Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fragen zur Vermietung EFH
Wir möchten in Kürze wieder ein Einfamilienhaus vermieten und haben mit dem derzeitigen Mieter schlechte Erfahrungen gemacht.
Damit das möglichst nicht mehr passiert, habe ich einige Fragen zur Vermietung:
1. Was kann und sollte ich vom Interessenten für Nachweise verlangen (z. B. Schufa-Auskunft oder Gehaltsnachweis)?
2. Ist es erlaubt bzw. sinnvoll, Erkundigungen einzuholen (z. B. jetziger Vermieter oder Arbeitgeber)?
3. Kann man als Vermieter eine Einzugsermächtigung verlangen? Ist das sinnvoll?
4. Hat jemand Erfahrungen mit Staffelmiete oder Indexmiete? Ich tendiere im Moment zur Staffelmiete.
Sonstige Tipps?
Danke.
... Damit das möglichst nicht mehr passiert ... Tipps? ...
Ja, wenn du die genannten Fragen stellen musst, lass die Finger davon.
Wenn du Zahnschmerzen hast gehst du auch zum Zahnarzt und dokterst nicht selbst dran herum. ;) Wenn du dich unter anderem mit folgenden Punkten auskennst, dann kannst du das natürlich auch selbst:
Ortsübliche Vergleichsmiete
Mietspiegel
Selbstauskunft
Bonitätsprüfung
Schufa
Bankauskunft
Einnkommensnachweis
Identitätsnachweis
Mietkaution
Zulässige Kautionshöhe
Mietvertrag
Übergabeprotokoll
etc. ...
Ansonsten lass dir einen Profi empfehlen und den das machen. Immerhin gehts hier um Vermögenswerte, bzw. den Ertrag daraus.
Entgegen der landläufigen Meinung ist es nämlich eben nicht so, dass ein Profi bei einer Vermietung einen Haufen Geld für nichts bekommt, es zahlt eben geschäftsüblich nur der Mieter für eine Dienstleistung, die eigentlich der Vermieter in Anspruch nimmt.
Bei Staffelmiete, Arbeitgeberauskunft oder Einzugsermächtigung wäre ich jedenfalls sofort raus - und ich bin wohl nicht weit weg davon, ein Traummieter zu sein.
Schufa und Auskunft beim vorherigen Vermieter - warum nicht, aber nicht zusammen mit der Selbstauskunft, eher einen Vertragsabschluss von einem positiven Ergebnis dessen abhängig machen, wenn du dich vorher schon für einen Mieter entschieden hast. Wer möchte schon, dass sein Vermieter erfährt, dass man was Neues sucht, was man am Ende doch nicht bekommt?
..., Arbeitgeberauskunft oder Einzugsermächtigung wäre ich jedenfalls sofort raus ...
Ist auch beides Schwachsinn, ansonsten siehe mein vorheriger Beitrag.
Bei Staffelmiete, Arbeitgeberauskunft oder Einzugsermächtigung wäre ich jedenfalls sofort raus - und ich bin wohl nicht weit weg davon, ein Traummieter zu sein.
Danke für deine Einschätzung. Sehr interessant.
Ein Onkel von mir praktiziert schon seit vielen Jahren bei seinen Mietobjekten eine Staffelmiete und hat damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Was spricht für den Mieter dagegen, wenn die jeweiligen Erhöhungen sehr moderat sind?
Was bringt eine Einzugsermachtigung die kann man einfach widerrufen?
jagdriver
13.10.2013, 07:41
Staffelmiete ist hier bei uns auch kein Thema.
Durch laufend steigende Nebenkosten ist eher schon wieder
eine stagnierendes Mietniveau bzw. im Umland
ein leichter Rückgang zu beobachten.
Gruß
Robby
Mir wäre ein guter und beständiger Mieter lieber, als den letzten Cent aus dem Objekt zu quetschen.
Mit Staffelmietverträgen vergrätzt man sich schon einige Interessenten.
Mir wäre ein guter und beständiger Mieter lieber...
Das ist mein Ziel.
...als den letzten Cent aus dem Objekt zu quetschen.
Davon kann nicht die Rede sein.
