Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ärztestreik für 30 % mehr Gehalt
Der Hanseat
16.03.2006, 09:26
Ich würde gestern etwas überrascht von der Meldung das der Marburger Bund mit überwältigender Mehrheit beschlossen hat zu streiken.
Da ich davon ausgehe dass hier einige Ärzte unterwegs sind würde ich ganz gern mal wissen ob sich die Forderung 30% Gehaltserhöhung auch rational begründen lassen.
Ich möchte hier keine Stimmungsmache, ich möchte einfach wissen wie die rationalen Argumente sind, die ja hoffentlich vorliegen wenn man in heutigen Zeiten eine solche Forderung stellt.
P.S.: Und ich hoffe das meine Sekretärin nicht nächste Woche streikt bis sie einen Porsche als Firmenwagen bekommt....... :D
watchman
16.03.2006, 09:37
wenn man nach einer gebührenordung von 1987 liquidieren muß, ja!
Man kann sicher nicht alle über einen Kamm scheren, aber ich kenne einige Klinikärzte die alle so um die 30 sind.
Dass jemand streikt weil er bei voller Leistung, überdurchschnittlicher Arbeitszeit und Verantworung mit € 1.400,-- netto nach Hause geht hat mein volles Verständnis.
Der Hanseat
16.03.2006, 09:39
Ja?
Ich hatte keine Frage gestellt, die man mit Ja oder Nein beantworten kann..... ;)
wenn ich mal ins krankenhaus komme, möchte ich nicht, dass mich nen total übermüdeter arzt behandelt. die sind ja teilweise 20 stunden auf den beinen. in relation zu der verantwortung sollten die schon mehr verdienen. das wird aber leider den meißten leuten erst klar, wenn sie auf dem op tisch liegen.
ich persönich wäre dazu bereit einiges mehr an die krankenkasse zu zahlen, wenn mir zugesichert wird, dass ich die bestmögliche behandung bekomme.
ps. ich bin kein arzt!!!
watchman
16.03.2006, 09:41
paddy: :gut:
man kann es auch noch deutlicher formulieren, wenn der assistenzarzt mit einer 60 stunden woche weniger (deutlich weniger!) hat als der müllmann hört es irgendwann auf.
das gilt übigens auch für das pflegepersonal!
watchman
16.03.2006, 09:44
Original von Der Hanseat
Ja?
Ich hatte keine Frage gestellt, die man mit Ja oder Nein beantworten kann..... ;)
Original von Der Hanseat
würde ich ganz gern mal wissen ob sich die Forderung 30% Gehaltserhöhung auch rational begründen lassen.
ja!, wenn man nach einer gebührenordung von 1987 liquidieren muß :P
kann ich schon verstehen, bei den Arbeitsbedingungen an den Kliniken.
Bin zwar selbst kein Arzt, ein Freund von mir ist aber zur Zeit Assistenzarzt an ner größeren Klinik. Die Jungs schieben Stunden ohne Ende (bei ca. 2.600€ im Monat brutto - ja nach Klinik) . Um halbwegs Leben zu können machen die meisten noch 6 - 8 Dienste im Monat um auf ein angemessenes Gehalt zu kommen. Wenn man bedenkt, daß die die letzten 20 Jahre auf Gehaltserhöhungen verzichten mußten, find ich das schon gerechtfertigt.
Aber das wird man der Öffentlichkeit wohl schwer verkaufen können (die verdienen doch eh Genug)
Wir werden schon sehen wo wir in Deutschland damit hinkommen.
Alle beschweren sich, daß die jungen, gut ausgebildeten ins Ausland gehen und wir kaum noch Akademiker haben - wir müssen hier in Deutschland einfach mal wieder so weit kommen, daß sich eine anständige Ausbildung und v.a. harte Arbeit bezahlt macht und nicht die Mitgliedschaft in ner Gewerkschaft.
Gruß
Axel
Der Hanseat
16.03.2006, 09:46
Original von watchman
Original von Der Hanseat
Ja?
Ich hatte keine Frage gestellt, die man mit Ja oder Nein beantworten kann..... ;)
Original von Der Hanseat
würde ich ganz gern mal wissen ob sich die Forderung 30% Gehaltserhöhung auch rational begründen lassen.
ja!
:D Haarspalter......
Und womit?
Die Rechnung mit dem Assistenzarzt versteh ich sehr gut.
Gilt denn die Forderung nach 30 % für alle Gehälter oder ist das mal wieder schlecht kommuniziert und es gibt abstufungen?
das ist leider traurige Realität:
Assistenzarzt ca. 2500 BRUTTO
Oberarzt ca. 5000 Brutto
Chefe: ca. 20.000 Brutto (dank Privatpatienten )
die meiste und heftigste Arbeit wird jedoch von ersteren geleistet (teilweise 28 Stunden Schichten, erte Arbeit an der Front etc.
Ich kanns sehr gut nachvollziehen, dass diese Arzte (Assistenzärzte) und auch das Pflegepersonal jetzt streiken
Die Verteilung der Gehälter in den verschiedenen Hierarchiestufen ist schon extrem krass ungerecht! Ich kenne Kliniken, in denen haben sich Chefärzte in den Haaren, weil der eine 70k€/Jahr mehr (!) einfährt als der andere. Und die Assis stolpern für nix gelegentlich über ihre eigenen Tränensäcke...
Ich bin noch kein Arzt, aber wenn ich groß bin...
Jedoch kenn ich genug Leute die jetzt schon groß sind, zunächst muß man unterscheiden Überstunden und Dienststunden. Überstunden hängt man an die reguläre Arbeitszeit dran, weil man einfach noch nicht mit dem ganzen Kram fertig sind (je nach Fach zw. 1-4h/d). Überstunden werden grundaätzlich nicht aufgeschrieben und nicht vergütet. Dienst wird zusätzlich zur regulären Arbeitszeiten nachts und am Wochenende geleistet. Unter der Woche arbeitet man regulär (also ca. 7-16Uhr) und bleibt dann noch über Nacht, häfig muß man dann am nächsten Tag wieder normal arbeiten, am Wochenende kommt man morgens und geht morgens. Dienststunden werden (Dank Aufschub des Arbeitszeitgesetzes, welches eigentlcih schon gelten sollte) nicht als Arbeitszeit sondern als Bereitschaftszeit gewertet und deshalb nicht voll vergütet. Tatsächlich ist der Arzt aber zw. 65-100% der Dienstzeit auf den Beinen. Wenn man das nun addiert kommt man je nach Fachrichtung und Zahl der Dienste auf 50 bis 80 Std. pro Woche.
