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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sub Date, 12 Jahre keine Revision



Kristian
14.02.2012, 22:01
Meine Sub 16610 (Bj. 1994) wurde im Jahr 2000
zuletzt revisioniert, also vor 12 Jahren.

Bis einschl. 2003 wurde die Sub auch beim Gerätetauchen getragen.
Aber in den 12 Jahren hatte die Sub nur eine Netto-Tragezeit
von ca. 3 Jahren.

Vor ein paar Monaten wurde eine Dichtigkeitsprüfung gemacht,
da war die Sub dicht :gut:
Der Gang beträgt ca. +3 Sek./Tag.

Nun meine Frage, muss die Sub so langsam zur Revision ?
Wegen verdunstender Öle und Verspröden der Dichtungen etc..
Was meint Ihr ?

Ach ja, Original-Tritiumblatt, -zeiger und -perle hat sie auch noch.

MaggyPee
14.02.2012, 22:04
....ich denke, sobald sie anfängt zu hinken, dann dürfte sie gerne.... aber solange sie zufriedenstellend läuft, würde ich es lassen.... :gut:

21prozent
14.02.2012, 22:07
Bei +3 Sek./Tag würde ich die alte Lady in Ruhe lassen. Bei Rolex kannst du die Uhr sowieso nicht revisionieren lassen ohne das sie dir Blatt und Zeiger für teuer Geld tauschen wollen. Nutze die Zeit, such' dir eine guten Uhrmacher und geh' in ein paar Jahren hin für eine Revi!

Ralph
14.02.2012, 22:21
Jörg,

schau, dass die Dichtungen intakt bleiben und erfreue dich deiner Uhr.
So lange sie dir nicht signalisiert, dass sie eine Revi braucht trage, tragen, tragen.

Kristian
14.02.2012, 23:12
Danke für Eure Einschätzungen :gut:

Meint Ihr nicht, dass die Dichtungen nach 12 Jahren getauscht werden müssen ? :grb:
Ich will mit der alten Lady auch mal wieder abtauchen.

David1973
14.02.2012, 23:21
Also die Dichtungen würde ich auf jeden Fall tauschen lassen, ein kleiner Blick ins Innere, der sich dabei ja ergibt, kann auch nicht schaden. Und mit einer positiven Meldung von Deinem Uhrmacher, kannst Du sicherlich beruhigter wieder abtauchen.

Wär doch schade um das gute Stück, besonders wegen ein paar Cent Teile!

Navigator1337
14.02.2012, 23:44
http://img804.imageshack.us/img804/4508/sinnlosdg0.gif (http://imageshack.us/photo/my-images/804/sinnlosdg0.gif/)

:D

MaggyPee
14.02.2012, 23:46
mein Verfahrenstip :

gehe zum Konzi mit Service - lass die Gangwerte und die WD prüfen, und dann würde ich nach Ergebnis handeln :ka:

....aber mal auf die Schnelle alle Dichtungen tauschen wird eher nicht so eine saloppe Nummer, daraus kann schnell ein Auftrag werden - aber dafür hast Du dann ein aktuelles Urteil vom Ist-Zustand bezügl des Werkes :gut:

MaggyPee
14.02.2012, 23:49
http://img804.imageshack.us/img804/4508/sinnlosdg0.gif (http://imageshack.us/photo/my-images/804/sinnlosdg0.gif/)

:D

:D :D :D brauchst Foto´s von den Dichtungen :grb:

hier

http://www.fotos-hochladen.net/uploads/200596ou9fc273hv.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Navigator1337
14.02.2012, 23:51
Naaa.... den ganzen Wecker will ich sehen :D

MaggyPee
14.02.2012, 23:58
Naaa.... den ganzen Wecker will ich sehen :D

hier..... und muss die nun zur Revi :D :D :D

http://www.fotos-hochladen.net/uploads/16610x068st8jile3v9.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Navigator1337
15.02.2012, 00:00
Und wieso hast du Jörg´s Uhr?? 8o :D

David1973
15.02.2012, 00:03
@Mannon. Ich würd die Dichtungen wieder reinmachen! :D

MaggyPee
15.02.2012, 00:03
jajaja wieso wohl :supercool:

MaggyPee
15.02.2012, 00:05
@Mannon. Ich würd die Dichtungen wieder reinmachen! :D

psst, die werden noch nicht vermisst :D

Kristian
15.02.2012, 07:46
Meine Überlegung ist, wenn ich die Uhr schon wegen der Dichtungen "zerrupfen" lasse,
kann auch gleich eine Werksrevision gemacht werden.
Dann hätte ich für die nächsten 12 Jahre wieder Ruhe, oder ? :grb:

Wie ist das so mit den "verdampfenden" Ölen ?

Als Uhrmacher für diese Arbeiten hätte ich an Meertz in München gedacht.
Gibt´s zu ihm Erfahrungen ?



Naaa.... den ganzen Wecker will ich sehen :D

Bitte schön ;)

http://img214.imageshack.us/img214/3163/dscn5340h.jpg

TheLupus
15.02.2012, 10:09
Wo ist eigentlich adriano22! :)

Der haut dir das Thema Revi gleich verbal um die Ohren! :bgdev:

1500
15.02.2012, 10:40
Die Uhr sieht jedenfalls sehr schön aus!

Ich wusste gar nicht, dass es 5-stellige mit Phasenschliff gab :grb:

Grüsse,

Bernd

Kristian
15.02.2012, 11:12
Die Uhr sieht jedenfalls sehr schön aus!

