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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erfahrungen mit Fahrsicherheitstraining?



dj74
10.01.2014, 13:49
Hallo zusammen.

Kleine Vorgeschichte:
Ich habe mir im September meinen ersten (gebrauchten) Porsche gekauft, welcher auch gleichzeitig mein erster heckgetriebener Wagen ist.
Da es bei uns gestern nieselte dachte ich mir, ich muss mal die Grenzen der Fahrphysik ohne elektronische Unterstützung austesten und habe das PSM meines Boxster S (986) ausgeschaltet und bin auf einem großen freien Platz mal beherzt in Kurven auf's Gas gegangen...
Hui, so schnell konnte ich gar nicht reagieren, da hat mich das Heck schon überholt. 8o
Ich bin jedenfalls erstaunt, wie gut die Elektronik im Normalfall Situationen entschärft, die ich ohne ebendiese nicht meistern könnte.

Daher nun mein Entschluss, ein Fahrsicherheitstraining aufzusuchen, um das Fahrzeug besser und im Ernstfall sicherer lenken zu können. Es geht mir nicht um Rennerfahrung oder Training für die Nordschleife.

Hat hier jemand Erfahrungen mit einem speziellen Anbieter?
Ich wohne im Raum Nordbayern, falls das für die Anbieterauswahl relevant ist.
Spontan fällt mir da mal der ADAC ein, aber vielleicht gibt es ja (bessere) Alternativen?

ehemaliges mitglied
10.01.2014, 13:55
Ich habe schon ein paar beim ADAC gemacht. Finde die richtig gut. Und die kosten fast nichts.

BlackSilverS
10.01.2014, 13:56
Ich habe beim ADAC 2x Grundtrainibgs absolviert und vergangenes Jahr einen "Sportfahrer Intensiv" Kurs. Da ging es zwar primär um Techniken für die Nordschleife, ABER ich empfehle es dennoch wärmstens, weil du dein Auto sowohl im trockenen, als auch im Nassen im Grenzbereich kennenlernst - deine Anforderungen also ziemlich gut trifft:gut:

Onkel C
10.01.2014, 14:05
Ich halte das auch für eine gute Idee. Werde wohl im Frühling eins oder zwei im FSZ Grevenbroich mitmachen.

cardealer
10.01.2014, 14:12
ich habe auch ein Training beim ADAC besucht und da wird einem schnell klar was man doch alles nicht im Griff hat.

benico
10.01.2014, 14:22
Ich hatte das Glück, direkt nach Erhalt des Führerscheins (tatsächlich einen Tag danach), bei der Polizei das Fahrsicherheitstraining gehabt zu haben. Einen besseren Einstieg kann man nicht haben.
Da der damalige Ausbilder sehr engagiert war und durchaus Spaß am Auto fahren hatte, gab es neben den obligatorischen nass-trocken Übungen, Schleudern, Bremsen, Kurven auf unterschiedlichen Untergründen und dem Verfolgen und Anhalten usw eben noch die ein oder andere Sache, welche nicht auf dem Lehrplan stand und zwingend nicht zum Erlangen der Berechtigung für Sonderrechtsfahrten erforderlich war...und das alles mit Heckgetriebenen Omegas und Rekords :D Da wurde viel Gummi gelassen und mit ESP war da nix, ab Werk sozusagen allein gelassen...
Danach habe ich so etwas nie wieder gemacht, 7 Jahre Training live in Einsätzen auf Hamburgs Straßen haben mir ausreichend Erfahrung gebracht.
Ich kann also nichts direkt empfehlen, denke aber, man sollte dort auf Qualität achten und es sich durchaus etwas kosten lassen. Am besten ein ganzes Wochenende lang...Viel >Spaß, so etwas macht absolut Sinn...

cardealer
10.01.2014, 14:34
Man sollte keine so langen Pausen machen den die Technik der Fahrzeuge entwickelt sich weiter und die Grenzbereiche bei den neuen Fahrzeugen verschieben sich.
Wer noch nie ein solches Training besucht hat ist beim ADAC gut aufgehoben und muss nicht gleich ein Training beim Premiumhersteller für ein paar Tausender buchen.