Ein Beispiel: Ein Freund von mir ist Assistent in der Anästhesie, er macht pro Tag rund 1 bis 2 Überstunden und pro Woche ein bis zwei Dienste.
Neulich hat er mal durchgerechnet wieviel er zusätzlich zu seinem mickrigen TvöD-Gehalt (ich glaub brutto rund 3.200€) mit den Diensten verdient-> Brutto 3,50€ pro Stunde. Er selbst sagt, daß er sich ernsthaft überlegt anstatt Diensten einen Nebenjob zu suchen, beim Putzen verdient er mehr Geld.
EDIT: Thema Chefärzte: Es ist unmöglich bei Chefs einen repräsentativen Durschnittswert zu errechenen, da die Gehaltsspanne viel zu groß ist, je nach Haus und Fachrichtung bewegt sich der Verdienst durch Privatpat. (zusätzlich zum reg. Gehalt) zw. 5.000 und 100.000€ pro Monat.
ehemaliges mitglied
16.03.2006, 11:26
Hallo all,
die Vergütung der Ass.-Ärzte ist einfach nur lächerlich und da die Zeit bis zum Chefgehalt sehr lang ist, rechnet es sich einfach nicht mehr bei der sehr langen Ausbildungszeit die zwangsweise oft im Krankenhaus abgeleistet werden muß.
Viele Kliniken können die Ass.-Arztstellen nicht mehr besetzen, da die jungen Ärzte lieber auswandern. Ein Freund von mir ist jedes 2.WE in London(staatliches Gesundheitswesen) tätig und verdient damit mehr als hier im Monat.
Auch im Hausarztbereich sind viele ländliche Gebiete (z.B. MVP) nicht mehr versorgt bzw. es gibt überalterte Ärzte.
In manchen Gebieten erhält der Arzt für einen Hausbesuch ca. 22€.
Es gibt auch das andere Ende. So verdienen einige Chefärzte nach alten Verträgen hohe 7stellige Beträge im Jahr (sind aber sehr selten).
Gruß
Uwe
ehemaliges mitglied
16.03.2006, 11:38
bei den ärzten sind die assistenzärzte die ärmsten schweine, auf dieses klientel bezogen haben die jungs meine vollste unterstützung :gut:
ich ziehe ungern vergleiche, aber wenn meine jungs mit überstunden
sprich 60std die woche mit 2100 netto/M nach hause gehen
und ein arzt welcher bei gleicher arbeitszeit ca 1400 netto/M hat, kann was nicht stimmen.............
ach ja, meine jungs sind hochqualifizierte facharbeiter
Original von Zizou
Ich bin noch kein Arzt, aber wenn ich groß bin...
Jedoch kenn ich genug Leute die jetzt schon groß sind, zunächst muß man unterscheiden Überstunden und Dienststunden. Überstunden hängt man an die reguläre Arbeitszeit dran, weil man einfach noch nicht mit dem ganzen Kram fertig sind (je nach Fach zw. 1-4h/d). Überstunden werden grundaätzlich nicht aufgeschrieben und nicht vergütet. Dienst wird zusätzlich zur regulären Arbeitszeiten nachts und am Wochenende geleistet. Unter der Woche arbeitet man regulär (also ca. 7-16Uhr) und bleibt dann noch über Nacht, häfig muß man dann am nächsten Tag wieder normal arbeiten, am Wochenende kommt man morgens und geht morgens. Dienststunden werden (Dank Aufschub des Arbeitszeitgesetzes, welches eigentlcih schon gelten sollte) nicht als Arbeitszeit sondern als Bereitschaftszeit gewertet und deshalb nicht voll vergütet. Tatsächlich ist der Arzt aber zw. 65-100% der Dienstzeit auf den Beinen. Wenn man das nun addiert kommt man je nach Fachrichtung und Zahl der Dienste auf 50 bis 80 Std. pro Woche.
Ein Beispiel: Ein Freund von mir ist Assistent in der Anästhesie, er macht pro Tag rund 1 bis 2 Überstunden und pro Woche ein bis zwei Dienste.
Neulich hat er mal durchgerechnet wieviel er zusätzlich zu seinem mickrigen TvöD-Gehalt (ich glaub brutto rund 3.200€) mit den Diensten verdient-> Brutto 3,50€ pro Stunde. Er selbst sagt, daß er sich ernsthaft überlegt anstatt Diensten einen Nebenjob zu suchen, beim Putzen verdient er mehr Geld.
EDIT: Thema Chefärzte: Es ist unmöglich bei Chefs einen repräsentativen Durschnittswert zu errechenen, da die Gehaltsspanne viel zu groß ist, je nach Haus und Fachrichtung bewegt sich der Verdienst durch Privatpat. (zusätzlich zum reg. Gehalt) zw. 5.000 und 100.000€ pro Monat.
Dem ist nichts hinzuzufügen! Ich bin zwar leidenschaftlicher Gegner von Gewerkschaften und Flächentarifverträgen, aber der Zustand der z.Z herrscht ist untragbar. es gibt auch genug Kliniken, die Dienste nicht bezahlen, sondern mit Freizeit ausgleichen.
Kein Wunder, daß alle ins Ausland abwandern: Schweiz, Österreich, die Skandinavischen Länder bieten bessere Bezahlung bei besseren Arbeitsbedingungen.
30% klingen einfach irrsinnig viel, wenn in den meisten Köpfen das Image der Großverdiener Ärzte umherschwirrt. Daß das schon lange nicht mehr so ist will anscheinend inkl. unserer (sicherlich privatversicherten) Gesundheitspolitiker keiner sehen.
