bin ich bereits in meiner Kabine. Kabine 2546 gehört zur Kategorie Ocean View und könnte besser kaum liegen. Direkt neben dem vorderen Treppenhaus auf Deck 2, dem so genannten Main Deck.
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MIX Bar und Shops
Wer meine Reiseberichte, meine Kreuzfahrt Reviews verfolgt, der weiß, da gibt es eine Sache, die mich regelmäßig an den großen Schiffen der letzten Jahre stört: die Verteilung der Treppenhäuser. Standard sind mittlerweile zwei Treppenhäuser, eines etwa in der Mitte des Schiffes gelegen, eines hinten. Je nach Kabinenwahl sind lange Wege so vorprogrammiert.
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Atrium
Bei der Volendam ist das anders. Mit 238 Metern nach heutigen Maßstäben sowieso eher mittelgroß, findet man hier drei Treppenhäuser, und die sind auch noch perfekt verteilt. Besser geht’s nicht. Nettes Detail: in den Fahrstühlen liegt jeden Tag ein neuer Teppich aus, der anzeigt, welcher Wochentag gerade ist.
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Der Fahrstuhl verrät es: heute ist Sonntag
Die Ocean View Kabinen sind das, was man gemeinhin als Außenkabine bezeichnet. Sie liegen verteilt auf den Decks 1, 2 und 3. Die Balkonkabinen, hier Lido Suiten genannt, findet man auf Deck 6 und 7, die größeren Neptune Suiten und die Pinnacle Suite liegen ebenfalls auf Deck 7. Innenkabinen runden das Portfolio darüber hinaus nach unten ab.
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Balkon-Kabine “Lido Suite” auf Deck 7
Meine Ocean View Kabine hat eine sehr ordentliche Größe, ist hell und bietet jede Menge Stauraum, den man auch noch äußerst variabel nutzen kann. So lassen sich die Innenleben der groß dimensionierten Schränke nach Bedarf mit einem Griff umbauen. Mehr Ablage oder mehr Fläche zum Hängen von Kleidern? Beides geht. Das ist wirklich äußerst genial gelöst. Auch an einen Krawattenhalter ist gedacht.
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Ocean View Kabine 2546, gelegen auf dem Main Deck (Deck 2)
Zum großen Doppelbett gibt es auch noch eine Couch, die bei Bedarf als Zusatzbett fungiert. Alles äußerst großzügig dimensioniert, einzig das TV-Gerät wirkt da ein wenig klein. Am Schreibtisch steht neben einer US-Steckdose auch eine europäische bereit. So soll es sein.
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Alles da, was man braucht
Im Bad bietet ein Spiegelschrank viel Platz. Das Bad ist erstaunlich geräumig, einzig sieht man ihm das Alter, immerhin 17 Jahre, allmählich an. Das weiß auch Holland America und so werden bei jedem Werftaufenthalt eine gewisse Anzahl an Bädern erneuert. Einige Kabinen verfügen so bereits über neue Badezimmer mit geräumiger Dusche statt Badewanne. Meine wie gesagt noch nicht, was aber auch nicht weiter störend ist.
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Großzügiges Badezimmer mit Wanne
Stichwort Kabinenwahl, da sollte man an Bord der Volendam ein paar Dinge bedenken, speziell was die Kabinen auf Deck 3, dem Lower Promenade Deck angeht. Rund um das Deck verläuft die sehr großzügige und wunderschön holzvertäfelte Promenade. Hat man eine Kabine dort, laufen entsprechend die Passagiere vor dem Fenster vorbei. Die Scheiben sind zwar verspiegelt, dennoch vielleicht nicht jedermanns Sache.
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Der “Outdoor Walkaround” auf dem Lower Promenade Deck (Deck 3)
Zu Nutze machen sich diese spezielle Lage allerdings die Lanai Kabinen. Sie haben statt eines Fensters eine Balkontür. Und damit wird das Promenadendeck zum riesigen Balkon, zwei reservierte Liegestühle inklusive. Sehr schön. Vermeiden sollte man hingegen eine Kabine mit Sichtbehinderung. Denn diese Sichtbehinderungen, meist in Form von Stahlwänden, sind teils wirklich ganz erheblich.