benico
10.01.2014, 14:55
Bei der ein oder anderen Neuwagenvorstellung für VKs gab es ja auch die Möglichkeit, das mal ausgiebig zu testen. Ich erinnere mich gern an die A8 Vorstellung 2003 auf dem Boxberg oder Q5 in Marbella...da konnte man mal Steilkurven fahren und bisschen zirkeln und Gelände usw..
Btw, so lange ist das noch nicht her, zwar kenne ich noch Omegas als Streifenwagen aber es gab durchaus auch schon modernere Fahrzeuge. Rekord wurde genutzt, weil er eben Heckantrieb hatte und man den sonst keinem mehr woanders zumuten konnte:tongue:

UTB
10.01.2014, 15:19
Aus eigener Erfahrung kann ich ebenfalls den ADAC empfehlen. Die Kosten halten sich im Rahmen, man bekommt die Basics und kann danach nach eigenem Ermessen weiterführende Kurse, bei wem dann auch immer, belegen.

Bin auch am Überlegen, ob ich in diesem Jahr wieder mal eine Auffrischung des Verhaltens in brenzligen Situationen in Anspruch nehme. Denn darauf kommt es dann letztendlich an...Cruisen kann (fast) jeder.

AndreasS
10.01.2014, 15:23
Da gerade Winter ist, ich habe vor ein paar Jahren ein Schneetraining in Österreich mitgemacht. Das hat nicht nur sehr viel Spaß gemacht, es hat mir auch viel gebracht was die Fahrzeugbeherrschung angeht. Kann man empfehlen. :gut:

Da gibt's verschiedene Anbieter, ich war damals hier (http://www.fahrspass.biz). Ich weiß allerdings nicht, wie die Preise mittlerweile sind, damals war das jedenfalls nicht teuer. Es waren übrigens überraschend viele Porsche am Start. ;)

steved
10.01.2014, 15:30
Habe auch schon mehrfach ADAC Fahrsicherheitstrainings absolviert, war immer wieder eine Erfahrung wert.
Bisher immer beim ADAC in Augsburg, es gibt aber jetzt auch in Schlüsselfeld, weil du schreibst Nordbayern,
ein ADAC-Fahrsicherheitszentrum.

Muigaulwurf
10.01.2014, 15:30
Man sollte keine so langen Pausen machen den die Technik der Fahrzeuge entwickelt sich weiter und die Grenzbereiche bei den neuen Fahrzeugen verschieben sich.


Zusätzlich wo wir schon drüber reden: ich finde auch, dass es enorm viel bringt, extra mit/für einem/einen vorhandenen Oldtimer ein passendes Fahrsicherheitstraining zu machen, eben weil die mitunter wie von Frank angesprochen völlig anders reagieren und da red ich noch nichtmal vom fehlenden ABS und ESP. :gut:

cardealer
10.01.2014, 15:43
Und wenn man Glück hat wie ich trifft man seinen alten Fahrlehrer wieder weil der inzwischen ADAC Fahrtrainer macht:D

dj74
10.01.2014, 16:28
Vielen Dank für die Resonanz.
Ich denke, es wird erst mal auf ein ADAC Pkw-Intensiv-Training in Schlüsselfeld hinauslaufen.
Das ist dann ein Tag für 165,- Euro. Finde ich jetzt nicht überteuert.

Mal sehen, ob ich noch im Winter zuschlage oder bis zum Frühling warte, wenn ich wieder die Sommerräder montiert habe.

Morgan911
10.01.2014, 18:41
Es gibt doch die "Porsche Sport Driving School". Habe da mal vor 20 Jahren 2 Kurse auf dem Hockenheimring und der Nordschleife
gemacht. Ist sehr zu empfehlen.

Exige
10.01.2014, 19:38
Es gibt doch die "Porsche Sport Driving School". Habe da mal vor 20 Jahren 2 Kurse auf dem Hockenheimring und der Nordschleife
gemacht. Ist sehr zu empfehlen.