Der Hanseat
16.03.2006, 11:43
Ok, die bisher beschriebenen Zustände kann ich als unzumutbar nachvollziehen......
Aber es geht hier immer um die Assistenzärzte und seien wir mal ehrlich, ist es nicht überall so dass man auf der untersten Stufe der Hirarchie immer die Drecksarbeit für das wenigste Geld machen muss.....
Lehrjahre sind keine Herrenjahre......
Und wenn ich das richtig verstanden habe wird mit der 30%igen Erhöhung nicht nur den Assis das bisher bescheidene Salär erhöht sondern ebenso den überversorgten Chefärzten.....
Sollte da nicht eher eine Umverteilung stattfinden in Zeiten wo die Kassen leer sind......?
OrangeHand
16.03.2006, 11:49
Mein Bäcker/Patissier/Chocolatier trägt eine WG Daytona; meine Ärztin musste vor kurzem eine Helferin entlassen.
Ich kann es sehr gut nachvollziehen, dass unsere Ärzte/Ärztinnen den Wunsch haben, nach ihrer langen und komplizierten akademischen Ausbildung ein Gutes Gehalt erarbeiten zu können. Die Strukturen im Gesundheitswesen sind derzeit in D nicht die Besten. Da habe ich durchaus Verständnis dafür, dass die Betroffenen um Verbesserungen ringen, auch mit Hilfe von Streiks (so lange die Notfallmedizin aufrecht erhalten bleibt).
Original von Der Hanseat
Ok, die bisher beschriebenen Zustände kann ich als unzumutbar nachvollziehen......
Aber es geht hier immer um die Assistenzärzte und seien wir mal ehrlich, ist es nicht überall so dass man auf der untersten Stufe der Hirarchie immer die Drecksarbeit für das wenigste Geld machen muss.....
Lehrjahre sind keine Herrenjahre......
Richtig, verlang auch keiner Wahnsinnsgehälter, aber bedenke: Die Assistenten machen die Hauptarbeit, an Dir, dem Patienten. Du möchtest doch ordentlich motivierte und nicht überarbeitete Menschen, die für Dein Wohl verantwortlich sind, oder?
Und wenn ich das richtig verstanden habe wird mit der 30%igen Erhöhung nicht nur den Assis das bisher bescheidene Salär erhöht sondern ebenso den überversorgten Chefärzten.....
Sollte da nicht eher eine Umverteilung stattfinden in Zeiten wo die Kassen leer sind......?
Gar nicht so einfach, das gesamte Konzept der Privatliquidation zu erläutern würde hier den Rahmen sprengen.
Original von Der Hanseat
Ok, die bisher beschriebenen Zustände kann ich als unzumutbar nachvollziehen......
Aber es geht hier immer um die Assistenzärzte und seien wir mal ehrlich, ist es nicht überall so dass man auf der untersten Stufe der Hirarchie immer die Drecksarbeit für das wenigste Geld machen muss.....
Lehrjahre sind keine Herrenjahre......
Und wenn ich das richtig verstanden habe wird mit der 30%igen Erhöhung nicht nur den Assis das bisher bescheidene Salär erhöht sondern ebenso den überversorgten Chefärzten.....
Sollte da nicht eher eine Umverteilung stattfinden in Zeiten wo die Kassen leer sind......?
Frage ist natürlich auch: Warum sind die Kassen leer ?
Ich plädiere seit langem dafür nur EINE gesetzliche Krankenversicherung nach dem Modell der Rentenversicherung einzuführen.
Die hunderte von Krankenkassen nebst dem ganzen Vorstands und Verwaltungsapparat kosten die Krankenversicherung ein Vermögen, Geld, welches eigentlich den Ärzten für ihre Leistungen zustehen sollte.......
Wie kommt man auf die 1400 Euro netto?
Ich kenne ebenfalls 2 Klinikärzte, der eine 34, der andere 35.
Die gehen ca. 4000 netto nach Hause.
Gruß
Lutz
Kiki Lamour
16.03.2006, 12:22
Original von Burton
Wie kommt man auf die 1400 Euro netto?
Ich kenne ebenfalls 2 Klinikärzte, der eine 34, der andere 35.
Die gehen ca. 4000 netto nach Hause.
Gruß
Lutz
lol, musste auch gerade lachen. abi-kollegen, die mittlerweile als krankenhausarzt arbeiten sprachen von 2k nett0 im ersten jahr (inkl. 2er wochenenden...)
siebensieben
16.03.2006, 12:22
Das Problem liegt nicht bei den "normalen" Klinikärzten von Kreiskrankenhäusern oder sonstigen. Das Problem liegt m.E. eher an den großen Uni-Kliniken, wo die Ärzte noch lange nach Dienstschluss oder eben mal zwischendurch mit ihren Professoren über die Stationen fegen oder mit ihnen noch mal eben drei OPs machen müssen - die werden da zum Teil wie Leibeigene behandelt. Leider werden aber ALLE in der Diskussion über einen Kamm geschoren. Typisch Gewerkschaft eben.
Kiki Lamour
16.03.2006, 12:24
Original von siebensieben
Das Problem liegt nicht bei den "normalen" Klinikärzten von Kreiskrankenhäusern oder sonstigen. Das Problem liegt m.E. eher an den großen Uni-Kliniken, wo die Ärzte noch lange nach Dienstschluss oder eben mal zwischendurch mit ihren Professoren über die Stationen fegen oder mit ihnen noch mal eben drei OPs machen müssen - die werden da zum Teil wie Leibeigene behandelt. Leider werden aber ALLE in der Diskussion über einen Kamm geschoren. Typisch Gewerkschaft eben.
meine 2 abikollegen arbeiten in der uni-düsseldorf, von solch geschichten haben dir mir aber nix erzählt...das mit den überstunden wussten die vorher
neunelfer
16.03.2006, 12:27
Original von Der Hanseat
Ok, die bisher beschriebenen Zustände kann ich als unzumutbar nachvollziehen......
Aber es geht hier immer um die Assistenzärzte und seien wir mal ehrlich, ist es nicht überall so dass man auf der untersten Stufe der Hirarchie immer die Drecksarbeit für das wenigste Geld machen muss.....
