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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Jemand Erfahrung mit Erdwärmepumpe / Wärmetauscher?



Kranzbach
24.06.2013, 18:21
Moin!

Ich hoffe in diesem Thread bin ich richtig.. Technik ist es ja ;)
Hat jemand Erfahrung mit Erdwärmepumpen und Wärmetauscher mit "dezentraler Belüftung"?

Ich hatte ja gedacht meine neue DHH im Grünen bleibt ein Leben lang, aber nach nur 3 Jahren, zu wenig Grundstück usw... plane ich einen Neubau. Größer, netter, mehr Garten und Lage, Lage, Lage ;). Vor allem ein EFH.. eines wo ich rumlaufen kann (ohne über Nachbars Hecke zu klettern!) ;) und Fläche für ein Schwimmteich vorhanden ist..

Die Architektin hat erste Pläne.. und es geht ans Thema Energie. Klar, 3-fach Fenster und so ein SchnickSchnack ist geplant.. nun steht eine Überlegung für Erdwärme an.. Tiefenbohrung, ca 90 Meter, zeitgleich eine dezentrale Lüftung mit Wärmetauscher. Ich hab zwar vieles gelesen und finde es grundsätzlich gut.. kenne aber keine "echten" Erfahrungswerte. Hat einer von euch so eine Anlage und kann seine Erfahrung kurz wiedergeben? Stört diese "Lüftung" in allen Räumen vielleicht sogar? Oder bekommt man von deren Arbeit kaum etwas mit?!
Bin gespannt und danke für Rückmeldungen schon mal :)

Gruß
Dennis

RAMichel
24.06.2013, 18:58
Wir haben in unserem Haus seit mehr als 10 Jahren eine Zimmermann Proxxon VPC 420 Luft-Luft-Wärmepumpe mit Ankühlfunktion. Angeschlossen an die Maschine sind alle Räume bis auf Waschküche und GästeWC. Im Esszimmer sitzt eine kleine Regeleinhiet, um die Lüfterstufen, die Kühlfunktion und andere Sachen zu schalten. Bei uns läuft aber fast immer das Automatikprogramm für Sommer bzw. Winter. Nachts fährt die Kiste auf geringste Lüfterleistung herunter, so dass auch ganz empfindliche Ohren nichts hören. Wir haben auch keine Telefonieprobleme, da ich damals massenweise Schalldämpfer habe einsetzen lassen, um die Schallübertragung von Raum zu Raum bzw. von den Lüftermotoren in die Räume auszuschließen.
Die Lüfter machen bei der programmierbaren Vollleistung der Machine irgendwas zwischen 400 und 500 m³ je Stunde, könnten aber wahrscheinlich noch mehr, wenn die Maschine sie denn ließe. Ich bin bis heute sehr angetan von der Anlage und würde sie wieder kaufen.
Sehr schön finde ich, dass man nie über die Fenster lüften muss, keine Feuchtigkeitsprobleme hat und die Mücken im Sommer draußen bleiben. Zudem ist die Ankühlfunktion wie eine kleine Klimaanlage, entfeuchtet die Zuluft und hält das Haus auch bei 35 Grad Außentemperatur auf 23 Grad. Einziger Nachteil: Wenn die Kühlfunktion aktiviert ist, schaltet die Anlage die Lüfter auf Vollgas, das rauscht nachts schon vernehmlich.
Von der Anlage haben mir übrigens alle mit wildesten Begründungen abgeraten, nur mein Vater nicht. Dafür danke ich ihm noch heute.
Im Winter nutzen wir die Wärmepumpenfunktion durchgängig, da wir außer einem Kamin und Fußboden/Deckenheizung im Bad keine weitere Heizung im Haus haben. Kalt ist die Hütte trotzdem noch nie geworden.
Betrieben wird das Teil über "wärmestrom-direkt" von Eon mit 16 oder 18 Stunden Nachttarif und 6 bzw. 8 Stunden Tagtarif HT. Genau weiß ich das aber nicht, weil mich dieser Energiesparzinnober nicht so interessiert. Mir ist der Komfort wichtiger. Aktuell zahle ich für unser Haus mit knapp 300 Quadratmetern 300 Euro Strom im Monat (Lüftung, Heizung, Warmwasser über DHE, Licht). Und hier spart niemand Strom...