Danke ;)
Die Subsi wurde in den letzten Jahren auch nicht mehr stark beansprucht.
Du hättest sie mal vor der Revi in 2000, nach 6 Jahren Tauchbetrieb, sehen müssen :oops:

Mittlerweile tauche ich mit einer Citizen Promaster Automatic oder einer Sinn U2.




Ich wusste gar nicht, dass es 5-stellige mit Phasenschliff gab :grb:

Einen Phasenschliff hatte meine Subsi (Jg. 1994) schon immer,
wurde aber bei der Revision in Köln breiter ausgeführt.
Die bei Rolex haben einfach so lange geschliffen bis die Macken weg waren :motz:

1500
15.02.2012, 13:41
Danke ;)
Die Subsi wurde in den letzten Jahren auch nicht mehr stark beansprucht.
Du hättest sie mal vor der Revi in 2000, nach 6 Jahren Tauchbetrieb, sehen müssen :oops:

Mittlerweile tauche ich mit einer Citizen Promaster Automatic oder einer Sinn U2.


Einen Phasenschliff hatte meine Subsi (Jg. 1994) schon immer,
wurde aber bei der Revision in Köln breiter ausgeführt.
Die bei Rolex haben einfach so lange geschliffen bis die Macken weg waren :motz:

Deshalb würde ich, falls du doch eine Revi machst, die Gehäuseschleiferei explizit ausschliessen.

Ich glaube, das ist die schönste 16610, die ich bis jetzt gesehen habe :dr:

Aber mit ner Citizen tauchen und die Sub im Schrank: kommt da Freude auf? Der Porsche steht in der Garage und mit dem Toyota spazierenfahren?

Grüsse,

Bernd

adriano22
15.02.2012, 13:45
Wo ist eigentlich adriano22! :)

Der haut dir das Thema Revi gleich verbal um die Ohren! :bgdev:
Ich sag nix !:D
Schönen Tag noch ! Adriano22

Kristian
15.02.2012, 14:13
Ich glaube, das ist die schönste 16610, die ich bis jetzt gesehen habe :dr:

Echt ? Wirklich ? Kann ich gar nicht glauben, denn ist gibt doch soviel schöne 16610 :gut:
Ich war damals von diesem breiten Schliff überhaupt nicht begeistert.


Aber mit ner Citizen tauchen und die Sub im Schrank: kommt da Freude auf? Der Porsche steht in der Garage und mit dem Toyota spazierenfahren?

Im Prinzip hast Du Recht :gut:
Meine Subsi durfte in 10 Jahren in vielen Ozeanen dieser Welt abtauchen.
Damals benötigte ich eine gute Uhr, weil ich ohne Tauchcomputer meine
Taucherlaufbahn begonnen hatte. Heute ist das doch ganz anders.

Das Tauchen beansprucht eine Uhr ganz schön.
Man haut ständig gegen Bleigürtel, Flaschen, Korallen, Bootleiter usw. usw..
Dann kommt noch hinzu, dass ich mich in Ländern in Afrika, Südamerika etc.
herumtreibe (auch tauche), wo es mit einer Rolex am Arm brenzlig werden kann.

uhrenmaho
15.02.2012, 15:18
Meine 98er Subd, glaube U Serie kennt auch
keine Revi und läuft und läuft und läuft.......

LG Manfred

löwenzahn
15.02.2012, 19:39
Zu Dichtungswechsel und Revision meine Meinung und die des Konzi- Uhrmachers meines Vertrauens:

Wenn etwas nicht kaputt ist, soll man es nicht reparieren.

LG

Michael

Le Rolexier
15.02.2012, 21:50
Moin-Moin,
ich würde die Uhr zum Konz mit eigener Werkstatt bringen und einfach nur mal das Werk neu ölen und die Dichtungen wechseln lassen. Sonst nichts.

Bei meiner SubD aus 98 war das Öl verharzt und dadurch das Rotorlager verschlissen.. Also auch ein Rolex braucht ab und zu mal ein bischen frisches Öl.

Big Ben
15.02.2012, 22:15
Ich lese hier immer „ das Werk etwas ölen“, das liest sich wie Deckel auf, etwas Öl rein und gut isses.
Aber können alle relevanten Stellen bei dieser schnellen Ölung überhaupt erreicht werden? Oder müsste man dass Werk nicht doch in seine Einzelteile zerlegen?

Le Rolexier
15.02.2012, 22:17
Doch das geht. Es muss nicht immer gleich ´ne Revi sein. Eine Rolex ist doch kein Flugzeug..

Kristian
15.02.2012, 22:26
Verharzen heutige Öle überhaupt noch ?
Ich hatte hier mal was von "verdunsten" gelesen :grb:

Meine Subsi hatte innerhalb der letzten 12 Jahren nur ca. 3 Jahre Laufzeit.

Big Ben
15.02.2012, 22:30
Verharzen heutige Öle überhaupt noch ?
Ich hatte hier mal was von "verdunsten" gelesen :grb:

Meine Subsi hatte innerhalb der letzten 12 Jahren nur ca. 3 Jahre Laufzeit.



http://www.r-l-x.de/forum/showthread.php?111666-Wie-verhält-sich-das-Öl-in-unseren-Uhren-Können-moderne-Öle-wirklich-noch-verharzen

adriano22
15.02.2012, 22:31
Moin-Moin,
ich würde die Uhr zum Konz mit eigener Werkstatt bringen und einfach nur mal das Werk neu ölen und die Dichtungen wechseln lassen. Sonst nichts.

Bei meiner SubD aus 98 war das Öl verharzt und dadurch das Rotorlager verschlissen.. Also auch ein Rolex braucht ab und zu mal ein bischen frisches Öl.