Lehrjahre sind keine Herrenjahre......
Wenn ich sowas schon höre...
Man bedenke bitte, dass ein Assitenzarzt bereits 6 Jahre Studium hinter sich hat, dann noch 5 Jahre, bis er vielleicht seinen Facharzt machen kann, zudem ist er derjenige, der arbeitet, ohne das abrechnen zu könne, was die Chefärzte nämlich machen.
Wenn du ne Bäckerlehre machst kannste dich nicht beschweren du hättest nichts zu sagen, wenn du aber schon relativ qualifiziert irgendwo anfängst, und nur wenig mehr verdienst als der Bäckerlehrling iml letzten Jahr, dann kann da was nicht stimmen.
Der Hanseat
16.03.2006, 12:30
Die Bäckerlehrlings Gehaltskurve wird aber im Laufe seines Lebens relativ flach verlaufen, wohingegen beim Arzt durchaus beinahe senkrechte Steigerungen möglich sind, wie schon in diesem Thread gelesen haben......
Darf man das schreiben hier?
Die moderne Medizin ist vielfach nicht in der Lage, die Menschen zu heilen, sondern nur länger krank zu halten. Wir heben ein Medizinsystem, das von der Krankheit lebt. Wären beim gegenwärtigen Honorar- und Finanzierungssystem unseres Gesundheitswesens alle Menschen gesund, würden Ärzte und Kliniken pleite gehen. Der Arzt kann deshalb bei der gegenwärtigen Mittelzuweisung weder ein Interesse an der Gesundheit des einzelnen Patienten noch an der der Gesamtbevölkerung haben, denn Ärzte und Kliniken verdienen am meisten bei einem möglichst hohen Krankenstand.
(Linda Amon in ‚Todesfalle Krankenhaus’)
:rolleyes: =) ;)
Original von Der Hanseat
sen ob sich die Forderung 30% Gehaltserhöhung auch rational begründen lassen.
In den letzten Jahren wurden Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld gestrichen. Desweiteren wurde die Wochenarbeitszeit (ohne Lohnausgleich) erhöht, so dass sich ein Mínderverdienst von ca. 30% ergibt. Genau um diesen Betrag geht es. Sie wollen also nicht mehr, sondern nur soviel wie früher.....
Quelle: Interview mit Vorsitzenden des Marburger Bundes / NDR-INFO
neunelfer
16.03.2006, 12:38
Original von Der Hanseat
Die Bäckerlehrlings Gehaltskurve wird aber im Laufe seines Lebens relativ flach verlaufen, wohingegen beim Arzt durchaus beinahe senkrechte Steigerungen möglich sind, wie schon in diesem Thread gelesen haben......
Sie kann, richtig!! Wenn du als Bäcker nen eigenen Laden aufmachst der gut läuft kannst du auch mehr verdienen.
Ich kenne viele Ärzte aus kleineren Häusern, die nie diese Gehälter bekommen, da geht selbst der Oberarzt mit 5k €Brutto nach Hause.
Der Hanseat
16.03.2006, 12:43
Ich verstehe was du meinst, aber es ist doch in jeder Branche/Beruf so, dass nicht jeder ganz nach oben kommt und automatisch irgendwann viel Geld verdient.......
Das hat doch auch etwas mit Leistung/Glück/Fleiß/Risiko und und und zu tun......können ja nicht alle am Ende Chefarzt werden....... wer soll denn dann die Arbeit machen......
Und den Bäcker der sich selbständig macht kannst du nicht mitzählen, dass steht jedem Klinikarzt auch frei, es geht um die angestellten Ärzte und die müssen dann auch mit Angestellten anderer Branchen verglichen werden......
Nur vergisst Du eines, Thorben: die bisweilen sehr unmenschlichen Arbeitsbedingungen, sprich eingeforderte Überstunden.
Jedem LKW Fahrer packt man eine Tacho Scheibe in den LKW, nach 10 Stunden ist Schicht.
Wenn Du Pech hast gerätsts Du an einen Assistenzarze, der schon seit 28 Stunden auf den Beinen ist.......
Der Hanseat
16.03.2006, 13:01
Naja, ich glaube was man so aus der Speditionsbranche hört sind manipulierte Tachoscheiben und 30 Stunden Lenkzeiten eher die Regel als die Ausnahme......
Druck gibts überall......
Ich verstehe die Problematik, sträube mich aber irgendwie gegen diese pauschale Forderung von 30%......
Ich fühle mich von diesem Argument "komm du mal ins Krankenhaus und der Arzt hat schon 30 Stunden gearbeitet und entfernt dir dann ausversehen eine Niere statt den Blinddarm" irgendwie erpresst......
Bei anderen Branchen wäre die Forderung nach 30% innerhalb von Tagen platt gemaht worden, über den Ärztestreik lese ich heute morgen in der Zeitung kaum.......
Das an den Zuständen für die unteren Hirarchiestufen etwas geändert werden muß finde ich auch, hänge aber nach wie vor dem Umverteilungsgedanken nach, weil nur weil jemand mehr Geld haben will, noch lange nicht mehr da ist......
du verwechselt da was:
der LKW Fahrer / Spediteur handelt unrecht, wenn er die Tachoscheibe manipuliert.
Es ist jedoch völlig legal einen Assistenzarzt so lange arbeiten zu lassen.
Der Hanseat
16.03.2006, 13:25
Es gibt doch gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeiten für alle Arbeitnehmer......
Wird gegen die nicht verstoßen?
die Bereitschaftszeit ist -noch- keine Arbeitszeit ;)
Komisch, komisch....als es hier vor kurzem um eine andere Berufsgruppe
ging, wurde eifrig gepostet, dass man schließlich vorher weiß worauf
man sich einlässt.
Tja, so ist das mit den zwei Wahrheiten!
.
Ich denke, die Forderung von 30 v.H. ist eher symbolischer Natur.
Es geht vielmehr um akzeptable Arbeitsbedingungen und ein gerechtes
Abrechnungswesen.
Ich bin Privatpatient und habe nach einer Sportverletzungs-OP die
Rechnung des Chefarztes bekommen, obwohl dieser an mir keinen
Finger gekrümmt hat.
