Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ganggenauigkeit bei knapp 40 Grad
franklin2511
13.07.2010, 17:32
Hallo Members,
habe die letzten Tage über die Ganggenauigkeit meiner 14060 M überprüft und musste festellen, dass sie fast zehn Sekunden pro Tag vorgeht. Bei der letzten Überprüfung im März/ April waren dies noch annehmbare 2 Sek. pro Tag.
Wie sind Eure Erfahrungen bei den heißen Außentemperaturen, jenseits der 35 Grad?
Gibt es da überhaupt einen plausiblen Zusammenhang? :grb:
Danke für Eure Antworten!
Eher nein. Nach Physik müsste sie langsamer werden, aber auch nicht in diesem Bereich.
Nachgang bei meiner DJ II hat sich in den letzten 3 Tagen von -1 sec./Tag auf -4 sec./Tag erhöht.
Die Uhr ist jetzt 5 Tage alt :]
Ich drück dir die Daumen, das es sich noch einpendelt. :gut:
franklin2511
13.07.2010, 19:47
Danke erstmal für Eure Beiträge. ;)
Was könnte sonst das Gangverhalten negativ beeinflusst haben. Ein heftiger Stoß, wie öfters hier gelesen, war es mit Sicherheit nicht.
Könnte es denn die Ablage neben dem Weltempfänger auf dem Nachttisch sein? :grb:
Wie lange hast Du denn jeweils die "Testreihen" gestaltet? Wichtig ist, dass die Uhr dabei vergleichbar getragen wird und vor allem Vollaufzug hat. Mal von einem auf den anderen Tag anlegen und schauen, wie die Abweichung ist, bringt es in der Regel nicht.
Trag sie wenn nicht bereits geschehen jedenfalls mal 24h/Tag eine Woche lang und beobachte das.
Alles andre, vor allem Ursachensuche, ist In-die Glaskugel-schauen. Dazu muss sie auf die Zeitwaage.
Original von atSmeil
Ich drück dir die Daumen, das es sich noch einpendelt. :gut:
wird schon... ich trage sie erstmal ein paar wochen im wechsel mit meiner anderen und schau dann wie sich der gang einpendelt. :]
löwenzahn
14.07.2010, 09:47
Solange die Abweichung meiner mechanischen Uhren nicht im Minutenbereich pro Tag liegen, mache ich mir über Abweichungen keine Gedanken.
Wenn ich es auf die Sekunde genau hätte haben wollen, bzw. müssen, würde ich nicht über den Kauf einer mechanischen Uhr nachdenken und hätte eine Quarzuhr am Handgelenk.
Liebe Grüße
Michael
DS-XELOR
14.07.2010, 10:00
Sorry Michael,
aber gerade in der Ganggenauigkeit liegt die Faszination eines mech. Uhrwerkes, dass es trotz der vielen kleinen Bauteile die Zeit extrem präzise anzeigen kann. Von einem Chronometer erwarte ich deshalb auf jeden Fall, dass er innerhalb der Norm läuft. Hatte ein ähnliches Problem (http://www.r-l-x.de/wbb2/thread.php?threadid=95004&sid=&hilight=SD+geht+pl%F6tzlich) und kann den Weg zum Konzi nur empfehlen.
Michael, was macht eigentlich Dein neues Projekt ? Schon geliefert ?
Nochn_Andreas
14.07.2010, 10:18
Hallo Franklin,
meine 14060M ist seit einigen Wochen auch schneller unterwegs...
Vorher etwa 2-3 s Vorgang am Tag, jetzt bei 5-6 s (bei gleichem Trageverhalten). Die momentane Hitze hatt ich auch gleich in Verdacht, aber da würde ich - wenn überhaupt - auch eher auf eine Verlangsamung tippen (wg. Materialausdehnung)...es bleibt rätselhaft...
Die hier schon vielfach diskutierten Nachtablagen interessieren meine Uhr übrigens nicht im geringsten...
Im Übrigen gehöre ich auch zu denen, die eine Gangabweichung von 2-3 s am Tag bei einer solchen Uhr schon grenzwertig finden...
