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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verhalten bei Unfall mit Hybrid-Wagen



avalanche
22.09.2012, 21:15
Durch einen früheren Thread ein wenig verunsichert frage ich mich, ob für mich eine Gefahr besteht, wenn ich bei einem Unfall mit einer Hybrid-Karre den Insassen helfen möchte. Immerhin haben Blaulichtorganistationen vor Ort die BMW-Werksfeuerwehr aus Dingolfing samt Techniker angefordert, um sicherzustellen, dass das Stromnetz des Hybridfahrzeug fachkundig ausser Betrieb genommen wurde.

Gibt es im Zusammenhang mit solchen verunfallten Fahrzeugen Sicherheitsempfehlungen, welche man beachten sollte?

oli81-fdb
22.09.2012, 21:26
Könnte glaube ich ein nteressantes Thema werden...bin mal gespannt

AndreasL
22.09.2012, 21:26
Soweit ich weiß haben diese Fahrzeuge einen Hauptschalter (müsste orange sein) und es sind stabile Handschuhe mitzuführen. Also Handschuhe an und Strom unterbrechen.

Es gab ja letztlich einen Unfall, bei dem die Batterie hoch gegangen ist. Da macht man genauso wenig, wie bei einer Verouffung eines benzinbetriebenen Fahrzeugs.

Edit: So habe ich aus Panneninformationen bezüglich Hochvoltfahrzeugen n Erinnerung. vielleicht hilft auch das etwas http://www.vbg.de/apl/vbg/flyer_pannenhilfe/flyer_pannenhilfe.pdf

Muigaulwurf
22.09.2012, 21:26
Das ist in der Tat eine heikle Sache. Eigentlich sollten solche Großserienfahrzeuge automatische Stromuntebrecher haben, also in etwa so wie der Airbag zündet wird hier das Hauptstromkabel abgesprengt/durchtrennt.
Wenn aber die Batteriepole direkt Kontakt mit der Karosserie kommen, wird dir wohl wegen dem hohen Kurzschlussstrom die Batterie selber überhitzen (ich will nicht explodieren sagen), so dass die recht bald ausfällt. Gut, in dem Fall läuft der Strom eh nur auf dem kleinen Stück zwischen den Polen, Weg geringsten Widerstandes und so.

Ich halte dabei die Brandgefahr für ungleich höher als die Gefahr eines Stromschlags.

love_my_EXII
22.09.2012, 21:38
Super Thread, interessiert mich als Pendler auch!

Gruß,
Oliver

Onkel C
22.09.2012, 21:58
Für die Feuerwehren gibt es schon seit längerem so genannte "Einsatzhinweise" für verunfallte Hybridfahrzeuge, etwa so was hier:
http://www.lfs-bw.de/Fachthemen/Einsatztaktik-fuehrung/Sonstiges/Documents/LithiumIonenAkkus.pdf

Edit: auch modellbezogen:
http://www.lfs-bw.de/Fachthemen/Einsatztaktik-fuehrung/th/Seiten/hinweisehybridfahrzeuge.aspx

Der Novize
22.09.2012, 22:17
Ich kann evtl. auch etwas beisteuern.

Ich hatte vor einem halben Jahr einen älteren Herren zu mir auf die Intensivstation bekommen, den es in seinem Hybridauto zerlegt hatte.

Der erzählte mir, dass es etwas gedauert hatte, ihn aus dem Wagen zu bergen, da die Feuerwehr angeblich sich vorher von der "Stromlosigkeit" der Karrosserie überzeugen musste.

Ob das jetzt so stimmt (der arme Mann hatte einige Dinge intus, die die Wahrnehmung etwas beeinträchtigen können) oder eher zu den urban legends gehört - wer weiss.

Aber gehört habe ich jedenfalls davon.

Roland 808
22.09.2012, 22:25
Woran erkenne ich denn überhaupt, daß es sich um ein Hybridfahrzeug handelt wenn nicht gerade 'Bluetec' oder ähnliches hinten draufsteht?!

Der Novize
22.09.2012, 22:46
Gute Frage.

Ist so etwas vielleicht auf den sog. "Rettungskarten" vermerkt?

Edit: Ja, die Batterien sind laut ADAC verzeichnet.

avalanche
22.09.2012, 23:11
Es ist zu hoffen, dass die professionellen Retter wissen, was zu tun ist - aber - jeder von uns kann nach einem Unfall als Erster vor Ort sein! Ich bin kein Freund von übermässiger Regulierung, aber vielleicht wäre es sinnvoll den Hersteller Anreize zu geben, sich auf gewisse Eckpunkte zu einigen, etwa einheitliche Farbe und Position des Hauptschalters, Signaletik für entstpechende Fahrzeuge usw.