Da ist ja dann wohl etwas nicht in Ordnung.
An der Alster
16.03.2006, 13:52
bei den klinikärzten ist das zu verstehen, bei den hausärzten nicht.
Original von Der Hanseat
Es gibt doch gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeiten für alle Arbeitnehmer......
Wird gegen die nicht verstoßen?
Wie Insoman schreibt, is ja Bereitschaftszeit. Offiziell sollte es Bereitschaftszeit seit dem 1. Januar 2006 nicht mehr geben, also sollten alle Ärzte nach 8h nach Hause gehen. Ich habe die Zahl von rund 14.000 neuen Stellen im Kopf, die diese Regelung erforderlich machen würde. Dafür hat man in unserem Land natürlich kein Geld, deshalb bricht man Europarecht und verschiebt die Einführung der Regelung um 1 Jahr. Gleichzeitig wächst der Unmut in der Ärzteschaft, man droht mit Streik, der wird gerichtlich verboten, der Bund streut Gerüchte darüber, daß Ärzte absolute Spitzenverdiener und die Forderungen nach mehr Gehaat rückhaltlos und unververschämt seien. Geschürt wird das ganze durch Aussagen der bei Ärzten so beliebten Gesundheitsministerin à la "Nicht alle Ärzte können Millionäre werden"
Dazu kommt, selbst wenn die Ärzte nur noch 40 Std./Woche arbeiten, laufen sie immernoch mit nur 3.000€ Brutto nach Hause. Gemessen an der langen und harten Ausbildungszeit, sowie der Verantwortung die man vom ersten Arbeitstag an trägt etwas wenig, wie ich finde.
@Burton:
Dann sind sie keine Assistenten mehr und haben eine sehr beachtliche Poolbeteiligung, absolute Seltenheit in Deutschland.
Original von watchman
wenn man nach einer gebührenordung von 1987 liquidieren muß, ja!
Mussten Rechtsanwälte bis vor kurzem auch!
Lächerlich! Ich habe ohnehin eine Aversion gegen staatliche Fürsorge.
Daß die aktuelle Situation für beide Seiten zum Teil äußerst unbefriedigend ist, bestreitet keiner. Aber das Kernproblem, nämlich das "gerechter" Bezahlung, kann nun einmal nicht gelöst werden, solange die "Tarifpartner" (Dieses Wort kann u. U. schon Brechreiz verursachen) hauptsächlich den Preis machen, und nicht der Markt.
Wie das machbar ist, ist längst kein Geheimnis mehr und wohl auch nie eines gewesen: Von allen, die es können, private Rücklagen erwarten.
Wer zu dieser Gruppe gehört, ist eine politische Frage.
Seadweller1000
16.03.2006, 18:51
Wenn die die 30% bekommen, sollen die meinetwegen auch, sind die dann munterer?
gerry_bs
25.03.2006, 08:51
Original von MR 13
wenn ich mal ins krankenhaus komme, möchte ich nicht, dass mich nen total übermüdeter arzt behandelt. die sind ja teilweise 20 stunden auf den beinen. in relation zu der verantwortung sollten die schon mehr verdienen. das wird aber leider den meißten leuten erst klar, wenn sie auf dem op tisch liegen.
ich persönich wäre dazu bereit einiges mehr an die krankenkasse zu zahlen, wenn mir zugesichert wird, dass ich die bestmögliche behandung bekomme.
ps. ich bin kein arzt!!!
Sehe ich ebenfalls so.
Keine andere Berufsgruppe wird ohne Entlohung bis zu 70% Mehrarbeit leisten - dies tun die Klinikärzte. Der öffentliche Dienst regt sich über 18 Minuten Mehrarbeit am Tag auf und streikt wochenlang - darf doch wohl nicht war sein.
Die "Pillenhersteller" werden von den Kassen und der Politik mit Euros vollgestopft. Es kommen neue Medikamente mit gleichen Wirkstoffen auf den Markt, ein anderes Behandlungsgebiet wird dafür angegeben, und sie (Bayer, Schering, etc.) sahnen wieder richtig ab.
Weiterhin werden von den Kassen Milliarden in Verwaltung und Prunkbauten gesteckt.
Warum kosten die gleichen Medikamente (Hersteller, Wirkstoffe, Produktbezeichnung) im Ausland deutlich weniger? Finanzieren wir nicht auf diesem Wege das ausländische Gesundheitssystem mit?
Bin übrigens auch kein Arzt!
Ich denke es gibt zwei Gruppen von Ärzten:
Die ersten sind jung und schlagen sich im Krankenhaus rum und verdienen fast nichts, dafür dass sie für 2 arbeiten. Hier ist eine Anpassung angebracht
Dann gibt es die Chefärzte, Oberärzte, Ärzte mit eigenen Praxen, die viel viel Geld verdienen - da muss man nicht in dem Rahmen anpassen. Wobei ich keinen Neid empfinde - die Berufswahl steht einem ja irgendwie frei.
Früher war das Verhältnis eher zu den "reichen" Ärzten, heute ist es eher umgekehrt. Niederlassen geht nicht mehr so einfach und an einen guten Job kommt man auch nicht mehr so leicht. Da bleibt es einem auf dem fast untersten Level im Krankenhaus zu arbeiten.
gerry_bs
25.03.2006, 09:22
Original von elmar2001
Ich denke es gibt zwei Gruppen von Ärzten:
Die ersten sind jung und schlagen sich im Krankenhaus rum und verdienen fast nichts, dafür dass sie für 2 arbeiten. Hier ist eine Anpassung angebracht
Dann gibt es die Chefärzte, Oberärzte, Ärzte mit eigenen Praxen, die viel viel Geld verdienen - da muss man nicht in dem Rahmen anpassen. Wobei ich keinen Neid empfinde - die Berufswahl steht einem ja irgendwie frei.
Früher war das Verhältnis eher zu den "reichen" Ärzten, heute ist es eher umgekehrt. Niederlassen geht nicht mehr so einfach und an einen guten Job kommt man auch nicht mehr so leicht. Da bleibt es einem auf dem fast untersten Level im Krankenhaus zu arbeiten.