Ich dachte vielleicht an eine Erhöhung von 5,00 € pro Jahr, die aber nur alle zwei Jahre umgesetzt wird (also 10,00 € alle zwei Jahre). Das wären in zehn Jahren 50,00 €. Ist das Unsinn?
sevenpoolz
13.10.2013, 10:40
Ja, wenn du die genannten Fragen stellen musst, lass die Finger davon.
Wenn du Zahnschmerzen hast gehst du auch zum Zahnarzt und dokterst nicht selbst dran herum. ;) Wenn du dich unter anderem mit folgenden Punkten auskennst, dann kannst du das natürlich auch selbst:
Ortsübliche Vergleichsmiete
Mietspiegel
Selbstauskunft
Bonitätsprüfung
Schufa
Bankauskunft
Einnkommensnachweis
Identitätsnachweis
Mietkaution
Zulässige Kautionshöhe
Mietvertrag
Übergabeprotokoll
etc. ...
Ansonsten lass dir einen Profi empfehlen und den das machen. Immerhin gehts hier um Vermögenswerte, bzw. den Ertrag daraus.
Entgegen der landläufigen Meinung ist es nämlich eben nicht so, dass ein Profi bei einer Vermietung einen Haufen Geld für nichts bekommt, es zahlt eben geschäftsüblich nur der Mieter für eine Dienstleistung, die eigentlich der Vermieter in Anspruch nimmt.
Hier ist alles gesagt - und einen 100% Schutz gibt es nicht :op:
Heute kann noch alles super sein, aber wer weiß was in ein zwei Jahren ist :ka:
Dem Mieter läuft die Frau weg! er fängt das Saufen an, verliert den Job, verwüstet Dir vor lauter Frust das Haus, etc.
Auf dem Privatmarkt, ist die Gefahr, meiner Meinung nach höher sich ein Faules Ei von Anfang an ins Haus zu holen, da die die Böses im Sinn haben sich gerne dieMaklercourtage sparen.
Heute kann noch alles super sein, aber wer weiß was in ein zwei Jahren ist.
Dem Mieter läuft die Frau weg! er fängt das Saufen an, verliert den Job, verwüstet Dir vor lauter Frust das Haus, etc.
Genau das ist der Punkt. Und davor kann halt auch ein Makler nicht schützen...
Wir waren uns beim letzten Mieter auch so sicher. Alles bestens, bis es dann nach einigen Jahren gekippt ist.
Danke für deine Einschätzung. Sehr interessant.
Ein Onkel von mir praktiziert schon seit vielen Jahren bei seinen Mietobjekten eine Staffelmiete und hat damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Was spricht für den Mieter dagegen, wenn die jeweiligen Erhöhungen sehr moderat sind?
Moderate Anpassungen gehen auch ohne Staffelmiete und von einer sehr moderaten Staffelmiete profitiert nur der Mieter.
Aber mit Mieterhöhungen für ein Objekt, an dem nichts gemacht wurde, habe ich eh ein Problem - Spekulation und Gewinnmaximierung mit "Grundbedürfnissen" finde ich bedenklich.
siebensieben
13.10.2013, 14:00
Unsere Familie schwimmt da gegen den Strich - diesen ganzen Kram mit Auskunft, Schufa, Staffelmieten usw. haben wir noch nie gemacht, sind noch nicht an die Obergrenze der Miete gegangen, und das wissen die Mieter ganz genau. Ein Einfamilienhaus kann man sowieso nicht als Renditeobjekt sehen, sondern steckt letztlich die Einnahmen ziemlich bald in Modernisierungen, Sanierungen usw.
Durch eine moderate Preispolitik und ein ganz gutes Bauchgefühl haben wir uns bisher die Mieter vom Hals halten können. Sie fragen nicht jedes Mal, wenn ein Nagel in die Wand geschlagen oder ein Türbeschlag ausgeleiert ist, ob wir das bezahlen, sondern tun das selbst. Die haben ihre Ruhe, wir haben ihre Ruhe. Klar, kann danebengehen, man guckt nicht in die Leute rein, aber letztlich hilft dann auch eine Schufa nicht weiter. Ich finde eine Vertrauens- und Sympathiebasis viel wichtiger. Und hundertprozentige Sicherheit gibt's nicht, dann soll man das Vermieten lassen.
Klar, kann danebengehen, man guckt nicht in die Leute rein, aber letztlich hilft dann auch eine Schufa nicht weiter.