Habe dort vor ein paar Jahren auch mal ein 2 tägiges Training mitgemacht. War sehr gut und hat viel Spaß gemacht. Ist allerdings deutlich teurer als die Trainings beim ADAC, dafür aber auch auf sportliches Fahren ausgerichtet.

sausapia
10.01.2014, 20:55
ich habe auch ein Training beim ADAC besucht und da wird einem schnell klar was man doch alles nicht im Griff hat.

So erging es mir auch 8o

Edmundo
10.01.2014, 21:08
Ich habe einige interne Fahrausbildungen gemacht inkl. Fahren mit hoher Querbeschleungung und Rennstrecke und zumindest der erste Baustein (aber ich meine auch ein paar weitere) werden auch für externe Personen 1:1 angeboten, allerdings ohne Prüfung ;). Ich würde daher bei "Deinem" Hersteller nachfragen, der bietet das bestimmt an.

Und es gibt nichts besseres als mit denselben Fahrzeugen zu fahren. Beim ADAC fährst Du mit Deinem eigenen Fahrzeug. Darauf hätte ich schon keine Lust, denn da kannst Du Dir auch mal eine kleine Beule reinfahren wenn Du eine Pylone überfährst und auch die Reifen werden überdurchschnittlich (ab)genutzt. Auch wären mir persönlich zu viele Hausmütterchen dabei, die das Level dann senken und lernen tust Du nur, wenn man Dich an und über die Grenze bringst.

Dafür ist der ADAC billiger, aber Wagen gestellt und mehr gelernt würde ich höher einschätzen als ein paar gesparte Euro.

DS-XELOR
10.01.2014, 22:01
Vielen Dank für die Resonanz.
Ich denke, es wird erst mal auf ein ADAC Pkw-Intensiv-Training in Schlüsselfeld hinauslaufen.
Das ist dann ein Tag für 165,- Euro. Finde ich jetzt nicht überteuert.

Mal sehen, ob ich noch im Winter zuschlage oder bis zum Frühling warte, wenn ich wieder die Sommerräder montiert habe.

Da können wir uns ja im Restaurant treffen. Wohne ja fast um die Ecke.

Exige
10.01.2014, 22:04
Sehe ich genau anders herum, Elmar. Ein Fahrtraining sollte man mit dem Auto machen, das man auch sonst fährt und nicht mit einem fremden Auto. Wenn Jan mit seinem Boxster bei BWM ein Training macht fährt er einen Frontmotorwagen. Wie sein Mittelmotorsportler reagiert, weiss er dann immer noch nicht. Und das bisschen an Mehrbelastung für die Reifen ist m. M. n. verkraftbar.

Edmundo
10.01.2014, 22:12
Lies mal bitte was ich geschrieben habe, bevor Du meckerst:


Ich würde daher bei "Deinem" Hersteller nachfragen, der bietet das bestimmt an.

Und es gibt nichts besseres als mit denselben Fahrzeugen zu fahren.

Ich hab nichts davon geschrieben, dass er BMW fahren soll. :grb:

Ob ich in meinem Boxster fahre oder in einem der mir gestellt würde wäre mir nicht egal und die Mehrbelastung sind nicht nur Reifen, auch Bremsen, Fahrwerk, Aufhängungen etc. Grenzbelastung hat auch Auswirkungen auf das Fahrzeug. Das Fahrzeug kann das ab, aber ich will, wenn ich kann, doch den Verschleiss an meinem Fahrzeug minimieren.

cardealer
10.01.2014, 22:16
Bei unserem ADAC Gelände sind es nur Wasserhindernisse da wird das Auto maximal nass :) und ich bin oft nass geworden....

Exige
10.01.2014, 22:26
Elmar, ich habe meine Meinung dargestellt mehr nicht.

"Mit denselben Fahrzeugen fahren" habe ich so verstanden, dass alle Teilnehmer das selbe Fahrzeug fahren. War ein Missverständnis.

