Butch
17.10.2010, 21:02
Tja, unverhoffte Ereignisse sind ja leider nicht immer sooo positiv, deshalb kann ich, nicht ganz ohne Jagd- und Besitzerstolz, von meiner neuesten Errungenschaft berichten, von der ich gestern noch nicht das geringste geahnt habe.
Da ich ja, wie mancher weiß, sehr grenznah wohne, sind meiner Frau und mir die samstäglichen Markt- und Einkaufsbummel im nahe gelegenen Sittard/NL eine sehr lieb gewordene Wochenendbeschäftigung.
Gesagt-getan, wir also am Samstag in der Früh zum Markt und in die kleine aber sehr gemütliche Einkaufsstraße, bevor der ganz große Hype in der Stadt losgeht.
Was wir nicht wussten war, dass ebendort z.Zt. eine großes Oktoberfest nach vermeintlich deutschem Vorbild gefeiert wird und das ganze Zentrum voller Fahrgeschäfte, Fressbuden und Festhallen steht. Auch die einheimschen Geschäfte haben sich ganz in blau-weiß geschmückt und bieten bei dieser Gelegenheit in allen Schaufenstern ihre Occasionen an.
Eines dieser Geschäfte ist der Uhren- und Juwelierhändler Stijnen, den man mit Fug und Recht zu den Top-Adressen im Hochpreis- und Premiumbereich zählen kann.
Auch in seinen (vielen) Schaufenstern sieht man z.Zt. jerde Menge Schnäppchen aller möglichen Marken.
Hier habe ich dann meinen Fang zum ersten Mal im Scheinwerferlicht der edlen Nachbarschaft gesehen: Eine makellose Omega Seamster Professional Chronometer "James Bond", mit blauer Lünette.
Langer Rede-kurzer Sinn: Der Preis (deutlich unter 1000.- EUR) erschien mir sehr, sehr heiß, sodass ich davon ausging, dass es sich, trotz ausdrücklicher "aut."-Beschriftung auf dem Verkaufsschild, nur um eine Quarz-Version handeln kann.
Wir haben die Sache dann zunächst auf sich beruhren lassen, schließlich habe ich mehr als genug Uhren, einige davon noch nicht einmal richtig getragen, und irgendwann muss man dann auch einmal die Vernunft walten lassen.
Zu Hause angekommen-den PC angeschmissen und erst mal ordentlich recherchiert. Wieviel Zeilen hatte die Beschriftung? Waren nun oben zwei Zeilen und unten vier, oder nur drei? War etwas in rot beschriftet? Keine Ahnung mehr..!
Also heute wieder dorthin. Verkaufsoffener Oktoberfest-Sonntag. Die Uhr lag noch im Schaufenster. Jetzt heißt es "auf Zack sein" und möglichst gelangweilt diese Chance nutzen, wenn es wirklich eine Automatik ist.
Wir also durch die Sicherheitsschleuse in die edlen Räume und werden dort sogleich empfangen. "Wir intreressieren uns für die blaue Omega im Schaufenster und wüssten gerne, ob es sich ume eine Automatik handelt."
"Ja!", es sei eine Automatik aber der Chef würde mehr über diese Uhr wissen.
Espresso für mich, Mineralwasser für meine Frau und schon steht Cheffe vor uns und erzählt uns folgende Geschichte:
Die besagte Uhr wurde dereinst, nämlich im Dezemer 2005, bei ihm gekauft. Noch vor Ablauf der Garantie, die zu diesem Zeitpunkt in Holland ein Jahr betrug, kam der Kunde in den Laden und reklamierte die Laufwerte und forderte im Rahmen der Garantie eine Nachbesserung.
Diese wurde dann veranlasst und der Kunde über den Vollzug postalisch in Kenntnis gesetzt. Das Ganze ist jetzt fast vier Jahre her, ohne dass sich der Kunde, trotz mehrfacher und mannigfaltiger Versuche um eine Abholung der Uhr kümmerte. Der Uhrenhändler hat nun nach holländischem Recht die Möglichkeit seine Unkosten (hier: die Reparatur der Uhr) durch einen Verkauf derselben zu decken. Der dabei erzielte Verkaufserlös muss nun (nach dem Verkauf an mich) noch für genau 1 Jahr verzinst gebunkert werden, bevor der Händler den Verkaufserlös komplett für sich einstreichen kann.
Wie dem auch sei, das gute Stück ist jetzt bei mir. Die Garantiekarte war natürlich dabei, weil man ja auf Garantiebasis abrechnen wollte, was jedoch von Omega abgelehnt worden war, weil die Gangwerte innerhalb der Chronometernorm waren.
Ich freue mich natürlich, weil man solche "Räuberpistolen" ja nur aus der Bucht-Verkaufsecke kennt und ich bei so etwas lieber die Finger davon gelassen hätte.
Geschichten gibt's-die gibt's einfach nicht.
