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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gangreserve - Negativer Einfluss durch laufenden Chronographen?



Wurstsalat
12.01.2015, 21:36
Hallo zusammen,

kann es sein, dass sich die Gangreserve einer Uhr bei laufendem Chronographen langsamer aufbaut?
Ich habe das Gefühl, dass sich die Gangreserveanzeige meiner Uhr recht langsam nach oben entwickelt.
Kann das im Zusammenhang damit stehen, dass ich den Chrono als Sekunde den Tag über mit laufen lasse oder hat dies keinen Einfluss darauf?

market-research
12.01.2015, 23:13
Mehr bewegte Masse benötigt mehr Energie. Deine Beobachtung müsste sich als richtig erweisen.

Spacewalker
12.01.2015, 23:25
Ich glaube das eher nicht. Die voll aufgezogene Feder kann ihre Energie nur über einen festen Weg zur Verfügung stellen und dieser ändert sich doch durch den Betrieb des Chronos nicht. :ka:

Magul
12.01.2015, 23:34
Hmm, der Chronobetrieb verbraucht doch auch Energie. Also daher denke ich, dass dies ganz normal ist. Ein Auto verbraucht auch mehr Kraftstoff, wenn zusätzliche Verbraucher wie z.B. Klimaanlage mitlaufen.

Magul
12.01.2015, 23:38
Allerdings empfinde ich die Fragestellung als unklar. Soll es nicht heißen, die Gangreserve baut sich ab und nicht-auf?
Und: die Gangreserve entwickelt sich nach oben?:grb:

ehemaliges mitglied
13.01.2015, 00:02
Es gibt doch mehrere Arten von Chronos?
Die Daytona hat einen, den man nicht ständig mitlaufen lassen soll, die Patek dagegen hat kein Problem damit - vielleicht liegt es daran?

Spacewalker
13.01.2015, 00:08
Eine Feder kann neben der Kraft nur einen bestimmten Weg zur Verfügung stellen. Entweder reicht die Kraft aus um den zusätzlichen Chrono zu betreiben, oder die Uhr bleibt stehen. Die Laufzeit wird davon kaum berührt.

Bei Kraftstoff sieht das anders aus. Da hat man auch keinen festen Weg (Umdrehungszahl) pro Liter.

Wurstsalat
13.01.2015, 08:42
Scheinbar teilen sich die Meinungen.
@Andre: Ich finde meine Fragestellung klar. die Gangreserve baut sich ja beim Tragen der Uhr auf. Meine Vermutung ist, dass sie sich langsamer aufbaut, wenn der Chrono immer mitläuft. Dementsprechend entwickelt sich auch die Gangreserveanzeige langsamer nach oben zum Höchststand.

old.school
13.01.2015, 08:56
Es gibt doch mehrere Arten von Chronos?
Die Daytona hat einen, den man nicht ständig mitlaufen lassen soll, die Patek dagegen hat kein Problem damit - vielleicht liegt es daran?

Hallo Claus,

auch den Chronograph des Daytona-Kalibers 4130 kannst Du ständig mitlaufen lassen. Voraussetzung sollte sein, daß daß der Chronomechanismus eine vertikale Kupplung (Friktionskupplung) besitzt, die wesentlich geringer verschleißt als ein Räderwerk mit horizontaler Koppelung.
Es hängt also von der Chronographenmechanik ab, nicht vom Hersteller, ob der Chrono ständig mitlaufen kann. Auch PP hat Chronographenkaliber mit horizontaler Kupplung, die nicht ständig mitlaufen sollten.
Im Übrigen hat ein eine Uhr mit laufendem Chronograph natürlich eine geringere Gangreserve. Beim Kaliber 4130 sind das dann nur 66 h statt 72 h. Ob aber ein erschwerter Aufbau der Gangreserve bei eingeschaltetem Stopper tatsächlich bemerkbar sein sollte, bezweifle ich etwas.