Wenn man genau das Fahrzeug, das man privat fährt, dort fahren kann ist das natürlich eine gute Möglichkeit. Bei Porsche waren damals bei uns alle gestellten Wagen jedoch 997 4S, keine Boxster dabei, und einen 986 Boxster wird Porsche heute wahrscheinlich nicht mehr stellen ;)

sausapia
10.01.2014, 22:29
Ich habe am Hockenheimring spontan ein Fahrsicherheitstraining mit dem 5er von meinem Boss absolviert (100 k, Vollausstattung). Danach musste er zum Bremsen erneuern und Reifen sowie Fahrwerk sowie mein Boss litten :bgdev:

Dafür wäre mir mein oller 11er auch etwas zu Schade. andererseits sin die Fahrzeuge und die Technik so grundverschieden, dass der Lernerfolg sicherlich für eine Extremsituation nicht sehr hoch war.

Edmundo
10.01.2014, 22:38
Gegensteuern, Bremsen und Ausweichen sollte man auf jedes Fahrzeug übertragen können. Natürlich sind Fahrzeuge mit Front- und Heckantrieb verschieden genauso wie mit Front- oder Mittelmotor.

Aber das beispielsweise in einem Frontmotor Fahrzeug mit Heckantrieb gelernte sollte ich auf Fahrzeuge derselben Klasse problemlos übertragen können. Man lernt ja nicht eine Lenkbewegung auswendig sondern lernt auf das Verhalten des Fahrzeugs zu reagieren.

cardealer
10.01.2014, 22:40
Wenn ich den TS richtig verstanden habe geht es ihm darum sein Auto beim ausbrechen wieder einzufangen etc und nicht die Bremsen auf einem Rundkurs zu verheitzen ;-) ich denke dafür sind die ADAC Trainings bestens geeignet. Am fiesesten fand ich diese Platte wo man drüberfährt und schwups ist das Heck weg :)

sausapia
10.01.2014, 22:47
Diese Platte hatte ich auch nach mehreren Versuchen nicht im Griff.:motz:

@ Elmar: Mein 993 hat ja nur ABS und ein alte Fahrwerk. Ein moderner 5er hat doch sämtliche Fahrsixherheitssysteme und deshalb war der Erkenntnis gewinn gering. Dennoch hast Du Recht, die Basics sind gleich.

cardealer
10.01.2014, 22:53
Diese Platte hatte ich auch nach mehreren Versuchen nicht im Griff.:motz:
.

liegt wohl an unserm Namen :)

Gruß Frank

R.O. Lex
10.01.2014, 22:59
Und ich frage mich jetzt, ...

… ob ich vier Trainings bei drei Herstellern für vier verschiedenen Antriebskonzepte (Frontmotor und Frontantrieb, Frontmotor und Heckantrieb, Frontmotor und Allradantrieb, Heckmotor und Heckantrieb) buchen und dafür ordentlich bezahlen soll ...

… oder im Falle eines Falles eine Rückstufung in der Vollkasko in Kauf nehmen muss ...

… oder (wie in den letzten 35 Jahren schadenfrei praktiziert) den Grenzbereich meines Fahrzeugs einfach nicht ausloten soll.

sausapia
10.01.2014, 22:59
:D

cardealer
10.01.2014, 23:08
… oder (wie in den letzten 35 Jahren schadenfrei praktiziert) den Grenzbereich meines Fahrzeugs einfach nicht ausloten soll.

leider ist es nicht immer der Fahrer der das Fahrzeug in Grenzsituationen bringt und dann ist man schnell Passagier auf dem Fahrersitz. Das wird einem nach dem ersten Training klar.

ehemaliges mitglied
10.01.2014, 23:15
Ich fand es schon hilfreich, die Übungen mit meinem eigenen Fahrzeug zu machen, wobei das Optimum sicherlich ein bauartgleiches Fahrzeug ist. Ich habe mir z. B. mit einer Pylone die Verkleidung im Radkasten beschädigt.

Zwecks der übrigen Abnutzung meinte der Trainer, dass das ca. dem Faktor 10 gegenüber der normal gefahrenen Distanz entspricht. Wir sind an dem Tag in etwa 100 km gefahren, dementsprechend Abnutzung wie 1000 gefahrene km. Kann nicht sagen, ob das stimmt.