Ich denke mal abwarten bis es wieder kühler wird...und dann ggf. mal zum Nachregulieren bringen
löwenzahn
14.07.2010, 14:42
Original von DS-XELOR
Sorry Michael,
aber gerade in der Ganggenauigkeit liegt die Faszination eines mech. Uhrwerkes, dass es trotz der vielen kleinen Bauteile die Zeit extrem präzise anzeigen kann. Von einem Chronometer erwarte ich deshalb auf jeden Fall, dass er innerhalb der Norm läuft. Hatte ein ähnliches Problem (http://www.r-l-x.de/wbb2/thread.php?threadid=95004&sid=&hilight=SD+geht+pl%F6tzlich) und kann den Weg zum Konzi nur empfehlen.
Michael, was macht eigentlich Dein neues Projekt ? Schon geliefert ?
Natürlich hast Du Recht, Gerd. Alle Abweichungen von der Norm, kann man reklamieren. Nur mir ist´s wurscht, ob die Abweichung ein paar Sekunden hin- oder her berträgt.
Apropos Projekt: wurde alles geliefert. Bringe ich am Freitag mit. Freue mich schon.
Liebe Grüße
Michael
franklin2511
14.07.2010, 20:08
Hallo zusammen,
vorerst mal herzlichen Dank für Eure Tipps und Beiträge!! :dr: :dr:
@ matx
Habe die Uhr sporadisch während der letzten drei Wochen an mindestens zehn Tagen beobachtet, bei gleichem Trageverhalten immer an die zehn Sekunden. Warum meinst Du sollte ich sie ununterbrochen tragen, wie gesagt, das Trageverhalten ja sich ja nicht geändert, nur der Vorgang.
Den Tipp mit der Zeitwaage werde ich gerne umsetzen.
@ gerd
Danke für den Link :gut: :gut:
@ Andreas
Lassen wir uns überraschen... :rolleyes:
franklin, naja, sporadisches Tragen sorgt für ständig unterschiedliche Spannung der Aufzugsfeder. Meistens hat das einen gewissen Einfluss auf den Gang, einen systematischen Gang"fehler", wenn man bei diesen geringen Abweichungen überhaupt davon sprechen darf, wird man so nicht aufdecken.
Die Zeitwaage kann es besser!
Zu anderen Beiträgen, also 2-3 sec Gangabweichung bereits als "grenzwertig" zu bezeichnen ... hmmm ... arbeitet Ihr selbst annähernd so perfekt und mit so wenig Fehlern, wie manche es von einem mechanischen Werk erwarten, was zahllosen Einflüssen ausgesetzt ist ?! :rolleyes:
Original von matx
franklin, naja, sporadisches Tragen sorgt für ständig unterschiedliche Spannung der Aufzugsfeder. Meistens hat das einen gewissen Einfluss auf den Gang, einen systematischen Gang"fehler", wenn man bei diesen geringen Abweichungen überhaupt davon sprechen darf, wird man so nicht aufdecken.
Die Zeitwaage kann es besser!
Zu anderen Beiträgen, also 2-3 sec Gangabweichung bereits als "grenzwertig" zu bezeichnen ... hmmm ... arbeitet Ihr selbst annähernd so perfekt und mit so wenig Fehlern, wie manche es von einem mechanischen Werk erwarten, was zahllosen Einflüssen ausgesetzt ist ?! :rolleyes:Jupp. Der eine liegt den ganzen Tag im Bett. Der andere jogged fleissig. Der andere ist Heizer. Noch einer arbeitet im Büro. X ist im Urlaub auf dem Matterhorn. Y wandern.
Alle haben unterschiedliche Einflüsse/Einwirkungen auf ihre Uhr. Und die machen sich bemerkbar. BEI JEDEM!!
Nur auf Quarz-Uhren weniger, aber die machen sehr schnell keinen Spaß mehr. Dafür sind die Dinger billig (in jeder Beziehung).
franklin2511
16.07.2010, 20:03
[quote]Original von matx
franklin, naja, sporadisches Tragen sorgt für ständig unterschiedliche Spannung der Aufzugsfeder. Meistens hat das einen gewissen Einfluss auf den Gang, einen systematischen Gang"fehler", wenn man bei diesen geringen Abweichungen überhaupt davon sprechen darf, wird man so nicht aufdecken.