Ich denke, dass ist der entscheidende Punkt. Danke Gerhard.
uhrenmaho
13.10.2013, 14:53
Unsere Familie schwimmt da gegen den Strich - diesen ganzen Kram mit Auskunft, Schufa, Staffelmieten usw. haben wir noch nie gemacht, sind noch nicht an die Obergrenze der Miete gegangen, und das wissen die Mieter ganz genau. Ein Einfamilienhaus kann man sowieso nicht als Renditeobjekt sehen, sondern steckt letztlich die Einnahmen ziemlich bald in Modernisierungen, Sanierungen usw.
Durch eine moderate Preispolitik und ein ganz gutes Bauchgefühl haben wir uns bisher die Mieter vom Hals halten können. Sie fragen nicht jedes Mal, wenn ein Nagel in die Wand geschlagen oder ein Türbeschlag ausgeleiert ist, ob wir das bezahlen, sondern tun das selbst. Die haben ihre Ruhe, wir haben ihre Ruhe. Klar, kann danebengehen, man guckt nicht in die Leute rein, aber letztlich hilft dann auch eine Schufa nicht weiter. Ich finde eine Vertrauens- und Sympathiebasis viel wichtiger. Und hundertprozentige Sicherheit gibt's nicht, dann soll man das Vermieten lassen.
+1
Gerhard, genau aus diesem Grund wie von Dir beschrieben hat unsere Vermieterin meiner Frau
und mir für eine wirklich schöne 90 m² Wohnung in gut 25 Jahren keine Erhöhung verlangt. Ein gutes
Verhältnis, solvente Mieter die nicht für jede Kleinigkeit kommen ist sehr wichtig. Unsere Vermieterin hat lieber einen solventen Mieter als irgend einen Kasper, der nach 3 Monaten schon keine Miete mehr zahlt.
Und glaubt mir, die Zahlungsmoral wird nicht besser, sondern eher schlechter.
Euch allen einen schönen Sonntag
Manfred
Wir vermieten ja auch: Bei einem EFH sollte man vorsichtig sein. In ländlichen Gebieten kann es anders sein:
1) Gerade in Ballungsgebieten ist die Miete eines EFH in einer Grössenordnung, in der ein Haus/Wohnungskauf für den Mieter eine Alternative sein kann. Daher ist es schon wichtig zu erforschen, warum ein Haus gemietet werden soll (z.B. temporäre Arbeit, Scheidung, Pleite, Grossfamilie mit Verwandtschaft, Statussymbol, Vieltierhaltung etc.)? Wir haben alle Varianten erlebt. Entweder hat man das Risiko eine schnelleren Mieterwechsel oder die finanzielle Situation ist doch nicht so gut.
Daher würde ich so viele Erkundigungen wie möglich einholen.
2) Das Risiko bei der Vermietung eines EFH ist einfach höher, weil ein grösserer Renovierungsstau im Falle eine Mieterwechsel anfallen kann: mehr Toiletten, Bodenfläche, Garten, etc...
Wie bereits oben gesagt, würde ich einen Makler nehmen, der ja nichts kostet. Es kommt natürlich auch auf die Nachfrage an. Ein guter Tipp: Falls es einige Arbeitgeber von grösseren, internationalen Firmen in der Nähe gibt, dann einfach mal anrufen: Da werden oft Manager für einen zeitlich limitierten Aufenthalt versetzt. Trotz höheren Mieterwechsels hat das sehr gut funktioniert (teilweise Firmengarantie bei internationalen Mietern)
Genau das ist der Punkt. Und davor kann halt auch ein Makler nicht schützen...
Stimmt, hellsehen kann auch ein Profi nicht. Klar, dass niemand eine Arbeitslosigkeit, Trennung, oder sonst etwas vorhersehen kann. Aber ein Profi kann wenigstens die harten Fakten zu annähernd 100% sicherstellen, von einem Vielfachen an Erfahrung mal ganz abgesehen.
... diesen ganzen Kram mit Auskunft, Schufa, Staffelmieten usw. haben wir noch nie gemacht, ... und ein ganz gutes Bauchgefühl haben wir uns bisher die Mieter vom ... Vertrauens- und Sympathiebasis viel wichtiger. Und hundertprozentige Sicherheit gibt's nicht, dann soll man das Vermieten lassen.