Aber wenn ich die Kosten für Radkasten, Abnutzung und die Gebühr addiere, komme ich halt immer noch nicht auf den Betrag, der bei einem Herstellertraining genommen wird. Was man dort mehr lernt, weiß ich nicht. Wenn’s Fahren mit hoher Querbeschleunigung und Rennstrecke ist, brauche ich das zumindest nicht.

Ich denke auch, dass es beim ADAC stark von der Gruppe abhängt. Ich hatte da immer Glück. Es sind aber auch immer viele Kumpels mitgefahren, so haben wir halt schon den größten Teil der Gruppe gestellt.

dj74
10.01.2014, 23:52
Ich finde es besser, wenn ich mit meinem Wagen fahren kann.
Den kenne ich ja schon in Normalsituationen, also weiß ich dann auch besser, was eben nicht mehr normal ist...

Und es geht mir beileibe nicht darum, mit den (hoffentlich) gewonnenen Erkenntnissen eines Fahrsicherheitstrainings den Grenzbereich auf der öffentlichen Straße ausreizen zu wollen. Dafür bin ich ein viel zu passiver Fahrer.

Ich will den Wagen einfach besser kennenlernen und im Ernstfall, der unvermittelt und unverschuldet eintreten kann, richtig oder zumindest überhaupt reagieren können.

Nach so vielen positiven Erfahrungen hier mit dem ADAC, werde ich dort voraussichtlich einen Trainingstag absolvieren.
Ein Porsche-Training für die Rennstrecke ist erst mal nicht das Richtige für mich, da ich mit dem Boxster vermutlich nie auf die Rennstrecke fahren werde.

Vielen Dank noch mal für eure hilfreichen Meinungen.

ehemaliges mitglied
11.01.2014, 00:05
BTW: Bei meinem letzten ADAC-Training waren zwei bauartgleiche AUDI A3 in der Gruppe. Der eine zeigte ein sehr "stabiles" Fahrverhalten, der andere schleuderte wie wild. Da gab's dann gleich mal eine kleine Reifenkunde dazu...

Exige
11.01.2014, 09:18
Die Entscheidung für ein Training ist auf jeden Fall gut!

Ein Wort zum Porsche Training: Bei Porsche geht es zumindest in den Basis Trainings nicht um Rennstreckenfahren sondern darum den Wagen zu beherrschen, und das auch bei sportlicher Fahrweise. Wenn das klappt, wird versucht das sportliche Fahren zu optimieren. Wenn du nach deinem Training beim ADAC irgendwann einmal Lust auf sowas hast, kann ich das nur empfehlen. Hat mir damals einen Riesenspaß gemacht.

Edmundo
11.01.2014, 09:28
… oder (wie in den letzten 35 Jahren schadenfrei praktiziert) den Grenzbereich meines Fahrzeugs einfach nicht ausloten soll.
Wenn Du nicht weisst wo der Grenzbereich ist, dann weisst Du auch nicht, wie weit Du davon wegbleiben musst. Und auch nach 35 Jahren kann Dir ein Kind vors Auto laufen und dann musst Du auch mit erlaubten 50 km/h reagieren. Fahrsicherheit heisst ja nicht nur ausbrechen lernen einzufangen, sondern auch mit Vollbremsung um ein Hindernis herum etc. Alles Alltagssituationen. Du bist ja nicht immer der Schuldige, sondern es leben ja noch andere um Dich herum.

Ich wage zu behaupten, dass viele hier gar nicht wissen, wenn Sie mit aus Ihrer Sicht normaler Geschwindigkeit bei Regen eine Autobahnausfahrt rausfahren, wie Dicht sie bereits an der Grenze sind und ohne die ganzen Reglesysteme es so gar nicht möglich wäre. Bei Trockenheit ist man mit dem gleichen Fahrmaneuver meilenweit von der Grenze weg, bei Regen ist man bereits erschreckend nah dran. Das muss man mal austesten.