Aha !! Und was ist das was Du da beschreibst ?? Eine Revision !! Das Erneuern von Dichtungen das Zerlegen, Prüfen, Reinigen, Ölen und Fetten eines Uhrwerkes nennt man REVISION ! Gegebenenfalls auch noch der Austausch von verschlissenen Teilen. Eine Revision ist etwas anderes als eine Reparatur. Bei einer Reparatur wird ein vorhandener Schaden behoben.;) Eine Revision stellt eine Art Pflegemaßnahme dar, die Schäden am Uhrwerk verhindern soll, die dann wiederum eine Reparatur nötig machen würden.
Zitat: "Wenn etwas nicht kaputt ist, soll man es nicht reparieren." Die Aussage ist völlig richtig, aber hat mit dem Threadthema und dem Thema Revision eigentlich gar nichts zu tun. Besser wäre, "wer seine Uhr regelmäßig revisioniert muß nichts reparieren !!"
Adriano22

P.S.: Ein Uhrwerk muß zum Ölen und Fetten selbstverständlich komplett zerlegt werden. Alles andere ist MURKS, da man an die allermeisten Ölstellen(90%) im montierten Zustand gar nicht gelangt.
Auch weil man das Uhrwerk ja vorher reinigen muß. Ansonsten würde man ja das frische Öl über das alte giessen.

Kristian
15.02.2012, 22:40
Danke Jungs :gut:
Demnach habe ich noch 3 Jahre Zeit bis zur Revi ;)

ehemaliges mitglied
16.02.2012, 07:08
Danke Jungs :gut:
Demnach habe ich noch 3 Jahre Zeit bis zur Revi ;)

Naja, der Adriano hat sich ja schon in einigen Threads zu diesem Thema mit großem Sachverstand und Hintergrundwissen geäußert.

Ich würde nach 12 Jahren auch auf jeden Fall ne Revi in Angriff nehmen und nicht warten bis tatsächlich einmal ein Defekt an der Uhr auftritt.

Die werkseitig empfohlenen Revisionsintervalle (z.B. bei Patek sogar alle 3 bis 5 Jahre) sind sicher zu vernachlässigen. Aber spätestens nach 7 Jahren sollte schon mal ne Revi in Angriff genommen werden.

Eddm
16.02.2012, 10:45
Meine 16700 ist eine A-Serie (Ende der 90ger Jahre) und hat auch noch nie nen Uhrmacher gesehen.

Sie läuft perfekt! 1 mal p.a. zum WD-check und gut!

uhrvieh
16.02.2012, 10:46
Zitat: "Wenn etwas nicht kaputt ist, soll man es nicht reparieren." Die Aussage ist völlig richtig, aber hat mit dem Threadthema und dem Thema Revision eigentlich gar nichts zu tun. Besser wäre, "wer seine Uhr regelmäßig revisioniert muß nichts reparieren !!"
Das immer wieder wiederholte Mantra "dass die Revision erst nötig sei, wenn die Uhr nicht mehr läuft" hat sicher ganz viel mit 2-3 anderen Forums-"Gesetzen" zu tun:
Nur Rolex (Köln, in verschärfter Form: Genf) kann Nicht-Vintage richtig revisionieren. Alle anderen machen Murks. Garantiert.
Eine Revision kostet das selbe, egal nach wieviel Jahren. Das Ergebnis ist immer das gleiche. Perfekt.
Eine polierte Uhr wird wertlos. Sofort.
:bgdev:

löwenzahn
16.02.2012, 13:07
Snip
Zitat: "Wenn etwas nicht kaputt ist, soll man es nicht reparieren." Die Aussage ist völlig richtig, aber hat mit dem Threadthema und dem Thema Revision eigentlich gar nichts zu tun. Besser wäre, "wer seine Uhr regelmäßig revisioniert muß nichts reparieren !!"

Dazu meint der Uhrmacher des Konzis meines Vertrauens: Die Uhr laufen lassen, bis ernste Gangabweichungen auftreten. Dann erst reparieren, bzw. revisionieren. Man muß sicher ein paar Teile mehr austauschen, aber letzendlich wird es für den Uhrenbesitzer preiswerter.

Vergleicht mal: alle 7 Jahre eine Revision, oder alle 15, oder 20 Jahre etwas mehr investiert.

Zu den Dichtungen meint der Uhrmacher, daß für Nichttaucher die Dichtungen erst bei fehlgeschlagenem Wasserdichtigkeitstest getauscht werden sollten. Bei Tauchern sieht alles ganz anders aus.

LG

Michael

adriano22
16.02.2012, 13:33
Zitat: "Dazu meint der Uhrmacher des Konzis meines Vertrauens: Die Uhr laufen lassen, bis ernste Gangabweichungen auftreten. Dann erst reparieren, bzw. revisionieren. Man muß sicher ein paar Teile mehr austauschen, aber letzendlich wird es für den Uhrenbesitzer preiswerter."

Wenn Dir das dein Konzi-Uhrmacher erzählt, dann redet dein Konzi-Uhrmacher eben Bullshit. Eine derartige Aussage aus dem Mund eines gelernten Uhrmachers ist echt eine Schande dür diese Berufsgruppe.Diese Aussage ist dumm, ignorant und zeugt von Null Sachverstand. Punkt
Adriano22

löwenzahn
16.02.2012, 14:19
Zitat: "Dazu meint der Uhrmacher des Konzis meines Vertrauens: Die Uhr laufen lassen, bis ernste Gangabweichungen auftreten. Dann erst reparieren, bzw. revisionieren. Man muß sicher ein paar Teile mehr austauschen, aber letzendlich wird es für den Uhrenbesitzer preiswerter."