Die Zeitwaage kann es besser!
Hallo matx,
zunächst mal vielen Dank für Deine wertvolle Hilfe. :gut:
Du meinst also, dass die Ganggenauigkeit erst auf der Zeitwaage eruiert werden kann, alles andere ist von zu vielen Einzelfaktoren abhängig?
Meinst Du, es kann sich wieder einspielen? Ab welcher Abweichung, auf der ZW gemessen, sollte man die Uhr öffnen und korrigieren lassen? Ist jetzt acht Monate alt.
Danke vorab!!
franklin, aus meiner Sicht ist es die sauberste Variante - Uhr auf die Zeitwaage, bei Vollaufzug alle Lagen durchmessen lassen und idealerweise nach 24 h noch einmal (einfach mal einen Tag beim Uhrmacher lassen). Liegt sie da irgendwie komisch - das kann der Uhrmacher beurteilen, lass sie regulieren.
Alternativ kannst Du die Uhr auch mal eine bis zwei Wochen am Stück durchtragen und jeden Tag um dieselbe Zeit die Abweichung notieren - ACHTUNG! Als Referenz am besten eine synchronisierte Uhr, bspw. auf uhrzeit.org, oder ptb.org nutzen. Am besten auch immer am selben Rechner, auch da habe ich bereits Abweichungen festgestellt, wenn noch ein proxy dazwischen hängt. Funkuhren sind nur bedingt geeignet, auch die weichen gern ab. Generell vollkommen ungeeignet sind Zeitsignale bei Rundfunk und Fernsehen. Unser Sat-Receiver ist bspw. 3-4 sec später dran, als der des Nachbarn (Decodierzeit für HDTV), bei der Fußball-WM waren wir immer schon im Bilde, bevor wir auf unserem FS das Tor sehen konnten :D
Als Faustregel zur Beurteilung der Gangwerte würde ich die COSC-Norm heran ziehen. Stark vereinfacht sagt diese, dass Deine Uhr sich in einem Toleranzbereich zwischen -4 und +6 sec Abweichung pro Tag bewegen sollte. Wobei für mich minus ein nogo ist, ich mit plus aber leben kann.
Alles außerhalb dieser Norm würde ich bei einer hochwertigen Uhr regulieren lassen ... obwohl ... bei meiner Breitling hatte ich mich auch ganz gut an 7-8 sec Vorlauf gewöhnt. Aber besser können es die Uhren in jedem Falle - konstante Tragegewohnheiten vorausgesetzt. Bei unregelmäßigem Tragen wirst Du mit etwas größeren Abweichungen leben müssen, ich habe bisher nur sehr wenige Uhren erlebt, die auch dagegen fast resistent waren. Die perfektese war erstaunlicherweise eine von mir selbst regulierte Porsche Design mit ETA 7750, der ich solch stoische Gangwerte (+/- 0 sec über Wochen, egal ob in der Schublade oder am Arm) kaum zugetraut hätte. Da gehört dann auch ein bisschen Glück dazu.
Navigator1337
16.07.2010, 22:10
Ich mutmaße mal, dass auch die bewegung eine starke rolle spielt, mir ist aufgefallen bei meiner 16610LV jeh mehr ich Tagsüber laufe, wild gestikuliere :D, in der innenstadt Autofahre etc.. umso stärker ist die Abweichung in ein paar Tagen -3 bis -5 Sec. ob mich das stören soll weiß ich nicht so genau, jedenfalls ist sie im Monatsverlauf - + n paar sekunden.
Ist nunmal eine feine Mechanik ;)
Original von Navigator1337
Ich mutmaße mal, dass auch die bewegung eine starke rolle spielt
Auf jeden Fall! Allerdings sorgt Bewegung häufig für Beschleunigung beim Gang, bei einer gut regulierten Uhr meistens aber im Bereich weniger sec. Daher die Empfehlung, die Uhr wirlich mal eine Woche durchzutragen.