Bevor ich es vergesse: Sehr angenehm ist auch die Pollenausfilterung in der Anlage.

weyli
24.06.2013, 19:13
Habe auch ähnliche Erfahrung. Luft / Luft Wärmepumpe KWT mit kontrollierter Wohnraumlüftung ähnliche Erfahrung wie mein Vorschreiber!

mws
24.06.2013, 20:51
Du musst auf jeden Fall eine Genehmigung einholen, bzw. vom Errichter der Anlage nachweisbar einholen lassen.

Mehr dazu unter: http://www.waermepumpen.info/ratgeber/genehmigung

oder unter:

www.waermepumpe.de (hier kannst Du alle Hersteller bezüglich des COP checken)

Warum, wenn ich fragen darf willst eine Erdsonde und keine Luft-Wasser-Wärmepumpe?

time4web
25.06.2013, 08:07
Aus mehr als leidvoller Erfahrung - such dir jemanden, der wirklich Plan von der Materie hat und dann am besten noch 5 Vergleichsangebote. Es gibt so viele vermeintliche Profis und Schwätzer auf dem Gebiet :motz:
Und mit absoluter Sicherheit kannst du davon ausgehen, dass hochpreisig nicht mit hoher Kompetenz gleichzusetzen ist.

Luftwärmepumpe mag bei vielen funktionieren - ich würde im Leben keine mehr nehmen.
Ob eine Erdbohrung sinnvoll / wirtschaftlich ist, sagt dir ein Bodengutachten. Da kann die Bohrung alleine mal >20k kosten, wenn der Boden das halt nicht hergibt.

Zentrale WRL würde ich immer wieder ins Auge fassen - siehe hier wiederum Punkt 1

paddy
25.06.2013, 08:45
Jörg, warum keine Luftwärmepumpe mehr?

time4web
25.06.2013, 09:17
Patrik, eine neverending Story mit meiner LWP X(
Bin sicher, dass Michael die nicht mehr hören / lesen will ;)
Bin auf jeden Fall kurz davor, ne zum Teil 1,5 und 3 Jahre alte Anlage gegen ne Gasbrennwerttherme zu tauschen.

RAMichel
25.06.2013, 09:29
Kurze Bemerkung noch von mir: Meine Luftwärmepumpe läuft seit 2002 durchgehend. Reparaturen bisher: Vorsorglicher Austausch eines Kondensators für 10 Euro: Den konnte ich nach telefonischer Erklärung durch Herstellermitarbeiter selbst tauschen, da es sich um eine einfache Steckverbindung handelte. Ansonsten brauche ich nur Pollenfiltermatten, ca. alle 2-3- Monate müssen die getauscht werden. Was ich dann beim Filterwechsel in den Matten finde, möchte ich nicht in der Wohnung haben (Staub, Insekten, Pollen etc.).

time4web
25.06.2013, 09:39
Sei dir mehr als gegönnt und bei den allermeisten Leuten, mit denen ich in den letzten Jahren gesprochen habe, ist das ganz genauso.
Daher auch mein erster Satz: Trau keinem vermeintlichen Fachmann und hol dir mehr als nur ein Vergleichsangebot

Kranzbach
25.06.2013, 15:31
Hallo,

danke für die vielen Rückmeldungen :)

Die "Geräuschkulisse" scheint also akzeptabel zu sein, das war eine größere "Sorge". Wenn ich mir vorstelle, jahrelang ein "surren" vom Ventilator zu hören - nach 2 Tagen würde ich wohl wieder ausziehen.

Warum Erdwärme? Das wurde als sinnvollste Möglichkeit für das Hausvorhaben vorgeschlagen und auch in der angedachten Baugegend wird dies bei Neubauten oft und erfolgreich durchgeführt. Meine aktuellen Nachbarn haben SolarWassererwärmung seit 2 Jahren und sind nicht zufrieden (der Norden hat wohl zu wenig Sonne ;) ) . Vielleicht gibt es ja noch andere Optionen, die besser wären . . aber momentan gefällt mir diese Idee der Anlage schon recht gut.