Donluigi
22.09.2012, 23:17
Damn Hybrids.

avalanche
22.09.2012, 23:21
Nö, eigentlich finde ich den Ansatz gar nicht so uninteressant, und dass die Batterien meist unter dem Beifahrersitz vebaut sind, stört mich auch nicht :bgdev:

Donluigi
22.09.2012, 23:22
Warn insider, den versteht nicht jeder hier.

JakeSteed
22.09.2012, 23:22
Damn Hybrids.

Dangerous! :bgdev:

Donluigi
22.09.2012, 23:24
:bgdev:

harlelujah
22.09.2012, 23:46
Ich war bei den ersten Schritten der Entwicklung des ersten BMW Hybridfahzeugs E71/X6 beteiligt. Damals konzipierte man die Hochvoltbatterie als in Reihe geschaltete 1,2V Batterien, die sich bei einem Unfall prinzipiell selbst auflösen und somit ungefährlich sind.

Was letztendlich daraus geworden ist, weiß ich nicht.

Muigaulwurf
22.09.2012, 23:55
Woran erkenne ich denn überhaupt, daß es sich um ein Hybridfahrzeug handelt wenn nicht gerade 'Bluetec' oder ähnliches hinten draufsteht?!

Vielleicht hilft das ein bisschen als Information wie Feuerwehren geraten wird an das Thema ranzugehen:

http://www.lfs-bw.de/Fachthemen/Einsatztaktik-fuehrung/Sonstiges/Documents/LithiumIonenAkkus.pdf

Seite 3 hilft dir evtl. eine Antwort auf deine Frage zu finden

Donluigi
23.09.2012, 09:49
Was hat denn Bluetec mit Hybrid zu tun?

Subdate300
23.09.2012, 09:54
War übrigens ein schrecklicher Unfall, ich habs gesehen ��

Die Werksfeuerwehr und BMW Techniker mussten kommen, weil es ein Werkstestwagen war...

ducsudi
23.09.2012, 10:28
Was hat denn Bluetec mit Hybrid zu tun?

Nix.....

siggi415
23.09.2012, 10:35
Es ist zu hoffen, dass die professionellen Retter wissen, was zu tun ist - aber - jeder von uns kann nach einem Unfall als Erster vor Ort sein! Ich bin kein Freund von übermässiger Regulierung, aber vielleicht wäre es sinnvoll den Hersteller Anreize zu geben, sich auf gewisse Eckpunkte zu einigen, etwa einheitliche Farbe und Position des Hauptschalters, Signaletik für entstpechende Fahrzeuge usw.

Sehr guter Ansatz, gerade weil ja viele Einsatzkräfte ehrenamtlich tätig sind und immer größere Anforderungen an sie gestellt werden. Ich hoffe nur das nicht wieder erst Unfallopfer oder Einsatzkräfte ihr Leben lassen müssen, bis hier was unternommen wird, wie damals bei den Airbags und Seitenaufprallschutz.

Probleme sehe ich auch bei der Ausrüstung, gerade in Zeiten knapper Kassen wird da gespart, weil auch in der Bevölkerung wenig Verständnis aufbringt für die teuren "Spielzeuge" der Feuerwehren. Wenn es dann aber daran mangelt und es kommt deshalb jemand zu Schaden ist das Geschrei dafür umso größer.

Das die Werksfeuerwehr zu solchen Einsätzen dazugezogen wird ist normal und nicht nur bei BMW so.

madmax1982
23.09.2012, 11:32
Wie Joe schon sagte; denke ich auch, dass die Hauptgefahr eher durch einen Fahrzeugbrand besteht.
Bin zwar kein Elektroingenieur, aber wenn ich nicht sicher wäre, dass die Karosse Stromlos ist, müsste man sie doch lediglich erden.
Sprich, Kabel mit ausreichend Querschnitt anklemmen und die andere Seite tief genug in den Boden? :grb:

Roland 808
23.09.2012, 11:35
Vielleicht hilft das ein bisschen als Information wie Feuerwehren geraten wird an das Thema ranzugehen:

http://www.lfs-bw.de/Fachthemen/Einsatztaktik-fuehrung/Sonstiges/Documents/LithiumIonenAkkus.pdf

Seite 3 hilft dir evtl. eine Antwort auf deine Frage zu finden

Danke!


Zur Bluetec-Frage: Sorry, dachte dabei handele es sich grundsätzlich um Hybrid-Modelle

miboroco
23.09.2012, 11:38
Rettungskarte sollte heut zu Tage eigentlich Serienmässig im Fahrzeug verhanden sein, ist aber leider noch nicht der Fall, habe meine im Internet gefunden und ausgedruckt, liegt jetzt auf der Sonnenblende.