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Lanai-Kabinen mit reservierten Liegestühlen auf Deck 3
Gar nichts falsch macht man hingegen mit den Lido Suiten, mit den Neptune und Pinnacle Suiten sowieso nicht. Bei den beiden letztgenannten hat man sogar Zugang zur Neptune Lounge, in der es den ganzen Tag Kleinigkeiten zu essen gibt und ein Concierge bei etwaigen Fragen hilft.
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Snacks in der Neptune Lounge auf Deck 7, dem Navigation Deck
Ab der Lido Suite aufwärts ist auch eine eigene Minibar vorhanden. Die Ocean View hat so etwas nicht, ein paar Softdrinks stehen aber bereit (natürlich kostenpflichtig), dazu gibt es einen immer wieder frisch gefüllten Icebucket. Das reicht.
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Die Rimowa Koffer sind gut bewacht
Erstmal rein in die Badehose und rauf an Deck, ein wenig sonnen. Doch was ist das? – die Sonne geht grad unter! Verdammte Zeitverschiebung. Na gut, dann eben morgen.
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Sonnenuntergang, hier in Kambodscha
Alternative? Etwas essen wäre nicht schlecht. Aber wo? Probieren wir doch einfach ganz ungezwungen das Buffet Restaurant, das Lido aus. Das findet man normalerweise auf einem der obersten Decks, hinten und so ist es denn auch bei der Volendam. Einmal den überdachbaren Poolbereich mit den zwei Hot Tubs queren, schon steht man im Lido Restaurant. Zwei Buffetbereiche gibt es, einmal auf der Backbord und einmal auf der Steuerbordseite.
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Lido Restaurant auf Deck 8 (Lido Deck)
Sie sind, wie eben das Schiff auch, ein wenig kleiner dimensioniert, allerdings wirklich ausreichend. Die Auswahl der Speisen variiert von Tag zu Tag, könnte aber ein wenig grösser sein. Pizza zum Beispiel fehlt am Abend, ebenso muss ich auf meine geliebten Burger verzichten. Immerhin erhalte ich aber einen diesbezüglich nicht unwichtigen Hinweis. Bis 17 Uhr am Pool gäbe es sie, die Burger. Ok. Ich habe das auf meiner Liste.
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Nur ein kleiner Teil der Nachtisch-Variationen
Das Essen im Buffetrestaurant unterscheidet sich, was Geschmack und Qualität angeht, nicht stark von dem auf den Schiffen anderer US Reedereien. Wer dort glücklich ist, der wird es definitiv auch hier sein.
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Martini Flight gefällig? Oder darf’s dann doch lieber ein Grey Goose sein?
Anschließend zieht es mich an die Bar. Die Frage ist nur – an welche. Denn es gibt davon einige an Bord. Die Oceanbar, das Mix, die Poolbar? Ich entscheide mich für die Bar im Crow’s Nest. Eine Fügung des Schicksals, denn dort lerne ich auch direkt die Vorteile der Happy Hour kennen.
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Crow’s Nest auf Deck 9 (Sports Deck)
Zwischen 21 und 22 Uhr, sowie am Nachmittag zwischen 16 und 17 Uhr, gibt es im Crow’s Nest den zweiten Drink für einen Dollar. Das gilt für alle Getränke bis 7,95 Dollar, was die meisten Softdrinks, Biere, Spirituosen, Cocktails und die Hausweine umfasst.
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Diverse Biere vom Faß gibt es im MIX
Hier kann man tatsächlich richtig Geld sparen und dazu den hervorragenden und sehr aufmerksamen Service von Barkeeper Juvy und seinem Team genießen.
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Die Bar im Crow’s Nest
Davon abgesehen ist das Crow’s Nest, gelegen oberhalb der Brücke und versehen mit einem 270° Panoramablick, auch noch einer der schönsten Orte auf dem Schiff. Und einer der kühlsten. Gefühlt hat es hier maximal 16 Grad, Sakko oder Hoodie sind da ratsam.
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Abends wird hier getanzt
Sakko habe ich eh an, schließlich ist der Dress Code smart casual. Das wird hier an Bord allerdings ein wenig lockerer ausgelegt. Smart casual, das steht in etwa für “bitte nicht in Badekleidung”.