Ich kann dir morgen zwei höchst sympathische Menschen vorstellen die sofort für ein angenehmes Bauchgefühl, Vertrauen und Sympathie sorgen würden, denen ich persönlich nicht einen Cent anvertrauen würde.
Ich glaube hier wird auch überschätzt, was in so einer Selbst- und/oder Schufa-Auskunft steht. Hier gehts ja nicht um NSA-Durchleuchtung, sondern um eine völlig marktüblichen Bonitätsprüfung.
Dass Vermögenswerte von in der Regel mehreren 100K Euro zur Nutzung überlassen werden, ohne auch nur ein Mindestmaß an Informationen über den Vertragspartner einzuholen, kann ich nicht nachvollziehen.
Sorry Gerhard, man kann doch nicht grob fahrlässiges Verhalten empfehlen, nur weil man selbst damit bisher Glück gehabt hat, da rollts mir echt die Fußnägel hoch.
Du empfiehlst ja auch niemandem Risse in statisch relevanten Bereichen zu ignorieren, nur weil die Bude bisher noch nicht eingestürzt ist.
siebensieben
13.10.2013, 16:34
Sorry Gerhard, man kann doch nicht grob fahrlässiges Verhalten empfehlen,
Sorry, Paddy, ich habe nichts empfohlen, sondern nur erzählt, wie WIR es gemacht haben. Was der Threadstarter daraus an für ihn nutzbaren oder eben nicht nutzbaren Erkenntnissen ableitet, ist seine Sache, da ist er erwachsen genug, hoffe ich doch. Und wer richtet darüber, ob das, was ich geschrieben habe, "grob fahrlässig" ist?
Durch eine moderate Preispolitik ........ haben wir uns bisher die Mieter vom Hals halten können. .
Den Zusammenhang zwischen moderater Preispolitik und weniger Problemen erschliesst sich mir auch nicht.
Klar, wenn ein Mieter über Jahre (!) viel selber macht, dann verschonen wir ihn mit Mieterhöhungen soweit möglich. Das kann als eine Art Treue- oder Antiquerulanten-bonus verstanden werden.
Jedoch bei einer Neuvermietung würde ich immer eine marktgerechte Miete verlangen!
Am Anfang versprechen die Leute viel, aber oft fällt die Motivation sehr schnell ab!
Ein guter Makler hilft sicher bei der richtigen Entscheidung. Leider waren locker 70% der Makler, mit denen ich bisher zu tun hatte, nicht gut.
Von daher könnte man gleich einen zweiten Thread mit der Suche nach einem seriösen Makler in deiner Region aufmachen.
Rolexplo
13.10.2013, 19:29
Ich kann dir morgen zwei höchst sympathische Menschen vorstellen die sofort für ein angenehmes Bauchgefühl, Vertrauen und Sympathie sorgen würden, denen ich persönlich nicht einen Cent anvertrauen würde.
Paddy, kannst Du bitte meine Frau und meine Tochter aus dem Spiel lassen.:D
Lass die beiden das mal nicht lesen. :D
...Und wer richtet darüber, ob das, was ich geschrieben habe, "grob fahrlässig" ist?
Gerhard, richten tut hier niemand. Beurteilen hingegen kann das jeder, der Ahnung davon hat. Ist ähnlich wie bei Architektenleistungen. ;)
ich weiß genau, wieso ein Freund von mir, seines Zeichens Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht, sich sicher ist, dass ihm die Arbeit nie ausgehen wird...
Ein guter Makler hilft sicher bei der richtigen Entscheidung. Leider waren locker 70% der Makler, mit denen ich bisher zu tun hatte, nicht gut...
Schlechte Quote in Bayern. :D Deshalb meine ich, wenn ich von einem Profi spreche, einen seriösen und vor allem kompetenten Fachmann im klassischen Sinne, keinen Scherenschleifer. ;)
Ein guter Makler hilft sicher bei der richtigen Entscheidung. Leider waren locker 70% der Makler, mit denen ich bisher zu tun hatte, nicht gut.
+1
Wenn du einen Makler engagierst such dir einen Seriösen mit Ahnung.
edit: @Paddy: meine Erfahrungen sind aus Baden- Württemberg und NRW.
Ist wie bei jeder anderen Dienstleistung, so jemanden würde ich mir immer nur empfehlen lassen.
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