Wenn Dir das dein Konzi-Uhrmacher erzählt, dann redet dein Konzi-Uhrmacher eben Bullshit. Eine derartige Aussage aus dem Mund eines gelernten Uhrmachers ist echt eine Schande dür diese Berufsgruppe.Diese Aussage ist dumm, ignorant und zeugt von Null Sachverstand. Punkt
Adriano22

Interessanter Standpunkt. Bitte begründe diesen ausführlich, so daß wir im Forum von Dir lernen können.

Ich danke Dir.

LG

Michael

Xandi
16.02.2012, 15:13
Dazu meint der Uhrmacher des Konzis meines Vertrauens: Die Uhr laufen lassen, bis ernste Gangabweichungen auftreten. Dann erst reparieren, bzw. revisionieren. Man muß sicher ein paar Teile mehr austauschen, aber letzendlich wird es für den Uhrenbesitzer preiswerter.
Michael

Das sehe ich genauso :gut:



Zu den Dichtungen meint der Uhrmacher, daß für Nichttaucher die Dichtungen erst bei fehlgeschlagenem Wasserdichtigkeitstest getauscht werden sollten.

Das allerdings nicht, denn wenn man Pech hat, findet der fehlgeschlagene WD-Test dann unter "Realbedingungen" statt. Deshalb würde ich die Dichtungen prophylaktisch zumindest alle 5-10 Jahre wechseln lassen, je nach Beanspruchung der Uhr.

carrerarsr
16.02.2012, 16:29
Meine Sub date ist jetzt zur Revi. Nie nen Uhrmacher gesehen. Beim Uhrmacher den Gang überprüft das wars. Uhr habe ich 1988 neu gekauft. Ist also keine Seltenheit. Poliert wird sie nicht, nur Dichtungen und Werk. Alles andere bleibt wie es ist, ein Daily Rocker eben. :gut:

Andreas1962
16.02.2012, 17:31
Hallo an alle,

ich habe meine einunneunziger Subd seit dem Erwerb jeden Tag 24 Stunden am Arm.
Die war schon in einigen Ländern unter schlechten Bedingungen unterwegs. Ich bin allerdings kei Taucher.
Sie wurde 2001 revisioniert und ich wollte das auch im Sommer des letzten Jahres machen lassen.

Ein Konzi in Koblenz hat sie durchgecheckt in zwei Geräten (dauerte ca 2 Min.}, sie mir dann zurückgegeben und gesagt ich solle einfach
nächstes Jahr wiederkommen dann macht er den gleichen Check.