Beste Grüße,
Dirk

Wurstsalat
13.01.2015, 09:02
Wie schnell sollte sich denn deiner/eurer Meinung nach die Gangreserve aufziehen.
Meine stand vorm Anlegen der Uhr bei ca. 60% von 45h und hat es den Tag über nicht auf 100% geschafft.

hugo
13.01.2015, 09:09
mehr Bewegung versucht ;-)

trophy
13.01.2015, 09:37
Hallo Claus,

auch den Chronograph des Daytona-Kalibers 4130 kannst Du ständig mitlaufen lassen. Voraussetzung sollte sein, daß daß der Chronomechanismus eine vertikale Kupplung (Friktionskupplung) besitzt, die wesentlich geringer verschleißt als ein Räderwerk mit horizontaler Koppelung.
Es hängt also von der Chronographenmechanik ab, nicht vom Hersteller, ob der Chrono ständig mitlaufen kann. Auch PP hat Chronographenkaliber mit horizontaler Kupplung, die nicht ständig mitlaufen sollten.
Im Übrigen hat ein eine Uhr mit laufendem Chronograph natürlich eine geringere Gangreserve. Beim Kaliber 4130 sind das dann nur 66 h statt 72 h. Ob aber ein erschwerter Aufbau der Gangreserve bei eingeschaltetem Stopper tatsächlich bemerkbar sein sollte, bezweifle ich etwas.

Beste Grüße,
Dirk

Hat die klassische Speedmaster Moonwatch eigentlich eine horizontale Kupplung?

old4me
13.01.2015, 09:45
wenn Chrono eingeschaltet ist, hat es auch ei Einfluss auf Ganggenauigkeit und Gangreserve...

old.school
13.01.2015, 10:48
Hat die klassische Speedmaster Moonwatch eigentlich eine horizontale Kupplung?

Hallo Andreas,

ja, die Handaufzugs-Speedmaster (verschiedene Kaliber) haben bis heute eine horizontale Kupplung.
(Im Gegensatz zum modernen Automatikkaliber 9300.)

Beste Grüße,
Dirk

Magul
13.01.2015, 15:34
Scheinbar teilen sich die Meinungen.
@Andre: Ich finde meine Fragestellung klar. die Gangreserve baut sich ja beim Tragen der Uhr auf. Meine Vermutung ist, dass sie sich langsamer aufbaut, wenn der Chrono immer mitläuft. Dementsprechend entwickelt sich auch die Gangreserveanzeige langsamer nach oben zum Höchststand.

....Stimmt, so macht das natürlich Sinn.=) Gedankenfehler...

uhrenfan_rolex
13.01.2015, 16:51
Es gibt doch mehrere Arten von Chronos?
Die Daytona hat einen, den man nicht ständig mitlaufen lassen soll, die Patek dagegen hat kein Problem damit - vielleicht liegt es daran?


Hallo Claus,

auch den Chronograph des Daytona-Kalibers 4130 kannst Du ständig mitlaufen lassen. Voraussetzung sollte sein, daß daß der Chronomechanismus eine vertikale Kupplung (Friktionskupplung) besitzt, die wesentlich geringer verschleißt als ein Räderwerk mit horizontaler Koppelung.
Es hängt also von der Chronographenmechanik ab, nicht vom Hersteller, ob der Chrono ständig mitlaufen kann. Auch PP hat Chronographenkaliber mit horizontaler Kupplung, die nicht ständig mitlaufen sollten.
Im Übrigen hat ein eine Uhr mit laufendem Chronograph natürlich eine geringere Gangreserve. Beim Kaliber 4130 sind das dann nur 66 h statt 72 h. Ob aber ein erschwerter Aufbau der Gangreserve bei eingeschaltetem Stopper tatsächlich bemerkbar sein sollte, bezweifle ich etwas.

Beste Grüße,
Dirk

Hallo,

ich bin zwar kein Fachmann, aber ich würde davon ausgehen, dass sich die Gangreserve genauso schnell aufbaut, wenn man den Chrono mitlaufen lässt, als wenn er nicht mitläuft.

Der Aufzugsmechanismus wird von der Chronofunktion m.W. nicht beeinflusst.

bigsmall
13.01.2015, 19:39
Ich gehe davon aus, dass die Spannung des Federhauses gleich schnell aufgebaut wird UND gleichzeitig die zur Verfügung stehende Energie schneller abgeht. Ergebnis: der Vollaufzug wird später erreicht.

uhrenfan_rolex
14.01.2015, 09:13
Ich gehe davon aus, dass die Spannung des Federhauses gleich schnell aufgebaut wird UND gleichzeitig die zur Verfügung stehende Energie schneller abgeht. Ergebnis: der Vollaufzug wird später erreicht.