Fahrsicheheitstraining ist echt gut, weil man Abläufe automatisiert, weil man die Grenzen erfährt und sich durchaus auch mehr zutraut und nicht als Verkehrshindernis durch die Straßen fährt.

Gerade die automatisierten Abläufe dienen dazu, dass man Wissen übertragen kann. Gegenlenken ist halt immer gleich. Klar gibt es unterschiede, aber lieber 80% übernehmen als nichts. Und ein Training verliert ja auch nicht den Wert, wenn ich ein neues Auto kaufe. Das "ich muss es mit meinem Auto machen" ist eher im Kopf.

Onkel C
11.01.2014, 09:30
Und ich frage mich jetzt, ...

… oder (wie in den letzten 35 Jahren schadenfrei praktiziert) den Grenzbereich meines Fahrzeugs einfach nicht ausloten soll.

Famous Last Words, ähnlich wie "Gestern kam da auch keiner von links".
Edit: oder ausführlich wie Elmar schrieb.

Edmundo
11.01.2014, 09:35
Was man dort mehr lernt, weiß ich nicht. Wenn’s Fahren mit hoher Querbeschleunigung und Rennstrecke ist, brauche ich das zumindest nicht.


Die Entscheidung für ein Training ist auf jeden Fall gut!

Ein Wort zum Porsche Training: Bei Porsche geht es zumindest in den Basis Trainings nicht um Rennstreckenfahren sondern darum den Wagen zu beherrschen, und das auch bei sportlicher Fahrweise. Wenn das klappt, wird versucht das sportliche Fahren zu optimieren. Wenn du nach deinem Training beim ADAC irgendwann einmal Lust auf sowas hast, kann ich das nur empfehlen. Hat mir damals einen Riesenspaß gemacht.

Ich hatte gesagt es gibt da mehrere Stufen, die sicherlich für den normalen Autofahrer keinen Sinn machen. Aber man fängt ja nicht mit der Rennstrecke an. Nirgendwo.

ADAC oder Hersteller, ein Training ist besser als keins. Meine Empfehlung bleibt aber eins bei dem Hersteller Deines Autos zu buchen, weil es einfach individueller ist.

Michael S.
11.01.2014, 09:43
Hallo,

ich habe vor einiger Zeit ein 2-tägiges Fahrsicherheitstraining am neuen Übungsgelände am Nürburgring absolviert. Kann das jedem wärmstens empfehlen, sehr fähige Trainer und umfangreiche Möglichkeiten vor Ort.

Mir war im Vorfeld wichtig kein typisches ADAC-Programm (hatte ich mal als Führerscheinneuling besucht) zu buchen, sondern mit anderen Autointeressierten etwas zu lernen. Das war sehr erhellend, hatte dort auch schnell feststellen müssen dass die verbauten Conti SC2 im nassen Mist waren.

Es wurde mit eigenen Fahrzeugen auf nasser Fahrbahn gefahren.

Gruß Michael

dj74
11.01.2014, 09:58
Ich sehe das ADAC-Training erst mal als Grundlagentraining.
Ob ich danach vielleicht auch mal bei Porsche ein Training buche, weiß ich ja jetzt noch nicht, aber ich denke, ich sollte erst mal die Basics in Angriff nehmen.


...
Ich wage zu behaupten, dass viele hier gar nicht wissen, wenn Sie mit aus Ihrer Sicht normaler Geschwindigkeit bei Regen eine Autobahnausfahrt rausfahren, wie Dicht sie bereits an der Grenze sind und ohne die ganzen Reglesysteme es so gar nicht möglich wäre. Bei Trockenheit ist man mit dem gleichen Fahrmaneuver meilenweit von der Grenze weg, bei Regen ist man bereits erschreckend nah dran. Das muss man mal austesten.


Genau das hat mich so geschockt, wie schnell die Kontrolle auf nasser Straße ohne Stabilitätsprogramm weg war.
Man glaubt ja immer, alles im Griff zu haben, aber in Wirklichkeit glaube ich, dass viele Fahrer (und ich zähle mich dazu) ohne die Elektronik bereits abgeflogen wären.