Aber ehrlich - mit Differenzen des tgl. Ganges von 2 oder 3s muss man bei einer mechanischen Uhr einfach leben. Das ist bereits perfekt, alles, was noch genauer läuft, würde ich unter "Glück gehabt bei der Werkauswahl" verbuchen. Sowas kann man beim Herstellungsprozess in Serienfertigung nicht mehr grundlegend verbessern, allein weil schon die lagebedingten Abweichungen meist im Bereich von wenigstens 4-5 sec pro Tag liegen. Sprich: liegt die Uhr (oder der Arm mit Uhr) 8h in der "ungünstigen" Position, kann allein das bereits mal 1 oder 2 sec Abweichung verursachen.
Navigator1337
16.07.2010, 22:53
Eben, ich mir da auch garkeine Gedanken. Mein Dad stellt seit ich denken kann ab, und an seine Uhren nach.. deswegen betrachte ich das einfach als: "gehört zur rolex"
franklin2511
18.07.2010, 20:37
Original von matx
franklin, aus meiner Sicht ist es die sauberste Variante - Uhr auf die Zeitwaage, bei Vollaufzug alle Lagen durchmessen lassen und idealerweise nach 24 h noch einmal (einfach mal einen Tag beim Uhrmacher lassen). Liegt sie da irgendwie komisch - das kann der Uhrmacher beurteilen, lass sie regulieren.
Alternativ kannst Du die Uhr auch mal eine bis zwei Wochen am Stück durchtragen und jeden Tag um dieselbe Zeit die Abweichung notieren - ACHTUNG! Als Referenz am besten eine synchronisierte Uhr, bspw. auf uhrzeit.org, oder ptb.org nutzen. Am besten auch immer am selben Rechner, auch da habe ich bereits Abweichungen festgestellt, wenn noch ein proxy dazwischen hängt. Funkuhren sind nur bedingt geeignet, auch die weichen gern ab. Generell vollkommen ungeeignet sind Zeitsignale bei Rundfunk und Fernsehen. Unser Sat-Receiver ist bspw. 3-4 sec später dran, als der des Nachbarn (Decodierzeit für HDTV), bei der Fußball-WM waren wir immer schon im Bilde, bevor wir auf unserem FS das Tor sehen konnten :D
Als Faustregel zur Beurteilung der Gangwerte würde ich die COSC-Norm heran ziehen. Stark vereinfacht sagt diese, dass Deine Uhr sich in einem Toleranzbereich zwischen -4 und +6 sec Abweichung pro Tag bewegen sollte. Wobei für mich minus ein nogo ist, ich mit plus aber leben kann.
Alles außerhalb dieser Norm würde ich bei einer hochwertigen Uhr regulieren lassen ... obwohl ... bei meiner Breitling hatte ich mich auch ganz gut an 7-8 sec Vorlauf gewöhnt. Aber besser können es die Uhren in jedem Falle - konstante Tragegewohnheiten vorausgesetzt. Bei unregelmäßigem Tragen wirst Du mit etwas größeren Abweichungen leben müssen, ich habe bisher nur sehr wenige Uhren erlebt, die auch dagegen fast resistent waren. Die perfektese war erstaunlicherweise eine von mir selbst regulierte Porsche Design mit ETA 7750, der ich solch stoische Gangwerte (+/- 0 sec über Wochen, egal ob in der Schublade oder am Arm) kaum zugetraut hätte. Da gehört dann auch ein bisschen Glück dazu.
Hallo Matx!
das ist ja eine ganze Fülle von wertvollen Tipps. Werde das Thema jetzt seriöser angehen und dann, je nach Ergebnis, das Ding zum Konzi bringen.
Tatsächlich hatte ich die Zeit bei zwei verschiedenen Funkuhren und auch mal auf "uhrzeit.org" überprüft. das Phänomen mit dem Ferneseher habe ich bei der WM auch festgestellt. ;)
Danke dafür :gut: :gut: :gut:
Oder einfach eine Milgauss kaufen, die ist weniger anfällig für die magnetischen Strahlen ;-)
MitteninHamburg
22.07.2010, 21:56
Material der Spiralen ist ja eher temperaturkompensierend
(von Magnet- und Sexstrahlen aus dem All, ganz abgesehen)
Für den Gang ist wohl eher die Amplitude entscheidend, und die hängt von den Tragegewohnheiten und den Alltagsanforderungen ab; und von der jeweiligen Lage im Universum.