Chefärzte verdienen aufgrund ihrer Privatpatienten viel Geld. Oberärzte verdienen gutes Geld, wären da nicht die Überstunden - der Stundenlohn ist auch bei ihnen miserabel.
Ärzte mit eigenen Praxen verdienten einmal sehr gut. Dies ist aber auch vorbei. Nicht umsonst finden momentan viele Zusammenlegungen von Praxen statt. Die Zahl der Praxisinsolvenzen ist in Ballungszentren wie dem Ruhrgebiet und in Großstädten stark gestiegen.
Als junger Arzt kommt hinzu, dass sie für die Übernahme einer bestehenden Praxis viel Geld hinlegen müssen. Dies lässt sich der alteingesessene Arzt gut bezahlen. Bis sie das wieder erwirtschaftet haben, vergehen Jahre.
Für die meisten Behandlungen gibt es Pauschalsätze. Weiterhin wird von den Kassen eine bestimmte Anzahl an Sitzungen vorgeschrieben, darüber hinaus arbeitet der Arzt kostenlos. Ich selbst wurde kürzlich operiert. Die Nachbehandlung ist von der Kasse mit 8 Sitzungen festgelegt; ich hatte aber 12 Arzttermine - an 4 Terminen hat er nichts verdient. Dass der Genesungsprozeß von Patient zu Patient unterschiedlich ist, wird von den Kassen nicht berücksichtigt. Sie setzen hier auch kein Mittelmaß an, sondern gehen von dem geringstmöglichen Aufwand (kürzester Heilungsprozeß) aus.
Garfield
25.03.2006, 13:44
Bei diesem Thema scheiden sich die Geister.
Bei mir sowohl beruflich als auch im persönlichen Umfeld.
30% sind eine Menge an Gehaltserhöhung, die ich persönlich als unrealistisch empfinde und keinesfalls befürworte in der heutigen Zeit, in der eher Arbeitsplatzabbau und Massenarbeitslosigkeit vorherrscht. Egal, um welchen Berufszweig es sch handelt.
Es sollte aber trotzdem unterschieden werden wer und warum etwas fordert.
Es gibt 2 Sorten von Ärzten. Die einen, die nach ihren bisherigenTarifen bezahlt worden sind und dann die, die nach TVÖD bezahlt werden.
Beim neuen TVÖD ist es so, dass ein junger Arzt mehr verdient als nach dem bisherigen Tarif. Das findet er gut. :gut:
Wer dabei allerdings schlechter wegkommt sind die Ärzte, die sich schon profiliert haben und eine höhere Stellung geniessen. Denn wo Geld mehr reingesteckt wird (die jungen) muss es irgendwo anderst abgezogen werden ( bei den älteren). Das findet der ältere natürlich schlecht. :flop:
Daher dürften die jungen Ärzte eigentlich eher den TVÖD wollen.
Tun sie aber nicht unbedingt, denn danach sollen die jetzigen Dienste die sie leisten nicht extra vergütet werden. Und das ist denke ich der Hauptgrund warum sie den nicht wollen. Daraus resultierend die Forderung nach 30% mehr Gehalt, weil Dienste von der Vergütung ausgenommen sind.
Ich würde mir auch nicht 1/3 meines Gehaltes streichen lassen. Daher kann ich das schon nachvollziehen.
Die Ärzte die ich persönlich kenne - und glaubt mir - ich kenne etliche, sagen komischerweise fast ausnahmslos, dass sie nicht betroffen sind aber ihre streikenden Kollegen verstehen. Sie könnten mit ihren Gehältern wunderbar leben und würden sich freuen wenn da nichts dran geändert wird. Die werden aber auch alle durch die Bank weg nicht nach TVÖD bezahlt. Ein Assistenzarzt, Urologie, Niedersachsen hat als Anfangsgehalt jetzt knapp 5.000 ,- Euro. Zzgl. Dienste hat der mehr als 6.000 Euro im Monat. Der ist hochzufrieden und beschwert sich nicht.
Ein Gegenbeispiel ist ein Zahnarzt der letztes Jahr mit dem Studium fertig wurde und angestellt wurde in einer Praxis. Der hat 1600,- Euro brutto verdient. Der hat nichts verdient dort.
Als Argument für höhere Vergütung wird immer damit gedroht ins Ausland abzuwandern. Das Schreckgespenst der nicht mehr funktionierenden Gesundheitsversorgung wird gerne von Ärzten aufgezeigt. Nunja - ich bekomme öfter die Statistiken über Personal im Gesundheitswesen. Die Abwanderung ist momentan marginal im Vegleich zur Zuwanderung nach Deutschland.
Wenn ich höre was die im Ausland immer alle verdienen könnten frage ich mich warum die nicht schon alle weg sind wenn das hier alles schlecht ist.
Von einer anderen Besteuerung scheinen manche noch nichts gehört zu haben. Meine Exfreundin (Diplompsychologin in DK) hat ein Gehalt bei dem ich sprachlos war und kann sich noch nichts anderes als einen 13 Jahre alten Opel Kadett leisten.
Ansonsten sind in diesem Thread einige "Fässer" aufgemacht worden, über die man sicher ewig diskutieren könnte.
Die niedergelassenen merken jetzt auch einmal das Geld nicht mehr so rausgehauen wird wie früher und einfach zu verdienen ist. Elektronische Gesundheitskarte und DMP´s werden bestimmt steuernd eingreifen, so wie die DRG´s das im Bereich der Krankenhäuser schon tun.
Auch merken sie langsam das ihre Altersversorgung ( Verkauf der Praxis zum überteuerten Preis an einen Nachfolger) auch nicht mehr so einfach zu erzielen ist.
BTW DRG - wie krank ist unser System eigentlich, das die Krankenkassen Grouper nutzen um die Schweregrade zu minimieren und damit Kosten zu senken und Krankenhäuser die gleichen Programme nutzen um die Fälle teurer zu machen? :stupid:
Aber das med. Controlling eines KH ist schon einfallsreich. Da hat jemand eine Zahnextration an dem gleichen Tag, an dem er Chemotherapie bekam. :wall: :wall: Diverse kleine Nebensachen natürlich auch noch.