...
Gerade die automatisierten Abläufe dienen dazu, dass man Wissen übertragen kann. Gegenlenken ist halt immer gleich. Klar gibt es unterschiede, aber lieber 80% übernehmen als nichts. Und ein Training verliert ja auch nicht den Wert, wenn ich ein neues Auto kaufe. Das "ich muss es mit meinem Auto machen" ist eher im Kopf.

Die Fahrt mit meinem Auto ist auch so ein Ding der Gewöhnung.
In meinem Auto kann ich alles blind bedienen, weiß wo alles ist.
In einem fremden Auto (falls nicht der gleiche Typ) liegen die Bedienelemente eben wieder etwas anders und man konzentriert sich vielleicht mehr auf das neue Auto als auf die Fahrmanöver.
Beispielsweise in unserem Firmen-Audi A4 knalle ich gerne mal mit der Hand gegen die Mittelkonsole beim Versuch zum Schaltknüppel zu greifen, weil Schaltknüppel und Mittelkonsole hier viel weiter hinten sitzen als in meinem Lancia.

Edmundo
11.01.2014, 10:15
Beides richtig, war früher aber auch so, denn so manches Auto sah man bei der Autobahnausfahrt neben der Strecke. Heute hat man sich an die Helfer gewöhnt. Da achtet man auf so was erst recht nicht mehr. Der Grund, warum man mit einem Oldtimer sehr aufpassen muss.

Klar, gleiches Auto ist Optimum, aber wenn Du das Training mit dem Lancia machst und dann den A4 fährst, wirst Du trotzdem besser auf unvorhergesehene Situationen reagieren. Schon weil Du im Kopf sicherer bist und Dich nichts mehr erschreckt. Du kennst die Situation und machst unterbewusst das richtige. So wie Du ja auch zum Schalthebel greifst, der überall leicht woanders ist. Deshalb kannst Du trotzdem fahren.

Ich bin ein großer Befürworter dieser Trainings, die zudem noch riesig Spass machen.

cardealer
11.01.2014, 10:22
Genau Elmar und auserdem bekommt man gut seine Grenzen aufgezeigt und muss diese nicht im öffentlichem Straßenverkehr ausloten.

dj74
11.01.2014, 10:25
Das Training beabsichtige ich mit dem Porsche zu machen. :D
Dann kann ich die Erfahrung - als alter Fuchs - auf den Lancia und den Audi übertragen...
Also so gesehen ist das eigene Auto dann vermutlich doch nicht sooo wichtig ;)

Edmundo
11.01.2014, 10:35
:D

JUST DO IT! :dr:

cardealer
11.01.2014, 10:38
Und dann einen Erfahrungsbericht bitte:verneig::verneig:

Onkel C
04.04.2014, 09:28
Bump:
Ich mach mit der Gattin den Karfreitag zum Car-Freitag und wir besuchen das "PKW-Intensiv-Training" im FSZ Grevenbroich! :jump:
zwei Leute, zwei Autos, ein ganzer Tag für 185 Euro, übrigens.

Muigaulwurf
05.04.2014, 20:04
:gut:

Onkel C
19.04.2014, 09:14
http://youtu.be/cwdtCrNwkaI
http://i73.photobucket.com/albums/i216/OnkelC/GT86/C11E0949-7442-4C4E-AA20-35ADD775BF08.jpg (http://s73.photobucket.com/user/OnkelC/media/GT86/C11E0949-7442-4C4E-AA20-35ADD775BF08.jpg.html)

Edmundo
19.04.2014, 09:23
Du sollst das Auto einfangen, nicht mit ihm tanzen. ;)

Onkel C
19.04.2014, 11:13
3 Dinge, die ich gestern gelernt habe:
1. Man hatte bisher viel Glück.
2. Man weiß vom eigenen Auto und dessen Reservern/Grenzen eigentlich gar nix.
3. Demut.

Unbedingt empfehlenswert. Ich werde noch weitere Trainings besuchen.