Microstella
22.07.2010, 21:56
Original von matx
franklin, aus meiner Sicht ist es die sauberste Variante - Uhr auf die Zeitwaage, bei Vollaufzug alle Lagen durchmessen lassen und idealerweise nach 24 h noch einmal (einfach mal einen Tag beim Uhrmacher lassen). Liegt sie da irgendwie komisch - das kann der Uhrmacher beurteilen, lass sie regulieren.
Alternativ kannst Du die Uhr auch mal eine bis zwei Wochen am Stück durchtragen und jeden Tag um dieselbe Zeit die Abweichung notieren - ACHTUNG! Als Referenz am besten eine synchronisierte Uhr, bspw. auf uhrzeit.org, oder ptb.org nutzen. Am besten auch immer am selben Rechner, auch da habe ich bereits Abweichungen festgestellt, wenn noch ein proxy dazwischen hängt. Funkuhren sind nur bedingt geeignet, auch die weichen gern ab. Generell vollkommen ungeeignet sind Zeitsignale bei Rundfunk und Fernsehen. Unser Sat-Receiver ist bspw. 3-4 sec später dran, als der des Nachbarn (Decodierzeit für HDTV), bei der Fußball-WM waren wir immer schon im Bilde, bevor wir auf unserem FS das Tor sehen konnten :D
Als Faustregel zur Beurteilung der Gangwerte würde ich die COSC-Norm heran ziehen. Stark vereinfacht sagt diese, dass Deine Uhr sich in einem Toleranzbereich zwischen -4 und +6 sec Abweichung pro Tag bewegen sollte. Wobei für mich minus ein nogo ist, ich mit plus aber leben kann.
Alles außerhalb dieser Norm würde ich bei einer hochwertigen Uhr regulieren lassen ... obwohl ... bei meiner Breitling hatte ich mich auch ganz gut an 7-8 sec Vorlauf gewöhnt. Aber besser können es die Uhren in jedem Falle - konstante Tragegewohnheiten vorausgesetzt. Bei unregelmäßigem Tragen wirst Du mit etwas größeren Abweichungen leben müssen, ich habe bisher nur sehr wenige Uhren erlebt, die auch dagegen fast resistent waren. Die perfektese war erstaunlicherweise eine von mir selbst regulierte Porsche Design mit ETA 7750, der ich solch stoische Gangwerte (+/- 0 sec über Wochen, egal ob in der Schublade oder am Arm) kaum zugetraut hätte. Da gehört dann auch ein bisschen Glück dazu.
Klingt ja sehr fachmännisch - aber was ist denn eine "synchronisierte Uhr" ???
Microstella
22.07.2010, 22:04
Original von Microstella
Original von matx
franklin, aus meiner Sicht ist es die sauberste Variante - Uhr auf die Zeitwaage, bei Vollaufzug alle Lagen durchmessen lassen und idealerweise nach 24 h noch einmal (einfach mal einen Tag beim Uhrmacher lassen). Liegt sie da irgendwie komisch - das kann der Uhrmacher beurteilen, lass sie regulieren.
Alternativ kannst Du die Uhr auch mal eine bis zwei Wochen am Stück durchtragen und jeden Tag um dieselbe Zeit die Abweichung notieren - ACHTUNG! Als Referenz am besten eine synchronisierte Uhr, bspw. auf uhrzeit.org, oder ptb.org nutzen. Am besten auch immer am selben Rechner, auch da habe ich bereits Abweichungen festgestellt, wenn noch ein proxy dazwischen hängt. Funkuhren sind nur bedingt geeignet, auch die weichen gern ab. Generell vollkommen ungeeignet sind Zeitsignale bei Rundfunk und Fernsehen. Unser Sat-Receiver ist bspw. 3-4 sec später dran, als der des Nachbarn (Decodierzeit für HDTV), bei der Fußball-WM waren wir immer schon im Bilde, bevor wir auf unserem FS das Tor sehen konnten :D
Als Faustregel zur Beurteilung der Gangwerte würde ich die COSC-Norm heran ziehen. Stark vereinfacht sagt diese, dass Deine Uhr sich in einem Toleranzbereich zwischen -4 und +6 sec Abweichung pro Tag bewegen sollte. Wobei für mich minus ein nogo ist, ich mit plus aber leben kann.