Mal als Beispiel was dabei so rumkommen kann:
Normale Behandlung an einem anderen Tag als der an dem die Chemo war: 3500,- Euro jetzt aber beides zusammen 11400,- Euro
Und da fragt sich allen ernstes noch jemand warum kein Geld im System mehr ist.
BTW - Ärzte die behandeln und nichts verdienen gibt es nicht. Sie bekommen für jeden Patienten pro Quartal eine festgelegte Summe - ob der als Patient kommt oder nicht ist unerheblich. Geld fliesst trotzdem. Im übrigen bekommt der Arzt sien Geld nicht von der Krankenkasse. KV verteilt die Gelder. Wer damit nicht zufrieden ist muß sich vorhalten lassen diese Personen selbst gewollt und als Interessenvvertretung eingesetzt zu habn.
die klinikärzte mit ca. 2500 im monat haben die 30% mehr wie verdient.........
Kein Assistent macht 5000 brutto plus Dienste, never und nirgendwo.
Garfield
25.03.2006, 13:57
Original von Zizou
Kein Assistent macht 5000 brutto plus Dienste, never und nirgendwo.
Dann bewerbe dich doch vielleicht einmal in einer südniedersächsichen Kleinstadt am hiesigen Krankenhaus als Urologe.
Ich bin sicher ich kenne mehr Ärzte inklusive ihrer Gehaltsabrechnungen als Du und kann mir schon ein Urteil darüber erlauben. Dazu muss ich nur im Büro meinen PC anschalten.
Im übrigen habe ich geschrieben das die alle NICHT nach TVÖD bezahlt werden die mit ihren Gehältern zufrieden sind und auch das entsprechende Gehalt erzielen.
Natürlich gibt es die von Dir angeführten Ärzte mit 3000 im Monat. Sagt ja niemand das die nicht existieren. Die sollen ja auch nicht auf 30% ihres Gehaltes verzichten. Nur müsst ihr Ärzte mal aufwachen das ihr nicht der Nabel der Welt seid.
Wie soll ich einem normalen Arbeitnehmer erklären das er leider 1% mehr an Krankenversicherung zahlen soll, weil die Ärzte gerne eine Gehaltserhöhung hätten.
Du bist noch kein Arzt - mach Dich bei Deiner Verwaltung schlau wie eine Budget- und Vergütungsverhandlung ausschaut und was da an Daten geliefert wird. Das Geld muß irgenwo herkomemn.
Die Kassen haben ja auch bis auf wenige Ausnahmen kein Ausgabeproblem. Einzig und allein ein Einnahmeproblem.
Und wenn ich bestimmte Ärzte sehe, die mehr Gehalt in den Medien fordern und genau weiß, dass die rechtskräftig wegen Betruges verurteilt sind weil sie Leistungen abgerechnet haben die sie nie erbracht haben macht mich das schon nachdenklich.
Mir liegt auch das komplette Gutachten mit den Daten vor, auf das du dich in deinem ersten Beitrag mit den Arbeitsstunden beziehst. Auch da sollte man einmal die Kirche im Dorf lassen. Diejenigen, die Arbeitsstunden von 70 und höher haben sind einzelne extreme Ausreiser.
Ich kenne einen jungen Azt privat, der kommt auch da locker drauf. Macht aber auch wie ein Irrer Dienste weil er sich einen Porsche kaufen möchte.
Aber wie beim Gehalt scheint auch bei den Diensten alles eine Vertragsfrage zu sein. Die Dienste die ich kenne gehen nach der normalen Arbeitszeit los und enden am nächsten Morgen um 10.00 Uhr. Dann dürfen die Ärzte nach Hause gehen. War nachts nichts los haben sie einen entspannten Tag. War die Hölle los dann pennen sie den ganzen Tag der dann natürlich hin ist.
Da scheint überall noch viel Regelungsbedarf zu bestehen.
verständlich, was die leisten müssen und was dagegen ihre westeuropäichen Kollegen mehr bei besseren Arbeitsbedingungen verdienen
VintageWatchcollector
25.03.2006, 14:59
...was sie leisten müssten!! Viele Ärzte sind einfach nur unfähig. Für die sollte es 30% weniger geben! :D
Garfield
25.03.2006, 15:03
Original von gerry_bs
1. Die "Pillenhersteller" werden von den Kassen und der Politik mit Euros vollgestopft. Es kommen neue Medikamente mit gleichen Wirkstoffen auf den Markt, ein anderes Behandlungsgebiet wird dafür angegeben, und sie (Bayer, Schering, etc.) sahnen wieder richtig ab.
2. Weiterhin werden von den Kassen Milliarden in Verwaltung und Prunkbauten gesteckt.
3. Warum kosten die gleichen Medikamente (Hersteller, Wirkstoffe, Produktbezeichnung) im Ausland deutlich weniger? Finanzieren wir nicht auf diesem Wege das ausländische Gesundheitssystem mit?
1.
Kassen sind nur die Zahler. Verbockt hat das der Politiker,
Unterschätze nicht die gesundheitspolitischen Sprecher der Pharmaunternehmen. Die haben Topkontakte. An den Preisen wird kaum gedreht werden.
Bei mir baten einmal 6 davon um eine Unterredung wie ich die Stellung der Gesundheitheit in Deutschland sehe und auf welchen Feldern sie sich künftig engagieren sollten.
2.
8 Milliarden jährlich sind es so ziemlich genau seit 3 Jahren ;)
Vergiss aber bitte nicht das es nicht nur um Personlakosten und Mieten geht. Hier sind Streitigkeiten vor dem Schiedsamt, Beiträge, Abgaben usw. dabei.
3.
Siehe Punkt 1. In keinem anderen Land der Welt ist gesetzlich reglementiert wie hoch der Gewinn für das Pharmaunternehmen und den Apotheker ausfällt.
Wen es interessiert könnte ich einmal am Beispiel einzelner Medikamente deutlich machen was sich da jeder einzelne in die Taschen steckt. Eigentlich wären die Arzneimittel gar nicht so teuer manchmal.