Gruß aus Bad Breisig

Andreas

adriano22
16.02.2012, 18:06
Etwas drastischer ausgedrückt lautet das Credo von Michaels Konzi-Uhrmachers doch," Rock das Werk runter bis zum bitteren Ende, bis die Gangwerte völlig aus dem Ruder laufen,die Uhr gar stehenbleibt, und im Werk massive Schäden entstanden sind. Erst jetzt greifen wir ein und "reparieren" das Ganze. Könnte schlußendlich ein paar Kreuzer billiger sein als die Uhr regelmäßig und gewissenhaft zu pflegen". Ich kann einfach nicht glauben, daß dies die "Philosophie" eines gelernten Uhrmachers, bzw. eines sogenannten "Uhrenliebhabers"ist. Bevor die oben genannten Effekte, wie z.B. massive Gangabweichungen oder gar das Stehenbleiben der Uhr eintreten, läuft die Uhr schon lange Zeit im "Notlaufmodus". Damit meine ich mit annähernd nicht mehr vorhandener Schmierung, weder am Räderwerk, noch an den Unruhzapfen (Stoßsicherung), noch am Gang (zwischen Gangrad und Ankerpaletten)oder am Rotorlager etc.
Die Tatsache, das speziell ein Rolexwerk überhaupt so lange durchhält hat folgende Gründe: Die Aufzugfeder ist äusserst kräftig dimensioniert, liefert ein hohes Drehmoment, das wiederum führt, unter anderem, zu den sehr guten Gangergebnissen dieser Werke.Wenn die Schmierung des sogenannten Gleitzaums ("Rutschkupplung") der Aufzugfeder nachläßt, also zwischen diesem Gleitzaum und der Innenwandung des Federhauses erhöhte Reibung vorliegt, rutscht die Feder erst bei höherer Spannung nach, als es im korrekt geschmiertem Zustand der Fall wäre. Somit wird das Drehmoment was an das Räderwerk weitergereicht noch höher, was die immer noch recht hohe Amplitude auch bei schlechtem Schmierungsstatus erklärt. Die starke Feder ist also Fluch und Segen zugleich.Segen, weil sie gute, stabile Gangwert ermöglicht, Fluch weil sie auch die völlig unzureichend geschmierte Mechanik noch "ungesund" lange antreibt. Ausserdem schwingt eine Unruh annähernd isochron, so daß auch bei eher mäßigen Amplituden noch ganz gute Gangresultate zu beobachten sind.Was auch schon beobachtet wurde ist, daß so mancher "schlauer" Uhrmacher eine stärkere Zugfeder einbaute, um sich eine korrekte, zeitaufwendige Revisionsarbeit zu ersparen.
Nun zur Aussage " Moderne Uhrenöle verharzen nicht mehr ", daß ist generell richtig. Nur bedeutet das nicht, daß sie nicht ebenso verschleißen, was meint daß die Öle mit der Teit ihre Viskosität und ihre rheologischen Eigenschaften (Fließeigenschaften) verändern, und somit ihre Schmierfähigkeit einbüßen, und das nicht erst nach 10 Jahren oder mehr.Die flüchtigen Bestanteile verdunsten das Öl wird dickflüssiger, es vermischt sich mit Abrieb, gerät irgendwann zur regelrechten Schmirgelpaste.Der Schmierungseffekt verkehrt sich ins Gegenteil.
Hier nun ein konkretes Beispiel: Die Schmierung des Unruhzapfens, eines hoch beanspruchten Teiles, speziell bei "Schnellschwingern" wie es z.B. das Kal. 3135 darstellt, 28800 Hs/h. Ein kleines Rechenexempel: 28800 Hs/h bedeuten 28800 Hs/h *24*365*10= 2.522.880.000 Halbschwingungen in 10 Jahren !! Die Schmierung dieses sehr feinen Zapfens, der einen Durchmesser kleiner als 0,1 mm hat wird über die sogenannte Ölblase, einem winzigen Öltropfen im Stoßsicherungslager, zwischen Loch- und Deckstein gewährleistet. Dieses Öl ist nach ca. 5 - 6 Jahren nicht mehr in flüssiger Form vorhanden, ab diesem Zeitpunkt läuft dieser Zapfen f**ztrocken in seinem Steinlager. Das dieser Umstand der hochglänzend, druckpolierten Oberfläche dieses Zapfens nicht gerade zuträglich ist, bedarf wohl keiner weiteren Erklärung.Und die Unruh samt Spirale wird eben bei einer Revision nicht getauscht. Übrigens ein sehr hochpreisiges Teil.
Ähnlich verhält es sich z.B. bei der unteren Lagerbohrung für den Federkern bei 15er-Kalibern. Dieser besteht lediglich aus einer Bohrung in der Grundplatine, also ohne eingepresste Bronzebuchse oder Steinlager. Dieses Lager wird ebenfalls mit Öl geschmiert. Dieser Federkern ist bei einem Werk mit automatischem Aufzug so gut wie ständig in Bewegung, da ja der Rotor beständig Aufzugarbeit leistet. Büßt nun das Öl seine Schmierungseigenschaften ein läuft diese Lagerbohrung aus, verliert das Federhaus seine Führung, es bekommt seitliches Spiel schleift an der Grundplatine und an der Unterseite der Brücke. Ebenso ist der korrekte Eingriff zwischen der Federhausverzahnung und dem nächsten Rad nicht mehr gewährleistet.
Dies sind Beispiele dafür, daß durch unsinnig lange Revisionsintervalle Beschädigungen am Werk entstehen, die nicht durch den Austausch von "ein paar Rädchen", wie es immer so schön heißt, zu beheben sind.Eine Revision stellt eine notwendige und sehr sinnvolle Pflegemaßnahme dar, die langfristig dem Erhalt des funktionstüchtigen Zu-
standes des gesamten Werkes dienen. Um zu ermitteln, ob den ein Uhrwerk der Revision bedarf ist es sicher nicht sinnvoll nur auf den Gang oder die Amplitude zu schielen. Man muß schon noch viele andere Parameter in seine Entscheidung mit einbeziehen. Nur die Uhr "gschwind" auf die Zeitwagge zu schnallen, mit der Aussage "läuft doch, alles in Ordnung" ist schlicht unprofessionell und ist von einer umfassenden, aussagekräftigen Diagnose Lichtjahre entfernt.
Da kaufen sich die Leute eine Uhr für viele Tausend Euro und sind nicht willens diesen bewundernswerten kleinen Maschinen, die Tag für Tag Höchstleistungen vollbringen, alle paar Jahre ein bißchen Pflege im Sinne von Reinigung und Schmierung zukommen zu lassen, was bei einem guten freien Uhrmacher ja auch durchaus bezahlbar ist.
Auch das "Forumsgesetz", daß bei Rolex irgenwelche Zauberer oder begnadete Künstler sitzen, die wahre Wunder vollbringen, die ein freier Uhrmacher "draussen" unmöglich hinbekommt, kann man getrost in den Bereich der Märchen verbannen. Es werden x-fach Threads gepostet über Mikrokratzer, Orangenhaut, Fussel etc. aber im Inneren, im Herzen der Uhr, am Werk, schabt und reibt und scheppert es das es einen graust. Das ganze noch abgesegnet von irgendwelchen unproffesionellen Kommentaren, leider allzu oft ausgesprochen von Uhrmachern.
Was ich leider auch sehr oft lese ist die Aussage, daß ein Uhrmacher, der einem zu einer Revision rät, grundsätzlich ein Abzocker und Täuscher ist,der dem arglosen Uhrenfreund auf diesem Wege, bar jeglicher tatsächlicher technischer Notwendigkeit, das sauer verdiente Geld aus der Tasche zieht. Also die Kollegen, die ich so um mich habe würden niemandem irgendetwas aufschwatzen,wenn die Uhr noch "ok" ist, wird dem Kunden das so mitgeteilt.Ich hoffe, daß dieser Beitrag ausführlich und erhellend genug ist, und meine zugegeben, bösen Kommentare auch fachlich untermauern.
Schönen Abend euch allen !! Adriano22;)

löwenzahn
16.02.2012, 20:07
Andriano22, hast Dir Mühe gegeben. :dr: Dafür meinen Dank.:gut::verneig:

Klar verstehe ich das Problem des Ölmangels und daß sich Abrieb und Ölreste zu einer prima Schleifpaste verwandeln.

Der Uhrmacher hat eine Zertifizierung von Patek und Rolex. Frag´mich nicht nach dem Level der Zertifizierung. Ganz unprofessionell wird er also nicht sein. Genau nach diesem Problem befragt, hat er mir seine Antwort gegeben, die ich gepostet hatte.