Alles außerhalb dieser Norm würde ich bei einer hochwertigen Uhr regulieren lassen ... obwohl ... bei meiner Breitling hatte ich mich auch ganz gut an 7-8 sec Vorlauf gewöhnt. Aber besser können es die Uhren in jedem Falle - konstante Tragegewohnheiten vorausgesetzt. Bei unregelmäßigem Tragen wirst Du mit etwas größeren Abweichungen leben müssen, ich habe bisher nur sehr wenige Uhren erlebt, die auch dagegen fast resistent waren. Die perfektese war erstaunlicherweise eine von mir selbst regulierte Porsche Design mit ETA 7750, der ich solch stoische Gangwerte (+/- 0 sec über Wochen, egal ob in der Schublade oder am Arm) kaum zugetraut hätte. Da gehört dann auch ein bisschen Glück dazu.
Klingt ja sehr fachmännisch - aber was ist denn eine "synchronisierte Uhr" ???
Die Referenzzeit übers Internet zu empfehlen ist schon sehr gewagt - ganz egal, was z.B. "Uhrzeit.org" auf seiner Homepage übers Empfangsprotokoll schreibt - denn woher wollen die denn wissen, "wie schnell" mein I-Net-Anschluß ist.
MitteninHamburg
22.07.2010, 22:07
Kann es sein, dass wir uns vom Thema wegbewegen ???????????
Microstella, auf Seiten wie uhrzeit.org werden die "reelle" ptb-Zeit mit der angezeigten Zeit permanent synchronisiert - bei einer sehr schlechten Internetverbindung "hüpft" die Zeit allenfalls mal kurzzeitig oder bleibt einfach stehen.
Durch die Synchronisation ist die angezeigte Zeit aber im Regelfall immer korrekt - egal wie schnell Deine Verbindung ist. Synchronisiert bedeutet, dass ständig im Hintergrund ein Abgleich der angezeigten mit der Atomuhr stattfindet, damit wird die Geschwindigkeit Deines Inet-Anschlusses de facto als Einflussgröße ausgeschaltet.
Mögliche Abweichungen liegen dabei sehr deutlich unter 1 sec. Genauer gehts mit Hausmitteln nicht, Fernsehen und Radio sind jedenfalls sehr ungenau (Abweichungen > 5 sec möglich).
Zur Erklärung schau einfach mal: http://www.ptb.de/de/zeit/uhrzeit.html
Microstella
22.07.2010, 22:48
Original von MitteninHamburg
Kann es sein, dass wir uns vom Thema wegbewegen ???????????
Ja, das tun wir. :grb:
Zur Eingangsfrage: Da eine Armbanduhr immer engen Kontakt zur Haut hat, hat sie immer eine relativ konstante Temperatur. Ich habe die vom TS erwähnten Veränderungen im Gangverhalten auch bei allen meinen Uhren - egal ob COSC oder nicht - auch noch nicht festgestellt.
Bert_Simpson
22.07.2010, 23:03
.
@ matx und Microstella:
sehr gute Beiträge, ........ sehr schön :gut: :gut: :gut:
_____________ Bert
franklin2511
23.07.2010, 17:11
Original von Microstella
[quote]Original von MitteninHamburg
Kann es sein, dass wir uns vom Thema wegbewegen ???????????
