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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Goldbarren tauschen



Herman
28.07.2012, 18:24
Werte Forumsgemeinde.

Mich beschäftigt schon länger das Thema Umweltbelastung und Arbeitsbedingungen bei der Goldgewinnung und jetzt, da wieder ein Ankauf ansteht, interessiert mich eure Meinung dazu.

Die Golduhr, die mir vorschwebt, ist schon lange produziert und kann und will nicht mehr in den Stein zurück gepresst werden. Klar!

Aber das Gold, das ich künftig kaufe, könnte Zertifiziert sein.

Diese beiden Berichte gaben den Anstoß:
Klick Klack (http://www.wirtschaftsblatt.at/home/schwerpunkt/dossiers/aus-kolumbien-kommt-das-erste-fairtrade-gold-433050/index.do)

Schnick Schnack (http://www.goldreporter.de/oko-gold-englische-goldbarren-erhalten-erstmals-umwelt-label/gold/6079/)


15% Aufschlag ist ja kaum der Rede wert. Aber kann ich mich auf das Zertifikat verlassen? Oder werde ich über den Tisch gezogen und empfinde dann nur die Reibungswärme als Nestwärme?




Was meint ihr?


Sehr Dankbar
Johann

frame
28.07.2012, 18:41
Johann, ich weiss nicht. Bei einem Oeko-Yoghourt sind 15% nicht der Rede wert, aber bei einer Unze Gold für 1300 Euro roundabout ist das dann schon ein erheblicher Betrag. Und wenn Du die Öko-Unze dann mal verkaufen mußt, weil Du nach einer Europleite Brötchen kaufen willst, dann kauft Dir niemand den Öko-aufschlag mit ab. Also, ich weiss nicht. Falls Du allerdings Gold zum Verschenken kaufen willst, dann sieht die Sache anders aus, dann tust Du echt ein gutes Werk und unterstützt, wenn sie stimmt, eine gute Sache.

ibi
28.07.2012, 18:41
15% aufschlag ist kaum der rede wert?

The Banker
28.07.2012, 18:44
Mal abgesehen von den 15 % - ich würde mich schwer tun, einem kolumbianischen Umweltsiegel zu vertrauen.

pfandflsche
28.07.2012, 18:54
15 prozent sind meiner ansicht nach bei einem spekulativen objekt wie gold schon eine ganze menge...denn gold als barren benötigt man so sicher wie ein loch im kopf...also gar nicht...bei einem eventuellen wiederverkauf werden diese 15 prozent mehr beim einkauf unter hinweis auf eine zertitifierung und generierte nachhaltigkeit im erzeugerland beim ankäufer auch nur ein müdes lächeln hervorrufen..aber keinen höheren ankaufspreis zur folge haben.

also gibt es wie stets im leben mal wieder zwei seiten der münze..entweder man empfindet den beim erwerb des "grünen goldes" gezahlten mehrpreis als wohliges feigenblatt eigener gutmenschlichkeit-und hofft auf eine wertsteigerung,die den künstlich angehobenen preis quasi "eingepreist" "untergehen" lässt bei einem eventuellen wiederverkauf..oder man pfeift auf das ganze und erwirbt gold aus bekannter abbaumethode.

ich für meinen teil hätte gar keine bedenken,auf herkömmliche art und weise dem boden entrungene barren zu erwerben..denn erstens kann mir hier vor ort keiner garantieren,dass der mehrpreis tatsächlich in investitionen fliesst-und eben kein quecksilber verwendet wird bei der gewinnung des edelmetalles..und zweitens kaufe ich gold nicht,um den barren als briefbeschwerer zu verwenden..sondern als geldanlage oder geldsicherung..und da bin ich mir selbst der nächste.

als alternative könnte man darüber nachdenken,die nächste schwachsinnskurzreise unter verwendung eines luftfahrzeuges,die nächste fahrt zum bäcker unter inbetriebnahme eines kraftwagens,die nächste anschaffung eines ps-starken kraftwagens überhaupt..und noch ein paar energiefressige spassbeschäftigungen mehr... ausfallen zu lassen.damit täte man vermutlich für die (um-) welt mehr,als sich 15 prozent mehrpreis beim ankauf eines goldbarrens an den knöchel zu binden,deren nutzwert für pablo im dschungel ohnehin von hier mehr als nur schwer nachvolziehbar ist.

in diesem sinne..glückliches händchen bei der entscheidungsfindung.

Herman
28.07.2012, 19:55
... Bei einem Oeko-Yoghourt sind 15% nicht der Rede wert, aber bei einer Unze Gold für 1300 Euro roundabout ist das dann schon ein erheblicher Betrag. ...



15% aufschlag ist kaum der rede wert?



Mal abgesehen von den 15 % ...



15 prozent sind meiner ansicht nach bei einem spekulativen objekt wie gold schon eine ganze menge...



Danke schonmal!
Ihr meint also, die 15% sind das Argument dagegen.

Ich fand den Aufschlag jetzt wirklich nicht schlimm. Egal wie hoch der Kaufpreis, es bleibt immer bei 15%. Klar tuts bei 400 nicht so weh wie bei 1.400.


In der Gastronomie gebe ich auch immer 10% wenn alles passt, Unabhängig von der Höhe der Zeche.


Aber klar. Zum verschenken hab ich natürlich auch nix ...... hmmmm.



Und den Jungs und ihrem Zettel kann ich vielleicht doch nicht vertrauen?



Johann

Wilder
28.07.2012, 21:53
Wieviel Gold möchtest du kaufen?
Ich schreibe dir ein Zertifikat nach deinen Wünschen für 10%.:op:

Wenn das mal kein Hypersupersonderangeot ist.:gut:

Koenig Kurt
28.07.2012, 21:57
Jetzt hätte ich beinahe lachen müssen.

Schönen Sonntag,
Kurt

hugo
28.07.2012, 22:00
Nepper,Schlepper,Bauernfänger....
Gold kostet auf der ganzen Welt ....
Egal welches "Zerti" ....
Verdienen tun die Namensgeber....
Der Angemeierte ist der Käufer ...

bernie1978
28.07.2012, 22:08
Jetz mal im ernst - und nur als Beispiel - interessiert es irgend jemand, wie die Arbeitsbedingungen in Asien für die Herstellung eines Wegwerfprodukts a la iphone, Flatscreen oder Ed Hardy Shirt sind? Glaube ich nicht. Das Geld wird ohne zu zögern auf den Tisch gelegt.

Und beim Goldbarren bekommt man plötzlich ein schlechtes Gewissen?

Ich finde deine Einstellung gut - aber wenn dann sollte man seiner Linie auch treu bleiben.

Erinnert mich irgendwie an: "oh Gott, die Armen Tiere in den Mastkäfigen - lauter Verbrecher" - aber beim MacDonalds schmeckst trotzdem.

Herman
30.07.2012, 10:32
Vielen dank für eure Meinungen!

Achim? Super Angebot, aber 10% scheint mir doch etwas wenig.


Beste Grüße
Johann

Donluigi
30.07.2012, 11:48
Es gab mal ein Projekt, ökologisch unbedenkliche Smaragde in den Handel zu bringen. Als ich dann sah, daß die Steine vom selben Großdealer kamen, der auch andere Teile des Großhandels kontrolliert, hab ich mich nicht mehr dafür interessiert.

Würde Gold "fair" gehandelt und produziert werden, wäre es mit 15% Aufschlag imho nicht getan. Die Gewinnung, Verarbeitung und Reinigung von Gold ist ein schmutziges und ressourcenschädigendes Geschäft, so oder so.