Die eigenen Recherchen des Händlers gingen in Richtung "schwedischer Gardinen", aber sicher ist das natürlich nicht....
Danke für's lesen.... :dr:
http://i55.tinypic.com/29xj15e.jpg
Da ich ja, wie mancher weiß, sehr grenznah wohne, sind meiner Frau und mir die samstäglichen Markt- und Einkaufsbummel im nahe gelegenen Sittard/NL eine sehr lieb gewordene Wochenendbeschäftigung.
Gesagt-getan, wir also am Samstag in der Früh zum Markt und in die kleine aber sehr gemütliche Einkaufsstraße, bevor der ganz große Hype in der Stadt losgeht.
Was wir nicht wussten war, dass ebendort z.Zt. eine großes Oktoberfest nach vermeintlich deutschem Vorbild gefeiert wird und das ganze Zentrum voller Fahrgeschäfte, Fressbuden und Festhallen steht. Auch die einheimschen Geschäfte haben sich ganz in blau-weiß geschmückt und bieten bei dieser Gelegenheit in allen Schaufenstern ihre Occasionen an.
Eines dieser Geschäfte ist der Uhren- und Juwelierhändler Stijnen, den man mit Fug und Recht zu den Top-Adressen im Hochpreis- und Premiumbereich zählen kann.
Auch in seinen (vielen) Schaufenstern sieht man z.Zt. jerde Menge Schnäppchen aller möglichen Marken.
Hier habe ich dann meinen Fang zum ersten Mal im Scheinwerferlicht der edlen Nachbarschaft gesehen: Eine makellose Omega Seamster Professional Chronometer "James Bond", mit blauer Lünette.
Langer Rede-kurzer Sinn: Der Preis (deutlich unter 1000.- EUR) erschien mir sehr, sehr heiß, sodass ich davon ausging, dass es sich, trotz ausdrücklicher "aut."-Beschriftung auf dem Verkaufsschild, nur um eine Quarz-Version handeln kann.
Wir haben die Sache dann zunächst auf sich beruhren lassen, schließlich habe ich mehr als genug Uhren, einige davon noch nicht einmal richtig getragen, und irgendwann muss man dann auch einmal die Vernunft walten lassen.
Zu Hause angekommen-den PC angeschmissen und erst mal ordentlich recherchiert. Wieviel Zeilen hatte die Beschriftung? Waren nun oben zwei Zeilen und unten vier, oder nur drei? War etwas in rot beschriftet? Keine Ahnung mehr..!
Also heute wieder dorthin. Verkaufsoffener Oktoberfest-Sonntag. Die Uhr lag noch im Schaufenster. Jetzt heißt es "auf Zack sein" und möglichst gelangweilt diese Chance nutzen, wenn es wirklich eine Automatik ist.
Wir also durch die Sicherheitsschleuse in die edlen Räume und werden dort sogleich empfangen. "Wir intreressieren uns für die blaue Omega im Schaufenster und wüssten gerne, ob es sich ume eine Automatik handelt."
"Ja!", es sei eine Automatik aber der Chef würde mehr über diese Uhr wissen.
Espresso für mich, Mineralwasser für meine Frau und schon steht Cheffe vor uns und erzählt uns folgende Geschichte:
Die besagte Uhr wurde dereinst, nämlich im Dezemer 2005, bei ihm gekauft. Noch vor Ablauf der Garantie, die zu diesem Zeitpunkt in Holland ein Jahr betrug, kam der Kunde in den Laden und reklamierte die Laufwerte und forderte im Rahmen der Garantie eine Nachbesserung.
Diese wurde dann veranlasst und der Kunde über den Vollzug postalisch in Kenntnis gesetzt. Das Ganze ist jetzt fast vier Jahre her, ohne dass sich der Kunde, trotz mehrfacher und mannigfaltiger Versuche um eine Abholung der Uhr kümmerte. Der Uhrenhändler hat nun nach holländischem Recht die Möglichkeit seine Unkosten (hier: die Reparatur der Uhr) durch einen Verkauf derselben zu decken. Der dabei erzielte Verkaufserlös muss nun (nach dem Verkauf an mich) noch für genau 1 Jahr verzinst gebunkert werden, bevor der Händler den Verkaufserlös komplett für sich einstreichen kann.
Wie dem auch sei, das gute Stück ist jetzt bei mir. Die Garantiekarte war natürlich dabei, weil man ja auf Garantiebasis abrechnen wollte, was jedoch von Omega abgelehnt worden war, weil die Gangwerte innerhalb der Chronometernorm waren.
Ich freue mich natürlich, weil man solche "Räuberpistolen" ja nur aus der Bucht-Verkaufsecke kennt und ich bei so etwas lieber die Finger davon gelassen hätte.
Geschichten gibt's-die gibt's einfach nicht.
Die eigenen Recherchen des Händlers gingen in Richtung "schwedischer Gardinen", aber sicher ist das natürlich nicht....
Danke für's lesen.... :dr:
http://i55.tinypic.com/29xj15e.jpg