Nach all den wertvollen Tipps vergleiche ich seit fünf Tagen den Gang meiner Uhr jeden Tag mit der Uhrzeit auf uhrzeit.org., (vom gleichen Laptop aus und mit einer tadellosen Verbindung, Büro)
Bisher liegt die Abweichung tatsächlich bei ca. zehn sec. pro Tag. X(
Werde mal in den nächsten Tagen einen Konzi ansteuern. Sollte sich meine Messung bestätigen, stellt sich die Frage, öffnen lassen oder nicht? :grb:
Die Uhr ist erst 8 Monate alt.
Danke für Eure Meinungen!
MitteninHamburg
23.07.2010, 17:32
Wie immer im Leben; Einstellungssache.
Wir reden bei 10 sec./Tag über eine Abweichung von 80 Halbschwingungen am Tag, bei fast
700.000 Halbschwingungen die die Unruh macht, d. h. eine Genauigkeit von ca. 99,98 %.
Zeige mir eine andere von Menschen gebaute Maschine, mit einer derartigen Genauigkeit, bei
zugleich noch derartigen Wartungsintervallen.
Also, um nicht dem Wahnsinn anheim zu fallen, prüf ich solche Dinge gar nicht erst, und für den Bus
oder die U-Bahn und das sonstige Leben denke ich reicht es auch vollkommen.
Aber, wenn man es genau wissen will..................
Du wirst schon die richtige Entscheidung treffen, da bin ich ganz sicher.
naja, MittenInHamburg, einerseits hast Du recht. Andrerseits ... 10 sec Abweichung konstant ... kleiner Aufwand ... und der Träger ist glücklich. Das Werk kann es ganz gewiss besser, 10 sec würde ich bei keiner Rolex (und auch bei keiner andren Uhr ab 1T€) akzeptieren.
Gegen Öffnen lassen der Uhr und Reglage spricht rein gar nichts. Bei 10 sec würd ich es machen lassen.
Mr Mille Gauss
23.07.2010, 21:54
Hallo,
jedes Werk wird auf einer Zeitwaage auf die Einhaltung der COSC Norm überprüft.
Jedoch ist das Werk im Alltag den Bewegungseinflüssen des Trägers ausgesetzt.
Ich habe einmal mir eine Uhr bei einem Uhrmachermeister bauen lassen.
Dann haben wir gemeinsam die Uhr einreguliert. Das heißt ich habe die Uhr mehrere Wochen gleichmäßig getragen und die Abweichungen mittels Funkuhr überprüft (immer derselben).
Dann ab zum Uhrmacher, Zeitwaage, regulieren und Uhr wieder mehrere Wochen tragen und so weiter und so weiter. Erst nach dem 4 regulieren Treffer und versenkt.
Seitdem hat die Uhr einen max. täglichen Vorgang von 1sec!
So und jetzt trägt jemand anders die Uhr und plötzlich 8 sec. Vorgang am Tag!
Was will ich dir hiermit verdeutlichen........
1) die Mechanik läßt sich sehr genau auf den Träger einjustieren
2) bei einem anderen Träger kann es schon wieder größere Abweichungen geben
3) Die Zeitwaage gibt Aufschluß wie die Amplitude der Uhr ist...aber am Arm sieht es doch immer ein Stück anders aus.
4) Große Unterschiede in der täglichen Tragedauer und unterschiedlicher Bewegungsdrang verändern die Ganggenauigkeit.
Ergo....wenn du die Mechanik mit etwas lebendigem verbindest wird die Genauigkeit letzten Endes von dem "schwächsten" Glied bestimmt......dem Mensch.
Und der entscheidet auch letzten Endes wieviel Toleranz er seiner Uhr einräumt.
PS.: Nach diesem Einreguliermarathon wurde keine weitere Uhr mehr zum justieren gebracht. Ich gönne mir einfach etwas mehr Zeit und der Uhr ein paar Sekunden ;)
Mr. Mille Gauss: Du hast recht. FAST uneingeschränkt.
Denn: Rolex (und auch viele andre) Kaliber sind durchaus in der Lage, auch vollkommen vom Träger unabhängig Chronometerwerte (grob gesagt -4/+6 sec/Tag) einzuhalten. Die Werke laufen durchaus so stabil.