Es gibt natürlich Ausnahmen. Monatliche Kosten ca. 60.000 Euro. Kein vergleichbares Medikament auf dem Markt. Wenn du drauf angewiesen wärst würdest es auch von deiner Kasse fordern.
Lass mal in eine kleine BKK 6 dieser Patienten Mitglied werden. Die kann sich gleichmal einen Fusionspartner suchen.
ALEXANDER
26.03.2006, 00:35
Erinnert sich eigentlich noch jemand daran, daß vor gar nicht zu langer Zeit die Piloten der Lufthansa nicht nur 30% Gehaltserhöhung gefordert, sondern auch bekommen haben, und das, obwohl ihre Vergütungen schon zu diesem Zeitpunkt erheblich besser waren, als die der hier vielzitierten Assistenzärzte ??
Die Ausbildung zum LH-Piloten dauert wohl 2-3 Jahre, (nicht 6 Jahre + 5 Jahre Facharztweiterbildung !), die Verantwortung ist sicher auch im Fliegerberuf groß, aber ich kann mich nicht an einen "Aufschrei der Empörung" gleichen Ausmaßes in der Öffentlichkeit erinnern........
LG, ALEXANDER
Original von Garfield
Aber das med. Controlling eines KH ist schon einfallsreich. Da hat jemand eine Zahnextration an dem gleichen Tag, an dem er Chemotherapie bekam. :wall: :wall: Diverse kleine Nebensachen natürlich auch noch.
Mal als Beispiel was dabei so rumkommen kann:
Normale Behandlung an einem anderen Tag als der an dem die Chemo war: 3500,- Euro jetzt aber beides zusammen 11400,- Euro
.
Operative Zahnextraktion wird von der Kasse mit ca. 38 euro honorriert, die Spritze dazu, je nach Lage Ober oder Uterkiefer zwischen 7 und 10 Euro. Falls die erste Spritze nicht wirkt, kann man eine zweite Spritze nicht abrechnen.
Verstehe deine Rechnung nicht. :stupid:
Vielleicht war das Chemomedikament so teuer, kann gut sein.
Falls du mal Krebs bekommen solltest, dann wünsche ich dir eine Heilung durch Kräuter und Handauflegen beim örtlichen Guru, ist bestimmt günstiger, aber warscheinlich eine Privatleistung und wird von der gesetzlichen krankenkasse nicht getragen.
Original von Garfield
Als Argument für höhere Vergütung wird immer damit gedroht ins Ausland abzuwandern. Das Schreckgespenst der nicht mehr funktionierenden Gesundheitsversorgung wird gerne von Ärzten aufgezeigt. Nunja - ich bekomme öfter die Statistiken über Personal im Gesundheitswesen. Die Abwanderung ist momentan marginal im Vegleich zur Zuwanderung nach Deutschland.
Wenn ich höre was die im Ausland immer alle verdienen könnten frage ich mich warum die nicht schon alle weg sind wenn das hier alles schlecht ist.
.
:wall:
Keine Sorge wandern genug ab. Was nachkommt sind Ärzte mit Studium im Ausland zB. Universität Ulanbator Mongolei, Universität Odessa Ukraine, Klitscko hat auch neben seiner Sportkarriere auch dort studiert und sein Doktor gemacht.
Hängt auch damit zusammen, dass in Deutschland alle Diplome annerkannt werden, in Gegensatz zu der Schweitz, England, Schweden, Norwegen, wo unsere deutschen Kollegen auswandern und entsprechend bezahlt werden.
Original von dr.babu
... Schweitz, ...
Wo liegt das??? :D :D :D
Garfield
26.03.2006, 14:50
Original von dr.babu
Original von Garfield
Aber das med. Controlling eines KH ist schon einfallsreich. Da hat jemand eine Zahnextration an dem gleichen Tag, an dem er Chemotherapie bekam. :wall: :wall: Diverse kleine Nebensachen natürlich auch noch.
Mal als Beispiel was dabei so rumkommen kann:
Normale Behandlung an einem anderen Tag als der an dem die Chemo war: 3500,- Euro jetzt aber beides zusammen 11400,- Euro
.
Operative Zahnextraktion wird von der Kasse mit ca. 38 euro honorriert, die Spritze dazu, je nach Lage Ober oder Uterkiefer zwischen 7 und 10 Euro. Falls die erste Spritze nicht wirkt, kann man eine zweite Spritze nicht abrechnen.
Verstehe deine Rechnung nicht. :stupid:
Vielleicht war das Chemomedikament so teuer, kann gut sein.
Falls du mal Krebs bekommen solltest, dann wünsche ich dir eine Heilung durch Kräuter und Handauflegen beim örtlichen Guru, ist bestimmt günstiger, aber warscheinlich eine Privatleistung und wird von der gesetzlichen krankenkasse nicht getragen.
Wie geil! 50,- Euro, das wäre schön. :stupid:
Babu - ich bin im Krankenhaus bei einer DRG was ich auch geschirieben habe, die durch Zahnextraktion mal knappe 8000,- Euro teurer wird und nicht bei einem Zahnarzt, der normal abrechnen darf.
Ich gebe Dir gerne mal morgen die genaue DRG dann kannst ja mal nachschauen was mit dem Preis passiert.
Die 30% przentige Erhoehung bezieht sich natuerlich nur auf die regulaeren Hausstellen. Die Haupteinahmen der Chefaerzte sind ja wie schon gesagt ueber die privat liquidation von Privatpatienten zustande, sind also voellig aussen vor. Laos keine 30% auf 300k. Dieses Argument das man nicht so jammern sol, l da man als Chefarzt ja gut verdient ist inzwischen auf vellige Polemik da a) die meisten neuen Vertraege keinerlei Nebeneinnahmen mehr zulassen. Habe schon von Krankenhauesern gehoert, wo sich keiner so richtig dazu bereit gefunden hat die Leitung zu uebernehmen, da es mehr Arbeit ohne nennenswerte Mehrbezahlung bedeutet.
und b) wie immer im Leben es doch eine deutliche Pyramide ist und nur die wenigsten (groessen Psychopathen) es zum Chefarzt bringen.
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