Hallo,

das hört sich logischer an, als meine Aussage :gut:

TitusDH
14.01.2015, 09:25
Moin,

auf den Aufbau der Gangreserve hat der Chronographenmechanismus keinen Einfluss. Auch auf die vom Federhaus abgegebene Energie nicht. Wohl aber ist durch die zusätzlich bewegten Komponenten der Kraftbedarf des Uhrwerks erhöht, und die Uhr (kann) etwas vorzeitiger stehenbleiben, als wenn der Chrono nicht mitläuft.

Bei den Speedmasters mit 321 und auch 861er Werk wird der Chrono ganz klassisch per Hebel eingerückt - in einer Ebene und somit horizontal. Das ältere Lemania Säulenradkaliber ist tatsächlich noch als PP 5070 in den 1990ern zum Einsatz gekommen und somit ein Beispiel eines "modernen" horizontalen PP Chronographen. Dass meine alte 105.012 somit quasi eine halbe Patek ist, muss ich ihr mal erzählen.

viele Grüße, Wilfried

trophy
14.01.2015, 11:40
Hat die klassische Speedmaster Moonwatch eigentlich eine horizontale Kupplung?

Danke! :dr: Lasse den Chronographen deshalb auch ungern ununterbrochen mitlaufen.

Wurstsalat
16.01.2015, 08:38
Vielen Dank für die zahlreichen Meinungen. Bin sehr beeindruckt wie viel Fachwissen hier am Start ist.
Ich habe den Chrono jetzt mal ein paar Tage nicht mitlaufen lassen und konnte keinen signifikanten Unterschied feststellen zu vorher.

Ich denke, dass sich die Anzeige generell etwas langsamer nach oben entwickelt. Gleiches gilt aber auch wenn es nach unten geht.
Möglicherweise ist die Gangreserve einfach höher als vom Hersteller beschrieben und dadurch ist die Skala eine ganz andere.

Funktionieren tut sie in jedem Fall und wie gesagt, sie bewegt sich einfach ein wenig langsamer auf und ab im Vergleich zu meiner ehemaligen Panerai.

Danke an Alle

pegasos
16.01.2015, 10:13
Räum mal die Spülmaschine aus und hol Holz für den Ofen rein dann geht das fixer!:op::D

sw_74
24.01.2015, 20:49
Hallo Claus,

auch den Chronograph des Daytona-Kalibers 4130 kannst Du ständig mitlaufen lassen. Voraussetzung sollte sein, daß daß der Chronomechanismus eine vertikale Kupplung (Friktionskupplung) besitzt, die wesentlich geringer verschleißt als ein Räderwerk mit horizontaler Koppelung.
Es hängt also von der Chronographenmechanik ab, nicht vom Hersteller, ob der Chrono ständig mitlaufen kann. Auch PP hat Chronographenkaliber mit horizontaler Kupplung, die nicht ständig mitlaufen sollten.
Im Übrigen hat ein eine Uhr mit laufendem Chronograph natürlich eine geringere Gangreserve. Beim Kaliber 4130 sind das dann nur 66 h statt 72 h. Ob aber ein erschwerter Aufbau der Gangreserve bei eingeschaltetem Stopper tatsächlich bemerkbar sein sollte, bezweifle ich etwas.

Beste Grüße,
Dirk


Danke für diese ausführliche Info, Dirk! Hatte mich auch schon gefragt, ob ein ständiges "Laufenlassen" des Chronos Nachteile mit sich bringt.

MartinLev
25.01.2015, 20:38
Scheinbar teilen sich die Meinungen.
@Andre: Ich finde meine Fragestellung klar. die Gangreserve baut sich ja beim Tragen der Uhr auf. Meine Vermutung ist, dass sie sich langsamer aufbaut, wenn der Chrono immer mitläuft. Dementsprechend entwickelt sich auch die Gangreserveanzeige langsamer nach oben zum Höchststand.

alles hoch minus 1, dann passts.

TheLupus
26.01.2015, 09:29
Schöner Artikel:
http://www.watchtime.net/nachrichten/chronographenkupplungen/


... Dann läuft der Stoppsekundenzeiger bei eingeschaltetem Chronographen ohne Reibungsverlust wie ein zentraler Sekundenzeiger...


... Der Vorteil der vertikalen Kupplung ist groß: Der Sprung des Stoppsekundenzeigers beim Starten wird vermieden, da nicht Zahn auf Zahn drücken kann. Aus demselben Grund entsteht auch keine Reibung und damit kaum Kraftverlust und Abnutzung...