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MIX, again
Nach dem zweiten Drink der Happy Hour geht’s für mich schlafen. Mission „gib dem Jetlag keine Chance“. Im Bett wartet ein Elefant auf mich. Süß. Ich liebe Handtuchtiere. Schokolade gibt’s auch, na dann gute Nacht.
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Ey, Du Hund! Was machst Du mit meiner BOOM?
Tag zwei beginnt für mich recht spät, gerade noch rechtzeitig allerdings, um das Frühstück im Lido einzunehmen. Auch das unterscheidet sich nicht wirklich von dem auf anderen, größeren Schiffen. Es ist alles da, was man erwartet und was man sich wünscht.
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Lido Restaurant
Die Wartezeiten, selbst an den Omelette-Stationen, sind ok, nur das Instant-Rührei, das ist nicht wirklich meins. Mein Wunsch, ein frisches Rührei zubereitet zu bekommen, sorgt zunächst für fragende Blicke, letztlich aber kommt man meiner Bitte nach und das, was dann gezaubert wird, das entspricht dann schon mehr meinem Geschmack.
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(Instant) Rührei am Morgen
Auf geht’s zum ersten Sonnenbad. Jetzt aber! Auffällig: die Anzahl der Liegen rund um den Poolbereich ist, gemessen an der dann doch nicht gerade kleinen Passagierzahl, äußerst gering. Auf dem umlaufenden Deck darüber gibt es gleich gar keine Liegen, das vordere Sky Deck ist zwar groß, wirkt durch den grauen Stahlboden allerdings nicht ganz so einladend. Wenn das mal nicht zu Engpässen führen wird.
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Funktionell gestaltet: Deck 10, das Sky Deck
Das Gegenteil ist der Fall! Am Pool sind immer eine ganze Reihe an Liegen frei. Die meisten Gäste bevorzugen es, an den Tischen im Schatten zu sitzen und davon wiederum gibt es reichlich an Bord. Passt also.
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Die Vilebrequin Turtles kommen zu ihrem ersten Asien-Einsatz
Nach einer halben Stunde muss aber auch ich erstmal in den Schatten. Die Sonne in Thailand, sie ist dann doch selbst für mich ein wenig zu heftig. Außerdem steht gleich meine persönliche Seenotrettungsübung an.
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Der Lido Pool auf Deck 8 mittschiffs…
Da ich das Schiff ja erst später bestiegen habe, muss die Übung nun also nachgeholt werden. Das passiert auf Deck 3, dort, wo man normalerweise auch die Rettungsboote besteigen würde. Im Falle eines Falles läuft das Prozedere hier allerdings etwas anders ab, als auf anderen Schiffen.
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… kann bei schlechtem Wetter auch überdacht werden
Bei Holland America gliedert man es nämlich in drei Phasen, jeweils ausgerufen durch einen eigenen Alarm. Erster Alarm: nichts tun aber auf weitere Durchsagen warten, zweiter Alarm: in die Kabine gehen, Notsachen packen und Weste anlegen, dritter Alarm: zu den Booten kommen.
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Rettungsboote der Volendam im Einsatz (natürlich nur zum tendern)
Das Konzept ist verständlich und erscheint logisch. Auch dass man bereits bei der Übung den Weg zu seinem Rettungsboot kennen lernt, ist gut und ergibt meiner bescheidenen Meinung nach mehr Sinn als die sonst üblichen Ansprachen an den Sammelpunkten innerhalb des Schiffes, zu denen man es im Ernstfall evtl. dann vielleicht sowieso nicht mehr schafft.
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Das Atrium – immer wieder ein Blickfang
Alle an Bord, die Volendam legt im Laem Chabang ab und macht sich auf den Weg in Richtung Kambodscha.
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Leinen los für die Volendam
Der beste Platz für so ein Auslaufen: vorne. Doch die großen gläsernen Windabweiser lassen keine guten Fotos zu. Also ab ans Heck.
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Sea View Pool auf Deck 8 achtern
Überraschung: heutzutage geradezu untypisch wartet dort auf Deck 8 und 9 ein riesiger, zweiter Poolbereich. Eben ganz so, wie es früher auf Schiffen üblich war. Keine Glaselemente, nur eine klassische Reling trennt die Passagiere vom weiten Meer. Da kommt Kreuzfahrtfeeling pur auf. Liegestühle hat es hier, Tische, eine Bar, sowie den einzigen Raucherbereich des Schiffes.
