St. Laurent 2009 - Weingut Weninger - Horitschon
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am 15.02.2012 um 21:01 (3778 Hits)
So, wo fang ich an?
Ok - heute der erste offizielle Blogeintrag zum Thema Wein
Aus dem Probierpaket vom Weingut Weninger hab ich mir einen recht jugendlichen St. Laurent 2009 ausgesucht.
Viele fragen sich jetzt wohl wtf ist Sankt Laurent? Ein Heiliger in der Flasche, ein Produkt eines Modeschöpfers (Yves...)?
Nein absout nicht! St. Laurent ist eine Rebsorte die zwar ein Schattendasein fristet, aber aus dem hervorragende Weine
zu keltern sind.
Ampelografisch (ja das ist die Fachbezeichnung für Rebsortenkunde) gehört der St. Laurent zur Burgunderfamilie.
Anders als Pinot Noir bringt er sehr dunkle, dichte Weine hervor - und ist Qualitativ doch etwas darunter einzustufen.
Jetzt aber zurück zum Wein, dem St. Laurent vom Weninger.
Halt! Wer ist DER WENINGER??
Der Weninger ist einer der Pioniere des Burgenländischen Rotweines - mittlerweile gibt es nicht nur DEN Weninger, nein hier sind mehrere Weningers im Betrieb und sorgen Jahr für Jahr für höchtste Qualität und eigenständige Weine.
Mittlerweile als Biobetrieb zertifziert liegt man inmitten des Weinbauortes Horitschon. Allerdings werden auch Rieden in Ungarn und im Südburgenland bewirtschaftet.
So, jetzt aber wirklich zum Wein.
Die Reben kommen wie schon auf der Flasche zu lesen aus der Lage Gfanger (hier werden Blaufränkisch, Zweigelt und St. Laurent angebaut)
Die Farbe ist passend für eine St. Laurent Tiefrot, mit dunklem Kern und violetter Randaufhellung - schön zu sehen im gewählten Zalto Universal Rotweinglas.
Herrlicher, intensiver Duft nach dunklen Beeren, dabei eine burgundische Note mit etwas Kirsche im Hintergrund.
Der Wein war definitiv im Holz, ich denke für Weninger typisch mittlerweile im großen Holzfaß - das gibt im aber auch einen zarten Vanilletouch, mit etwas ledrigem Unterton.
Am Gaumen ist sofort klar: Der Wein ist sehr jung (ok, in 1-2 Jahren nochmal kosten ). Dennoch die Kirsch- und Beerennoten sind auch hier wieder zu finden, eine präsente, fordernde Säure unterlegt von den typischen Holztönen.
Mitteldichter bis dichter Wein, sehr straffes Tanningerüst, das auch darauf hindeutet, dass der Wein noch Zeit zum Reifen benötigt.
Eine leichte Salzigkeit die für die Weine aus der Region durchaus typisch ist begleitet den mittellangen Abgang.
Den Wein kann ich mir sehr gut zu Wildgerichten vorstellen, aber auch zu Ragu Bolognese oder einer würzigen Lasagne.
Ich denke er hat nix bei Geflügel oder Schweinefleisch, noch weniger in Verbindung mit hellen Saucen verloren.
Alles in allem ein schöner Wein, der noch ein paar Jahre Reife für den optimalen Genuß benötigt - ich denke so ca 3-4 Jahre werden ihm definitv guttun.
Wer mit der Rebsorte wenig anfangen kann ist mit so einem Wein definitv gut bedient um sich ein Bild davon zu machen.
Das ist kein großer Wein, aber ein sehr spannender Vertreter der Familie und als Speisenbegleiter definitv sehr gut geeignet.
Punkte? who cares - aber wenns sein muss - 88+ auf bis 100 reichenden Parker Skala