Die Wahrheit wird sicher in der goldenen Mitte zu suchen sein. 5 Jahre zur ersten Revision sind sicher kurz bemessen und 15 Jahre ohne Service sind auch bei wenig getragenen Uhren ein zu langer Zeitraum.

Liebe Grüße

Michael

Le Rolexier
16.02.2012, 21:05
@adriano22
Bei meiner SubD aus 98 mußte nur deswegen repariert werden (Rotor etc.), weil ich keine Wartung habe machen lassen und die Uhr quasi trocken gelaufen ist...

ehemaliges mitglied
17.02.2012, 09:37
Danke, Adriano.

uhrvieh
17.02.2012, 12:33
Was wäre denn ein marktüblicher Preis für eine Revision (exklusive Teile) bei einem Konzessionär oder alternativ "freien" UM? Ist der Konzessionär "preisgebunden" - oder darf er eine Revision ohne grüne Garantiekarte (nicht) anbieten?

adriano22
17.02.2012, 16:59
Ich kann nur die Preise wiedergeben, die so um mich herum gefordert werden. Für neuere Werke so ab 250 € plus, minus, natürlich abhängig vom Teilebedarf. Und für ältere Kaliber 10er, 15er usw. so 280 €-350 € wenn viele Teile benötigt werden auch etwas mehr. Falls eine Aufarbeitung von Gehäuse und Band unerwünscht sind wird es etwas günstiger.
Diese Preise sind ca.-Preise mit durchschnittlichem Teilebedarf. Die Teile für die älteren Kaliber sind selten und somit teurer. Tritium- Blätter und Zeiger bleiben freilich unangetastet.
Adriano22;)

P.S.: Die Modalitäten beim Konsti sind mir nicht bekannt.

Kristian
17.02.2012, 17:08
Danke Adriano :gut:
Bist Du Uhrmacher ?



Falls eine Aufarbeitung von Gehäuse und Band unerwünscht sind wird es etwas günstiger.

Ist es nicht so, dass das bei Rolex sogar teurer ist ? =(




Tritium- Blätter und Zeiger bleiben freilich unangetastet.

Was ist, wenn die Zeiger bröckelig werden ?
Am Liebsten würde ich mein Tritium-Gelumpe gegen SL tauschen.
Den Hype um das nicht mehr leuchtende Tritium kann ich nicht verstehen :grb:

adriano22
17.02.2012, 17:17
Ja bin Uhrmacher. Wenn das Aufarbeiten von Gehäuse und Band unerwüscht ist, wird es natürlich BILLIGER ! Wir sind hier ja nicht bei Rolex ! Wenn bei Zeigern mal was bröckeln sollte, gibt es alte Tritium-Zeigersätze auf Lager ! Ich würde das Tritium belassen. Die Zeiten, in denen die fünfstelligen Referenzen preislich ordentlich anziehen werden kommen !
Da ist man besser beraten die Uhr im Originalzustand zu belassen.Aber wenn Dir das wurschd ist und Du lediglich auf Funktionalität achtest, kann man auf SL umrüsten, klar.
Adriano22;)

hugo
17.02.2012, 17:39
Viel Spass beim beantworten der ganzen PN's die da demnächst kommen werden ....:bgdev:

Kristian
17.02.2012, 18:22
Nochmal Danke, Adriano :gut:


kann man auf SL umrüsten, klar.

Ein Umrüstung geht doch nur im Umtausch wegen Rolex, oder ?

MaggyPee
17.02.2012, 18:33
Viel Spass beim beantworten der ganzen PN's die da demnächst kommen werden ....:bgdev:

was verkaufst Du denn da 8o Ratejust :grb: :D :D :D

hugo
17.02.2012, 18:36
:bgdev:

MaggyPee
17.02.2012, 18:38
Ich kann nur die Preise wiedergeben, die so um mich herum gefordert werden. Für neuere Werke so ab 250 € plus, minus, ........

was kostet denn nun eine Revision eine cal3135 incl Aufarbeitung einer 16610 ???

MaggyPee
17.02.2012, 18:39
:bgdev:

aber trotzdem SCHÖNE Uhr :gut:

timschwefel
18.02.2012, 16:00
He ihr zwei Lästermäuler :D. Aber der Fachbeitrag oben von ihm war doch wohl absolut einwandfrei, oder? :gut:
Übrigens mit meiner Karre warte ich ja auch immer bis was kaputt geht, sondern prüfe rechtzeitig Verschleiß usw.
Nennt sich übrigens Inspektion. :D

timschwefel
18.02.2012, 16:18
Da fehlt natürlich das völlig unbedeutende Wort 'nicht'. :wall: :bgdev:


Sorry für den Doppelpost!

adriano22
18.02.2012, 17:02
Danke !
Schönes Wochenende!Adriano22

John Wayne
18.02.2012, 17:20
Hi Adriano,

vielen Dank für deinen - wie immer - sehr informativen und mit Herzblut geschriebenen Kommentar!:gut:

Koenig Kurt
18.02.2012, 17:34
Etwas drastischer ausgedrückt lautet das Credo von Michaels Konzi-Uhrmachers doch," Rock das Werk runter bis zum bitteren Ende, bis die Gangwerte völlig aus dem Ruder laufen,die Uhr gar stehenbleibt, und im Werk massive Schäden entstanden sind. Erst jetzt greifen wir ein und "reparieren" das Ganze. Könnte schlußendlich ein paar Kreuzer billiger sein als die Uhr regelmäßig und gewissenhaft zu pflegen". Ich kann einfach nicht glauben, daß dies die "Philosophie" eines gelernten Uhrmachers, bzw. eines sogenannten "Uhrenliebhabers"ist. Bevor die oben genannten Effekte, wie z.B. massive Gangabweichungen oder gar das Stehenbleiben der Uhr eintreten, läuft die Uhr schon lange Zeit im "Notlaufmodus". Damit meine ich mit annähernd nicht mehr vorhandener Schmierung, weder am Räderwerk, noch an den Unruhzapfen (Stoßsicherung), noch am Gang (zwischen Gangrad und Ankerpaletten)oder am Rotorlager etc.
Die Tatsache, das speziell ein Rolexwerk überhaupt so lange durchhält hat folgende Gründe: Die Aufzugfeder ist äusserst kräftig dimensioniert, liefert ein hohes Drehmoment, das wiederum führt, unter anderem, zu den sehr guten Gangergebnissen dieser Werke.Wenn die Schmierung des sogenannten Gleitzaums ("Rutschkupplung") der Aufzugfeder nachläßt, also zwischen diesem Gleitzaum und der Innenwandung des Federhauses erhöhte Reibung vorliegt, rutscht die Feder erst bei höherer Spannung nach, als es im korrekt geschmiertem Zustand der Fall wäre. Somit wird das Drehmoment was an das Räderwerk weitergereicht noch höher, was die immer noch recht hohe Amplitude auch bei schlechtem Schmierungsstatus erklärt. Die starke Feder ist also Fluch und Segen zugleich.Segen, weil sie gute, stabile Gangwert ermöglicht, Fluch weil sie auch die völlig unzureichend geschmierte Mechanik noch "ungesund" lange antreibt. Ausserdem schwingt eine Unruh annähernd isochron, so daß auch bei eher mäßigen Amplituden noch ganz gute Gangresultate zu beobachten sind.Was auch schon beobachtet wurde ist, daß so mancher "schlauer" Uhrmacher eine stärkere Zugfeder einbaute, um sich eine korrekte, zeitaufwendige Revisionsarbeit zu ersparen.
Nun zur Aussage " Moderne Uhrenöle verharzen nicht mehr ", daß ist generell richtig. Nur bedeutet das nicht, daß sie nicht ebenso verschleißen, was meint daß die Öle mit der Teit ihre Viskosität und ihre rheologischen Eigenschaften (Fließeigenschaften) verändern, und somit ihre Schmierfähigkeit einbüßen, und das nicht erst nach 10 Jahren oder mehr.Die flüchtigen Bestanteile verdunsten das Öl wird dickflüssiger, es vermischt sich mit Abrieb, gerät irgendwann zur regelrechten Schmirgelpaste.Der Schmierungseffekt verkehrt sich ins Gegenteil.
Hier nun ein konkretes Beispiel: Die Schmierung des Unruhzapfens, eines hoch beanspruchten Teiles, speziell bei "Schnellschwingern" wie es z.B. das Kal. 3135 darstellt, 28800 Hs/h. Ein kleines Rechenexempel: 28800 Hs/h bedeuten 28800 Hs/h *24*365*10= 2.522.880.000 Halbschwingungen in 10 Jahren !! Die Schmierung dieses sehr feinen Zapfens, der einen Durchmesser kleiner als 0,1 mm hat wird über die sogenannte Ölblase, einem winzigen Öltropfen im Stoßsicherungslager, zwischen Loch- und Deckstein gewährleistet. Dieses Öl ist nach ca. 5 - 6 Jahren nicht mehr in flüssiger Form vorhanden, ab diesem Zeitpunkt läuft dieser Zapfen f**ztrocken in seinem Steinlager. Das dieser Umstand der hochglänzend, druckpolierten Oberfläche dieses Zapfens nicht gerade zuträglich ist, bedarf wohl keiner weiteren Erklärung.Und die Unruh samt Spirale wird eben bei einer Revision nicht getauscht. Übrigens ein sehr hochpreisiges Teil.
Ähnlich verhält es sich z.B. bei der unteren Lagerbohrung für den Federkern bei 15er-Kalibern. Dieser besteht lediglich aus einer Bohrung in der Grundplatine, also ohne eingepresste Bronzebuchse oder Steinlager. Dieses Lager wird ebenfalls mit Öl geschmiert. Dieser Federkern ist bei einem Werk mit automatischem Aufzug so gut wie ständig in Bewegung, da ja der Rotor beständig Aufzugarbeit leistet. Büßt nun das Öl seine Schmierungseigenschaften ein läuft diese Lagerbohrung aus, verliert das Federhaus seine Führung, es bekommt seitliches Spiel schleift an der Grundplatine und an der Unterseite der Brücke. Ebenso ist der korrekte Eingriff zwischen der Federhausverzahnung und dem nächsten Rad nicht mehr gewährleistet.
Dies sind Beispiele dafür, daß durch unsinnig lange Revisionsintervalle Beschädigungen am Werk entstehen, die nicht durch den Austausch von "ein paar Rädchen", wie es immer so schön heißt, zu beheben sind.Eine Revision stellt eine notwendige und sehr sinnvolle Pflegemaßnahme dar, die langfristig dem Erhalt des funktionstüchtigen Zu-
standes des gesamten Werkes dienen. Um zu ermitteln, ob den ein Uhrwerk der Revision bedarf ist es sicher nicht sinnvoll nur auf den Gang oder die Amplitude zu schielen. Man muß schon noch viele andere Parameter in seine Entscheidung mit einbeziehen. Nur die Uhr "gschwind" auf die Zeitwagge zu schnallen, mit der Aussage "läuft doch, alles in Ordnung" ist schlicht unprofessionell und ist von einer umfassenden, aussagekräftigen Diagnose Lichtjahre entfernt.
Da kaufen sich die Leute eine Uhr für viele Tausend Euro und sind nicht willens diesen bewundernswerten kleinen Maschinen, die Tag für Tag Höchstleistungen vollbringen, alle paar Jahre ein bißchen Pflege im Sinne von Reinigung und Schmierung zukommen zu lassen, was bei einem guten freien Uhrmacher ja auch durchaus bezahlbar ist.
Auch das "Forumsgesetz", daß bei Rolex irgenwelche Zauberer oder begnadete Künstler sitzen, die wahre Wunder vollbringen, die ein freier Uhrmacher "draussen" unmöglich hinbekommt, kann man getrost in den Bereich der Märchen verbannen. Es werden x-fach Threads gepostet über Mikrokratzer, Orangenhaut, Fussel etc. aber im Inneren, im Herzen der Uhr, am Werk, schabt und reibt und scheppert es das es einen graust. Das ganze noch abgesegnet von irgendwelchen unproffesionellen Kommentaren, leider allzu oft ausgesprochen von Uhrmachern.
Was ich leider auch sehr oft lese ist die Aussage, daß ein Uhrmacher, der einem zu einer Revision rät, grundsätzlich ein Abzocker und Täuscher ist,der dem arglosen Uhrenfreund auf diesem Wege, bar jeglicher tatsächlicher technischer Notwendigkeit, das sauer verdiente Geld aus der Tasche zieht. Also die Kollegen, die ich so um mich habe würden niemandem irgendetwas aufschwatzen,wenn die Uhr noch "ok" ist, wird dem Kunden das so mitgeteilt.Ich hoffe, daß dieser Beitrag ausführlich und erhellend genug ist, und meine zugegeben, bösen Kommentare auch fachlich untermauern.
Schönen Abend euch allen !! Adriano22;)