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Blick auf die Skyline von Pattaya…
Die Volendam verlässt Thailand. Und schnell kommt man ins Gespräch. „Where are you from“, „how long will you stay“, der übliche Small Talk eben, der gerade auf amerikanischen Schiffen sehr weit verbreitet ist und dank jenem man sehr schnell Kontakte knüpft. Ich mag das.
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… mit dem Park Tower Aussichtsturm.
Die Klientel an Bord ist recht gut gemischt. Der Großteil natürlich US Amerikaner, aber auch sehr viele Australier sind an Bord, dazu Kanadier, Briten, Holländer, Deutsche, Österreicher und Asiaten. Ein interessanter Mix auf jeden Fall, altersmäßig bis auf wenige Ausnahmen eher im Bereich 50+ anzusiedeln, im Durchschnitt gut Mitte 70. Klassisches Schiff, klassische Klientel eben.
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Als ob die Zeit stehen geblieben wäre: hölzerne old school Sitzbänke an Bord der Volendam
Ich wechsle ins Crow’s Nest. Es ist schließlich Happy Hour. Auf dem Weg dorthin liegt das „Dive-In“. Burgers und Hot Dogs. Stimmt, da war was. Also probieren. Zwischen x-verschiedenen Burgern kann man wählen, ich entscheide mich für den „high dive“ Burger, ohne Zwiebeln, dafür mit Bacon.
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Burger. DER Burger. Punkt.
Serviert bekomme ich den wohl besten Burger, den ich jemals auf einem Schiff gegessen habe. Allein für das Rezept des Buns könnte ich morden. Unglaublich gut, hier werden keine Burger gebraten, hier werden sie zelebriert. Ok. Zukünftig einmal täglich. Mindestens!
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Gesundes Essen gibt es natürlich auch reichlich an Bord
Happy Hour. Ich erwähnte es bereits. Das zweite Getränk für einen Dollar, das ist wirklich ein Angebot. Denn die Getränkepreise an Bord sind, wie auf nahezu allen Schiffen der US Großreedereien, keine Schnäppchen.
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Wine Tasting Bar auf dem Promenade Deck, Deck 4
Softdrinks wie Cola für 2.95 USD, Biere zwischen 5.75 und 5.95 die Dose, dazu kommen noch 15% Service Charge. Da rechnet sich das zweite Getränk für einen Dollar definitiv.
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Sonderflasche an Bord
Ebenfalls kein Schnäppchen: das Internet. Selbst mit den angebotenen Pre-Paid Plänen sind die Minutenpreise nicht mehr zeitgemäß, wenngleich auch auf Schiffen anderer Reedereien leider noch immer eher Regel denn Ausnahme.
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Oder – wie wäre es mit einer gepflegten Tea Time?
Egal. Mein Magen knurrt schon wieder (kann das denn wahr sein?) und das Dive-In hat bereits zu. Alternativen sind also gefragt.
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Edel: Steak-Restaurant Pinnacle Grill auf Deck 4
Was das Abendessen angeht, hat man an Bord die Wahl zwischen dem Buffet-Restaurant, dem Hauptrestaurant, einem aufpreispflichtigen Steak-House und einem italienischen Restaurant, welches sich direkt am Lido anschließt und ebenfalls extra bezahlt wird.
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Sehr sehr gutes Steak im Pinnacle Grill
Ich entscheide mich heute für das Hauptrestaurant, das Rotterdam. Nicht ganz freiwillig allerdings, denn eigentlich wollte ich mir nur im Lido eine Kleinigkeit holen. Nach dem Burger muss man es ja schließlich nicht gleich übertreiben. Doch siehe da, das Lido hat schon zu. Um 20 Uhr! Eine Ausnahme? Denkste. Das ist hier fast jeden Tag so.
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Das Hauptrestaurant an Bord ist der Rotterdam Dining Room
Ok, Amerikaner essen gerne früh, für den europäischen Tagesablauf aber sind diese Öffnungszeiten echt ungewohnt. Also Restaurant. Das geht über zwei Stockwerke. Im oberen Teil speisen die Gäste, die sich für feste Tischzeiten (18 und 20 Uhr) und fixe Tischnachbarn entschieden haben, unten dafür freie Platzwahl. Für Leute wie mich.