Gruß
Dennis

mask
27.06.2013, 23:29
Kurze Bemerkung noch von mir: Meine Luftwärmepumpe läuft seit 2002 durchgehend. Reparaturen bisher: Vorsorglicher Austausch eines Kondensators für 10 Euro: Den konnte ich nach telefonischer Erklärung durch Herstellermitarbeiter selbst tauschen, da es sich um eine einfache Steckverbindung handelte. Ansonsten brauche ich nur Pollenfiltermatten, ca. alle 2-3- Monate müssen die getauscht werden. Was ich dann beim Filterwechsel in den Matten finde, möchte ich nicht in der Wohnung haben (Staub, Insekten, Pollen etc.).

Thomas steht eure WP im Haus oder draußen im Garten ? Ich habe hier folgendes Video im Netz gefunden, welches mir ein wenig Sorge bereitet. Wir stehen gerade vor der Entscheidung zwischen WP oder Gasheizung.

http://youtu.be/3jACYsAzr1o

oberstklink
27.06.2013, 23:53
Wenn Du schreibst das es mehr Grundstück wird kann man ja auch über einen Flächenkollektor nachdenken statt Tiefenbohrung (das bauen wir grad).

RAMichel
27.06.2013, 23:54
Unsere WP steht im Dachgeschoss. Die Kanäle sind im DG unter dem Estrich verlegt. Von dem Teil hört man nichts.

Kranzbach
28.06.2013, 15:14
Wenn Du schreibst das es mehr Grundstück wird kann man ja auch über einen Flächenkollektor nachdenken statt Tiefenbohrung (das bauen wir grad).

Ich habe mir erzählen lassen, "Tiefenbohrung" ist ertragreicher wie Flächenkollektor. Zumindest in "kälteren" Regionen DE´s.

Bei dem Video vom Lüfter wird einem ja ganz übel, das Geräusch würde ich keine Stunde ertragen, danach würde ich das Gerät wohl umholzen. Gruselig :-s

oberstklink
28.06.2013, 20:18
Ich kann es Dir noch nicht sagen. Wir bauen gerade Erdwärme mit Flächenkollektor. Das Baugebiet hat 18 Häuser. Beim ersten Treffen haben 8 gesagt das sie tief bohren wollen. Wenn da zu viele bohren kann es sein das die Bohrung vereist. In unserem Fall war der Flächenkollektor 5k billiger. Wir schrauben uns jetzt für 8k eine Photovoltaikanlage (5,15kwP)aufs Dach. Da ist die schlechtere Leistungszahl mehr als ausgeglichen.

time4web
29.06.2013, 08:02
Die LWP würde ich auf jeden Fall bestmöglich entkoppeln lassen.
Mein "Fachmann" hat sie auf so Gummistopfen auf einer Halterung an die Garagenwand gehangen.
Die Garage ist mit dem Haus verbunden und die Schwingungen haben sich übers Mauerwerk mehr als deutlich hörbar bis ins >20 Meter weite Schlafzimmer übertragen :rolleyes:

Wurde dann auch schön umgebaut - kostet ja nix :wall:

RAMichel
29.06.2013, 11:52
Bei mir steht die LWP auf Gummifüßen im Dachgeschoss, weiter entkoppelt mit einer Fermacell-Platte, die auf einer Art Glaswolle liegt. Die Anschlüsse zwischen Maschine und Rohrsystem sind alle flexibel ausgeführt und gehen gleich in Telefonieschalldämpfer über. Dadurch ist wirklich Ruhe im Haus. Der Klimaanlageninstallateur hat sich damals richtig Gedanken über die optimale Aufstellung gemacht. Einfach irgendwie aufstellen und anschließen endet sicher im lauten Desaster. Der Monteur sollte den Job schon ein paar mal gemacht haben.

harlelujah
29.06.2013, 21:55
Verbaue gerade Erdwärme, kontrollierte Wohnraumlüftung und Photovoltaik.
Ergebnisse kann ich erst später liefern. Aber zumindest meine Entscheidung
kundtun