Das wäre bestimmt hochinteressant - ist aber so mühevoll zu lesen, dass ich einfach darauf vertraue, dass Adriano wieder etwas gutes geschrieben hat - und meine Augen schone.

Beste Grüße,
Kurt

adriano22
18.02.2012, 17:39
Ja ja, ich weiß, mein Problem mit den Absätzen =(!! Ich gelobe Besserung !!
Trotzdem schönes Wochenende;)! Adriano22

1325fritz
18.02.2012, 18:03
Ja ja, ich weiß, mein Problem mit den Absätzen =(!! Ich gelobe Besserung !!
Trotzdem schönes Wochenende;)! Adriano22

DANKE. ;)

Deralex
18.02.2012, 23:34
Adriano, ich bin zwar kein Uhrmacher, aber ich finde es etwas komisch dass die alte Omega meines Großvaters 50 Jahre ohne Revision als Daily Rocker gedient hat und ich erst jetzt eine Revision gemacht lassen habe. Ich habe schon in mehreren Beiträgen bezüglich der Revision alter Rolex gelesen, dass diese so renomierten Uhren nach ca. 20 Jahren erste Anzeichen von Altersschwäche zeigen oder sogar den Geist aufgeben.
Ich bitte um Aufklärung :-)

adriano22
19.02.2012, 01:22
Die Aufklärung befindet sich in meinem Beitrag ! Das ist meine Version, es gibt unzählige andere, wem du nun Glauben schenkst überlasse ich Dir ! Aber mit 50 Jahres-Revisions-Intervallen stellst Du ohne Frage einen neuen Rekord auf !! :D
Gute Nacht Adriano22;)

Deralex
19.02.2012, 08:14
Allerdings war vor der Revi von sowas wie Ganggenauigkeit keine Rede mehr :-b

Das Werk war rostig, die Unruhe ausgelaugt und das Gehäuse hatte in der Rückseite eine Delle.

newharry
19.02.2012, 11:30
Das Werk war rostig, die Unruhe ausgelaugt
Hier kann man am Ende wohl kaum von Revision sprechen, sondern von Werktausch ;)

... und genau hier liegt emier EMinung nach auch ein wichtiger Grund für die unterschiedlichen Standpunkte ... nachdem die Preise der meisten hier besprochenen Uhren nur geringe Korrelation zu en tatsächlichen Herstellungskosten haben, sondern vielmehr "positioniert" werden, ist selbst eine aufwändige Reparatur unter Austausch essentieller Werkteile im Vergleich zum Neupreis zu erträglichen Kosten durchführbar ...

Adrianos Ansatz geht eher in Richtung der Beibehaltung eines neuwertigen Zustandes durch rechtzeitige Revision, im Verhältnis zu vielen "Kleinteilen" aufwändigere und teure Teile werden wohl auch bei entsprechender Abnutzung nur komplett getauscht, wenn dies unbedingt nötig ist und sonst nach Möglichkeit belassen, was aber wiederum technisch gesehen dem Gesamtzustand nicht gerade förderlich ist ...

... dennoch wird wohl dies bei einem gängigen, aktuellen Werk im Vergleich zu einer Vintage mit Verfügbarkeitsproblemen von Ersatzteilen bei Erforderlichkeit des Austausches essentieller Teile eben unterschiedlich beurteilt werden können ...

Kristian
19.02.2012, 13:05
ist selbst eine aufwändige Reparatur unter Austausch essentieller Werkteile im Vergleich zum Neupreis zu erträglichen Kosten durchführbar ...

Auf Anfrage bei W.... und B....... in München wurde mir von den Uhrmachern mitgeteilt, dass ein Austausch verschlissener Teile
bei einem aktuellen Werk, kostenmäßiger viel günstiger ist, als eine zusätzliche Revision innerhalb von 10 oder 15 Jahren.

Originalton, "die machen bei Rolex die Schubladen auf und holen die neuen Teile raus, weil es günstiger ist.
Das ist für uns oder einen freien Uhrmacher so aber nicht durchführbar".