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Er erstreckt sich über Deck 4 und 5
Warten muss ich nicht, Platz gibt es genug. Eine Hauptspeise reicht, die Nudeln sollen es sein. Konfrontiert mit meiner Lebensmittelunverträglichkeit herrscht zunächst ein wenig Konfusion, dann aber erhalte ich eine speziell für mich zubereitete Nudelsauce. Nicht schlecht. Nicht schlecht? Ausgezeichnet! Extrem lecker, die Portionsgröße auch nicht zu groß, perfekt.
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Lecker: Pasta
Auf zur nächsten Happy Hour, bei der ich einige andere Alleinreisende kennenlerne, und eines bemerke: das mit den Kreuzfahrten bei Holland America, das läuft irgendwie ein bisschen anders.
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Die Volendam in Nha Trang, Vietnam
Wo normalerweise eher 7-tägige Reisen gängig sind, wird hier was das angeht nämlich geklotzt. 14 Tage dauert meine Tour (respektive 12, da ich ja erst später an Bord kam). Das ist für heutige Verhältnisse an sich sowieso schon recht lang.
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Lust auf eine Partie Schach?
Doch die meisten Gäste an Bord, die begnügen sich nicht mit nur einer Reise. Zwei sind da Minimum, drei dürfen’s gerne sein und viele bleiben einfach so lange, bis das Schiff wieder zurück in Amerika bzw. Alaska ist. 6, 8 Wochen und länger sind so keine Seltenheit. Ordentlich.
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MS Volendam meets Halong Bay, eine Mischung aus Dubai und Disneyland
Interessantes Detail: auf der Volendam gibt es einen Waschsalon, in dem Passagiere ihre Wäsche selbst waschen können. Dieses Angebot wird bei solch langer Verweildauer an Bord ziemlich gut angenommen und so herrscht im Waschsalon oftmals richtige Partystimmung. Man kennt sich eben mit der Zeit.
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Spektakuläre Blumengestecke sind ein Markenzeichen der Volendam und überall an Bord zu finden
Ebenso auf Grund der langen Verweildauer an Bord haben manche Passagiere auch ihre Kabinentüren recht individuell umgestaltet. Poster, Aufkleber, Sprüche, Stofftiere, geht man durch die Gänge der einzelnen Decks kommt man oft aus dem Schmunzeln nicht heraus.
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Eine solch stattliche Sammlung von Erstanlauf-Plaketten haben heutzutage nur noch wenige Schiffe vorzuweisen
Der Grund weswegen viele Passagiere so lange bleiben ist in erster Linie die attraktive Routenführung und die eher ungewöhnlichen Ziele, die Holland America Line anfährt. Nach meiner Reise geht es für die Volendam beispielsweise weiter in Richtung China, Korea, dann weiter nach Japan und letztlich zurück nach Alaska, wo sie über die Sommersaison beheimatet sein wird.
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Fischer in Ha Long Bay, Vietnam
Eher ungewöhnlich sind auch die Liegezeiten. Denn diese sind wirklich extrem großzügig bemessen. Morgens ankommen, spät abends abfahren, was bei anderen Reedereien eher die Ausnahme ist, wird hier zur Regel. Und weil die Häfen recht weit auseinanderliegen, ist auf dieser Route nahezu jeder zweite Tag ein Seetag.
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Wie hier am Heck auf Deck 3 gibt es überall auf dem Schiff immer wieder neue Plätze zu entdecken
An jenen gleitet das Schiff ganz gemütlich, teils mit weniger als 10 Knoten dahin. Man hat halt Zeit. So ebenfalls noch nicht erlebt und durchaus charmant. Nach Thailand steht zunächst Kambodscha auf dem Plan, ehe es die gesamte vietnamesische Küste entlang bis hinauf nach China und Hongkong geht.
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Touristenboote für die Tour zur Thien Cung Cave
Da die Häfen, welche die Volendam auf dieser Tour anfährt, oft relativ weit von den eigentlichen Sehenswürdigkeiten wie etwa Phnom Penh, Ho Chi Minh City oder Hanoi entfernt liegen, empfiehlt es sich, eine der organisierten Touren zu buchen.