Coney
23.09.2012, 11:41
Das erinnert mich ein wenig an das Thema "brennende Häuser mit Solaranlagen", bei denen die Feuerwehr mitunter nicht löscht, weil das Dach evtl. unter Strom steht.

harlelujah
23.09.2012, 16:21
War übrigens ein schrecklicher Unfall, ich habs gesehen ��

Die Werksfeuerwehr und BMW Techniker mussten kommen, weil es ein Werkstestwagen war...

Bist du aus der Gegend? Ich bin kurz nach dem Unfall (2-3min) vorbeigefahren. Es hat wie ein Schlachtfeld ausgesehen.

ehemaliges mitglied
23.09.2012, 20:02
Damn Hybrids.

Yeah

Insoman
23.09.2012, 20:43
Noch ein wichtiger Hinweis für Ersthelfer: Vorsicht beim Airbag - die Dinger können nach einem Crash auch noch später Zünden - das haut einen voll um

orange
23.09.2012, 21:05
Noch ein wichtiger Hinweis für Ersthelfer: Vorsicht beim Airbag - die Dinger können nach einem Crash auch noch später Zünden - das haut einen voll um

Darauf wird allerdings schon seit Jahren in den Erst-Helfer-Kursen hingewiesen.

avalanche
23.09.2012, 21:54
Darauf wird allerdings schon seit Jahren in den Erst-Helfer-Kursen hingewiesen.

Ich hab meinen (CH) Samariter-Kurs vor 28 Jahren gemacht, bekomme eigentlich so ziemlich alles mit was um uns rum passiert - und höre das heute das erste Mal :ka:

harlelujah
23.09.2012, 22:30
Zum Thema Airbag-Gefahr hier ein Beispiel von ein paar Idioten:

http://www.youtube.com/watch?v=1S1CZ08w4H4&feature=youtube_gdata_player

harlelujah
23.09.2012, 22:31
Doppelpost

*Triple_H*
24.09.2012, 07:00
Ich war vor 3 Monaten "Erster" bei einem schweren Unfall. Bei einem Fahrzeug, einem BMW war zwar viel kaputt, aber die beiden Leute sind selbst rausgekommen. Das andere Fahrzeug, ein Lexus RXirgendwas Hybrid, war sehr stark beschädigt und der Beifahrer hatte Mühe rauszukommen weil die Tür klemmte und er sich beide Arme stark verletzt hatte. Einer der beiden BMW Fahrer und ich haben ihn dann über den Fahrersitz (der Fahrer war mehr oder weniger ok, nur komplett neben der Spur) rausgeholfen. Der Vorgang dauerte ein paar Minuten, hat aber Gott sei Dank gut geklappt. Als dann die ersten Einsatzkräfte kamen, war Gott sei Dank jede Person so gut versorgt wie man das als Laie halt hinbekommt.
Im Gespräch mit der Ploizei und einem Feuerwehrmann wurde mir eben auch das Thema Hybrid und die entsprechenden Risiken erläutert. Ehrlich gesagt, ich habe nicht nachdedacht, sondern einfach gehandelt. Keine Ahnung von Hybrid und dessen Gefahren. Im Nachhinein schön krass - bei den meisten Unfällen sind in der Regel zuerst Laien vor Ort. Entweder selbst Beteiligte die noch Handlungsfähig sind, oder vorbeikommende Fahrer. Ich möchte nicht mal selbst in der Klemme stecken und dann diskutierende Ersthelfer um mich rum haben, die sich nicht trauen mir zu helfen, weil ich in einem Hybrid sitze.
Meines Erachtens muß hier schnellstens Aufklärung betrieben werden. In Fahrschulen, in Ersthelferseminaren usw. Ich halte es im Übrigen auch nicht für Verwerflich, alle 5 oder 10 Jahre JEDEN Besitzer eines Führerscheins zu Nachschulungen zu "zwingen" um entsprechend neue Kenntnisse zu vermitteln. Nicht nur Technischerseits, sondern auch neue Regeln im Verkehr - gibts ja auch immer wieder.

siggi415
24.09.2012, 08:28
Ich hab meinen (CH) Samariter-Kurs vor 28 Jahren gemacht, bekomme eigentlich so ziemlich alles mit was um uns rum passiert - und höre das heute das erste Mal :ka:

Da gibts schon seit den 90er spezielle Schutzausrüstung dafür:

http://feuerwehr-puchheim.de/ausruestung/octopus/octopus.htm