10 sec bei einer neuen Rolex nicht regulieren zu lassen ist wie mit einem Sportwagen immer nur maximal 150 zu fahren. Es gibt keinen vernünftigen Grund für beides. ;)
Meine persönliche Meinung: Habe ich etwas präzises und technisch hochwertiges gekauft, dann will ich das auch ausreizen. Im Wissen um die theoretischen Möglichkeiten eines Rolex-Kalibers würde ich bei 10 sec Gangabweichung immer damit hadern, wenn eine solche Uhr nicht halbwegs "im Rahmen ihrer Möglichkeiten" läuft.
Es ist zudem ein kleiner Eingriff, den ein fachkundiger Konzi recht schnell erledigen kann.
Wenn man dann weiß, dass die Uhr es genau KÖNNTE, dann darf im Sinne des "lässigen Tragens" beim Zeiteinstellen auch der Sekundenzeiger getrost ignoriert werden. ;)
Mr Mille Gauss
23.07.2010, 22:31
Hallo Matx,
bei meinen ersten Kronen habe ich am Anfang auch auf die Gangwerte geschielt. Jede Uhr hat die COSC Normwerte gehalten. Und ich teile deine Meinung, daß bei den meisten Rolexträgern die Uhr im Normbereich läuft also eine gewisse Toleranz Mensch verträgt. Was für Rolex spricht.
Bei Personen mit stark schwankenden Tragegewohnheiten (oder Kurzzeitbetrieb) wird aber jede noch so gute Uhr ihre Gangabweichung etwas erweitern.
Viele sportliche Autos können (dürfen) nie das zeigen was sie wirklich könnten.
Der Fahrer entscheidet hier welches potenzial das Fahrzeug an den Tag legen darf (oder die Polizei).
So soll auch jeder Uhrenträger mit seinem Charakter entscheiden wie genau "darf" meine Uhr laufen.
Viele sportliche Autos können (dürfen) nie das zeigen was sie wirklich könnten.
Stimmt, die ganzen 911er ab 50 aufwärts mit gefalteter Beifahrerin (oder mit der "Tochter") hatte ich übersehen :D ...
Kurzzeittragen ist aber in der Tat der Ganggenauigkeit sehr abträglich. Gerade in den letzten 10h der Gangreserve, also bei sehr niedriger Federspannung, summieren sich oft negative Effekte und der Gang leidet.
franklin2511
24.07.2010, 19:53
So, war heute bei B***erer. Toller Service, umfangreiche Aufklärung und Beratung was Garantie bei Öffnen im eigenen Hause anbelangt etc..
Die Uhr maß auf der Zeitwaage eine Abweichung von 8 bis 9 Sekunden. =(
Nachdem ich mich dann entscheiden habe, die Uhr für 5 Tage dazulassen um sie präzise einstellen zu lassen, fragte ich noch, ob es möglich sei, dass der Lautsprecher von meinem Weltempfänger, der nachts neben der Uhr liegt, für die Abweichung verantwortlich sein kann? :grb:
Der Uhrmacher nahm diesen Hinweis zum Anlass, die Uhr zu entmagnetisieren. Daraufhin legte er sie erneut auf die Zeitwaage und kam mit freudigen Grinsen zurück:
Abweichung: 1 sec. :jump: :jump: :jump:
Also, hätte ich nicht gedacht, vielleicht ist es ja noch dazu der Computerbildschirm im Büro?
Vielen Dank für Eure Posts, hat mir alles sehr geholfen und vielleicht hilft es dem ein oder anderen ja auch bei dem gleichen Problem. :dr:
Kai_Krone
24.07.2010, 20:02
Super, freut mich für Dich das sie jetzt perfekt läuft.....am besten eine Milgauss kaufen dann hast Du damit keine Probleme :D
franklin2511
24.07.2010, 20:09
Danke Kai!
Allerdings gefällt mir die Sub ein bisschen besser. :ka:
Mr Mille Gauss
26.07.2010, 14:09
Hallo,
Glückwunsch zum Happy End und viel Freude mit der Uhr.
Magnetismus ist schon ein kleines Teufelchen :bgdev:
Mal Segen (Navigation) mal verflucht Uhrwerk.......
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