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Paris hat nur einen: die sechs Eifeltürme von Nha Trang
Davon gibt es einige, das Landausflugsprogramm ist extrem umfangreich und viele Touren werden auf Grund der langen Liegezeiten doppelt angeboten. Einmal am Morgen, einmal für Spätaufsteher (also für mich), manche auch noch einmal am Nachmittag. Ungewöhnlich auch die große Anzahl an Touren, die mit einer oder gar mehreren Übernachtungen an Land einhergehen.
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Nebel in der Bucht von Ha Long
Alle Touren, die ich mitmachen darf (über die ein oder andere wird auch noch ein Extrabericht folgen), sind ausnahmslos sehr gut organisiert, natürlich aber in erster Linie auf den US-Amerikanischen Geschmack ausgerichtet. Sprich, ein bisschen Shopping ist immer dabei.
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Eleganter Bug und klassisch dunkelblauer Rumpf
Landestypisch geht es während meiner Reise auch immer wieder an Bord zu. „On Location“ heißt es dazu im Bordprogramm, das übrigens auch in deutscher Sprache vorliegt. Dann kommen einheimische Künstler an Bord oder das gesamte Pooldeck verwandelt sich in einen liebevoll dekorierten asiatischen Spezialitäten-Markt.
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“On location”: vietnamesische Spezialitäten auf dem Lido Deck
So hat man tatsächlich zumindest ansatzweise das Gefühl, auch an Bord in die Kultur der bereisten Länder einzutauchen.
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Auch im Pool geht’s bunt zu
Typisch amerikanisch hingegen das übrige Unterhaltungsprogramm an Bord. Spiele wie Trivia oder „name that song“ locken regelmäßig die Gäste in die Bars und ziehen auch mich recht schnell in ihren Bann. Nicht zuletzt auf Grund der guten Stimmung und der nahenden Happy Hour.
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Frans Hals Lounge, der Showroom at Sea auf Deck 4 und 5
Die lasse ich im Laufe der Reise allerdings immer öfter aus. Grund ist Jimmy Maddox, der Piano Man, der jeden Abend an der Pianobar des ‚Mix’ auftritt. Dank eines um den Flügel herumgeformten Bartresen ist man Teil des Geschehens. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn mitmachen ist hier ausdrücklich erwünscht.
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LA-LA-LA-LA-LALA: Jimmy Maddox (mitte) mit Stammgästen an der Piano Bar
Bei Jimmy im Mix endet nun jeder einzelne Abend der Reise. Bei absolut genialer Stimmung, viel Lachen und jeder Menge Spaß. Jimmy Maddox, nicht nur mein Highlight der Reise. Und klar, dass hier auch der letzte Abend der Reise endet, ehe ich in Hongkong der Volendam schließlich „Goodbye“ sagen muss. Jetzt noch zwei Wochen weiter fahren? Oder am besten ganz bis nach Alaska? Ich hätte definitiv nichts dagegen.
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Original vitra: Eames Lounge Chairs im Explorations Café auf Deck 5
Mein Fazit: die Volendam ist das ideale Schiff für alle, die eine klassische Kreuzfahrt in gediegenem Ambiente erleben möchten, ohne Gedränge auf den Freidecks oder störende Animation. Außergewöhnliche Routen, lange Liegezeiten, eine ausgewogene Anzahl an Seetagen, Geruhsamkeit und interessante Gespräche mit Mitreisenden ergeben eine ganz spezielle, äußerst attraktive Mischung und machen die Reise zu einem besonderen Erlebnis. Ach so, und die Burger natürlich. Nicht zu vergessen, die Burger.
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MS Volendam vor Hong Gai, Ha Long
Die Volendam ist im Sommer an der Küste Alaskas unterwegs, ab Ende September geht sie dann zurück nach Asien, wo sie bis April 2017 zu vielen unterschiedlichen Routen aufbricht. „Meine“ Tour wird im Winter 2016 / 2017 gleich dreimal angeboten, ab 22. November, 3. Januar und 14. Februar.
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Wenn es Nacht wird, in Nha Trang